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- Erscheinungsdatum
- 1878-07-09
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187807097
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18780709
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18780709
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-07
- Tag 1878-07-09
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Monat
1878-07
-
Jahr
1878
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Rr. IS». UM. Jahrgang. Uri-kcna Irl» 7 Udr in krr itkpkkü,»» »»»ritiiilrat« Ni. iilbnn» nrmknxvrri» »ierNhiikr« lich2Mi>rlL0PI°k,.dur<I» dir «oft 2 M-r,7L P«ge. Mnirl.Nun« meri» IVPIgc. «ullaie 33000 gllr dlrÄüciiiab» ringe, landlrr Manulcripte «acht sich dir N^aclio» nicht verbindlich. Jnseealcn-Ännahme a«»< württ - Haale»1i«>» ,»>» vonler in Hamdnrn. «er- »in.Wien, Lrivftg, «iasrl. «retlau, granllnrt a. M., — iN»».M«N, in Birli», Leipzig Wien, Lnmbing. tzranksurt a M., Mün chen — »and« » So. in Frnnklurt a. M. — «ureaux d „Invalide,,, tzauk'.— U,r„, l »n,t», valllee L ^u. in Pari». Dresden, 1878. Dienstag, S. Juli. Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Geschäftsverkehr. Sörsenliericht, Fremdeuliste. Mlftekacteur: vr. lknitl irivr«^. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Tür daö Feuill.: Iinlvtp; 1ss»rtmanii. I tepnel, er«ie tinrüt In Dresden. Verantwort«. Mcbacteur: Nkvlnrteli I'ulrlenlr in DreSdeu. Minerale werde» Morien- t-irabe Ui K>» «d. k Ui,r viige»o»!i»«n, Somiia«» dir Ml'ioar t2 »kr. I» Menliadt »»> an Wochen- ta-,e»: grobe Siofteraalie Vir. k bti Nachm « !ikr> — Der Aauni einer ei»- ipaliigr» Pclilzcüe lostet Ist Pilie. riingeiaudt die iicile Sil Piae. tine woraniie inr da» nächftiögige Erscheinen der Lnicroic wirb nicht a e geben. AnrwUriigc Annoncen» Ausiröge von »ns iinbe- eannlenFirmen »nd Per- lonen iiilcrlic» wir nur gegen '.vri»»i,mera»!>r>- riaiilniig durch Briei- nrarken ober Posictiijiak- lung. Acht Silbe» losten ls Psge. Inierotc >Ur die Montags - Nummer oder noch einim sZesliag« die Pciilzeile UH Psge. ^»p-enolimtiter ^uümtluklt tstr lilinüvimiti hu unä b'reiuäe. XOLdtlQ'S Wl^dte» OKssO LIH4V OodtvIDONLI >r«»k»n»v«r-^I>ov IVo. 7, >'r»I»i»« rpx. ^n,!-v»ul>m8tcr ^ntäntlinlt tiir iA»Iiuimik<:l>u unä icreinäk. 211IVI ^dtQl_I80>-»^dt QKTD^HI Valsondausste. 14 u. Maximilian» n.ä. lloi-se. bHiiüts Iluäiennn^, vc>i-7.n<Z>utii!t,oiä>>ui«'ii ».Oetimnlre. Die Witterungs-Aussichten nach dem Meteorologischen Bureau zu Leipzig für heute den 9. Juli lauten: Mäßig nordwestlich, veränderlich, wolkig. Neigung zu 'Niederschlagen, etwas kühler. Politischer. Nun ist eS Zeit das Tamtam zu schlagen! Nun preise man auS voller Brust das Riesenwerk des Kongresses! Es ist vollbracht. Alle Schwierigkeiten sind überwunden, alle Wolken zerstreut. Heiter lacht die Friedenssonne auf die Erde hernieder. Nur formelle Fragen bleiben zu erledigen. Auch diese werden im Handumdrehen abgcthan. Die Diplomaten versammeln sich zum letzten Riale am Hufeisen. Noch einmal tauchen sie die Feder ein. Die Namen von LO Fürsten, Lords, Grafen, Marquis stehen unter der Kongreßakte. Der Vertrag von Berlin ist fertig. Ein Hoffest auf der Pfaueninsel bei Potsdam leitet den Kcmgreßschluß ein, rin zweites Hoffest in ssanösouci folgt ihm. Sanssouci! Man muß »ans souoi. orgensrei, sein, um heute jubeln zu können. Jawohl, der Friede bleibt äußerlich erhalten. DaS ist Etwas, daü ist sogar Viel und schnelllebig, wie die Gegenwart ist, freut sie sich der wenigen Athemzüge Frieden, die ihr der Kongreß verschafft hat. Aber man soll nicht kommen und das Kongreßwerk als ein Werk rühmen, an dem Weisheit und Gerechtigkeit bauten! Niemand, selbst nicht die alle Zeit fertigen Paukenschläger an der Spree, leugnet, daß der Berliner Vertrag keine Bürgschaft der Dauer in sich trage. Momentan sind wir durch die erste Thcilung der Türkei, die soeben am Hufeisen auf der Wilhclmstraße unterzeichnet wurde, vor einem neuen Kriege bewahrt worden. Das ist zuzugeben und hoch sei diese Wohlthat geschätzt. Aber nach einer kurzen Spanne Zeit müssen in Folge dessen, was der Kongreß that, unterließ oder zurllcklcgte, dieKönslikte nur um so heftiger loSbrechen. Eine ziveite Thcilung der Türkei hat der Kongreß vorbereitet und man bilde sich nicht ein, daß ein so großes Reich versinken kann, ohne furchtbare Wirbel emporzutrcibcn. Es ist Alles im Oriente vom Kongresse unerledigt, halbreif, verworren, widerspruchsvoll zurückgelassen worden. Die Zustände auf der Balkanhalbinsel sind entzündlicher, fieberhafter denn je. Wer sich an dem Gedanken genügt, daß für einige Jahre wenigstens Ruhe herrschen könne, dem sei die Befriedigung nicht geschmälert. Aber c: vede Niemandem ein, daß auch nur mehr als dies erreicht sei. Eines aber bewundern wir ernstlich an dem Kongreß, die Meisterschaft, Rußland dienstbar zu sein. Was immer auch Rußland verlangte — der Kongreß beeilte sich es ihm zu erfüllen. Es verlangte ein zweigethcilteS, den Balkan umgehendes Bulgarien und der Kongreß schuf cs. ES verlangte Eroberungen in Hocharmcnicn und der Kongreß gemährte sie ihm. Gicb mir Batum! herrschte eS England an und der Kongreß sprach es ihm zu, zwar nur als Frei hafen und mit geschleiften Festungswerken, aber doch Batum. Meinen Waffenbruder Rumänien will ich berauben, hilf mir, o Kongreß! bat Rußland und der Kongreß half und zerstückelte Rumänien. Da, Oesterreich, hast du zwei türkische Provinzen als Trinkgeld für deine Gefälligkeiten blinzelte Rußland und der Kongreß drückte der Austria Bosnien und die Herzegowina in die Hände. Griechenland darf Nichts bekommen! grollte Rußland. — Ich speise die Griechen auch nur mit schönen Verheißungen ab, flüsterte voll Ergebung der Kongreß. Aber Serbien muß man entschädigen und Montenegro einen Hafen gewähren und daß Ihr mir ja nicht die Donau zuin neutralen Strome macht, gebeut Rußland. Ganz wie Du befiehlst, lispelt der Kongreß, was willst Du nun noch? Vor der Hand nur, entgegnet bescheiden Rußland, daß alle officiellcn Zeitungen meine enorme Mäßigung preisen, die Geldmänncr des europäischen Westens mir neue Millionen Anleihen borgen und Niemand genauer Hinsicht, wenn sich crgiebt, daß meine Heere in einer verzweifelten Stellung und zu einer neuen Kriegführung absolut unfähig, ich selbst außer Stande war, auch nur auf eine leichte Probe gestellt, einen Theil meiner Beute zu sichern. Aber wartet nur 1884, wenn ich meine Militär-Reorganisation vollendet habe, über 2 Millionen Streiter gebieten kann, meine Wunden ver bunden und nothdürftig geheilt sind, dann will cs Euch gedenken, in welcher Todesgefahr ich eine Zeit lang geschwebt und dann will ich schon dafür sorgen, nicht wieder in eine gleiche zu kommen — denn nicht ein zweites Rial darf ich darauf rechnen, so viel Naivctüt, Kurzsichtigkeit und Diensteifer zu finden. WaS uns Deutschen auS dem Berliner Vertrage erblüht? Sage eS, wer eS weiß. Auf den Dank Rußlands rechnet Niemand; in wenig Jahren folgt vielleicht dein für Deutschland von Sympathien erfüllten Zar ein Anderer. Brächte der Kongreß für Europa auch nur einige Erleichterung der Militär last, dann würde man dankbarer auf- athmen. Aber es ist nicht ein Atom von Zuversicht darauf vor handen, daß Europa nach dem Berliner Vertrage nicht ebenso in Waffen starren wird, wie vorher. Diese Thatsache allein spricht dem Kongreßwerke sein Urthcil. Bewaffneter Friede nach wie vor l Ja. Oesterreich wird in Folge des Kongresses erhöhte Opfer an Geld und Menschen bringen müssen. Die ganze Weisheit des Kongresses tritt ja unter Anderem auch darin zu Tage, daß er die dornigen Fragen Bosniens und Griechenlandes damit sich vom Halse schaffte, daß er sagte: Mag die Türkei sich privatim mit den Kabinetten von Wien und Athen verständigen, mich geht's Nichts an. Ungeheuer bequem. Die Hufeisendiplomaten reisen in die Bäder. Zivar heute scheint cs, baß die Pforte gegen Oesterreich nachgeben und es bei ihren Papier- Protesten bewenden läßt, aber inan glaube nicht, daß hiermit eine Quelle dauernder Beunruhigung für Europa geschloffen ist. Der Kongreß hat c« nicht verstanden, eine völkerbefreiende That zu thun. Er brauchte überhaupt gar nicht zu Stande zu kommen, man hätte den Willen Rußlands auch so erfüllen können und es wäre der Welt das beschämende Schauspiel erspart geblieben, daß die Diplomatie im Stande ist, über Völker und Völkcrwohl zu entscheiden, ohne nach Völkerrecht und Gerechtigkeit zu fragen. Auch bei den deutschen NeichStagSivahlen passiren Dinge, über die man förmlich erstaunen muß. Die„Prov.-Korresp."macht die größten Anstrengungen den Wählern einzureden, cü handle sich bei den Steuer Es wird als ein ganz und gar ungesundes Verhältniß dargestcllt, daß der Deutsche im Verhältniß zum Engländer und Franzosen so ungeheuer viel direkte und so wenig indirekte Steuern zahle. In Wahrheit bezahlt, wie die „Franks. Ztg." unwiderruflich dargethan hat, der Preuße etwas über 15 Proc. an direkten Steuern und die nicht ganz anderen 85 Proc. bringt er mittelst indirekter Steuern, Gefälle, Staarseisrnbahncn, Bergwerken, Forsten und anderen Staatäindustrien auf. Aehnliche Verhältnisse walten im übrigen Deutschland. Und dieser 15 Proc. willen Tabaksmonopol und er höhte Aiersteuer? Nein, man braucht 300 Millionen neue Steuern zu Heercsausgaben. lieber diescsThema geht die „Prov.-Korresp." schweigend hinweg und es wäre doch der Mühe wcrth, darüber vor den Wahlen, die über die Zukunft der deutschen Nation entscheiden sollen, auch ein Wort zu reden. Von de» 5!«; Millionen, welche der diesjährige Rclchöetcft absordlrt, entiallcn nicht weniger aiö 469,2 Millionen für Armee- und Marine-Ausgaben. Dieselben vcrtticilcn sich wie folgt: ReichShecr IinOrdinarium 321,c» Millionen, Marine 25,2 Mill., Militärpcnstone» 17.6Mill.,RcichSinvaiidcniondö 32Millionen ; im Extraordiiiarium: ReichShecr und Marine >',2,8 Mill., Auö gaben in Folge tcd Krieges mit Frankreich I» Millionen. Ed verbleiben daher für alle übrigen Rcichi'auSgabcn nur >,<».8 Mill. Hiervon müssen weitere 22.7 Millionen abgerechnet werde», welche ald Verlust an dem zu verkaufende» Silber im Etat figurire», also vorübergehender Matur sind und keincsialls eine produttivc Ausgabe bilden. Lässt man diese Ziffer bei Seile, so sckt sich unscrS ganzes Reichöbudget zusammen aus 469,2 Mill. Militär- und MIrrtnr-Auögaben, und auS 44.1 Mill. sonstige Ausgaben. Von den gelammten Erfordernissen teS RclchShaubhalto nehmen Militär und Marine daher 91.4 Proc., alle übrigen Ausgaben zusammen nur 8,9 Proc. in Anspruch. Und diese das Mark der Station verzehrende Militärausgaben, welche seit fünf Jahren um mehr als 100 Millionen gewachsen sind, sollen nach dem Eingeständnis; der „Prov.-Korresp." nicht ermäßigt sondern abermals erhöht werden ? Ist das wirklich absolut nothwendig i Sollen die produktiven Kräfte der Nation, welche nach dem Einge ständnis; der bedeutendsten Industriellen in Folge der langen Dienst zeit im Frieden eine so große Einbuße erleiden, nicht endlich einmal geschont werden? Wir halten dies für möglich, ohne daß die Wehr kraft und Schlagfertigkeit der Armee irgendwie beeinträchtigt wird. Es dürste den wahren Interessen des deutschen Volkes besser ent sprechen, vor den Wahlen die Aufmerksamkeit immer wieder ans diese Seite unserer VolkSwirthschaft zu lenken, als den Streit über direkte oder indirekte Steuern endlos fortzusetzcn. Bezahlt müssen sowohl die einen werden als die andern. Neueste Tclegramme der „Dresdner Nachrichten." Verlin, 8. Juli. Die hauptsächlichen Arbeiten des Kongresses werden als erledigt bezeichnet. Batum bleibt bei Rußland und wird, wie schon gemeldet, Freihafen. In der heutigen Sitzung, welche unter Theilnahme sämmtlicher Delcgirter 2^ Uhr begann, sollen noch einige Detailfragcn bezüglich BatumS geordnet werden. In der heutigen und folgenden Sitzung dürste der Kongreß sich niit den Detailarbciten der Kommissionen beschäftigen. Die Unterzeichnung des Vertrages und des Schlußprotokollcs wird am Donnerstag oder Sonnabend erwartet. Rewhork, 7. Juli. Die Nachrichten über den Krieg mit den Indianern sind ernster Natur. Die Indianer dringen »ach Norden vor, eine starke Kolonne versuchte den Fluß Colum bia zu überschreite». Die Stabt Eannoncith Ist von den In dianern umzingelt, daS ganze Gebiet ist in größter Beunruhigung Locales aud Sächsisches. — MontagS-Vullctin: „DaS Befinden Sr. Majestät des Kaisers ist unverändert befriedigend. — Se. Maj. der König kam gestern Vormittag von Pillnitz, um die Vorträge der Staatsminister entgcgcnzunehmcn. Nachmittags reiste er zur Theilnahme an der Feier des 25jähr. Regierungs Jubiläums des Großherzogs von Weimar dahin über Leipzig. In demselben Zuge befand sich auch eine Deputation des österreichischen Regiments, dessen Inhaber der Großherzog von Weimar ist. In den VormitiagSstunden hatte der Schwiegersohn des Großherzogs von Weimar, der bisherige Botschafter in Konstantinopel, Prinz Neuß, mit seiner Gemahlin, der Prinzessin Marie, über Wie» kommend, unsere Stadt passirt. — Landtag. Ausgeschoben ist nicht aufgehoben. Wer hätte sich noch daö s. Z. vom Abg. Schreck In der 2. Kr. gelegentlich der von ihm Angebrachten Interpellation über die Angelegenheit beS Dresdner Holthcaterbaueü abgegebenen Versprechens, weitere Anträge in dieser Beziehung zu stellen, erinnert k Er be- iürwortcte gestern lebhaft einen von Or. Stephani kür die Schluß- berathung über die neue Hoftheatcrvorlagc in Auöstcht gestellten Antrag «die Regierung mit Rücksicht auf die kurze Zeit, die der gegenwärtige Landtag noch dauert, zu ersuchen, die Vorlage zu- rückzuzichen und dieselbe dafür dem nächsten Landtage vorzulcgcn) und zwar um deswillen, well die Zeit zu kurz sei, um seine Anträge »och aus diesem Landtage mit gehöriger Gründlichkeit durchzubcralhcn. Abg. Günther bemerkt dagegen, daß eö auch Leute gäbe, welche die Angelegenheit nun bald einmal erledigt zu sehen wünschten. Abg. Lehmann bat, die in Aussicht ge nommene Beseitigung der schönen, breiten Wege Im Parguct ldurch Aufstellung fester Stühle) abzuwcndcn. StaaiSministcr v. Könneritz versprach. In letzterer Beziehung Erörterungen anzustellcn. Die Vorlage sei erst letzt an die Stände gelangt, weil die Regierung vorher keine Gewißheit darüber batte, ob mit den noch vorhandenen Mitteln kür die nächrräglich noch nöthig gewordenen Herstellungen auszukommen sei. Jetzt sei diese Gewißheit vorhanden. DieVorlagewurdcsodannzurSchlußberatbunggestellt. AuiVortrag des »Abg. v. Oehlschlägel' wurde beschlossen: die Regierung zu ersuchen, die Zinsen auö dein Aktien-Magazin-Gctrelde- Gelber - yond bis ans Weitere» zur Verstärkung des Fonds, bei geeignet erscheinender Verwendbarkeit der Zinse» aber zu einem allgemeinen Wohlthätlgkeftd,zweck: zu verwenden, der ins besondere der Bevölkerung der Erblande und namentlich der Leipziger und Dresdner krelShauptinannschaftllchen Bezirke zu idlenrn hat. Gegen 18 Stimmen werde» hiernach 298,750 M. Projekten um eine Erlcickiteruna. Das pure Geacnthen ist beabsichtigt, i sür den Umbau und ble Erweiterung beö BahnboiS inl Potscbappel bewilligt «Ncl. Abg. Schreck,. Die Abgg. Grahl und Philipp sprachen gegen die Bewilligung. Dao neue Prolckt werde aus die Dauer nicht genügen, man solle deshalb lieber warten, bis eS abiolut nicht mehr gehe, und dann daS Bcdürsniß durch ein neueres, umiasscn- dcreS Projekt zu decken suchen. Der Herr Finanzminliicr v. Könncrltz sprach dagegen die Beiürchtung auS, daß dcr Babn- hof zu Polschappel eine längere Neide von Iabrcn nicht auc>- rcichen werde. Daö von Grahl beiürwortcte Projclt der Warte- bauöverlegung deö Personenbahnhoicö würbe, abgesehen von den erheblichen Mehrkosten, zu »lauchcrlcl Unzuträglichkeiten führen. Zur Errichtung einer Personen- und G ü t e r ha l tc st c > l c im Triedlschthale bei Meißen würben ohne Debatte 90.0W Mk. bewilligt Olle!. Abg. Philipp). Weiter erklärte sich aus Vortrag beö Abg. Ilhlemann die Kr. damit cinverstanben, baß ble gegen wärtige Orgauisation deö fiskalischen Hochbauwcscnö und namentlich das derselben zu Grünte liegende Prinzip der Dczcn- irailsation zwar im Allgemeinen deibebalten, den Nach tbelle» dieser Dezentraiisatlon aber durch Schaffung eines iciner Auiggbe vollständig gewachsenen, dem Finanz-Mini sterium bcizugcbciibeu technischen Cciftralorganö begegnet und zu Herbeiführung gleichmäßigerer Arbcftöbcribcilung die Zahl der jetzigen Baubczirke entsprechend veränbert werden. Zugleich wurde beantragt, ble Regieruirg wolle den definitiven Organisalionoplan den Ständen zur Genehmigung verlegen und die Reform der Kassenverwaltung bei dem Hochbauwcscn event. deren Verbindung mit den zu errichtenden BczirkSkassen. sowie die Aushebung der Bauinspcktion teS Ministeriums deö Innern in Erwägung ziehen. Hierbei sprachen sich dicAbga. I'r. Schaffratv und Nicdcl gegen die Ucbcrhandnahw.e dcr mündlichen anstatt der geschäi'tSordnniigögcmäßcn schristjichen Bcr chterstattungcn mlS. Da werde ei» kurzer Antrag vorgclcgt und dann hielten die Ncscrcnten »icilcul.inge Reben. Rcierciit Aba. Ilhlemann gab im Principe de» Vorrednern recht, mclnte aber, ticier Vorwurf wäre an anderer Stelle »icbr amPIatzc gewesen, als gerate bei seinem Berichte. Die Petition des Baunutclnebmerv Gersten in Frei berg, um nachträgliche Gewährung einer Vergütung iüc Mehr ausgabe» vez. einer Gratifikation iür den Ban tcrJägcr-Kaselne i» Frcibcrg ließ man aus sich beruhen, während das Gesuch teS Agcnicn Nahnekeld i» Dresden um Sci ntz gegen die ihm von dcr Versicherungs-Gesellschaft „Providentia" vcrwcigerle Lrant- lchädcnvergütung a!S unzulässig abgclchnt werben mußte (Rei. Abg. Lehmann). — Die 1. Kr. erledigte ihre gestrige T.-O. de» Z. von bcr 2. Kr. geiaßtcn Beschlüssen gemäß. -- Enblich ift noch initgilheilen, daß bei de» Kammer» Rechtsertiglnigsschrciben seitens deö Direktors deö zoologischen Museumö 1)r. Mcher in Bezug aus die kürzlich I» dcr 2. Kr. gegen ihn und seine Samm lungen erhobenen Bedenken zugcgangen sind. — Das Finanzgesetz aus die Jahre 1878 79 wird nun mehr aus Grund dcr Beschlüsse deS Landtags und mit Zustimm ung desselben vom Finanzministerium publizirl. Für jedes dcr beiden Jahre wird die Elnnabme aus 92,491,>>00. die 'Ausgabe aus 92,431,417 M.. außerdem jedoch N 'ch zu außerordentlichen -taatSzweckcn iEisenbabn-Ankäuscn und Bauten ». dgl.) ein Gcsammtbcirag für beite Jahre von 24.098.40!» M. festgesetzt. Zur Deckung rcS Aufwandes werden erhoben im Jahre 1878: die Grnndstcucr nach 7,2 Pi. von der Einheit, die Gewerbe- und Personalstcucr zu deS ganzen Jadrcöbctrages. die Einkommen steuer zu II Simplen-, im Jahre 1879 ober ändert sich tasBÜd: die Grundsteuer wird au> 4 Pi. von der Einheit ermäßigt, die Gewerbe- und Pcrsvnalsteucr fällt ganz weg. daiür kommt die Einkommensteuer mit einem Zuschläge von 50 '/» eines ganzen ächhrecbetrageö, endlich die neue Steuer vom Gewerbebetrieb im llmhcrziehen. In beiten Jahren sind außer diesen direkten Steuern natürl eh noch die indirekten >Schlacht-, Erbichaits- und Stcinpelstcncr) zu entrichten. 1878 wird die Grundsteuer nur in 3 Terminen entrichtet, am letzten Termine, den 1. 'August, sind von ihr 2 Ps. von jeder Einheit zu entrichten. Von der Gewerbe- und Personaltteucr ist der lebte Termin l '/,i>dcS JabreS- vctragöiam 15. September abzusühren: bei der Einkommensteuer ist der erste Termin vom 1. Juli ans den 22. Jn!i festgesetzt. — Die Familie deö Margniö oi SalcSvurv wird heute, von Berlin kommend, ans einige Tage im Hotel Bellcvnc Quartier nehmen. * - Dem Kammerhcrrn Allred v. Miltitz ist die erledigte Funktion dcS köiilgl. Ceremonien mcisterö übertragen worden. — Für die Würdigung der Kostenböhe unscreS neuen HoktbeaterS gicdt daS Dekret über den Holt! eaterban ein Verzeichnis! der Kosten der dekanntcslcn Theater. Danach kosten: daS abgebrannte Dresdner Hoilbeatcr 1,223,890 Mk. bei einer bebauten Gclammtfiäche von 2965 Qnadrat-Mctcr lBaupcriode 1838/41): das Leipziger Statttheater 1,979,440 Mk., Gcsammt- fläche 409» Qu.-M. zBauvcriode >868); daS neue Dresdner Hoi- tbeater 4,300.<»»0Mk., Gesa»nntffäche4599Qu -M. lBanpcriode >871/78); kölnische Oper zu Wien 1,974,000Mk., Geiammtfläche 1700 Qu.-M. lBauperiode 187274); Thöätrc tu Ebatclet zu Paris 2.749.879Mk.. Gesamnftfläche 350» Qu.-M. (Banperiode 1890 92); Thäufte wrlgue zu Paris i,708,253 Mk., Gcsamiift- fläche 1817,5 Qu.-M. lBauperiode 1890 62); Howpcrnhauo zu Wien 10,800,000Mk.. Gesamnftfläche846»Qu.-M. >Baupcriobe 1861/68): große Oper zu Paris 32,000,00» Mk.. Gesamnftfläche I»,4I0 Qu.-M. (Baupcriode 1861,65). Die Kosten pro Quatr.- Meter betrugen beim neuen DresdnerHoftheatcr 939 Mk. «beim alten nur 413 Mk.). bei der in derselben tbeure» Zeit gebauten Wiener komischen Oper 985 Mk.. beim Wiener Hoiopcrnhanö 1277 Mk. und bei dcr Pariser großen Oper gar 3074 Mk. Da gegen hakte von all' diesen Theatern daS neue Dresdner Hoi- tbecfter neben dcr Wiener Hofopcr die längste Bauzeit, welche be kanntlich lei tc» erfolgten llcbcrschrciftmgcn wesentlich ins Ge wicht fielen. 'Außer bei unserem Hoftheatcr kamen nur bei dcr Pariser großen Oper Ueberschrciftlngcn in unverbältnipmäßigem Grade vor: ble Kosten derselben waren anfänglich nur zu 14 Millionen Mark spcciell veranschlagt, während die Ausführung schließlich 32,000,00» Mk. kostete. — Durch ganz Deutschland werden am 20., 21. und 22. Juli d. I. unter dem Namen WiIbc 1 mSspenden Snbserft tioncn und Sammlungen criolgcn, deren Ertrag dem Krenprinzc» dcö deutschen Reiches mit der Bitte übergeben werden soll, ihn nach eigener Wahl zu einem allgemeinen wobithätlgcn Zwecke zu ver wenden. An der Spitze deö bclr. Komitees steht Gcneralicidinar- schall Graf v. Moltke. Nicht aus reiche Gaben auö einzelnen Klassen der Gesellschaft Ist cS bei dieser Sammlung abgesehen, sondern aus die Bcthcllignng aller Klaffen. Darum soll auch von einem Einzelnen nicht mehr aiö 1 Mark angenommen werken, auch Pienniggaben sollen willkommen sein. Zu solchen Gaben wird jeder Deutsche, dem die Person des Kaisers theucr, die be lebende Rechtsordnung heilig ist, sich bereit finden. In Dresden ft bereits ein Qrtö-Komltee in Bildung begriffen. Eö werden -ammclbogen auögeltgt bcz. kursiren. in welche die Geber Namen, stand ober Beruf und den Betraa der Svende einzutragen haben. li
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