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- Erscheinungsdatum
- 1878-10-31
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187810318
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18781031
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18781031
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-10
- Tag 1878-10-31
-
Monat
1878-10
-
Jahr
1878
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Nr. 804. UM. Jahrgang. rÄr t» der «r»,dül„ M»ri«,»k,tz, «doi» n«Mknl«»rki» »ii«t«I,dlir» ltch r Mark ro Pia... durch dl, «,ft z war« PI,«. Eiutrl.Rummrrn lOPl-e. »Ulla,« 33000 a«l. tzllr dt« RUck,,br «In^» tandter M-mulcriple «acht sich dt» «cducltd» »tql »rrdindlich. gnskralen-Annodme,u»« »irl» i -»»Ik»I>«iu u»d voglerinLamdurq, Ber lin, Wik«, belptlA, Balel, ««»au, ffrnnlsnrl a. M., — k>>». M«N« tu BirUn, tjet»t>«. v!>«n, L,m»u>^ ffrauffurt a. M., Mün chen — »oub« ch «o. »n granllurt a. M. — «ureaux d. „In»«»»«»» »nnk'.—n»>«, l.»8 ee», >,M«r ck Cu. In Pari». Dresden. Donnerstag» 31. Oktober 1878. Tageklatt für UsMK, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Lörsenbericht, Freindenliste. Mttredacteur: vr Dmtl V1er«>. Für daö Fcuill«: I.ixlvt» Verantwortl. Medacteue: l.ivpdt<!l» 4c ttvtvli«r«le in Dresden. Helnrlek I»ol»lenle in Dresden. Druck und Etgenthum derHrrauSgeber: L Idetvli» Saierat« werden M-reen« L,r»»« 73 dll«d.» Uhr «naenimme», Sonnt»»» dl» MM»,« »» Udr. I» Neustadt nur «n Wochen» tagen: grobe illosteriall« kr. tt bl» Nachm. LUlir. — Der kaum «tn«r «tn- I»»Itt»en Petllteil« louer iü Pige. «tiiigclandt dt« sie»« 30 P,ae. Ein« Olaranltr >ur da» «»chlltij,,,«<krlchct,en d«r Jujeratr wird nicht »«geben. »utwürtlge »nnoncen. Dtutlriige v»n uu» unbe» laimle» Firmen und Per tonen insertien wir nur »ege» Pritnnmcr«»»«» cialNung durch Brt«l- niailen »der Poftetuzah- tung Acht Süden kosten >0 Plae. Anlerole für dt« Montags-Nummer »der nach einem Jctllage dte Peltlzcile 20 Psge. Die WitterüngSauSsichten nach dem Meteorologischen Bureau zu Leipzig für den 31. Ottober lauten: Nleist wolkig oder trübe, kühl, Neigung zu geringen Niederschlägen, leichte südliche bis westliche Winde. -rg 1Lo,»p< > «L ^Hr^iridttlttrcxe liilfl. Lvtiiossrtesrsv 14, t>'uxe«tidur^er^Mr>.'rgaWu. Lu- anä Vorpout »Iler Lei«» 8tar>trpapl->re, pfanädrlefv, Lotten, Prioritäten Llltiraltluiizc stier — Enent.p:It,li<ii» Kontroio <Ier Vsrloosung ätsn, kronknoten cto. v ! S «Iler VVei'tllpapiere. ^ po, Lnt'ang 6er l'iaxcreitraL-jo, reodter Ilaial, rneites Haus axc 88kibt«KFV In keinen keUerWasren unü kortwälirenä ttoulioitsn. suchung der Lage der muhamedanischen Flüchtlinge im Rhodope- ^ gebirge eingesetzt haben. Die von diesen Konsuln verfaßten Proto- Pottttsches. Die Erklärung von 204 NeichStagSabgeorbncten, daß mit der, bisherigen Zollpolitik gebrochen werden müsse, hat eine Vorgeschichte, ! tolle sind ein Buch, so schrecklich und grauenhaft, wie die Welt noch über die wir von zuständiger Seite einen mehrfach interessanten j keines besitzt. Thatcn sind begangen worden, die Niemand für Bericht erhalten. Eü heißt in dem Berichte über eine Versammlung: möglich hielt und das Empörendste ist, daß man raubte, mordete, von Abgeordneten, die theils Industrielle, theilü Landwirthe waren:!schändete, schlachtete, würgte und berauschte sich im Blut — Alles ^ " " zu Ehren der Humanität und des Ehristenthums! Der spanische Hödel, der Faßbinder Moncasi, hat mit seinem nichtswürdigen Vorbilde auch die Frechheit und den Cynismuü ge mein. Verbrechen und Wahnsinn wirken wie ansteckende Krank heiten, das zeigen die sich häufenden Attentate. Moncasi hat in der Untersuchung auSgcsagt: er habe in den Journalen die Schilder ungen der Attentate Hödel's und Nobiling'S gelesen und sei dadurch zu seiner That besonders veranlaßt worden. Unsere Leser werden es billigen, wenn wir uns bei den Mittheilungen über jenenKönigs- mörder auf das unumgänglich Nothwcndigste beschränken. Hier sei nur erwähnt, daß die sozialistische Presse Frankreichs gemein genug ist, aus ihrem Bedauern über das Mißlingen des neuesten Attentats kein Hehl zu machen. Uebcrhaupt ist ein Zusammen hang zwischen den Rothen in Spanien und Frankreich neuerdings gerichtlich konstatirt worden. „Bei dieser Beratbuna zeigten sicl) Mcinungdverichicdcnheilen sowohl bei den Industriellen unter sich aio bei den mitaiuvcscndcn Landwt-tbcn. Dieselben Schutzzölle, die stw verschiedene Industrie- Erzeugnisse. z. B. lür Garne: Leinwand u. s. w. alö höchst notbwcntia erkannt wurde», erschienen lür andere Branchen, dte diese Dinge verarbeiten, bedenklich, weil sic kcn Erport schädige» würden, ^ede Industrie verlangt natürlich L chuy für ihecFabrikatc. aber INöglichst billtge Materialicn. Da nun abcr Materialien vicliach. z. B. taö Garn bei der Weberei selbst schon Fabrikate sind, so müssen Eollisloucn zwischen den vcrsck'iedcncn Intercucn entstehen, rrotzdci» war man allseitig der Meinung, tah eine weitere Verfolgung der Tendcnz unbcswränklen Freihandels der deutschen Inbuitrie nicht förderlich sc!» könne und tag man die streitenden Interessen durch Beachtung ccr verschiedenen Branchen zu versöhnen suchen, die Slichwone „Schutzzoll" und „Freihandel" überhaupt lallen laue» müsse. DieVandwirthschalt ist der Zoltir-ge gegenüber in zwei Lager gctheilt. Die eine Partei, z. B. ci» Dbeil dco LanwirihsckmttS- ratbecl in Bcrlin «Voriitzcndcr WedcU VIcl-Dow» neigt dem Frci- dandei z», nicht weil er diese» tür unbedingt richtig l'äit, sondern weil derselbe bei der Landwirthschait ntäit allein vollständig ein- gesührt ist, sondern anherdem durch die Dlfferentialsrachtcn. nach denen ausländisches Gerreide. Bich u.s. w. aus den Elienbahncn billiger grsahren wird als inländlschcS, den ausländische» Produkten noch eine Iinporipräinie bezavit wird. Die erwähnte» lanbwirth- ictiastlichcn ertectcr erklären nun, dah, wenn die deutsche Land- wirthschaft die vollständig freie ausländische Konkurrenz ertragen, ja sogar noch Bcgünsrigung de» 'Auslandes sich gefallen lasten müsse, cs dann eine grosse Ungerechtigkeit sein nerve, der Industrie noch mehr Schu!> zu gewähren alö sie schon besitzt nnd dadurch die Material:», welche die gänzlich schntziose Landwirchiehait für ihre Produktion braucht, noch mehr zu vertheucr». Da nun eine Acnterung der veslehenden Einrichtungen lür die Landwirthschait schwer zu ertragen sei» mervc, so blcibe der Landwirthschast iiiichtö übrig, alS sich wcnigllenS voc greheren Indullriczöllcn zu jck'ützen. Der andere Tbcll der Laubwirihe, vertreten curäi Freiherr v. Mirbaä', Günther «Sacistr») und 'Andere, erkannte die ttir die Lanbwirthichail bestehenden, nenerdingö t-niner bedenklicher ge wordencii Ucbelstänve vollständig an. Hostie aber eine wenigstens thcilwcise Beicitigung durch eine Verbindung mit der Industrie, die ln ähnlicher Weise leidet. Diele Herren sind deshalb bereit, die Industrie In ihren Bestrebungen inr einstige Schutzzölle zu niitcrstüven, wenn zur Herstellung wenigstens einiger Gleichheit die Industriellen, vereint mit der Landwirthschatt, gleichwitia die Beseitigung der Distercntiallrachtc» und die der Landwirthschait vom AuSlante drohende» Gelahreu durchzuiepcii im Stanke sind. Aus Antrag des Herrn v. Mirbach ist denn auch in der vcrcin- karien Erklärung der Krisis in der Lankwirtbschast gedacht. Um zu cokumentircn, daß die Frcibandelörichtung im Reichstage kaum mehr die unbedingte Malorität haben dürste, wurde die seitdem bekannt gewordene, allgemein gehaltene Erklärung entworfen, welche namentlich durch die Bemühungen dcö Abg. vr. Rcntzich über 2l>0 Unterschritten bei allen Fraktionen lam wenigsten bei der Fortschrittspartei) gesunden hat. Möge es dcr Rcict'Sregicrnng und dem nächsten Reichstage gelingen, die auf pantclöpoltril.! eiir Gebiete vorhandenen großen Schwicrigkeilcn in befriedigender Weise zu lösen!" In beiden ReichShälftcn Oesterreichs haben nunmehr die parla mentarischen Feindseligkeiten begonnen. In Pest hat die Linke des ungarischen Reichstages eine förmliche Anklageschrift gcgcn das Kabinet TiSza erhoben, in Wien liegt eine nicht minder scharfe Erklärung der östcrreichischenFortschritiSpartei gegen die Andrassp sche Orientpolitik vor. So freimüthige Worte sind in Oesterreich lange nicht gehört worden. Erfreulich ist cs, daß das Parlament den Plan Andrassy's durchkreuzt hat, die Verhandlungen über seine Politik in die verschwiegeneil Schatten der Delegationen zu verlegen. Ehe die selben zusammentreten, wird die österreichische Volksvertretung über Andrassy zu Gericht gesessen haben. Derselbe rechnet jetzt auf die Uneinigkeit der Deutschen und deren Furcht, daß, wenn das Parla ment sich gegen die Regierung erklärt, die Verfassung selbst in die Brüche gehen könnte. Nun liegen die Verhältnisse in Oesterreich so, daß die Verfassung so lange nicht lebensfähig ist, als nicht die Ezechm sie anerkannt haben und in den NeichSrath in Wren getreten sind. ES stünde den Deutschen Oesterreichs, statt jeden Augenblick für die Verfassung zu zittern, besser an, sich mit den Slavcn auszusöhncn und sie zu bewegen, Hand in Hand mit ihnen an einer Eonsolidirung Oesterreichs zu arbeiten. Soeben hat in der Nähe von Triest ein großes Tabor (Volksversammlung) von Slaven stattgefundcn, die sich scharf gegen die Jtalianisirung Triest s aussprach und eine Loyalitäts-Adresse an denKaiser von Oesterreich annahm. Stürmische Zivio« wurden auf Oesterreich und seinen Kaiser auSgcbracht. Wahrlich, die Deutschen in Oesterreich sollten, statt unfreundliche Gesinnungen gegen die Slaven zu hegen, diese zu bewegen suchen, in den Wiener Reichsrath zu treten. Im Oriente ist „Großbulgarien" das Schlagwort. Eü war eines der wenigen Verdienste des Berliner Kongresses, die durch den Stefanofrieden vorgesehene Bildung eines großbulgarischcn Reichs wieder aufgehoben zu haben. Cs wurde die Ziveitheilung Bul gariens, in ein reines Bulgarien und ein Ostrumelien, beschlossen. Jetzt soll auch dies wieder rückgängig gemacht werden. Die Groß mächte, so scheint es, lasten sich auch daS ruhig gefallen. Andrassy freut sich sogar über dieses Zerstören seines Werkes, denn, so kalku- lirt er: nun muß Oesterreich noch rin Stück Türkei erobern. Italien aber hofft, jemehr sich Oesterreich im Oriente verbeißt, um so eher Stücke österreichischen Gebiets an der Etsch, in Istrien und Dal matien erschnappen zu können. Rußland leugnet zunächst, daß der bulgarische Aufstand von ihm geschürt werde, es sei das ein ganz gewöhnlicher Räuberzug. Freilich werden die Russen damit wenig Glauben finden. Soeben veröffentlicht man (s. TageSgeschichtc) den Bericht der jenigen Kommission, welche die europäischen Mächte zur Ilntcr- Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Pest, 30. Oct. Im Abgeordnetenhaus wurde der Bcschluß- antrag der äußersten Linken verlesen, wonach das Gesammtmini- stenuin in den Aullagezustand versetzt werden soll. Das HauS be schließt, daß dieser Antrag am 5. November motivirt werde. 1'oraleS and Sächsische-. — Dem Organisten Iobann Gottlicb Schröpfer In Scbellcnbcrg ist das Alvrectitokreuz veiUcden worben. Ter Po- >a»ie»tirer Karl Wilhelm Gräm er zu Dresden hat datz Prädi kat „Könlgliäicr Hos.Poia»,c»>tirer" erhalten. - Hanbclokammcrpräsidcnt Rülkc und Handelökmnmcr- sckrctair Stcgl 1 cl, haben sich zur Theilnahme am 8. Deutschen Handclotagc nach Berlin begeben. — In der gestrigen öffentliche» Stadtverordnete«^»»»» warb an Stelle dcö verdienstvollen Stadtratd 0r. d» Stadtverordnete Daus) Im zweiten Mahlgänge mit » vc» 50 Ltiinmcn erwählt. Die Wahl eine» ferneren unbesoldeten ^tadlrathö an Stelle des verstorbenen Ltadtrath Advokat Lohrinann in aus nächste öffentliche Sitzung vertagt worden. Der Wahl - Ausschuß hatte drei juristische Kandidaten vorgcschlagcii, die Advokaten Arthur H ä n cl, 1)r. Mar Hoff mann und Konrad Krug; Erstcrcr protcsttrtc aber in Rücksicht aui seine Gesund, eit brieflich gegen die Wahl seiner Person — daher die Vertagung. Im Ministerium des Innern werden zur Zeit die Ar beitsbücher zur 'Ausgabe vorbereitet, weiche die Novelle -irr Rclchsgcwcrbcordnnng lür mlnderläbrige Arbeiter fcstgestellt dar. Ebenso werden demnächst die Legitimatlonska rten für de» Gewerbebetrieb i n Umherzicben zur Ausgabe gelangen. Beide Gattungen von Druckarbeitcn sind in ganz Deutschland von gleicher Beschaffenheit und Einrichtung. - Die kaiserliche DtSziplinarkammer zu Leipzig hielt am W. Octobcr d. I. eine össentllche Sitzung unter de» Vorsitze iürcS Präsidenten Appell.-Gcr.-Ptcepräsitentcn vr. Wenck ab, in welcher aus die Anklage dcö alö Ltaalöanwaltfungirende» GcrichtöralhS vr. Haase aus TrcSbeu gegen den Posisrkretär Emil Müller ebendaselbst aus Dienstentlassung wegen rrunlsucht erkannt wurde. — Die angcordnete Feststellung der Bestände der Staats kassen an Goldmünze n uno Tbalerstücken ist durchaus nicht alö eine vorbereitende »Maßregel zur gänzlichen Einziehung der rHalerstücke anzuiehe». Vielmehr wird eine solche Iäblung In den letzten Iabrcn alljährlich ungefähr um dieselbe Zelt vor genommen und sic hat den Zweck, tcst-ustelien, wie sich infolge der fortschreitenden Eiuzichung der Thaler das Verhältnis, der selbe» zu kcn Goldmünzen gestellt hat. Die Besorgnis), daß daß dcnlsche Reich durch Angebot seiner Silbertbalervorrätbc den ohnehin.wie noch nie gedrückt gewesenen SilbcrpreiS noch mehr werfen solle, wird alb grundlos bezeichnet. Es ist wenigstens gut, daß die großen Fehler, die in rer Münzrciorm begangen wurden, nicht noch fortgeietzt werte» sollen. - Vorgestern kam eine Deputation, bestehend auö 6 der an gesehensten Fabrikanten und Gutsbesitzer von Schwarzenberg und Umgebung, an deren Spitze sich der Lanttagsabgcortnetc Fabrik besitzer Breiticid bcsgnb, hier an. ES handelt sich um eine gün stigere Eeiialtung deö neuen Elsenbahnfahrpianö für dortige Gegend. Man bittet nicht, wie dies von Petenten auö anderen Gegenden geschieht, um Wiedereinrlchtung eines weggc- sattcncn Zugcö, sondern nur um Verlegung ciiicö bestehenden Zuges in eine Tagesstunde, welche geeignete Amchlüsse an Ehemnltz- Dresden rcsp. Berlin gestattet. Nach demjetzigenWintcriahrpkan braucht Einer gerade einen ganzen Tag, uni von Schwarzenberg nach Dresden zu gelangen. — Von unterrichteter Seite geht unS die Nachricht zu, daß taö WachSpiotellire» aus der könlgl. stunstgewcrbeschule bereits seit ca. 2 Jahren cingcMrt ist und auögcübt wird. Der Eiiclirunterricht ist ebenso bereits seit einiger Zeit von der Re gierung In das Programm der Schule ausgenommen worden und dünke eine Lösung dieser Frage ebenfalls bevorstchen. — Rücksichtlich der ln gestriger Nummer bckinrilchen Stoti», daS All erhell igeniest betreffend, tdeilt uns ein Katholik nachstcbcnde Bemerkungen mit: „Dieses Fest ist eigentlich nicht jener Tag, an welchem wir hinaus aui die Kirchhöfe. geben und der nliö Im Tode Vvrangegangcnen gedenken; das ist vielmehr der folgende Tag, der 2. November, der Tag Aller-Seelen. A» diesem Lage, brr aber nicht als Feiertag bcganaej, wird, sondern nur kirchlicher Trauer- und Bettag ist. sind die kathot. Kirchen schwarz dckorirt. hgustg ein Sarkophag ausgestellt, und et wird für die uns im rode neuerlich VoranaegangeNcu eilt Traoer- Gottcüdienst gehalten. Iin klebrigen gilt «her der Tag alö den schon längst zur ewigen Seligkeit und HimmclSircude «er klärten, Denen, die unsere Kirche eden ai- Heilige betrachtet, deren mächtige Fürsprache bei Gott wlr unS zu erbitten haben, während ain Allcrscclentagr wir vielmehr für die «erstorbenen beten, damit sie zur ewigen Seligkeit tinaehen. Dah tn großen katbollschcn Städten lz. M. Wien. Paris rc.) zumeist s»on an, Kirchhöfe ziehen und die Gräber ihrer Lieben schmücken, liegt eln- sach darin, daß an diesem Tage, da er eben Feiertag Ist, die Mehr zahl freie Zeit dazu bat, während am folgenden Tage, dem wirk lichen Allerseclentage. da er im Ucbrigcn gewöhnlicher GeschäitS- tag Ist, Viele abgehaltcn sind, den okt weite» Weg nach dem Fricdhole zu gehen. Wessen Zelt es abcr gestaltet, der geht ge wiß am 2. November, wo b i ruhiger Luit auch häutig viele Lichter aus den Gräbern angczündct werden, was bei beginnender 'Abenddämmerung einen sehr hübschen Eindruck macht. Ilcbcr- baupt paßt der Spätherbst sehr gut zum Alicrscclcntagc; die »Natur geht auch zur Ruhe!" — Unter ärztlicher Uebcrwachung wird am 4. 'November Könlgöbrückcrstraße 72 eine M i l ch k u r a n st a I t eröffnet. Die dort zum Verkam gelangende Milch wird nur von GcbirgSvich genommen, daö ausschließlich scinstcö GcbirgSheu, We'zcn» bez. Gcrstenmchl zum Futter erhält. — Zur Erleichterung dcö Verkehrs zwischen der Albertstadt und der Residenz sind letzt seiten der OlstzlcrkvrpS Garnison- Omnibusse eingerichtet worden. Die letzte Fahrt derselben findet Abcurö N Udr vem Allmarkk auö statt. — Die 'Arbeitslöhne der B a u ha u dw e rk e r sind In fort währendem Fallen begriffen. Laut den Monatsberichten dcö statistischen Bureaus dcrStattDrcöden betrugen tlescArbcilSlöhne: 127« 787? 7878 7878 Maurrr pro Stunde 28-2L Pf. 27 Pi. 88 Ps. »5 Ps. Ztmmerlcute „ „ 2i-2« „ 27 „ 83 „ LL „ dondcuuaer „ „ 7S—7S 20 „ 22 ,, 2ä „ Seit 1873 sind also die Arbeitslöhne um ein Drittel herunter- gegangen. Wenn nur auch die Lcbcnsmittelprcise sich annähernd ermäßigt hätten! — Daß die Innungcn auch gegenwärtig noch ebenso IcbenS« fähig sind alö «rühcr, sobald sie nur über ausreichende Geldmittel vcriügcn können und sich um einen tüchtigen Vorstand schaare», bat vor mci rcrcn Jahren unsere Dresdner und letzt wieder die Meißner F l e i sch c r i n n u » g bewiesen, welche vorgestern ihren neuen Schlachkbo > cinweihte. Derselbe ist nach dem Dresdner Muster eingerichtet, durchaus geräumig, hell, hoch, lustig und »nit allen hier einscl lagencen neuesten Verbesserungen auögcstatlct. An den Wclbcscicrlichkettcn bctbcillgtcn sich außer den Meißner» viele auSwärtine Fleischer, der Stadtrath und die Stadtverordneten, die Vorstände mchieree kgl. Behörden, sowie geladene Ehrengäste aus allen GcscllschaltSkrcllcn In großer Fahl. Der Fcstzug, der in der II. VormiltagSstunte vom Kable'schen Restaurant aus untet Lorantritt eines MusikcborS zunächst nach dem seltbrrtgt», schon «ttt Iahu« »tztzt «ehr ledeustähtgen LchlachchkkSe sich beweg««. *o*Pevche»rVöermelsttrM'pert mit wenige» aber herzlichen Worten Abschied nahm. war sebr impv- s«ur «ich Ufte sich erst au», aid dleUrdrraabe br-»rueuS<blacht- hoW d«rch de» schon genau««» ^be«Wrr erfolgt war. Bür germNfter Htrschbcra v rbreltttt stch t» gediegener Rede über das Geschichtliche vcö Unternehmens «d dankte der Meißner Fiei- scher-Iuoung im Namcn der Stadt t-r dte bewiesene anerkcn- ncnswertbe Energie und die viele» -»brachten Opfer. Superin tendent Käme aber erstehte des Hdnskks Legen aus daS Unter nehmen. Nachmittags vereinigten sich die Festgenoffen in Kable- R^taurant zu einem Mlttagömahlc und Abends fand tn der „Gokbnen Sonne" Festessen statt, das bke Herren Amtshauptmann v. Bosse, Just!,ra»b Stein, Bürgermeister Htrsch- vcra. der Dresdner Fteischrrobcönelster Jank u.A.m. durch zün« devoe Triuksprüche ivürztcn. Dirks Festmahl sowohl, als der nachfolgende Ball verliefen in anlmkrtester F-orin und daö Fest lieferte »«der einmal den Beweis, daß die Meißner ein durch und d«rch intelligente» und dabei höchst gemütbltcheS Völkchen wübnt KI schllrstllch, daß nach der Uebcrgade des Eta- tn demselben I I vorzügliche schlesische Maststiere, eine 1 ausgesuchter Hammel und ein ausgesucht schönes Maftkalb gcschiaelstct wurden. Nacht zum Mittwoch brachte uns den ersten, wenn a«ch «««den F r o st. Im kgl. Großen Garten sind In- sGtg« rrfi» einige dem Luitzug besonders auögcktzt gewesene Bl«»» erttoren. Andere zartrre Pflanzen und Blumen sind bei geschützterer Lage verschont geblieben. Herr Direktor BouchS den ätzt t« günstige Herbstwitterung. um neue Pflanzungen vor- zuberetten p so werden namenlilch an der Lennöstraßc die Vou- anets errveitert, ohne jedoch den freien Blick über die grüne Rasenfläche zu beeinträchtigen. Einige junge Erlen- und Ahorn- stämmchcu, die in dem Gehölze nahe dem Hvsgärtncr zu dicht standen, sind bebukö Einschulung unb späterer Verpflanzung in lichteren Partien weiß aiigetüncbt worden. Gestern Morgen wurde auch der Teich Im Großen Garten gefischt. Der Pächter, Herr Moritz Gasse, machte ein sehr freundliches Gesicht zu dem verhältnismäßig reichen Ertrag an Karrten und Karausche». Viel Publilum iab dem Filchzuge zu und Einzelne wollten sogar die Karpicn wictcrerkenncn, die sie täglich im Sommer gefüttert haben. — Gestern früh wurde tagDenkmal Friedrich August II. aus dem Neumarlte mittelst der Wasserleitung abgcwaschen unb zwar mit mehr Erfolg alö die Sandsteingruppcn an der Ter- "^-^Gestcrn Mittag wurde E. M. v. Weber puriflzlrt, d.h. nicht seine Partituren, waS Sache dcS Kapellmeisters wäre, son dern seine Statue tm Schmollwinkel hinter dem Theater. Ein Beamter der Wasserleitung ließ mit Energie den Strabl ans den berühmten Tonsctzcc ioö. Hoffentlich bat diese Wcberverwäller- ung besseren Erfolg, alö die wässerige Nachahmung seiner ewigen Melodien durch die neuesten Operiikomponisien. - Der Tapczircr W erucr In Leipzig war verantwortlicher Redakteur von nicht weniger alv 7 sozialtcmokrattschen Blättern, die in Borna. Groitzsch, Zeitz. Plaue». Schnecbcrg, Lausig! rc. iür die Hcllsicbrc der Sozialdemokratie Propaganda machen sollten unb welche bezüglich ihres Inhalts nahezu vollständig übereinstlmmten. Mit der Zeit hatte er sich eine recht ansehn liche Anzahl von Preßprozellen zugezogen und eö eröffne« sich Ihm die Aussicht aus einige langwierige Freiheitsstrafen, eine Aussicht, die ihm offenbar nicht recht behagen mochte, denn er bat sich heimlich aui und davon gemacht. Wahrscheinlich hat er sich nach dem Lande der „Freiheit", nach Amerika, gewendet. — Ein recht betrübendes Ereignis, begab sich gestern Mittag gegen I Uhr ani dem Biömarckplatze. Zur gedachten Zeit ging unerwartet da» Pferd einer leichten Equipage des Fabrik besitzer Löwig. weicher tn seiner Eigenschaft alö Reserveoffizier die Controlvertammlung aut dein Alaunvlatze besucht hatte, durch. Herr Löwig batte, nachdem die Pferde am Platze, wo der neue Ctrcnv anfgesührt wird, scheu geworden, seinen Kutscher uuterstützen wollen, war aber. da der Wagenan der Retä Sapotbeke mit Vehemenz an die Twttoirraiitc angeprallt unb umgeschlagen wnr. auö dem Wagen geschleudert worden und batte lebenö- gcläbrliche Kopfverletzungen erlitten. Er wurde besinnungslos auiaebobcn und in die R(lchSapotbeke getragen, wo soiort ärztliche Hitte vorhanden war. Trotzdem verschied er nach Ablauf einer Allcrhclligcnsagc Nachmittags hie Andächtigen hinguS ans die'Stunde in seiner Wohnung an der Bergstraße, wohin man ihn
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