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I- L6kr-'r«l6xr«u»mv. V sokt-'relexrLmmv Kauenvurg. d. 18. Sevldr. Bei der ReichS- tagSrvadt erhielt Im L2. Wahlbezirke Wesipbal <lib.) 27««». Schräder tkons.) ISA) und Praalt (Io,., 2^:» Stimmen. 2m 4^-. Bezirke Ist da« Wahl, resultat noch unbekannt. Belgrad. l8. vept. Der Finanzinlntster ist gesundheitshalber beur laubt und der Minister ver Baute» mit der Fl- nanzleltung betraut war ben. — per engiilchc Mi- »iiterresident eraftnete Ri- stlc, das, England bereit sei. wegen brr gänzlichen Lonpol ck 6o., nr»nZtjir«8vt»Ltt 8vlrl088-8tru»8« 14, UiltkrhaItnng,Geschiistsverkchr. Sörskiibkricht,Fremden>istt. Mttredacteur: vr. L«»tt Druck und Elgentbum der Herausgeber: Lerantwortl. Nedactrur: Für das Aeulll. I-udlHvtU L«e1eli»ri>e in DreSde». Lotwrtcl» sn SS» Abschaffung der Tanltu- lationen zu verhandeln. -Bulgarien lud Serbien rin, De>egirtc zur Ver einbarung einer Zoll- und HandelSkonpention zu ent senden. Athen, lü. Srptbr. Die griechischen Delegie ren sind angcivieien wor den . zunächst die Vor schläge der liirkischcn Delegirtcn entgegen zu »chmen, sodann deren Un ter iiicd mit dem Ut. Pro. tokoll des Berliner Ver trags zu konsiatiren und Konstantmopel zu ver lassen. -Vn- uiul Verkant aller 8t»s1spsplsro, pfLNlltrrivfs, Wellen etv. ^u8/.alrlunss aller lloupvns. vnent^eltliedo ' Loillrolö dar Vorloosung aller VVort.twnpioi'0. -Vlies auelr ' ' " sllk ^enitker >ler »pondsso aul'lrriellieliem ^Ve»;o. llomleilstella für IVeellSö!. Üvll-Iuklllul! ^Uüleilieu un«l ?vnsien von llertplertleu, l'alrrLvseliliren, von Lck. pulrlcs . Leidnülerriclil kür Damen mul ilvrren in der grossen Lla- Reit.t)a!r'll8l l a'ssszUöLe und der freien IleiU.idr». Lieganis pfvrkio und ^ «alte Uaval.-Kassrnn.) ! kssciilrrv. ililäsaig« Preise. 9??»257. 21. 1879. Witterungsaussichten: Meist heiter, trocken, Nacht kühl, stellenweise neblig Politisches. Eine peinlichere Journalistcnpflicht, als täglich die Kriegs- und FriedenSauSsichten abzuwägen, giebt eS nicht. Und doch kann man sich ihr beim besten Willen nicht entziehen, selbst wenn man ganz genau weiß, daß das wiederholte blomonto Kolli l schließlich jene Nervosität erzeugt, die allen geschäftlichen Aufschwung lähmt. ES ist eben leider das charakteristische Kennzeichen der zweiten Hälfte des 19. Jahrhunderts, daß Europa von Kriegübesürchtungen nicht frei werden kann. Von 1848 angesangen bis heutigen Tag wechseln nur Kriege mij Kriegsbcfürchtungen und KriegSvorbereitungcn ab. Das jetzige Geschlecht glaubt Wunder was gewonnm zu haben, wenn die Pause zwischen zwei Waffengängen ein paar Jahre bemessen ist und ein paars andere Streiter auf dem Tummelplätze erscheinen. Auch jetzt glauben wir, wird noch viel Wasser die Weichsel hinunterfließen, ehe die „Wacht an der Weichsel" ernstlich aufgestellt zu werden braucht. Gerade weil Fürst Gortschakoff so viel vom Kriege spricht, erscheint uns eine Friedensstörung keineswegs nahe bevorzustehcn. Gortschakoff will auch gar nicht Kneg verkünden ; wäre Rußland auf einen Krieg vorbereitet, so würde sein Kanzler nicht so laut davon sprechen. Als Rußland die letzten Vorbereitungen zum Türkenkriege traf, flössen die Lippen seiner Staatsmänner von Friedensworten über. Aufrichtigkeit ist selten die Tugend der Diplomaten, sie war nie bei den russischen zu finden. Alles, was Gortschakoff zunächst bezweckt, ist, die Völker, die Deutschland abgeneigt sind, in den Kriegsgedankcn hineinzuhehen. GrasMoltke hat einmal im Reichstage davon gesprochen, daß das siegreiche Deutschland wenig Freunde und viel Feinde habe. DaS ist leider wahr. Unbegründet ist auch nicht der Vorwurf, den wir Deutschen uns selbst zu machen haben, daß wir nicht gerade die Liebenswürdigkeit besitzen, andere Völker mit unseren militärischen Erfolgen zu versöhnen. An beide Thatsachcn knüpft die gekränkte Eitelkeit Gortschakoff'S an: er appellirt an die Abneigung fremder Nationen gegen Deutschland; er kalkulirt, daß diese« fortwährende Reizen und Stacheln, auch der friedliebendsten Nation die Ruh« rauben werde, deren sie bedarf, um für ihre Wohlfahrt zu sorgen. Daß wir Deutsche diese Besonnenheit nicht verlieren, da« soll unsere erst« Sorge sein. Die zweite aber ist, daß wir stark genug sind, den Tollheiten des PanslaviSmus gegenüber treten zu können. Hier bietet sich eben nur ein Freund und Bundesgenosse dar, aber eü ist auch der natürlichste: Oesterreich. Wenn Gortschakoff'« ausschweifende Phantasie davon träumt, die freiheitliche französisch« Republik mit ihrem natürlichen Antipoden, dem moskowitischen Despotismus zu alliiren, so besitzen wir «in natürliches und starkes Gegengewicht an der Freundschaft Oesterreichs. Bor der Hand glauben wir freilich noch lange nicht an ein ernstliches russisch-französische« Bündniß, erblicken vielmehr in den russischen Liebe«werbungen nur ein perfide« Coquettiren. Ein starkes Frankreich ist an sich Niemandem bedrohlich; rin schwaches Frankreich schädigt sogar da« europäische Gleichgeivicht, denn wenn Frankreich zur Zeit der orientalischen Wirren, in Folge seiner Schwäche, nicht hätte die Dinge gehen zu kaffen brauchen, wie sie liefen, so wäre der Ucbermuth Rußlands niemals so riesengroß gewachsen. Wenn in den nächsten Tagen Fürst Bismarck nach Wien kommt, wird er finden, daß die aufrichtige Freundschaft Deutschlands nirgends aufrichtiger erwiedert wird, al» in Oesterreich. Dann wird zwar der russische Groll mit gewohntem Ungestüm neu ausflackern, man wird wieder von dem Bündniß der Barbarei mit der Hochkuliur fabeln, aber das braucht uns vor der Hand nicht sonderlich zu beunruhigen. War e« aber 1866 nöthig, erst Oesterreich aus dem deutschen Bunde hinauszuwerfen, um dann 1879 mit ihm ein Centralreich des Friedens im Herzen Europas auszurichten? Uebrigens spricht man allen Ernstes, auch in russischen Blättern, von dem Abgänge Gortschakoff'S. Derselbe hätte nach dieser Lesart mit seinen cynischen Hetzereien nur seine Ankündigung verwirklicht, daß er „nicht wie eine Lampe verlöschen, sondern leuchtend und prasselnd wie ein Meteor verschwinden wolle." ES heißt, daß sein Nachfolger der frühere Generalgouverneur von Bulgarien, Fürst Dondukoff-Korsakoff sei. Der Großfürst-Thronfolger würde zum Oberkommandanten der Garde, der Großfürst Wladimir zum Chef der unter dem Krieg-minister Miljutin nihilistisch angefressencn Militärbildungsanstalten ernannt, General Todleben aber zum Chef de» Kommunikations-Ministeriums berufen werden. Diese letztere Ernennung hätte einen kriegerischen Beigeschmack. Es känien dann alle russischen, so schon lediglich nach militärischen Rücksichten gebauten Eisenbahnen unter die Oberleitung eines Militärs. Angeblich hoffen die Engländer eine baldige Unterdrückung de« AfghanenausstandeS. Sie schmeicheln sich sogar, denselben ohne besondere Kraftaufbietungen beincistern zu können. Wenn sic sich nur nicht ebenso täuschen, wie mit ihrer ganzen bodenlos leichtsinnigen Auffassung von Land und Leuten in Afghanistan! Immer noch scheint die Rolle, die der Einir Jacub vor und nach den« Kabuler Blutbade gespielt, unaufgeklärt. Die Engländer selbst haben auch noch keinen Entschluß gefaßt, was sie mit Afghanistan, wenn sie es zu Boden geworfen haben würden, anfangen sollen. Um der unan genehmen Wahl: Annexion oder gänzliche Räumung des Landes nach erfolgter Züchtigung der Mörder, auszuweichen, macht man den Vorschlag, den Emir zur Verleguirg scmer Residenz nach der alten Hauptstadt des Landes. nach Kandahar, zu veranlassen. Die Russen aber schlagen die Theilung Afghanistan» zwischen England und Rußland vor. Die Rückkehr der Kommunarden nach Frankreich hat sich ohne alle Zwischenfälle und Aufregung vollzogen. Die begnadigten Cale- donier, meist von der langen Seereise angegriffen, waren froh, festen Boden unter den Füßen zu fühlen und im Vaterlande zu weilen. Ihre Freunde und Verwandte empfingen sie an dem Landungsplätze und an den Bahnhöfen mit herzlichem Zuruf, ohne weitere politische Anspielung. Nur vereinzelt ertönten die Hochs auf Frankreich, auf bi» Republik. Ein Hoch auf die Kommune wurde nicht gehört, die Polizei würde dasselbe auch jcoenfallS energisch unterdrückt haben. Wie eS scheint, wird die Mehrheit der Amnestirten durch die in Neucaledonien gemachten Erfahrungen gewitzigt, sich wohl für die nächste Zeit von dem Strudel der sozialistischen Agitation fcrnhnlten, die Minderheit dagegen, aus catilinarischen Existenzen bestehend, hat kaum von Neuem den Boden Frankreichs betreten, als sie auch sofort die alten Bahnen der Verschwörung wieder auszusuchen beginnt. Die radikalen Republikaner haben nur auf die Rückkehr dieser un verbesserlichen Kommunards gewartet, um mit deren Hil'e die Bourgeoisrepublik der Herren Grdvy und Gambetta zu untcr- miniren. Daher soll sich der letzte Ministerrath mit dem Berichte des Polizeipräsekten über die Rückkehr der Amnestirten beschäftigt haben, in welchem Herr Andrieux die Befürchtung ausspricht, daß unter Führung der Radikalen während der bevorstehenden Parla mentssession von den zurückgekehrten Kommunards Straßenemeuten inscenirt werden würden, um die Regierung der Republik einzu schüchtern. Kaiser Wilhelm wird bet den Manövern in Elsaß-Lothringen Namens der französischen Regierung offiziell begrüßt weiden und zwar durch eine in Berlin sehr beliebte Persönlichkeit, den Grafen von St. Vallier. Das wäre ein sehr bemcrkcnswerthcs Gegenstück zu dem Tage von Alexandrowo und ein höchst willkommenes Unter pfand der friedlichen Gesinnungen Frankreichs. Denn, ehrlich ge sprochen, es gehört für den Patriotismus der Franzosen doch ein gu'cS Stück Selbstüberwindung dazu, den Eroberer Elsaß-Lothrin gens auf diesem Boden zu begrüßen. Die Abreise der deutschen Kronprinzessin aus Berlin nach dem Röincrland bei Cilli in Steiermark und ihr bevorstehender Winteraufenthalt am mittelländischen Meere wird vielbesprochen. ES ist auffällig, daß die hohe Frau, ohne in ihrem GesundheitS zustaird einen Grund dazu zu finden, sich auf Monate von Berlin entfernt. Man versichert uns. daß der Plan der Frau Kronprinzessin, in Berlin an öffentlichen Orten Hallen zu errichten, in denen die Kinder armer Leute für wenige Pfennige frische, unverfälschte Milch erhielten, auf dm Widerspruch ihrer Frau Schwiegermutter gestoßen sei. Die Kaiserin Augusts betrachtet derartige gemeinnützige Sachen als ihr ausschließliches Reffort. Wenn Schwiegermutter und Schwiegertochter in bürgerlichen Kreisen sich nicht verstehen können, so meiden sie sich. Sollte dies in allerhöchsten Kreisen anders sein ? -tevefte Telegramme der „Dresdner Rack>rt«lea." Simla, 13. September. General Roberts verlangte 4 Re gimenter Verstärkungen. Es soll nach dem Daily Telegraph be schlossen worden sein, den unverzüglichen Vormarsch gegen Kabul nicht auszuführen. Plevlje. 18. September. Heute früh begannen die Oester- reicher ihren Vormarsch nach Prlepolje, dem letzten von Ihnen zu besetzenden Punkt. London. 18. September. Hier Angegangene Nachrichten vom Kriegsschauplätze lin Kaplcmte vom 22. August melden: Die Situation ist unverändert, König Eeiewayo »rundet sich noch gut rer Flucht, die Verfolgung wird fortgesetzt. — Nach einem Telegramm de« „Standard" aus Bombay vom 12. d. hat der Vormarsch der englischen Truppen von Ludl-Kotal auö be reits begonnen. London, 13. September. „Reutcr'ö Bureau" meldet ans Kapstadt vom 26. p. M.: In der Unterredung mit den Nord- Häuptlingen erklärte General Wclicley seinen Plan in der Ver waltung deS Zrrlulandck mittelst unabhängiger Häuptlinge und fügte hinzu, daß Cctewauo. ter noch nicht gelangen sei. daS ein zige Hinberniß des Friedens Hilde. Locales and Sächsisches. — S e. M a I. der K v n I g hat dem Verein zur Fürsorge für auS Strai- und Besserungsanstalten Entlassene, zu der von demselben iür demnächst projektirten Lotterte eine kostbareBoule- uhr mit Eonsol zusielten lassen. Ueberhaupt sind dem Verein schon viele Geschenke zugcflosien. — In Wien erwartet man daS Eintreffen Sr. Mas. des Königs von Sachsen für heute. König Albert wird in Dckön- brunn abstelgen; auf dem Nortwestbahnho! in Wien wirb eine Elrcnkoinpagnle tcö 32. Infanterieregiments mit der Musik Auf. ftcllung nehmen. — Plaue n I. V., 12. September. Mit den ersten Früh- zügen traf beute eine ungeheure Anzahl Auswärtiger hier ein, um die festlich geschmückte Stadt zu sehen und sich sodann nach den Manövern zu begeben. Eine unabsehbare Wagenreihe be wegte sich nach dem Terrain, außcrbcm bitte sich eine zahllose Menge Fußgänger clngcsunben. DaS Wetter war herrlich, die Atmosphäre klar, badet ein mäßiger Lustzug, kurz ein Wetter, wie eS schöner nicht gedacht werde» kann. Se.K.H. Prinz Georg verließ um Ve9 llbr DetlS Hotel, Se. Majestät folgte um ß«9 Ubr vom Hotel Engel aus, umgeben von einer glänzenden Snlte und von dem zah.rcich sich etngeiundenen Publikum aus« Leb hafteste begrüßt. Hin '/-w Uhr begann daS Vorrücken der ein zelnen Truppen, die ersten Kanonenschüsse, sowie Kleingrwehr- feuer ließen sieb hören. Die ganze Division operlrte gegen einen marklrten Feind, welcher sich in bas Dorf Oberlosa zurückzog, baS schließlich mit Sturm unter vettigstem Geschützdonner ge nommen und sodann der Feind weiter nach Unterlosa und der Straße nack'Untcrmarrgrün verfolgt wurde. Um I I Uhr war daS militärische Schauspiel zck Ende, woraus Se. Masestät die höheren Oifiztere zu einem Frühstück um sich versammelte. Die höchsten Herrschasten kehrten nur l Ubr nach den Absteigeguar- «Irren zurück und begaben sich um 2 Ubr nach bcrGewerve-Auö- sttlIung;Schuir!ndcrbIlbeten gufdemWegeSpgller. Sodann findet um '/rü Ubr Dtncr statt, zu welchem außer den höheren Olfi- zlcren die Spitzen der Behörden be'ohlen sind. Der Ball, welchen die Gesellschaft „Erholung" zu Ehren des Olfizlercorp« veran staltet batte, wurde durch die Anwesenheit Sr. Majestät zu einem ganz bclonkcrS festlichen. Der König erschien mit dem Prin-e» Georg Uhr „nd wurden die höchsten Herrschaitcn in den fest lich dckorlrtcn Räumen mit der Sachsenhymne und von der zahl reichen und glänzenden Versammlung mit begeisterten Hoel'ö cmpiangen. Se. Majestät eröffnet«: die Polonaise mit Frau AmtSbauptmann Scl mtcdtl und Se. Kgl. Hobelt folgte mit Fran Amtsrichter Uebrlg. Die höchsten Herrschaften, welche sich tn leutseligster Weile mit verschiedenen Herren und Dame» untcr- bielten. verlieben unter begeisterten Hochs nach s Ubr den Ball. > welcher, ganz besonders von den Jünger» deS Maro belebt, bl« zum Morgen währte. Nnnmchr liegen die Ergebnisse sämmtlichcr 29 Landtags« ! wählen vor. ^nr Sebnitzcr Lcrndkrellc ist der bisherige Adg. Ai ah «lortichriilllch, gegen den coni. Amiohanptmann o. Einen- stcln wieder,'kwädlt worden »nd der Landkreis Obcrwicsenldal sendet kurz vor Thorschluß seine» trciconserbaltvcn Bankkirector Mcbn crt in die Kammer Derselbe bat such das Vertrauen, tie Liebe und Verehrung der kleinen Häusler, die bet der land- wlrtblchaitlichcn Ercditbank kündbare Hhpothekcn harte», trog mancher Angriffe In neuester Zeit zu erhalten verstanden. Aus- geschletcn ans der Kammer waren: 16 Eonstrpalive, 7 gort- jchrrtiSniänner und 6 NattoiiaUrdcrale. Gewählt wurden 16 Eoiilervatlve, 2 Fortschrittler, 9 Nattvnallrbcrale und 2 Sortal- dcriiofratcn. Tie Conservaltven haben also ihren Besitzstand unversehrt gewahrt; was sie in einzelnen Wahlk.eüe» verloren, gewannen sie in anderen; die Fortschrlttsparttt rettete von ihren 7 Sitzen nur 2, die Nattonalitberalcn crorberte» 8 neue Sstzr, Inder» sic zmar 2 an tle Eonr'crvatrven verloren, aber ihnen hatür auch 2 adnabmen und 8 von den Fortschrittlern bisher tnne- gehabte Sitze letzt mlt den Ihrigen besetzten. Ellectiv gewannen nur die Sozialdemokraten; von 17 Kantltatcn. die sie ausgestellt batten, brachte» sie 2 durch, beide durch Ucberrumpelung. Den einen Sitz nahmen sie der Fortschrittspartei, den andern den Eomcrvaltvcn ab. Gewählt wurden 7 neue Eonservattve: Müller tn Eolditz. Bcrndt tn Dresden-Land, v. Sehkewrtz Im Planerischen Grund, Möbtuö in Chemnitz, Gahrgast in Wurzen- Land. K»eebtcl In Rochlltz.-Land. «^elbcke in Glauchau-Land; nleder-gewählt 9 Eonservative: Käufier in Dresden, Hildebrandl in Bautzen und tn den Gcrtebtsämtern: Päßler-Blschotowerba Klopicr-Mclßen. Nlebtcr-Großeirbaln. Gvntber-Olchatz, Richter- Roßwein. Hevmann-Zschopau, Mebnert-Oberwicsenthal. Wieder« gewählt wurden von der Fortschrittspartei: Walter tn Dresden und May in Schnitz Land. Neugrwäblt wurden 7 Nationalliberale: TicboriuS in Leipzig, Ruppert-Ehemnitz, MüUcr.Fretbcrg. Ahncrt-Zwenkau, Kbseiitz tn Annaberg, Georgl In Relchcndach. KIrbach tn Anerbach; wlcdergewSblt 2: Üble in Glauchau unh der 2 Rial gewählte KIrbach «n Plauen. Neu- gewählt sind die beiden Sozialdemokraten: Liebknecht unv Puttrieh. Hierbei ist sedoch zu bemerken, daß die 3 Abgg. Eichorlus, Ruppert und Abnert erklärt haben, eine vermittelnbe Stellung elnn hmcn zu wollen, sie werden oit mit den Eonler» vativen stimmen. Zu bemerken tfi tm Allgemeinen noch, daß die Conservatrvcn aui oem platten Lande käst alle ihre Kandidaten ohne sonderlichen Kampf vurchbrachten und daß ihnen librralrr- seitS nur selten ein Gegner auttrat. Die Zabl der Staats beamten hat in der Kammer verbältntßmäßig stark abgcnommcn. 8 schieden ans lStaatsanwalt Pettt. Rentarntmann Starke und Amlshauptmann v. Ehrrnstrinl: von den zahlreichen StaatS- beamren, welche conscrvatlperseltd ausgestellt worden waren, iit nur ver AmtSbauptmann venrbt gewählt worden. Mag man diese Lehre beherzigen! Mit Recht rügt die preußisch« Press«, daß in den sächsischen Blättern über die sächsischen Landtags- Wahlen so wenig Thatsächlichrs und Betrachtendes enthalten sei. Die sächsische» Zeitungen, meint die „Nal.-Ztg.". hielten ihr Leserpublikum viel eher im Lgu«enbcn über die doch erst später bevorslebcnden preußischen LandtagSwahle», criö über die heimischen. Tieicc Vorwurf trifft allerdings nur die national- liberalen Zeitungen Sachsens, die bekanntermaßen immer Ihren Schwerpunkt tn Preuße» suchen und iür Vaterländisches weder Sinn noch Platz, noch auch Kcnntniß davon haben. Daß säch sische Blätter von preußischen wegen blerer Vorliebe für preußische Angelegenheiten ausgescholten werden, ist eine neue Erscheinung. Das „Leipz. Tagebl." wird wohl den Rüffel ruhig einstecken, zumal da eö durch auirSlllg lalsebe Telegramme an Woll S Bureau die Berliner Zeitungen noch außerdem arg irre gelüdrt hat. Wie schlecht die Berliner Blätter über sächsische Verhältnisse oit unter richtet sind, erhellt u A. daraus, daß der süngsie Stattrath Dresdens. Herr Schöne, als ein „Demokrat" bezeichnet wird, während ec doch bekanntlich immer mit den NationaUibcralcn ging. - Leiter bat die egyptIsck, e Sl ug en e n tz ü n d u n g in der Slnnen.Realscbule derart um fick' gegriffen, daß gegenwärtig über 200 Schüler davon belallen find. Die Schule ist infolge dessen bis zum 7. Octebcr geschlossen worden. Obgleich bei un seren geordneten SehulvrrhältMcn nicht anzunehmen Ist, daß die Krankheit in einer der Schulen selbst entstanden sei. so bürste doch nachstehende Ansicht nicht einfach von der Hand zu wellen sein. Die Spielplätze der Kinder bestehen nur noch auS Sand plätzen, die zum Tbcil nicht einmal besprengt werden. Auf diesen Plätzen wird natürlich kein» Staub «n Mengen ausgewirdelt. der sich In den Kleidern ver Kinder iettietzt. Diesen Staub bringen sie mit ln die Schulen, wo er bald genug die Lukt erfüllt und mit den Ausdünstungen Ler Schüler (40 b«s 60 in der Klaffe» geschwängert wird. Der Kehrbesen «st nicht im Stande, diesen feinen Staub zu befestigen; die Scheuerbürste aber verrichtet nur alle Vierteliahre ihr Relnlg- ungSwcrk und so kommt eS. daß die Atmosphäre von Tag zu Tag verdorbener und gesundheitsschädlicher wird. Die eavpmche Augenentzüiibling erzeugt sich unter gewissen äußeren Verhält nissen. nämtich dann, wenn viele Menschen dicht zusammengr- drängt in einer vernnreinigteu Atmosphäre leben. Die verun reinigte Atmosphäre aber wird nack, kein oben Gesagten auch bel fleißigem Lüsten unv Kehren der Zimmer vorhanden sein. Die Schulzlinmer sollten mlndestenö, wenigstens iin Sommer, olle 14 Tage tüchtig eruögescheuert werten. SonnabenlS lst Nach mittags keine Schule, da lalle man eine Abthrllung Scheucr- wetber antretcn - »lützllch ist« aui alleMlle. — Am Dienstag kehrt VIe bei den Ma növern bel Famenz mlt bctbclligt gewesene Abweisung deö > .Felk-Artlllerle-RcglurentS Nr. 12 in die Garnison Dresden per vv,los zurück. Mittwoch »folgt die Entlassung der Reserven uuv DlsposttionSurlauber. — Die ersten Tage der Nächsten Woche wird das neue. Dresden mit der RelchShauvtstadt verbindende unterirdische Telegraphenkadcl Innerhalb deS Stadtgebietes zur Ver- ! lcgung gelangen. Die Straßrnkörper deö PostplatzcS, der Ostra- allee, der Marienbrücke, beb Kalser-WI'bclm-PlatzcS. der Königs« und KöntgSbrückerstraße werden dasselbe auinehmen. Die ge dachten VcllegungSarbeiten gedenken die darin geschulten Leute in 2 Tagen zu beenden. - In München «st daS GyvSmodell der SMttng'scben Germania glücklich angckommen: eS wurde unter Leitung des Direktors v. Miller in die kgl. Erzgicßercl übcrgetübrt Zum Transporte der ganz kolossalen Mokellthelle war ein ganzer Elienbabnzug noihwentlg. Die AiiSpackniig und 1lebrr«ührung nach der Erzsicßerei nahm einen ganzen Tag In Anspruch. -- Mag sieb »ranHec niiicrer Lerer an dem Malheur, welches an einem dreier Abende Herrn Rendant Lohrc in Schandau trat, ein Bciiplel »evmen. Genannter Herr hatte spät AbentS t» seinem Zimmer noch gelesen, war aber aui dem Sopba eln- gcseblasen und hat die Lampe dabei vom Tische gerissen, wodurch dieselbe crplodirtc. Dadurch hat sich nun Herr Lohse bedeutende Brandwunden zugezogen.