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- Erscheinungsdatum
- 1876-11-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187611028
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761102
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761102
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1876
-
Monat
1876-11
- Tag 1876-11-02
-
Monat
1876-11
-
Jahr
1876
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«r. 807 K1«-Kr1 »»«,«» «r», r Uhr m d«, M»rt«lchrah« >!i. «ldvn» ne«ntt»vre>« iSerteltähr- »ich 2 MakiPlgk . Lurch u Mark iS PI«e. St ijel.ÄumuieririaPi^. »usta». 30000 «nl. Alle die MUSgaLk »in,^ Ondler Äanulcrtptc «,a>i tick Lic Nkdaclto» nicht ueratiidUch. Jnseraten-Annahme au», lattrt«! ch««l«ns,,t,, uu» Vogler siHambiiig, Brr. u», Wien. rteipiig, vo>el. Bikttau, gmunun a. M,, Nu». «»n« m «eilin, >, Hanidurg, M.. MNii. chrn — Luud« » ««. in Hraiikkurt a. M. — Mr. Vota» In Themni».— »»'»», Lalrr«, NuIUer » Ca. tn Pari». LN»«ig. Wien, giiuknirla Tonnerftag. S. November. Hageölatt für Politik, Nnterhaltunq, Geschäftsverkehr. Aörsenvericht und Iremdenliste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lltpslh «c Rtlchardt in Dresden. Verantw. Redacteur: Fr. Goedsche in Dresden. Iineral» weide» Marirn- chiro^k I > d>« dn>. s Uk.r »»geno.miiev. Sonntags Li, Mi,lag« »2 Ut,, In l'N.gwdt: gi.hr Sloiler- gatlr ü lni glachm L Uln. - Irr R um einer «in iralligkn Peingeüe kolnl i.< PIge. t-inzitr, di di» ^elle US PIgs. »n e Ec-miiite lur da« niichlllä gig, Eiiche'nen Lei Initiale wird „ tcht «e ged rn r linrrtige stn/inn»»- iiiag' u«n nur i nde k.rnnie»;;nn.c>l i.nd Pei i»-.en inierire« im >n.r gegen Pränumerando- .lalilunq e> .a, !ur,ei< i.niike.t oder Po,ie»i.,aL I »i Ilcht Lildcn koiieii Pige. Nineiai! iur k te Mnnlazs. u.'nmmei r er na ti cmem ,pr.:uz« tie Pe:.!«e.!e »ä Pige. XXI. Jahrgang. Mltredacteur: Vr. luintl Für daS Feuillewn: »«rtoamui». TresScu. 1876. Politische«. Käme es auf Thronreden au, o! wie glücklich wäre das LooS der Völker! Da stoßen wir in der Thronrede, mit welcher am 27. Oktober 1875 der deutsche Reichstag eröffnet wurde, auf folgendes Rosabüd: „Die dauernde Erhaltung des Friedens ist heute nach menschlichem Ermessen gesicherter, als sie cs jemals in den letzten zwanzig Jahren vor der Herstellung des deutschen Reiches gewesen ist." Und heute- Russisches Ultimatum, türkische Siege, ein zer fleischtes Serbien, ein aufs Tiefste beunruhigtes Europa'. Wenn dem zünftigen Diplomaten, der die vorletzte Thronrede stylisirte, eine so grausame Enttäuschung passirte, wie verzeihlich ist es, wenn der einfache Steuerzahlende in der Voraussetzung künftiger Ereig nisse irrt! Was ist aber, nachdem das menschliche Ermessen der 1875er Thronrede sich als ein io kolossales menschliches Irren herausgestcllt hat, von den friedlichen Wendungen der l 876er Thronrede zu halten- Diesmal haben die Börsen die richtige Änt wort ertheilt: das Vertrauen sinkt immer tiefer. Düster genug klingen die Wendungen der Thronrede. Sie kennt kein Drcikaiscr- bündniß mehr. Sie spricht sogar von der Möglichkeit eines Krieges zwischen Rußland und Oesterreich. Hierbei reservirt sie Deutsch land die Aufgabe des Vermittelns, des Friedcnsstiftens. Die Per spective, weiche die Thronrede dem deutschen Volke erschließt, ist melancholisch genug: außer dem türkisch-russischen malt sie die Mög- lichkeit eines österreichisch russischen Krieges an die Wand. Darin wird aber jeder Deutsche die Reichsregierung kräftig unterstützen, wenn die Thronrede versichert, daß deutsches Blut nur für die eigene Ehre und für die eigenen Interessen eingesetzt werden solle! Wir brauchen schon oft Gesagtes nicht zu wiederholen: der Ausbruch eines jeden Krieges, selbst des serbisch-türkischen, war zu vermeiden. Für die russische Eroberungssucht wollen wir nicht mobil machen, für die Erhaltung der schmachvollen Türkcnrvirth schaft kein Mausergcwehr abdrücken. lieber die erster« läßt sich Europa nicht mehr durch Humanitätsphrasen täuschen; die Refor men, welche die Pforte plant, sind eben solcher Schwindel. Soeben erfahren wir, daß die Commission zur Bestrafung der türkischen Misscthater in Bulgarien unverrichteter Sache, d. h. ohne ein ein zigcs Urtheil gesprochen zu haben, nach Konstantinopel zurückgekchrt ist; daß der menschenfreundliche Gouverneur Haidar Effendi, der in seinem Verwaltungsbezirke die Mordbrenner nicht würgen ließ, zur Strafe abberufen wurde; daß die Mörder der deutschen Consuln in Saionichi, soweit sie zu Kerkerhaft verurteilt waren, unter dem Vorwände schlechter GesundheitSverhältmsse in Freiheit gesetzt und zur Tafel bei dem türkischen Gouverneur geladen wurden. Wie ist cs zu erwarten, daß die Pforte Reformen bewilligt, die eine Be schränkung der türkischen Willkür nach sich ziehen? Kurz, die Türkei und Rußland sind zwei asiatische Staaten. Die Serben haben voll ständig Recht, wenn sie die Russen ebenso hassen wie die Türken. Sind doch die Serben in den entsetzlichen Krieg von den Russen förmlich hineingehetzt worden. Während Serbien aus tausend Wunden blutet und zuckend zu den Fiißen des türkischen Siegers liegt, diplomatisirt Rußland noch! Eine solche Treulosigkeit muß die russische Politik bei allen Slaven in Verruf bringen, und ledig lich. um das Prestige zu retten, präscntirte Ignatieff dem Sultan das russische Ultimatum. Sonach scheint der Ausbruch des Krieges in der nächsten Zeit bevorzustchen. Von den russischcnRüstungen erwähnen wir,daß dieDircctoren der russischen Bahnen nach Petersburg berufen wurden, um einen all gemeinen Plan für die Militär-Transporte, unter zeitweiliger Ein stellung der Waaren- und Passagicrzüge. auszuarbeitcn. In die türkische Kriegs-Verwaltung aber ist ein an ihr ganz ungewöhnlicher Geist der Uebcrstürzung gefahren. Alle am Donau-User gelegenen Häuser werden völlig rasirt, um dem eiligst betriebene» Bau von Schanzen und Batterien Raum zn schaffen. Die Tonauflotille der Türkei wird armirt und bemannt, thcilweise mit englischen Matrosen. Doch tritt alles dies vor dem entscheidenden Schlage zurück, den der türkisch.' Generalissimus Mdul Kerim gegen den russischen Prahl hans Tschernajeff führte. Er durchbrach dessen Linien, eroberte 10 Geschütze, machte viele Gefangene und nahm die serbische Festung Alerinatz mit stürmender Hand. Fürst Milan reiste spornstreichs nach dem Heere ab und telegraphirte angstvoll einmal übers andere an den Zaren um Hilfe. Me Pforte ist in seltsamer Lage; alle Früchte ihres Sieges soll sie fahren lassen. Neben diesen aufregenden Sccnen hat das Publikum kaum Neigung, den Bedürfnissen des praktischen Lebens Aufmerksamkeit zu widmen. Doch nöthigt die Thronrede, hierauf eine», wenn auch flüchtigen Blick zu werfen. Mit Befriedigung wird die Nation davon Kcnntniß nehmen, daß die Reichs-Regierung bei der Erneuerung von Handels-Verträgen die Benachthciligungen von der deutschen Industrie abhaltcn wird, die so schwer auf ihr lasten. Die Auf hebung der Zölle auf Eisen, Soda und Chemikalien würde als ein harter Schlag auch von der sächsischen Industrie empfunden werden. Recht nebelhaft sind die Redensarten, in denen sich die Thronrede über die Justizgesetze ausläßt. Es scheint, als muthc man dem Reichs tage zu, sich dem Willen des Vundesrathcs bedingungslos zu unter werfen. Die Justiz-Eommission hat z. B. die Allgewalt des Staats anwalts, ivie sie in Preußen besteht, einzuschränken versucht und eine Reihe von Garantien für den Angeklagten aufgestellt. Nicht, daß man die Energie des Staatsanwalts in der Verfolgung des Verbrechens schwächen will. Aber, wie Or. n. Schwarze in seinem Berichte hierüber aussührt: „Ein gerechtes Straf-Versahrcn ist nur denkbar, wenn den, Angeschuldigten gleichfalls die vollste Möglichkeit gewährt ist, die zu seiner Entlastung, wie zur milderen Beurteilung seiner Schuld dienlichenThatsachen dem richterlichen Urtheile vorzu legen. Die Ermittelung der vollen Wahrheit ist Hauptziel eines guten Siras-ProceffeS, und der Ermittelung der Wahrheit Hinder nifse bereiten, ist nsiP Aufgabe der Gesetzgebung. Dem Staatsan- walte will man alle Mittel gewähren, Verbrecher energisch zu ver folgen, aber cs kann neben voller Gewährung dieser Mittel immer noch die Möglichkeit gesichert werden, daß der Angcschuldigte das zu seiner Entlastung und Rechtfertigung Dienliche geltend mache und es können beide Rücksichten dergestalt in dem Gesetze gewahrt werden, daß nicht eine Eollission derselben zum Nachtheile der Strafver folgung erwächst." Von dieser, wie uns scheint, gerechten Stellung des Staatsanwaltes will man in Preußen wenig wissen. Hoffent lich laßt sich der Reichstag nicht einschüchtern, lieber das Reichs- Eisenbahn-Projekt schweigt sich die Thronrede auS. Doch verweisen wir hierüber auf unsere Original-Correspondenz auS Berlin. Neueste Telegramme der „Dre-duer Nachrichten." Paris, l.Novbr., 5 Uhr. Der „Agence Havas" zu Fwlge wurde das russische Ultimatum an die Pforte gestern Abend durch General Ignatieff überreicht. Konstantinopel, 31. October. Außer dem aus Rustschuk vorliegenden Telegramm ist der Pforte nunmehr ein Telegramm des Serdar Ekrcm, Abdul Kerim Pascha, zugegangen, welches be stätigt, daß Alexinatz von den türkischen Truppen nach siegreichem Kampfe genommen ist. Belgrad, 31. October. Fürst Milan befindet sich in Paratchin, die Armee Tschernajcff's steht l ei Teligrad, diejenige Horvatovie's zwischen Djunis und Kruschevatz. Die durch den Ver lust der Stellung bei Djunis hervorgerusene Bestürzung hat sich etwas gelegt, es herrscht große Thätigkeit und der Entschluß, aufs Aeußerstc Widerstand zu leisten. Locale« aud Sächsische». — Der bisher In Wartegelb gestandene trübere Borstand des GerichtSamtS Mügeln, Gerichtoamtmann Heinrich Wilhelm Büchner. Ist in Ruhestand übergctretenOer Avvoeat Paul Gott lob Schmidt in Leipzig zum HittSarbciter bei dem Appella- tiouögericht daselbst mit dem Titel und Range eines AppeUations- gerichtöratbS. und der GeschichtSmaler Ferdinand PauweIS zum Professor an der Akademie der bildenden Künste mit dem Litel eines Hoircttbs, sowie zum Mitglirde dev akademischen Raths ernannt worden. — Wie wir hören, gedenkender Finanzrath Geßler und Direktor Ober-Ingenieur P öge, beide bisher Beamte der Leipzig- Dresdner Bahn und um deren Blürhe wohlverdiente Männer, zu Neujahr aus dem Staatsdienste, den, sie nur wenige Monate ange hört haben, sich in ehrenvollen Pensionsstand zurückzuziehen. — Seit Abrundung des sächsischen StaatsbahnnetzeS durch Ankauf von Privatbahnen sind derGcneral-Direction der Staato- bahncn gegen 11,000 Angestellte und Beamte, einschließlich der Boden- und Streckenarbeiter, untergeordnet. Neben diesem Beamtcnheere beschäftigt das Finanzministerium beim Baue neuer Staatsbahnen nicht weniger als gegen 26,000 Arbeiter. — Das amtliche Negierungs-Organ „Dresdner Journal" bringt nunmehr offiziell dis schon allbekannten, gestern perfect ge wordenen Veränderungen bei den Spitzen der sächsischen Ministerien. — Die vom letzten Landtage zur Ausführung des Brand- versichcrungS-Gcsctzes gewählte Commission, Abgg. Grahl, v. Oehlschlägcl, Bürgermeister Hennig u. A., ist gestern zusammen- getreten. Sic wird ihre Arbeiten in ungefähr einer Woche er ledigen. — Als der Staat die Leipzig Dresdner Eisenbahn zu einem Preise ankaufte. der einer lOproeentigcn Verzinsung cnl sprach, ging die Meinung auch der Befürworter diesesAnkaufs dahin, daß dieser Preis ein sehr, ja ein zu hoher sei, daß nian aber um der wirthschastlichm und politischen Vortheile des Ankaufs willen in den sauren Apfel zu beißen habe. Noch ist der Betrieb erst seit wenigen Monaten auS den Händen von Privatpersonen in die des Staats übergcgangcn. als sich schon hcrausstcUt, daß jene Befürchtung so ziemlich in ihr Gegentheil sich vcnvandeln und das Geschäft, das der Staat mit dem Anlaufe macht, als ein finanziell vorthcilhafteS Herausstellen wird. Seitdem nämlich die Staatsverwaltung in die Details des bisherigen Betriebes tiefer cingedrungen ist, hat sich er geben, daß die Grundsätze, nach welcher bisher die Leipzig-Dresdner Bahn verwaltet und controlirt wurde, nicht allentl-albcn Dev» ent- ^ sprechen, was man unter einer rationellen, sparsamen, umsichtigen , und ihrer Verantwortlichkeit gegen Tritte bewußten Geschäftsweise i versteht. Die Buchführung,das Kassenwesen, die Controls und manche > andere Einrichtungen beruhten zum großen Theil auf Anschauungs- weisen und Vorschriften, welche der Willkür des Einzelnen ganz erheblichen Spielraum gewährten. Durch Vertauschung dieser Usancen nur dem gesunden Verfahren, wie cs bei den Staatsbah nen Sitte, wird der Staat an Material enorm ersparen, wird das Günstlingswesen, und die Verfolgung persönlicher Vortheile auf Kosten der Allgemeinheit beseitigen und dein Lande regelmäßig fließende Einnahmequellen sichern. Für gründliche Revisionen, Controlen, Kassenstürze, sowohl regelmäßige als un^wartetc, war nicht hinreichend Sorge getragen. Die Geschichte mit dem Bcchnhofövor- stcmde in Kötzschenbroda ist besonders lehrreich. Als bei ihm unerwartet eine staatliche Revisionskommission eintraf, überreichte er aus einem Privalschrankc heraus ein Blcchkastchen, das die Kaffe enthalten " solle! Die Bücher waren in grauenhafter Unordnung und jetzt stellt sich bereits ein Deficit von 5000 Mark bei dieser Station allein heraus. Das Alles macht jetzt den bewährten Vcrmaltungs und Controle-Grundsätzcn der StaatöbahnenPlatz und wird dem Staate Summen erhaltende eine lOprocentigeVerzinsung erheblich hinter sich lasten. Die Leipzig-Dresdner Bahn wurde patriarchalisch ver waltet. Die Chefs in Leipzig kamen nach der Börse ein halb Stünd chen zum Plaudern zusammen und überließen im Uebrigcn die Ver waltung einigen wenigm. wenn auch persönlich äußerst tüchtigen und chrenwerthen Personen, die aber nicht überall sein konnten. Die Generalversammlung der Actipnhr«! war zufrieden, wenn sic gute Dividenden cinstrich. Ein andrer Geist kommt aber in eine Sache, wenn ein Minister dem Landtage für die Erträgnisse der Bahn ver antwortlich ist, wenn davon die Frage abhängt: ob die Steuern er höht werden müssen- Ta verstopft man Abzug Köcher, aus welchen Einzelne :s. Kötzschcnbroda sich ihre Privatgäncn bewässern — Wie wir hören, ist gestern "Nachmittag eine in Finanz und Gewerbelreisen jüngst vielgenannte Persöiilicökcit unter Bc schlagnahme der Geschäftsbücher in Haft genommen worden. - An gestriger Sitzung erledigte die L a » des j ü n o d c sechs verschiedene Petitionen. Die cnien beide» verwandten sich für die Belassung deö Snperi'ndcutursitzes in OclSuitz und in Döbeln. iErsterer soll nach M arkncuki rcbeu, letzterer nach LeiSnig verlegt werde»l; >ie wurde» dcm Kirchcmcgniicnl lznr „Kciintnimiabmc" überwiesen. Zur „Erwägung" cmrwbleu ward ihm dagegen die Petition der Kirwenvorsünikc ss,r Set. Nicolai zu Chemnitz und zu Alrchcmnltz, die bezweckt, die Synode möge dahin wirken, „daß den genannten, schwcrvcschätigten Ge meinden da-Bewußtsein wieder verschallt werte, aus auskömmlich totirter Pfarrstelie auch einen Pfarrer zu haben, der seine Kräfte nicht im Wesentlichen staa tlicbcn Bci waltungszwcckcu opiern muß." Diese Petition wart warm bnüuvortct von Pastor l»o. Sülze, welcher daraus hiiiwicd. daß ganz besonders in Chem nitz dem jetzigen angcdeutcteu Nehclstandc gründliche Abl-ilie ge schafft werden müsse, zumal dort bekannt ich bic Sociaitcmokratic sehr stark sei, „die ja doch schließlich nur burch bie Kirche überwunden werden k ö » »elieber dicse Be merkung ward namcnNich aus der Tribüne merklich gcsiann!. Die Petitionen des l>. Binkn». um Abäudcrung von 'Absatz 2 in 8tt8 der Kirchenvolslandö- und Synodaloldming und di'e dck KlrchenvorstiMdeS zu M itlweida um Abäudcrüng der :m und ü8 ebendaselbst, lä' t »ia» aus sich beruhen. Die letztere Petition richtet sich zum Theil mit gegen die Zusammensetzung der jetzigen Synode, sic unter das bürgerliche Element, „tcu ge bildeten Mittelstand", zu wenig vertreten, was den consynodalc» Ziminermann veranlaßt, eine» statistischen Ueberblick iwer die Versammlung zn wenen, der ibn dann rn dem desriedigenten Resultat führt, daß tie gegenwärtige Synode „eine er lauchte' sei, mit der man wohl zuirieden sein könne. Diese? CompIIment ward natürlich recht bkiiällig cntgcgengenommeu und Mlttweida wirb sich beruhigen. — Eine Petition vr. R ü - ling' s und Gen. gemäß, um Anniabme der im Dienste der inneren Million unserer Landeskirche siebenden Geistlichen a!b Mitglieder des geistlichen CuicritirungSkondS und der allge meinen Prediger-Wittwcn und Wallen-PensionScasse, wird beim Kirchcnrcgiincnt beaniragt: dasselbe wolle, wenn irgend tbunlich, den genannten Geistlichen die Consinnirung ertönte» und ihnen dadurch den Cnitritt in die betr. Gassen ermöglichen. Der Abg. Günthcr-Saalbanse» hat sich neulich in der De batte über Sülze, wie wir nachträglich ersehen, keineswegs für de» Littbartschen Antrag ausgesprochen, auch gegen die darin enthaltene Verurtnellung Suue's gestimmt, da Sülze eine Er klärung in der Svnodc abgegeben bat, d!c wesentlich anders a!S seine in der „Leuchte" vorgetragenc» Ansichten klang. Hingegen bat Abg. Günther es auch nicht zu billigen vermocht, daß ein Geistlicher aios olchcr und w lange er im Dienste dcrcvaiigc lischen .nirchc stein, Ansichten lehrt, die den Grundprinzipien der Kirche, deren Diener der Geistliche llt. schnnrsiracko widersprechen. — Die Angelegenheit deö Elb - Spree - Kanaltz schreitet rüstig vorwärts. Bo» der kgl. preuß. General Staats-Kasie zn Berlin sind deni hiesigen Comilce üll.tt«»» Mark sEaisirer Herr Mankiewicz) zur Vollendung der Vorarbeiten zugewiesen worden, während die sächs. Regierung 10,000 Mark zum selben Zwecke bewilligte. Diese Bewilligungen erfolgen nach den bekamiter.- manen gefaßten Beschlüssen der preuß. und säckn. Landtage. Der 27 Meilen lange Kanal erfordert nur 18 MeHen Bau, die übrigen Strecken sind bereits schiffbar. Uebrigens sind bis jetzt schon 51,'too Mark an die Vorarbeiten zum Kcmaloau gewandt worden. Höchst wichtig und Kosten ersparend erscheint e!» von dem Ingenieur Bellingrath erfundenes System, r»n ganze Fracht schiffe mit sammt der Ladung biS zn 6000 Ctrn. über Land zu schaffen. Dieselben werden ans den, Wasser aus Wagen ge schoben und mittelst Schienengleia über Laut fortbewegt uuo von den Wagen wieder direct in den Kanal geschoben. Man umgebt dadurch das umständliche und überaus kostspielige Schleußen- Svstem. Für den Frachtschiffbetrieb im Kanal llt das Ketten- schicpp-LYstcm in Aussicht genommen. — G ew c rb ev e r e i n. am :'.o. October. Am Protokoll werden bicSmal über ill» Personen alS Ncuan,genommene verlesen, ein Zeichen, wie rasch die Mitgiicderzahl des Vereins steigt. Der Vorhand, Herr Walter, macht zunächst von einer originellen Wette Mittbeilung. welche der Hauptvorirageute der letzten Ver sammlung, Kapitän Bade, eingegangen. Derselbe bat sich uäm- l'ch verpflichtet, bis zum 1. Aauuar 1877 100,MO gebrauchte Bricstnarkcn zu sammeln. Mitglieder, welche im Besitze solcher sind, werden gebeten, sie zu dein Zwecke Hcr, n Photograph Krone zn ükcrmittel«. Herr ve. Reumann beneblet im Anschluß an eine vorliegende Zeichnung über den Proj. Wagner'ichen Apparat zur Bestimmung des spcclfll'chrn Gewichts der Gelle. Der Via« stab für die Bestimmung der Dichte der Gaie in die cttmoiphäri schc Luit. Wird Leuchtgas vom Wasser in 201 Tckiuideu, at mospbäriickse Lust aus einem gleichgroßen Raume oller einer Glasröhre» in 276 Sekunden verdrängt, so ist daö specisllcheGe wicht des Leuchtgases -- 20I.20l, tivitirt durch 276.276. wa« i ca. o,6 als specifll'cheS Gewicht des Leuchtgases ergievt. Für Gaie. ! welche leicht vom Wasser abiorbirt werke», wird Quecksilber ß'arr des Wassers verwandt, »crr Kaillmann Harnapp führt einen neuen Fencrindicakor iPreiö 10 Mart, be, größeren Bezügen 7 Marl) vor. Derselbe verübt aus der Ausdehnung der Körper durch Wärme und ist äußerlich den Haustelegraphen ähnlich Sobald ein bestimmter Wärniegrad durch ausbrechcndco Feuer in dem betreffenden Raume erreicht, wird der Contakt einer eiektti scben Leitung geschloffen und im Beobachtungöraum erklingt ein Giockeiisigucll w lange, als die Wärme in tcnem Raume in der beircbentcii Höbe andanerr. Zugleich uolirt der 'Apparat glcim den HauSkrlegraphen. in weichem Raume das Feuer auSgebrvchc», so daß man nicht erst lange nach dem Herde tessclbcu zu suche» braucht. Der »Apparat bat viele Vorzüge vor anderen viöhcr in Gebrauch befindlichen und dürste für größere Fabriken. Theater, vlrckllve rc. bei Bewährung sebr crwünicht komme». Ferner bringt Herr Harnapp als Beweise cuermer Billigkeit mancher Artikc! Schlösser zu Sctllescrkästen zur Ansicht, von denen taS Gros nur 7 Mark kostet, endlich ein amerikanisches Werkmcsicr für Huf. schmiede. Bet den kllbber in Gebrauch befindlichen Wertmessern, die nach vorn gestoßen wurden, kamen nicht selten Verwundungen der Thicre an, Schenkel vor. Daö amerikanische Wcrkmcffcr zieht der Hufschmied nach sich: eine Beschädigung keS Thieces ist dadurch unmöglich gemacht. Dergleichen Messer sind übrigen? schon bei verschiedenen Hufschmieden in Gebrauch. Den H.mpi- vvrtrag über ..Fbrati»» » Laut» Olai k" vielt Herr H>"
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