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- Erscheinungsdatum
- 1876-10-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187610296
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18761029
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18761029
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1876
-
Monat
1876-10
- Tag 1876-10-29
-
Monat
1876-10
-
Jahr
1876
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«r Sv» «anrnftr,», ir. «von. »irrtkliähr- U4 3 Mart 50 Psge^ durch »ievol, » Martes P,,«. «tiijrl.NummernlaPltk. 30000 Eldl. Ave di, RU«,«che ,ln-«> lairblcr M,u»icrt»l« »aibt sich die vlkdaruo» Ulcht verbtudilch. JnIrrat«n>A»uahm« au»- ivilrii »aal,nlt«i» und Va-l«» I,n)»uldur,. Brr- ltn. wird. oripzlg. Bairl, Breslau, iiranlsurl a. M., — R»d. Masse >» Beriiu, wldt«,. L!>e», Sawdurn, kscauliurt a. M., Mün chen. — Laub« » <b«. in granlsurt a. M. — »«.Valn» in ilhcmnid.— ll»'»», s.aNlia. liulllar L Ca. ln Paris. Sonntag, SS. Oktober. Tageblatt für Politik, Unterhaltung, Hefchäftsverkchr. Börsenbericht und Aremdenkiste. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Lltpslh Ntlchnrdt in Dresden. Verantw. Redakteur: Fr. Gseöschk in Dresden. Snskrat» »rrdrn M»rien- «»r,d» I, dt« »d.» Udr «»genommen. Souirtaai dl» Mura,, »r Udr. gn Neusladl: grab« «losier- gasi« 5 t>» Nachm.^ Udr. — Der Raum «nirr «tn> sdalitgeu Belitjeil« tollet >a Plae. lbuigemudr dl« cjetle du Psgr. Et»« warum,« siir da» »dchiilaaigclLlicheiaen d«r 2ui«lale laird ulchl g«b«dku. Nurwarlis« vnuonrkn- lüuuragc vo» uni uuve tauuleu Hirnn» und Pci- so. en iujcrircü wir nur gegen Prä»um«ra»do- Aalit»»,, durch Bnei« Ularlen oder PniiciulaI' ln»». Achl «ilbe» lasten 15 Piae. Jiurrate siir die Munlag- - Nnnnn-r «der nach einem Bstiag« die PUtt^ciie ,'U P»e,i XXI. Jahrgang. Mitredaeteur: Vr VliutI Für das Feuilleton: Llrortuit»«». PolittscheS. Ein wahres SedanLgefühl hat sich der Serben bemächtigt; das! Gefühl, eine entscheidende, kaum wieder gut zu machende Niederlage ^ erlitten zu haben. Flehentlich strecken sie die Arme nach den Grog- l machten aus. Ihr ganzes Larrv ist den siegreichen Türken so gut wie preisgegeben. Zn 8 bis 10 Tagen können die Sieger von i Djunis an die Thore Belgrads klopfen. »Wohin soll sich Milan rv!?ulu«, nicht r«x, flüchten? Wohin die Negierung uild die Skupschtina ? Der Himmel ist hoch und der Zar ist wett! Beson' dcrü dieser letzte Satz wird in seiner melancholischen Bedeutung den Serben jetzt vollständig klar. Zweimal bereits haben die von den Türken geschlagenen Serben den ihnen ange'ootenen Waffenstillstand abgelehnt, weil Rußland ihn nicht zugab, iveil Tschernajeff die Nolle eines slavischen Garibaldi zu spielen hoffte. Alle die lächerlichen Nönigsmachex-Spielereirn fallen den Serben nun doppelt schwer auf's Herz. Wenn, wie kaum anzunehmen, Tschernajeff nicht über eine streitbare Reserve verfügt, so steht dem türkischen Sieger, Abdul Kerim, ftei, Über Serbien zu schalten wie ihm beliebt. Besähe die ser eine gutberittcne Eavalerie, zeichnete er sich nicht durch orienta lisches »Phlegma aus, wären die Wege in Folge längeren Negen- wetterS nicht bodenlos aufgeweicht, so würde er die letzten Neste der russisch-serbischen Armee wie Spreu vor sich herfcgcn. Binnen we nigen Tagen tonnte der serbisch-türlische Krieg faktisch zu Ende sein. Es erscheint uns höchst unwahrscheinlich, das; ein Heer, das aus sehr stark verschanzten, mit Schützengräben unter einander verbundenen Befestigungen durch die Nachhaltigkeit des gegnerischen Bajonett- Angriffs hinausgedrückt wird, moralisch sich zur Widerstandssort- setzung wieder sammele. Die Rückwirkung des türkischen Sieges auf die Haltung der Pforte ist unausbleiblich. Damit, das; die Serben den Russen fluchen, weil sie so lange zögern, ihnen Hilft zu bringen, ist es nicht abgethan. Wenn Rußland nicht bald als rettender Engel erscheint, erleidet sein Prestige bei der ganzen Slavenwelt Osteuropas einen Schlag, den zu verwinden, die Arbeit mühevoller Jahre sein wird. Augenblicklich haben nun der Sultan und der russische Gesandte Jgnatieff eine Anzahl schöner Worte gewechselt, die man nicht ohne Lachen lesen kann. Eä heißt ein unwürdiges Spiel mit Worten treiben, wenn Jgnatieff den Wunsch auSdrüclt, daß der Sultan die Schwierigkeiten geebnet finde, um das Loos seiner Untcrthanen zu bessern und wenn dann der Sultan darauf hofft, daß ihm der Zar die Ausgabe erleichtere, sein Volk glücklich zu machen. Dieser phrasen- reiche Dialog der Todfeinde ist beinahe so drollig, wie der Auftrag, den der Sultan einem der bedeutendsten Juweliere von Paris gege ben hat: derselbe solle augenblicks einen seiner Leute mit Diamant- schmuck der verschiedensten Art, d. h. Halsbändern, Diademen, Arm bändern. Fächer», Uhren, Ringen, Gürteln u. dergl. nach Konstan- tinopel senden, bannt der Sultan diese Sächelchen seinen beiden längsten Schwestern, die er am 20. November verheirathet, als Aus stattung mitgeben könne. Da der Nachfolger des Propheten vergessen hatte, sofort das nöthige Geld »ntzusenden, so wartet der Pariser Juwelier vorsichtiger Weise mit der Absendung jener Pretiosen. Inhaltlos und phrasenreich war auch die Antwort, welche der österreichische Minister-Präsident Auersperg auf die Herbst'sche In terpellation wegen der Orientfrnge erlhsilte. Niemand ist dadurch über die Haltung, die der Kaiscrstaat an der Donau im Oriente beobachten will, unterrichtet worden. Recht unzufrieden muß der Kaiser von Oesterreich über die Haltung seines ungarischen Ministers Tisza wegen des Pestcr Fackelzuges sein. Der akademischen Jugend Ungarns wird Niemand die Berechtigung abstreiten, zu den Ereig nissen Fühlung zu nehmen, die ihr Vaterland in seinen Grundsäulen erschüttern können. Es ist das glückliche Vorrecht der Jugend, frisch aus dem lebendigen Quell des Gefühls zu schöpfen. Anders ist aber die Stellung eines verantwortlichen Ministers. Tisza ver handelte nun ziemlich lnmchikoS mit den Pester Studenten, er räumte ihnen einen zu weitgehenden Einfluß auf die österreichische Gesammt-Politik ein und als ihm der Kaiser sein Mißfallen über eine so leichtfertige Politik ausdrückte, mußte er schließlich die Studenten-Ansammlungen durch Comitats-Panduren auScinander- sprengen lasten. Ein anderer Theil von Oesterreich zieht jetzt die Aufmerksam keit sehr unliebsam auf sich: Wälschtirol. Es wimmelt dort von italienischen Agenten, die auf LoStrennung dieses Landes von Oesterreich arbeiten; man verbreitet Broschüren und Zeitungen zu diesem Zwecke und hetzt nach Leibeskräften. Da die Behörden in Wälschtirol sich anfangs lässig benommen haben sollen, sind scharfe Weisungen von höherer Stelle eingetroffen, haben einige Beamten- vcrsetzungen stattgcsunden und, wenn man die plötzliche Reise des Statthalters Grafen Taaffe und des OberlandcSgerichtsrathcS Kin dinger nach Trient damit in Zusammenhang bringt, stehen noch strengere Maßnahmen zu erwarten. Bis jetzt wurden verhaftet und in Anklagezustand versetzt 0 Bewohner von Mezzo lombardo wegen Störung der öffentlichen Ruhe, der Redakteur und ein Mitarbeiter des „Trentino" wegen HochverratheS, drei angesehene Persönlich keiten der nationalen Partei in Riva aus bisher nicht bekannt ge wordenem Grunde. Das dem Touristen wohlbekannte „Cafö Andreis" in Riva wurde jedoch erfolglos durchsucht, weil man dort ein Waffcndcpot vcrmuthete. Allerlei übertriebene, beunruhigende Gerüchte von Truppcnmärschcn, Anlegung von Fortificationen an der Grenze u. s w. geben dieser Agitation und den dagegen ergriffe nen Maßregeln eine Bedeutung, die sie angesichts der ganz ruhigen Haltung der überwiegenden VcvölkerungSmchrzahl vor der Hand nicht verdient und erst dann gewinnen würde, wenn ein nicht für wahrscheinlich gehaltener äußerer Conflict cintrcten sollte. Die Ergebnisse der Wahlen zum preußischen Landtage werden wir erst nach dem Bekanntwerden der ländlichen Wahlen würdigen kennen. Eharaktensiisch ist die Verbrüderung der Fortschrittspartei und der Nationallibcralen in Frankfurt a. M. Diese Vereinigung' hat dort die Wahl Lasker'ü und den Durchfall eines Vertreters der Volkopartei ermöglicht. So oft diese beiden Parteien sich befehden, so grimmig sie einander die Zähne weisen, so einig werden sie, wenn es gilt, einem ehrenhaften Vertreter einer anderen Partei enlgegen- zutreten. Erst schlagen sie sich, dann vertragen sie sich. So geht's auch in Sachsen. Anfangs schien es, als dürft kein Fortschritts mann an einem Tische mit einem Nationalliberalen sitzen, ohne daß das Tuch zerschnitten würde. Dann aber kommen die Herren sein säuberlich in Döbeln zusammen und berathen, wie sie andere, ebenso wie sie berechtigte Parteien vom Reichstage auvschließen können. Neueste Telegramme der „Dresdner Nachrichten." Belgrad, den 28. November. Osficiell wird von hier gemeldet, daß die Nachricht, die Türken hätten Djunis genommen, ganz falsch ist; dieselben sind im Gegcntheil am 23. Oktober von der serbischen Armee zurückgcworftn worden. Seitdem hat keinerlei Zusammenstoß stattgefunden. Die fremden Corrcspoudcntcn im türkischen Lager sind offenbar Opfer einer Mystifikation gewesen. (?) Locales and Sächsisches. — Dem Pfarrer und Schloßprediger Earl Gustav Flade in Neuhauscn ist das Ritterkreuz 1. Kl. vom AlbrechtSorden ver liehen, der Transport-Oberinspector bei der Staatseisenbahnverw. Johann Wilhelm Bahr zum Finanzrathe bei der General- Direction der Staatseisenbahnen, der BetriebS-Director Earl August Gehler zum Finanzrath ernannt, und dem ordentl. Pro fessor am hiesigen Polytechnikum, I)--. Ernst Hartig, der Charak ter und Rang als Negierungsrach bcigelegt worden. — Wir erhalten folgende Zuschrift: „Berichtigung: In Nr. 301 der „Dresdn. Nachr." finden sich die Worte: „1'. Sülze hat auch das Fchlsame seines Auftretens eingesehen, hat zum guten Theil widerrufen." Ilm nach Kräften die Debatte von allem Zu fälligen abzulenlen und sie zu einer möglichst friedfertigen machen zu helfen, habe ich gern anerkannt, daß meine Schreibweise jetzt eine mildere sein würde. Die stenographischen Berichte thun aber dar. daß ich meine Ueüerzeugungen weder zurückgenommen, noch abgcschnEcht habe. vr. E. Sülze." -Fackelzug und CommerS der Studirenden beS K. Polytechn ikum ö. Kurz vor 7 Ubr vorgestern Abend nahm der zu Ehren der Zerren Staatöminlster vonNostiy- Wallwi tz und vr. vo» Gerber von der Studentenschaft dcö K. Polytechnikums arrangirte Fackelzug seinen Anfang. Der Zug ward eröffnet von 20 Berittenen ttte trotz des Fackelscheins und Tumult sehr frommen und schönen Pferde waren aus der Ncirbadn des Herrn Hirsch seid, Struvestraße, regulrirt», dann folgte das EHNtch'sche Musikchor in Civil und darauf die Ver bindungen „Teutonia" und „Coneortia" mit ihren Chargirten in studentischem Wichs; eine Egnipage brachte hiernach die zur Be grüßung der Herren Minister erwählte Deputatton und dieser folgte wieder ein Musikchor und der Gesangverein „Erato". Der Zug van mindestens 400 Fackeln gewährte ein effektvolles Bild; er bewegte sich über den Albcrtplatz, die Anton- und Kaiser straße aus den Kaiser Wilhelm-Platz vor das Minister-Hotel. Die Polytechnitct-Deputatlon verfügte sich in die Wohnung des Herrn vo» Noslitz-Wallwitz, während der,.Erato" aut dem Platze Otto's immer irisches Lied „DaS treue deutsche Herz" sang, worauf die Versammlung dem Gefeierte» ein Hoch auSbrachte. Se. Crcellcnt erschien zuletzt an der Thür des Hauses, sprach in Herz- liehen Worten seinen Dank aus mit dem Hinweis, baß die ihm dargcbrachle Huldigung vor Allem Sr. Majestät dem König ge bühre. unter dessen weisem Regiment cs ihm möglich geworden sei, DaS zu wirken, wofür man ihm tanke. Weiter begab sich der Zug durch die Könizstraße, Birkcngasse auf die Thereslen- slraße vor die Wohnung dcö Herrn Staatöminlstcr von Gerber und wiederum begaben sich die Deputationen in die Wohnung, während der „Erato" eine Serenade „Nachtgesang" von Schubert ertöne» ließ, dem sich wieder ein Hoch ans den neue» Ehei an schloß. Der Rückwei ward über die Kalseriiraße nach dem Kaiser Wilhelm-Platz eingcschlagcn. Dort traten die iämmtlichen Fackel träger zu einem weiten Kreis zusammen, das Oauckc-aums igitur brantie in kraftvollen Tönen durch die Luit und taö Zusannnen- werfcn der Fackeln begann. In großen Bögen wurden sie nach dem Mittelpunkt des Krelscö aus einen Haufen geschleudert, was Indessen nicht immer so glücklich geschah, wie cs bei solchen Ge- lcgeiibcitc» z. B. die Studentenschaft Leipzigs zeigt. Einige Fackeln purzelte» sogar unter die dichtgedrängte Menschenmasie. worauf Feuerwehrleute, die sich schon vorher ausgestellt hatten, die Gefahr bald beseitigten. Hiernach zerstreute sich die Poly- tcchnlkcrschast und daS in dichtgedrängten Massen erschienene Publikum. Während dcö ZugS ward von der Ehriich'schcn Capelle F. von Gutbier'S „ElnzugSmarsch der Dresdner Poiy- tcchnitec" gespielt. Nach einer güten Stunde versammelte sich die polytechnische Studentcnschait zum Commerö in den festlich mit den Em blemen der Technik und mit Fahnen geschmückten Saale dcö „Tivoli". An 8 langen Takeln zu je 60 Personen war die fröh lich erregte Jugend versammelt; an der mittelsten Tafel saßen die Herren Professoren, au der Spitze der Rector des Polytech nikums. Herr Geh. Bergrath vr. Zcuner. einige geladene Ehren gäste und Herr Poiizeidircctor Sckiwautz; Senioren im vollen Wichö mit den breiten Schlägern wachten an den Spitzen der Tatcl» über die Oidmmg. Gegen >/«I0 Ubr erschienen die zwei acieiertcn Herren Staaiömlnistcr! Ein dreimaliger Jnsirumentai- Tusch der Mnsltcapcllc tönte ihnen als erber Gruß nttgegen. Nachdem dieselben aut den ihnen bereiteten Ebrenicsicln neben dem Lehrcr«Coliegium Platz genommen, begann der Fest-CommcrS. In ungezwungenster Welse brannten sich die Herren Minister ihre Cigarren an und griffen zum dargebotcnen elegantenBicrglaSmit schaumendemgcttschloß, wie sie ebemalS getban babcnmögen, aiSsie sclbstnoch bcrakakemtschenIugendangcböttcn.DkLtlminung war augenblicklich herzlich. Der Präses, stuck. Müllner, eröffnete den Commers mit der Ansprache an die Herren Minister; er gab dem allgemeinen Gefühl der Freude darüvcr, daß solche Größen heute unter den Burschenschaften seien, Ausdruck und entbot den hohen Vorgesetzten den ehrfurchtsvollen studentischen Gruß. Geh. Berg rath Vo. Zeiuier brachte hierauf ein begeistert ausgenommeneS Ke bo" . »MI Hoch aus die hohen Beschützer der Wissenschaft, auf Se. Majestät den König nnd Se. Kgl. Hoheit Prinz Georg auS, woraus siuck. Schauer in schöner igewandter Rede die Verdienste Sr. E> eelicuz Lresvcn, 1876. dcö Ministers v 0 » N 0 st I tz - Wa l I w i tz pries. Herr von Noscip- Wallwitz nahm das Wort und sprach in lheilS humoristisch ge- iärbter Rebe seinen Dank auö für die Begrüßung und das ihm bereitete, durch den Fackelzug besonders glanzvoll gewordene Fcn. Er nahm Bezug aus Mendeliovn'o „Wenn Memchen auseinander geven. so lagen sie auf Wiedersehen". Die Herren Studieicn würben sich ihm nicht ganz entircinden. und im späteren Leben dem Ministerium dcö Innern manchmal «aber neben, aiS ihnen lieb sein würde; batz Ministerium würde ihnen, wenn stePaienle haben wollten, manchmal Hindernisse in den Weg lege», beim Bau neuer Dampfmaschinen einen ungebetenen Lampstes,eli»,pcctor über den Hals schicken, wenn sie Fabriken mit hoben Essen und störender Rauchausltrömiiisg. unliebsame Schicußcnanogüssc:c. mnuiegen hatten, würbe ihnen das Ministerium des Inner» mitunter An forderungen zu stellen haben, von denen sie jetzt keine Ahnung batten. Er »volle aber damit keine Gespenster bcrauibcichwörcn. Er sei der llcberzeugung, daß das Polytechnikum in die deslcu Haube übergebe, sein College Gerber. leuchtend als Sicru der Wissenschast, von tüchtigen Protcssorcn unterstützt, werde sicher die Wege finden, eine tüchtige strebsame Jagend und das Dresdner Polytechnikum zu einem guten Ziele zu führen. Er sebe. ohne Prophet sein zu wollen, bas Polytechnikum in Zukunft hochgeschätzt i», deutschen Vatcrlaude, das geliebte Kino, bei dem das Ministerium des Innern Pathenstcllc ver treten habe. Der Zuku „ st dcö Dresdner Polytechnikums gelte sein Hoch! — Daraus wandte sich Stud. Auster an den neuen Chef, Ministcr Di, b 0 nGcrber. Er gestattet sich, seinen ehrfurchtsvollen Gruß und ein Hoch zu bringen und den» Minister das Vertrauen der Polytcchnikcrschcm entgegen zu tragen. Mit sreilndlichstem Wohlwollen wandte sich nun Herr Minister von Gerber an die Versammlung. Es thue ihm wohl, ein so herzliches Willkommen zu finden. Es sei nicht der erste Studentcncommcrö, dein er beiwohne; wer 24 Jahre als Pro fessor für die akademische Jugend gewirkt, der sei oft mit derselben in dergleichen in Berührung gekommen, cö gewähre ihm daher hohe Freude, auch heute wieder mit derselben so vereinigt zu seiu. Zwi schen seinem früheren Wirkungskreise und dem heute ihn» unter stellten herrsche eine edle Gemcinsamkcit; daS Polytechnikum stehe auf dem Niveau der deutschen Hochschule; er halte den Polytechniker für einen deutschen «studente»! Die Polytcchnik bilde einen ab- ' ' ' 1 der fassen . ... Feuer erfüllt für die Wissenschaft, die Ehre und das Vaterland. Den» Studenten der polytechnischen Hochschule widme er sein Hoch! — Nachdem noch Hr. Pros. Hartig dein ehemaligen Ches Hrn. Reg.-R. S ch m a l z ein Hoch gebracht, begann eine Reihe von Toasten, Salamander um Salamander wurden ge rieben und die Stimmung ward eine auch die den akademischen Kreisen fern stehenden Gäste erfassende. Ein »Ausländer — der Aussprache nach wohl Schweizer — sprach, wenn auch in guttu ralem Dialect, doch in fließenden Worten seine Freude auö, hier ans dem Polytechnikum unter eine so vortreffliche Lehrerschaft gekommen und überhaupt in Dresden so freundschaftlich aui- genommen worden zu sein. Einen wahrbait zündenden Ein druck erzielte der mitanwcsende Herr Hofopernsänger Bulß durch den entzückend schönen Vortrag von „Zwei Aeug- leiu braun". Die Herren Minister hatten sich gegen 11 Uhr zurückgezogen, aber der Commers ward in echt akademisch-frischer Weise bis an den Morgen fortgesetzt, in dessen weiterem Verlaus später ein Katerfrühstück bei Renner eingenommen wurde. — Iu den letzten Wochen ist in der Neustädter Gasfadrik ein rieugebauter Gasbehälter, dessen eiserne Glocke einen Durchmesser von 31'/x Meter und eine Höhe von 0^1» Meter besitzt und somit 7300 Kubikmeter Gaö aufzunehmen vermag, in Bctllev geuommcn worden. DaS Gewicht dieser Glocke nebst dem bieieibe umgebender» eisernen Fübrungögerüstc beträgt 137,500 Kilo l2l50 Ccntner,. Außer diesem Gasbehälter befinden sich in derselben Gasanstalt 2 Gasbehälter init zusammen 07( 0 Kubikmeter Inbait, während die in der Altstädtcr Gasanstalt vorhandenen 4 Gasbehälter zu- sainmen 16,500 Kubikmeter -GaS fassen können. Der Zuwachs dieses neuen Gaöbcbälters war ein dringend nothwcntiger, da sich trotz der allgemeinen GeschaitSst lle der Gasverbrauch in stetein und sogar regem Steigen befindet und allein der Mehr verbrauch ticieS Jabrcö gegen daS vorige Jahr mindestens iO Prcc. betragen wird, so weit sich dieö biv jetzt bcnrthcllcn läßt, zu wel chem Umstande einmal die glänzende Beleuchtung, welche in vielen Vcrtaussgeschästen Angeführt ist, weiter aber die bedeutende, seit Anfang dieses Jahres bereits gegen 6000 betragende Ver mehrung der Privatslaminen beitragen dürste. - DaS Dircctoriui» der Waldschlößchcn-Brauerei hat. wie wir vernehmen, die für sein vielbesprochenes Bauprojcct ihm vom Stadtrathc gegen bas Gutachten der baupolizeilichen, io- wohl inedlcinsichen, alü bautechnijchcu Sachverständigen und gegen den einstimmige» Beschluß dcö Baupolizciauvschus'eö ertheilte Genehmigung „dankbar" acccptlrt. ES reist also kicscAngclcgcn- hcit beinnächst bcr Beschlußfassung seitens der Stadtvcroibneten entgegen. Inzwischen bat sich bekanntlich auch bcr Bczlrkövcrei» rechts der Elbe mit der Sache beschäftigt. Der Vorstand dlcicö Vereins, der in seiner Mehrheit ans Stabträthen und Stadtver ordneten besteht, und dem co daher allerdings schwer falten mag, sich eine ganz unabhängige Stellung in dieser Angelegenheit zu wahren, zumal er wesentlich durch den Herrn Jordan cngbcsrcun- dctcn Stadtrath Lobrmann, einen eifrigen Fürsprecher dcö Bau- projccts der Waldschlößchcn-Brauerei. beeinflußt zu sein scheint, hatte anfangs selbst aus seiner Mitte die LiScuiston darüber an geregt und sich I» ker Person teö Herrn »Alliier mit warmem Interesse der bedrohte» Interessen der östliche» Anlonstadt ange nommen. Neuerdings hat sicki mi» aber eine eigenthümliche Schwenkung in diesem Vorstande vollzogen. ES wird von den selben Herren, denen sonst olt das Unbedeutendste, ein der Tages ordnung würdiger Gegenstand ist, allen Ernstes bezweifelt, ob die der Antonstatt durch die geschlossenen Häuserbauttn der Wald- schlößchen-Brauerci brobente sanitäre Schädigung und äsibetiscbe - erunzlerung die Interessen des rechtsufrigen Stabtthefiö kn seiner Gcsamintbcit dergestalt berühre, daß der Verein als solcher sich gegen das Proiect zu erklären habe. Der Vorstand bat in seiner Litzung vom 27. ds. M. durch einen Beschluß, besten Mehrheit allerdings wcicntltch durch die Stimmen seiner 2 Stabt- rätbc und 4 Stabtvcrorbncten zu Stande kam. diese Frage ver neint. Die Minorität dcö Vorstandes war der entgegengeschten Meinung und hat sich deren Ausführung In der nächsten öffent lichen Verelnöversammlling vorbeba'ten. DaS Gutachten Or. Mcng'S kann insofern nicht ganz unbefangen sein, aiS demselben die meblclnischc PrariS bei kein Branerelperionalc übertragen ist. - Für diejenigen Constlmentcn, welche im Besitze von zu Neujahr 1877 fälligen und nach ihrem Wcrtbe nicht zweiielhaiten Coupons sind, dürste die Offerte des Herrn Kauimann Johannes Do» scha» hier, Freibcrgcrplatz. wiche schon jetzt ohne »Aufschlag und ohne Abzug in Zahlung anzunehmen. von Interesse sein. (S. Inserat».
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