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- Erscheinungsdatum
- 1879-10-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187910253
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18791025
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18791025
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-10
- Tag 1879-10-25
-
Monat
1879-10
-
Jahr
1879
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^«odt-Lolssnuom«. «ettinle, r».Oktbr. Stn Albencsenhau<e griff arstern die Ptontenrgrlnrr Zvtschen Orscdanltza unv vellta an. Drr Zulam« «rnftoff war ein blutiger und «s» der »lutgang besser Len noch unbekannt. in ganzen Arnanteiigeblkte nnden grobe Rüstungen gegen Serbien undMon- tenegro statt. unr» Is zx « « v I» ik t t, 8vIiIos8-8trM»u 14, eostonObor clor 8pc>r>>rcra88o Tagekkatt für Politik. Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. Snleeat« wird», Martenfteat« I» 5,» eibd». L U>,I augrnommr», Tonnlaalbis Mittag» >rui,r. 2« vlcnsiadl nur an Wachk»Ia»rn, gr. Nioilergan» Nr.üdis Nachnr. 4U,,r. — Ler ülanm einer einipallige» VeitjeiieloilellLPsg». üinarlandl die Zeile i!0 Pjge. Sine tvaramie tilr da» »iirhlt- tägige itrichcincn der Inieral« wird nicht gegeben. Uurwöritge Annonce». Auilra.'c »an uns undelannle» ,Zirmen nnd 'verionen inicrnrcu wir „nrgegen Brä»»mcra»d»-'ta>ilu»g durch vrieimarlcn oder Po»einrau>una Achl Tilden Ionen lö Pige. In terale liir die MoniagS - Rnnim.r «»er nach einem 2c!l,age d>e Pelit- teri« Plg«. Mltrekacteur: vr. Ln»«I »iiorv,. s>ür dad Fcuill.: I.iielMt, Druck und Elgcntbm» der Herausgeber: :Lo ' , - - Pcrantwortl. Rctactcuc: toliLrU» in Dresden. »«1»r»ol» I'e»t,I«„ts » r rea»»n Rr.2S8.24.^al,ri,1879. /Ln- und Vvrllimt »llvr SlsstspLpivl'v, pfsntldrisks, Motion otv /Lu3/.»I>1un^ »Ilor Ooupon». UnoutMltliod» 6ontro!o >ior Vorioosung ullvr LVortlinapiero. Iiloz :uioi> nut'IiriolUoli'Un IVi^o. llomlellslsllv für Viieesiss!. -rr 1 - I II 8 t 11u 1 ^udlvilwn >au Uttiiplörston, Uoiluntorriclil iur Harren, Vaine »7,« 0»d,tee» und Kinder. hi« tu t»»«jiicinee „net tr«ni»t»«>e 8Ii»lI>»«>r ^ Zvn QU. tturrnv, 1,tr d «>I« t't« I et, ,, /«INI KoitlinKnstrirsso Herl»i»nt «>»»t UleMNla (7o8>>a»nc /.um Lell-kk- ; ^ lall« ('aval.-Kkn-oiiiv.l Irutd.liiiem. tnmluuii- ltcnli,!»»»«, mu«^,! I'rcddv. Witterungsaussichten. Neblig, zeitweise heiter, meist trocken. Tresse». Sonnabend, LS.Lctobcr. Politisches. Ohne Feuer kein Rauch. So ist'ü auch mit der Krisis im ein Ntordversuch auf den Agenten Lord Sligo'g gemacht worden mehr am Platze gen-eien, kenn von gemeine» Ehrabschneidern war. Redner erklärte, daß wenn die Agitation iin Verlaufe dcL ioitcrt man feine Saftoiakllon". Die „Zitt. M.-Ztg." antwortet Winters auch Nachlassen dürfte, dieselbe schon jetzt ihren Zweck cr- über Ministeroei änderungen in der Lust herum. Daß man Nachtrag sich die Gerüchte als unbegründet erklärt, beweist Nichts dagegen, daß sie eine Zeit lang wohl begründet waren. In erster Linie bezeichnet,:» die Gerächte die Stellung des preußischen Euitus- ministers v. Puitkumcr für erschüttert. Noch nicht richtig in seinem neuen Amte warm geworden, dachte der neue Minister schon an'ü lgündelschnürcn. Aus zwei Gründen war dies gar nicht so unglaublich Fürst Bismarck ist gewiß nicht mit den Grundsätzen unzufrieden, nach denen sein leiblicher Vetter das CultuSdeparlemcnt verwaltet. Aber seine Art vorzug-hcn, sagt dem Reichskanzler nicht zu. In Preußen sind Minister, die viele öffentliche Reden halten, nicht gern gesehen. Minister-Rede», bei Festdiners vorgetragcn, fordern allemal die öffentliche Kritik heraus. Minister sollen handeln, allenfalls die oon ihren Geheimrathen verfaßten Reskripte unterzeichnen, sich aber daSRcden aus dieGclegenheit «ersparen, wo auch die selbstbewußteste Regierung aus ihrem gottcrhabcnen Schweigen heraustreten muß: auf den Landtag. Diese Praxis entspricht ganz dem in Preußen durch den Eonstilutionalismus nur dürftig abgcschivächten abso lUtistiichcn Negierungtzi'nsteme. Herr v. Puttlämer war allerdings AS Redner nicht sonderlich glücklich. Seine Auslassungen entbehrten »er Klarheit, mußten nachträglich stets richtig gestellt weiden oder wirkten reizend, jedenfalls verschoß er sein Pulver etwas zu früh. Indessen würde ein Wink zu größerer Vorsicht hierin wohl Wandel schaffen. Aber der nunmehr dementirte 'Rücktritt Putlkamer'S hätte anderen Zwecken gedient. Fürst Bismarck findet sich ein Wenig genirt von der Stärke der Echtkonseroativen, die auf eininal Rein! zu sagen wissen. Verbinden sie sich aber mit den Klerikalen, jo verfügen sie im Landtage über eine so starke Mehrheit, ans die auch Bismarck Rücksicht zu nehmen hat. Er braucht aber Parteien, die er gegen einander ausspielen kann, die sich gegenseitig in Schach halten. Eine große, die Mehrheit im Landtage beherrschende Partei mit klaren Zielen, festem Programm, entschlossen und muthig, kann unter Umständen unbequem werden. Sie in Schach zu halten durch eine sich aus anderen Elementen zusammensetzende Partei erscheint dem Reichskanzler daher nothwendig. Er bildet sie, wenn er die Nationakliberalcn, die Frei- und die Neukonscrvativen zu einer „Mittelpartei" zusammenschweißt. Voraussetzung aber hierfür ist der Rücktritt Puttkamer'S, der den Nationalsiberalen am meisten verhaßt ist. Dieser Rücktritt war daher beschlossene Sache, ist aber im letzten Augenblicke wieder rückgängig gemacht worden. Die Nationalliberalen müssen sich daher noch getrosten. Schon hofften sie, ihr „Staatsmann" Bennigsen werde daö Pultkamer'schc Eultus- ministerium erhalten. Damit ist eS aber zunächst Nichts. Der Eintritt eines Nationalliberalen in die Regierung — man braucht gar nicht an die Person jenes trockenen Schleichers sich zu halten — wäre ein schweres Unglück; er würde alle Hoffnungen der 'Ration, daß mit dieser verderblichen Politik für immer gebrochen werden solle, aus's Grausamste enttäuschen. Er würde bedeuten: Es bleibt Alles beim Alten, wir gehen in der bisherigen Weise weiter. Das führt zuletzt zu einer völligen Versumpfung unserer sittlichen Zustände. Der neue sittliche Impuls, der unserem Volksleben so nothwendig ist, kann niemals durch eine sogenannte Mittelpartci, bei welcher drr NationalliberalismuS wieder zu Ehren kommt, erfolgen Wenn Nichts mehr als feststehende Wahrheit gilt, wenn alle Grund sätze für Augcnblicksvortherle geopfert oder gemodelt werden, wo soll da Vertrauen rm Volke herrschen? Diese Augenblicks- und Nühlich- keitSpolitik ist mehr zu fürchten als der Radikalismus, dieser wirth- schaftet naturgemäß rasch ab, aber jene löst nach und nach alle festen sittlichen Begriffe auf und bereitet dem an aller Wahrheit und Ehrlichkeit verzweifelnden Pessimismus die Bahn. Wie schwer es dem Kaiser Wilhelm geworden ist. das deutsch österreichische Bündnißprotokoll zu unterzeichnen, hat gestern die „Kölnische Zeitung" berichtet. Deutschland scheidet — hoffentlich für immer — von der russischen Freundschaft. Das in dem Wiener Protokoll niedergelegte deutsch - österreichische Büudniß verfolgt zwar nur friedliche Zwecke, aber es kann uns doch möglicherweise einmal in einen Krieg mit dem Zarenreich ver wickeln. Diese Aussicht fernzuhalten, wird die Aufgabe einer weit sichtigen deutschen Politik sein. Wenn England den zwischen Deutsch land und Rußland bestehenden Gegensatz zu schärfen sucht, so leiten cs dabei leicht durchschaubare egoistische Motive. Wir werden uns nicht um englischer HandelSintcressen willen in einen russischen Krieg hineinhehen lassen. Wir wünschen Nichts mehr, als mit unserem östlichen Nachbar in gut frcundnachbarlichcn Verhältnissen zu bleiben. Aber wir wollen uns auch nicht ferner in seiner Machtsphäre be wegen. Preußen hat einen anderen Beruf, als die Schildwachc Rußlands abzugeben. Rußland sehe zu, wie es seine Interessen in Europa und Asien auch ohne uns wahrt. Und sein neuestes Un glück in Mittelasien wird wohl einigermaßen dazu beitragen, seine Kriegslust zu dämpfen. Auch Großbritannien wird durch seine inneren Verhältnisse zu einem vorsichtigen Austreten genöthigt. Die am Leibe Britanniens nie geschloffene offene Wunde: Irland, fängt gerade jetzt an, heißer zu brennen und heftiger zu bluten, denn je. In aller Stille werden jetzt Tausende von Enfield- und Snidergcwehren aus England nach Irland geschafft, um dort für ein paar Schillinge an die Land bevölkerung verkauft zu werden. Unter diesen Umständen kann kaum mehr daran gezweifelt werden, daß die Parncll'sche Anti- rentbewegung mit bewaffneten Aufständen und Plüschen enden wird. Am letzten Sonntage hielt ein ehemaliger fcnischer Sträfling, Michael Davitt, eine Ansprache an eine unter dem Vorsitz eines Geistlichen auS Newport abgehaltene große Versammlung. DaS Meeting fand in unmittelbarer Nähe des Ortes statt, wo kürzlich Organisation erwiesen habe: das Volk von Irland sei sich seiner sozialen Stellung plötzlich bewußt geworden: die Kothhütlen, welche ihre durch eine eigennützige Mißregierung herbeigesührte Armuth sie zu bewohnen und mit dem Vieh zu theilen genöthigt habe, dürften in Bälde civilisirteren Wohnstätten Platz mache». Die er littene soziale Tyrannei würde selbst ein weniger unterwürfiges Volk der Revolution in die Arme getrieben haben. Die Verhand lungen, welche durch gelogentliche Drohausbrüchc der Menge gegen die Gutsbesitzer belebt wurden, endigten mit einem Tankvotum an den Vorsitzenvcn, worauf sich die Menge ruhig, aber in militärischem Aufzuge entfernte. Auf einem anderen Meeting in Belfast kam der mildernde Einfluß der katholischen Geistlichkeit mehr zur Geltung. Die Bewegung auf der grünen Insel hat einen entschieden com- munistischen Anstrich; man will auch der Kirche ihren Grundbesitz entziehen und an die Bebauer vertheilen, Grund genug für die Geistlichkeit, vor Überstürzungen zu warnen. Könnte sich die eng lische Gesetzgebung entschließen, auf eine allmähligc Uebersührung der zu groß.» Landbesitzungcn in den Besitz eines freien Bauern standes durch Ablösungen hinzuwirkcn, würden sich außerdem die Lords zu beträchtlichen Herabsetzungen der Pnchtschillinge entschließen, um über die jetzigen schwierigen Zeiten hinwegzukominen, so dürste man hoffen, daß der beklagcnswerthen grünen Insel das Schauspiel einer blutigen Revolution erspart bleibt. Reneste Ttlearamme ver..Dresdner Nackiricktteu." Berlin, 24. Oktober. Heute Nack'mittngö fand dle Trauer- ieicr iür den Minlsier v. Bülew ln der überfüllten Matttzäikir-i'e statt, wclcvcr der Kaiser, Prinz Karl, s.iinmtllche hier aniveicndc Minister und Botschafter, das Diplomatemorptz, Fcldmarschalk Moitkc und viele Generäle beiwodntc». Wien. 24. Oktober. Das UnlerhauS lebnte de» Antrag autOenentlichkeit derBerattzungen deö Wcdrauöichusses ad. Der Krlegoministcr intcrpellirt und erklärte tadel, Mitte November würben sämmtliche Reservcmänner In Bosnien nach der Heimatd entlassen. Die Regierung brachte Vorlagen über die Herstellung des Iollvcrdandcv mit Bosnien und der Herzegowina, sowie Aui- nabme Istriens. Dalmatiens und niedrerer Frclbäscn in das Zoll gebiet und Allihcbuiig des ZollausichiiffrS i» Broteg ein. Pcft, 24 Oktober. Dem U«tertza»se gingen analog« Gesetz entwürfe wie dem Wiener Unterbaute zu. Die Vorlage wegen Berlängerung des ElnlöslingStermins der Ostbabnactlcn würbe genehmigt und dcrEinlösniigöterml» am de» i5.Oct.l88«lic>igcscbt. 'Rew-Aork, 24 Octobrr Der Dampfer „Pazaro del Oceano", von Havannah nach Nurvitas bestimmt, ist im Oidbahama- Kanale am 18 Octobcr verbrannt. 42Paffagirrc sind umgckoiiiinm, 17 von der 'Mannschaft gerettet, in New-Orlcans angekommcn. LoraleS nnd Sächsisches. — Der Präsident bcö vormaligen Rci.l'ö-Okcr-Hgndelö- Gcrichto zu Leipzig, wirkl. oecheimrarb vr. P ape, erhielt das Großkrcnz vom sächsischen AlbrechlSordc». — Am Dienstag besichtigt Le. Erc. Finanzminister v. Kemieritz in Begleitung der Hcrie» Ged. Raki) v. Tdüinmcl und Finanz- rätdc Kbpkc »nd Ho mann die cvent. Eisenbadn-Baulinic Kirch- d c rg - W i l ka ». Der am l. November sein üstjährigco Generals-Jubiläum feiernde sächsische Gcneraliieutcnanr a. D. von Schreibers- bofen trat am I. Juni N'.»7, mit 12 Jahren, in daö kbnlgl. sächsische KadcilcncorpS und wurde am I. Februar 1803 aio Fähnrich dem Imaiitcric-Reülinciit von Ncbstcl zugctbcilt. Am 2. Deccmbcr l8ä0 trat der Jubilar von seiner Stellung alö Kommandant des königl. sächsischen KadettencorpS, dem er vom l. 'November 1820 an vorgcstaiitcn hatte, zurück uno i» de» Pcnsionösiand - Bei der in Elslcrbcrg-Lcngenscld-'Nctzschsau-MvIau-Treucn am 23. d. vorgcnoniincne» Ersatzwahl in den Landtag wuide der Kaulmann Grimm mit l',04 Stimmen gegen den konserva tiven Staa'Sbeamlcn Forkel uewählt, der nur I«>4 Stimincn er hielt. Grimm ist gcmaßigt-libcral. Für den Sozialdemokraten Vahltcich wurden 170 Stimmen adgcgcbcn. Im Llmbacher Landkreise kekämpien sich zur Freute der Sozialdemokraten, die unter den dortigen S truinpiwlrkcr -Fabrikardcftcr» viel Anhang habe», die Orbnlingspartcicn. Die Konservativen stellen den Schuldirektor Willkomm, die Liberalen tc» Fabrikanten ?! letha m m c r aus. — Bon Mzitser Seite wird bestritten, dass man daran ge dacht bade, die Get reibezölle am Nc»labr >880 einzusübrcn. Es wird dabei bemerkt: Die ircgicrlmgöseilig» angestcllte»Ermit telungen haben ergebe», baü ein 'Mangel an Getreide nicht stattiindet und die Preissteigerung nur daö Produkt der Spekulation ist. Die vom Stadtrath geplante Baumbe Pflanzung der O.uaistrasie, zwischen dem Elbbcrg und der kleine» ZIegclgasie, hat die vorläufige Gcncbmigung des Liaatöstökuö erhalten. Eine Reihe grüner Bäume kann der dortigen -Häuscr-Monotonte sicher nichts schaden. Der verstorbene pcnslonl, tc Hoftirchciisängcr CiccarellI hat dem diesigen Thserschuhverci» .'«>00 Mark mit der Bcstim- mnng vermacht, daß anö den Zinsen dieser Summe verarmte, aber würdige Droschkenkutscher unterstützt werde» sollen. — Dem zur Unterstützung unbciniticltcr Studenten der Uni versität Leipzig bestehenden „goldenen Stipendienfond" tvom k. HanSinlnistcrium verwalteU.bat, wie schon früher wieder holt, eine »ngengnnt bleiben wollende Dame abermals 300 Mk' geschenkt. — Nachdem keim sächs. Plonnicrbataillon die Som- mcrükungcn nnd praktischen Arbeiten mit Monat September beendet worden sind, bctbelligt sich dasselbe im Wlnterhalblabrc auch beim hiesigen Garnisonwacbklenst, und zwar monatlich einmal. Eine Tragikomödie ln drei Akten. Mit Bezug aus taö zwischen dem Reglcrungöratb De. Roscher und dem Redak teur der „Zlttauer Morgen-Zeitung", E. Billig, stattgeinndene Duell brachte der „Neue (Yörlltzcr Anzeiger" Im Anschlusi an die von uns gegebene Darlegung des Sachverhalts nachstehende Bemerkung: „Ja, leider hat Herr l)r. Roscher diesen beiden Herren die Ehre angethan, sie alS ebenbürtig anznel^nnen. leider, kenn nach den Dncllregcln hätte eü Herr I)r. «oscher von wcchrllch nicht nötbig gehabt, zur Bertbelblgung seiner Evre die-, sen Herren gegenüber zur Waffe zu greifen, bie Reitpeitsche wäre daraus wie folgt: „Dci „Neue Gcriitzer Anzeiger" brachte in einer seiner letzten Nummer» die Bemerkung, dal,' man oon ge meine» «hrabichnciteen keine LatiSiaktion lottere, sondern die Reitpeitsche in Anwendung bringe. 'Aus diese Bemerkung hin reiste gestern einer unserer Mitarbeiter nach Görlitz, um den Pcrsasicr dieser licbenswültigen Notiz kennen zu Iiro.cn. AlS solcher präicnkirte sich ein Indiv duuni Namens Krüger. Unicc Mitarbeiter machte dicied erbärmliche Subjett mit einer wovi- kontitionirkcn Hundepeitsche besannt innn kommen drei Zellen Getanken st r I ch c>. Hierauientiernte sich unser I-reunb." Der Leier denkt nun wabrichcinlich, i» der du.ch die Gedanken strich: cmgcdetttctcn Zwischenzeit habe tce „Freund" den Redak teur' tei>„N.Görl.Anz." mit der Bcitlche tratlirt. conti-lueo! Der dritte 'Akt. dem durch die Entfernung teo Freundes in ganz nngercchtiertigter 'Welse vorgegritien wirs, verlies nach rem Be richte. den der Redakteur deö „N. G. Anz.", 'Wilhelm Krüger, gicbt, vielmehr wie folgt. Herr Krüger schreibt: ..'Am 21. d.M. erschien in meiner Privarwobnung ein Herr, der sich Do. Freund auv Zittau nannte und vorgab. Mitredattcur der „Z. M.-Ztg." zu sei». Dieier angebliche Or. Freund forderte mich auf, meine Bemerkungen zurückzunchlne», wao ich verweigerte, da meine auS- gesprochcnc» Ansichten daS Facit der vorliegenden Thatiachc» sind und kcl» satlssakti.'Nöfähsgcr Mensch gezwungen werten kann, siä' mit Leute» zu schlagen, deren Thäkigkeit einer systematischen Ehrabschneidern glcichtommk. Durch diese Be merkung fand sich der angebliche i>o. Freund, als Mllredaktcur der „Z. M.-Ztg.", ebcinaUö be'eibigt, worauf Ich tbm sofort SatiSfaktlon andot, da ich kein Reift batte, ihn mit NiisaliS- taktionssähigcn zu itentisicircn. 'Anstatt anzunchmen, erhob er sich unter beleidigenden Ausdrücken, griff in seinen geschlossenen Rciscmantcl. zog eine Peitsche > ervor und holte zum HIel) gegen mich auö. Den Hieb sing Ich mit meiner rechten Hand aus, zer brach die Peitsche unb, lm Zustande dcrNotbwkhr befindlich, be nutzte ich diele gegen ihn selbst und beförderte ihn im Beisein von Zeuge» auö meiner Wohnung aus die Stufen meiner Treppe". Herr Krüger fügt dem bet, dah er weder eine» Schlag noch irgend eine Verletzung erhalten und die Angelegenheit bei Gericht an hängig gemacht habe. Also noch ein Nachspiel vor dem Straf richter! Die „Görl. Nactft. u. Anz.". das Eoncurrcnz- blatt des „N. G. A.". mißbilligt daö Verfahren des Vertreters ter „Z. M.-Ztg." aut das Entschiedenste. Die Presse habe die Ausgabe, Rohheiten zu bekämpfen, nicht aber solche selbst anS- zuübcn. Sehr wahr! Wir leben in einem Rechtöstaate. nicht in einem Staate, in dem daS Faustrecht und die Hundepeitsche herrschen sollen. — Nachdem die prächtigen, wcrthvollen Raubtliere unseres Zoologischen Gartens glücklich und hoffentlich für immer vo» der gefährliche» Räudekmothrit durch die umsichtigste, liebe vollste Behandlung gehellt sind, dürfte ein Rückblick nicht interesse los sein. Ein bervorragentcr Antbcll der dankbaren Anerkennung lür 'Besiegung deö Uebclö gebührt Herrn Prof. Vv. Johne, welcher als Tbicrarzt mit voller Aufopferung thätig war und nicht nur anortncte und verschrieb, sondern kräftige Hand anlegte. Durch diese Heilung dat er »ür ähnliche Fälle den Weg gezeigt, aui welchem man den bösartigen Milben erfolgreich begegnen kann. Daff Direktor Schöpf mit bekannter Hingabe die Pflege üble, ist selbstverständlich, besonders verdienstlich hat sich aber auch als VcrwallungSratbSmitglicd Herr Kunslgärtncr Schreiber erwiesen. — Die Räude brach Ende Mai d.J. ans und nament lich den älteren Löwen griff sie mit tödtlichcr Gewalt an, w taff man seinem Leiden alSvald durch Blausäure ein Ente mache» muffte. Zunächst wurde daS RaubthierbauS geräumt und den Tvieren ein sorgsam eingerichteter und verwahrter Aufenthalt hinter rem Adlerbanic beicstet; doch treu aller Vorsicht starben 2 Leoparden kurze Zeit nach der llebcrsictclung. Aniänglich glaubte man der Räude durch Bespritzung mir einer aus Earböl- säurc, Potaschc u. s. w. bestehenden Flüssigkeit bcikoinmen zu können, ging aber dann zu Einreibungen mit pcruvianiichcm Balsam über, und dieser Ucbergang führte denn auch glücklich zum Ziele. Ilm die drei Löwen, bei bcnen sich diese Mani pulationen noch »ötbig mackfte, trotz ihrer Ungcbcrdigkcit dagegen, mit den groffcn Bürsten, die den Balsam enthielten, an allen Tlftllcn tcS Körpers wöchentlich einmal, ungefährdet bearbeite» zu können, warb ci» ganz besonderer auö lauter eisernen Stäben bestehender Käng konstniirt unk durch diele Stäbe hindurch ge lang es mit den an lange eiserne Stäbe befestigten Bürste», natürlich unter alleroand Schwierigkeiten, die Tviere mit dem Baiiam gründlich cinzureiben. Trotz schrecklichen 'Aussehens der Patienten ging cs doch vorwärts, die Frefflnft wuchs von Tag zu Tag Inzwischen ward daö RaubwicrhcuiS gründlich ge reinigt, Wände und Fuffvöden zum Tbcil neu eingesetzt, die Käkige mit Avstuffrinne versehen, durch die fortwährend Wasser läuft u. i. w. Am 13. d. konifte denn auch die Uebcrsicdclung der gebellte» Tbicre in daS aste Hauö beginnen. Der Transport der kleinen Ranlfthlcre machte keine, der der drei Löwen sehr groffe Schwierigkeiten, besonders die nortasrikanlichc Löwin wlderseifte sich auö allen Kräften: sic wollte Ihre Krankenstube nicht verlassen und mehrere Mann batten stundenlang zu thun sie zum Betreten des TranSportkäkigS zu bewegen. Diese Käsige wurde» aus Handwagen nach dem Naulfthicrhftisc gc fahren. Das Wiedersehen der alten Räume wirkte ans die Tbicre sehr verschieben; gar bald zeigte sich jedoch bei Allen unverkennbar Behagen. Hoffentlich verlässt dieses sie nie wieder und verschöne Gatte» blcllft vor Vorkommnissen gleich dieser bösen Krankheit kür immer bewahrt. — Seit Meistchengebenken wild Lungentuberkulose alS baö fürchterlichste Leiben betrachtet. alS cl» schleichendes Gift, welches den hoffnungsvollsten Menscbcn die Wurzel ihres Daseins zerstört. ES rafft von 1000 Wohlhabenden etwa 117, von Armen über 230 Menschen weg. Die Tubcrkulole wird vom Vater aus den Sohn, vom 1Iradn aut den Urenkel verervt. Sie degenerlrt bas Menschengeschlecht. Es ist nun nichts natürlicher, als taff diese Krankheit die Zielscheibe aller Anstrengungen eines leten Arztes tcl» muff. 'Run hat Pros. Ur. nlcbö an der Universität Prag vor zwei Javren daö bcnzoesaure Natron mit gro bem Erfolge gegen die DiphtheriilS und gegen vie Lungentuber- rnloie angewcntet. <DIc Wcltffrma Gebe u. Eo. ln Dresden versendet an jede Apotheke monatlich ungefähr I Etr.s ES siebt näml ch lest, daff beide Krankheiten die Felge beö 'Auftretens sog. Bakterien sind. Man welff »och nicht genau, ob dle kleinsten, so surckftdaren Krankcncrrcger zu ken Pilzen oder Algen gehören: sic sind jedenfalls die Träger vieler Krankhettökelmr. vr. Klebö in Prag zerstörte ticic Bakterien In Kehlkopf unk Lunge durch benzociaiircö Natron, ir machte aber nicht viel Aufhebens von seiner tleigrclscnbcn Erffndung. Wohl aber wart sich einer seiner 'Assistenten, der an die Innsbrucker Universität verletzte Pros. Rokl tan Ski. aus die Anwendung dieses'Mittels zur Heilung der Lungenschwindsucht. Er »heilt mit, daff er vle Schwindsüchtigen benzorsaure-Natron «inathmen tinhaltre»)
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