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- Erscheinungsdatum
- 1878-08-14
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187808143
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18780814
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18780814
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-08
- Tag 1878-08-14
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Monat
1878-08
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Jahr
1878
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Nr. ZS«. UM. Jahrgang Erich.»» Irüt 7 Uhr in »er «»»»dl»»» »inenlirate I». >d,n» «e«enit»rel» vieet.liähr- lich i Mark »0 Vlae., durch dl« Volk r Markör Plge. Etntel.Nummern,0Pi,e. »uft,,. 33000 s»l. Für die Nilikiadr »In,«» sandker Manuleripl« »acht sich dir »iedacria» Nicht verbindlich. InIeralen.Amiahme and» wiirk» - chaaiensiein «,,» v«,>«»tnH,mbur», »er« U», Wien. i!etv»i». ivaiel. vvtlau.Lrattlturt a. M., — R»d. Most« I» Berlin, Leipzia, v»«,i. Hamdur». Nranlturi a. M., Mün chen. — Land« ck v». in granksurt a. M. — Viireaux d. ..Invaliden» dank".— Uara»,I »iiei», iiuillrr ck l'o, in Pari». Dresse«. 1878. Mittwoch, 14. August. Tageblatt für UolitiK, ' ' ^ Unterhaltung,GeschästsvcrIrelir.Lörsenbtricht,Fre»lr>eillistt. Mltredactrur: vr. Lmtt Für daö Fcuill.: I-nEvl>r Druck unb Eigentbum der Herausgeber: <», «die L.t«I»nr > ie«i<!l>»r«It ln Dresden. Verantworti. Redakteur: lUvtnrt« I, tu Trebden. UNieiale werden Manen- e-irai.e 10 di» «d.» Ndr angcnominen. Sonnlo»» »>« M,„a,» » Ubr. In Neuiladl nur an Biochen- »agen. «irobe üloiieraasie Nr. S bi« Siachm. L Ndr. — Ler !>idum einer ein- kvaliiaiii Pkiittkiie kauet IL Piiie. C.uariaudi die -teile -Xi Pli,'. W»e -»aranlie iür da» «Schiilagize lkrichciNen der Initiale wird nicht «eaeben. AurwUrlige Annoncen, «nilrage non ui>» »nbe- kdnnlcnmru.cn »nd Per. ldiien iiileriren wir nur »caen i0rLu>imcra»»o. Tiaiiliina durch Briei- marlcn oder Poftcinzad- luna. Acht Liibc» toiirn >L P-ac. Inicratc iur dir Monlag». Nummer eher »ach einem tzklilogk die Priiljkile 2» Piqc. Die Witterungs-Aussichten nach dein Meteorol. Bureau zu Leipzig für heute den 14. August lauten: Veränderlich, ziemlich mollig, stellenweise Siegen, Temperatur wenig verändert, mäßige westliche Winde. Ke»!»>>« > L 4^». ItWUS114^8vh14. z-sxanitiicr <lär^8s»irarj,'nena - i ^a- uaä vorknui »Iler äeton Ltastspaplerv, psanalirlsto, Motion, prlorltätsn, kanknoten cte 1 X»»r!»Ii>u»ll »Iler Oauponn. — IkiienP-oltlioko Lontrols <ter Vsrloosung aller >Vertl>papiere. -I. Ott«», lllirmaetier, 3 2sl>n8gasss 3, linlcn vo» dar 8ae^4sio-8o»->8etta^ straletlsoiiv klnriolitungen lm Leeeiisflelivteied ermö^Iiclion It':,.aratne< n binnen 2 mal 24 Ltuinlen präols oustiidren ru können. — Lakortigo I'reinniinatze. — Ivleini^beiten gratis. Politische-. Mit Ablauf dieserIWoche werden die meisten Stichwahlen im Reiche beendet sein und nur 20 Tage später tritt der neue Wahl- körper in Berlin zusammen. ES steht bereits außer Zweifel, daß vie Stichwahlen an der Physiognomie der Versammlung, wie sie sich nach dem 30. Juli darstellte, nichts Wesentliches ändern werden. Aus den Appell des Reichskanzlers an die Wähler, ob sie die gesellschaft liche Ordnung für bedroht, den öffentlichen Frieden gefährdet hielten, ist die Antwort sehr verschieden ausgefallen. Im Ganzen aber, das ist unverhchlbar, überwiegt eine konservative Strömung bei den Wahlen, die man noch vor zwei Jahren für unmöglich gehalten haben würde. Nicht die Stcuerprojclte Bismarcks, nicht seine Aussöhnung mit Nom, überhaupt keinerlei politische oder national- ökonomische Wendung hat die Mehrzahl der konservativ Wählenden mit ihrem Votum unterstützen wollen, sondern das am 30. Juli über den Scheinliberalismus gesprochene Verdikt hat eine fast aus schließlich soziale Bedeutung. Wollte man deshalb gleich die schwarze Reaktion an die Wand malen, so verkennte man die Lage Deutschlands gewaltig. Eine partielle Frciheitssonnenfinstcrniß mag zu erwarten sein; der in Kissingen beobachtete römische Trabant Masclla schiebt sich vor die Frciheitssonnenscheibe und wird sie partiell verdunkeln. Auch einige andere liberale Sterne ohne eigenes Licht werden von gewissen, in der politischen Athmosphäre kreisenden, noch unbestimmbaren Körpern zum Verschwinden gebracht werden. Aber eine totale Reaktions- sinsterniß tritt nicht ein. Fürst Bismarck und seine Schöpfung, das ncugeeinte Reich, müßten dann vorher ihre Abkunft und Ver gangenheit abschwören. Kann Preußen 1866 ungeschehen machen? Soll Hannover wieder seinen selbstständigen König bekommen und Hessen sich neuerdings unter der Kurfürsten Eigensinn beugen? Sollen, um die Buße komplet zu machen, Florenz und Neapel wieder die Residenzen der entthronten Fürsten werden? Daran denkl wohl selbst Leo X II l. im Ernste nicht. Die Thaten von damals wirken fortzeugend revolutionär, nicht aber reaktionär und ein Reich, das einem dritteldutzend Thronreduktioncn den jetzigen Bestand ver dankt, kann nie zurückgrcifen nach den Stützen absoluter Legitimität. Zur Staatsmnnipotenz aber, zu jener Polizeiallmacht, die auch das Reich des Geistes beherrschen möchte und die wir als reakionär be zeichnen, gehört vor Allem die unerschütterte Legitimität des Rechtes und aus diesem Grunde kann Deutschland nicht reaktionär werden, ohne sich selbst aufzugeben. Das, was jetzt sich vollzieht, ist denn auch weniger ein Versuch nach Rückwärts, als vielmehr das Bestie gen, so weit konservativ zu regieren, wie es zur Staalserhaltung unbedingt sich als nöthig erwiesen hat. Die Schüsse der Attentäter haben nur scheinbar die Besinnung erst aufgerüttelt. Zwei andere Faktoren hatten schon vorher ohne Knall und Schall der Welt die gemüßigt konservative Wendung vorbereitet: der Nationalliberalismus, dessen kaninchenhafte Ge» jetzgcbürung das Land in die Deroute seines Handels und der Ge werbe drängte und daran anschließend die Sozialdemokratie. Gegen vie politischen Doktrinen der Sozialisten könnte die Welt den konservativen Schutz noch entbehren. Die Republik pocht noch lange nicht an unsere Thore. Aber gegen die gesellschaftlichen Zustände, welche die sozialistische Partei zwar nicht geschaffen hat, deren sie aber bedarf, um für ihre Fahne ersprießlich werben zu können, gegen die soziale Zersetzung aller Gesellschaftsbande, thut eine konser vative Heilung noth. Wohin man blickt, sind unsere Zustände gelockert durch einen gutmeinenden, aber als positiv impotent zu verurtheilenden Libera lismus, der eine Masse gewerblicher und gesellschaftlicher Schutz schranken niedcrgerissen hat, ohne dem von neuen Gesetzen förmlich gehetzten Volke vorläufig Besseres geboten zu haben Wo alsdann der Liberalismus mit der Zerstörung aufhörte, begann die Sozial- oemokratie ihre Minen zu legen. Schaffte der Liberalismus die Wander- und Arbeitsbücher ab, so sorgte der Sozialismus dafür, daß in dem Herzen des gesetzlich freien Arbeiters und Wanderers jede Liebe zum Arbeitgeber oder Brodherrn, jeder Respekt vor dem HauSvater oder Gemeindevorstand untergraben wurde. Die Ver rohung der von Gott und Nächstenliebe losgelösten Masse diente ihrer Aufwiegelei vortrefflich, es konnte nun leicht der permanente Unfriede und der obligate Klaffenhaß gehegt und gepflegt werden. Der Mann hörte zuletzt nur noch die Agitatoren, las au« deren aufrührerischen Zeitschriften und war einer versöhnenden Aufklärung vcS Pfarrers, des Fabrikherren, der Ortsbehörden u.s.w. um so weniger noch zugänglich, als er in Allen und Jedem seine „Feinde" erblickt«. Nicht auf Barrikaden und mit Schießgewehren ging die Aufwiegelung vor sich, sondern sie begann, als der erste freche Bursche aus purer Frechheit anständige Bürger und Frauen vom Trottoir der Städte herunterrcmpelte — Jahre lang, ohne gesetz liche Strafe. War er ungewaschen und zu arm um sich satt zu trinken, warum sollte die Bourgoisie bester gewaschen und gekleidet sein? Bildung und Reichthum waren nach der Lehre seiner Wort führer eine Anmaßung, eine Verhöhnung seines Elendes, also — herunter vom Trottoir, die stärkere Faust habe ich, und den Vor theil — Nichts zu verlieren! Sanftere Empfindungen, Achtung der Rechte Anderer, Sinn für Religion und staatliche Ordnung, wo sollten sie Herkommen? Warm nicht durch die theoretisch« Weisheit veS Scheinliberalismus die Quellen abgegraben, welche allein dem arbeitsmüden Menschen Trost und Widerstandskraft gegen das Un glück spenden können? Die Quellen sind die Religion und die Liebe. Einer Fülle Religionsformen und Pflichten mtbundm und lieblos von Gründern in die allgemeine AktiengesellschaftScabuge ge worfen, sind viele Herzen verwildert, ihre feineren Keime zum Guten abgestorben. Soll es da als Reaktion gelten, wenn Kirche, Schule und Gemeinden fortan geschützt werden gegen das destruktive sozial demokratische System? Ein gesunder Konservatismus thut uns Noth und es wird am Segensreichsten wirken, wenn man die Verbesserung der Gewerbe ordnung, die Abmindcrung der Schank- und Theaterfreiheitcn, den Schutz der Fabrikarbeiter, die Purisikation dcs Genossenschastsmesens, nicht einer konservativen Partei überläßt, sondern wenn Männer aller freisinnigen Parteien gemeinsam jetzt Hand anlegcn, um die sociale Verwilderung in ruhigere Bahnen zurückzulcnken. Für diese Friedensarbeit im edelsten Sinne bedürfen wer keines wohlstandcrdrückcndcn Militär-Septennats. Gehen wir von diesem ab uird acceptiren die zweijährige Dienstzeit, so bedarf es keiner neuen Steuern, sondern es könnte ein Nachlaß derselben ins Auge gefaßt, oder doch produktive Verwendung der Steuerkraft an Stelle der Militärüberlast treten. Nicht in allen, aber in den meisten dieser wichtigen Fragen werden ohne Unterschied der politischen Farben die Parteien der Ordnung gemeinsam cintretcn können. Und wenn auch die Militärcntlastung ins Reich frommer Wünsche gehört, für die anderen Fragen werden Fortschritt, wie Nationale und Konser vative eine mächtige Majorität in die Wagschale werfen. Schlimm, wenn der Budgctkrieg und das Tabakmonopo! die Gemüther erhitzen und von dem Segen socialer Besserungen ab lenken sollten. Dann erst, wenn dies geschieht, aber auch nur dann, steht eine weitere Aera bevor, welche die Fundamentalfrcihcitcn be droht. Einem nochmals aufgelösten Reichstage — das liest sich in den klerikalen Blättern zwischen den Zeilen durch — setzt Fürst Bis marck ein neues Wahlgesetz entgegen, und wenn die wiederholten Mordversuche auf das Leben des deutschen Kaisers schon auf der Basis allgemeiner gehcimcrWahlcn eine um 40 Stimmen gewachsene Ccntrumpartci iin neuen Reichstage schuf, wie wird erst die Majori tät ausfallen auf Grund eines rcvidirtcn Wahlgesetzes mit hohem Stcucrccnsus und Altersbeschränkung. Locales and Sächsisches. — S c. M a I. der K ö n I g wird Sonnabend den durch Se. K. H. den Prinzen Friedrich Marl von Preußen i» Leipzig und Oschatz zu bewirkenden Besichtigungen der 4. Jniantcricbrigatc Nr. 48, sowie der t. Kavaicliebrigatc Nr. 23 beiwohne». Sc. K. H. Prinz Karl wird bei seiner schon gcmcltelcn 'Ankunft in Dreodcn aui dem Leipziger Babnhoie von den sämmtlichcn Gene rälen und SiabSoifjzicrcn der hiesigen Garnison und eincrEbre». wache vom I iLclb-l Grcnakicrccgimcnt Nr. luu mit Fahne und Musikchor empfangen. — Mit gestern bat die 7. Versammlung deutscher Forst männer ihren Amang genommen. Das Tbcttiicbincrvcrzclch- nisi weist 249 Namen von Forstleute» ans allen Gauen Deutsch lands auf. Vertreten sind Sachsen mit >42. Preußen mit33, Baicrn mit :>l, Brannlchwcig mit Itt. Weimar inlt 8, Eoburg- Gotha mit 4. Oesterreich mit 4, Meiningen mit :>, Würtcmbcr mit 3, Hessen mit 2, Rußland init 2. Aitenburg mit 2, Reu I. L., Baten, Dessau, England und Illinois mit je einem Tbcil- ncbmcr. Diese Betheiligung iü eine äußerst zahlreiche, insbeson dere wenn man berücksichtigt, daß dciiThciliicbmern diesmal keine Fahrpreisermäßigung ans den EIse»bab»e„ gewährt wurde. ES sind kräftige Gestalten mit wcttcrgcbräunicn Gesichtern unter den Männern des grünen Waldes, die hier zusammcngckommen sind zu ernster Bcratbung, wie das Forstwesen stcilg zn fördern sei im allgemeine» öffentlichen Interesse. Manch alter Praktikus ist darunter, dem die Theorie seit langem abhanden gekommen sei» »lag, der aber mit seinen Erfahrungen alle Theoretiker aus dem Felde schlägt. Der Saal des Gcwcrbchauicö, in welchem die Verhandlungen staltffndcn, ist mit grüne» Tanncnbäuiiicii re. geschmückt. In einem Scisciifiügci desselben befindet sich eine kleine, aber iiitceeffante Ausstellung, welche insbesondere eine Sammlung charakteristischer Beschädigungen durch schwcillchc Säuren iHüttc»rauchschäten> a» Nadel- und Laubholz zeigt. Die erste Sitzung wurde gestern irüh in Gegenwart tcö Herrn Fluanzmii'isicr v. Könneritz und Oberbürgermeister Or. Stübci durch Herrn Forslratb Gangho'cr-Müiichcn eröffnet. Flimuz. minister v. Könneritz bcwülkvmmnete die Versammlung NamcnS ter k. sächs. Regierung aus ö herzlichste. Silödaun wurde Forsirath Ganghoier zum Präsidenten, Oberiorslraih Or.Iutcich-Tharandt zum VIcepräsidcntc», Bros. Riehter-Tharandt zum Sekretär und Obcrkörsier Schcrcl-Kriegwalde zu dessen Skeiivertreler ernannt. Hierum wUldeindicT.-O.ei»gctlktcn.NachI<>UhrkrschicnS.M. der König in Begleitung seine» FlNgelavüitantc» Obersilieutcnant v. Minckwitz und wurde mit einem dreifachen, stürmischen Hoch eznpfangen. Se. Mas. wohnte der Sitzung bis zum Schluß 0/-1 Uhr) bei. vilS zu Ende der Sitzung abermals rin trciiacheS Hoch aus König Albert ansgebracht wurde, wankte sich Se. Mai. an die Versammlung mit den Worte»: „ES ist mir eine sehr große Freude gewesen, der tiitcrcssanten Sitzung beizuwohncn". WaS die Verhandlungen selbst aulangt, so rckerirte zunächst Forstmeister Ulrich-Hessen über die Frage: Nach welchen Grund sätzen Ist die Abfindung bei A b l bin n g von Forstservi tuten zu bemessen? Sachsen Ist bei dieser Frage weniger Intercssirt, da dieselbe hier bereits seit 56Jahren in befriedigender Weise gelöst sst, wie VleS auch allemein anerkannt wurde. Nach kurzer Debatte, an wrlcherObersorsiratbUr.Judetch.Pros.RIchtcru.Forstmstr.Llncker, Königslutter tbeilnabmen. wurde folgender Beschluß gefaßt: >) TheiiS auS staatS- und Volks-, thellö aus fvrslwirthschastllcben Gründen ist die baldigste Beseitigung der aus den Waldungen ruhenden Gerechtsamen dringend geboten. 2> Daü Recht, die Ablösung zu beantragen, stebt sowohl bei» Pflichtigen, wie dem Berechtigten zu. letzterer muß jedoch als Provokant sich gefallen lassen, baß die Abfindung nach dem Vortbeil bemessen wird, wel cher dem Pflichtigen aus der Ablösung erwächst. 3> Die Abfin dung kann geleistet werden In: a. Geld, und zwar durch Zahlung eines Kapitalbetrageü oder einer ständigen Gelbrcnte; b. wlrth- schaitlsch gelegenen Feld-, Wiesen- und Waldstücken. 4> Der AblbsungSprelS bezw. baS AblbsungSkapttal lst ln der Welse zu bestimmen, daß der durch die Expertise Sachverständiger ermit telte erntekoiientrele JahreSwerrh der Gerechtsame nachSlbzug aller Gegenleistungen der Berechtigten mit dem von den Landeö- ständen ststzustcllendcn Zinsfuß kapitalistrt wirb. Die an Stelle von Gelb zu gebenden Feld-, Wiesen- oder Wald stücke müssen einen dem Ablöstingökapital glrlchstebenden Kapital- wcrtb haben. 5s Woiern nicht eine gütliche Vereinbarung unter den Interessenten, stattstndet. sind In Geld abzustnben die Be rechtigungen. welche a. Einzelnen zustelen. b. sich aui Waid- ncbenniitzunaen "der Bau. und Nutzholz erstrecken Die bet- ! einer Waldabüiitung cinschlagcudcn Modalitäten gelangen erst heute zur Entscheidung. Prot. Richter-Tharandt erstattete Be richt über Ei icnba hntari sc sür Holz. Tie Hoiwreffe sind setzt gegen 1873,74 bei einzelnen Sortimenten um 2» b>ö 4» Procent gefallen. Der HanUgrund für diese Erscheinung iü In dem Darnlcdcriicgen tee teunchcn Industrie und tcS Handels, kcS Kleingcwclbcbctricbcö und zum nicht geringe» Thciie auch in der wenig gute» Lage zu suchen, in welcher die ceutsche Land- wlrthschait sich bcnndct. Trotzte», hat sich die Zustihr von Hölzern aus außcrdeutschcn Staate» nicht permindcrt, sondern Ist hei einzelnen Sortimente» I» den letzten Jahre» sogar noch gestiegen. Dagegen har die Ausfuhr ahgeiiommen. Die pcrmchrke Einiulir von Holz Ist nur durch einen vcrmchric» Traneport aut den Eisenbahnen erzielt worden, da die Frachlbewcgung aui den Wasserwegen einen Rückgang ermirc» hat. Ter Rcicrciit wies nun ziffernmäßig nach, daß Veränderungen ii» Tarilspstem der Eisenbahnen, namcnlllch gegen die österreichische Grenze, von wo aus die Elniulir zuninimt, dazu gciüint haben, die Hölzer auch auö weiter Ferne »och zu lohnenden Preisen nach Deutschland zn vcrirack'tcn. Der Lokalverketr ist ein sehr thcurcr, waS bet einem Artikel wie Holz sehr in'S Gewicht fällt: zudem wird er Nock, durck' die hohe» Erpekitionögebührcu perlt cuert. Dank ter Differentialtarife muß d e Inläudliche Produccnt von Holz und der damit Handeltreibende im Inlaute die Fracht oit n», 8 bis l() und mehr Procent tbcurer bezahlen, als sein im AuSIande wohnender Konkurrent. Von noch größerem Einfluß aber, alö die Differcntialfractstsätze aus die Holzpreise im Inland, sind die specicllcn Tariie. welche für einzelne Fälle dadurch entstehen, daß ein Theil der bezahlten Frachtgelder dem Ausgeber der Fracht zurückgegcben wird, mit anderen Worten, daß Rciacticn gewährt werten, welche mitunter li>. 2«>, ja 5» Procent betragen sollen. Die vom Referenten gcsteliien Anträge ans eine veränderte Ta- ristrung tcS Holzes. Wegfall der Rcsacticn rc. gelangen heute zur Verhandlung. — Der königlich sächsische Major und Militärbevollmäch- «igte Edler von derPlanltz ist vom Urlaub nach Berlin zurllckgckcbrt. — Die nachstehende Tabelle giebt Ausschluß über die W ahl- bctheiligung der Orbnungdpartci im Wahlkreis Altstadt-DreSten am 30. Juli und August. Die Stimmcn- verthellung lst ln Proccntcn auSgetrückt und ist dadurch rin schneller Vergleich einzelner Bezirke untereinander möglich. Die Ranginmg der Bezirke crioigte nach Maßgabe einer Combination beider Abiiimnuingen alö bestem Maßslab, wodurch zugleich er sichtlich. daß dann in Trecken noch .12"/» Ordnungsstimmcn ab- gcgcbcn worden sind, ter wahre Ausdruck der Majorität also nicht in der Socialdcmokralle liegt. Die vierte Spalte zeigt, weiche Kreise bei der Stichwahl ordnungsgemäß gewählt haben und welche daS Durchkommcn Bebel's verschuldet haben. Be sonders auffällig sind die hoben Zahlen in der letzten Spalte bei den Kreisen: Lüttichausiraßc, Bismarckplatz, Johanneöttraßc „nd Ebcinnitzcrstraßc. weil diese Kreise zuerst energisch für die Ordnuiigöpariei eingetreten waren. s L Straße. crdn»»siS- Sttmmcn s Straße. Lrdnu» Stimm ll-» tl» Ab A- S?- ---'S 3 °'es ^ 22 Waiscilhailsstraßc 72 74 67 7 32 Frcibcrgcrstraßc 51 55 46 9 25 Neilt'nhnstenße 71 72 69 12 Cranachstraßc 51 53 48 5 2t Ciiemiiitzcrslraße 70 -5 65 10 29 Aniinonstraßc 50 55 46 9 l? Iohannesplatz 69 75 6 i 11 28 Humboldlstraßc 50 55 45 10 37 Dstra-Mcc 68 71 65 6 27 An, Sec 49 56 43 13 16 Pieumschcsteaßc 65 67 63 4 31 Zivickanerstraßc 47 54 40 II 18 Lttilichaustiaßc 63 69 57 12 39 Fricdrichstraße 46 5340 13 23 Bismarckplatz 62 68 57 11 40 Scminarstraßc 46 5141 10 Dchtzssergassc 62 61 60 4 30 Iagdweg 46 51!41 10 26 Wemliasiraßc 61 65 58 7 36 StislSstraßc 45 50 10 10 IN McSc.mnökislraßc 61 65 56 9 7 Landhaussiraßc 44 48 40 8 Iü Vireussiraßc 60 63 57 6 11 Große Zicgclgasse 44 48 40 8 26 Obcricergassc 59 61 55 9 6 Moritzsiraßc 43. 48 38 10 9 2iim>lie»st,aßc 59 64 5 t 10 35 Wellinerstraße 43 48 38 10 13 Pilliiitzerstraßc 58 6 t 55 6 42 Banhofstraßc 42 46 39 7 L» Mariens,,aßc 56 6051 9 8 A, d. Frauenkirche 41 4! 39 5 Seestraßc 56 00,51 9 4 Zahnsgasse 40 44 37 7 21 Siruvestraßc 55 59 51 8 38 Wcißcritzstraße 38 43 34 9 I Allmarkt 54 58 50 8 41 Scitäscrslraße 36 4132 9 14 Mathilde,istraßc 54 55 52 ^» 33 Zwingcrslraße 32 37 28 9 10 Kleine Zicgelgasi'c 53 5.j49 8 04 Palinsiraße 30 35 26 9 Der Wahlkreis Dresden-Altstadt ergab also Im Durchschnitt bei der I. und II. Abstimmung S2"/o, bei der I. Abstimmung II. Abstimmung 48"/o, somit weniger bei ter U. Ab stimmung 8"/o. — Bel ter Stichwahl lm 22. Wahlkreise lReicbenbach I. B.) Ist der bisherige Vertreter. Sozialist Auer, unterlegen. Amtöhauptmann Schmiedel t» Plauen warb mit 600 Stim men Majorität zum Vertreter tcö Kreises gewählt. - Zn Sachsen soll unS daS Schauspiel einer Wahl klage dock, nicht erspart werden. Zn seiner Eigenschaft als Wahlkom- missar soll der energische »vie aufgeklärte Amtöhauptmann von Auerbach, Herr v. Polentz, von den Sozialisten bei der StaatS- anwaitschait teuuncirt worden sei» wegen ungesetzlicher Hand lungen und Mißbrauchs ter Amtsgewalt bei den Wabien. - Auf Belebl tcö Regiments-Kommandeurs Herrn Oberst v. rschlrichkh bat Icdcr tn taö Kantonnement »drückende Schütze u. s. w. 5 Mark Reisegeld auö dem Kanllncnfonv erhalten. — Während die Tbicre der Hagcnbcck'i'chcn Karawane bereits beute Vormittag aui dem Leipziger Babnhoie verlade» worden, dürsten die Wüstensöbne erst gegen 2 Uhr aut dem Babnhoie er scheinen, da sie mit dem 2 Uhr 20 Min. nach Berlin abgehendcn Zuge fahren. Sic können mit dem Bewußtsein adretten, auch hier, im schöne» Dresden, Sensation erregt und durch ihre inter essanten Persönlichkeiten und freundlichen Manlcrrn einen diel, bciibcn Eindruck hcrvorgebracht zu haben; den schönen „Hassan" wirb manches Fräulein lange im Herzen tragen. Wir banken die genossenen schönen Schauspiele afrikanischer Art «n erster Linie natürlich dem Herrn Hagenbeck. der vor einigen Jahren den kosmopolitischen Gedanken faßte, durch Vorführung fremder Völkerschaften, gleich befruchtend und Interettirenb In kulturge- schichtllck er und ethnographischer Hinsicht, wie auch finanziell wobltbätig für seine großartigen Reise- und HantelS-llnternrb- muiigen zu wirken. De»,nächst wird er uns wiederum etwas Hochinteressantes vorstibren: eine HIntu.Famtiic! Von den Hindus, den so vicliach von europäischen Dichter» mit poeti scher Verklärung umgebenenSödnen keSWuiideriantcöIndien, ist wohl noch nie einer nach Deutschland gekommen. Jedenfalls
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