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- Erscheinungsdatum
- 1879-04-23
- Sprache
- Deutsch
- Vorlage
- SLUB Dresden
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187904235
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18790423
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18790423
- Sammlungen
- Saxonica
- Zeitungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1879
-
Monat
1879-04
- Tag 1879-04-23
-
Monat
1879-04
-
Jahr
1879
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«ie«. de» »».MM. de» «pl«kopat» »las. »üusche antwortete ver Kaiser: Da» österreichische Episkopat gab lebcrzettde« »erNbattgen Bewn« der «n-ängllchkelt «egen den Aalser, er könne nur mit dankbarer Anerkennung seiner unablässigen Be- mtHunaen gedenken. Me. llglosttät, «iktiichkelt. Pflichtaetübl und rreue skr Kaiser und Sltonarcdte zu sördern. Der Herren. bauSdeputatlonantwortcte der Kaiser: Daö Herren» vauSIbewäbrte sich in woben und trüben Tagen ai» Hort bvnastischer Treue, gleich wie e» keinen Beruf im Staatbleden mit Vater» zs»oiit-rvi«rnmmiv. Is»odr-rvIv8riULMS. Tageblatt für Uolitik, Unterhaltung,Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Fremdenliste. Mtttedacteur: vr. Lmll Druck und Eiaenthum der Herausgeber: 8ür daö Feuill.: LuÄvtg Umrtii»»»». L>t«p,vli in Dresden. lantsllebe und Hingebung zu erfüllen weist. DerAbgeordneten-Deputation antwortete der Kaiser: ES sei Ihm iederzeit erireullch gewesen, die Versicherungen treuer Anhänglichkeit seiner Völker durch daö Organ ihrer geschlichen Vertreter zu empfange». eS gereiche Ihm zur besonderen Genugtuung, rast daS Abgeordnetenhaus noch am Schlüsse seiner Wirksamkeit Gelegenheit zur Bekundung loyaler Theilnahme in so herzlicher Art finde. 8 r a n k f u r t, den »» April. Der Verein für Sozialpolitik nahm bei den Tertilzöllen den Antrag von Grat und Genossen dahin an: Der Verein billigt, ohne aut Details elnzugehen. dav im Zoll- tariicntwuri zum Austruck gekommene Prinzip, die Zölle mehr als bisher nach dem Wert» der »Artikel und der verwendeten Arbeit zu bemessen, Feiner kcr'An- tragScvmollcr'ö: Meine mastvolie Tarirrciorm im finauzpolitstchen u. schutz- zöllnecische» Sinne und sprach die Erwartung aus, bah ein Mittel geboten würde, um tcn Schuh des . .... . Arbeiters gegen natürliche Nothstanbc durch Gründung von Kranken- und Pe»>w»ska>,en zu lottern. London, den 22. April. Im Untcrhanie murtc die Vorlest» a des Slcgctztclegrammö mit lebhaitcm Bestall begrüstt. Northcote antwortete Fawcelt: Lvtton tclegrapbirlc umcrm 15 tzipril: er unternehme keinen Vormarsch aus Kabul ohne Ermächtigung der Regierung, allein ein Front- Vorschub dürste slch damit nöthig erweisen, um auf die Unterhandlungen eiiuuwirkcn Verantwortl. Redactrur: H«tortel» L»olil«iila in Dresden. Rr7NZ7^rZMä7I87S7 WitterungSauSstchten: Meist trübe, stellenweise Niederschläge, mild. Tresse». Mittwoch, 23 Nhril. Mir die Monate Mai »nd Jnni werde« Abonnement» aus die „Dresdner Nachrichten" tu der Expedition, Martenstratze Nr. IS, zu I Mark »O Pfa., sowie für auswärts bet den Postämtern zu rk t I Mark 8S angenommen. Politische». König Albert vollendet heute sein eimmdfünszigsteS Lebensjahr. Das treue Volk seiner Sachsen nimmt an dem 23. April, der ihm seinen Fürsten gab, jederzeit und so auch heute jenen herzlichen Antheil, den Liebe, Verehrung und das Gefühl innigster Zusammen gehörigkeit von selbst erzeugen. Wir Sachsen wissen, welche ausge zeichneten menschlichen und fürstlichen Eigenschaften den Mann zieren, den die Vorsehung auf den verantwortungsreichen Posten ihres Führers in Krieg und Frieden stellte. Es bedarf weder devoter noch überschwenglicher Worte, um daS beglückende Gefühl der Ruhe und Sicherheit auSzudri cken, daS gerade heute in allen Sachsenherzen lebendig wird: unser König, der natürliche Hort und Vertreter der N chte und Interessen seine» Lande», nimmt dieselben in echt königlichem Sinne, in Gewissenhaftigkeit und Pflichttreue wahr. Gerade jetzt, da die Erwerbswelt Sachsens gespannten Blickes, mit Hoffnung oder Sorgen, auf die endliche Erledigung der Zoll- und Steuerfragen schaut, gewährt es hohe Befriedigung zu wissen, daß König Albert warmen, regen und persönlichen Antheil an dem Schutze, dem Wiederaufleben und Erstarken des vaterländischen GewerbefleißeS nimmt und daß er von seinem hohen Orte aus hierfür selbst mehrfach erfolgreiche Schritte nach diesem Ziele hin gelhan hat. Möge der Segen deS Himmels auch ferner über ihm und über dem Gelingen dieses Werke» im Besonderen walten I Dann wird mit der deutschen Industrie auch die Sachsens zu neuem Glanze erblühen! Sein Name sei uns ein hoffnungsvolles Symbol! Albert (diese zusammengezogene Form auS Adalbert, Edelbert resp. Albrecht) heißt der „Edle u. Prächtige"; in'sNeuhochdeutsche könnte man ihn „Edelglanz" übersetzen. Je mehr der vaterländische Gewerbefleiß unter der Gunst mäßiger Schutzzölle sich von der Erzeugung gewöhn licher Massenartikel zu der hochfeiner, geschmackvoller, technisch voll endeter Waaren zuwendet, best» mehr wird der im tk.und l? Jahr hundert verloren gegangene Edelglanz ihr wieder zufallen. König Albert wirkt dahin, darum sei unS heute Lvr Hdvrlu, nomvu et omvo kaustis-ttwuru! Unter all den zahlreichen Versammlungen, die ring» tm deutschen Baterlande durch die Zoll-und Steuerfragcn hervorge rufen werden, nimmt der Kongreß de» Verein« für Sozialpolitik den hervorragendsten Platz ein. Alle übrigen Versammlungen sind wesentlich Aussprachen von Interessenten. Das gilt nach allen Richtungen. Mögen sich die Landwirthe auf ihren zahlreichen Zusammenkünften für die Nord- und Ostseestädte auf ihrem Berliner Kongresse gegen Getreide- und Diehzölle aussprechen, mögen sich die Tabaksindustriellen auf ihrer Generalversammlung zu Cassel und auf ihrer Partialversammlung zu Döbeln gegen das dem Tabake zugedachte Schicksal oder die Berliner Spinner, Weber, Posamentirer und Wäsch.'fabrikanten für Freihandel und gegen Schutzzölle auf Garn« und Gewebe erklären — bei diesen Brrathungen und den za^losen anderen der Gerber, Chemiker, Leinweber, Chocoladen-.GlaS Thon- und anderer Fabrikanten bi» hinab zu den Erzeugern von Holzschuhen, immer und überall diktirt da« einseitige Erwerbsintrresse die gefaßten Beschlüsse. Niemand ist darum zu schelten. Keine einzig« Industrie bleibt von dem Zolltarife unberührt; die eine fürchtet, die andere hofft ; diese prophezeit ihren sicheren Untergang, jene athmst auf, besseren Zeiten entgegen — eine jede sucht Stellung zu nehmm, Gefahren abzuwenden, günstigere Bedingungen zu erlangen, di« öffentliche Meinung für ihre Lage und Verhältnisse zu interessiren. Jede hat da« Eigenthümltche, daß sie ihre Interessen als die allerallernothwendtgsten erklärt. So ganz natürlich da» auch ist, so erschweren doch diese« Durch- und Gegeneinander, der Kampf der entfesselten Interessen und da» bei jedem Kampfe unvermeid liche Lärmen, Uebrrschreien und Verdächtigen der Gegner den Gesetz gebungSgewalten wie der öffentlichen Meinung in hohem Grade den Ueberblick und die Erkenntniß der wahren Verhältnisse. Da ist es denn als baarer Gewinn zu betrachten, wenn eine Anzahl Männer von Einsicht, Patriotismus und unbefangener Lebensstellung sich zusammenlhut, um die hoch über da» einzelne Sonderinterefl« hinaus ragenden allgemeinen Gesichtspunkte zusammenzufaffen und der Nation zum Richterspruch zu unterbreiten. Da» geschieht auf dem in der Mainstadt Frankfurt augenblicklich tagenden Kongresse für Sozialpolitik. Seit 1872 hat diese Versammlung von Volkswirth- schastSlehrern unserer Universitäten, der Leiter der statistischen Bureau'». Mitglieder der Volksvertretungen, Beamten und Industri ellen in hervorragender Stellung allerhand wichtige volkSwirthschaft- liche Probleme discutirt. Sie mußte auch der Zoll-und Steuer frage gegenüber Stellung nehmen. In den gehaltenen Reden liegt mehr der Schwerpunkt de» Kongresses als in den Beschlüssen. Letztere beeinflußt gar oft der Zufall. Ein Dutzend mehr Theil- nehmer oder weniger bei solchen wechselndenWanderversammlungen — und ein Beschluß fällt so oder so aus. Daß sich z. B. der Frank furter Kongreß mit 52 gegen 50 Stimmen gegen Kornzölle erklärte, hing lediglich von unberechenbaren Aeußerlichkeiten ab, beweist aber gar Nichts wie ein gegcntheiliger Beschluß mit 2 Stimmen Mehr heit Nichts besagen würde. Auf die Gründe, nicht die Abstimmungü- ziffern kommt es an. In dieser Richtung hielt nun Prof. Schweller aus Straßburg eine ausgezeichnete Rede gegen den Freihandel und für den Schutz der vaterländischen Industrie. Wie in einem Strahlenbündel faßte er alle Gründe, die gegen die fernere Ausbeutung der wirthschastlich, v>im,nplaße' wirb gegen schwächeren deutschen Ration durch das überstarke, industriell höher! Könia trifft mit Äekuläe entwickelte Ausland sprechen, zusammen. Um unsere Leser nicht mit diesen Fragen zu überfälligen, gedenken wir diese vortrefflich zusammengefaßten Gründe nach und nach bruchstückweise an dieser Stelle vorzuführen. Heute sei nur auf zweierlei hingewiesen. Die schlechte Sache der Freihändler vertrat herzlich schlecht der Leipziger Handelskammersekretär vr. Gensel. ES läßt sich kaum ein trüb seligerer Rathschlag denken, als der Gensel sche: die Zolltariffragen abermals zu vertagen. Wir dächten: Alles drängt fieberhaft gleich sam darauf, endlich einmal Abschnitt zu machen in der ewigen Beun ruhigung des deutschen Erwerbs Und nun schmettert dieser Gensel den deutschen Industriellen, die dringend flehen: Erlöst uns aus unserer Ungewißheit, sein „Vertagen!" entgegen. DaS ist eine noch unter dem bekannten Leipziger Pfeffersackstandpunkte stehende Anschauung. So hohe Bewunderung wir dem schutzzöllnerischen Theile der Rede Schmoller's zollen, so sei doch nicht verschwiegen, daß sein Vortrag eine bedenkliche Lücke in politischer Beziehung enthielt. Die sozial so heilsamen Folgen gemäßigter Schutzzölle hob Schmollcr über zeugend hervor, über die politische Tragweite der gleichzeitig vor geschlagenen enorm hohen Finanzzölle schlüpfte Schmoll« flüchtig hinweg. Der hervorragendsten Kapazität des Vereins für Sozial- p o l i ti k hätte es wohl angestanden, auch auf die Nothwendigkeit der Abminderung der RcichSausgaben hinzuweisen. Fürchtete denn der Schmoller in Frankfurt, daß rin solcher Hinweis einen anderen Schmoller in Berlin erzeugen würde? In Frankreich ist die Wahl Blanqui'S das Tagesereigniß. Die Radikalen haben ihren Willen durchgesetzt ; unter den Segenssprüchen deS RevolutionShelden Garibaldi stieg der Name Blanqui, des „Vaters der Revolutionen" siegreich aus der Urne. Ob die Wahl gesetzlich oder nicht, kümmerte die Radikalm blutwenig ; ihrer An schauung nach ist daS Volk, d. h. ein Wahlkreis souverän, sich auch über Gesetze hinwegzusetzen. Die Regierung «wies sich als schwach. Sie gleicht einem Kreisel auf dem Tivolispiele, der bereits verschiedene Widerstände umgerannt bat und dem seine frühere Geschwindigkeit abhanden kam. Sie taumelt, hat keine Energie mehr, verlor Willens stärke und politische Klarheit. Sie mußte schon die bsi der ersten Wahl auf Blanqui gefallenen Stimmzettel vernichten, da Blanqui nicht im Besitze der staatsbürgerlichen Rechte ist. Jetzt will sie die Kamm« bewegen, Blanqui'» Wahl für «ngfttig zu «klären und ihn dann amnestiren, so daß « bet ein« Neuwahl doch noch in die Kamm« gelangt. Die Republikaner find durch diese Wahl nur noch unter sich zerklüftet« geworden, die Radikalen gewinnen an Terrain. Wenn nach den Osterferien die Frage der Rückverlegung d« Kammnn nach Paris wieder behandelt wird, dürfte fich zeigen, einen wie schlechten Dienst Blanqui'S Wahl der Republik erzeigte. AuS Furcht, daß in Paris die VolkSleidenschaftrn alle Garantien des MaßhaltenS über den Haufen rennen, wird der gemäßigte Theil der Republikaner sich für die Beibehaltung von Versailles als Kammerfitz entscheiden. Nach jahrelangem Zigern hat sich der Sultan endlich bequemt, Oesterreich daS Recht einzuräumen, daS türkische Paschalik Novi- Bazar zu besetzen. Oesterreich will seine Machtsphäre bis an'» aegaeische Meer vorschieben und der Sultan hat scheinbar Nichts dagegen. Einstweilen soll der Kaiser von Oesterreich jedoch von seinem BesatzungSrechte in Novt-Bazar keinen Gebrauch machen wollen. Denn augenblicklich brodelt eS wied« einmal recht lustig im orientalischen Hexenkessel. Dir durch dm Berlin« Vertrag an Serbien abgetretenen Muselmann«, die Arnaulen, wollen nicht von der Türkei loS, sie verlangen nicht nach serbischer Oberherrschaft, sondern rebelliren gegen die neuen Gebiet« und haben den Serben schon empfindliche Schlappen beigebracht. Auch in der Herzegowina muckertS wied« Die dortigen Neu-Oesterreich« wollen von Oester reich weg und lieb« mit« italienisch« Herrschaft stehen. Putsche und da« Auftauchen von Jnsurgentenbanden kündigt man an. Unt« solchen Umständen und da Garibaldi, sobald Oesterreich üb« Bosnien hinaus nach dem aegaeischen Mene vorzudringen Mime macht, seinen Handstreich gegm Wälschtirol und Triest auSführm will, wird Oesterreich wohl zunächst in der Reserve bleiben. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." London, 22. April. Nachrichten au» dem Kaplande zufolge hat Lord ChelmSford, der zum Entsatz des bci Ekowe eingeschloffenen Obersten Pearson aufgebrochen war, am 2. d. ein Gefecht mit dm Zulu» bestanden, von dmm 1300 getödtet wurden. Am 3.d. Mor gen» griffen 11,000 Zulu« da« Lager Lord ChelmSford bei Ghingo- lovo an, wurden aber mit großen Verlustm zurückgeschlagen. In der Nacht zum 4. d. entsetzte dann ChelmSford Ekowe, welches geräumt wurde. Außerdem erbeutete im Basatolande Oberst Wood 2200 Rind«, 240 Pferde und 3000 Schafe, ohne daß er einen Verlust erlitt. Wien. 22. April. Die „Politische Korrespondenz" meldet auS Konstantinopel: Die ofirumelische Kommission erledigte den legten Punkt deS organischen Statuts für Ostrumellen, betreffend die Regelung berVakuffrage. Nächste Woche wird die Kommission die letzte Leiung des Statut» vornehmen. Belgrad, 22. April. Die Arnauten plünderten del Ihrer nvaston alle Ortichasten aul Ihrem Wege und richteten lmmenscn -chadcn an, woiür die Pforte vou der serbischen Regierung ver antwortlich gemacht wurde. Mon» (Belgiens, 22. April. Die Arbeitseinstellungen im Borinage, wo daS Unglück stattfand, grellen weiter um sich. Gestern trafen gegen 40«) streikende Grubenarbeiter hier ein unb wcibicn entsendeten eine Deputation an een Gouverneur. >" Locale» anv Sachstsche». — Troß Köni König die beuligc Parade in t — Der Anmarsch der Trapp« masor von Hansen kommandirtc wirb ber Parade zu Wagen und Ihre k. H. Piinwistn Georg derselben zu Pferde beiwohnen; Prinz Fr. August «ritt in die I. (Leib-) Kompagntk des I. Grenadier. Regiments ein. »Rach der Parade findet Familientaiel dcr könlgl Familie In Sircbicn statt, Abends besucht der Hof die Soiröe im v. Fadriee'schcn »Ml- nisterpalaiS. Die außer der gekämmten Dresdner Garnison an der Parade bcthelllgten Truppen sind folgendermaßen eiiiauartiert: die I2er Jäger aus Freiderg ln Altstadt, ln Neustadt die Icker Jäger aus Meißen, in Ncudvrs, Pieschen, Trachau u. s. w. die >8er Husaren auö Großenhain und in Gruna. Stricicn u. s. w. die l. Abth. deö 2. Feivartlllerle-Reg Nr 28 autz Pirna. Die Fußtruppen erscheinen ln weißen Beinkleidern. — In der katholischen HoikIrchc kommt heute zu König Albcrlö Geburtstag um ll Uhr das OeunV von Hasse und die Fest-Messe von KrcbS zur Aufführung. - Die Familie deö Prinzen Georg. k.H., siedelt am 1. Mai nach Hosterwitz über. — Obwohl auch Selten unseres Königshauses der Wunsch nach Berlin geäußert werden war. bei der Feier dcr aoidcncn Hochzeit des deutschen Kaiscrpaares durch ein »Mit glied vertreten zu sein, so stellt sich der Erfüllung dieses Wunsches ber maßgebende Wunsch des Jubelpaares entgegen, ihr Ehrenfest nur tm engsten Famiilcnkreste zu begehen. Nur die Kinder und Enkel, die Geschwister resp. deren Kinder und Enkel, die Schwäger unb Schwägerinnen beider kaiserlicher Majestäten werden am II. Juni in Berlin sein. Immerhin stellt diese Beicl räniung noch einen Kreis von gegen 50 Ftwstlichkcile» Var. Es waren außer von tcn Herrscherhäusern Sachsens und Vaierns, Oester reichs und Italiens, Spaniens und Portugals, sogar eine An meldung des Schahs von Persien für seinen Sohn nach Berlin ergangen. — Dcr Generalarzt vr. Roth und der Oberstabsarzt vr. Beyer (Schützenregiment „Prinz Georg") sind vom EHIrurgen- kongreß aus Berlin wieber in ihre G rnison Dresden zurückgekehrt. - Dem Oberlehrer Christian Gottlob Krause in Franken berg ist daS Verdienstkreuz verliehen worden. — In Gegenwart Sr. Mai. deS Königs erpcrlmentirte gestern Mittag Herr Magnetiseur Hansen vor einer Ver sammlung von Acrzten mit Aerzten. Dcr Sikungssaal deöLan- desmcdiftnalkollegiumS tm alten Kurland« Palais war dicht gestillt von den Männern der Wisienschalt, darunter last sämmt- llche ärztliche Autoritäten Dresdens. Die Spälerkommendcn mußten aus Stühle rc. steigen, um über die Kopie dcr vor ihnen Stehenden hinweg wenigstens etwas zu erspähen. Gläubig schien nicht Einer zu sein und dieAeußcrung: „ s ist doch Schwin del", war oft genug zu hören und doch mußte wieder zugegeben werden, daß der antmalische Magnetismus noch nicht genug er» kannl sei, um denselben messen oder wenigstens die Grenze bestim men zu können, bis zu weicher sich die magnciische Kraft eines Menschen erstreckt. Die Vorbereitungen verliefen in rer gewohnten Weise; 12 Herren besabe» sich die dargcrelchten Knöpfe mit dem geschliffenen Glas-Eentrum, woraus die Streichungen «iolgten. Schließlich erwiesen sich zwei Herren als etwas cm- piänglich und zwar die Herren vvr. Lcvv und Krug. Mit Erstcrem gelangen zwei der leichteren Erpettmentc und auch diese nur mangelhaft. ES wurden also mehrere andere Herren lHerr. Hansen ersuchte namentlich süngere Herren um ihre Mitwirkung) aus Ihre Empfänglichkeit sür daS magnetische Fluidum geprüft. AIS geeignet erwiesen sich diesmal d>e Herren vvr. Voigt, Blae und Krug. Diese folgten ihm, leicht an der Hand geführt, willenlos, obgleich sie offenbar bcmüdt waren, möglichst viel Widerstand zu leisten. Ebenso willenlos folgten sie, nachdem sie die Hand, dem Verlangen des Magnets- scurS entsprechend, von rückwärts aus dessen Brust gelegt hakten. Auch vermochten sie die geschossenen .stöhne. nachdem ihre Kinn laden gestrichen worden waren, nicht zu öffnen. Dao Expettmcnt mit den geschlossenen Augen gelang natürlich erst recht. Dagegen Hallen sämmtllchc drei Herren ein so starkes Gedächtnis;, daß sie partout ihre Namen nicht vergessen wollten. Herr Hansen bear beitete ven Kops de» Herrn vr. Vogt mit Vehemenz, umsonst, derselbe riel Immer wieder aus die Frage: „Aber nun habcn Sie Ihren wcrkben Namen vergessen?» kräftig „Vogn" Wie schwer sich übrigens mit den Herren Meticinern operlrcn läßt, zeigte sich teullichst an den mächtigen Schwcißtropsen, die Herrn Hanken von ver Stirn rollten. Der Magnetiseur schloß endlich seine Produktionen mit dem Bedauern, daß eö chm nickst möglich gewesen sei. in ber von ihm selbst gewünschten Weise operircn zu können; eS liege daS entweder in chm selbst oder in ber Tem peratur; er erbot sl» indcß zu weiteren Versuchen. Daraus trat Herr Prof. I)r. Sck>ultze vvr, welcher auS einem englischen Buche nachzuwetsen versuchte, daß die Experimente, die Herr Hansen habe vortüvren wollen, nicht aus Magnetismus, über- daupt nicht ln einer besonderen Kraft dieses Herrn beruhten. Vielmehr lei daS Gelingen solch« Versuche lediglich aus die durch die Concentration der gesammten Gchirnthätigkcit aus einen bestimmten Punkt zurückzuiühren. welche schließlich bei contemplatlven und nervösen »Naturen, sowie bei besonders ge dankenlosen Menschen zu einer vollständigen Abslraction von allem Anderen führe. Ein solcher Zustand trete oft bet tieien Denkern rin: so sei ein englisch« Gelehrter, in Gedanken versunken, an eine Kuh angrrannt und - habe „Madame" um Ent. schuldigunq gebeten. Beispiele solcher physischer Concentration hätten schon die alten Jnbier In ihren Büßern vor Augen gehabt, stillt einem Worte. Redner lührtc die Experimente, die Herr Hansen habe vorkübrcn wol I en und deren Gelingen er selbst nickst be zweifelte, aul HypncstiSmuS lEinschläftrung, zurück. Herr Hansen stellte nicht ln Abrehe, daß HnpnotiSmus bei seinen Krperimentcn mitwirke, wohl aber, daß dieselben lediglich daraus zurückzuiühren seien. Die Malice, wonach Hr. Hansen nur Erpertmente habe verführen „wollen", hätte sich auch Herr Professor Schnitze «sparen können, um so eher, alö diese Bemerkung dem that. sächlichen Sachverhalt nickst entspricht. Mehr Effekt würde eS gemacht habcn, wenn der Herr Proieffor wenigstens Da», wa» Herr» Hansen gelang, nachgemack t hätte. Mögen nun auch die Erpertmente deS Herrn Hansen nur aus HypnotlSmuS beruhen iwas übrigens nicht auSschilcßcn würde, daß der durch physische Concentration erzeugte einseitige geistige Schia« durch Magnetismus verstärkt werten kanns — die Anncihme IN voll ständig ausgeschlossen als operire Herr Hansen nur mit Einge- Ebcnio gebührt ihm daö Verdienst, vlese Erperimente In Dresden zuerst vorgeiübrl zu haben; noch verdienstlicher, wenigstens um die Wissenschaft, würde es sein, wenn Herr Hanse» eine offene Erklärung darüber nicht vorcnlhlelte — wen» sr überhaupt eine solche zu geben vermag. — Herr Ober-NppellattonSrath Scheele «sucht unS, mit- einer leichten Verkühlung wird Se. Majestät dcr Person abnchme». zutbellcn, daß Ihm eine Stelle als Mitglied deö ReichsgerlchtS t» rn bei dcr heutigen vom General- Leipzig nickst angeboren worden sei. Hanien kommanvirten Königsparave aus dem - »Ais Geschenk erhielt der Zooloo' rck»e iirten einen 11 Uhr beginnen. Se. »Majestät dcr weißen Jagdiasancnhayn von Herrn Obcrrcg crungsratb Cronou « 1 Utzr el». Lbre Mal. bieKLuüii» ftu-Ltrakbura.
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