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u»b H, 1 W«: «»n.,. ssooa »pl. Sis«ri»««'«ni«»»« ««I. Wka, chEM—«»«« »»» O»^l,«1nH»u>burg.v«r- —«n verlt,,. k»i«u. v-mdur^ Nrankfurt^^- 1« »««Niirt a. M — H v«. i« Pari». Sonntag» den 7. vetover. Wörsenkericht und Kremdenlike. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch NkichlNdt in Dresden. Verantw. Redacteur: Ernst Litpslh in Dresden Lw. Jahrgang. MItrevacteur Kür daö Feutveton : Vt Da»» : «»rtmiinn. Sulerat« werden Vlnrten» «iride II dl, «li.» U», «nien»m«e». «oimlai» dl» Mi»»,» »» Ubr. ,I, Reusladi: «rot« Nlsster- ,»lie L dl» Nachm. I I»ir. — Der Raum einer rln- i»alt««en Peilltelle kollei IL Ptye. «Llttgelaudt di« Zelle II, Plge. Eine Oiaraulle sllr da» Nächl» tä »l g> Srlchelne» d«l Jnlerate >olrd «ech>i ,e,e,bl«/i,.j Sutwäril»« Itunonccn, Sullrilge von un» »nde» kanulen Firmen und Per- lonen liilerlren wir nur ,eae„ lpräuumeraudo- Znhlnn« durch «rlkl. ruarle» oder Polleinjah- iung. Acht Lllbc» konen I» Plae. Inleraic illr die Monia,» > Nummer ober nach clnem Jelllag« die Pciitzelle SI Plge. Dresden» 1877. Politische-. Ob dl« dreitägige Schlacht zwischen Kars und Alexandropol zu Gunsten der Russen oder Türken ausfiel, ist imGrunde nicht so sehr bedeutsam für den schließlich«!: Auögang des Krieges. Unbefangene Beobachter gewinnen allerdings die Ueberzeugung, daß die Russen trotz großer Tapferkeit und geschickten Manövriren« abermals eine schwere Niederlage zu verzeichnen haben und daß Mukhtar Pascha seinem Ehrentitel „Ul Vtuinl", d. i. der Siegreiche, nichts vergab. Nachdem vor 3 Monaten die Nüssen von ihm bei Zewin tüchtig ge schlafen worden waren, hatten sie sich so weit verstärkt, daß sie sich kräftig fühlten, zuin Angriff wieder vorzuschreitcn. Ihr Ziel war, Mukhtar von der Festung Kars abzuschneiden, ihn zu umgehen, in ein Kreuzfeuer zu nehmen und zu vernichten. Der Fall von Kars ergab sich dann binnen Kurzem von selbst, der Feldzug in Asien war zu Gunsten der Russen entschieden. Anfangs glückte auch das Expe riment. Die Russen eroberten die Vorberge, Loris-Melikof umging die türkische Flanke. Da ermannten sich die Türken und nach drei tägigem Ringen warf Mukhtar den Feind auf der ganzen Linie zurück. Diesmal schieben die Russen die Schuld auf „das Wasser", d. h. sie vermochten sich nicht den Zugang zu den Quellen und Bächen zu erkämpfen, auS denen die Türken ihren Wasserbedarf schöpften. In Wahrheit hat'S aber nicht das Wasser gethan, sondern das türkisch« Feuer, und der Feldzug in Asien endet mit einem statt lichen Siege. , Doch, wie schon bemerkt, die Entscheidung des Krieges liegt nicht in Asien, sondern in Europa. Die Ernennung Suleiman'S zum Generalissimus ist geeignet, eine raschere Entscheidung hcrbci- zufÜhren. An Stelle des bedächtig zögernden, vielleicht auch ver zögernden Mehemed Ali ist der stürmische, kühne Suleiman getreten, van dem man sich das Herbeiführen der Entscheidung — so oder so — mittelst wuchtiger Schläge wohl versehen darf. Es ergicbt sich, daß der Hofkriegsrath in Konstantinopel einmal etwas Verständiges anordnete, als er «inen von den beiden auf einander eifersüchtigen (der Jäger würde sagen: schußneidischen) Feldherren abberief. Suleiman hatte bisher die Pläne Mehemcd's stets durchkreuzt und Beweise sträflichen Ungehorsams gegeben. Er ließ ihn ain 17. August bereits ohne Unterstützung. Aus Rache dafür reichte ihm Mehemed am 25. September wieder nicht die Hand. Beide Generäle waren nicht zum gemeknsMen Handeln geschaffen. Suleiman genießt nun aber bei der Armee eine viel größere Popularität als Mehemed. Seine Thaten gegen die Serben im vorigen, gegen Montenegro in diesem Jahre, ja sogar sein wüthendeü Anprallen auf den Schipka- paß haben ihn zum Abgott der Türken gemacht, während der Rück zug Mehemcd's hinter den schwarzen Lom ihm ein Brandmal auf drückte. Der Hofiriegsrath in Konstantinopel hatte älso bei der Wahl Suleiinan'S oder Mehemed Ali's kein langes Besinnen nöthig. Der Alttürke Suleiman, dem von seiner Professur an der Kriegsschule in Konstantinopcl der Ruf eines tüchtigen Strategen vorausgcht, erhält daö wichtigste Commando, das ihm entweder den Titel Ll Sda-ii einbringt eine Auszeichnung, die den Glanz aller abendländischen Orden, sogar des Schwarzen Adlers, verdunkelt und seinem Träger einen Platz unmittelbar neben dem Propheten, sowie unbedingten Anspruch auf den Vollaenuß des Paradieses anweist), ober das ihn zum Todtcngräber des Osmanenreiches macht. Außer dm KriegS-Ereignissen ist der Abschluß einer Reihe riesiger Staats-Anleihen das wichtigste Vorkommniß der letzten Woche. Ungarn nimmt 80 Millionen Gulden unter 7 l/zprocent. Gold-Verzinsung auf; die Türkei schließt in England einen neuen Pump von 5 Mtllion Pfd. Sterl. zu einem noch unbekannten Zins fuß«, jedenfalls unter der Bedingung ab, daß die Türkei ihren Kriegs- Bedarf ausschließlich in englischen Fabriken Herstellen läßt; Ruß land versucht neue Niesen-Anleihen im In- und Ausland« unterzu bringen und erhält unter der Hand bereits aus der Reichs-Bank zu Berlin beträchtliche Summen vorgeschossen; Preußen denkt daran, eine Aitleihe von 100 Millionen zu Eisenbahnzwecken auszunehmen. Dies bringt uns zu dem Gerüchte, daß die Tage des HandclSministerS Achenbach gezählt seien. Hinter diesen Gerüchten vermuthet man den Unter-Stäatssecretär Maybach, bekannt durch das klägliche Masco, das sein Neichü-Eisenbahn-Projckt erlitt. Herr Maybach fühlt jedoch einen brennenden Ehrgeiz im Busen ; konnte er nicht Reichs-Verkehrs-Minister werden, so besitzt doch ein preußisches Minister-Portefeuille auch einige Reize. WaS man Achenbach vor wirft, daß er die Vielschreiberei in seinem Ressort nicht habe ab stellen können» kann man auf alle seine Berliner Kollegen anwenden. An der Vielschreiberei stirbt man nicht als preußischer Minister, das ist so gewiß wie die Verdienste des Fürsten Bismarck um die Hebung des deutschen Judenthums. Der Reichskanzler selbst ist wieder in Berlin eingetroffen; jedoch wird er binnen Kurzem nach Varzin übersiedeln. Der Abbruch der Verhandlungen über den deutsch-öster reichischen Handels-Vertrag steht bevor. Man wird den jetzigen Handels-Vertrag auf ein Jahr verlängern. Geht Oesterreich auch nicht darauf ein, so gedenkt man einen kleinen Grenz- Zoll gegen Oesterreich zu insceniren. Die erste Maßregel würde die Aufhebung de« bestehenden Zoll-Cartells sein; hierdurch würde die bisherige Hilfe, Welche Deutschland Oesterreich zur Verhinderung de« Grenz-Schmuggela geleistet fortfallen, wa« für Oesterreich gerade in diesem Augenblicke, wo es ln» Begriff steht, eine Erhöhung seiner Zölle vorzunehmen, sehr empfindlich wäre. Aus dem Um- stai^, daß die baierische Regierung ihrem Landtage behuf« Deckung veS DeficisS den Vorschlag gemacht, den Stempel saus Jmmobilien- Veräußerungen von auf 2 Procent zu erhöhen, kann wohl ge- folgert werden, daß das preußische Projekt »etr. der Ucbcrtragung der Stempel-Steuern auf das Reich als gänzlich geschcitert betrach tet werde,» kann. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Wien, 6. October. (Telegramme des „N. W. Tageblatt".) Au» Belgrad: Der Ministerrath hat beschlossen, die Skupschtina nach Kragujewatz cinzuberufen, damit von derselben für die Dauer des Krieges dem Fürsten Milan die Diktatur übertragen werde. Die Grenzdistrikte sollen demnächst in Belagerungszustand versetzt werden. — Aus Bukarest: Zwischen der rumänischen und der serbischen Regierung ist nunmehr eine OFensiv- und Defensiv-Allianz abgeschlossen.— AusMostar: Alle waffenfähigen Muselmänner des hiesigen Kreises sind nach Trebinje dirigirt worden. London, 5. October. Eine Verordnung des Geheimen RatheS hebt das Verbot betreffend dir Landung aus Belgien oder Deutschland kommenden Hornviehes vom 8. d. M. ab auf. Locale» «u- Sächsisches. — Se.Maj.der König ist vorgestern von Mürzsteg in Steier mark in Wien eingetroffen und mittest Nacht - Schnellzuges nach Sachsen weiter gereist. Die Ankunft erfolgte in Pillnitz gestern früh. Am Montag oder Dienstag erwartet man die Rückkehr Ihrer Maj. der Königin. Der König beglebt sich am Montag über Frei berg-Bienenmühle nach Jagdschloß Rehtfeld, wohin ihm Ihre Maj. die Königin in den ersten Tagen dieser Woche folgen wird. — Das dem Landtag vorzulegenße Staatsbudget für die Finanzperiode 1878/70 nähert sich seinem Abschlüsse. Der Haus halt eines Landes, das wie Sachsen wesentlich auf die Einnahmen aus industriellen Unternehmungen angewiesen ist, wird, wie Jeder mann erwarten konnte, die wirthschaftliche Nothlage, unter welcher Handel und Gewerbe in ganz Deutschland so lange und schwer leiden, wiederspiegeln müssen. Die Staatsbahnen haben im vorigen Jahre4Mill, die Fürsten 2 Mill. weniger Reinertrag geliefert, die fiskalischen Kohlen- und Erzbergwerke sind ebenfalls hinter den Erwartungen zurückgeblieben und die Einkommensteuer hat gleichfalls nicht die erwarteten Erträge abgeworfen. In diesem Jahre liefern die Staatsbahnen zwar wieder steigende Erträge, hingegen leiden Forsten und Kohlenbergwerke unter den gcdrücktenHolz-undKohlen- p,eisen. Zudem hat infölge Windbruchs im vorigen Jahre */§ mehr Holzschlag stattfinden müssen, so daß die Forstnutzungen von diesem Jahre einen empfindlichen Ausfall zeigen werden. Auch die ReichSmatrikularbeiträge sind uiit mehrere Hunderttausendc höher ge wachsen. Infolge aller dieser Umstände ist, wie wir vernehmen, im Staatsbudget eine Erhöhung der direkten Steuern für die nächsten beiden Jahre vorgesehen, und zwar wird die Negierung vom Land tage einerseits die Etniäßigunß der Gewerbe-,Personal- und Grundsteuer UM 2/ig, wie schon Heuer, andererseits aber auch die Einstellung von 11 Simplen der Einkommen steuer fordern. Heuer wurden nur 6 Simpla erhoben. Wenn man die Ermäßigung der direkten Stenern um s/,g im Wesentlichen als gleich 3 Simplen betrachtet, so wachsen im nächsten Jahre zu der vollen Höhe der directen Steuern noch 11—3°-8 Simpla der Ein kommensteuer hinzu. Das ist gewiß keine sehr lockende Perspektive; aber um nicht allzugroße Besorgnisse aukkommen zu lassen, erwähnen wir.daßderPorschlagderNegicruNgziemlichgcnauderSteuererhöhung entspricht, wie wir sie 1867 hatten. 8 Simpla Einkommensteuer mehr entsprechen nämlich dem damals gezahlten Zuschläge von 2 Pf. pro Grundsteuer-Einheit und ^/<o der Gewerbe- und Personalsteucr. Der Grund zu dieser ganzen Snuererhöhung liegt, wir wiederholen es, in dem Rückgänge der Einnahmen, nicht in der Vermehrung der Ausgaben. In dieser Beziehung soll das Staatsbudget äußerst bescheiden und Neubauten nur spärlich vorgeschlagen sein. Nur die Gelder zur Vollendung bereits begonnener Bauten werben ge fordert. Dem Schicksal der Steuererhöhung entgeht daher unser Land eben so wenig, wie BaieM und Preußen. Inzwischen hofft man, daß diese Maßregel nur eine vorübergehende sein wird, na mentlich in den Eisenbahnen zeigen die Einnahmen die Tendenz, sich zu bessern. — Der Postrath Ealainezu Leipzig tkt zum Ober-Postrath und der Post-Inspector Hopsir ebendaselbst zum Postrath er nannt worden. — Die tn der sächsischen Lehrerversammlnng neulich kund gegebenen Ansichten und ausgestellten These» über das körper licke Züchtigungörecht der Ledrcr rürlkcn auch ln weiteren Kreisen Interesse erwecke». Ohne körperliche Züchtigung geht eö bei manchen Kindern einmal nicht. Bon den mildesten Pädagogen wird diese Ansicht vertreten und schlimm Ist es. wenn zunächst oft die Eitern den Lehrern durch Oncngcleten daö Leben schwer machen, well er ihre Range» vielleicht einmal tüchtig durchgc- wackclt hat. »ock schlimmer Ist es aber, daß daö Strafgesetzbuch sogar den Lehrer bedroh«, wenn tr ln gerechtem Elser daö Zück- tigungvrccht etwa« energisch autzgeübt hat. Die Lehrerschast will daher beim Cultuömlntsterlum vorstellig werden, daß die durch dle körperliche Züchtigung elneS SchÜlerö von Selten deöLehrers erzeugten Schwielen oder Anschwellungen keine „Körperverletz ungen" Im Sinne 8K 22», 224 u. flg. des Strafgesetzbuchs nnv daher nicht crimlnell zu verfolgen sind; serncr, daß die etwavor- koiunicndcn Uebcrschreitunge» der Strasbefugnlsse eines Lehrers keine Ertiniiiaiverbrechcn, sondern entweder Unglückötälle oder Diöciplinarübcrschreituugcn und daher nicht nach Abschnitt „Sie ben" 8 223 u. flg. de« mehrerwähnten Stratgesehbuches zu be handeln und zu vcstrafcn sind. Da die wirklichen kleberschrcltun- gen beim Züchiigungovekiahrtn eines Lehrers nur Dtsctplliiar« vergehen sind, lo sind dieselben nicht von den Gerichts-, sondern von den Schulbehörden zu -t- und vcrurthcllen und nur mit Geld- strafen zu belegen, waS nur unter Zugrundelegung eines amt- Uchen ärztlichen Zeugnisses eiiieS k. BezirkSarzte» erfolgen kann. — And Dippoldiswalde, Overeckrobort. Naundorf. Reinhoik»- hatn. Rclnharkvgrtmma und mehreren anderen Orten dieser Gegend wird gemeldet, daß man am Freitag Morgen gegen halb 5, Uhr eine hcltigc Erdcrschütternng wabrgcnommcn habe. Viele wollen ein Getöse gleich dem Einsturz einer Mauer wahr-, genommen habe». ,, - — Wegen der vvrzuuehmenden Relnigimg bleiben di: Loka litäten de» Stadtbauamtes, einschllcßllch der Stabt, bauamtscassr. morgen und übermorgen geschlossen. Gestern Nachmittag wurde unter ehrender Begleitung von weit über hundert Etsenbahnbcamten. unter denen wir viele aus wärtige , so z. B. von der Niedermärtischen, Berlin - Görliher. LLbau-Zlttaucr Bad» re. bemerkten, der so plötzlich verstorbene Locomotlvführer Halm ei aus te», Inncren Neustädte«: Kirchhofe zur ewigen Ruhe gebracht. Mlt Ihm wurde that- iächttch eln Stück Geschichte der sächsisch-schlesischen Bahn zu Grabe getragen, da ec der Nestor der dort angcstellten Führer war. Die Dlrection der bcrcgtrn Bah», welche bekanntlich am IN. Juni 1844 Im Baue begonnen, den 2>. Dccembcr 1^45 bis Bischofswerda und am 23. Juni 1846 bis Bautzen eröffnet wurde, stellte den Verewigten mit seinen jetzt noch lebenden Kollegen Gaube, Heuze und Zimmcrm.iiin zu gleicher Zelt an, und mit einer kurzen Unterbrechung, die durch Krankheit veran laßt wurde, hat Halmel In dein langen Zeitraum von mehr als drei Dcceniiie» keine Stunde Dienst versäumt. Nack, einem ein fachen Excmpel ist aiizunehincii, daß der numncbr Selige wäh rend seiner ebenso verantwortniigSreichen als gefährliche» Berufs- thätlgkelt annähernd gegen I.öWMO Mensche» aus einer Wcge- strecke von 250,000 geographischen Mellon wohlbehalten bc- sörbert hat. — Die Fälschungen der Nahrungsmittel sind so alltäglich ge worden, daß deren Aufdeckung kaum noch »Aussehen erregt. Von 70 Dresdner Fleischern, welche Lrüsfelwurst verkauften, haben nur sechs Fleischer Trüffeln verwendet: in mehreren Fabrikaten ist dagegen Bovist, ein berzkirschgroßcr, der Trüffel äußerlich nicht unävniichrr Pilz, gesunden worden. Was sagen denn unsere Herren Flelichcrmelster hierzu? Schweigen sie sich aus? Ganz frisch und In snngen Ereinplare» genossen, ist der Bovist nicht absolut schädlich. Aber gesund jedenfalls auch nicht, und wer bürgt denn dafür, daß nur junge, frische Boviste zur Wurst genomiiie» werden und nicht vielleicht gar der ausgewachsene, alte, giftige Blutpilz. Den Dresdnern ist diese Frage gar nicht Wurst — und „Trüffel"-<?> Wurst erst recht nicht! — Unsere Krcuzschule hat wieder ein Stipendium erhal ten. Durch rege Arbeit ehemaliger Schüler Albant's, lang jährigen Lehrers der Kreuzschule, ist eine Sllbantstistung zu Stande gekommen, deren Zinsen statutengemäß in Form von Bücherprämicn würdigen Schülern in Zukunft gegeben werden sollen. Da die Sammlung erst Ende diele» Iabrcö an die be treffende Collaturbehöide abgegeben wird, so werden Diejenigen, ric einen Beitrag schon gezeichnet hatten. ersucht. denselben an Kausmann Elb, Bankstraße 14, übergeben zu wollen. — In diesen Tagen traten zwei prachtvolle Rappen vier ein, welche ein diesiger reicher Privatier um den Preis von 6000 M. aus der Eoncurömafle deö Fürsten Putbus erstanden hat. Dieses kostbare Gespann soll mit zu den besten des Fürsten gehört haben, nun wird rS aus dein Dresdner Pflaster brillirrn. Manches kostbare Stück mag gelegentlich der öffentlichen Auktion auf Rügen tn sreinde Hände übergcgangcn sein, und die gesammelten Utensilien und Materialien des prachtliebcnden Majoratshcrrn aut Vorpomurern und Rügen sind nun in alle Winde zerstreut. Die eingclelteten Maßregeln gegen den bankerotten Kavalier sind Insofern interessant, alö eigentlich vom geschlichen Standpunkte auü die Eoneurö-Vcrwaltung nicht verpflichtet war, sämintlichcS bewegliche Inventar der umfangreichen PutbuS scheu Fiecicom- mißgütcr unter den Hammer zu bringen und soll nur auf aus drücklichen Wunsch von höchster Stelle, diese Angelegenheit mög lichst honett geregelt zu sehen, die Versteigerung porgenommen worden sein. — Der Herr Postdlrector von Meißen schreibt uns bezüglich der in diesen Tagen mltgctheilten Pöklings-Maire, daß die Sacke allerdings ein wenig anders verlaufen sei. Innerhalb 2 Tagen gingen 5 KIstchcn mit Pöklingen bei dem Postamte ei», deren Annahme von den Adressaten verweigert wurde. Nach der Post ordnung von 1874 sind schnellem Verderben unterliegende unbe stellbare Sendungen, wenn es wahrscheinlich ist, daß sic vor der Wlcterauühändignng an den Absender verdorben sein würden, im Interesse deö Absenders bestmöglichst zu verkanten. Um Ein haltung dieses Verfahrens batte der »Absenter der Pöklinge aus drücklich gebeten. Dieselben wurden daher zu geeigneten Preisen an etwa I I Parteien, darunter auch 10 Stück an den Im Post banse wohnenden Porzellan«,alcr verkauft, aber weder der Post- Halter, noch der Postmeister haben den Verkam besorgt. - Herr Oiensabrikant Täubrich, der sich augenblicklich noch sammt seinen Leuten bei Kiew In Rußland beflnbet und daselbst die schon von uns erwähnte Massenbrodbäckerei für die russische Armee anlcgt, hat vicscrTage ein slebenpfündigeS Probe- brod von dort hierher geschickt, welches, in den sogenannten klei nen Oefen gebacken, an Schmackhaftigkeit undGedlegeiiheit nichts zu wünsche» übrig läßt, und icbemallü der russischen Armee in seiner Qualität sehr zu statten kommen wird. Drei große Oeicn zu Sechzrbnptündern hat Herr Täubrlck schon seit einiger Zeit vollendet und iunktionlren dieselben jetzt Tag und Nacht, nm ein großes Proviantmagazln in der Näbe von Kiew zu completlrcn. -- Die P r e t S i u r p d e r S ä ch s I s ch e n A u ö st e l l u n g lBrückenslraßel har 16 Ausstellern den ersten Preis (silberne Medaille), 48 Aussteller» den zweiten Preis (die broncene Me daille) zuerkannt. Den ersten Preis, die sllberne MedaIlle erhielten: vr. L. W. Sckausnß, Dresden; E. Sckmibt, Döbeln; H. Zehricld, Ncuslricsen; Fcrb. Hirt ck Sohn, Leipzig; Alpbons Dürr, Leipzig; Prof. 1)r. O. Deutsch, Leipzig; F. W. Dorn, Oschatz; Lebrrr Hcrmöbors, Dresden; Fachgewcrbeschule Grün- Hainichen; Fackgcwerbcschnle Sclffcn; G. E. WIsckkc, Drcöven; Pianosortefabrlk Göllncr L Heinig. Dresden; Koch ck Hofmann, Dresden; b. W. Thiel, Dresden; Kintcrhcllanslait Dresden; Bildhauer Möller, Dresden. Den zweiten Preis, die broncene Medaille erhielten: Fr. S. Walther, Dresden; H. Schüller, Dresden; G. EIßncr, Löbau; F. I. Kleist L Co, Leipzig; F-. Huggcröhoff, Leipzig; O. USbeck, Rcichcnbach I. V.; E-Wuiiter- lich, Leipzig; I. Wenzel, Freibcrg; A. R.LucaS, Reinholdshain; Müller L Hennig, Dresden; E. Schneider-Engcimaiim Leipzig; G. Gräbncr, Leipzig; Ur.H.Wölfcrt. Leipzig; Fr.Bra»dtstctter, Leipzig; I. E. Hiiirichü, Leipzig; Otto WliMcr, Leipzig; C. Sckwager, Dresden; W. Riemer, HubertuSburg; O. Ruppcr», Chemnitz; B. Escheback. Dresden; El. Kreber, Marlenberg; A. Kcmpc. Olbcrnhau; Moritz Gottschalk, Marlenbcrg; H. Tcucher, Dresden; Nt. Steliibansen. Dresden; W. Zeidler, Dresden; L. Bauer. Plauen i. V.; Br. König, Dresden; G. Hevde, Dresden; P. O. Hähne, Drcödc»; G. Wermann, Dresden; Sächsische HolzlnbuslrlracseUschast zu Rabenau durch C.A. Lungwitz, Dres« de»; Rabloff ck Böttcher. Dresden; E. A. Lungwttz. Dresden; Kauilnoky ck Müller. Dresden; L. Kasten, Dresden; Hermann Mühlberg'ö Strumpswaarcn'abrlk, Dresden; H. Plans, Dresden; A. Jahn, Dresden; E. Packtman», Dresden; Gcdr. Eberstrln. Dresden: E. Dlttcrt L Eo„ Neustadt bei Stolpe»; G. A. Pkretzschncr. Markncukirchc»; Florenz Müller, Dresden; E.verw. Pardubitz, Leipzig; Tauchcrt L Häbncl, Dresden; Dir. Hoffarth'S Schule, Dresden. E. Heinze. Dresden, würde auch einen Preis erhalten haben, wenn derselbe nickt von vornherein ani dessen Zuthrilnng verzichtrt hätte. Außerdem, sagt daö Protokoll, habe