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- Erscheinungsdatum
- 1879-08-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187908301
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790830
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790830
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-08
- Tag 1879-08-30
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Monat
1879-08
-
Jahr
1879
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rssobt-L'elsxriuvmy. vretlau. »v. Aua. «vergangene Nacht fand aut brr Herminenhütte bet Gleiwitz elne Kessel, erpiosion statt. wobei 5 Menschen tobt und o ver- mundet wurden, Ein grolier The» de« Hütten- werke« Ist nlrdergebrannt. Varl«, 80. August. König Alionso Ist beute von Arrachon abaerels». Die Erzherzogin Cvrtstine tritt Ihre Rückreise beute Abend Ober Pari« an. — Die heutige» lcgitimlsti- schcn Journale veröftcnt- Itchen eine Note, wonach sie zu der Erklärung er- U »vdt-rsIvxrLmmv Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenlifte Blltredaktriir: vr. lklii»«! Für da« Fcuill.: Druck und Etaentduin der Herausgeber : Lt«p»«A «L in Dresden. Vcrantwortl. Redakteur Ll«tiue»«U in Dresden mSchtiat, daß Don Carlo« seine spanischen Tbron- rechte weder auigeben wolle »och dürle. London, 20. August. Nach einer Kabeiincldung vom >2. d«. ist WoUelel) mit der Clarkesche» Trup- penabtheilung in ttlundt sngekomine». Die Zuln« zerstreuten sich und kedrten nach ihren Wobnplätzen uulick. Die Verhandlun gen Wolicley o mlt den vornehmsten Zuluhäupt- lingentauernsort; letztere versprechen ihre Unter« weriung. Eetcwayoist in tcrÄiachbarjchast UlundiS. z Lttppvl «L Oo., ^ 8uillos8-8tra88» 14, ä.n- und Vertraut aller 8las1»p»plsi'v, pfanlidrisks, /sctlsn sto. Xuvrrrlrlmift aller (Kupons. Duont^oltliohs Lontrolv cler Vorloosung aller ^Vertkpapiere. ^Ilos rruolr aut' brietlioliem ^Vefte. llomlellsluilv für Reeiisvi. r Lvit-iiL8titut von Ld. putrlcv, zlieittrallNötrasav lalta ^aval.-liassrns.s < ^4Gtz«0«0,0,0 ^usloilrvir und Tension von lioihptordou, ^uirrßvsvtriruöu/s Rsißunkornostb kür Damen und Herren in der ^rossnu lila- § uöß« und der freien lieitlndin. Elegants Pferds und ^ kvsvkirrs. blassige Preise. ° Nr. 242. 24. Aalirg. 187S WittemngLauSsichten: Noch unbeständig, zeitweise ziemlich heiter. Für den Monat September werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße 13, zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 95 Pfennigen angenommen. PoMtschkS. Zu der Manteuffel-Neise nach Warschau, der Andrassy-Spritze nach Gastrin, dem Cairoli-Bummel nach Kissingen, dem Rundreiseblllet an die skandinavischen Höfe, dessen sich der Großfürst -Thronfolger von Rußland bedient, hat sich überraschend genug ein Ausflug gesellt, den der Kaiser von Oesterreich von Wien nach Prag unternahm Dieser Eintagsausflug wurde aller Welt unerwartet unternommen. Franz Joseph empfand das Bedürfnis;, in der böhmischen Hauptstadt und inmitte des böhmischen Adels in demselben Augenblicke zu erscheinen, da sein verabschiedeter Kanzler Andrassy bei dem Fürsten Bismarck in Gastein seine AbschicdSvisite schneidet. Die AnwesenheitFranzJoseph'ü in Prag bezweckt augenscheinlich, das Versöhnung«»,«! zwischen der czechischen und der deutschen Nationalität zu fördern und hierdurch die innere Lage Oesterreichs in dem Maße zu kräftigen, daß dieses für das Einschlagen einer energischen Orientpolitik in dem Frieden seiner Volksstämme die nöthige Sicherheit und genügenden Rückhalt besitzt Man meldet, auch von unabhängiger Seite, daß der österreichische Kaiser diesmal mit ganz besonderer Wärme in seiner böhmischen Hauptstadt von der beiderseitigen Bevölkerung empfangen wurde. Sein Aussehen war ein ungemein heiteres und zufriedenes. Soll der Wiederschein der Prager Illumination bis nach Gasten» reflektiren, um dort zu bezeugen, daß sich die Völker Oesterreichs einmüthig um ihrm Monarchen schaaren? So viel ist gewiß, es liegt im eigensten Interesse Deutschland«, daß, wenn e« sich mitOesterreich für gewisse »»künftige Ereignisse verbündet, Letzteres ein im Innern gekräftigtes, in seinen verschiedenen Nationalitäten versöhntes und starkes Reich darstellc. Ein vom Rationalitätenhadcr zerrissenes, uneiniges, sich argwöhnisch beobachtendes Oesterreich wäre für Deutschland eine unzuverlässige Stütze. Deshalb erfüllen uns die Nachrichten von dem Eintritt der Czechen in den ciSleithanischen Reichstag und die versöhnliche Stimmung der Deutschen mit hoher Befriedigung. Mag das Erscheinen Franz Joseph's inmitten seines schönen böhmischen Königreiches dieses Unternehmen fördern! Fürst Bismarck behandelt seinen Besuch, den Grafen Andrassy, mit ausgesuchter Höflichkeit und unterläßt Nichts, was die Eitelkeit diese« Magyaren zu befriedige» im Stand» H. - B«»i nn»d «ib„ d« Nachfolger Andrassy's gesprochen worden sein. Allgemein bezeichnet man als diesen den Baron v. Haymcrle, jetzl österreichischer Botschafter in Rom. Dieser ist ein selbstgemachter Mann, der von der Pike auf gedient hat und die diplomatische Stufenleiter nur in Folge eigener Verdienste und stets mit Auszeichnung binanstieg. Lange Jahre im Dragomanat (Dolmetscherbureau) zu Konstantinopel thiuig, darf er zu den vorzüglichsten Kennern des Orients gezählt werden. Spä'er nach Frankfurt a M. übergcsiedelt, beförderte ihn Graf Beust auf den Gesandtschaftsposten imHaag. 1876 berief ihn Andrassy nach Wien zu sich, zu außerordentlichen Verwendungen in das Ministerium des Aeußercn, und vertraute ihm dann den schwierigen Botschastcrposten in Rom an. Im vorigen Jahre fungirte Haymcrle als dritter Bevollmächtigter Oesterreichs am Berliner Congrcß und brachte seine reichen Fachkenntnisse namentlich in den Ausschüssen zur Geltung. Man rühmt seine tiefe wissenschaftliche Bildung, große dialektische Gewandtheit und die urbansten Nmgangsformen. Kurz, er soll zu einem Reichskanzler wie geschaffen sein. Leider fehlt ihm die Kennlniß der ungarischen Sprache. Auch besitzt er zwei Makel, die ihn in den Augen Bismarcks etwas verdächtig erscheinen lassen: er ist der Schwiegersohn des bekannteil großdeutschen Senators Bernus von Frankfurt a. M., der gegen die Annexion seiner freien Vaterstadt nach Kräften gearbeitet hat und dabei in Conflikte mit Bismarck tzerieth; sodann zählte ihn Graf Beust zu semen Schützlingen. Doch rst es dem Baron v. Haymerle gelungen, später das volle Vertrauen Andrassy's zu erwerben und Andrassy soll sich in Gastein viel Muhe geben, die Besorgnisse Bismarcks wegenHaymerle's zu zersticuen und dem deutschen Kanzler zu versichern, daß Haymcrle im Sinne und Geiste Andrassy's wirken werde Das ist hoffentlich nicht ganz wörtlich zu nehmen, denn es giebt genug Menschen, die in derAndrasiypolitik nicht viel Sinn und gar keinen Geist zu finden verniögen. Mit der Reise Manteuffels nach Warschau scheint in dem deutsch-russischen Zeitungskrieg ein Nuhepunkt eingetreten zu sein. Leider kann man nicht sagen: ein Wendepunkt! ES wird wohl noch einige Zeit dauern, daß sich die krankhafte Erregung der russischen Blätter nicht blos legt, sondern eine richtige Genesung eintrikt. Das Verhältniß, daß Deutschland und Rußland den Eindruck siame sischer Zwillinge machten, ist Dank dem verletzten Ehrgeiz Gortscha- koff's gründlich zerstört. Bisher gab cS keine Handlung oder auch nur Aeußerung der russischen Regierung, die nicht sofort von der preußischen angenommen, getragen und unterstützt worden wäre. Deutschland führte den Russen die Freundschaft Oesterreichs zu und ohne die Förderung oder nur Duldung Beider hätte Rußland nie mals Donau und Balkan überschreiten und die Kosaken bis unter die Minarets von Konstantinopel führen können. Der einzige Vor wurf, den Rußland, speziell Gortschakoff, dem Fürsten Bismarck machen kann, ist der, daß dieser auf dem Berliner Kongresse mchr im allgemeinen europäischen Interesse austrat, mehr vermittelte, wie die gegebenen Verhältnisse nun einmal lagen und nicht Rußland er- muthigte, unausführbare Forderungen zu stellen. Nun hätte es aber Bismarck beim besten Willen nicht durchzusetzen vermocht, daß Rußland in den Besitz Konstantinopelö kam. Dieser Gedanke, so sehr er das Strebcziel Gortschakoff's bildet, ist angesichts der Inter essen Englands, Frankreich», Oesterreich« und Italien«, die es nie zugeben können, daß Rußland das Mittelmeer beherrsche, schlechter dings unausführbar. Damit hat aber Bismarck, nach Gortschakoff « Auffassung, ihm den schönsten Lorbeer vorenthalten. Darauf hin ist der Ingrimm, mit dem er Bismarck und Deutschland verfolgt, zu rückzuführen. Um seinem unbefriedigten Ehrgeiz Rache zu ver schaffen, stachelt Gortschakoff die Franzosen auf, schickt er den Groß fürst-Thronfolger aus seiner tartarischen Heimath an die Höfe von Stockholm und Kopenhagen und bedenkt nicht, daß die Schweden nicht vergessen haben, daß ihnen einst Finnland gehörte. Solchem unwürdigen Beginnen eines in seinem Ehrgeiz gekränkten Staatsmannes gegenüber ist es klug, sich bei Zeiten nach Ver bündeten umzusehen und es erfüllt mit Genugthuung, zu beobachten, wie sich die Beziehungen Deutschlands zu Oesterreich, Italien und England kräftigen. Man braucht gar nicht bis zu dem Volke des Eonfucius zu schweifen; auch ohne die Chinesen ist Deutschland nicht ohne Verbündete und kann den moSkowitischen Barbaren ruhig in seiner östlichen Wildniß gegen Deutschland und die Kultur wüthen lassen. In Frankreich hat die zu Ende gehende Sitzungsperiode der Generalräthe nicht diejenige massenhafte Zustimmung zu den Frrry'- schen Unterrichtsgesetzen gebracht, welche die Republikaner erhofft hatten. Der Senat wird wohl Schwierigkeiten machen, in die Aus treibung der Jesuiten aus der Schule zu willigen und dem Laien unterrichte zuzustimmen. Die in diesen Tagen erfolgende Aus schiffung der begnadigten Kommunarden wird neuen Gährungs- stoff zuführen und die Besitzenden erschrecken. Der rothe Prinz sucht die Schwierigkeiten der Republik zu mehren, indem er sich zwar für sie erklärt, aber nur in der Voraussetzung, daß sie bald zu Grunde geht. Mit außergewöhnlicher Schlauheit unternimmt Prinz Jerome die Reorganisation der bonapartistischen Partei, um die Republik zu stürzen; er vermeidet dabei jedes Wort, das Anlaß zu seiner Ausweisung geben könnte. Für die Republik scheinen mit der Lan dring der heimkehrcnden Kommunarden und der Sammlung der Bonapartisten unter die Fahne eines ehrgeizigen Thronlüstlings sehr unruhige Tage zu kommen. Reueste Telearamme der..Dresdner Nacklrickttru." St. Petersburg, 29. August. Der „Regierungs-An zeiger" bringt ein offizielles CommunrquS, welches die leidenschaft liche Besprechung der ausländischen Politik durch russische Blätter auf das Entschiedenste mißbilligt und sagt, der leidenschaftliche Ton, in welchem die russische Presse innere Fragen ausländischerStaatcn, sowie die Wendung der auswärtigen Politik derselben behandelt, »icht an den Mißbrauch der Reckte der Presse; die Aeußerungen mancherJournalc über auMnosschstRegierungen und deren leitende Staalsniänncr gingen über die Grenzen vernünftiger Zurückhaltung hinaus. Petersburg, 20. Anglist. Der Kaiser ist in der Nacht vom 27. zum 28. t. M. von ZarSkojc-Selo aus nach Warschau abgcreist. In W iIna besuchte am 28. August der Kaiser das Kloster und begab sich sodann nach dem PalaiS, wo sich die Generalität zur Begrüßung Sr. Majestät eingefiindcn hatte und eine Ehrenwache ausgestellt war. In den Straßen, welche dci Kaiser pajsirtc, winde er von der zahlreich anwesenden Volks menge mit enthusiastischen Kundgebungen empfangen. Warschau, 20. August. Der Feldmarl Milt Mantenffcl IN tn Begleitung von 5 vreiißlschen Offizieren heute um 2Uhr hier angekommen und wurde am Bahmofe vom Gehitien des Gcncralgouverncurö Nenedcmr. LtabSches Fürst Schachowskv und Polizeichei Buturlin empfangen. Der FeldmarschaU begab lich von da nach dem Lustschloß La,; er.ki. wo er im weißen Hause avsticg und wo ihn die Ehrenwache vom Gardcregimciir Kaiser Wilhelm erwartete. Locale« and Sächsisches. — DaS verehrte KdnigSpaar wird, wie jetzt festgesetzt ist, taö AlbcrtSie st nächste» Sonntag von - N ehlen a»S besuchen. DaS Hoslagec wirk zu diesem Bchnie auf einen Tag vom Lust schloß Pilinitz nach der königl. Villa in Strcl'Icn verlegt. Nach dem I. M. die Königin vor Beginn dcü Festes sich persöulicv durch Augenschein überzeugt hat, daß alle Vorbereitungen zweck entsprechend getrosten, gleichsam „aste Mann an Deck" sind, er scheint die hohe Frau und Protektor!» keS Vereins mit ihrem er lauchten Gemahl gegen st Uhr wieder ans dem Fesiplatze, um bih zum Einbruch der Dämmerung daselbst zu verweilen. — Daö Exerzieren der 45. Brigade an, dem Heller fand am Donnerstag Morgen nicht vor S. Nt. dem Könige, der von einem leichten Unwohlsein befallen worden war. statt, sondern vor Sr. königl. Hoheit dem Prinzen Georg. Gestern kam Se. Maj. der König von Pillnitz nach dem Residcnzschlossc herein, um. wie üblich, die Voiträge der Herren Staatominister entge genzuncbmen. Heute reisen I. Nt. der König und dieKöni. gin nach Bautzen, thcilö um den Truppenübungen beizuwobnen, thrilS um die Intusiric-Auöslcllung zu besuchen. Am Sonntag wird daö hohe Königspaar an dem Gartcnicste dcS AlbertvereinS weil nehmen; der König begiebt sich dann, vielleicht noch an demselben Abende, auf mehrere Tage nach Leipzig, i» dessen Nähe (Taucha u. s. w.» größere Manöver stcutstndcn. — Am 27. d. früh tras Se. K. H. Prinz Georg tn Chem nitz ein und ließ die a»ö dem 5. Infanterie-Regiment „Prinz Friedrich August" Nr. 104, sowie dem 2. und st. Bataillon dcS SchützenrealmentS Nr. >08 bestehende 3. Infanterie-Brigade dir. 47. welche sür den erkrankten Brigadc-EounnanbeurGcneral- major v. Tettau, der Oberst von Tjcbirichkh und Bögendorst fühlte, vor sich excrciren. Sc. K. H. sprach sich über da« pon der Brigade ausgcführte taktische und Gcfechtöererrlrcn äußerst lobend aus. — Gestern Vormittag zwischen IN und N Ubr beehrte Ihre Maj. die König! n die Ernst Arnold'schc Nafael - A n S- stellung auf der Brühl'schcn Terrasse und stellte dabei Herrn A. Gutbier (Inhaber obiger Firma» einige interessante Beiträge sür die Ausstellung anS Höchstiyrem Privawcsitz In Aussicht. — Die beiden Assessoren bei der hiesigen k. Polizeidlrektion vr. Hanümann und vr. Gentbe haben da« DlenNprädikat Polizeiratb erhalten. — Nach Beendigung der k. sächsischen Kavalerie - DivistonS- Manöver Ist der MilttärbevoNmächtigte Major Edler von rer Planitz, der denselben beigewohnt hatte, nach Berlin aui seinen Posten zurückgekchrt. - Dem „Dr. I." zufolge hat die königl. aroßbrltannische Commission für dir internationale Ausstellung in Dresden. SiM»aScnA.3E.Aüanst. Melbourne beschlossen, die Anmcibciiist weiter auozutehücn und den letzte» Termin zur Enlgczeüiiahmc von Gelachen uni Plätze lür europäische Aussteller biö zum stk. Lcmnber d. I. verschoben. — Der priv. Bäckermeister Friede. Moritz Bernhardt wurde gestern anläßlich seines stwährlgen Biiigec-Jüdiläumö vorn Rath und Stadtverordneten schriitdä, beglückwünscht. — Im königl. Finanzministerium ist man mit der Aushebung des dem Landtage hei seinem Jusainnicntrilt ioiort vorwiegenden StaatöhauShai tö sür die Jahre 1880,81 beibäitigl. Viel fach ist erwartet worden, daß sich unter de» Llaaioeinnal men auch ei» Pvstcn befinden würde, welcher den Aniheil Sachsens an den Mehrerträgen dcS Reiches, die durch Erhöhung der in direkten Steuern und der Eingangßzölle entstehen sollen, tarstcllt. Wir hören jedoch, daß davon vorläufig schon n»> deswillen keine Rede ist, weil die Buegetaufstellung noch nicht bis zu dem betreffen den Abschnitte gediehen, doch betrachtet man cS im königl. Finanzministerium als zweilclloö, daß der Ertrag der Tabaks- sicuer, der Verbrauchssteuer» und der Zölle schon in den beiecn nächsten Iabrcn die Summe von Ist» Mill. Mk. übcrstcigcn wirb, die nach dem Anträge Frankcnslein dem Reiche als piale- eipuiim zuzuwriicn ist. Schwierig jedoch erscheint die Schätzung deö MchrcrtragS (der dann zur Verweilung an die Einzelsiaaten gelangt und an dem Sachsen nach seiner BcvölkcrungSzifser tbcdnimmi». zumal da der volle Ertrag der erhöhten Zölle, der Tabakö- und der Verbrauchssteuern erst 1882 zn erwarten siebt. Ob unter solchen Verhältninen Aussicht auf Vcrthctiung von ReichoüberschNssen an die Einzelstaatcn schon in der nächsten Finanzperide Sachsens zu erwarten sieht, erscheint wenig glaublich. — Zum gegenwärtigen türkischen Generalkonsul in Leipzig ward Herr Emil Nowak daiewst ernannt. — Nach dem Juli-Berichte des statIstischen BureauS der Stabt Dresden sandcn im genannten Monat 170 Eheschlie ßungen. 6i><> Geburten und 414 Lterbeialle hicriclbst Natt. Der Uebcrschuß der Lebcnbgeborcncn über die Gestorbenen betrug 225. Selbstständige Personen bez. Familien zogen 1140 zu und 1stK7 weg. Wohnungswechsel wurden 1550 vollzogen. Am 1. August betrug der Bestand km Stadtkrankcnbaule 440, In der ArdeitS- anstalt 25st, im Stechenbause ill, im Findelbause st7. in der Pfieganstalt 50, im Veriorghand 280 und im Waisenhaus stO Personen. Im Asyl für Obdachlose wurden im Juli 88st Frauen und Kinder ausgenommen. Conceisioncn zum Handel und Schank, betrieb aus der Vogelwiese wurden I4st ertheilt. Auö dem städtischen Wasserwerk wurden Im Juli 504,st3V Kbm. Wasser verbraucht; die Zahl der mit Wasser versorgten Häuser betrug Ende Juli 02st2. A» GaS wurden 420,500 Kbm. aus den städtischen Fabriken konsumirt. Ertheilt wurden Ist Genchmi- iungcn zu neuen Wohnhäusern, 8ju Gewerbcanlagen und 10 zu Nebengebäuden aller Art. — In einem kleinen hiesigen Knaben-Institut ist die e g h p'» tische Augcnk rank heit zum Ausbruch gekommen. 13 Schüler mußten In Bchmdlung genommen werten; für die kleine Zahl der klebrigen wurden die Lehrstunden geschlossen. - EI» sehr wohin,ätig wirkender Verein, derMendelö- sohn-Verein zu Dresden, begebt morgen das Fest seines 50jäbrigkn Bestehens. Gegründet am 100. Geburtstage deö großen Philosophen Moseö Mendelssohn, deö Freundes uniereö vcssing. verfolgt dieser Verein die höchst lobenswerthe Tendenz, arme Kinder israelitischer Religion unter der Bedingung zu er stehen. daß dieselben nickst Handelsleute werten, sondern ein Hand werk erlernen. Besonders bciählgte arme Knabe» läßt der Ver ein sludircn, dock, Ist dies nur die Ausnahme. Dem Ver eine haben Im Lause der Zeit angcbört und gehören noch letzt an alle lene unllrer ebrcnwcrthen Israelitischen Mitbürger, die mit unserem Vaterland aufS Engste verwachsen, sich durch eine tieie geistige Kluft geschieden wissen von jenen Elementen, die trelbsandartig ans Polen, Schleien u. s. w. hier her gewebt wurden und die durch ihr Auftreten so vielfach Anstoß erregt haben. Der MonkclSsohn-Vercln will gerate ärmere Glaubensgenossen von dem sog. „Schachern" ablcnkui, er läßt sie ein ehrliches Handwerk erlernen, er will damit vorhandene Vornrthcile zerstreuen und bat in der That dem Dresdner Hand werke, stände manche tückstige Krall zugettihrt. Die Jubiläums feier belicht in einem gest;ottcSd!cnllc in der Synagoge und einem Fcstmahlc ani der Terrasse. A!ö Vorbereitung zu dieser Feier bat Herr A liond Lebt) einen geistvollen Vortrag über „Rousseau" orichcinc» lasten, de» er in diesem Vereine im lebten Winter hielt und der ein sehr anziehendes Bild deö großen Re- 'vrmatoro entrollt. Der Vorlrag ist durch die Hvfbnchhandlung von Warnatz und Lehman» zu beziehen. Die Leipziger Gcwerbekainmcr hat ein Normalstatut für Innungen und gewerbliche Genossenschaften ausgestellt. Darin wird u. A. die Thelinghine an allgemeinen gewerblichen Verbänden und deren Veriammlungkn alö eines der Mittel zur Förderung des InnnngSzweckeS boz ichnct. EigenthümIIch ist. daß der neuen Leipziger Lchuhmachcr-Innung. die eine ähnliche Bestimmung in ilire Satzungen auigenommen hatte, seitens der dortigen k. Krc Shanptmaninchast die Bestätigung deshalb versagt wurde und zwar unter Bezugnahme aut cin Gesetz von >850, nach welchem Vereine unter sich in keine organische Verbindung treten düricn. Sinn bestehen aber seit Jahren über ganz Deutsch land derartige Verbände ganz unbeanstandet und die in Leipzig slattgesuntenen Eongrcsse der deutschen Schuhmacher, Bicch- arbcitcr, Gastwirthc. Maier und Lackircr, Bäcker, Tapczirer u. s. w. wurden selbst olliciell begriffst. — Am vorigen Sonnabend gingen zw clKnaben, Paul Trentzich. kl'/--Jahre alt und Zick,au, lo>.o> Jahre all, von Gorbitz herein nach Dresden. Beite lind nicht wieder bcim- gckchrt und cS ichlt jede Kunde darüber, was ans ihnen ge worden ist. Die Knaben sollen mit Gelt vcricben gewoll» sein. Vielleicht baden sie einen AuSflug in iremde Lande nntcriwmmcn. — Am I. September wird — jedoch zunächst nur für den Güterverkehr - die neue Eisenbahnlinie Goschwitz-Plagwik er öffnet. Auf derselben sind Gautzsch und Großzicbochcr Gltter- baltestcllen. — AIS wir gestern wieder einmal das microseopi scbe Museum. Allmarkt 18, besuchten, war acradc eine Schule zu gegen. Mit slckstlicbcr Freude ließen die wohl 12jährigen Knaben ihr Auge in die weite, wunde bare Weit rea llncndllck'klliiicn schwellen, unk die nickst geahnte Fülle, Schönheit und Großartig keit der Erscheinungen und l.benklgcn Wesen erfüllte ihrGemütl, mit Staunen und Bewunderung. Ihre Ausrufe und Gespräche waren nnö sehr interessant und lehrreich. Der ärgste Kirchcn- Pcssimist hätte daran seine Freude gehabt, weil er die Ileherzeug- ung gewonnen, daß unter dieser Knabcnschaar ein lebendiger rcliglöier Sinn wohne und blühe. Außer diesem ganz Kställigen Genuß hatten wir nock, den, etwas Ncucö zu sehen: die winzig kleine Ntilbc, welche mit de» großen koäfügen Ranbtbiere n unseres Zoologischen Gartens den Kampf au'nahm. den prächtig sten Löwen ttbtcte und sicher heimtückisch weitrr gemordet hätte, wenn nicht schnell ausreichende Hilfe gebracht worden wäre. — und jenen verderblichsten der Pilse, lenen Würgengel, der überall. Hg
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