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Rr. 2«v EL'U.« M«NknI»n>hk >2. »d«i« «»e,i»»»ki« „«rlkltälir» >ch r M„k »o PI,k. durch »Ir «,,» 2 M-rk ,i v»,r. Atiitrl.Ruminer» IUP«,». »1,1.,- 32V00 »l»«. Utr dir N,ck,.dr eintt- iandtrr Munulcrtdle »«bt Iich dir Nrb.cttd» Ittchl »cidtldttch. Anlrratkn-Annolimk »ul. »dr» chaa,«nft«t»u»» >««>»» iiiHimbuig, i»«r- ll». Wir», Lriptl,. Ivolii, »rr.lau, tzranlfurt a. M, — vilid.Moll« >„ »irrU«, L-Ipga, Hü««», Hamburg. Nrauksurt a M., MUn- chrn — Daib, » »«. «n NranNurl a. M. — Ur. U»>gi in Lhemnltz — vir»,, l.ulliii-, »nllle» ch H». in Vari». Montag. Sen 17. September. Tageblatt fürH'olitik, Nnterhaktiing, Heschäslsvcrkehr. Börsenbericht und Iremdenlijte. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Atpsch Ntlchar-1 in Dresden. Derantw. Nedacleur: Ernst ^iepsllj in Dresden Lllriair »irden «ir.d- >2 di« ? d.» Udr »iiginvuimr». ^,nnlog» dl« ai.iilag» »2 Ubr A» Nruiladl! s,irdc Nlnurr« »Mir I«? Rachm. L Ulir. — 7 I. Raum rinrr rl». iballigru 0Htt/,i,Ir k-«!'t iox-.i liiug-iaudl dl» Aeilr au Ptz.e <«II> »manne ,ür d'I »a>b In a g,,r Sr«chi-Ni» drr ^»«i-.ue ,rl,d g c ü r v c n. dlurwaiUge «ii'.iionrrii- bluiir „r non II.I» uudr- Iani>l,u7>iim,n und Prr- ,o in iniriiirn nur nur gigin Präriu,„,rai>d«> ^aliluiig iiuüi Äuel- »ini!cn »dir , : lunu Ä^i mu loni» >t> p'qi. Su-i-nc lur die Ucningi. ..uininrr «drr n-nl, «luiiii zrllla»« dir Peiiitine 2» 'chlor. XXII. Jahrgang. MItretncteur: vr. Für daö Feuilleton: lUixl« ll»r«i»»i»n. IM«MI TreSSc», 18<7. Neueste Telcnramme der „Dresdner Nachrichten." Konstantinopel, 15. September. Suleiman Pascha meldet: Der Attillcriekampf am Schipkapasse dauert fort und sind abermals mehrere russische Batterien zum Schweigen gebracht wor den Mehemed Ali meldet: Am Mittwoch fanden bei Djuina und in der Umgebung von Osman Bazar für die Türken günstige Ge fechte statt. üocalrS und Sächsisches. — Vorgestern »Abend nach I l Ubr langte der Trauerzug »nit der welche der K b nigi» Bi a r i a. von bv a ch >v > tz lom mcnk, in Dresden an. Scbo» von bald Ubr ab batten sich Manen von Menschen, wabrjchcinlich in Folge Biistverständniiies bezüglich icr AiiklinstSzeit. in bce 'ölugustnsstrastc, an der Brüne, aui der Haupt- »nb Sehillerstrastc u.s.w. aufgcsicllt. Der scier- liche Fug langte in ioigcndcr Ordnung an. Voraus ritt eine »Abtbeilung dabalerie in Gaia-Uniiorm, die Herren Offiziere mit Ercpsivr um Arm und Porlepce, dann iolgtc ein zircispännigcr Hoiwagc», in welchem die Geistlichkeit sich beianv, und daran, der Reichen,ragen. Dieser war (nach irübcr üblicher Form und Art) derselbe, in welchem dereinst die Reiche König Friedrich A ugust'S, deo bobcn Geinahis der Königin Maria, vonBrcnn- bühl kommend, »ach der Hcimatb nbcriührt »vart. Tao den Wage» deckende schwarze Leichentuch war ringsum mit weihe», Hermelin beseht. Neben dem Wagen schritten Lakaien mit gackeln, wie auch berittene Fackelträger den Fug beleuch teten. Hinter dem de» Sarg bergenden Eontuit - Wagen folgten einige Hoi-Eguipagcn, in deren erster I. Maj. di«; Königin-Mutter der Leiche daoGeleite gab. während dleandercn Wagen das Gciolgc der Königin cnlbieltcn. 'Abgeschlossen ward der Fug wiederum durch eine Abtbeilung Egvalcric. Es ward von der Brücke auö der Weg dircet nach dem Palaiö der bobcn Verslvrbcncn aus derAnguslnostrastc gcnoininc». Die Tbcilnghme der Bevölkerung an dem Todesfälle zeigte sich aus dem ganzen Wege an der zabireichcn Menge, cic cö sich nicht vcrdricsicn lies,, so lange Feit deo Fuges zu bauen, lieber die um ez Ubr Abends stattgciundcne icierlick'e Einsegnung der irdischen Ucbcrrcsic in der königl. Villa zu Wachwitz eriabrc» wir noch, das, sich vor Ictzlerer Glieder der benachbarten Gemeinden Loschwitz und Wachwitz nebst Schulkinder und deren Lcbrcr» ausgestellt baltc». '.staelidcin S. K. H. Prinz Georg mit Gcmablin und bald nachbcr S. M. König Albert mit Gcmablin erschienen waren, begann die feierliche Hcntlung. nach deren Schluss vom Kirchcn-Lingcchor unter Leitung dcü Herrn Kantor Poblc ein von ibm comvonirtcr Trauergcsang aufgciübrt wurde. Viachdem der Sarg verschlossen und die Schlüssel vom Herrn Obcrboimeistcr v. MInkwih in Vcr« waburng genommen, trugen Itt Hciduken den Sarg über den oben bczcichiictcn freie» Plah, die Treove, welche zur oberen Kapelle iilbrt hinunter »ach dem vor der Villa siebenden Leichenwagen. Auö der Loschwihcr Kirche tönten bei geöffneten Tbürcn Traucr- klange in die stille 'Nacht hinaus und riesen der hohen Verbliche ne» ein „zieh' l„ Frieden und rube sanit!" nach, was einen mäch tig ergreifenden Eindruck bervorbrachie. Die Bctbeiligung der Be wohnerschaft der Ortschaften, welche wobl am meisten des reichen ^egens ter edle», im Wobitbu» nie ermüdenden Königin genossen, »rar eine zahlreiche und würdige. Eine sinnige Ovaton bcreitcitc dem ankommcndc» Fuge untcrwcgo Herr John vom Walt- schlösjck'cn au der Sebillerstrasic. Er batte ein Mnsikchor und ein gut geschultes Sangcrgnarteil genommen, von denen das crstcre den Eondui t am Ebaugeebausc, an der Kreuzung dcr Aatebergcr und Bauhncr Ebaussee, erwartete, sich hier an die Spihc dessel ben stellte und ihn unter de» Klängen des Ebopui'schcn Traucr- »narscheo bis zum Elysium begleitete. Hier angekonunc», wurde das Munkchor durch daö Mannerguartcit abgclösl, welches von dem böchslgclcgeucn Punkte der Waldschiösschcntcrrasse Vlcndelö- sohn'S „ES ist bestimmt in Gottes Aath" in derselben Tonart intonirte. Von lebterem Licke wurde» zwei Verse unter 'Blitz und Donner des inmittellt auSgcbrochcncn Gewitters binreitzend schön gesungen; bann stimmte das Musikebor inieder den Ebopin- schen T rauermarich an, den es bis an die Pricsniitzbtückc am Linckc- schen Bade svicltc. Höchsten Ortcö soll diese Aufmcrksamkcil dcö Waltschlösjchcnwlrtbeö sehr angenehm berührt haben. - Die L ei che n-P a ra d e I. Mas. der bochscligcn Königin Maria fand gestern von Mittag >2 -4 Ilbr im Königl. PalaiS aut der Augusiusstrasjc statt. Da" Publikum wurde von der AugustuSstrasjc auö zur Besichtigung zugclassen. und dnritc sich durch die Gemächer der bobcn Verstorbenen nach der Brübl'schen Terrasse hinaus entfernen. Der Andrang war ein so enormer, das; das gröbere Militairpilet, welches Spalier vor dem Palais bildete, sehr viel zu tbun batte, um nicht von dem Menschcnschwall aus seiner angewiesenen Stellung gedrängt zu werden. Das Parakcbctt war in der ersten Etage in den mittleren Gemächern ausgestellt. Ai» äusjercn Eingang standen Diener der bobcn Ver storbenen. vor der Thürc zum Traucrgcmach hielte» zwei Gardc- rciter Ehrenwache. DaS Vorgcmach war schwarz bedangen und »nit circa 150 Wachslichtern erleuchtet. Dao eigentliche Parade- gemach war auSschllesilich duukclrotb drapirt. In der Mitte ruhte ans dem Paradcbett unter einem Baldachin die Königin, umgebe» und bedeckt von einer grohen Blumenfülle; rechts und links hiel ten die höchsten Hofchargcn Ehrenwache und zwar aus jeder Seite :t. Dieselben wechselten stündlich ab, und bemerkte» wir anher Sr. E.re. den Herrn Obcrhosmarschall von Könncritz u. A. auch Herrn Grasen Piaten und Kainmerberr» von Wuthenau. Zu beiden Seiten stand je ein Hoipagc — jugendliche Kadetten — i» rosa Pagencoltüm mit Nococosrisur. Zu Fühen des Pa- radcbcttcö lagen links die Königöinsignlcn — Sccptcr, Krone und MeichSapfel - rechlö die Orden und I» rer Mitte in einer Kapsel die edleren Tbcilc der hohe» Verblichenen. Fu beiden Seite» dcö Paradcbcttcö waren Betstühle angebracht, in welchen die höchsten Herrschaften und Hofdamen in tiefer Trauer betete»; recblü die Geistlichkeit im stillen Gebet für die entschlafene Königin. Der Sarg war ebenfalls dunkclroth und reich mit Gold bordirt. Das ganze dunkle Gemach wurde durch lii grosie silberne Eandelabcr effektvoll erleuchtet. Vom AuSgang des Traucrgcmachs auö biö zu dem der Terrasse Hallen Unteroffiziere deöLcib-wrenadicr- MegtmcntS Ehrenwache. Von fürstlichen Persönlichkeiten waren zum Lclchenecrcmonicll bis gestern Mittag angckonnncn Erz herzog Ludwig Victor vonOesterrcich und Prinz Albrechtvon Preusten. Am 'Altstädter Nathbause »md am Finanzbanse wehten gestern groste schwarze Trauerflaggen. Abendö 7 Uhr fand unter den üblichen Ecremonicn und unter dem Geläute sämint. lichcr Kirchcnglockcn die direkte Ucbcriührnng des königlichen Leich nams aus dem Palais in der Angustuöstrastc nach der katho lischen Hoikirchc sialt. Ein glänzender Fug hoher Leidtragender, darunter bl: vorgenannten fremden Füritc» bewegte iich zu Frist über den Schloschlatz. Der Sarg, von zehn Kcidnke» getragen, ward nntcr de» Klangen des vom vollzähligen Ebrlich>che» üir- gimcntSmusikchor aui dem Platze intonirte» Ehopmschcn Trauer-^ Marsches, dessen Klänge sich in gleicher Tonart wunderbar dem Glvckengcläutc der kalhvinchcn Hoikirchc amchmiegrcn, durch tao l Hauptportai in das Innere der katholischen Hoi-Kirche getragen, j in deren Schiss die sämmtlichcn Hoschargcn vcrsainmcil w'aren, während die gcsammte königliche Familie in den königl. Bctslnbc» der kirchlichen Fciciiichlcit bUirobntcn. die vom Bischen persönlich cclcbrirl ward. Das 8nEi'. rop'ina. ivard von dem Kirebcuchor n»d der lönigi. Kapelle anSgeiiihrt. Hiernach .and die Beisetzung in der Todtcnhallc im nntercn Thcilc der Kirche inr engeren Kreise der königliche» Familie und der nächslstcbentcn Persön lichkeiten statt. Der Sarg ward nletcrgcslellk neben dem dcö konigli bcn E.'emal'is der hohe» Verstorbene», Friedrich 'AngnsiS des Gütigen. Die vcrordnungsgcmastc tnnsicllung aller öffcnilichcn Lust- barkcilen bis mit d. trifft sehr schwer eine ganz besonders groste 'Anzahl Menschen in Leipzig, wo gegenwärtig bekannt' Iich Mcsie ist. Der Pächter (er beiden Tbcalcr. die Inhaber der gröstercn und kleinere» Vcrgnüguiigs-Elabüsscmcnls, die alle austerordcnlliche Vorbcrcitungc» getrosten und eine Menge von Künstlern von weit und breit contractllch angcworbcn habe», der Besitzer des Eiccuo und endlich eine groste Blasse von Musiker» sind in fühlbarster Welse materiell getrosten. Die Stimmung ioll eine ganz anstcrordcntlich gedrückte sein und bereits habe» sich verschiedene der betreffenden Persönlichkeiten am den Weg ge macht, mir in einer Privat-Audienz Se. Majestät den König um eine noch weitere Beschränkung der Landestrauer in Bezug aus die Stadt Leipzig und zwar in Berücksichtigung der dort obwal tende» gnnz besonderen gcgcnwarligcn Ilmslänte zu bitten. Wenn dieser Bitte Berücksichtigung gewährt werden kann, so wird zuversichtlich auch gleichzeitig den Tausend anderen im Lande Schwerbetroffcnen Erleichterung geschaffen. — Wenn verlautete, dast die Vcrhandungcn in Betreff des deutsch-österreichische» Handciö-Verlragcs einen günstigen Vcr laus nehmen, so meist hingegen „der deutsche Lcinen-Industriclic" zu berichten: „dast dieselben eine tür die deutsche Leinen- Industrie sehr bedrohliche Wendung zu nehmen scheinen, inso fern man beabsichligen soll, die zollfreie Einiubr österreichischer Lei nen nach wie vor zn gestatten, gegen eine glcichmästigc Gewährung der zollfreien Einfuhr deutscher Leine» noch Oesterreich. Sollte dies wirklich begründet sein, jo würtc damit der dcutichen Lcincn- Inkustric der cinpfindüchsic Stop bereitet. DcntfchiandSLeinen- Industrie würde allmälig rninirt werden, da sic sich gegen die mit viel billigeren Löhnen, mit viel längeeer Arbeitszeit »nd unter der Gunst der als Prämie wirtenden Valnta-Verbältnissc arbei tenden böbmiscbcn Leinen-Industrie nicht würde hatten können. Die zollircic Eininhr deutscher Leinen nach Oesterreich ist eine Fiction, die im Ernst nicht genommen werden kann und daher »ndiScntabcl ist. Durch die schwere Eoncurrcnz Oesterreichs - welches ca lto Proe. billiger prodmiren kann aio wir, well n> der jetzige Minderwcrtb dev Gnlkcno «somit der Productionö- kostcn« allein schon Proe. ca. beträgt; Io bei gleichem Lob» die Arbeitszeit dort eine gröstcrc Ist: o, die Beschränkung der 'Arbeitszeit wegen Mliidcrjäbrigkcit dort nicht staitsindct — ist cs schon dabin gekommen, das« die Fla.l S-Spinnereie» in Dippoldis walde, Wünschenden, EbrenfriederSdon und Herold eingingcn rcsp. insolbent wurden; die im Jahre I>-50 gegründete Flack s- Spinnerei in Wicscnbad lignidirlc; die übrigen Flacho-Spinncrcicn in Sachsen haben den Betrieb incbr und mebr eingeschränkt. 'Auch das Denirich'sche Etablissement in Harthau spinnt seit ca. 2 Jahren nicht incbr. Gröstcrcr Beweise wird es kaum be- türicn, um die schweren Folge» zn begreife», die unsere Leinen- Industrie durch solche Vereinbarungen treuen müssen. — Ans Straubing «Aicdcrbaiernl dringt die traurige Kunde von einem Bl orte zu »ns, begangen am II. k. an der Wjahrigcn Frau Mcidingcr in Hohenburg, mittelst zweier stic- bolberschüssein de» Hintcrkopf von zwei l7—lxjährigcn Burschen, Dresdner Bürgcrskindcr, welche ihren Ellern feit ca. 12 Tagen hier durchgcgangen waren und letztere biö zum Eintreuen der be trübenden Knute, dast die iingcralbcncn Jungen in Slranbig verhaltet worden seien, über ibrcn Anscnthall im Unklaren ge lassen ballen; — Gestern balle daS Atelier deS Herrn Prot. Schilling die groste A c i eb oi abnc auigebistt; 'Au' dem Niederwald ianv (vielleicht bei ebenso schlechtem Weller wie hier« gestern die Grund steinlegung zum Germanig-Dcnlmal statt, dem 'AScric des vorge- nannlen Bieisicrö. — I. "ll. die Königin Amalie von Sachsen soll sich seit dem Tote ihrer verstorbenen FwillingSschwcster durchaus nicht bei erwünschtem Wohlsein, sondern recht leidend befinden Um die Tbeilnabinc an der zn Michaeli in Dresden tagen den Gencralvcrsammiiing des Allgemeine» sächsischen Leh re rvcrcins möglichst zu erleichtern, hat die Gencraltircction der königl. StaatSeiscnbgbnc» ans Ansuchen des Orisansschusscö den Besuchern der Verianunlung freie ;>( ü ckfahrt bis mit dem 4. Oktober gcwäbrt. — Vorgestern Nachmittag wurde die neue, in der Peripherie bedeutend erweiterte Euroc der Pferdebahn am Eliaskirch- boi erstmalig bciabrcn. Sic bewährte sieb vorzüglich, die (."Sagen pajsirkcn anüallcnd leicht. Fnnäebst beginnt nun beute die Er- nciicrnngs-Arbcit an tcr Eurvc beim Vietoria-Hotcl, deren Wci- tericgling indch ivcgcn Bkangcl an Strastcnraiim nicht durchsühr- bar tsl. — Während man noch vor wenig Deecnnie» Fleisch- und Wurslwaarcn hier in Dresden mir in den Fleischbänken oder i» den simpelsten Partcrrcslübchcn habe» konnte, besitzt die Ncsidenz gegenwärtig schon Hunderte von lnruriös anSgcstattctcn Flei scherläden, in denen wir bcgncmcr. besser »nd unter viel be deutenderer Answabl kaufen, als trüber. Diese Tbatiacbc mag den hiesige» Wildpretbändicr Unger vcrgnlastt habe», i» ähn licher Weife vorzugchc», wie die Flciichcr. Derselbe bat neuer dings in seinem aut der grosten Ficgclslraste io gelegene» Hause eine» eleganten Veikauiöladcii sür Wild und Gcstügcl aller Art eröffnet und denselben so reich auögestattct. wie AcbnIichcS in der Fnlammcnslellung hier wobi noch niel't gesehen worden ist. Da paradirten gestern Fasan und Wasserhuhn neben einer wunder schön gezeichneten Trappenhenne, der Hirschrücken neben rer feisten Keule des Damwildes, Massen von Ncbbühnern zwischen wen dischen Gänsen, selten Hübnern und junge» Tauben re. Hier wird das Feinste geboten, waö die Iagdsaiso» mit sich bringt, als Schnepfe» im Spätherbst und Vorstübling, während dcö Wlntcrö Gemsen und Steinhühner auö den süddeutschen Alpen ländern, Nknnthlcre nebst Schnee- und Haselhühnern von der scandliiavlichen Halbinsel, Auer-und Birkwild auö den steierischen und böhmischen Wäldern re. Herr Unger hat nach allen NIch« tiingc» der europäischen Jagdgebiete hin Geschäftsverbindungen angeknüplt. — Laut der tm Jnseralentbellc befindlichen Annonce eröff net beule, da wo am !>, April die stirel'tvarc Explosion daö Hguö zcrstoric. Herr B. Mcistner wieder icl» «eit Ui Ii.brcn be stehendes Flaschenbier-Geschält. Möge die Segen spendende Queue von Grohmannö deutschem Porter und deSZerbstrr Bie res, welche Biere Meit ner hier cingcstihrl, »ngctrüht hier fliesten und die geschlagenen Wunden heilen. — Der sich aui dem Freibergerplatze »eben der „ick neu Sächsin", einer Nieicndaine, protnzirendc Niese Ioicph Ncistncr aus Schlesien, 4M Pit. schwer und «i Fnst giost, ist ei» Nnicum der Männcrwclt. Bei seinem kolossalen Unnang isl der selbe eine ganz prvportionirlc, hübsche Pcrsönlichkcil und erregt namentlich durch seine ansgcbsttcie Brust, welche die imposante Erscheinung in dieser Beziehung völlig mit dem Weibe eonlorm erscheine» iästt, gerechte Bewunderung. — In einer Dachstube des HanicS Nr. (>!! tcr Brandvor- werlstrastc in Leipzig war am Sonnabend ant noch uncrmii- tctte 'ASciic Feuer entstanden. Die Bewohner waren nnswarlö aui Arbeit, aber zwei Kinder, ein zwei- und ein halbjähriges, lagen jchlgscnd in der herjchlvsscncn Stube und wären verbrannt, wenn nicht noch in letzter Minute die Thür erbrochen und das Feuer, welches bere is das S opha ergriffen batte, gelöscht wor den wäre. In tcr Nacht zum Montag wurden der Weber Weiler und sein Schwiegersohn Harlcuslcin ans Sicocnhitz bei S ch ö » a n von i'üni jungen Männer» auS FobcS ü Versalien und mit Melscrsllchcn tra.tttt; Hartcnstcai hat sogar lcbcns- gciährlichc Wunden dabongetragen. Die iüm rohen Menschen sind bcrcilö der Staatsanwaitichait übcrgcbcn worden. — In Pirna sind in ticic» Tage» »ichnachc schwere Er krankungen und am Freitag sogar zwei Todesfälle an der sehr ansteckenden Diphterliio vorgclommcn. — I» N cujcstni tz bei P.mschwik Hai sich am Ist. d.. wie man annin'.mt in Trnnlcnhcit, der Tagcaehcilcr Slraur, pcrl'ci- ratbct und Vatce ven 4 Kindern, erbangt. 'Am «eiben Mige brach In der zu der Kranic «che» Garlcnnahrnng in N i ed cr- kicodori gehörigen Scheune Feuer auö, weiches binnen kurzer Feit die Gebäude der gcuauntcn Wirlbicl ast in 'Asche legte. — In Gobliö bei Leipzig treibt ein »och uncnldcckter Böscwicht schon seit längerer Feit die Schändlichkeit, einem Ein wohner, der zahlreiches Federvieh hält, dasselbe zu vergüten; auch In der Lonnabcndnacht fielen nieder einige Tun Hühner durch Gilt — Oclsentlichc Gerichtssitzungen. Der Privat««» Ernst Heinrich Israel kam eines TagcS, als dlc Hansmaunsiran 'Anna 'Auguste verehrt. Grötzschcl ihre angeblich rückständige E»t. sci'ätignng lür gcicislctc Hgi>sman»sdic«.sle reilami'.lc, in einen Icbhailcn Ackortslrcit, tcr bald derart anoaricic, das« an Liclie der von Kraitanötrückcn aller Galtnngen gewürzte» Eonvcrsation die zioar «reuiger vcrnchmbgrc. aber desto nihivarcic Sprach.' einer rapiden Prügelei irat. VTährcnd sich Iiraci Ainach «cincö Stockes bediente, »m die verloren gegangene deuttckc t'iniglc;' mit seiner Gegnerin kurc!« einige Icineswegs «aialc lebe wieder bcrznstcllcn. war die erzürnte Biadamc io «ici, mit eine«.' Sehinncl den prügelnden Gegner zu bearbeiten nnb labe« vergast sic auch nickt, durch lr.ntigc Ancdrucke, «vic Lump. Schtrindlcr ». s. w. ihrer pciiönliehen Kritik über Israel Ausdruck zn gebe». Kurz und gut, cs stand so viel scst, dast sich Beide geschimpft und geprügelt hatten und bei tcr Achnlichkcit des gtgcwciligcn Entgegenkommens konnte cs, nachte»« Firacl die Grötzschcl, und die Grötzschcl den Israel verklagt halte, nichr Wunder nehmen, tust die Klager und Verklagten in einer Perlon mit ihrer Klage iihgcwiesc» rcsp. srcigciprochen wurden. Israel «rar n«it dem AnSgangc des Bagatellprozesses ganz cinveuiantc», nur dicGrötzschcl kointtc sich nicht darüber hinwcgsctzcn, das« ihr Geg ner stra'frciauSgchcn sollteimtcrhobtaherEinspruch. Derselbe blieb cuolgloS u«:d wirddicKlägcriinnnverschietcncNeick Smart >» Fouu vonKosten erleichtert. —Earolinc'AlbcrlincKrausc,die Ehegattin des Klägers Krause ist nach ihren Auöiagcn am 12. April von der ütcstauratcurs-Ehcsrail Minna Marie Bauer bei einem Wett streite mit der Faust ins Gesicht geschlagen und mit Fusttrittcu tracttrt worden, infolge dessen iie mehrere Zage krank gelegen habe. Die Bauer stellte alle belastenden 'Angaben in Abrede, ivard jedoch kür schuldig befunden und wegen cimachcr Korpcr- hcrlctzung zu 25 Bi. Skraic verurthellt. S«c erhob dagegen Ein spruch und blieb nicht nur bei ihrem Leugnen, sondern beschwerte sich auch »och darüber, dast die Klägerin infolge ihres Lcbcnö- wantclo einen Schalten aut ihre (der Bauers Familie wette. Der erste Bescheid tand Bestätigung. - Der Prager Kauf mann Egmont Schnitz-LcitcrSböicn beleidigte in einer Fuicbriit das hochgeachtete Mitglied deS diesigen Sacbwaltcr- siandcS. Herrn Atbocat Fränzci durch Bcmcrtungen insuriöie» Inhaltes und ans den gestellten Strafantrag bin ivard ihm eine Strafe von 5«> Bi. zucrtannt. DerVerurlbcilic inachlc hinterher zwar gute Miene znm bösen Spiele und «richte in Form einer Ehrenerklärung seine Mene an den Tag zn legen, tcr beleidigte Gegner kehrte sich jedoch nicht hieran, erhob vielmehr, weil er die Strafe sür zn gering fand, Einspruch, und scincin Antrag gemäst ertaninc die zweite Instanz beule ans i.',o Mark Strafe. Der Buchdrucker Paul Theodor Hcmelins übergab dem Glascrmcistcr Otto Leuschkc acht Stück Doppelfenster zur Re paratur. konnte dieselben aber trotz einer Ncihc Aufforderungen lauge nicht «nieder zurück erhalten und machte daher schlicstlich in erregter Weile dem Glaser die mündliche Mitthcilung, „dast eS hier ganz jo wie bei Naschte «dem Pclzmanne« sei", bestreitet aber, das; er seinen klagbar gewordenen Gegner direct dcr llntcr- sck lagnng beschuldigt habe. Im Falle eines Hiera»! bezüglichen Nclniginigocldcs wurde sowohl HemcUus als der Mitangeklagte Earl Albert Eichlcr klag- dcz. straffrei gesprochen. Leuschkc war mit diesem Bescheide nicht cinvmtandcn und erhob Einspruch: die zweite Instanz trat «cdocb den Ausführungen deS Einzelriebtcrs, davon ausgehend, dast das Verhalle» L s nicht corrcct erscheine, bei und bestätigre den ersten Bescheid. - 'August 'stöbert Hcllriegcl bez. dessen Ebeiran in Blaicwltz waren wegen »nbciugtcn Kleinhandels mit Brannlwcin in erster In stanz zn je 2>> Mark Skraic vcrnrtl'cilk. H. periheidigtc sich heute in völlig erfolgreicher Weise gegen die'Anklage: das Ge richt sprach beide 'Angeklagte frei. — Der Bottchcrmcislcr Earl August Hcnnlg und seine bessere Ehehälstc Wilbelminc 'wurden sür schuldig befunden, den »Ankläger Pctzlg bei Gelegenheit der Tanzmusik durch das AnSrausen von Haaren und andere nichts weniger als wohttbiiendc Handgriffe körperlich misthankclt zu baden »nd müssen beide trotz ihres Einspruches hierfür je 15 M. Stinte und die Kosten parat halten. — Der Ncstanratcnr Anton Havel hier warb wegen Kuppelei zu einer Worbe Gclängnlst periirtbrilt »uv hierbei verblieb cö trotz des von Ihm erhobenen Einspruches. — Ein bald gelöschtes Schadenfeuer entstand gestern Vor mittag in clneni OlstzlerSzlmmcr der Neustädter Ncltcrcaserne. - Angckünbigte Gerichts-Verhandlungen. Heute Vormittag st Ubr Hauptperhandlling wider den Lohncopist Leberecht Bruno Gretzlchel von hier «regen Uikimtcnlälschilng. Nachmittags 4 Uhr Hauptverhandlung wider den Eigarrcn- tabrikanle» Gustav 'Adolph Theodor Bitterlich ans Obcrotlcndorf wegen Urknnrcinälsck iing. — Einiprück'c; l> Ubr in geheimer Sitzung wider den Schloffergcicllcn Gustav''Idbiph Ankr'ä hier wegen Majcslälsbelcidignng. (st,, wider den PrivalnS Julius Mathe- hier weaen Bedrohung. widerVertbaHolinann und