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- Erscheinungsdatum
- 1878-12-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187812092
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18781209
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18781209
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-12
- Tag 1878-12-09
-
Monat
1878-12
-
Jahr
1878
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> n 1 '1 , „".Mn Dresden. Montag' 9 Deeemver 1878. 2»>el»l« wi^ru Marti» >tL»N lö .trat, l» »i» «b.» Uhr vonnta,» »I, ««««„»» Ubr. Sn Nrultadt nur an «oi-en- «a,kn: »rote Nlostrraalj« Nr. S bi» Nachm. 4 Uhr. — Der Raum einer «tu- Naliiaen Petit,etl« kaner t» Pfge. <kin,rsandt dt« eile so Pi^e. darantte da» tgeökatt für FoMiK, Unterhaltang, Geschästsverkehr. Lörsenbericht, Freindenliste. ^ vliktbatte«: vr Li»U Drxt und Eiaentdum 8«r daß Feulll.: 4>e «etelin der Herausgeber: I» DreSde». verantwottl. Redartrur: vkRlnrtvi, »»«klenlt in DreSde«. «ne « « chI» ta, t -r Erscheinen »er Inserate «trb nicht «e geben. »«»inirtige »nnoncen« »uiirage van un» un»,« laniiten Firme» und Per sonen inseriren wir nur »egen PrLnunteranda- Aatllii«, durch Pries» «arten »der Postetniah. lang. Acht Silben kosten >t Pissr- Inserate sllr dt« Montag» - Nummer »der »ach einem Festtage die Petitjkite 2» Pfge. Die Witterungsaussichten nach dem Meteorol. Bureau zu Leipzig für den 9. December lauten: Zeitweise ziemlich heitere« Frostwetter, stellenweise etwas Schnee, leichte östliche Winde. Lna v«rlk»at n- LL<r Verlllint »vor Lrtsn 8t»»t»p»pl«r«, NtUnadrlaro, Kot»«,, prtortlSten, Saallaote Kasr-ldlans aller Ooupoo». — vnentsrsltllods Soatrol« cler Verlooeuna aller VVei-tdimp an««, aotoo ioro. ^ o «1«. ! tz ioro. ^sj ^Valeenli« ^ii^vneltiwNer^tl^tti'irilt'ttir Lwdolmiseds Lllä^ 2UIVl Qi. ISO »4L bl Q^NDLbi , , § KeLsilleniinx, vorsü^Uoliüto Lpei^e-n u 0<^rirnke.^ Valeenliauestr. 14 u. Nsxlmlllane-Klles, n.S. KSrs«. keimte l Neueste Lelesinimme »er „Lre-Huer Nschrtchleu." Berlin, 8. December. Anläßlich de« heutigen DanlgotteS- blenste» warm die Kirchm der Hauptstadt von Andächtigen über füllt. In der katholischen Hedwigskirche fand feierliches Tedeum statt. Im Dome wohntm die Majestät« und alle Glieder der Kö- nigssamilie, in der Nicolaikirche der grsammte Magistrat und die Stadtverordneten dem Gottesdienste bei Bei der Rückkehr des Kai sers au« dem Dome bildete da« nach viel« Tausenden zählende Publikum sofort Spalier und begleitete den Kaiser auf dem ganzen Wege mit stürmischen Hurrahrufen. Um 1 Uhr empfing« die Ma jestät« das diplomatische Corpö, um 2 Uhr empfing der Kaiser die Möglicher de« BundeSratheS. Um 5 Uhr war Fantilientafel bei den Majestäten. Sto-m- K December. Es wird versichert, der Papst habe durch Vermittelung de« Münchener Nuntius an den Kaiser Wilhelm ein Schreiben gerichtet, worin er denselben zur Wiederübernahme der Regierungsgeschäfte beglückwünscht und den Wunsch ausdrückt, daß die Verhandlung« des päpstlichen Stuhles mit Deutschland alsbald zu einem gut« Resultate führen möchten. Petersburg, 8. December. Die „Agence rufse" bestätigt, daß die Botschafter der Mächte in Konstantinopel ermächtigt wur den, behufs Beseitigung der Schwierigkeit« bei der rumeltsch« Grenzregulirungökommission zu einer Konferenz zusammenzutreten. Zu den von dem britischen Blaubuch veröffentlichten Dokument« bemerkt die „Agence", daß sich dieselben nur bis zu dem Zeitpunkt erstreckten, wo England und Rußland über die Bildung einer neu tralen Zone Übereinkamm, daß die Schriftstücke fehlt«, wo die Re gierung« sich über die Mittellinie einigt«, worüber hinaus sie ge genseitige Angriffe zu verhindern sich verpflichteten und wonach Rußland Einfluß auf Bokhara und Khokand, England auf Afgha nistan auSübm sollt«. Palab Dresden, 9. December. — Se. Mat. der König und Se. K. H. Prinz Georg haben sich gellem Abend, einer Einladung des GroßhcrzogS von Weimar folgend, zur Jagd nach Allstedt in Thüringen begeben. — Der hiesige russische Gesandte Fürst Gortscdakosf batte sich am Freitag nach Berlin begeben, um daselbst seinen aut der Durchreise nach Petersburg befindlichen Bater, den Reichskanzler des Zarenreiches zu begrüßen. Beide Diplomaten stiegen un lat» des russischen Botschafters in Berlin, Herrn v. Ouvril ab. Die k. sächsische Regierung besteht, wie man telegra- mit Oesterreich dar- RoVleinen, worunter „ leidet, unbedingt aus hör« soll. — Der 4. Termin der Ablösungö- bez. LandeS- kulturrenten ist bis spätestens den 31. dö. zu entrichten. - Post. Die BeförderungSzett iür die Prlvat-Personen» fahrt« mit Poftbeförderuna zwischen Neuki rch b. B. und WebrSdors wird vom 16. December ab aus 1 Stunde 15 Minuten vermindert, gleichzeitig wirb die erste Yabrt von Neu kirch nach WehrSbors 9 Uhr 15 Minuten Vormittags und von Wtbrdvorf nach Neukirch 12 Uhr 45 Minuten Mittags ab- gefertigt. -Ander LandeSunlversität Leipzig sind seit Michaeli» IOOS Stubirende inscribtrt worden, so daß jetzt 3061 Jünglinge an ihr stubiren l25 mebr als die letzte höchste Zister). Von Viesen sind 1045 Sachsen und 20 l 6 Nlchtiachsen. Eß giebt 379 Theologen (100 Sachsen». 1018 Juristen (296 Sachsen). 38S Mediziner(144 Sachs«) und 1281 Philosophen <496Sachsen). — Der Rath schärst den hiesigen Hausbesitzern bez. deren Stellvertreternein, bet eingetretenem Froste die längs der Straßmironte ihrer Grundstücke liegenden Trottoirs und Fußwege von Schnee und EIS sorgfältig zu reinigen, bei stattfindender Glätte zur Sicherheit der Passage die Trottoirs und Fußwege mit Sanv, Asche ober einem anderen die Glätte abstumpienven Material während der Zeit von 7 Uhr Morgens biö >0 Uhr Abend- so oft und so Vicht zu bestreu«. alS die Witterung die» erforderlich macht, und die hin und wieder an den Dächrrn oder Dachrinnen re. sich bildenden Eiszapfen vorsichtig abzustohen. — Herr Hofschauspielrr Engel bar dt vegiedt sich heute zur Herstellung keiner angegriffenen Gesundbeit nach Jtalie AerztlicherAnordnung zufolge wirb er gegen 2 Monate inPaierr verbringen. Hoffentlich bringt er außer einer gekräitigten Brust auch vom Fuße de-Aetna seinen seuerspruvelnben Humor wieber! — Zur Freude seiner Gemeinde hat Herr VrchidiaeonuS vr. Katzer in Pirna die Designatton zum Oberpkarrer in BiscboiSwerba nicht angenommen und bleibt in seinem ihm an» Herz gewachsenen Wirkungskreise. Seiner iebenfalis berech tigten Forderung einer passenderen Amtswohnung ist ln Pirna sreuvlgst nachgerommen worden. r." war bei und welche Arbeitslast bewältigt werben mußte, ehe da» Blatt zu ihm gelangte. - Die vorgestern erschienene Nummer dc» „Ciilculators an der Elbe" ist wegen deS darin enthaltenen Gedichts „Zum 5. Decemher" gestern von der Polizei tonfiSzirt worden. — DieRinbervest. Abermals bat die Rinderpest die Grenzen unseres deutschen Vaterlandes überschritten. Diese Krankheit, welche vo«ug»weise für Deutschland, dessen Rlnder- heerden einen hohm Werth deS Natlonalreichthumö auömachen, großes Unglück bringt, welchem jedem Lanbwirth die jahrelangen !ühtn und Opfer, welche er auf seine RIndvlehzucht verwendete, mit einem Schlag vernichtet, Ist in den letzten Jahrzehenten so oft wiebergekehrt, daß man wohl mit Recht fragen kann: Welche Gründe veranlassen die so oftlge Wiederkehr 5 Das geringe Ver- ständniß der Krankheit selbst und in Folge besten die zu große Nachsicht Deutschlands gegen seine östlichen und südlichen Nach barn. Rußland sperrt fast hermetisch seine Grenze,, gegen Deutschland durch zahlreiche Grenzwachen und hohe Zölle ab, dafür importiren wir Getreide und die Rinderpest zollfrei. Die Rinderpest erhalten wir nur über die russische und österreichische Grenze, sie entwickelt sich nur bei den Rindern der Steppe, unsere Heerden können nur durch Ansteckung von dieser Krank heit befallen werden; ob Ne bet fortwährender Einschleppung nicht auch am Ende "heimisch werdm kann, müssen wir dahin gestellt sein lassen. Wir wollen hier nicht näher auf die Krank heit selbst clngchen, sondern nur zu erbrtem suchen, ob cö mög lich sei, die Einschleppung derselben zu verhindern. Bei dem fetzigen Verfahren an der Grenze, wie es bei dein Uebergang von Rinde« stattfindet, sagen wir nein! Alle Grenzsperre ist nutzlos, wenn sie nur eintrltt wo In den Grcnzbistrikten die Rinderpest auSgebrochcn ist. Die Grenzsperre muß eine bestän dige sein! d. h. eS müssen an der russischen und österreichischen Grenze beständige Contumaz-Anstaltcn errichtet werben, kein Rind darf über die Grenze nach Deutschland gebracht werden, welches nicht ein Zeugnlß der Contumaz-Vehörbe belbringcn kann. Ohne ein solches Attest wird jedes übcr die Grenze brachteS Rind alS Contrcbande betrachtet und gctödtet. Grenzwa Alle b!e< Ouarantaine Weg, Deutschland vor der Rinderpest zu schütz« und grol. Summen und Opfer zu erhalten. Wohl könnte man hieraus erwledem, Rußland und Oesterreich haben dergleichen Anstalten an d« Steppcnländern und doch tritt im Innern alljährlich die Rinderpest auf. Hierüber zu sprechen flüssig. Deutsche Contumaz-Anstalten werden mit jenen wohl nicht zu vergleichen sein, in unserem Vatcrlande gilt das Gesetz mebr aiS die Münze. Wollte man ferner gegen dergleichen An stalten einwenden, dieselben würden dem Reiche große Opfer auferlcgcn, so kann dem dadurch widersprochen werden, daß die Zahlungen der Contumazhaltcnbcn alle Einrichtungö- und Ver- waltungökvsten hinlänglich decken würden. Schreiber dieses, welcher die Rinderpest in allen ihren Stadien und die furcht baren Verheerungen, welche sie unter den Ninderhcerden hcrvor- bringt, kennt, kann nicht anrathcn, daß sich Stimmen — Die gestrige Nummer der „De. Nach, einer Auflage von 84,000 Exemplaren an Bogenzahl die umfang- reichste, welche überhaupt bisher zur Ausgabe gelangte. Dieselbe umfaßte 34 Setten, b. t. 8'/, Bogen. 32 Setzer, 3 Correctoren und 4 Stereotypeure waren mit Herstellung de» Satze» und der Druckplatten vom frühen Morgen bi» zum späten Abend thätig. Für die ganze Auslage waren 2S0.000 vierseitige Boa« not wendig; diese Bogen bildeten vor dem Drucke als Rollenpapier einen Streiten von 25,000 Meter oder 83 deutschen Mellen, wav einer Streckt von Dresden bi» Leipzig und von da über Dresden wieder zurück bi» Pirna «»spricht. Der Preis dieses aui den 2 Rotations-Druckmaschinen nach TimeS-Svstem bedruckten Papie re» beträgt ra. 2500 Mark, vorvergangene Nacht berrschte aller dings auch im „Nachrichteum" ein Leben, wie eö nur mit dem aui dem Broadway zu New-Bork während brr lebhaftesten Ge- ichäitöstunden zu Vergleichen ist. Ueberall. wo sich ein geeignetes Plätzchen fand, saßen ialzenve Kolporteure und Kolporteusen; bann zogen ganze Kolonnen verseil en ab, um unter ihrer Bürde feuizend die erste Hälfte tbrer Runde abzugrben; sie sollten noch lange nicht zur Ruhe kommen, denn die zweite Hälfte der Ihnen cmvcrtrauten Abonnenten wollte doch auch Kunde, haben von den Vorgängen in ver Stadt, wie von dmen draußen in der Welt.! Schon vorher batte e» große» Kopfzerbrechen auf . der Post ae-I geben ; die gewöbnltchcn Postwagen reicht« nicht aus, um die sämmtlt»« für die Provinz bestimmten Exemplare auszunehmen, und mußten daher Extrawagen angebängt werden. Ja la, der Leser, welcher Sonntag» früh in beschaulicher Rübe seine ... .... Nachrichten liest, ahnt nicht, wie viele Hände notbwenblg war«' erschossen. Der Alte wog 34 lgt, kennt, kann nicht genug erheben, welche unsere Grenzverhältnisse vorzugsweise mit Ruß land in Hinsicht bcs Vichtranöportcö näher beleuchten, bainit derselbe in andere Bahnen geführt werde. Bleibt cs so wie bis her, wird Deutschland in größeren ober kleineren Zeiträumen von der Rinderpest immer wieder hcimgesucht werden. — Endlich ist der ersehnte Winter mit allen seinen Reizen elngezogen und unsere schnccge krönten Höhen erlaben die Herzen der Erwachsenen, während die liebe Zugend mit Ungestüm den EiStummclplätzen eutgegenstrebt. Allen voran steht auch in dieser Beziehung wieder d.rS Bcrgkeller-Etablisscmcnt. denn schon gestern hatte eS seine spiegelglatte Bahn eröffnet und dle sanitge- rötheten Wangen unserer Damen- und Klnderwclt zeigten dle Lust am Eissport. Bald werden hoffentlich auch andere Bahnen diesem Beispiele folgen und dieses gesunde Vergnügen verallgemeinern besten. - Bei einer Kälte von l'/s° fand gestern ein hiesiger Ein wohner in den Promenaden einen bunten lebenden Schmet terling, Fuchs, rer aui unserem Nedaktionsbureau noch ein mal auflebte und berumflatterte, balv aber seinen Schmettcrlings- gelst auöbaucdte. — Am Sonnabend Abend in der 5. Stunde verursachte ein junger Mann (ein Dachdecker) durch sein robeS und renitentes Benehmen gegen ein« WohstahrtSbeamten einen Menschen- auflauf am BiSmarckplatz. Ein binzugekommener Gendarm wies hieraus dies« Menschen zur Ruhe und veranlaßte ihn zum ruhigen Mttgehen. Da er aber anch gegen diesen ungebührlich wurde, verschrltt der Gendarm zur Arretnr und dürfte ihm Ge legenheit -um ruhigen Nachdenken hinter Schloß und Riegel auf einige Tage gegeben baden. - Die Frau, welche vorgestern Mittag aus dem Neustädter Markte plömtch vom Schlagegetronen wurde, ist eine in b« 70er Jahr« siebende Butterhänvierin, NamenS Starke. Dieselbe befand sich zur betreffenden Zeit in der Ausübung ihres Berufes an ihrem BerkauiSstande. Der Tob trat bald daraus in ihrer Wohnung, wohin sie sofort gebracht worden war, ein. — Aut Neubauten der Wilsdruffer Vorstadt sind in letzter Zeit mehrfach Diebstähle von Arbeltrr-KielvunaSstücken vor- gckommen. ohne daß e» bis setzt gelungen «st, beö oder der Diebe habhaft zu werben. — Ein Paar Zwillinge, die Mutter Natur für ihr irdische« Dasein untrennbar zuiammengrschweißt bat. werden uns von zarter Damrnhanb, in einem Pappkästchen sorgsam verpackt, übersandt. Sie stammen nicht au» Siam, sondern auS den salzigen Fluchen de» atlantischen OceanS; eS sind zwei goldig glänzende Sprotten, die nach Art der siamesischen Zwillinge zusammengewacvsen sind. — In der Parochie RetnbarbSdori sind in diesem Jahre unverhältnißmäßig viel DlphlberttlSsälle vorgekommrn, bis letzt netto 24; im November allein 8 Fälle. Die kräftigsten Klnbcr fiel« der schlimmen Krankbcit zumeist zum Oplcr. — Dle älteste und bedeutendste Fabrik in Erimmttschau. die Orbler'sche, bat am 5. d». ihre Insolvenz angrzeigt. lieber 200 Arbeiter sind dadurch arbetrsioS geworben. Die ganze Stadt ist durch diese» bedauerliche Ereignis natürlich in Aufregung versetzt. — Am Mittwoch ward im Bahnhöfe zu Chemnitz ein junger Mann verhaftet, der sich unliebsam über Berlin auoiprach und von Höllenmaschinen keclamirte, die bet dem Kaiser-Einzug Verschiedenes in die Luit sprengen sollten. - An» Nieberzschockener Revier wurden bet einer von Herrn Gutsbesitzer Boni» in Oberhohndors veranstalteten Jagd drei Dachse lebend erbeutet, ein alter und zwei Junge. Einen der Jungen hat man lebend in Gefangenschaft gebracht, .die andern erschossen. Der Alte wvg34Psunb. Die Jungen je 20 «I Vor acht Taarn wurde aus demselben Revier schon ein starker Dachö erbeutet. Am ti. d. M. hat sich im Gasthof zu P o si a ein junger Soldat der Garnison») itna mit einem Taschenmesser i» die Brust gestochen, ohne sich gefährlich zu verwunden. Ein mitanwclrntcr Kamerad verfiel darüber in Krämpfe. — Am 3. d. erlitt eine Lowry in dem von Eibau nach Ober- oderwltz fahrenden Bauzuge eine» Achsenbruch, wobei leider dem Bremser Nrumann auS Oberoderwitz der linke Unterschenkel zerguetscht wurde. — Der 54 Jahre alte Drechsler Friedrich aus Kainenz wurde längst in einem mit Wasser gefüllten Graben bei Weßnig bei Torgau tobt ausgesunden. — In Eallnberg wurde kürzlich die Scheune eines Fleischers» worin sich mehrere Hundert Schafe befanden, er brochen. Die erschreckten Thkre liefen in'S Freie und verstreuten sich in der Umgegend. Am nächsten Tage wurde zwar eine An zahl Schafe eingeiangen, 80 derselben aber bitcvcn spurlos ver schwunden. — DIc Schwurgerichts-Vcrbandlung InBautzen gegen den Pbotographcn Unger in Zittau, welcher den Particulier Döring am 3i. Juli d. I. erschlage» bat, ward am Donnerstag und Freitag unter außerordentlichem Zuorang avgehaltc». Der Gerichtshof erkannte gegen Unger wegen Tvdtschlag 12 Jahre Zuchthaus,und io Jahre Ehrenverluit, gegen die Emile Nicrig, Ungers Allfirärtcrin, l Jahr Gefängnis). — Oeisentliche Gerichtssitzungen. Vor dem Schöffengericht unter Vorsitz des Herrn Gerichts«!- vr. Flügel erscheint des Betrugs, der Unterschlagung und des Dieb stahls beschuldigt, der Hausknecht August Warnasch aus Pirna. Ein langes Sündenregister entrollt sich in rer umfäng lich« BewetSauinabme gegen den Angeklagten, der gegenüber den klar erwiesenen Thatsachen im Allgemeinen ein srevlcö Leugnen für die beste Manier hält, die Schuld von sich adzuwälzen. Zuerst erschwindelte sich W. zur Zeit des Früh- jahrSmarkteS im März d. I. 1 Paar Stiefeln iin Werthe von I2Mk., dann gelang es ihm, sich durch eine falsche Vorspiegelung über einen anakblichen Auftrag in den Besitz von 47 Meter s rell im Werthe von 47 Pik. zu setzen und in den Monaten April bis Juni verfügte er rechtswidrig. respektive unterschlug er Partien Waaren in Werthen von 707, 50. 60. 7, 4V und 42 Mark. Ein weiteres Schwindelmanöver brachte ihm 10 Mark ein, ierner unterschlug er noch eine silberne Uniivrm- schnur im Werthe von >5 Mark, veranlaßte durch betrügerische Vorspiegelungen einen Zeugen zur Ucbergabe auf Kredit von 0 Messern (6 M. 75 Pf.) und weitere 10 M. und schließlich batte er sich anch noch auf die Langsingerei gelegt, indem er eine llartie Leinwand iin Wcrtbe von 13 M. gestohlen hatte. Der Eigcnthüiner eines UeberzieherS sab ebenfalls erst zu spät ein. wie Warnasch mit fremdem Elgentbnm verfuhr. Dem Anträge drS Herrn StaatSanwaltcS Reiche-Eisenstuck gemäß wurde der Angeklagte zu 2 Jahren Gefängniß und 3 Jahren Ehrcnrechtö- verlust verurthellt Der Sitzung wohnte längere Zeit der Herr Justizminister von Abcken, Excel!., bei. — Der PrivatuS Otto Ludwig, Besitzer eines HausgrundstückeS auf der Lindenaustraße, lebte schon seit längerer Zelt mit seinem früheren Abmiether, dem Restaurateur Hermann Wiedemar, In Differenzcn und ging in seinem Zorn einmal so weit, sowohl dem Letzteren alS einem anderen se.ncr Mictber durch die an dessen Frau gerichteten Worte: „Ihr Man», der Lump, wirb sich „och dem Trünke ergeben, wie W., der Lump", schwer zu beleidigen. Die Betroffenen stellten Strafantrag, Ludwig wurde demgemäß zu 10 bez. 15 Mk. Strafe verurtheilt und hletgrgcn erhob derAnkläger Wiedemar Einspruch. weil Ihm die Strafe zu gering erschien. Veranlaßt hierzu war W. i» erster Linie durch den Umstand, daß sich L. mit seiner geringen Strafe, welcher er sich sofort unter warf. noch gebrüstet hatte und überhaupt war auch W. gegenüber den Maßregelungen, welche er während der Dauer seines Mlelh- verhältnlsseö zu erdulden batte, nicht geneigt. mit der gefällten Strafe die Sache alS gcsübnt zu erachten. Der Vertreter W'S, Herr Advokat Richard Schanz, hielt in Anbetracht der Schwere der verhangenen Beleidigung eine Erhöhung der Strafe um daS Zehnfache für gercchtiertigt. Herr Adv. vr.Wolf II., erschienen für L., hob hervor, daß sem Client lediglich um Weiterungen zu ver melden, sich sofort der Strafe unterworfen habe, und beantragte, nachdem er aus Grund mehrerer Korrespondenzen Wicdemerv an L. die Initiative Ludwigs als eine durch die Sachlage mottvirte bezeichnet hatte, die Bestätigung teö ersten Bescheides. Der Ge richtshof zweiter Instanz ianv den selten W'S erhobenen Einspruch für begründet und erhöhte demnach die Strafe auf 20 M. — Eduard Thomschke übcrwari sich bet Gelegenheit eines öffentlichen Maskenballes in Lraunö Hotel mit dem Kläger Oskar Trach- brobt und kam dabei so in Ekstase, daß er in Bezug auf T. die Worte: ..Schmklßt doch den HurenioulS, den Lump raus!" auö- stieß. Der Etnzelrlcbter verurtbeilte den aufgeregten Redner wegen Beleidigung zu 50 M. Strafe und Erstattung ver Kosten und dagegen erhob T. Einspruch. Im Termin entwickelte er die Gründe, weiche Ihn zu dem schroffen Vorgeben gegen Trachbrodt veranlaßt hatten, und in Erwägung Vieser Angaben setzte daS Gericht die Strafe auf 20 M. herab. — A »gekündigte Gerichts-Verhandlungen. Einsprüche: Heute Vormittag 9 Uhr wider den Kommissionär Eduard Perl hier, wegen Uebertretung: S'/, wider den Heizer Adolph Friktlled und Genossen wegen Körperverletzung; io in geheimer Sitzung wider Emilie Händel wegen Beleidigung; iO'/-, wider August Bartholbt wegen Beleidigung; 10'/» wider den Fabrikbesitzer Ernst Jorban wegen Beleidigung. - rvitreruaNS-Brodachrunft am 8. Decbr.. Mitt.1 Uhr. «arometcritand n. OScor vösoit (Wallstr. 1»»: 750 Millimeter (seit gestern 5 Mm. gef.). — In Aussicht: Wind. — Thermo, metrograph nachRcaumur: I" K.— Differenz von gest. zu beute 2niedrigste Tenw. 4» höchste Temp. 1' W. DieSchloßthurm- fahne zeigte Süd-Ost Wind. - Himmel: heiter. - «Ibbbbe in Dre«den. 8. Decbr.. Mitl.: 82 Lent. unterO. Keutlleton. P Welcher Rechtsgelcbrte wäre wohl mehr berufen gewesen, daS RetchSgeictz gegen die gemeingeiäbrlichen Be - strebungen der Sozialdemokratie zu erläutern, als der Referent rer RelchStagv-Kommisston iür Vorberathung ecS oben bezeichnet« Gesetzes, der Reichstagsabgeordnete für Dresden rechts dcr Elbe, GeneralftaatSanwalt Vr. v. Schwarze? Der von demselben soeben (im Verlag von Palm u. Enke in Erlangen) pudllzirte Koinmentar giebt. ohne diese Grenze zu überschreiten, auf Grund brr Materialien veS Gesetzes und der sonst bier eln- schlagenben reichSgesetziicben Bestimmungen Erläuterungen de» Gesetze« zur Erleichterung bkl der Durchführung und Anwendung desselben. .Diese Auigabx erfüllt daS Werk in vollem Umiange ^ch ^ — - . . . Jungen ie 20 Vtund.l und stellt sich so würbia den srßberen die deutsche RetcbSaesetz-)
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