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- Erscheinungsdatum
- 1877-03-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187703118
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770311
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770311
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-03
- Tag 1877-03-11
-
Monat
1877-03
-
Jahr
1877
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«slr» »- SooutLz, Leo »>; AUstF oder von andern Leuten zurückgebracht worden ist. gemacht wer« den waren, bat die Polizei Kenntniß von der Sache erlangt und. wie s»on erwähn», sich vor der Hand der Person de- hir-losen Menschen versichert — Repertoire der königl. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Zar und Zimmermann. — Montag: Sie will ihre Mutter verheirathen. Eine kleine Erzählung ohne Namen. Ein moderner Larbar. — Dienstag: Die Meisterfinger vsn Nürnberg. (Ans. Uhr). — Mttwoch: Diese Männer! — Donnerstag: Aida. — Freitag: Ein Sommernachtstraum. — Sonnabend: Die lustigen Weiber von Windsor. — Neustadt: Sonntag: Ein Wort an den Minister. Der Geizige. — Montag: Aladin. — Dienstag: Der baden wir mit eigenen über berichten. Pferde Geigenmacher von Cremona. Die Augen der Liebe. — Donnerstag: Torquato Tasso. Tasso: Herr Ludwig, a.G. — Sonnabmd: Das Urbild des Tartüffe. — Die Oschaher Schuhmacher haben während Jahrmarktes ihren Stand Zwingerftraße, Ecke de» Weftinerstratze — Am Mittwoch Abend vereinte i der Kunst Terpsich des «AcwcrbebauieS zu einem solennen und Grazie vtö in die trudelten Morgenstunden sich im Tanze tummelte. Die verehrte Lehrerin wurde während her Tafel mehr fach in Wort unb Lied gewirrt und dabei des Umstandes gedacht, dak seit dem Belieben dieses Institutes nunmehr 2 5 Jahre vergangen und daö Fest also gleichsam eine Jubiläumsfeier sei. — Geschmaek und Zu » ge. Wer beide prüfen und sich alS Kenner vom edlen Rebensäfte ausbilden will, dem ist die beste Gewagtheit geboten in der Weinstube von Cogui u. Weber Vier, WilSdrufferstratze Sir. :il. Die Herren haben in anerkcn- nenSwertbcr Weile forlgekahren, aus ibren Kellern immer neue Sotten vom Fasse zum Ausschank zu bringen. Die am meisten «sehen und werden später Pier« die Grenze ohne Anstand passircn. en Hufen und dem Seschlrr schenkt man einige Aufmerk samkeit, — In Trieb bet Yalkensteln «st vor einigen Tagen ein Handarbeiter Namen- Petzolb infolge unmäßigen Branntwein« trinken- elend umgekomme»: er lag mit entftcllftin Gesicht als Leiche des Morgens neben seinein Freunde, in dessen «eit er mit schlief, nachdem er am Adenb vorder zwei wüste Trinkgelage in Branntwein mitgemacht hatte. — Auf dem herrschaftlichen Revier zu Blehla bei Kamen, ln Sachse» wurde a»> o. März ein Eber, weicher ein Gcwlch von »0 Kilo hatte, erlegt. — »Versteigerungen In den Gerlchtvämiern am IS. März, Fretberg: Karl Friede. Ar,wld'S Hanö- und Gartengrundstück in Tuttendorf i Silo Mk.; Retchena ,r: Christ. Iul.verehel.Glathe gcb.Avrlt in ZIttclHauögrunt stück 10(X»A)tk.; end deS Goldltz: Der Christ. Frieder, vcrehcl. Fickert Grunbstücke in cr» ratze. Thicrbaum 31,525 Mk.: Freiverg: He gcrm. Scni'S Hauö- und ^ I»TMWUSN» ä«m Vuttvtlu äsr Vsutvct»«» i» UL»diNg Kstn»? ättz VG»PD»»tU> »« V. Nilr- »in» 8 Mir Ort. >dorü«vv . . Stork Kolm. , IIui»aruuä» , ?«te«rul,u>kU , . , t^rli . . . . . . 11s1«1,r. . . . . . Ui»nidur»k , 8vinomÜvä» XuutitNrnusLLr . . . L'uri« , . . Mol'olä . . Kkrliriido. » »iottiiuiku . Uriinol . . . IUil„o!teu . . l.oil'/itx . . iUriju . . . >Vivlt . . . ttn-allm . . ') ^ 7ÜÜ.7 762^ 7»^S 7L7,t 74».l 7VU^ 7«:^i 707.» 7ür.» 7U>!^ 7ül.» 77«>.L 7L^.l 7:,».t 7I.I.S 7«u,u 7S.-S 7V0 0 7503 7 >71,'.! 7,'/>.U 7«I,a 751.« 7LÜ I xcv «o Earl Flictr. Aug. Hähle'ö Gluiidstück bas. 57NOO Rik.; Rotz- wein: Franz Ad. SchmIdl'S HanS- und Felkgrundstückc in Narindon 20tx» Mk. und l l8,'.»50».lltk. — Am 14. März. Oclü - nltz: Aug. Franz und Christ. Aug. Albin Slmon'o Wiesen- grnndstück in Lamcibach (ioo Mk.: Dresden: Carl Heinr. Koch'S Hausgruiidllück in Leutewitz 420«) Mk.; Ebemnitz: Carl Fnebr. Wäckftler'ö HanSgrundslück das. 34.360 Allk.; Leipzig: Carl Friedr. Rothes Haus« undGattcngrundstück i» Lindenau l 1,400 Mk. tarirt. — OcssentIiche Gcrichtösitzunge» am 7. und 8. März. In der Nacht vom 12. zum 13. Januar kehrte cm Be- consninltten Weine, welche sich schon Ru, erworben habe», sind! wobner kcö Hauses am Fischhefplatz, in welchem sich daö Gast- der Ällarkgräfler und drei Marken von Bordeaux - leichte ge sunde Tischwcine. wovon der Cantcnac bereits alö fein bezeichnet werden kann. Nachstbem ein Rveinpsaizwein ..'ätuppertsbergrr Traminer" — kräftig, voll, für ältere Herren recht zuträglich, — ein rother Ungarwcin „Oincr Adelodrrger". feurig. aber als älterer Wein angenehm und nicht erhitzend, ferner ein rother hauö zum ..Schnccverger .»-»os" befindet. der Zinngicßcr Luther, nach Hause zurück und ließ sich in Ermangelung cmeö Haus- schlüssclö von dein 'Nachtwächter Klare öffnen. Kaum batte L. das Innere des Tborwegcs betteten, so vernahm ec ei» Geräusch und auf seine Frage: „Wer ist denn hier?" antwortete ci:c Stimme aus dem finsteren Hintergründe: „»Na, da lann ich u 71 N KI» KO K0 «0 Kt» K K XV KX0 i» rr ^ ^ . ") 8v-rliliis-. Ikaelits 8e^v«eüod»uCi. Ul»«t Inili Lciinot'. nn<1 öeilvsv. Ovstoru l^uvrvL Lcüui v. utivuL OntUpCln. vj Iledvr^iotit 6vr i;rirr>lnor«e 1a ^ontrü^vurop» »larlk kosllo^t'n, ln init ltzielltom uiul 1'suLdtom VVotter shv5tlll«n. ioivllt. l«l8 ».tli!» un tloutd:«lwu uurz im vurüöstNi.tl0!i b'uws'L v-r« >vi, xCitt! Kor«I. l'rvttLvr'ivt »Müll »'6-<tnn lltz /.>uu n»itt'« rou ^titnkrvivl» Tc r- i,'cn1ru«>t5"»,. IviUto i>t. in j'iuu!.ui>1 unci U'-u» i.ti1tl,'r«'>« nin^v1.rvtvu. ^cttor m Oeutt'Clilauit ^ornirtt.'vuä tiübu, in tiituo iiunvjvu urnl t'iuuluuä ! s rulli),'. 2) ü«'«Io ! c'Ilt. HVeUsr. «t-rk. klar »tiN. lila» «tlll, KsvlKiU »tiU. Wvlkt- Ivickt. lstr^kt. boä-okt»» loitAt, dlilb büäso^h triici«, Ill»r iivUwnvU. 8§dve»H I»Ü8,',s, wüinifs. dotlvHkt Irixrli. baUchLlttzö) »»dVitvi». WlK'E «sivtt'l,. b«ävekt>) »-1M. ävoliti» »eii*vuc.!i. ävvlki^^) l« l> bt. ltväk't'.lkt ».tiU. mUwneb. bsticokd It'iclzl, bvzisrldt «elivuLb, lnttlocict Rheinwein „Ober-Ingelheimer", ter wegen «einer hervorragend j >»cicl) mit Gelegenheit raus kommcii ^ Nunmehr kam ein Memch j schönen Eigenschaften verdiente, weit mehr bekannt zu werde», sowie ei» kleiner Burgunder „BeanjolaiS". jetzt zwar noch etwas herb. ver«pr cht aber nach etwas Flaschenlager ei» guter Wein zu werden. »Alle dieie Weine trinkt man daö Viertel-Liter zu 25. 30 und 40 Ps. Der Geichaitssübrer Herr Bro'esch «bekannt von Kneift und Wohllebe her» bietet'Alles am, in «einen genunblichen Räumen auch durch kräftigen Iinbitz dem Weiiminkcr die nöihige Unterlage zu geben. — Der E ircuS Wulfs lft für die coulante Pseedebabn- direetion zuin Anlass geworden, die lO-rviinucenfghttcn des »2lvends b s >«> Uhr auszud ebnen, wodurch den Beiucher» dieser Schaustellungen und aber auch aller Theater und C oncerte - die ja alle zwischen 0 und lo llbr enden - die längstcrscl'nte schnellere »Beförderung geboten wird. Abrndü in LrCnd und Wetter 20—30 Minute» an den Stratzenecken Watten, ift sebr böse. »Möchten die längeren Tagcotourcn doch dem Publikum erhalten bleiben: — Vom l.', März ab werken auch die auf ter Drcöden- Kamcnzer Eisenbahn-Linie berichtenden Mittags-Personcn.zügc die IV. Waaenelasie führen. Eo werben sodann folgende Züae mit dieser Classe verichen sein: Die Frnhzüge 7 Ubr 23 L>k. anö Dresden und 7 Ubr 15 Ni. in Dresden, die Mlttagszüac l Ubr 45 M. aus und 1 Uhr 21 M. in Dresden und die Abcndzügc 5 Uhr aus und ll Uhr 30 M. i n Dresden. — Der biesiae Nähmaschinen-Erwerb-Be rein, bisher alö selbstständiger Bereu» thätig. hat sich im verflossenen Jahre dem von derKönigin Earola ins Leben gerufenen Iobanueö - »Bcrein angeschlossen. Im vorigen Jahre konn ten 66 Gesuche um 'Nähmaschinen befriedigt werden, während 43 unberücksichtigt bleiben mutzten. — In einer Dro«chke hat vorgestern Abend ein hiesiger Ci- garrcnarbeter ei» wohl gefüllte tz Portemonnaie gesunden und dasselbe «alle Lichtung!» aus der Polizei sofort abgegeben. — Der grosse «saal im „Trianon", dessen schöne Akustik oft gerühmt ward, mutzte, da dessen Besitzer, Herr Klöpvel, in Concurs gerieth, über zwei Monate verschlossen bleiben. In den letzten Tagen ift es dem ehemaligen Geschäftsführer Hrm Klöp- pei'S, Herrn »Vr. Wie de mann gelungen, das Etabliisemcnr iur die nächslcn Monate von der Coneurövcrwaltung und zu Gunsten dieser zu crpachtcn. Heute concertiren daselbst die beliebten Leipziger Coupletsänger. Letztere betreffend, können wir noch mirweilen. daß ein langjähriges hervorragendes Mitglied, HerrHonmann. mitSchluss diesesMonatS, Familicnrüäsichien halber, aus der Gesellschaft scheidet. Die freundliche Ausnahme, welche die Sänger mehrere Jahrzehnte imnrcr in Dresden ac- sundcn, bestimmten dieselbe, und speciell Herrn Hoffmann, dessen letztes Auftreten in Dresden stattrinden zu lassen. Herr Wiede- marin wird zuversichtlich für gute Biere und dito Speisen bestens sorgen. — Borgcüern ift von einem Gendarm im Grossen Garten eine anscheinend kranke Frauensperson angelroffcn worden, die. wie sich ergab, Bitriolsäure getrunken batte, um sich zu vergiften. Dieselbe würbe nach dein Stadtkranlenhauie gebracht, woselbst sie hoisnunasioö darnicdcrlicgcn ,'oll. Sie hat sich Schmidt genannt und ist eine Person iin »Anfang der 30cr Javre. — Gestern Vormittag ift auf dein Neumackte ein in den 50er . ^ ^^ „ Iabrenstcvender Ha ii da rd eite r Namens Barth aiiSLcutcwitz dem 22. .»ihre »eine Verbrechcrlausba!',, und »n Folge des Giatteiieö gestürzt und hat den linken Dbrr- wesen Diebstahl waren 1 Wochen Gcsängnt,.-, welche ihm baS schcnkcl gebrochen. Mau hat ihn deshalb nach dem Krankcnhause, " geschafft. Mit der Entdeckung der Diebe in der »Neumühle bei Copitz bat man Diebesnest gesunden Gegenstände, alö B ! die jedenfalls von ...... . . ten Einbtuchödiebftähien in Zuschendor«, Lohmen, Falkcnhain anderwärts ge,c,sc» und namentlich ainh wegen »BctrüMclci, j - - ' ^ sind nnn auch j ^ <> LNonate Kerkerftraie in Prag abdinitc. »Am 23.Dcidr. > v. I. ward das DicbSgenie aus dem Znchthausc zu Wnrzvnrg I entftrssen und zur Rückkehr in seinen sächsischen Heimall'sor^ ErdmannSdovs angewiesen, wo er auch später eintrai, aber keine j »Arbeit finken konnte und daher das dortige BczirkSarmenhauö > frcguentiren mutzte. Hier hielt eö der »Angeklagte nicht lange! auö, er descrtirie heimftch und trat eine Bettcltour nach Frcibcrg -"-»"A i cr x„ien frei tas'ängcnkcn Rock und eine Schürze mit sich lort- Schürze aus der Tour nach Dresden für 20 »Bi- au, freier Lttatze ver- zm» Vorschein, der ein Packet in der Hand trug und auf »Be-! wagen weiter erklärte, er wohne in der zweiten Etage des Gast-' hoics und wolle sich eben »och Etwas herzuholen. Alö Luther erklärte, tirü könne nicht wahr sein »nt die Situation für den Fremde» etwas unbehaglich werden mochte, ritz dieser die Treppc hinauf auS und lrabste eine Weile aus ccm finsteren Corridor der zweiten Etage herum, biö der Wächter d.r Nacht und L, nachgekommen waren und Anstalt machten, ihn zu arrcftrcn. „Was ift denn daö iür eine Nol.e hier?" trug Klare, aus tad Packet zeigend, und der Angcrctete war schnell mit dcrAntwott: „'Nun, do.S ift ja mein Schurzicter", bei der Hand. AIS der Wächter mit dem Arrcstaten vor das Hauö gekommen war, ver- mitzke er bei demsciden die Rolle und trug daher, wo diesclhc oin ict. „Was, eine Rolle ? ich hakte ja gar keine", antwortete ver wundert ter Gefragte, und — „I Golt bewahre, ich habe doch von gar reinem Schurzicter gesprochen!" äutzcrte er aus die wci tercn Vorhalte Klarc'S, bis dieser noch einmal umkchrie, inner halb bco Thorwegeö suchte und schnell die weggeworienc Rolle wieder fand. In dieser Weise log der »nithmatzUck'e Spitzbube' fort, biö er aus bie Bcziriöwache kam, wo er sich total betrunken stellte. Die „Rolle" viil^» „Schurzicter" entpuppte sich nun a!S ein sogenanntes Scbotzieder und rührte von einer Droschke, die neden anderen innerhalb dcS Gebäudes während der Nacht aus gestellt war. her. Der bestohlene Droschkcnbesitzer gicbt d-n Werth des Leders ans 36 Platt an. Einige Zeit vorher, in her '.'lacht vom 20. zum 21. Dcccmber. wurde derselbe Mcnsch, der hculige 'Angeklagte Maurer Earl Emil Docar Böbmc, von einem Nachtwächter aus der hiesigen Langcsiratze abgerafft, alö er eben im »Begriffe war, mit drei grossen Evristbäumen, die er vorher vom Iohcmncöplatz gestohlen barte, schleunigst zu verduften. »Auch «n diesem Falle schlug der Dieb sein beliebtes Verthcitiaup.gs.-! thema an, ohne seinen Zweck damit zu errttchen. Böhme ift »847 > geboren, unverbeirathet und zur Zelt Landwebrman». Sei» Vor leben will) durch die 24 über ihn verhangenen criminellen und! polizeilichen Strafen hinreichend gekennzeichnet. Die ictzlverbützie' Strafe in der Dauer von 1 Jahr 8 Monatcn Gciängnitz trat! das unverbesserliche Subject am 0. Dcccmber 1874 a». Herr i LtaalSanwait Reiche Cisenlluck hielt die Anklage am schweren! und einfachen Diebsiahl nach jeder Richtung hin aufrecht und! batte während der Beweisaufnahme er«olglos versucht, de» Auge-> klagten von seiner Lügentheorie in der Sclbslverlhcidiglmg bcz. des grctzcn Unbekannten abzubringcn. Der Vcrihcidiger, Herr! Iustizrath Do. Schaffrath, suchte seiner, nach Lage der Caches schwierige» Ausgabe in möglichst wirksamer Weise gerecht zu, werden. Daö Schöffengericht, unlcr Vorsitz des Herr» Affcssors i lein, vcrurthcillc den »Angeklagte» zu 2 Jahren l Monat! Fnci'tbanS, 2 Jahren Ehrenrechtövccluft und Stellung unter Poli zeiaufsicht. — Oessentlichc Gerichtssitzungen am 0. M ärz. s Präsident: ..Im Ganzen haben Sie, »Angeklagter, demnach 17 volle Jahre Freiheitsstrafe erlitten, stimmt daö ?" 'Angeklagter: „Ja"' So lautete taS Ergebnitz der Bordell', aiungen und behörd lichen Matznabmen gcacn den Eigarrenarbeiicr uns Dicnstknecht Carl Gottlob Hesse aus Erkmannsdorf, welcher l cnte teö Dieb stahls im wiederholten Rück-alle vor dem Gerichtshof ohne Mit wirkung von Schöffen unter Vorsitz tc3 Herrn Gcrichtsratl'cs Iungnickei erscheint. Der Angeklagte, 47 Jahre alt, begann mit seine erste Straft Gerichtsaml Veteran znerkannte. Hieran« wurden gegen Ihn weitere Diebs'ahlSstraftn von den GettchiSbehörden zu AugusiuS. bürg, Frciberg »und Cbemnitt gciällt und nach Vcr' ützung der perühren. Autzer den beiden Eopitzcr Dieben, deren Weiber unv dcö Einen Bruder verhaltet. — ES ift der Lirccti. n dcö B i c t o ri a - S al o n S — freilich nicht ohne lange Vcrhaudlnngen — gelungen, Frau v. Bogban! tabin zu bestimmen, datz sie auch in een beiten heutigen Bor- siellungen. Nachmittags und AbendS auftritt. Also werden auch die Sonntagöbclllchec die interessante Künstlerin kennen lernen.' ). LN. schiictzt, soiwes gescheht genS wird, um dem Publikum dag Rauchen bei der — Bon der LandcSgrenzc zwischen Marien berg und Savda. Demshiand ift dermalen von Vcftcrrcich strenger alö je geschieden, die Grenze wird, der Rinderpest halber, von Veftcrreich militärisch bewacht, und allenthalben siebt man Wachtposten mit amgepllanztem Bajonnet varrouillircn. Fremd kommt es dem deutschen »Auge vor, ratz die Offiziere, Schnitt und Farbe nach, ganz andere Uniformen tragen alö die Mann- scharten. Me Sperrung der Grenze, sie mag von dem einen oder anderen Staate verhängt werden, hat für die Grenzbewoh ner grotze Unannehmlichkeiten unb Benachtheiilgungen im Ge folge. Lo würbe z.B. von ter sächsischen Zollbehörde schon vor ungetzihr 3 Wochen, ais die Grenze öftcrreichisherseitS noch irei war. das Einilihren von Fleisch aller Art auö Böhmen nach Sachsen vcrbcten. Sachsen war in dem vorliegenden Falle das verftuchtl Land. Böhmen das scuchknireie. und deshalb lft nnö micrklärbar geblieben, wodurch diese Matzregel, dir den Grenzbewohnern daö Lebe» schwer machte, geboren war; trifft Oesterreich jeiö eine solche, nachdem in Sachsen an verschiedenen Orten ErkrankunaSiällc vorgekommen, so ift sie des SchuncS halber vollkommen gerechtfertigt. »An verschiedenen UebcrgangS- punktcn der Grenze sind von Oesterreich Desinfektionsanstalten errick'tct unv Jeder, der gezwungen ift die Grenze zu passiren, ift gehalten, vorerst sich Gesicht und Hände zu waschen und wird dann mit Dämpfen auö Chlor und Salzsäure, im engen, ge schlossenen Raume durchräuchert. Datz die letztere Manipulation an einem und demselben Orte sebr verschieden auSgeführt wird. kaufte. In Dresden angckoinmcn, ward er wieder cmiö Stehlen angewiesen, da ihm die Bettelei nicht genug cinbracbtc und über haupt zu gcsäbrilch erschien. Bald batte er auS der 2.Etage deS s auieö Wili drussclslratze'Nr. 8 einen mit Wäsche und Kleitungö- ttückcn gcittlltcn Koffer abgcrafft, als man ihm daö Diebeoband- wcrk legte und wieder unter Dach und Fach im Gcrichtögeiäng- nis'ft brachte. Hesse legte bei seiner »Vernehmung nah Ictcr Richtung ein offenes Geständnis« ab und war durchaus nicht von der ziemlich bedeutende» Straft überrascht, die auf 2 Jahre 6 Monate Zuchthaus, 5 Jahre Ebrenrechtöverluft und Stellung unter Pollzeiau'slcht lautete. Cr erklärte sich vielmehr bereit, die Straft «viert anzutretcn. Die kgl. StaatSamvaltschaft war btt der Verhandlung durch Herrn Richter vertreten, ein Vertheldigcr war nicht erschiene». »An gekündigte Gerichts« Verhandlungen. Heute Vormittag 0 Hauptvcrhandlung unter Auöschlntz der Oeffentlichkcit wider Marie Henriette Günther auö Königsicln wegen Diebstahl und Ucbcrtretung. - WMcri,„gS-Bkobati>tung am 10. März, AbdS. 5 Ilhr. Barometeriiand nach OScar Bösolt «Wallslr. 10»: 28 Pariser Zoll 1«/?L. «seit gest. 2L. gestiegen». — Thcrmometrograph nachReau- mur:2" Warme. Differenz von gestern zu heute I1'/D ; niedrigste Tcinp. 7 " Kälte, höchste Tcmp. 4W. — Die Schlotzthurm- sahne zeigte Nort-Wind. Hiinmel: klar. - «lbbsbe in Dresden, w.Mär'.MItt.: 14 Cent. überO. TakkSsteschtline. Deutsches Reich. Die Berliner „National«Zcitung" war in den Nummern 'Nr. 304 unb 305 vom 3. unv 4. Juli d. I. das Opier einer nichtSwürdigc» »Büberei, indem einer der zur Aushiift bei dem dama igcn Schristifttzersirikc in der Zeitungs- druckcrci eingeslclltcii iremden Lrtzcr sich crircchte. in zwei Notizen über die damalige Reise dcS Kaisers und über die amtlichen Er nennungen die ursprünglichen lickftigen »Ausdrücke in die gemein ste» Beleidigungen in »Bezug auf den Kaiser zu verwandeln. Leiter war es bei der damaligen Sturm- unb Drangperlote in der Druckerci nicht möglich, die Fehler vor der Ausgabe brr betreffenden Siuinmcr zu entdecken, und die am andern Morgen sofort angcftelltc» Reh>.rchc» führten die Spur der Thätershait aus de» Schriftsetzer RudoN Atoll Ferdinand Wolter zurücl, einen junge» Mcnjche» von r2 Jahren. Diese Woche stand Wo!ter vor der siebente» Criminalahlheilung dcö Stadtgerichts unlcr der »Anklage der MajcstätSbeicidigung. ES ist scstgefteUt worden, das, Wolter für die 'Nr. 305 die sogenannten Hosiiach- richtcn licfttte und daß die erste Zeile dieses Satzeö: „Sr. »Ma jestät der Kaiser haben allergrnibigst g c r u h t", die >n nieder- lrächtigsler Weise durch Buchiicibciivcriauichuiig entstellt wurde, nickt jede» Tag neu angeftriigt. sondern immer in derselben Her stellung von einem Tage zum andern benutzt wird. Ferner batte er bei der Hoinackrlcht, „Se. Majestät der Kaiser speiste" sich einer ganz gcmc neu Buckttabciivettauichuiig schuldig gemacht. Der »Angeklagte bestritt Anfangs die »Anklage in erregtem Tone, aber die ernsteste Ermahnung dcö Vorsitzenden, Stadtgcrichtö- tircctors Reick?. d»rck ein rcumüthigcS Eingeständnis; sich der Milte dcS GcrlchtSl'oscö zu cinpfthicn. blieb nicht ohne sichtlichen Einflntz ans ihn. Der Staatsanwalt Schütz beantragte baS Schuldig der Majcstäiobelcidiguiig gegen Wolter und 4Monate Gciängnitz. da absolut kein anderes Motiv für bie Tdat zu finden sei. als die rode Luft der VcrungUinpftmg einer höchstNchcndcn Perion. — Der Gerichtshof erkannte nach kurzer Bcrathung diesem »Anträge gcmätz und lehnte den »Antrag deü Verurtheilten aus vorläufige Entlassung auö der Haft ab. Der ..»Neichbanzcigcr' veröffentlicht einen von der Criminell» abtbeilung kcö Berliner KrciSgcrichtS unterm 7. b. All. hinter kein vo. Rud.Mcver, »Verfasser ter „Politischen Gründer", erlassenen Steckbrief. ES ist danach gegen denselben eine neue Untersuchung „wegen wiederholter »Beleidigung dcö Für sten Reichskanzlers mittels der Presse eröffnet und die gerichtliche Hast beschlossen." Mchcr hat die von ihm gestellte Caution von iO.OOO Mark im Stiche gelassen. Zum N otff stand wird auS »Neuß vom 8. März berichtet: Um den brotlosen »Arbeitern in unserer Stadt, deren sich etwa 70 beim städtischen Ausseher gemeldet. Beschäftigung zu gebe», lätzt die städtische »Verwaltung einen Damm abkragen und ten so gewonnenen Grund zur »Ausschüttung eines Spielplatzes an einer neuen Schule verwenden. Die Arbeit bat bereits begonnen und wird wob! dauern, bis Feldarbeit und Bautbätigkeit lopnen- dcrc bietet. Ferner soll mit nächstem Samstag hier eine »Volks küche eröffnet weiten, in welcher gegen geringe »Vergütung eine kräftige und gesunde MittagSmahizelt verabreicht wird. Die Fal schm ünzcrbaiide, die. wie »vir vor Kurzem berichteten, bei der Fabrikation von falschen lOO-Mark-Notcn ter Sächsischen Bank in Ehreniciv bei Köln cnidcckt unb zum Tbcil dingscst gemacht worden ist, scheint auch »Verbindungen in »Berlin gehabt zu haben. Am jüngsten Sonntag ist nämlich in Köln eine Frau aus »Berlin verhaftet worden, welche an dem erwähn ten Faisci'mlinzer-Geschäjte Thcil gehabt zu haben dringend ver dächtig Ist. Wegen des Zusammenstoßes des Hamburger Dampfers ..Franconia" mit dem englischen „Strathelyde" sollte gegen den Capital, dcö elfteren Schiffes, Kehn, auf Antrag der Staats anwaltschaft in Hamburg eine Untersuchung eingeleiict wer te». Da jedoch daö hier vorhandene Material zu wenig Anhalt bot. so wurde» von London die Akien reguirirt. Die dortigen Gerichte wollten Incctz nicht ohne »Weiteres aui dies Verlangen cingchcn; cs wurde aus diplomatischem Wege lange darüber Dcr- baiidett. b!ü nun endlich die Angelegenheit dahin eritschicdcn ist. datz eine Abschrift sämmtlicher Akten nach Hamourg gesandt wild. Man schieibt auö Stuttgarr unterm 8. d. M.: Ein grätziicheü Famittendrama spielte sich beute Früh hier in dem Häuft Weitzcnburgslratze »Nr. 8 ab. Daselbst betrieben seit Kur zem die Gebrüder Grciner gemclnschastlich ein Metzgereigeschätt. Der ältere der »Brüder, mit Namen Gottlieb, hatte früher ein vielbesuchtes Herrcnkftidcrgeschäft In der Poststratze inne gehabt. In der letzten Nacht mutz den Unglücklichen, der in geordneten 2ftrmögens-»VerbältnIsftn und friedlicher Ebe lebte, ein plötzlicher Wohnsinnöansall ergriffen haben, denn er brachte seine Frau unb vier Kinder, drei Knaben und ein Mädchen, umS Leben. Man sanb bie Frau, nur betteltet mit Strümpfen, Uebcrrock und Nachtjacke, in zlirückgcbeugter Stellung aus einem Stuhl liegend, leblos, ein Stück dicker »Hackschnur um den Halö, womit der Mann sie erdrosselt halft ; in der angrenzenden Stube lagen 2 Kindcr in einem Bett beisammen, ein drittes lag allein, daö vierte im Wägelchen — sämmlüch todt, erdrosselt vom Vater; dom einen Kinde war auch noch ter Kops mit einem Hackbeil gespalten. Der Thcttcr überlieferte sich willig den Gcrichroper- ioncn, die aus die Kunde von dem schrecklichen Ereigniß herbei- eiltcn. Untcrwcgü soll er »Aeußrruiigcn gethair haben, die dar auf ,'chlietzcn lassen, daß er sich selbst ebenfalls daö Leben neh men wollte. Wie der „Wests. Ztg." geschrieben wirb, ereignete sich auf ter Z ecke Wefthausen bei Bodclschwing ein trauriger Un fall. »Alö nämlich mehrere »Bergarbeiter die »Nachtschicht verfahr rcn unb aui dem in der Kaue stehenden Oien einige feucht ge wordene Dni> amit - Patroneii trocknen wollten, explodirte» dieselben, iniolge dessen der Oft» zertrümmert und zwei Berg arbeiter fast buchstäblich auSclnandergcrissen und getkdtct, ein dritter lcbcnsge'ährttch unb noch weitere fünf Mann nicht uner heblich verletzt wurden. Oesterreich. In der Nacht vom 8. auf den 0. d. Mts. wurden in der Locomotlv-übrerraserne auf dem Bahnhöfe der Ocftcrrclchischen Nolbweftbahn in Wien der Locomotlviührer Wciiguiiy todt und zwcl andere Locomotlvsührcr betäubt im Bette auigesundei,. Die beiden Letzteren lind nach rasch gelei steter Hilfe außer Gerabr. Die Ursache dieses Unglückösavkv ist höchst wahrscheinlich Kchftnoxvd-Vkrgiitung. Vollkommene Klar heit wird Icdoch erst die polizeiliche Erhebung ergeben. Frankreich. In Borkcanr verstarb Im Hospital derAkvokat de Tonneins auö Pö-rigucur. viel bekannter unter dem »Namen Orällel, König von Araukanlcn. Er war in der Thal auf einer Reift nach Südamerika von der halbwilden Bevölkerung des erwähnten Landes aus den Schild erhöbe», nach kurzer Re- glermig aber vertrieben worden und batte seitdem ein abentcner- > liches und zuletzt sehr elendes Dasein ge'übrt.
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