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- Erscheinungsdatum
- 1878-03-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187803102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18780310
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18780310
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1878
-
Monat
1878-03
- Tag 1878-03-10
-
Monat
1878-03
-
Jahr
1878
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Rr. 6». «Ich,»», fr«» 7 Uhr in der »iVtdlUo» Marte,Mrahr l!>. »>dl>„» «rmkn>»»„t» vtcrteltaur. lieh - Marl äuPige ,dur,i> »te «ios, L Mark 7» Pt>„. EtNtcl.Nnmmer» »>Piae. «astage 33000 tttpl. Mlr btr NUltaade rtngr» kandier Manuseitvie «acht «ich dir «tedacua» Nicht vcrlu^dlich. i6nseralen Annahme au»- knarts: vvN V" I«e in Hamiurq, k'er- lin, Mir». Leivjta, it'alrl, vredlau, nranikuet a. M. — ktuö. dliaavI" 4)e>lin, veidzia, L'ie,, vamdurs, KranIInr» a M-. Miin- chen. — 1)ttut»n E Lo. in Vranifurt a. M. — Pr. «,t,e in >5l>cmnl«. — N»- »N»,I»at'e>, r«III», t v». -- «ari». Mitredatteur: Dr. ««»» yür du« F'uIUelon: L-U6V18 LSariiunoa verantw. Medaeteur» , «vlarlvi» L*«»>»Iei»lL ln Dresden. Sonntag, 10. MSrz. Tageblatt für Politik, Zlnlerhallung.Hefchäftsverkehr. Nörfenberichi,Iremdenliste. XXM. Jahrgang. ,.L"5ck."^l«Lälls?ÄÄL7°. Trcsvcn. 1878- Anierat« werden biiarirn. Lirade m di» v">. i» nur an, amnieu, Lonnlns.» kl« Mtna^» IS UNr. 2» kteaäadl: grohr Uiolier« »agr dir ,!aa,m. I Nlir, — Dir :'ia>:l» einer >,n» Idal>i.-,en vciiiteilr koiiei lä Pi,e. iLtn«eIar.dl die Uctlr lia Ptae. Eine üaeanlte »Sk da> na a> ilta a >ae eiriiiiu- nea ter Jnlerale wt>> nicht «««ei,«. klur»!>rti»e Annoncen» Aaktrijze von UN» unde- kaautengikm.n u dPrr- konen tnlcrtren wir »ul aclienPränuineraud v» Zadinn» durch Brt'i» marken »der Pdiletnta!,» tu»!» Achl Silben losten It- P'ac. Inserate II!» »te MdNiaa» Hammer »der nach eraem grS:,-., »t, lveillielle Ml P PolittscheS. Immer glaublicher wird cs, daß Oesterreich und England sich dem faulen Frieden zwischen Rußland und der Türkei fügen. Nicht nur beschwichtigen die englischen Minister die aufgeregte Bolksstim- mung des Landes, so viel sie nur können, sondern es läßt auch die Behutsamkeit, mit welcher der österreichische Kanzler Andrassy für seine 60 Millivnen-Fordcrung Stimmung zu machen sucht, alles Andere als eine kriegerische Machtentfaltung des Donaureicheü er warten. Weder zum Mobilisircn, noch zur Oecupation oder zur Annexion Bosniens verlangt Andrassy die 60 Millionen. Er will sie haben, um sie zu haben; es könnten doch (fügt er mit jener Miene, welche Diplomaten gern annehmen, wenn sie Ueberlegenheit und Weitblick ahnen lasten und damit Gedankcnbarhcit mnstircn wollen, hinzu) Fälle eintrctcn, in denen sich eine Verwendung für jene 60 Millionen finde. Uebcrlasse man cs ruhig den österreichisch- ungarischen Delegieren, ob sic das Geld zu solchen Dingen bewilli gen. Der Lärm, den in Wien und London die Diplomatie noch gegen die beschämenden Festsetzungen des Friedens vonSanStefanv erhebt, entspringt der fatalen Erkenntniß: England hat sich getäuscht, Oesterreich ist getäuscht worden. Es gab eine Zeit, wo beide Staaten ein gewichtiges Wort im Interesse Gesammt-Europas sprechen konn ten. Diese Periode ist versäumt. Was beide Reiche dem Augen blicke auSgcschlagen, bringt keine Ewigkeit zurück. Oesterreich und England können jetzt der Welt keinen besseren Dienst erweisen, als wenn sie der Ausführung des Friedens keine kindischen Hindernisse bereiten. Der Kosak schaltet im Oriente, wie cs ihm beliebt. Die traurigen Folgen dieses AuSgangeS eines verruchten, frivolen Krieges wird Europa noch zur Genüge zu kosten bekommen. Wesentlich zu der friedfertigen Stimmung, die sich in London und Wien Bahn bricht, trägt die Wahrnehmung bei, daß das Bündniß zwischenNuß- land und der Türkei nicht bloS auf dem Papiere besteht, sondern «int Wirklichkeit ist. Die Türkei würde sich mit bewaffneter Hand, unterstützt von Rußland, dem Einmärsche österreichischer Bataillone «übersetzen. OSman Pascha, der Held von Plcwna, hat unmcrklich inRußlandI20,(X0türlische Gefangene organisirt, um sic eventuell als HilfScorpS gegen Oesterreich und England zur Hand zu haben Die Confechnz in Berlin dürfte daher keine große Arbeit zu bewältigen haben. Sie heißt gut, was Rußland mit der Pforte ver einbarte. Erhebt die Confcrenz Schwierigkeiten, so genirt das Ruß land weniger, als ein Schnecfall einen Eskimo. Ist Rußland doch mit der Türkei handelseins dahin geworden, daß beide die etwaigen abändcrnden Beschlüsse einer Eonscrcnz nicht respcctircn wollen. Fast könnte man daher die Absicht einiger französischer Politiker be greifen, daß Frankreich am besten von solch' einer Confcrenz fern zu bleiben habe. Doch läßt die Motivirung dieses Vorschlages eine sehr bedenkliche Seite erkennen. Weil Europa die Franzosen 1870 verlassen habe, schlußfolgert man in Paris, gäbe cs kein Europa mehr; dieses möge nur seinen unaufhaltsamen ZcrsetzungSproccß fortführen, dem es anheimfiel, seitdem Frankreich nicht mehr die ge bietende Macht in Europa sei. Frankreich würde auf eine Confcrenz gehen, wenn eS d'selbst gebietend auftrcten könnte! In diesem Ge danken kommt le der jener unverbesserliche, wie es scheint, auch durch so blutige Erfahrungen wie 1870/71 unbelehrte Ucbermuth zum Vorschein, der so oft der Fluch Europas war und zuletzt zur Schmach Frankreichs führte. ES steckt ferner jenes Reoanchegelüst darin, das wir erloschen wähnten, besten Existenz aber das traurigste Hinderniß wirklich würdiger Beziehungen zwischen beiden Reichen bildet. Glücklicherweise ist Frankreichs Regierung einsichtiger als jene Republikaner, welche aus Groll über die 2. Nolle, die ihr Land seit 1871 spielt, es auch von der europäischen Confcrenz fern halten wollen. Die an die deutschen Bildhauer und Maler ertheilte Er- laubniß, die Pariser Weltausstellung zu beschicken, wird in Frank reich nur zum Theil günstig ausgenommen. Es regnet viel spöttische Bemerkungen und die Thatsache ist freilich unleugbar, daß Bismarck mit dem anfänglichen Verbot der Beschickung jener Ausstellung und der jetzt vor Thorschluß kommenden Erlaubniß an einen Theil der deutschen Gcwerbtrcibcnden einen Fehler beging. Auch in deutschen Kreisen schüttelt man die Köpfe. Niemand weiß, ob Frankreich den deutschen Künstlern einen besonderen Raum anwciscn, oder ihre Werke überall hin zerstreuen wird. Das deutsche Reich sorgt offen bar nicht für Schaffung einer würdigen Slätte für die vaterländische Kunst, denn an den Reichstag kommt keine Gcldsorderung für solche Zwecke, man bestellt keine Reichscommistare für Paris. Die deutschen Künstler sollen Vivat für's eigene Geld ihre Werke nach Paris sen den und wegen Placirung derselben dem guten Willen franzö sischer Commissarc überlasten sein. Was werden sic denn überhaupt ausstellen können? Neue bedeutende, der Ausstellung würdige Werke können sie unmöglich in 6 Wochen schaffen, nachdem sic vor 3 Jahren erfuhren, daß ihnen die Beschickung untersagt sei und ihre Concurrenten sich drei Jahre für Paris vorbereitcn konnten. WaS in Wien bereits ausgestellt war, darf nach dem Reglement nicht wieder kommen. Werke, die auf den deutsch-französischen Krieg sich beziehen, wird man aus Schicklichkeitsgründen nicht in die von Deutschen eroberte Seinestadt senden können; selbst Nleister Schillings erhabene Niederwald-Germania wäre vielleicht nicht vor einem Rache akt sicher. Gehört, das ist eine ferm re Frage, das Kunstgewerbe zu den Künsten? Jetzt verschmähen erfreulicher Weise selbst Künstler ersten Ranges nicht, Gegenstände des Kunstgewcrbes zu arbeiten. Ist eine Meißner Porzcllanvasc, sind die hochvollcndeten deutschen Photographien Kunstgegenstände? Alle diese Fragen beantworten gewiß unsere Künstler am besten selbst. Diese überhastete nachträg liche Erlaubniß macht, so hoch wir sie schätzen und im Interesse einer deutsch-französischen Allianz würdigen, doch leider recht sehr den Eindruck des Sprunghaften und Zerfahrenen. Deutsche Maler und Architekten macht man nicht m der Weise mobil, wic einArmcecorpS; diesen Unterschied scheint nian sich in Berlin nicht so ganz vergegen wärtigt zu haben; denn es ist doch nicht darauf abgesehen, gewisse Berliner Bilderfabrikanten, mit deren Klcxercicn man allerdings mühelos ganze Scheuneil auSstastiren könnte, »u begünstigen. Dann lieber gar nicht! ! Den Worten Bismarck S ist eS gelungen, jede Abänderung oder auch nur andere Stylisirung deSStellvertrctungSgesehes abzuwehren. Das ist auch das Richtigste, sobald man überhaupt dieses Gesetz will und sich nicht einfach auf die Einsetzung eines VicckanzlerS beschränkt. Die Schaffring eines RcichSsinanzamIcö wird sich schon mit der Zeit in den Finanzen der Einzelstaaten geltend machen. Mögen sich di« Hoffnungen, die unser Minister v. Noslih darüber aussprach, ver wirklichen! Es kann Denen, welche in der Bildung dcS RcichSfinanz- amteö eine bedenkliche Bedrohung der bundesstaatlichen Grundlagen des Reiches erblicken, nur erwünscht sein, wenn sich ihre Befürch tungen diesmal weniger verwirklichen, als bei ähnlichen Anlässen. Uebrigens fühlt sich Fürst Bismarck so leidend, daß er sich wahr scheinlich nachAnnahme dcrStcllvertrclungsvorlage auf längere Zeit wieder nach Varzin begeben wird. Er würde den Urlaub sofort nach Erledigung dieses Gesetzes antreten, wenn er nicht durch die Theil- nahme an dem Eongrcsse, der in Berlin stattsindcn soll, daran ver hindert wäre Fürst Bismarck hat vor einigen Tagen in Privat kreisen mitgctheilt, wie gern er im Hinblick aus seinen Zustand der aufreibenden Thütigkeit des Cov.gresscS ferngebliebcn wäre. Wer den Reichskanzler in der Reichstagssitzung beobachtet hat, wie er während seiner Rede nervöse Zuckungen bekam und acht bis neun Mal seine Stellung wechselte, bald sitzend, bald stehend sprach, der mußte sich davon überzeugen, daß Fürst Bismarck nicht mehr für längere Zeit sich aktiv wird an den Staalsgcschäftcn bclhei- ligen können. Neueste Telegramme Her „Trcsvncr Nachrichten." Berlin, 9. März. Nach dem Neichsanzcigcr ist mit der ge säumten geschäftlichen Leitung zur Bcthciligung der deutschen Künstler bei der Pariser Ausstellung mit allerhöchster Genehmigung vom Reichskanzler Fürst Bismarck der Director der königl. Akademie der bildenden Künste, ».Werner, betraut worden. Berlin, 9. März. Der Reichstag lehnte die zu tz 2 der Vorlage, betreffend die Stellvertretung des Reichskanzlers gestellte» Zusatzanträge der Abgg. v. Bühlcr und Windlhorst, ab und geneh migte 88 3 und 4 der Vorlage unverändert. Der würtcmbergischc Minister v. Mittnacht trat in längerer Ausführung für die Be stimmung des 8 6 ein, daß den, Reichskanzler Vorbehalten sein muffe, jede Amtshandlung auch während der Dauer der Stellver tretung vorzunchmcn und bezeichnet diese Bcsugniß als auch für den Verkehr der Einzelregierungen mit dem Reichskanzler unent bchrlich. Fürst Bismarck erklärt: ohne diese Befugnis; werde man schwerlich einen Reichskanzler finden, ohne dieselbe würde ein Zu stand der Zerfahrenheit und Anarchie stattsindcn, wie er annähernd so im preußischen Ministerium bestanden habe. Die Herrcn Gras zur Lippe und v. Mühler würden heute noch Minister sein, wenn er denselben nicht habe dreinreden können. Ohne die gedachte Er mächtigung könnten während einer Stellvertretung des Reichskanz lers leicht Zustände eintrctcn, die mit der Politik des leitenden Ministers im schneidendsten Widerspruche ständen und letzteren zum Rücktritt zwingen müßten. — Die 3. Lesung der Vorlage findet bereits am Montage statt. Wien, 9. März. Die Kreditvorlage an die Delegationen be sagt: Bei der gegenwärtigen Sachlage ist die Möglichkeit nicht aus geschlossen, daß die Regierung gcnöthigt werden könnte, zur Wahr ung der Interessen der Monarchie außerordentliche Maßregeln zu ergreifen. Diescnsalls muß die Regierung in der Lage sein, sofort entstehende Kosten decken zu können, daher sei sic gezwungen, die Ermächtigung zu erbitten, dcsfallsige Ausgaben bis zur Höhe von 60 Millionen bestreiten zu dürfen. Mit dieser Summe sollen nicht etwaige Anschaffungen zur Komplcttirung der Ausrüstung der Ar mee bewirkt, sondern der Regierung sollen die Mittel gewährt wer den, damit sie auf ihre Verantwortung hin rechtzeitig solche Maß regeln treffen könne, die bei rascher V.rwerthung der Vorthcilc, welche die Organisation der Armee bietet, allein geeignet sind, die Monarchie vor jeder Gefahr von Uebcrraschung zu schützen. Wien, 9. März. Graf Antrassh unterbreitete den Dele gationen vier Vorlagen: 1) Bcircffö der Indemnität über bie gemeinsamen Auslagen lm zwelie» Quartale; 2> tle Vcwilllgnng dcö Nackstragkrcdils für bas Ministerium des Aeußcrn und bas Krlegöministcrlnm; !0 rlcBcwilllgung einesansikrorbentslebc»Kre dites von 60 Millionen; 4> die Subvcntionirung der Flüchtlinge aus Bosnien und der Herzegowina. Die österreichische Delegation wicS alle Vorlagen an bie Bubgetkommiisien; bie ungarische tle erste Vorlage an die vereinigte» vier Subkommissionen und die letzten« bie Lubkommisstoii illr tav Minister!»»'ecS Aeußcrcn. BcircffS tcö 60 MIUionen-KrctttS erstickst Lzctcnvi bcn Grasen Andraiiu »in eine Erklärung über den Zweck des Kredits In öilcntiick'er Sitzung. Ankrassv ersticht, die vorliegende Frage, ta cö sich nickst nur um eigene, sonter» um europäische Fntcrciicn bandelt und wir gegenwärtig am Vorabende des Kongresses siebe» in den Slibkommlssionen z» verhandeln. waS zum Be schluß erhoben wird. Banlstdv intcrpclllrte über die ^rlctenS- bctlnguiigcn. Andraiiv erklärt, er werte auch hierüber in den Subkommi'iioncn autzfübriich sprechen, bemerkt aber schon tetzi, daß er oistclell keine Kemitniß von den F-rlcbcnöbedingungcn habe. Wie», 9. März. Daö Exposö Ankrasiv's an tte Dclr- gaiioncn besagt im Wesentlichen: Oesterreich müsse eine solche Begrenzung der Rciultaie des Kriegs veilange», daß weder die östcrreichiscpcn noch die curopälschen Jutercsscii genhädigt würden, daß ter Friede eine möglichst bcstleb gende Lösung hei bclsühre und nickst eine Verschiebung ter Ma>htvtrhäli»isse sei. Eine tle Sta bilität vcripr chente Lösung bitte Lchwlcrlgkcitcn. die nur ein tm Einvernehmen handelndes Europa überwindcn könne. Die! Holinung sei dcreck'tlgt, die Beratungen würden zu einem Ein»! Verständnisse iüdre». Die Regierung gebe zum Kongresse mit der! Ausgabe, de» Frl den aufrecht zu erhalten und iür die östorr.-> ungarischen, wie europäischen Jvhresleii entschiedenst einzutrctc». Triest, 9. März. Auf dem Lloyddampfer „Sphinx", von Cavalla kommend und mit 2600 Tscherkessen an Bord, ist ein Brand auSgebrochcn und da« Schiff beim Cap Elia gestrandet, 500 Personen kamen um, die anderen wurden gerettet. Rial ta, 8. März. Vier englischeVanzerichiffe werden hier bleiden. um weitere Befehle in Emviana zu nehmen. Daö Trans portschiff „Euphratcs" gcot mit >068 Man» Truppen a» Verb nach England, der „GeraplS" nach Indien. Vier minder große Schiffe sinh nach den Dardanellen aogrgangen, eins nach Kreta. Locale- nud Sächsische-. — Wegen des Ablebens Sr. k. k.Hob. dcö Erzherzogs Franz Karl von Oesterreich wird am diesigen königlihe» Hole eine Trauer ans !1 Wochen, vom 9. bis mit 29 dici.Mto. angelegt. Qao is,r nächste Mittwoch in Aussicht genommene Hos-Eoiucrt ist aus einen spätere» Tag verschoben worden. — Aus Frankiurta. M>. woselbst seit Freitag Morgen die teutsck rn A bvo ta ten zu einem Amoaltsiagc bebuis Vc- ratdnng der knuffigen Reich-Anirallsvrbtiung bcrsaiinmlt sind, schreibt man unS: Der Anwalttag wurde durch Herrn Ged. Iustizrath Dorn auS Berlin eröffnet. Anwesend sind bis jctzr 221 -Anwälte; aus Drcddcn die Advokaten 1)r. Schaffralh. Richard Schanz. 1)r. Zcrcner und F. Lehman». Die zeiih-rigen Diöcnssionen gipsest» In Beschlüssen, welche an Stelle der 'be schränkenden Bestimmungen des Entwurfs der dcutsthen Anwalts- ordniing die bolle Freizügigkeit inncrdalb des dcustchc» Reichs n, wahren und jede Lokalisation zu beseitigen bezwecken. Den Perus iührt Herr Advokat Or. Frietlcbcn ans Frankiurt. Trotz tcö höchst ungünstigen Wetters und des weiten WcgcS »rar die Vctdciligung bei dem gestrigen Begräbnis, des Herrn Stadtratst Goldschlägcr Schulze aus dem neuen in Löbtau gelegene» Anncmrietbose eine iedr zahlreiche. Das Raists- costcgluin — an der Spitze desselben Herr Oberbürgermeister Or. Slübcl—, das Ltadtvcrordncteukoltcgi»!». ter Annciiklrchcnber- stand, sowie die vcrschictcncn Kreise der Innunge- und Verrlnö- gcnosscn deS Dahingcschiedcncn waren stark vertreten, und die Rede kcü Herrn Eonsi'loilalratst vr DlbciliiS würdigte in vor trefflicher Welse die Verdienste des Mannes, der vor :!9 Jahren als ganz armer Knabe »ach Dresden ackonnnen war, in» stcst einen Lehrmeister zu suchen, und der cö durch eigenes Verdienst und GotrcS Hilst zn einer so geachtete» Stellung gebracht hatte aus »reicher Ihn tcr Tod leider allzufrüh abrick. — Von den Gcwaltll'atcn, die sich der vorgestrige Sturm innerhalb der Grenzer unserer Stadtmauern erlaubt werten unS noch einige bciannt. Die harmioie hölzerne An- schlag»ckäule ani Visinarckvlatz, gegenüber dem Grand Union-Hote!, i» »reicher auch» verschledentliche Best» und Sedaniet»» der Straßen kehrer verwahrt werten, hat er vollständig umgcrl'Ien. uns Rach, mittags 4 Udr ein beträchtliches Stück Dach vom Albcettstralcr henlntrcgcirorstn. Dabei haben Schiestrstückc einer Frau von» Weißen Hirsch und clncnr Slraßcnarbcircr, der in den Anlagen am Theater zu tstun hatte, nickst m bcrcnlcnde Verletzungen bci- gebrackst. Erstcre ward im Thcatcrgebäutc verbunden, Letzterer warb nach der chiruratschcn Hilststation gestwri. woselbst » n, am Kopie ein Verband angelegt ward. Auch von tcr Rcnstädter Kirche kan» eine größere Fläche stutz herab; das Dach tcö neben tcr» „Vambcrger Hole" gelegenen nicdri- gcrc», HanseS ist durch ein vom crstcren hcrabgestürzt ö Stück Eommunniaucr durchschlagen worden. Das abge- drcktci» Gebäude in den e rstnalbantcn »rar nickst das Rcilstaus, sondern tas Proviantamt, die Deckung nicht von Papi e, sondern von Zink. Das Dach warb vollständig abgctcckt, io daß die Sparren srrilicgcn; die Bäume, aus welche das Zinkdach ge schleudert worden ist. ragen zun» 2heil auö den Trünnnern, die tick' aui dc» Acstcn festgesetzt haben, hervor. In, königl. Greßen Garte» sind gerate 20 starke Bäume und eine Anzahl Sträuck er tem Siuiin zun, Opicr gefallen. ES befinden sich darunter ganz gciunte Stamme, die mit den ganzcn Wurzclbatlen ausgedoben wurden. — In und um Penig ist der Sturm mit loichcr Vehemenz auigeireten. daß er nickst mir eine große Anzahl Bäume eiitiruizelte u»»d Dächer beschädigte, sondern sogar eine» aus ter Lelpzigcr Ebaimcc fghrendtii. mit Stroh beladenen Wagen um- irari und die aus dem Kircksthurm bcsindilcheWetlerigstneiispindcl ichsts dog. Von F ra »e >i st c I n weiten »nö ähnliche Dinge gemeldet. Ver P! rna inußie ein Dampischin bolle Dreiviertel stunde lavstcn, che eS Ihm gelang, durch den Pstitcr der Pirna. Eopiscr Brücke zu kommen. Schlimmer sind die Gebäude trS Eden» nitz - A uc - Adorfer Bahnhoieü in Ehe in n i tz »rcg- gekoinmcn; Mittags gegen I Uhr wurden sic vollständig abgc- teckt und daö Dach über WO Meter weit über die Bahn gewor- fcn. sogar raS Innere tcS Hauscö. sowie die Möbel sind stark beschädigt. — Dir von Jedermann belobten EonditorelbüssctS >m K. neuen Hoffheastr. die mit »msterhaffci» Anstand vc walstt werte", habe» sich räumlich unzureichend bcn leien, seit das Publ- kun, weiß, wie ircfflich und b lüg cs dorr in der Pause bedient wird. Herr Hosbaumelstcr Krüger bat in Geineinichaff mit de» behördliche» Theatcriaktorcn frtzt einen besseren Platz Rr die Büffels ailsgriunkcm tnmtttcn dcö Vestibüle - Parterre, wo die kleine Trcvpr zu der schnialcnLaiiggatcric der Fcnllcrwanb iübrt. Von dort wird man später tm Sommer auch t-cn Außeubalkou benutzen dürfe». Ein lledelstanb ist aber jetzt schon dringlich der Verbesserung bedürftig: Nicht einmal ein Stillst, geschir-ige cm Sopha Ist an den BüffctS vorhanden, so daß sich kein Mensch auch nur e nc Sccuiitc setzen kann. Das stimmt mit der so 'rciiiitlichcn Nutzbarmachung unseres Prallst Fevers »i st überein. DaS neue Arrangcmciit wird schon mit heute lnS Leben treten. - Der ncnlich In dlcicii» Blatte gcmackstc Vorschlag die Numortru » g der Eguipagen bctr.. bat fast allgemein Im Publikum Zustiininlilig gesunde». Nur uutc» dc» Eguipagcii- besitzcrn selbst ist uns ein Gegner entstanden, tcr linier dem au »md >ür sich zwar gute», dc» Zcitungsredactionen gegenüber aber nur allzu sehr gern ßbraucistcn Motto: .VillmNw ok oltoia pars, te» gedachten Vorschlag einfach als kindlich bezeichnet. Und wie begrüntet er diese Kiitik? Nickst Privaten, sondern Organen der öffentlichen Sicherheit allst« ldcncn cö im bctr. Falle auch nicht schwer lallen wertes ilchc das Reckst zu, die Idcillieffät dcs Egui- pagcndciitz.ro oder dessen Kutschers seffznsteilc". Also wenn durch eine tabliirasente Eauipage eine Perlon überfahren wird, so bat sich daö Publikum gar nickst darum zu bekümmern: »reim nickst zufällig rl» Sichcrhcfföbcamter zugegen ist, io b cibt diese grobe F-ghrläsiigkeit inigcabndct. Merkwürdige Rccistsbcgrlffc! Dar- übcr hat taS Publikum zu wachen, daß in den Anlagen kein Grashalm abgczupst werde; wo llch'S aber um tle öffentliche und leine esgcne Sick'cih.it handelt, da hört die Competcnz dcö Publi kums auf. WaS die parenthetische Behauptung betrifft, lo wird dieselbe durch tle Thatsackst widerlegt, daß die an den Ecken po- ttir'k» SichstheitSbramten vleliack, selbst darüber klagen, baß e ne Eontrokc über die Eaulvagen so gut wie innnöglich sei. Bekannt lich haben die Geschirriüvrcr an de» Ltraßcnbstckungcn „He!" zu rufe» und schon mehrfach sink Droschkenkutscher wegen llcbcr- tretung in Strafe genoinmen worden. weil sic diesen Zuruf nn- tcrlasicn hatten. Da die Droschken »iiinerirt sind, so waren ihre Führer leicht zu ermitteln. Wer will aber den Namen des Be sitzers oder tcS Kutschers einer »rlndschncll vorübersabrcntcn Eguipagc, welche gar kein ErkennunaSzstcl'cn trägt, fcstsiellen? WaS Eincin rocht Ist, ist dem Andern billig. Hoffentlich wird man behördlicherseits auch tezüglich der Lurusgcschlree mit aller Energie eine Maßregel turckstübrcn. welche für die anderen Ge schirre bereits besteht und sim bewährt. — Die Fortsüdrung der M arschaIlstraße blö nach dem Eldberg und der dadurch bedingte Durchbruch der rechtssei tigen Häuserreihe „am Slbderg'^ wird bei dem immer wachsenden
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