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- Erscheinungsdatum
- 1877-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187701203
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18770120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18770120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1877
-
Monat
1877-01
- Tag 1877-01-20
-
Monat
1877-01
-
Jahr
1877
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»o — A»«s»»t«Ns«». Sotta L — 8ollll»dvvcl, ä»o »LälUUUw 181?. nten tvasznViae NL.7LW ö. Der Angeklagte, rat arzt 0r. Roth über bcl welch» er Donnerstag — Der «Mag de- Herrn Gene > die Weltausktelluna in Phtlabelphia, Verauntllch selbst als Preisrichter iunglete, batte am Do, Abend Im hiesigen BSrsens.iale Ihre Malestäten den König und die Königin. Se. könlgl. Hoheit den Prinzen Georg, sowie eine zabirelche Versammlung zu Zuhörern. Dass die Schilderung eines so riesigen llniernehinenö durch einen geistvollen Mitarbeiter an demselben und Augenzeugen viel» besonderer Details von grobem Interesse sein mubic. ist selbstredend, und ivtr bedauern uur. bab wir uns hier, weil räumlich deschrankt. aui bpecielies nicht besonders einzulassen vermögen. Der Redner bestätigte aber auch, daß Europa, mit einziger Ausnahme Rußlands, also auch Deutschland hinter Amerika zurückgeblieben sei. doch findet er de» Grund wenig» ' deutscher Industrie — die z. Grein Artikeln und Gold- und SIlbcrar! wesen — als in den sehr erschwerenden und ungünstige» Zvllbcr- hältnissen, die de» deutsche» Grobindustrielltu umsomebr die Be Duktus sz. «. von AM» moderne kaufmännische Sck sischlernen für Militärs sranz! und ack a t als vier anderwärts mit vielem Lob Männerauartett wird Sonn nen Wiese nächst Gruna ein laun genannte intaa den igrs Lonttrt >ra zuriurgeviievkn «ei, vom er In rin» Mangelhaftigkeit Iah »vel ln Porzellan-. Buchhändler-! pu rbeiten vorzüglich vertreten ge- Nr. schickung verleiteten, als sie seldst Im Falle in Amerika geiuntener Haft »scheinen. ^ den « sich bereits den Kairrn — DaS Mulden . st. d. auf der geben. — Am gestrigen Vormittag gegen 11 Uhr fiel en circa 1» Jahre altes Dien st Mädchen bei Gelegenbelt drS Fenster tzenö a»S der zweiten Etage beS Hauses MoSczinökystrabe 4 auf das dasige Trottoir herab und »litt sehr schwere Ver. lehmigen. welche seine alSbalbtge Unterbringung im hiesigen Krankendause nöthig machten. Ihr Auskommen soll sebr zweisel- 'Abiatzguellen bei kcm groben Zollzuschiag einen Vortheii kaum haben würden, der die vielen Mühen einigcrmabe» lohnte. Der Amerikaner war also in diesem Falle in günstigerer Lage. Die Ausstellung von Sanitätöckegcnstanden fand er in Brüssel bedeutender; doch waren Fortschritte gegen lrüber unver kennbar und lehr Gutes leistete da gerade Deutschland. obschon Amerika in der Herstellung tünstlicher Glieder und in der Zahn- tcchnlk auch hier voraus war. — Wer jemals Gelegenheit batte, Loconwbllen und Loko motiven in der Dunkelheit arbeiten zu sehen, wird die Gefahr des Funkeiiwerseiio wobt beurrheilen können: unendlich viele Brände sind durch dieses F-unkcuwerien entstanden, ohne das; mindest so schnell wie die gegangen sei, Mißtrauen gegen keinen Giranten anddaben läßt. Zum Franzö- und er drängte energisch aus eine entsprechend Mutst soeben mst Hille eines Mit» Linie, wie sie ihm daö Giro Schließers > , sstzlers eine kleine Sprachlehre carbot, resp. verlangte »Deckung desWechselö. S ^ nnlung unter dem Titel: .»Französisch somit gedrängt, bcrubigte Zech, indem er einfach ein gefälscht«! e- zum Druck fertig gestellt, welche Giro (Unterschritt des vorrnvähnten»B«v») auf daö Papier brmtt». ee del dem rranzdstschen Unterricht in Brsttchneider, der Sicreptant. mußte dennoch vor Fälligwerbung l praktisch kewavrt. des Wechsels bereits am 22. Novbr.) Deckung des Wechsel« schäfte«. sollte auch de» vollen Zlnsendetrag von 300 Mk. gewähren, wogegen er sich ab» mit Erfolg verwahrte. Herr Staatsanwalt Rriwt- Eis«»stuck hielt die Slnklage in der Richtung ver ütz 208'. 201 und ?4 de« ReichSstrafgesetzbuches aufrecht. Herr Adv. Ntckard Schanz, der «ertheibig». welcher, nebenbei bemerkt, erst 5 Ml, nuten vor Beginn der Sitzung für den ursprünglichen, beute ab wesenden Herrn Iutttzrath 0r. Stein die Vertbetdigung über nommen batte, verwandte sich mit dem günstigsten Erfolg für Annahme mildernder Umstände. Er sprach dk Urberzrugung au«, baß sein Deienbend nach Lage der Sache einen rechtswidrigen Vermbgeuövortheil nicht beabsichtigt baden könne, sich vielmehr lediglich iu der Wahl der Mittel vergriffen habe, und hob ferner hervor, daß dem Zeugen Zech ein effektiver Schaden nicht er wachse» sei. Im Anschluß hieran bat er. da» offene Geständntb resp. die lOwocdentliche Hast zu berücksichtigen. Schließ» warb zu l Jahr o Monaten Gesän gniß und L Iadren Ehren- rcchtöverlust verurthcllt. — An ge kündigte Gericht» - Verba ndlunaeu. spräche: » Uhr wider Agnes LvaWtte " wider Amalie — Die Getängnißbeamten delm hiesigen Königlichen Bezirks- gerichte. an der Spitze Herr Arresthauö-Inspector Dlttmann. httben am Jahresschlüsse in gerechter Würdigung ihrer gewiß anstrengenden Thätigkelt ganz bedeutende Gratifikationen erhalten. — Untttbalb der Martendrückc ist vorgestern Mittag am rechten «lbuier ein unbekannter männlicherLetchnaman- geschwommen. — Im hiesigen großen Gehege ist gestern eine starke Linde ausgebrannt. Die Feuerwehr war sofort am Platze und löschte den Brand. - — Ein Herr, der vorgestern Abend in der 1. Stunde eine inan gerate ihre Entitehuiigsart Hiera»; nachweislich zurückiühren Droschke engagirl hatte, um sich nach dem Gtadtkrankenhause konnte. Von den Behörden und VcrsichcrungögcscUichasten ist fahren zu lassen, hat sich auf der Fahrt dahin in ver Sriebrich- dieie Geiahr nicht unterschätzt worden und sind Seitens derselben Schntzvorschristeii für die Benutzung von Locomotiven und Loco- mobilen gegeben, z. B. Anbringung von Fnnkenfängcr». Besser aber ais Alles ist, nach uns vorliegenden Aussprüchen sachlicher Capacitäten, der Pa t e n t - Fn n ken l ö sch - A p p a rat von Besold u. C o. in Berlin, linker Anderen spricht sich der kgl. Landbaumeister Gostenoble i» rvtagdebnrg überaus lobend aus und sagt, das; Feuerschäden bei allgemeiner Einführung dieser Erfindung kaum mehr denkbar seien. Wenn wir derselben hier Erwähnung tbun. w geschieht es selbstredend nicht, um in daö rcchnische der Ernndung einzngehe», sondern weil sie unö inso fern des allgemeinen Interesses für wcrtb erscheint, als durch dieselbe wiederum eine Geiahr. die fortwährend drohend vorhanden war. verringert wird. Der Petzold'sck'e Funkeiilösch Apparat be steht im Wesentlichen auS einem in den Schornstein eingeschal teten Evlinder, den die Funken zn passiren haben und in den nasser Dampf durch eine Rohrperbindung so ringelest» wird, das; derselbe gerade dann auf die Funken stößt, wenn dieselben den 'Apparat passiren. — Me sich der Mensch irre» kann, oder — was er manch mal für schlechte Witze macht. Im Eaw K önig verlangt ein älterer komischer Herr recht laut ein Stück Acpfclkuchcn, gicbt dasselbe aber sofort wieder zurück und sagt, „ach, geben Sie mir dafür lieber einen Ligncur zum selben Preise." — DaS geschieht und der Herr setzt sich au einen Tisch und trinkt mit aller Nutze daS Glaöchen auS. woran; er den Hut aufstülpt und hinaus will. Natürlich wird er von; Kellner ungehalten und MN Bezahlung dcü LigneurS ersucht. „Wie so — »ragt der Mann ganz erstaunt — habe ich Ihnen dafür nicht ein Stink Kuchen zurückgcgebcn?" — „Za wob!, aber den habe» Sic ja auch nicht bezahlt." — „Nun, erlauben Sic, den habe ich ja auch nicht gegessen!" Dem Kellner wollte diese Logik aber nicht cinlencistei; »nd Mooie Uriau beaucnitc sich zu»; Bezahle», nachdem er sich überzeugt, daß verschiedene Anwcsenke sich an dem „Witze" amüsirt batten. — ES ist schon viel geklagt worden über das jämmerliche schmale und dunkle Gäßchcn, welches die Verbindung deS Freivcrger Platzes »nt dem F i s ch I; o 'Platze ver stellt. aber — bis dato vergeblich. 'Am Mittwoch hatte dort ein Menschenleben verloren geben können, da von einen, sich durch windenden Zweispänner, neben welchem sich die Passanten nur dabindrücten mußten, ein älterer Mann umgewonen ward, der nur ganz zufällig vor schweren Verletzungen bewgbrt blieb! — Bezüglich deü in der Nummer vom 10. d. ersichtlichen Referats über die Sitzung deS ärztlichen Bezirköbcreinü und der darin enthaltenen Bcmertlmg: die S l e r b I i cb k e i t tcrFried- richstadt betrage 42^/0 wird unS von einem Fricdrichstadtcr geschrieben, daß hier wohl ein Irrthum zn Grunde liegen müsse und in der Timt bat der Nciercnt, nicht der Vortragende, den Zrrthum verschuldet: cS muß heißen 42"»». 'Aach der Zahlung vom Zabre >8)75 batte die Friedrichstadt 14,l^ Einwohner, die Sterblichkeit im Jahre 187«) betrug W2, Z» dieser hoben Zister trugen aber alle übrigen Stattthcilc. ja ein großer Tbesi der umliegenden Landschaft bei. denn bei diesen !V2 Verstorbenen lind 450 aus kein Stadtkraukeuhans und 08 auS dem Ent- bindungSinstitute initgezählt. Es verbleiben darnach nur noch 431 oder lt.ooo Proc. und dabei ist immer »och in Berücksichtig ung zu ziehen, daß sich iu diesem Stadttbcilc »och befinden: das kathol. Krankenstiit, kaS 'Mst für Sieche und das Hohenthal'schc VeriorgbauS, alles Anstalten, welche mehr wie jedes andere HanS zur Erhöhung der Stcrdlichkeitozistcr beitragen, — Einem hiesige» .stausmann. der eine Geschäftsreise zu machen beabsichtigte, war, wie gestern bereits erwähnt, vorgestern Nachmittag von; Eorritor seiner in der WilSdrusterttraße befind lichen Wohnung sein bereits gepackter Neisckoiier mit Effecten im Werthe von ca. 50 Tlstr. gestohlen worden. Schleunige Anzeige und die Reellitat eines Trödlers, bet dem der Dieb die gestohlenen Effecten veräußern wollte, führten noch an demselben rage zu denen Verhgstung. Er ist ein vielfach bestrafter, neuer dings wieder stecibriestlch versorgt» Cigarrenarbeltcr auö der Ge gend Von 'Augustusburg. — Wie vor einigen Abenden im „Tivoli", ward auch vorgestern Abend ein von der Gesellschaft „Eintracht" angckün- istgt gcwcsencc Maskenball behördlich untersagt. Die Nicht- ncachtnng dcö schon neulich erwähnten polizeilichen Verbotes, daß Privatvereine keine öffentlichen Bälle abhalten dürfen, hat auch diesmal die Aushebung veranlaßt. — Gra; Holtzendorff, der unter so eigenthümlichcn Umstän den Dresden und Berlin verließ, befindet sich dem Vernehmen nach in London. — Laut Inserat findet zn der in Berlin am 1. bis 3. Febr. d. Z. in Berlin statrfindendcn Kochkunst-AnSstellung eine Ertraiabrt an; der Berlin-Dresdner Eisenbahn statt, welche vom hiciiaen Gastwirth-Bercin arrangirt und auch Nlckst- mitglickern die Tbeilnahmc gestattet. Die'Ausstcllnna verspricht allerdings Großartiges, da die bedeutendsten Hoteliers, Eondito- reibesttzer und .stüchcnchciS von Berlin kcm Unternehmen ihre Kräfte widmen werden. Der geringe Fghrvreiö beträgt bei acht tägiger Giltigkeit der BillctS für hin und zurück 2.Klasse 10 M.. :>. Klasie bioS 7 M., zn entnehmen hei den Herren Prato- riuS iGewcrhehans» »nd Ehr lg «Stakt Breslau,Helnrichstr.» Die Abiahrt cr'olgt au; i. Februar «rüb o Ubr vom Bettln Dresdner Bahnboi in Friedrlchstadt und wird bioS in Weinböhla, Großenhain und Elstcrwerka gehalten. — Zn Herrn MntsstS Sprach Collegium (Prager straße 30) wurden, wie schon erwähnt, vor einem Zaine in Gegenwart des Herrn .stricgsministers »nd anderer hoher Offi ziere in der Kommandantur 12 Unteroffiziere im Französisch- sprechen eraminirt und zwar zur vollen Zniriedenbeit ihrer hohen Vorgesetzten, ein Neiultat. welches die Unterrichteten ohne icke ^ Aorkenntniß schon binnen vier Wochen durch eine alltägliche > Stunde erzielt hatten. Darnach meldeten sich sehr bald bis zu i 150 Militärs zum Unterricht ln der französischen Sprache im ^ straße mittelst mehrerer Schüsse auö einem Revol ver g e t ö d t e t. Der Entseelte war ein iunger, fein aeklelbetcr stlkann. In dessen Taschentuche eine Graienkrone elngestlckt war. Der Getövtete ward nunmehr einem anderen Ziele zugriüprt, ba daö Stadtkrankenhauü Lelchen nicht auinimmtz - Wie es sich setzt heran-gestellt hat, war das Slttentat eines FortlstldungöschülerS aui einen Lehrer in GerSdorf keineswegs so gefährlicher Art, wie eö Anfangs dargcstellt wurde. Der junge Mensch hat nicht durch daö Fenster geschossen, sondern nur einen Stein geworfen, welcher, da der Lehr» sich ganz außer dem Treffbrrelche befunden, diesen gar nichteinmal hätte berühren könne». — — A», io. Januar »hing sich tn HerwigSdori bei Löbau der Auszügler Johann Gottlob Gras. Der 79 Jahre alte Mann war bereit« seit längerer Zeit geistig gestört. — — Vor Kurzem ist in Nenners dort bei Herrnhut ei» lülährigcr Mühlvursche arrctirt worden, welcher Brandbriefe auSgeworien. in welchem er gedroht hat, das Grundstück seines Lchrberrn anzuzünden. Dasselbe war bereit« im November v. I. von Feuer beschädigt worden und ist der Bube nunmehr auch geständig, solches verursacht gehabt zu haben. — — Zm Kaltbrnche zu Maren hatte am 18. Januar der Bergarbeiter Friedrich August Köhler zwei Sprengschüsse ange zündet, wovon sich jedoch nur der »ne entlud. Ais Köhler nun nach dem zweite» sehen wollte, »plodirte auch dieser und eö wurde Ersterer durch die einporgcichleuterten Steine io heilig an die Wand geworfen, daß er einen Bruch des linken Overlchenkclö, eine Quetschung am rechten Arme und Eontusionen am Kopse erlitt. — — DerWicienplaner Ludwig LcIstncr auö Unterstützen- grün ist am 14. Januar in Mülien St. Micheln, in der Schwalbe'schcn Scheune, in welcher er geschlafen hatte, an einem Gehirnichlage gestorben. — InBautzen hat sich am 14. Januar ein Soldat der II. Eomp. dcö NegimenlS Nr. 103 erhängt. — - In Lehne bei Bautzen sind am 10 Januar 3 Gebäude abgebrannt. — - Am 13. Januar ist der Handarbeiter Johann Gottlteb Schenkel in St. Egibten »trunken ausgeiunden worden. — — Daö lOjäbrige Dienstmädchen, welches sich vor Kurzem in Leipzig hatte vergiften wollen, war nicht, wie behauptet worden war, auö Aerger darüber, daß man ihr den Besuch eines Balles verboten, sondem durch Heimweh zu der Tbat veranlaßt worden. — - Am 15. Januar Abends gegen 5 Uhr ist abermals ein Einbruch in die Kirche zu Frankenberg verübt worden. Man schließt auö der Wiederholung dieser Schandthaten, daß es mehr an; eine Verhöhnung religiöser Einrichtungen, alS anf Raub abgesehen sei. — - 'Am io. Januar batte der ehemalige Dienstknecht deö Gutsbesitzers Schwotzer in Bock au bei Schneebcrg, Hermann Brückimann auö QbcrrltterSarün, in deö Erster»; Wohnung mittelst 'Nachschlüssels sich Eingang verschafft und einen in der Qbcrstiibe befindlichen Koffer mit mehreren hundert Mark und sonstigen Wcttbsacbcn au; den Qbcrbodcn geschleppt. Eben als der Lieb im Begriffe war, denselben zn erbrechen, wurde lein Vorhaben durch die Magb entdeckt, welche sofort Lärm machte. AIS man nun aber gerade dabei war, den Patron zn ergreifen, brachte er sich mit einem Rasirmcsser einen tiefen Schnitt im Halse bei und wurde in das Krankenhaus in Schneebcrg geschafft. — — Qeisentllche Gerichtssitzung am l9. Januar. Eine stehende Rubrik unter den »lamilchalttgcnAnklagen, wiesle täglich in öffentlicher Gerichtssitzung zur 'Aburtbeilung kommen, bilden die Urkundenfälschungen, unter denen ln erster Linie Fälschungen von Wechseln figuriren. Hinreichend bekannt ist es. daß ein Wechsrlkälsch» ganz besonders hart nach dein Ge setze bestrast wird, trotzdem sinken sich fast täglich Leute, die daö verwegene Spiel treiben ln der Hoffnung. unentdectt zn bleiben, bis sie für einen einfachen Namenözug oft auf Jahre In'S Zucht haus cder LandeSgeicinaniß wandern. Der bereits 10 Wochen in Hast befindliche Agent Friedrich Eduard Schließ» auö Oberlös;- nitz ließ sich im Laufe v. I. eine Reihe Fälschungen zu Schulden kommen. über welche heute das von Herrn Gerichtsrath Eine» präsidtttr Schöffengericht entschied. Der Angeklagte ist vrrhel- rathet. Vater zweier Kinder und bisher noch unbescholten. Seine materielle Lage war keineswegs so derangirt, baß man sie alö leitenden Factor bei den Fälschungen bezeichnen könnte, da selbst der Geschädigte. Zeiige Zech, versichert, er hätte kein Bedenken getragen, dem Angeklagten ursprünglich bei Beginn der Ge'chäitö- verbindung ein Darlchn von 3000 -0000 M. aus Wechsel zu gewähren. Zech nmchte die Bekanntschaft Schließers vor 2 Jahren bei Gelegenheit der Beschaffung einer Hypothek, wozu S. Auf trag erhalten hatte und stand seit dieser Zeit demselben alö Geldman» zur Seite, d. h. er biscontirte namentlich die ihm vom Angeklagten präsentirtcn Wechsel, ohne spccirllcn Wcrtb an; bas Acccpt selbst zn legen. Zunächst handelt eö sich um einen Wechsel von 2500 Mark und ist der Ange klagte wie in den übrigen Fällen ohne Weiteres geständig, daö daraus bcsinc liche Accept „FerdinandBeyer. Schuhmachcrincistcr" selbst gefertigt resp. gefälscht zn haben. Die 2500 Mark waren durch die Prolongation zweier Wechsel von Wo bcz. >500 Mart tncl. Verzugszinsen entstanden und behauptet Zech, der Dar leiher, die letzteren nickst mehr eiisilrenken Papiere seien gleich falls mit dem erwähnten gefälschten Aecept versehen gewesen. Einen zweiten Wechsel über 300 Mark hatte der Angeklagte mit dem Aecepte eines singirtcn „Eduard Panlig" versehen und sucht Schließer sich hierbei mit der Erklärung zn rechtfertigen, er habe Zech nicht direct wissen lassen wollen, daß er persönlich Geld brauche. Das Giro dieses Wechsels lautete im Einverständ nissc mit Zeck) aui Schließer selbst. Ein weiteres Papier über 1800 Mark auö kleineren, thello gegen Blaucowechsel, theilS ohne Acccpt erfolgten Zahlungen Zechs an Schließer nach und Eollegium und setzten denselben bis zum Eintritt der Herbst-> nack, entstanden, fälschte S. insofern, alö er darauf den Namen Manöver fort. Es ist ein erfreuliches Zeichen von Wissens-! „Eduard Renz, Baumeister" als Accept anbrachte und auf drang auch in diesen Ehargen, daß ein Theil jener früheren! einem vierten Wechsel über 1200 M. fälschte er das Accept mit Schüler die Stunden, nachdem der Dienst den Mannschaften kein Namen einer gar nicht eristircnten Person, „Louise Herbert mehr Zeit gestattete, wieder ausgenommen bat. sowie baß ca. 70 i geb. Weißborn". Schließlich fällt dem Angeklagten noch die Mann «meistens Schützen) tin Eollegium neu eingetreten sind;! Fälschung eines Giro'S zur Last. Der Zeuge Bretschneiber die«? besuchen dasselbe zunächst, um sich in deutscher Reckstichrei- hatte durch Vermittelung Schließer s rin Dartebn von 4500 M. bnng und i» Betreff ihrer Handschrift auözubNden. Die schwächste «gegen einen Ente December 1875 erst fällig werdenden Heute Vormittag Einsprüche: 9 Heinemann in Löbtau wegen Körperverletzung. 9'/2w verebel. Schröder in Pieschen wegen Beleidigung. st'/> wider Ernestine verrhel. Winter in Kötzschenbroda bcögl. 10 wlber den Prlvatus Gottlieb Limbach in Nieberbermödorf tesgl. 10'/« wi der Ernestine verrhel. Noack hier deögl. 10'/, wider den Kaut mann August Julius Schöne in Potschappel deSgl. IEV« wider den Gutsbesitzer Friedrich August Kästner in Gomlitz deSgl. I l wider den Restaurateur Carl Wilhelm Fischer in Frelberg deSgl. 11'/i wider den Ttabtsteuer-Controleur Friedrich Emil Mittag hier deSgl. »Nachmittag 4 Hauptvrrhandlung wider Regina In Uane verebel. Pletzsch verw. gewesene Hudle gev. Ni-schner in Planen bei Dresden wegen Diebstahl-. vullotiu <!«r v°llt-cL«u iu Numdura dutiuj,' >1 N-üti ck»„> »« IS. 0u»u»r um 8 171» Zlo-ir»«-: N»wl>urn dstruj,- >Ii« Hl»t>«ri»tur Klasse dieier Militärs aber werden, ebenso wie vorgcdackste 12 Unteroffiziere, durch 50 Stunde» unentgeltlich dort unterricht». Für den kalligraphischen Unterricht leb» das Institut eine neue Schreibart, welche. Dank wesentlich» Vereinfachung b» Schrltt- -etchen bei derselben großen Leserlichkeit des kräftigen alte» Wechsel von 4800 Mark erhalten und auch selbst acccptirt. Zeck' bitte hierzu bas Geld beschafft und wußte sich in üblicher Weise der Angeklagte als Girant bekennen. Lange vorher ehe der Wechsel fällig wurde, kam Zech zu der Ansicht, daß eö mit den finanziellen «erdältnlfsen TH. nichts weniger als vorwärts 1»r«. 1A»k»o (Sclmttl.) . , V»rw»utk .... 8t. » i » k»r!» .. . t » , 8oxo»Iu>g»a . , , tdri»ti»»»»i»1 , , , N»p»rimil» ...» 8tvck«,vlm..... rit«»»«,,»? «... Iloslmu . », « , IViEn ...... Uoinsl ... . » K«ucLdiva-»«r , , , . , , llnmdurx LFit ...... 0r«so>ck rc»».»i k»,1»ncll, .... N«rlia ...... I-riprix ..... Me»«»» >) 8««M»8 Is!dlt. ll»r„I>ie. H »>»o<I« 7«r/> - ff VI»d. 880 8VV 751.7 Z 751.2 ? 881V 88VV 712,9 .« 8 76I.I s 880 t 711,S ° 8 — -- 710,8 --- 8 718,1 80 77V.- x 7759 2 80 NO 711,2 S 770,1 080 719,1 Z 8 766.3 L. 8'V 711.1 ' 80 711.« z. ri 71i,i - 80 717,1 80 761,1 S 71«'» L 8>V 8 7isz, z- 880 8S1V j i»L»»>b, c«xi»cct >< kri-eli. voliäix,) »««»»»oli, «»»»«lit (»ivlit, lolcltt, n>i»»ix, Imäsclit »tili, II.r «t»l, «ulkl^ »tili dlclvc^t >»»»»ib. tz«>l«cktö) «oklLujl, vu»»t »NN. v«»-,t-) I>.7icv!u7i, klirr') «tiirll, » Inviccd. I,oä«v>>t"t >«i»lit, ««b»l t»> loiollt, Icl»r THZ 4- o.!ts -7sL s -i" ^ -15.« S -t- a« - <8 k- -1» L - 0.« A -äg ^ - »,4 L - 0.» ' «) 8», «>»t ««ui, i) 3«oxu»x wL»»Ix, Ik»clit» 8tuim. -) 8«« ru'>iu vt«« Scdllve. «) L«!k. -) iisif, vu»»t. ") ttvit t") Ituik, v»n»t. ") N«it'. vc> d»,»Ioi>t 1VI1t«ru»x. I» l»I»»S und ö«u N,d»id«» i»t du» tz»»v»»- t«r, nuc!»I«m «, ,o,t«r» ut«u» ,«»ti«zv», üdm, Huckt »skr runcli xstuN»» mit »t»rii>>» «üdliclicii tViud«» nud ruu»t>m«»der 't'vmiikcratus. I» Osntruleucox» n»d k, ist <>U6 iiarowctsr Ullis,!, e»»uuks» und IVtod »lld tVitisruujr «okr nur int «!i xrüsstsntkcil» Lültsr,c«ocd«». LSMerungS-iveobachruiig am 19. Januar, AbdchSUHr. Barometerstand nach Oscar Bösvlt (Wallstr. 19): 28 Paris» Zoll 4'/r L. (seit gestern I L. gestiegen). — Thermomtt» nach Reau» mur: 3 Grad über »Null. — Die Schloßthurmsahne zeigte Süb-Ost-Wtnd. Wetter: trübe und rauh. «— «Ibhsbe in Dresden. 19. Jan.. Mitt.: 64 Cent, unter v. TageSsteschtchle. Deutsches Reich. Am 18. Januar, an dem gebcnkreichcn preußisch-deutschen Ehren- und Ruhmeötagc, ist, 7 Uhr 20 Min. Morgens, in Berlin die Prinzessin Karl, die ältere Schwester Ihrer Majestät der Kaiserin, durch einen samten Tod von ihren schweren Leiden erlöst worden. Beide kaiserliche Majestäten, die Prinzen und Prinzessinnen beS königlichen Hauses, sämnstilche Kinder, Schwieger- und Enkelkinder umstanden daö Sterbebett der hoben Frau, welche still und ohne Schmerzen an Entkräftung verschied. Die Prinzessin Matte wurde am 3. Februar 1808 zn Weimar geboren. Aus ihre Jugend siel noch ein 'Abglanz auü Weimars goldenen Tagen. So erwähnt Göthe wiederholt b» jungen Prinzessin in den „Tag- und Jahreshcftcn" und Wilhelm v. Humdoldt schreibt von ihr an den Minister v. Stein: „Die Prinzeisin ist nicht nur von schönem Wüchse und einnehmender Gesichtöbildung, sondern auch von dem sanitestcn und besten Cha rakter und besitzt, außer den Kenntnissen und der äußeren Bil dung, die man in ihrem Stande vorauösetzen kann, auch dle innere deutsche, die sie gerade in Weimar vorzüglich gut »halten konnte." Die verewigte Prinzessin hcirathete am 20. Mai 1827 den Prinzen Karl von Preußen und würde somit in wenigen Monaten da« Fest ihrer goldenen Hochzeit geleiert haben. Der Ebe entsprossen drei Kinder: Prinz Friedrich Katt, die Prinzessin Marie Louise Anna und Prinzessin Matte Anna Friederike, vermählt mit Prinz Friedrich, Landgraf von Hessen. Bei der in Elberfeld stattgehabten engeren Wahl »hielt Kaufmann Prell (national-liberal) 14,485, Hasselmann (Soclal- demokrat) 14,245 Stimmen. Sonach ist Prell zum NelchStags- abgcorbncten gewählt. Nach Betanntwerden des WahlrcsultatcS wurden mehrfache Ercesse verübt. Vor dem Gcschästölvkal der „Elberfeld» Zeitung" fand ein solcher Auflauf statt, daß die Passage unmöglich war. Viele Personen wurden thätlich lnsul- tirt und viele Fensterscheiben zertrümmert. Schließlich schritt die Polizei mit blanker Waffe ein und stellte die Ruhe wieder b»; 22 Personen wurden verbastet. Hasselmann reiste nach Hanau, wo Stichwahl zwischen Weigel (national-Ubeml) und Frohme (Socialdemokrat) stattfind». Daö Wahlkuriosu in, daß in der Umgegend von Bettln bcl der letzten ReichötagSwahl mehrfach Stimmen für Mitglied« deö Königshauses abgegeben worden sind, wird noch kurioser durch die Tbasiache, daß in den; Dorfe Eichstädt, Kreiö Oslhavel- land, zwei Stimmzettel mitdcrAufschrift „DerKaiserunbKönlg" deshalb sür ungiltig erklärt wurden, „well aus denselben nicht deutlich hervorgebe, wer damit gemeint scl". Folgenden Steckbrief enthält der ,,D. Reichs Anz.": „Grat Gebhard Friedrich Ludwig Adam von Blücher, geboren zu Gottaun. Großhcrzogthum Mecklenburg-Schwerin, zuletzt Bab- inspektor ber Soolbäder-Aktiengcsclllchaitzu Creuznach, gegen wel chen wegen Betrugs gerichtlicher VoriührungSbcfchl erlassen Ist, und welcher außerdem der Urkundenfälschung dringend verdächtig, ist flüchtig. Sämmtllchc Polizeibehörden werden ersucht, den Gras rc. von Blücher im BctrctungSialle zn verhaften und auf dem kürzesten Wege unter sicherer Bedeckung mir voriührcn zu lassen. Simmern in Rheinprcnßen, den 11. Januar 1877. D» königliche Staatöprokurator." Brest an, 18. Januar, Abends. (Tel.) Der hiesige Schlachtviehmarkt ist von der Behörde aus 21 Tage geschlossen worden, ba zwei Stück krankes Vieh aus demselben angetanst wurden. Oesterreich. Auf der Südbahnstreckc zwischen Steinbruck und Nömerbad fand In der Stacht zum 19. b. eine starke Erd rutschung statt, wodurch der Sandflnß verschüttet wurde und »ne Stauung desseldcn cintrat. Menschenleben sind nicht zu beklagen; auch kein Zugunglück. Der Verkehr nach Triest ist biö auf Wei teres nur über Klagcniurt-Vlllach möglich. Frankreich. Tschernajeff empfing bereits die Report» der Pariser Journale, denen er sein Adrnteu» In Prag erzählte und mittheilte. er beabsichtige nach kurzem Auientdalte nach Italien zu reisen, wo er sich von seinen Strapazen auöruhen wolle. Der Senerai versicherte auch den Reportern, der Ansbruch deS Krieges NI Frühjahr sei unvermeidlich. Italien. Die „Westmlnster Gazette", allerdings kelne un trügliche Quelle, schreibt: Wir «fahren aus guter Quelle au»
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