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- Erscheinungsdatum
- 1877-05-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187705119
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770511
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770511
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-05
- Tag 1877-05-11
-
Monat
1877-05
-
Jahr
1877
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rr. >age° isen N Ttroh. rsabrik etttner- "rivoii) um. tat. auf- ist I8e- iBecnntt »Pi. bill. irrstr.-r». opNoch. schinen« cif. und e 1 Mk.. ! »5 Ps.. >tze. rr. ken und - Gon» ge am - Gute tion Im Zimmer tnvkizer Ion. m. mvrti Nr. 181 t«,N« »r», 7 U»r t» »er «,»«»»,»» N»r«e»«r»»e IU. «don. n«»«^t»rri» »terteljökr. lich»«,rl»0 Pf,«„durch die »oft »Mar« ILPfge. Etnzcl. Nummern wPfge. «ulla,r 32000 «r»l. gllr dt« Rückgabe rin,«» laudier Manufcrtbte «acht sich die Redacti»» »Ich, verbindlich. anseraten-Annobme aut- WbrtS: Uaäaaiutai» »ock X°U»'>n Hamburg, «er. u„, Wien. Lel»jlg, «alei. «rrslau, Aranlsur» a. M. — Uack. lloa« in vcrlt», Leipzig. Wien. Hamburg, Nrankiurt a. M,. Mit». che». — l>»iid« t c«. in ffranlsurt a. M. — kr. >«>»t in Cbemni». — N»- nna.lurütt«, kul»«r » Pa. t» «nrt». Mttredarteur: vr. L»»U »»««L Für da- Feuilleton: Laelrrl» Lurlin»»». «erantw. «eoaneun »leck«. «»«Ämii« in Dre-den Freinig. 11 MN. . - " Tageblatt für Wlittk, Unterhaltung,Heschästsverkehr. Nörsenbericht,Iremdenliste. XXN. Jahrgang: Dresden, 1877. Neneste Telegramme der „Dresdner Nachrichten". Petersburg, 10. Mai. Nach einem Telegramm des Großfürsten Michael vom 9. d. besetzten am 6. d. bei gleichzeitiger Borschiebung fliegender Detachements das Regiment Grabbe von Kulp, 6 Kosaken-Sotnien und das Nischegorodsche Regiment von Msiukew die Stadt Kagi-Sman kampflos. In der Stadt wie im Sandschak ist russische Verwaltung eingesetzt. Die Einwohner er klärten ihre Unterwerfung. Am 8. d. wurde durch General Sche- remtjesf mit dem Twerschen Dragoner-Regiment und 3 Kosaken- Sotnien eine Recognoscirung nordwestlich von Kars ausgeführt. Beim Zurückgehen in die Stellungen hatte die Colonne einen leb haften Zusammenstoß mit aus Kars ausfallender türkischer Kaval lerie und 4 Bataillonen. Eine Dragoner-Schwadron und zwei Kosaken-Sotnien drängten die feindliche Kavallerie hinter die Bej- diktschaeberge zurück, wurden aber beim weiteren Vorgehen von ver deckten türkischen Batterien und vier Bataillonen aufgehalten. Hierbei wurde russischerseits durch die Artillerie ein Dragoner ver wundet und zwei Pferde getödtct, durch Gewchrfeuer zwei Offiziere und sieben Gemeine, sowie ein Kosakenpfcrd verwundet. Feind licher Verlust scheint sehr groß. — Das Bukarester Amtsblatt ent hält ein Decret, welches ankündigt, daß der Fürst Carl den Armee befehl übernimmt. London, 10. Mai, Abends. Einer Meldung des Reuter- schen Bureau aus Malta zufolge hat sich der Herzog von Edinburg an Bord des Panzerschiffes Sultan nach Kreta begeben und geht von dort nach dem Suezkanal. — Nachrichten aus Anglesea mel den, daß heute der Dampfer Dakota, auf der Reise nach Newyork, nahe bei Anglesea gestrandet, Mannschaft und Passagiere jedoch ge rettet seien. — Newyorker Blatter-Meldungen aus San Francisco zufolge erhielten die in Amerika befindlichen russischen Kriegsschiffe den Befehl, sich zum sofortigen Abgang nach Europa bereit zu halten. Locale- and Sächsisches. — Se. K. H. der Prinz Georg ist von den in und bei Leip zig von ihm vorgenommenen Truppenbesichtigungen wieder nach Dresden zurückgekehrt. — Die Unterhandlungen der deutschen Bevollmächtigten über den Abschluß eines neuen Zoll- und Handelsvertrags mit Oesterreich sollen nur sehr langsam vorwärts gehen. - Morgen früh von 8 dis II Uhr findet auf dem Alauii- platzc vor S r. Ma s estä t dem König die Vorstellung dcS S cd ü tz en - R eg I in e»tc S Sir. 108 in Bataillonen statt. Nun mehr beginnen bei den einzelnen Regimentern die Felddienst- Uebungen, an die sich bann etwa zwei Wochen vor den Herbst» Uedimge» (welche in diesem Jahre beim 12. Armeecorpö nur auoBrigade-Ucbungcn bestehen werden) dieNegiments-Ererciticn anschließen, welche noch vor dem Zusammengehen der einzelnen Brigaden beendet werden. Auch die beiden Grenadier-Regimenter Nr. 100 und 101 sollen in diesem Jahre aus allerhöchsten Befehl Sr. Mai. dem König in Bataillonen und zwar im Laufe näch ^-er Woche vorgesührt werden. Nachdem der Oberbürgermeister Dresdens. Herr Pioten- i auer, am 2. April am Schlaafiussc unerwartet verstorben ist. endete am 8. Mai ei» Schlagflnß daS Leben eines anderen Oberbürgermeisters, nämlich des Oberbürgermeisters Burscher in Stettin. Derselbe sank während der Sitzung deö Magistrats leblos um. — Der Chef der hiesigen Postfiliale, von welcher der unge treue Stadtpostbote Storand flüchtig geworden ist, muß den da durch bewirkten Schaden von 1^)0 Mart auö seinen Privat- initteln ersetzen. Er hatte cs, wie man sagt, verabsäumt, sich ganz genau reglememmäßig von Storand guittire» zu laste» und haftet nun der Postbepörde für die von Jenem veruntreuten Summen. — Herr vr. Volgtländer thcilt uns in Bezug auf den vor gestern gemeldeten Trichinensall mlt. daß von Herrn Bäcker mcister Bothselb In der Bautznerstraße drei Schinken von einem Fleischer ln Schullwitz bei Pillnitz gekauft worden seien, wovon einer dem in demselben Hause wohnenden Herrn Generalarzt vr. Reichel abgelassen wurde. Nicht bei den Angehörigen des Herrn Bothselb. sondern bei denen deö Herrn Generalarztes stell ten sich nach dem Genüsse des Schinkens verdächtige Symptome ein, welche die Herbciruiung deö Fleischbeschaucrö veranlaßtcn. ES ergab sich nun bei der amtlichen Untersuchung, daß von den drei Schinken zwei trichinös waren, während an dem dritten hiervon nichts zu bemerken war. Selbstverständlich sind die trichi nösen Schinken confiocirt und das weitere Verfahren t» der Sache eingcleitct worben. — Zn de» Gymnasien Sachsens — ob auch anderwärts, weiß ich nicht — machen die Klassenlehrer von Secunda und Prima zu Anfang des Semesters bekannt, baß sie am Ende des selben die Prtvatarb eiten der Schüler einsanimein würden. Diese, übrigens obligatorische Privatarbeit bcstebt in dem Nachweis über häusliche Lectüre eines beliebigen griechischen oder lateinischen Schriftstellers, den sich der Schüler selbst wählt: also in Präparation mit Excerpt oder Uebersetzung. Nun muß man Gymnasiast gewesen sein, um daS Nutzlose, la wahrhaft Verderb liche dieser Einrichtung zu rennen. Wie geht eS da zu! Zn der letzten Woche, am letzten Tage vor Einnahme dieser Privat Arbeiten beginnt eine eopistische Thätigkeit von staunenSwerther Zäbigkeit. Der größere Theil der Klasse hat während deö Se mesters, froh, wenn nur da alles Ausgegebene gemacht ward, na türlich nicht daran gedacht, sich mit Privatlectüre zu befassen. Also wirb nun zum „Abteilen" geschritten. Uralte Prlvat- Arbeiten, deren Fertiger unter Umständen in Amt und Brod sind, tauchen empor; Arbeiten, unzählige Male abgeschricbcn nnd von Generation auf Generation liebevoll vererbt, werden zur Rettung. Der faulste Bursche schreibt in einer Nacht ein volles Quartbest ab, Andere mehr. Vier Fläschchen verschiedener Tinte werden abwechselnd benutzt, damit das Opus alS ganz succrssive entstan den erscheine. Unterdeß haben die fleißigen Schüler mit sauerem Schweiße während des ganzen Semesters über schwieri gen Stellen gehockt und können am Schlüsse kaum halb soviel, als ein flotter „Abkeiler" eingeben. Und der Lehrer? Soll er den immensen Stoß durchlesen, wirklich durchprüfen? Soll er von Homer bis Eutrop in allen Originalen wälzen? Er brauchte nicht Tage, sondern Monate dazu! Also, da dte O ua l i tä t der Arbeiten nicht entfernt zu controliren ist, giebt die Qua n - tltät den Ausschlag. Wie verderblich! Muß nicht ein fleißiger wirb, einfach, weil eö noch einmal soviel war? Auf dem Gym nasium, da« ich besuchte, erschlafften alle besseren Schüler zu sehends. Und diese Privatarbeiterei zog sich mit Grazie in dav Abtturienten-Scmester! Ali» sort mit diesen albernen, sinnlosen „Privatarbeiten"! Ein ycrnünitiger Lehrer vermehre die Wochenpcnsa um ein kleines, damit skciö scharfe Eontroic möglich vieibe nnd der Stoff nicht zu solchen dicken Massen an wachse. Hunderte von Schülern, die dies lesen, stinunen mir bei. Möchten auch ihre Leiter bald zu nüchterner Anschauung der Sachlage komme». 0- v. U. V.! — Der bedeutende Zudrang zu der vorgestern Nachmittag abgehaltencn außerordentlichen Generalversammlung devActie n- vereinö sür den Zoologischen Garte» ließ von vorn herein voraussetzen. daß der einzige aus der Tagesordnung stehende (gegenständ eine glatte Erledigung nicht finden werde. Erschie nen waren 242 Actionäre, eine Anzahl, wie sie noch keine Gene ralversammlung dieics Vereins auszuwciscn gehabt hat; dieselben vertraten 572 Actien. Der Vorsitzende. Herr Jusltzralh Stein, motivirte den vom Verwaltungsratb und Ausschuß Angebrachten Antrag: sür scde Eintrittskarte der Actionäre unter 'Aushebung der bahin einschlagcnden statutarischen Bestimmungen eine Um- schreibegebübc dis zu 5 M. erbeben zu bürten, in eingehender Weise. Die finanzielle Lage zwinge dazu, den Actionäre» Opicr auszucrlegen, zu denen sie nicht verpflichtet seien, denn Im vori gen Sommer habe sich eine Mindereinnahme von 25,o>io Mark ergeben und wenngleich durch Ersparungen aller Art. als: Ar beiter-Entlassungen, Lohnreductlonen, Abschaffung entbehrlicher Tbiere, namentlich aber Aciidcrungen i» den Füttcrungö-Ver hältnissen (statt Rindfleisch Pferdefleisch resp. statt Fische Pfcrde- sieiich) ca. 15,000 M. gewonnen seien, so habe sich doch im April dieses Jahres tm Vergleich zum Vorjahre schon wiederum ein Ausfall von 5000 M. gezeigt. Diesen erheblichen auffälligen Er sparungen gegenüber sei tndeß hervorzuhcbcn, daß man bisher den Haushaltsplan genau dem anderer zoologischer Gärten an- gcpaßt habe; ob sich speziell die Fütterung der Tbiere in jetziger Weite sür die Folge bewähren werde, bleibe abzuwartcn, mög licherweise sei doch aus bas alte Verfahren wieder zurückzugreifcn. Mit solchen Ealainitätcii kämpfe aber nicbt der hiesige Garten allein, sondern alle zoologischen (gärten des Eontinentö befänden sich in derselben Lage, (gleichzeitig beabsichtige man, sich an die Staatöregicrung »m Beidlise zu wenden; weiter se! in Aussicht genommen, den Stadtrath in Dresden um Erhöhung der jähr lichen Subvention zu ersuchen, und alS ferneres Mittel zur Ver besserung der finanzielle» Verhältnisse empfehle sich die Emission von neuen Aeticn. Diese letztere» drei Vorschläge, selbst bei Erfolg, vermöchten aber augenblicklich Hilfe nicht zu schaffen, die dringend nothwendig sei. nm den Garten vor dem Ruin zu bewahren. Die beantragte Umschreibegebühr erscheine nicht so gefährlich, da man hoffen dürfe, baß in einige» Jahren die Zcitverhälknisse günstiger seien und daS angesonncue Opicr von selbst hinsällig werde. Nach längerer, Iheilweise animirter Debatte, die sich hauptsächlich darum drehte, von de» statutarisch erworbcncn Rechten nichts zu ver geben, nahm die Versammlung einstimmig dcn Anlrag des Herrn F-inanzralh Schickert an: „daß tür daö Jahr 1877/78 ein Beitrag von :r Nt. pro Actie crboben werden möge". Verwaltungsratb und Ausschuß hatten sich vorher diesem Anträge angcschlostc». Möge nun auch daö Publikum durch fleißigen Besuch des Gar tens zur Erhaltung dieser Zierde Dresdens mit beitragen. - ElnBesuch ber Sächs! schcn G u ßstah l sa b r l k zu Döhlen. Wie schon erwähnt, halte Herr Direktor Grahl, der langjährige Leiter vorgenannter Fabrik, an den Sächsischen Ingenieur- und Architecten-Vcrcin eine Einladung zur Besichtig ung seines Etablissements erlassen, welche am Montag vor sich ging und der sich Referent dieses gern anschloß. Wohl 50The!l- nchmer fuhren per Tharandtcr Bahn srüh 10 UIw 20 Min. biS Station Deubeu. wo sic Herr Grahl im bergmännischen Habit begrüßte und von ihm geleitet, bei der in Parate auiacsleUtcn Fabrik-Feuerwehr vorbei, die Räume des anögcdebnteii Etablisse ments betraten. Man begann mit der Besichtigung deö H a m - mer - und Streck wertes, in dessen großen Räumen die kaum meterlangen Stücke glühenden GußstahtS zu Rundstahlttaiigen bis zur Länge von 10 Meter in kurzer Zeit gestreckt wurden, wäh rend :t Dampf-Hämmer mit einem Füllgewicht von 80, 00 und 00 Etr. große weißglühende Gußstahlblöckc im Gewichte von o bis 10 Ecntner, unterstützt durch maschinelle leichte Beweglichkeit, aus'ö Kräftigste zu beliebiger Form in Wellen. Eisenbahn-Herzstücke re. zurechtichmiedetcn. — In der F ederwer kstatt, eine Abthcllung, in welcher fast ausschließlich die kräftigen Trag-Fedcrn für Eiscnbcibnwagcn und Puffer-Spiralen fertig acmachk und zusaminengestellt werden, erregte großes Interesse daS Probiren der aus 0-10 Schichten zusammengesetzten Wagen-Federn, was mittelst eines wohl io Meter langen Baltcnhcbcls geichab, dessen Drnckbclastuiig sich biö zu i»o Etr. steigerte und dadurch die zu probircndcii Federn bis zur Möglichkeit auSbog. lieber dcn Hoi mit seinen o Dcimpf- Oesscn, wovon eine l'.ff, Fuß hoch, seiner Zeit von rhctnlschen Maurern errichtet wurde, welche ans dem Ocffcnkopie dann eine Quadrille tanzten, gelangten die Thcilnebmer in die Maschi ne »Werkstatt mit etwa io großen und kleinen Drehbänken, Hobel- und Lochmaschinen, wo interessante Stücke tu Arbeit waren, z. B. ein Vorgelege von ca. >5 Etr. ln Stahl gegossen, ein 12 Zoll breiter Erdbohrer zur Anlegung von artesischen Brunnen, Bcrgschächten re.; weiter ln die sogenannte K lein - Schiniedc, wo namentlich die Eisenbahn-Krenzniigsstücke in Arbeit waren, welche die Fabrik ausschließlich sür Sachsen und Baiern zu liefern bat, In die Schleiferei, wo aus großen Steinen ebenso große Schneidemesser für Papierfabriken, Flei schereien re. bei prächtigem Fimkensprühcii geschliffen und volirt wurden, während an anderer Steile glühender Stadl unter sprudelndem Feuerwerk ans der Kreissäge wie Butter zerschnitten wurde. Hierauf betratcn die Ercursivncr dcn hohen, breiten und langen Raum, in dessen Mtttc der größte Dampfhammer dcr Fabrik seine erschütternden Schläge erdröhnen läßt, stieben den daselbst ausgestellten Btegmaschlncn für Puffer-Spiralen sind zu beiden Selten des weiten Raumes Glüböicii, in denen die großen Stahlblöcke zum Weißglühen gebracht u»v dann in einer Schwere biö zu NO Etr. unter den Hammer gebracht werden. Hier biriglrt ein Mann unter Mitwirkung einiger Gehilfen, welche das Hebe werk und den Oberdamps reguliren. daS Werkstück aus dem Am bose. Aus «ein Eommando lallt dcr Hammer mit einer Wucht von 150 Etr. auf daS Stück und giebt ibm mit wenigen Schlä gen jede beliebige Form. Mit Leichtigkeit wendet und dreht daS Personal das Werkstück und läßt nicht eher locker, bis ihr Stück in die nöthige Form gebracht ist. Dem nahestehenden Zuschauer aber dröhnt ber Boden unter den Füßen bei den mächtigen Schlägen, als ob ein Erdbeben unter ihm auöbräche. Die An- ' .igcralk werden Planen. .->rn,,c ui dl» Nid. S Mir «ng > oiunlol. 2o»nla»I dir MltlNtzS IS unr. 2» Rcnittidl: «reche Äioller- N.aiN' d inr dUieinn. 4 um. — Dcr üinnm einer cin- snnliiwn P.UUcile loliel Id Pn>c. c!in«ejniidt die »cile «'> Pi,ie. Sine cMianüc INI da» »nchsil i«is,c Erschei nen dcr Juseralc wird nichl «cncvcü, Voi-warli-ic Ännoncen» 'Änjti.i«c «on nn» und«. Ilinnlc» 7>irnun nndPcr Inncn inicrircn wir nn« qcqknPrniinuicraiido» Zndiiilin dnr», Briü» niarlcn »der P»nci»zni!- Innn. richt LiibcN lojic» Hi Pfqe. Inicuüc in« die iPoittw» illninrner »dcr »a.n cmcm gcm<!>i« die Pciiliciic M P,ge. LWi-MMÄW'SI Modelle dcr in der Fabrik gefertigtenGnßstahlarbeiten auigcffellt sind. Ein Kanonenrohr von Gnßstahl bildet den Mittelpunkt, herrliche Bruchprobcn deö Aessemer und TicgclstahlS. Wellen, große Messer, Krummzapsen sür Dampfmaschinen, BcrggicMblcc Roherze auö den Hüttenwerken dcr Fabrik, Wageiiicdcrn. Ketten ohne Schweißung, auch ganze Oeicn und sonstige reizende Gnß- scichen lagen hier neben einem unter GlaS sichtbaren Möbelt des sämmtlichen FabrlkranmcS mit seinen Häusern und Oessen zur Ansicht aus. Nach einer opulenten Erquickung am kalten Büffct, weiches dcr Herr Direktor In diesem Saale zu Ebren der Gesell schaft errichtet hatte,kam man zudem eigentlichenSchlußeffcct dcsBe- juchö, zurBeslchtigung derBesseinerS ch in elzhü tt e. Ein großer Raum mit Scitentreppcn und Galerien, ans dessen mlttlcrcr Höhe sich der Kupol-Oscn befindet, weicher das geschmolzene Eisen birgt, -u beiden Seiten die sogenannten großen Birnen, von Stahlblech genietet, mit Ehcimottestcincn autzgcsetzt und bestimmt, je ca. 100 Eentner geschmolzenes Eisen in sich anizunehmen, zwei mächtige Krahne znm Hebe» der Lasten, ein beweglicher Unter bau. welcher sich mit seiner großen eisernen Tonne im Kreise dreht und nach Beliebe» aus und nieder bewegt werden kann. Die zur Bewältigung ber Lasten während des StäbiungS-Pro- zcsses erforderliche Kraft wird durch hydraulischen Truck bewirkt, ebenso arbeitet im Nebcnlokale eine ckOOpfcrbckräitige Dampt- maschine zur Erzeugung des für dag Gebläse erforderlichen mächtigen Liiststromeö. Dlc Direction der bewegenden Kräfte hat ein dem Schmclzraui» vj8-ü-vi8 von einer Kanzel das Ganze überschauender ciniacherArbeitcr, dcr mit einem leichten Hcbcldrnck die Krahne hebt und niedcriäßt, das Gebläse entfesselt und bindet. Der Stabl-P rozeß beginnt. Autz dem oberenKupol-Oien strömt in einer Rinne daö glühend-fließende Eisen der oberen Ocstnung dcr „Birne" zu. Langsam füllt sich dieselbe mit der Metallmasse im Gewicht von über 100 Etr. Auf Eomincmdo verstecht dcr Eisen-Strom, die Birne wendet ihre Ocffnmig nach dcr anderen Seite und das Gebläse beginnt. Daö Eisen wird bekanntlich da durch zu Stabl, daß die in demelbcn befindlichen Kohientheiie entfernt werden und dicö geschieht eben durch den orkanartigen Luftsiroin,' welcher durch das Metall dcr Birne braust, in großen Fcuergarbcn die Kohlciithcile hinauötreibt und mllltonemache Fcucrsternchen umherstreut. Dies zu scben, ist ein großartiger Moment und man staunt über die Kühnheit des Menschen in der Bezwingung dcr Elemente. Stach 20 Minuten, während der auS- ströwcnoc Feuerstrahi In seinem Farben-Gcmisch wiederholt durch ausgestellte Spektrum geprüft worden und sich zuletzt fast weiß- glühend durchsichtig gezeigt hat. wird daö Gebläse in Ruhe gebracht, die Birne gewendet, um ans ihrer Ocffiinng den fließenden Stahl in die untergeschobene Tonne und von dieser durch Abzapfung in bereit gehaltene Giißsormcn absließen zu lassen. Dttse ganze Mani pulation deö Umwandclnü von 100 Etr. Eisen in Bcyemer Stahl wiederholt sich aller 2 Stunden und wird je nach Bedarf periodisch Tag und Nacht fortgesetzt. Die Gesellschaft war entzückt Von dem eben Gesehenen und dankte dem Herrn Direktor Grahl und seinen tüchtigen Beamten und Gehilfen ans daö Herzlichste für den höchst interessanten Aufenthalt i» dem mit großer Accuratesse und tüchti gen Vcrständniß geleiteten Etablissement. Dcr nächste Bahnzug brachte die Gesellschaft, wie schon erwähnt, »ach dem lieblichen Tharandt, um bei einem collcgialischen, gntcii Mittagsmahl im Alberk-Salon (sür 20 Personen war bestellt und 50 crscbicncitt unter Zuziehung einiger Gäste noch ein paar genußreiche Stunden znzubringcn. - — Am 2. Ma! »and die Monatö-Bcrsaminlung des Dres dener T hi ersehn tz-V c re i n s unter Versitz dcö Direktor Marg u art statt. Unter den verschiedenen Vorlagen, welche zur Ansicht gelangten, befand sich auch die bildliche Darstellung eines Hnndefuhrwerkö, wie der Einsender derselben im Original hier beobachtet zu haben behauptet. Da alle näheren Angaben bezüglich desselben inileriasscn werden, konnte daraus hin weiter 'Nichts crfblgen. Antnüpiend an cine» kürzlich zur Kcunttiiß des Vereins gebrachten Vorfall, nahm kcrVersttzcnde nochmals Ver anlassung, dcn anscheinend ziemlich verbreiteten Jrrthum zu widerlegen, alö ob der Besitzer eines Thieres daö Siecht habe, mit venisclbcn ganz nach Belieben zu verfahre», ohne daß er deshalb zur Rechenschaft gezogen werden könne. Daö Gesetz macht nicht de» mindesten Unterschied, ob die Mißhandlung durch den Besitzer oder durch eine» Anderen verübt worden und bcstrait den Erstcrcn acnau so wie dcn Letzteren. Unter den übrigen Vorkommnissen war ein Fall bemerkeiiswerih, In welchem dcr Inhaber einer fliegenden Restauration in der Nähe ber Arsciialbautcn nach Schluß derselben einen Hund zur Bewachung der Bude zurückgclasscn, ohne ihn mit dem Nöthige» zu versorgen, so daß er aus das Mitleid tcr Umwobucr angewicic» war. Nicht ohne Mühe wurde» die nöthigen Erörterungen bc- wirkt und im Ucbrigcii bas Erforderliche veranlaßt. Von der legung diese» DamptbammerS hat ohne Berechnung deö dazu er- Versammlung bestimmte,' forderlichen LocalbaueS einen Kostenaufwand von 20,000 Thlrn. ' ' gemacht. DaS Fundament birgt 1200 Ctr. Eicvendoblcn, ohne die Betonirung unv Stelnfüllung. Erwähnt sei hierbei noch, baß die Fabrik in Summa 17 Dampfkessel in Betrieb hat, welche täglich 1400 Ctr. Kohlen verbrauchen. - Die Räume dcr soge nannten Tiegelschmelzerei wurden schnell durchschritte», da die nach Siemen - System angelegten Scvmelzapparate nicht Schüler iede Lust am Arbeiten verlieren, wenn er slebt.'wle« im Gange waren. Die Gesellschaft verfügte sich nun zunächst in frivole Maare neben, ia über seine mühevollen Leistungen gesetzt'den geräumigen Mustersaal. in welchem die Proben und in Folge ibrcS Einspruchs cine noch höhere Strafe autcrlegt er hielten, waren auch dieses Mal wicdcrboitc kbatsächliche Belege z» verzeichnen. ES dar! btnzugesügt werden, baß ferner die höhere Behörde in einem Fall die von dem Vcrurthelltcn iiachgesuchle Verwandlung der zuerkcnmten Halt- in Geldstrafe nicht gestattete, endlich, daß in einem EinspruchSsalle. in welchem ebenfalls die Strafe verschärft worden, dcr Staatsanwalt die Schluß erklärung abqad. baß, falls der Angcschuldigte gegen dcn letzten Bescheid nochmals Einspruch erheben solle, sodann aiici, das Gleiche seiten dcö Staatsanwaltes erfolgen werde. Es hatte sich hierbei um die rohe Mißhandlung eines zu transportircnken Kalbes seiten eines Fleischers gchandelt, woiür derselbe zu Geldbuße und in sämmtliche durch den Einspruch und wiederholte Abhörung zahlreicher Zeugen sehr hoch angcichwollenen Kosten verurtheilt wnrde. Im Allgemeinen war die Tblcrwelt dieses Mal wiederum in größter Maimlg'altlgkcit vertreten: außer Hund, Ptcrd und Rind handele es sich noch um Schweine, Katzen, Eichhörnchen, Enten, Hühner, Tauben nnd Fische. Die Schweine betreffend, so tan, die Klauenseuche in Frage, und deren Wirkungen, welche tür die Thiere selbst beim Auftreten höchst schmerzlich und in Folge dessen sür die mit dem Transport beauftragten Leute mühsam und beschwerlich sind. Von Interesse war der Fall dcr Rettung einer Katze, welche, nach Futter ausgegangen, den Rückweg zu ihren Jungen nicht batte finden könne», indem sie aus einen Sims herabgcsprungcn war, von welchem sic weder nach oben noch nach unten weiter zu gelangen vermochte. Da das Thier sedcr ver suchten Annäherung gegenüber sich überaus zornig erwies, so war dcr Fall doppelt schwierig und wenn trotzdem einem tlffer- frcuiidllchen Beamten schließlich es gelang, die Katze zu ergreifen und mit Ihren Jungen zu vereinigen, so konnte dies bet ber ge ringen Breite und dcr geneigten und glatten Fläche des Simses in dcr Timt nur mit eigener Lebenögeiahr geschehen, was die . dem Retter eine Anerkennung gleich zeitig durch Belobigung und Belohnung zu bewilligen. In unerfreulichem Gegensatz zu diesem stand ein anderer Bericht, nach weichem ein hiesiger Einwohner am User dcr Weißeritz seinen nicht mit Maulkorb versehenen Hund auf eine Ente gehetzt batte, welche nun von diesem gebissen und mehrfach verletzt worden war. Unaiigcmcssciier Transport von Geflügel und Fischen bildete den Gegenstand fernerer Mtttbcilrnigcn. In Betreff der Pferde wurde dann noch der Stcingaiicn als Ursache zeitweiligen Lapingehenö, sowie der Nothwcndigkeit des wieder»
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