Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1877-07-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187707211
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770721
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770721
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-07
- Tag 1877-07-21
-
Monat
1877-07
-
Jahr
1877
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
klr. - 8«1ta » — Sonoadsuä, Leo »I« ^ul» 18??. vergangen, ebe da» Fleisch Im Detailverkauf erschien, was am Sonnabci.d geschah — am Freitag war schon welche« zu Wurst fabrkcirt worden - und inzwischen batten noch die Fleischer Schubert iu». und Künzel von Richter >eder ein Viertel »er Kuh gekauft. Am Sonntag Morgen brach die erste Scbrcttenßkunde von den Erkrankungen anö und bis Mittwoch waren ca. 140 Personen erkrankt, an. wie die Aerzte consiattrev: Blutvergift ung. Bi» Donnerstag Morgen waren bcreilö. trotz aller schnellen ärztlichen Hille 7 Personen welchen; grötztentbeii» sind die» junge kräftige Personen gewesen, darunter dir erst kürzlich verbeirathete Frau eines TdierarzleS. Unter diesen Todten befinden sich ein Eonditor Schulz, der Soim eine» Tischlermeister» Schmidt und die Tavezlrcrö-El'eirau Zimmern»,»». Am Montag Abend ward Richter arrctirt, nachdem zuvor eine Haussuchung die Existenz versteckte» kranken Fleische» ergab. Bei seiner Abtühr- ung per Balm nach dem Bezirksgericht Oschatz verursachte da» iurchtbar empörte Publikum stürmische Ccenen; Schubert zu», ivar noch am Dienstag so naiv, von der städtischen Behörde ein Attest zu verlange», daß er bei dieser Sache ganz unschuldig sei, welches man ihm. da er zu den Verdächtigen zählte, verweigerte. Am Mittwoch fand sich auch dci idm ein Fass voll jene» entsetz lichcn Fleisches vor und so ward er schon Abenb», als er gerade vo» Leipzig zurüttkani, verdaitet. BiS Donnerstag waren Indessen, und zwar zur allgemeinen Bcrwuutcrung. die nach der allge- mcincn r'lnsjcht Hauptschuldigen Möller und Schubert «0». noch nicht ln gerichtlichen Gewahrsam gebracht. Die Empörung unter der Wurzencr EInwobnerschast ist eine ungeheure. Gerade diese Wurzcuer Fleischer sind besser gestellt als Fleischer anderer Orte, denn sie besitzen aus» einem alten bischölllchen Vermächtnis! eine nicht unbedeutende Strecke von Atter, Feld und Wiesen, damit, wie cs in der Stistungc-urkuiite heisch die Stadt Wurzen immer g uteS und gesundes Fleisch haben möge. Die drei Wurzener Aerzte sind Tag und Nacht permanent thätig. — Die diesjährige G e n tt e - Wag n e r' sch e Alpensahrt errreut siä' einer zahlreichen Bcthcillgung, wie kaum je zuvor. Liegt dies in he» billigen Fahrpreise», oder in der sechSwöchcut- lichen Billetgiltlgkeit. die namentlich Baderelsenden zu staiten kommt, oder in den begucmcn Fahrteinrichtungen , jedenfalls dient der woi'lbcgründctc auie :>!ni, den diese Ertrasal'rtcn genießen, dazu, immer wieder alte und neue Alpeinrelnitc zur Betheiligung ein- zuladen. Für die Zwiichenstationc» mit längerem Ausenthalte sind die erforderlichen Vorbereitungen getrosten und in Lindau, der Endstation iür die Schwelzreuenden. wird »ran. unter Ab kürzung des ".'luiciitbaltS in München, zwei Stunden srübrr au- kommen, alS jetzt der Fahrplan lautet. Gutes Wetter und dem voz axo'. — Zu den vo» Sebnitz aus zu empiehleiiden Schweizto urcn erlaube ich mir noch eine, unb zwar die bedeutendste, beste hinzu- zuiügen: Bo» der Kircbe in Sebnitz wende man sich östlich, bergan über die „Nene Sorge" zu ..Henuig S Felsenplatz", dann zum „Bucl'veig". I«clcher nach Weiten hin und bei heiterer Lust vollständig ircien Blick VIS Dresden gesichtet tmit gutem Glas »lud die Thüime sichtbar«. Bon hier gebe man steil dis zum „Tannenplan" zBolksname,,Tanzolatz"> und erirene sich einer p 0 l l kt ä ndlaen fft u ndsicht über Sacl'scn und Böl'nicn. die uuübcrtroffcn ist. da dieser Punkt wobl einer der höchste» i» der sächsischen und böhmischen Schweiz ist. Da» Urgcsicin, der dlaue Grauik, in sei» Fundament. Bo» biee auö sind ausser allen bereits acuannteu lcrrlichcii Fcrniichkcu, bis i» > ie weitesten Gegenden, namentlich die über Bödmen (Prag, re. hinzuzui'ügc».! Für den Naturfreund gicbt es keine lohnendere Tour, die bei i sanitem Steigen aui guren Fin rtatcu zivischcn lachenden Fluren höchstens I Stunde Zeit ernwkcrk. Bom Fcisenplatz auö erscheint eas freundliche Thalstädtchcn . Sebnitz" wie ein geössnctcS Schmuck kästchen. Der Rüttweg. weil bergab, kürzt sich um die Hälfte und kann nach Sebnitz. oder nördlich »ach dem böhmischen freundlichen Dorfe „Nieder Einsiedel", oder südlich »ach Hcrtigs- walde eingefchlagen werden und ist in 15 Minuten erfüllt. Daß öle Errichtung von größeren BergnügungS- kokaleu mit dem Anwachscn einer Statt gleichen Schritt zu Silken pflegt, ist satkiam bekannt. So hat denn auch der Besitzer oce „Güldnen Aue ' während der letzten vier Monate etwas wirklich Neues unk Originelles iu dem Genre nach Wiener Minier hcrgeslcllt. Herr Mißbach hat sein in der Blumeustraßc gelegenes B a l l - E t a b l i s s e m e » t dahin erweitert, das, er bet 120 Ellen Lange und 42 Ellen Breite einen Flächeninhalt von 20,l«!0 O.nadrat-Fnß enthält, das Orchester Et zwischen bei den Sälen so eingebaut. daß zwei verschiedene Täiizcrgruppcu zugleich und koch von einander gesondert tanzen können, während irößcre Ballgesellschaften bis z» äoo Paaren hegucm beide Säle alS einen zn benutzen vermögen. Hierzu sind Holuvante In Form leicht verschiebbarer Tdere» eingesetzt, auch sind die schönen breiten Galerie» unter sich in Berbindung gebracht. Beite Säle find parguctirt, werden durch sechs große Kronleuchter erhellt und durch die Malerei der Decken und Wände elegant decorirt. An Sonn- und Festtage» sollen 2t> Pfennige, Montags bioS in Pfennige Entree genommen werde», während eine Tanztour l. Klasse, t. i. im neue» Saale. 2n Pfennige, und 2. Klasse, also im alten Saaic, nur ln Pfennige kosten soll. Die Ncu- Eröffnung des Etablissements soll morgen cciolgen. — Die bis jetzt eriuncencn Instrumente, um taS Rindvieh 'icherer als durch das frühere schlagen mir der Art zu tödten, scheinen noch nicht recht z» genügen, denn in diesen Tagen hat man in Berlin ein neu coiistrnwleo Instrument aus dem Bicb- bo>e a» einem Stiere probirt, jedoch einen mehr tomische» als rottiichcn (criogz damit erzielt. Ein großer B ulIe pommcr scher Raue war zur Probe ausgesucht worbe»; das erste Mal versagte die Feder und der tödtlicbe Stift ging zur Seite, statt i» den Schädel des Stieres, der auch nicht im Mindeste» davon erschüttert schien: beim zweiten Male zersprang taS Instrument aut dem ciicnfcskcn Schäkel und der Stier ging vergnügt in den Stall zurlitt. — Am vorgestrigen Abend in der 6. Stunde trieb sich ein angetrunkener Ni e»s ch mit entblößtem Unterleib aus der Earoiastraß: »mhcr unb war aui Auüordcruiig vorübergehender Herren durchaus nicht zu bewegen, seine Blöße zn bedecken. Ein btuzugckommencr Gendarm, weicher den Bummler deshalb zur Rede stellte unk znm Mitgche» »all' der Bezirkswache anfforderte, batte alle Mühe denselben i'ortzubringcn. da sich derselbe ein stemmte unb Redensarten fallen lies,. wonach Ibm „at ö Ber liner" Niemand etwas zu befehle» habe. 2lm vorgestrigen Abend in der Stunde wurde aus der Pragerslra»<c, nahe der Struvestraße, eine Frau und lurz daraus auch ein Mann mit einem Hauduagcn vcn dem Führer einer zwelsp.mnigcn Egnipagc ui» ge fahren und Beide glücklichem webe nur wicht beschädigt. Der rüclsichtSIbse Kuischcc, loelchcr von mehreren Herren angcbalten worden war. wurde von einem i-Iinugekommcnen Ge»dan» festgenomincn und siebt zu erwarten, daß er ercmplarisch bestraft wird, da er anscbeiniich nur übcr- müthig einen Piere cbahnwagcn ausstechen resp. überholen wollte. — Bereite- z» wiederholten Malen haben wir daraus dinge wicien, daß es mr Dresden in Rücksicht ans den iinincr mehr überbandnehmeiide» Wucher einiger Pfandleiher ieS gicdt auch billiger Denkende), wünscl'euSioertd erscheint, auch in terAltsladt eine Filiale des städtischen LeihbmiseS zu errichten. Ob überhaupt und wann cö dahin kommen werke, steht allerdings dahin. Es ist daher erircnlich, daß schon jcüt die Iler von rinem Eonsoriinm gegründeie. unter einem Berwaltungsrath und Dlrecior slehende Lächsiichc V 0 mbard - B ank 1 kl. Packdosstraßc 2 > dem et ivaigcn Bedürfnisse dadurch abzuhelfen in der Lage ist, als sie Darlcbnc aui Waarcu. Effekten und Wettbsachen aller Art ge währt, die theilwciie Einlösung jederzeit gestattet nnd im Allge meinen nur ^„mrZlwen berechnet, selche aber nnr ln21usuahme- fällen um Etwa-.- erhöht, endlich aber iür Feuerschaden re. Ga rantie übernimmt. iS. Iuser.s — Die Herren Gcbrüder Gebler. Magazin iür HauS- und Küchengeräthe w.. Achcffclstraßc Ri, bringen ein iür alle Hauöstauen höchst beachtliches Instrument, einen Milchprüker für den Hausgebrauch. Dieser „Lcouhard'sche" Prüfer ist ganz aub Metall gefertigt, also unzerbrechlich, unb lehr billig: 2 Mark vr. Stück, klm «estzustellen. ob die zn prüienke Milch rein oder ver fälscht sei. wirb der Prüfer einfach in die Milch getaucht, und durch eine angebrachte Skala lernt man sofort kennen, ob die Milch rein oder ob ein Wasserzuiah von IO. 20 ober sonst wie viel Procent vorhanden ist. Jeder Apparat wirb bezüglich des speci'ischcn Gewichtes genau approbirt. — Die seit Sonntag vermißte kleine Gerhardt aus Neu- sl riesen ist am >7. o. Abends ihren Eltern wieder zugcsührt worben, nachdem fl« seit Sonntag Abend in der Kinberbewahr- ... ^ . . ergedracht worden, wo man von ihr »«er Namen noch Wohnung hatte erkabren können. Atteste angiebt. bat sie am Sonntag ein großer Ma»n mit schwarzem Barte, schlecht bekleidet. an sich gelostt. ihr eine Zmkervütc ge geben unb sie nach vcr Elve, dann über die vrütte und wieder an daSEIbnicr geiührt, wo sie sich bingesetzt und wohin bald ein Herr gekommen, der sie aui die Polizeiwache gebracht habe. Die Erörterungen nach dem Unbekannten sind noch im Gange. — In Nenstr 1 e«en hat sich dte Frau etnev Bäcker« H. durch Erhängen im Bodenraum de« HauseS entleibt. «crzwelilung über Herzen-angelegenbeiten soll der Grund gewesen sein. — Da die Dunkelbeit ie»r schon irühcr bereinbricht. so wird im Zoologischen Garten beute Abend der Eoncertpla« brillant turä, bunte Ballonö erleuchtet werden. — Am Mittwoch ist der Leichnam eines jungen Mädchen«, der Tochter eines diesigen JnftrumenttnmatverS. die sich ain vorigen Sonntag ans Gram darüber, daß die Eltern ihre Ein willigung zur Hrirath mit einein Geschäftsmann aus Hamburg niä't batten geben wollen, auö der elterlichen Wobnung entfernt und ihren Tod iin Wasser gesucht und gesunden halte, bei Blase witz au» der Eide gezogen wordcik. - In der Pillnitzerstraße ist gestern Bormittag ein treilährt ges Kind, die Tochter eine» Schuhmacher», welche infolge des unverantwortlichen Leichtsinnes ihrer Angehörigen unbeauisichtigt gelassen worden war. aus dem PierdebahngleiS bcrumliet unb dem berannabenden Waggon nicht auöwclchen konnte, von den Pferde» desselben umgerllsen und von tri» Waggon eine Strecke weit geschleift worden, ohne iörmllch überfahren zu werden. DaS Kind ist deshalb auch mit starken Eontusionen davon gekommen. — A uS der Lausitz. Die im Boigtlande bei Abschätzung der Eiiikoinmcnstlncr vorgekommenen Ungerechtigkeiten veranlas sen mich, ans dem entgegengesetzten Ende «nsere» Landes ganz dasselbe zn ronitatiren. Mag immerhin unbestritten bleiben, daß jedes Sienerihtlein zu wünschen übrig läßt, so scheint doch das neue ertra erinnvcn zn sein, um gerade die Beamten ganz beson ders nnd doppelt zu tresse». Waren viele diesige "Besitzer doch >0 naiv, zu behaupte», daß nur der nach Iahrestchlnß verbleibende Uehcr,cl'»ß der Einkommensteuer zu unterwerfen sei. Man ver gleiche nur die Einkeinmensikncr der Bahnwärter mit der vieler Gutsbesitzer, und man wird finden, daß die srertbellung der Steuern ninuner eine gerechtere ist. al» vordem. Oder ist cö ge recht. wen» ei» Rittcogultzbesitzer bet circa 450 Scheffel und Gutsbesitzer mit 50 und mehr Scheffel Areal in eine niedere Steuerklasse gestellt werden, als der Beamte mit circa 2000 Mark Gehalt ohne EahitalbcsitzV Man halte nicht dagegen ein: „Ja. die Passiva mühen bei jenen Besitzern inAbzug gebracht werden." Ganz recht. Aber dennoch leben dieselben von ihrem Besitzthum ebenso gut. vielfach noch besser, unb können in den meisten Fällen mehr aus die Erziehung ihrer Kinder verwenden, als berBeamte. DaS hat doch natürlich auch die Wirthschait gebracht. Oder ist das ein richtiges Bcrbältniß, wenn der zur Mietbe lebende Tage- arbeitet mit .',00 Mark nnb einer der erwähnten Gutsbesitzer mit circa 1200 Mark Einkommen cingeschätzt ist k Jener Beamte mit nur eitriger Familie wird Gott gewiß recht sehr danken, wenn er bei mancher Einschränkung taS Iabr obne Schulden beschließen kann, wählend jenen Besitzern, wenn der Unterhalt nicht zu viel ahsorbtrt, koch noch ein Ueherschuß bleibt. Wäre es denn nicht möglich, eine gerechtere Abschätzung zu erzielen? Ans Bautzen, 14. Inli, wird geschrieben: Mit de» Rculltaten der Einr 0 IN I» ensteucr Ist man vielfach recht IM zufrieden. In einem benachbarten Dorsc sind, wie ein glaubhaitrö Gerücht verkündet, mir 17 Mark Einkommensteuer m erbebrn, während über mo Mark die Mitglieder der Schützlings commission zu erhalten haben. - Bei dem Gewitter, welches sich am l7.IuliMittags über Ditteröbach a. d. Eigen nnb Umgegend entladen, hat rin Blitz in das Gehöfte dt» GlitSbesltzerv Karl Tempel geschlagen, tniolge dessen der Pscrdestali. Schuppe» und Scheune abgebrannt sind. - In Oderoderwitz ist a» bemiktben Tage daS Wünichc schc HanS durch einen Blitzstrahl getroffen unb cinge- äichcrt worden. Ein zweiter Blitz iching i» daS Gedöste de» Gutsbesitzers Prievs im Niederdoric, zündete jedoch nicht? — — In der Kirche zn Zöblitz haben vor einigen Tagen Dtcbe Ungebrochen, das Eruzifip ans dem Altar iimgeworfen. abgeiprcngt und beschädigt, auch einige Behältnisse mit Gewalt geöffnet. — - In Görlitz ist in der Nacht zum l4. Juli die auf der h. Grabitraße wohnhaft gewesene Wittwe E. erdrosselt worben. Jedenfalls hat es der Thätcr aus Geld abgesehen gehabt. Ein dcö BcrbrechcnS verdächtiger Zimmergrselle ist verhüttet. — - lieber E iliincrSdorf bei Königstein und Uingegeiid hat sich am >7. Juli früh ein mit Schloßcniail verbunden ge wesenes Gewitter entladen und an Feld- nnd Gartenttüchten be deutenden Schaden ungerichtet. — - Großenhain, U). Juli. Die Notiz, daß sich unser sehr geschätzter Herr Bürgermerster Lndwig. W 0 ls als Ean- didat zn einer Dresdner vakanten Stabtrathsttelle gemeldet l abe, veranlaßt mich zu der Mtttheilling, daß derselbe sich auch um ein Landtags Abgcordnctrn-Mandat für »nicrn Wahlkreis be wirbt, dann aber auch — wie „Die Fackel" behauptet - in Leipzig eine offene StattratbssteUe annebincn würde, wenn er gewählt werden sollte. Man siebt, an Unternehmungsgeist keblt cö dem Herrn Bürgermeister nicht, wenn er auch bei der letzten RelchStagSadgeorduetcnwahl im Leipziger Landkreise eines Eriolgö sich nicht erfreut hatte, lieber unsere Wahiangelege»heit erlaube ich mir Ibnen später Mtttleilung zu machen. (Wir bitten darum. D. R.) - Aui dein Piehinarkt, welcher am Montag in P uIS - n i p abgchaltrn ward, haben die meiste» Viehhändler darüber geklagt, daß sie ibr Birb nicht loö werden konnten. Einer Ist eine schöne kette Kuh mit weißer Bläffe unb schwarze», Brnst- flecken aber schnell und ohne alles Handeln los geworden. Der Wärter der Knb batte sich zum Frühstück zurückgezogen und sein Tbier im Vertrauen aui die Rechtlichkeit der Menschen unbeob achtet gelassen; alS er indessen sein Frühslück beendet und nach der Kuh sab — sah er sie nicht niehr! ES hatte sich eben in zwischen irgend Jemand mit der Kub lortgettmben, der zur Zeit mtt sammt der Kub noch nicht gefunden werden konnte. - Am l7. Juli ist In der Hänsel'skden Fabrik In Pirna > ei» Arbeiter durch das Glasdach durch t» die unteren Räume ! gestürzt und bat sich dadurch so erhebliche Verletzungen zugczogen, j daß er in das Krankenl an» gebracht werden mußte. In Glauchau ist am 18. Juli ein Man» Iu der Nabe des Babepiapes inö Wasser gefallen. Sein Leichnam ist noch ! niä't aufgcslinde» worden und eö konnte dessen Personenidentität nicht koustallrt werden. — — In Tantenhatn bei Geitbaiu ist am t8. Juli der u.Iährige Fuhrmann Hahn unter seinen zweispännigen, mit Kalk beladene» Wagen gcratben unb so bedeutend an Rücken unb Hintcrkops verletzt worden, daß er alsbald starb. — — Am in. Juli Ist in Mühl troff eine Scheune, deren Umbau vorgcncmmr» werben sollte, zusammengestürzt. Dem Bauherrn selbst wurde dabei die Kinnlade zerschmettert, ein Maurer nnd ein Arbeiter erlitten bedeutende Verletzungen. — » ö»"» Nalidin «>«r Vontlcdsv Kranit« i» H»»dnr- b»trvr äis l'OlllpchlLlvr >m 19. om 8 vkr LlokAonH: Ort« i L » Stol'kbvlm . . . , 8t. kst-rvl-urU. . . ÜOltOr« » O « « » ..«,»«» Uamdur? . » » . » Sivinsmüiiä« . » . . . . Nom»I» . , « « , k»r« . » » » ! ch « » « ch I Xar!»rvk» . , » ch > , » » , XLNIvl . . , « . . ! ^IllklHllGK » » » » » ^ I^Sl^L>8 » » » « » I 8»rltk» . . . . , . ^Vi«u . L . . . . v-e»)», >> N» „kr »vlli,. > ri»i>Iict. »Ir»!,,,. °> VI»^. » ,tl» V loi-Iit HO rv »rin s »rin >v »ei>»»ed V -il» «»,,!, icknv i«i>!ki. i.ikde vvv »«),«»<>>> 8cv I.lckt 8>V »«N SV «U» SV ,cil-,»ci> V vrr vuv «-.!>»«» -1 n»-i ki^.n. »> S— »»IS,. d«-1-<'Ils >) »olliiss tc.goil-) tcl.r Mail,!» »«dol«) >»>b d«I»c»r i»Il> »»ll, r»<i, s, No»,),») li»»,» L«Id l,«<ik°),e>») nvlili« d«ä»ciit >„««-»» »> I1.N - - u>.r I»,4 - rs.» - -17,5. -i-IL.« - ->7,l - - I1.S -17^ .-IV.V -4->8.» »F - l».l - IS.0 IS.» -I»g> -l4g» - >r,2 - 10.9 -I4.l )> s—,»,, 4) n Ldch.ä. v,'»i»41>4>-»v» »> «44^,, >4i«»«. U) «»-!,». k.,»». v»»«I»i«»t v», U -) »e»»««. — - 1») ") 04»t„» »«.»«»> ic«i4--. 4«- Vitt»»,»,. V»,»» 4». »»)»»«» «ia» 4i. I.ul»4r,c»- 4,4 Ui»!»»» u»»t »t»», »0^ i»t 8t«<:»I>»I«. »»4 »cil.ivt .1^1, KI» kVII.n >V4dr.ll4 ad», 0»»Ik»I» 27 Parlier Zoll Sck»»„t»°4.i> 4«, tltol», «4»I» »cl-.lul .1^1, KI.» d.I kodl.», 44-4»4«r»i'I,»n> uock r«i5u^ ri«i>»>» v«it.r 41» I»icl>t«>» KI» »4«),«, «»»tlt«"» »»4 .II4»»«tI>«I,»» wiull» uo l» r«z4»«»r», -1-4 i» ki„4-I»t»»4 I»4 8cI»itU»»4, I>»i S»U»i>4«m U»n>Ui4l»r, 41» Vt»4» «»«>> >44«» »urück,,,,»,«,. »»4>»^> 41» t»»1I>,ru», »>»«» u«»»n vsi-r»-»!»» ,uu> t)o«»n 4«» -tchchlli-Iet «i'4. VIU«r»»»»»»»>t«I»»» »« >1. 4»Il Xd«n4», ko- 41» »icl-»t«n 41 8tun4.». 4» 4». ico-t»: Sv,I4»u»» 4» IllUU»». uok«»tt»4lch»», lu»dr5»c-k r»ch»»ii»ci>»» V»»t,r» d.1 I-I-ch»»» KI» «»»UI«»4» u»4 »»4»«»tIIcli«» Vi»4»». tc»i„ «»».uUiol,, 4««4»k»», 44, — kSiUerun»»-Be»»««htii»,a am 20. Iuti, AbdS. t. lldr : Barometerstand naa, OScarBbsolt(Wallstr. 10»: lO'/»L.tlelti Rraumur: brigste Temp. tburmiabne zeigte West-Wind. — Hi, — «I»d»be1n Dresden. SO. Juli. Mist.: 120 Lenk, unter o. — KaI>>-waN«»tI«t,n a»t dr-' )>1ch). »Ibftromlirkiic da kl»-,» Walirrliandk »un 120 Iklmtr. unter o am Dresdner Pegel! Strecke Schöna-Schandau 88 ti„ Schandau Ratlien !>s Ralhen-Ptllnid «8 ä., Pillnid-Dretde» iAIberldriIcke» US ti.. Dresden <Al»eribrIicke> bi« Meiden (eisenbahn-Brückt) M I5„ Meiben-jitieia 81 i!„ iiUeta Landcdorcnik 84 LenUmetcr. — Aiigekündigte GerictitSverbandi unge Heute Vormittag lt llbr Hauptvcrbandlung wider die Dienst magd Ernestine Louise Enzmann an» MIttellangrId bei Lanban wegen schweren Diebstahls. gtc West-Wind. — Himmel: Veränderlich. TagrSgeschlchte. Deutsche« »keich. lieber die Eorvette „Sachsen" bringt die „O. Z." noch nachstehende Angaben: Das Schiff Ist 200' lang, 58' breit. 2st' 5" tief und bat bei voller Ausrüstung.ein Gewläst von ca. 145,000 Etr„ dabei einen Tiefgang von >0'. ES ist außerdem daS stärkste Kasemattsehiff in der deutschen Marine mit einer Panzerung von 32" Stärke. Die Panzerung ist i» folgender Weise auvgeiübrt. Alö innerste Haut ist eine Wasser dichte 32 Mm. starke Beplattung vorbanden, woraus zuerst eine Schicht Teakdoiz von 200 Nim. Stärke befestigt ist; aui dieser ist die erste Panzerplattenlage vo» 152 Mm. Stärke gebolzt, hierauf dann wieder eine 200 Mm. starke Teakschlcht und endlich auf letzterer eine 254 Mm. starke Panzerplatte befestigt. DaS Ganze zusammen Ist durch lOO Mm. starke >chmledceiserne Bolzen fest verbunden. Von oben Ist die Kasematte geschützt durch e,» 2" starke« schmiedeeisernes Verdeck. Aus diesem Verkett befinden sieh in der Längsrichtung deö Schiffes zwei gepanzerte Thürme. von denen der Hintere vier 27 Etm. Geschütze und der vordere Tbiirin ein Geschütz von demselben Kaliber aufnimmt. Beide Tbürme sind mit 254 Mm. starken Panzerplatten umgeben. In dein hinteren Tburme befindet sich ein etwas höherer gepanzerter Konniiandothlir»,, von welchem aus die Kmnnianboo beim Ge fecht ertbeilt werben. Zur Sicherheit dcS Schisses befindet sich im Innern vor und hinter der Kasematte ein ca. t Dieter breiter nnd l Meter bitter Korkgürtel, um daS Schiff im Gefechte vor dem Sinken zu schützen, falls der vordere oder Hintere nicht ge panzerte Theli von Geschossen durchlöchert wird. "An den Vorder steven sitzt ein sehr scharfer, ca. 3 Nieter langer Sporn zum An rennen feindlicher Schiffe. Die Bauart deö Schiffes ist analog den früheren Panzerschiffen zcllcnartig, nur hat dieses Schiff außerdem eine eiserne Mittclwand, wodurch eö in der Länge in zwei wasserdichte Abtbeilungen gkthcilt und der Verband deö Schiffes wesentlich gefiebert wird. Zur Fortbewegung dieses ungeheuren .Kolosses dienen zwei Maschinen von je 2800 Pferde stärke, die unabhängig von einander zwei vierfiügelige Schrauben bewegen. Zur Erzeugung deö Dampfes dienen 8 Kessel mit 32 Feuerungen. K ö I n. 10. Juli. (Tel.) Nach einer Meldung der „Kölni schen Zeitung" ans Oblaten wurden bei der gestern Vormittag , libr erfolgten Explosion der RheinischenDhnamitiabrikOAr« beiter getöktet und 3 andere so schwer verstümmelt, baß ihr Aus- kommen kaum zn hoffen ist. Wie wir nachträglich crsabren, batten sich nicht weniger alü 2000 Personen um die Stellen der nicht ständigen Mitglieder deS Patentamtes beworben. Gegen den Blichoi von Eiilm ist dieser Tage vom Ober- präsidenten wegen Nicvtbcsetzung mehrerer Psarritellen eine Geld strafe von 2500 Mark sestgcsctzt und mit Einziehung derselben die kgl. Regierung in Danzig beauftragt worben. In dem preußischen Städtchen Löbau besteht ein Frauen kloster, dessen Insassen siet' der Erziehung der n eibliwen Jugend widmen. Der Oberin dieser Anstalt, einer Gräfin Wczvk, ist durch Lantrath Klapp im Austragc der Negierung der Beicht zugegangen, daö Kloster, welches sie, nebenbei gesagt, selbst in S Leben gerusen bat, und die Grenzen des preußischen Staates binnen 14 Tagen zu verlassen. Gräfin Wezvk ist österreichiiwe Untertbanin und zwar eine Schweiler der viel genannten Acbtijsi» jenes Krakauer Klosters, ln welchem die tragische Geschichte der Barbara Udrik sich abspielte. 1)r. Sigl in München widmet dem Bischof von Ketteler, weil dieser 1870/71 mst Bismartt in vertrauliche Unterhandlungen cingetreten war. folgenden originellen Nachruf: ES ist ein merk würdiges Verhängnis!, daß dieser so bedeutende Mann und aus gezeichnete Kirchensürst sein von seiner Diözese in Balern sterben mußte, daö dem Fremdlinge eine gastliche Stätte bot. In deni- selben Baiern, das in dem nunmehr Verewigten eine der Haupt ursachen seines Unglücks und seines tiefen Falles zu ersehen hat. dessen Name unheilvoll ln die geheime Geschichte dcö Jahres 1870 und 7l verflochten ist. Bischof von Ketteler hoffte und er wartete „goldene Berge", die schönste Zukunft für die Kirche Deutschlands von der Gründung dcS „Reichs", das er nicht bloö in Reden und Toasten pries und verherrlichte, sondern für das er auch mit aller Energie des kräftigen Westphalen und allem Elser der Begeisterung für ein geträumtes Ideal wirkte und leider nicht vergeblich wirkte Ohne ibn unb seinem falschen Elser, der direct und indircct dis in unsere Kammern hincin- rcichte und zuerst luisern Herrn Erzbischof sür das „Reich" und die Versailler Verträge zu bekehren wußte, wäre damals wobl mancher nicht uingeiallen und schwerlich wären diese unseligen ' Verträge, durch die Baiern ans „Reich" geschmiedet und wobl an sein Schicksal gekettet ist, angenommen und damit der Grund zu BaiernS Unglück und "Niedergang gelegt worden. Wie sehr er geirrt mit seiner Schwärmerei sür und seine großen Hoffnungen aus taS „Reich", er wird cS wohl selbst später Ungesehen haben; aber die Folge» seines IrrlhuinS sür uns, die wir sie zu tragen haben, sind leider nicht w leicht zu beseitigen. Mit diesem seinen ungeheuren Irrthu», hat er sich schwer an Baiern versündigt wir auch der Erzbischof voMöl», der gleiche Wege mit ihm gegangen; Vieser ist heute ein Fremder in seiner eigenen Diözese, vertrieben von denen, sür deren Werk er so viel in Baiern gearbeitet, und Herr v. Ketteler muhte gar — ein »Fremdling — in dein Lande sterben, dessen Selbstständigkeit und Zukunft er dem ungeheueren Irrthllm opfern hals, daß daS Borimcisthuin je seine Natur ver leugnen und der katholischen Kirche dauernd gerecht werden könne. Er hat seinen Irrthum mit einem Tode in Baiern gebüßt, der in vielem dem aliinäligen Hinsiechcn, der langsamen Auflösung BaiernS gleicht, und wir können nicht anders als ein merkwür diges Verhängnis,, einen achclmnißvolle» Rathschluß GotteS er blicken. vor dessen Weisheit und Gerechtigkeit wir uns in Demuth beugen müssen. Baiern verzeiht den Irrthum des große» Todten; möge er ruhen In Frieden!" Oesterreich. Ein bochosflciösrS Eonimunlciuö der „PoUt. Corresp." warnt wirderholt vor Sensationsnachrichten und kann bezüglich der Meldung de« ..Observer". taS WienerEabinel bade sich vemüdt. die russische Regierung bezüglich ihrer allcnkallstgrn FriedenSgeneigtbrit vertraulich zu sonviren, der Versuch sei jedoch erfolglo» geblieben, mil voller Bestimmtheit erklären, daß auch diese Meldung ihrem vollen Inhalte nach der thatsächlichen Be- grkndung entbehrt. Wien. so. Juli. (Tel. deö „N. W. Tagebl.'s «eket, 10. d.: Rahowa ist nach einer mehrtägigen Beschießung durch russische Truppen von den Türken geräumt worden, welche sich ln der Richtung auf Widdlnzurückgezoaen haben. DaS türkische TorpS unter Achmed Ejub Pascha hat Plevna verlassen und ist «der den Fluß Dubriea zurüttgegangen. um die Linie Nlsch-Sofia zu detten. - B raUa. 10. d.: Daö russische EorpS in der Do- brudscha bat seine Operati nen eröffnet. Dasselbe führt Belage« rungvaeschütz mit sich. . Die in P r a a wellenden bulgarischen Studenten haben von der tK'Morischen vnlaarischen Nattonakreaieruna Retseaeid «ebst
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)