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- Erscheinungsdatum
- 1876-09-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187609305
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18760930
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18760930
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1876
-
Monat
1876-09
- Tag 1876-09-30
-
Monat
1876-09
-
Jahr
1876
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^»«»« Di»!«« k»«»i»»r«lt sich-Marl «PI,,^turch »tr v,st 2 vr»n 7S vls«. »tiitel.Ru««»rnIüPf„. 30000 «k»l. za» »I« «»ckgad« ein,,» l«n»ter M,»»lcripte ««cht sich »t« M-dacN», »ich» r «D«,», I» »b„« ni«»»«l« »«rUNätr» »u »erbtndltlh. 8»s»«ttkn-Ilnnai>me «u»- »ärll: N»»»«»»>«>» »»< V»»I»' In Hamdura, vrr- ttn, Wien, Letyjtg, «ahl, Srrtlau. yr-ttlkurt -> M. — 1,6. U»»»« In vcrün. Wicn, Hamburg, Nraiiksurt «. M-, Mün chen. — v»ud« ck 0». In Frankfurt a M. — vk. Voigt t» Hd-miil». — »»- g»»,L,att». Na»i»k » c» t» Vurit. Tageblatt für Wolititi, Antcrtjaltung, cheschästsvcrkeljr, Wörsenbrricht und Ircmdenliste. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: Elepslh 4c Neilhardt insDreLden. Verantw. Nedacteur: Fritdr. ÄVtdsche in Dresden. «nitrat« »rrb»» Mort«»» »rrafk IN ongi»°m««n Hi» Ld K Ulir, Sonniag» »t» Mittag« >2 Udr. 2» glrunod«. grob« Uioiir«- Aail- Ä drt Nachm. 4 Udr. Dcr Raum einer n»< »altia»,, Pililzrtte tolirt >i> Pfar. rfingrjandt dl» st-Nr P,g«. U'.nr Garaurie für dal niichütagiae ü-rlchcr« »tu der Injrratr wUH nicht »«gebe». «n«^arti-,e Nnnanc»«» »lüliräge oon u»r unbe» kaunlcn tt'.rmrn »»d Per« Ionen iaieriren ioir nu» ac i,el> Pranumera » do» tiabiuii.i bnrch Brtei- märten »brr Poiieintali« lu»A ach, «Lüde» losio I> Piac. die 2'!an!ag« - Rummi» »der nach cttiem h-lttag» »ic Pclttzcttc 20 Plxe. «r. 374. Einnudzwanzigster Jahrgang. Mitrebacteur: Für das Feuilleton: vr H»uN lttivro,. I««liv>k . Dresden, Sonnabend, 30. September 1876. Politisches. ES ist noch imnier schwer, die Farben zu einem einheitlichen Bilde der orientalischen Wirren zusammenzustellen. Widersprüche über Widersprüche, Näthsel über Räthsel! Hier das Wort des Kai sers Wilhelm über die friedfertige Gesinnung des Zaren, dort der unverminderte Zustrom russischer Freiwilligen nach Serbien ; gestern eine Erklärung Lord Derby's voller Zuversicht auf Erhaltung des Friedens, heute die Verweigerung der Waffenruhe durch die Serben. Wer soll sich da auskennen ? Der Selbstherrscher aller Reußen besitzt offenbar nicht so viel Macht in seinem Lande, den massenhaf ten Austritt von Hunderten von Offizieren und Soldaten aus sei nem eigenen Heere zu mindern, worüber das amtliche russische Regierungsblatt täglich genau unter der Rubrik „Inneres" berichtet. Das englische Ministerium hat die Türkei glücklich so weit gebracht, demüthigende Friedensbedingungen anzunchmen und die Waffen ruhe zu verlängern. Aber die Negierung Serbiens und das russische Heer spotten aller Nathschläge Europas und beschließen Krieg bis aufs Aeußerste. Während die nordamerikanischc Regierung mit den tätowirten Indianerhäuptlingen Sihebull, Rothe Wolke, Schwarzer Stier, Gefleckte Schlange und wie die großen Krieger dcr Noth- häute heißen mögen, zu einem Friedensschluß lvmmt, ist eS Europa unmöglich, den untütowirten Blindenführern der Serben Raison beizubringen. Es ist Riethobe in dem Verfahren Tschernajeff's, der den Garibaldi so gern copiren möchte, wie Papa Wrangcl den Für sten Blücher. Unbekümmert um alle Ablehnungen, trifft er Vor bereitungen zum Empfange des serbischen „Königs" in Dcligrad; er bricht die Waffenruhe und declamirt von der Rothwendigkcit eines Winterfeldzugs. Daß er sein Heer verstärkt, wird ihm Niemand verdenken. In Hellen Haufen strömen ihm Russen zu, Kosaken kom men gleich zu Roß und in voller Rüstung an, so daß man vier Kosakenregimenter formirt. Durch Rumänien passiren nicht blos zahlreiche Mannschaften, sondern die vollständige Offizier-Escadre einer russischen Infanterie-Brigade, die in Bukarest angehaltcn und in kleineren Trupps über die Grenze gelaffen wurde. Ist Rußland, darauf spitzt sich Alles zu, gewillt, der revolutio nären Strömung Halt zu gebieten, oder kann eü dies beim besten Willen schon nicht mehr? Wird der friedfertige Zar von dcr tief aufgewühlten Stimmung seines Volkes fortgerissm? Wir wagen darauf keine Antwort zu ertheilen, enthalten uns auch jeder Ver- muthung, was in dem zarischen Handschreiben wohl stehen mag, das soeben Graf Suwarokosf dem österreichischen Kaiser nach Wien überbrachte. Das kann Niemand wissen, sein Inhalt wird aber sich bald in dem Verhalten Rußlands erkennen lassen. Daß Europa sich mit Entfesselung der Kricgsfurie in bedenklicher Weise barba rischen Zuständen nähert, das tritt jetzt schon zu Tage. Ileber sol chen Bruch dcS Völkerrechtes, wie bewaffneten Zuzug in Hellen Haufen aus einem neutralen Staate, gröblichen Mißbrauch des Genfer Kreuzes durch die Russen, Verletzungen desselben durch die Türken, setzt sich Europa schon als alltäglich hinweg. Wohin trei ben wir, wenn die niedrigsten Instincte: Naecn- und Neligionshaß, losgelassen werden? Rußland entflammt den Nacenhaß derSlaven, die Türken den Glaubenshaß dcr Muselmänner.... fürwahr, Diejenigen laden eine unendlich schwere Blutschuld auf ihr Haupt, welche zur Schande unseres Jahrhunderts solche barbarische Hebel ansetzen, um politische Zwecke zu erreichen. Pflicht des Tm cschronisten ist es, auch den fern von einander gelegenen Stoffen gleiche Beachtung zu schenken. Folge der Leser von dem Hexentanzplatze roher Instincte zu der Wertstätte künst lerischen und kunstgewerblichen Schaffens — zu dem Kongresse deutscher Künstler und Kunstindustrieller in München. Mit der „Frkf. Ztg." begrüßen wir cs mit Freuden, daß durch diese Ver sammlung zum ersten Male eine Vereinigung der kunstindustriellen Bestrebungen angebahnt und die bisher von den verschiedenartigsten Gesichtspunkten und Richtungen ausgehenden gewerblichen Unter richtssysteme einander näher geführt wurden. Die sehr interessanten Debatten über Kunstgewerbe- und Fachschulen zeigten, daß man heutzutage über die ersten Elementarbegriffe des kunstgewerblichen Unterrichts noch die allcrverschiedensten Meinungen haben kann. Ebenso angemessen war cs, daß der Kongreß die Frage erörterte: ob Deutschland die Pariser Weltausstellung beschicken solle? Man nahm einstimmig den Antrag an: „Zn erklären, bah bie Betf'cklklMll der deutschen Kunst- Industrie an der Pariser Wclt-Auöstcllung unumgänglich noth- wenbig ist und daß eine Nichtbcschickuug derselben aus Grund dcr Ucberlegenbeit der französischen Kunst-Industrie nicht nur ei» politischer, sondern auch ein kolgenschwerer volköwirthschast- licher Fehler wäre. Deshalb wolle die Versammlung kerncr beschließen, an die RelchSregicrung die dringende Bitte zu rich ten. zu einer würdigen Vertretung Deutschlands in Paris nach dem Beispiele Frankreichs alle irgend mögliche Beihilfe zu ge währen. und zwar, durch möglichst baldige Ernennung von Commlssaren lmit Einziehung bewährter industrieller und künst lerischer Kräfte), welchen eö obliegt, nur stilgemäße undbestgc- arbcitete Ausstellungs-Gegenstände znzulassen und die Anregung zur Herstellung solcher Arbeiten z» gebe» und endlich durch Gewährung bon Subventionen hervorragende stilistische, kunst- gewerbliche Mnstcrai beiten im Eoncurrenzwcge zu veranlassen." Dieser patriotische Beschluß wurde so ziemlich an demselben Tage gefaßt, als August Walter, Vorstand des Dresdner Gewcrbe- vereins, in der „Sächs.Gewerbe-Vereins-Zeitung" einen energischen Ausruf an die Gewerbe- und Handwerker-Vereine Sachsens in gleichem Sinne richtete. Diese Uebcreinstimmung zwischen den 'Münchner Künstlern und Kunst-Industriellen und den Gewcrbtrei- benden Sachsens ist eine befriedigende Wahrnehmung. Recht wohlthätig wirkt auch der einstimmige Antrag des hannoverischen Landtags um Aufhebung der Beschlagnahme des Privatvermögenü des Königs Georg von Hannover. Die Beschlag nahme dcr Welfischen Millionen selbst (1866/67) bildet bekanntlich nicht die glänzendste Seite der neueren deutschen Geschichte. ihre Schatten aber werden übertroffen durch die Verwendung dcr Zinsen jener Millionen. Von diesen mehr als 2 Millionen Mart betragenden Revenuen wurde bekanntlich die Neptilicn-Presse unterhalten. Un sägliches Elend ist durch diese gekauften Prcßstimmen über Deutsch land gekommen. Die öffentliche Meinung wurde durch sie gefälscht, vergiftet oder geknechtet, ganz wie es beliebte! Dieser Neptilicn- fond hat mehr Unheil angerichtct, als er je in den Händen des Königs Georg hätte stiften können. Unter den Reptilien wird Heulen und Zähneklappern sein; auch in Sachsen werden es einzelne Zeitungen und Ncdacteure merken, daß der Futtcrkorb in Berlin künftig höher hängt. Wir betrachten cs als gewiß, daß die preußische Negierung nunmehr Hand an „die Verstopfung dieser Quelle der Demoralisation" legt, da Welfen und Nationalliberale vereint den Antrag annahmen. Bennigsen motivirte ihn, daß die Aufhebung dcr Beschlagnahme „wesentlich dazu beitragen würde, noch vorhandene Gefühle des Schmerzes über das Aushörcn dcr Selbstständigkeit Hannovers und über die Beseitigung seiner Dynastie zu mildern und eine allgemeinere Beruhigung der Gemüther dcr Ein wohner der Provinz über die eingetretenen staatlichen Veränderungen herbeizuführen." Locales aud Sächsisches. — Mehrfach begegnen wir in auswärtigen Blättern der Nach richt, unser König befände sich nicht sowohl zum Jagdvergnügcn, als zur Erfüllung einer sehr ernsten Mission als Gast bei dem Kaiser von Oesterreich. Es ist zwar leichter, Vermuthungen hierüber aufzustellen, als positive Auskunft zu geben; doch erinnern wir daran, daß unser König allerdings regelmäßig im Herbste einer Jagdeinladung des österreichischen Kaisers folgt, diesmal aber fast direct von der Zusammenkunft mit de», Kaiser Wilhelm nach Wicn ging. — Dem Lirectionsrath bei dcr Gcncraldirection der Staats- eisenbahnen von Nostitz-Jänkendorf ist der preußische Kronen- ordcn 3. El., dem Dircctor der Bergakademie in Freibcrg, Professor Bergrath 1>r. pkül. Hieronymus Theodor Richter, das Prädikat „Oberbergrath", sowie den Professoren an der Bergakademie, vr. plril. Julius Albin Weisbach. Karl Gustav Krei scher, vr.ptül. Heinrich Gretschel und Dr. ptül. Clemens Alexander Winkler das Prädikat „Bergrath" verliehen worden. — Außer der Kunstmöbelfabrik von Friedrich und Pianofortc- fabrik von Kaps in Dresden erhielten auf dcr Weltausstellung zu Philadelphia folgende sächsische Firmen Preismedaillen: K. A. Glierjau. in Markneukirchen (Musikinstrumente), Hur. Hüffler in Crimmitschau, Ambrosius Marthaus in Oschatz, C. A. Müller in Unterwiesenthal, Paulus u. Schuster in Markncukirchen (Musik instrumente), Tittel u. Krüger in Leipzig, Louis Herrmann.stw. in Dresden, Galantericwaarenhändlcr, Eduard Beyer in Chemnitz und Hnr. Ottmar Friedrich in Veicrfcld bei Schwarzenberg. Es sind also von 43 präniiirten deutschen Ausstellern 11 Sachsen prämiirt worden, und es ist sonach der 4. Thcil aller nach Deutschland ge fallenen Medaillen nach Sachsen gekommen. Gewiß ein ehrenvolles Resultat! Daß Freund Hüttner in Leipzig für die Ausstellung mehrerer Jahrgänge des „Leipziger Tageblatts", vulzv Schweins knöchel Moniteur, keinen Preis davontrug, mindert in schmerzlicher Weise unsere Genugthuung. — Nach Beendigung der diesjährigen Herbst-Manöver traten die üblichen Beurlaubungen für die dreijährig gedienten Mannschaf ten (nunmehr Reservisten) cm. Es hat sich aber auch diesmal wieder herausgestellt, daß Viele von den auf 3 Jahre Dienstzeit Eingestellten schon mit nur 1 Jahr 8 Monate Dienst auf Disposition (Königs-Urlaub) entlassen worden sind. Natürlich genießen diesen Vorzug vor Allem besonders propere, exaete, bescheidene und gehor same Soldaten. — Wie uns ein bock,achtbares Vorstandsmitglied der israeliti schen Gemeinde mltkbeilt, ist infolge dcr Notiz dcr „Dresdner Stack,richten" <von dem Zutritt von Nichtiöraclitcn zu den kirch lichen Festlichkeiten) die Synagoge während des „langen Ta- geS" förmlich überfüllt gewesen. Man fürchtete mitunter, daß die Galerie» brechen würden. An sich ist die hiesige Zkraclitcn- Gemeindc ungemein zahlreich; wenn nun noch so vlcleNeugierige IhremDtensteIebovahö beiwohnen, langt dcr Stau», bei weitem nicht auö. Den Sohne» Israels und Töchtern Zions Ist cS mitunter zu viel gewesen, daß der Gedächtnihtag dcö M. im MonatTischri, an dem Jcbsvah einst die Juden anö der egvplisckien Sclavcrci durch die Wüsic führte, so viel Thcilnahme bei Solchen findet, die kein persönliches Interesse an diesem Tage und dem Vcrsöh- nungöfcste haben. Unsere Mitbürger haben an lenem hoben Feiertage niiauSgcsetzt gebetet und gelastet; bei Manchen wurden die Sinne schwach infolge deö strenge» Katteiens. Vom Sonnen untergang bis zum Sonnenaufgang beten, Reue empfinde», Buße tbun für bewußte und unbewußte Sünden, übersteigt ost die physischen Kräfte. Natürlich entschädigten sich nach Schluß des Festes die Iöracliten wieder durch Speise »ud Trank. Hauö- raucn versicherten unö, daß gestern die Fisch-, Geflügel- und Wildvretöhäntlcr in den Morgenstunde» alle Vorräthc rasch an üdische Käufer loö wurden. - Die Renovirung des G cw erb eba u S sa a I eS ist unter specieller Leitung dcö Erbauers, dcö Herr» Architekt Schreiber, o ziemlich beendet und schon in nächster Woche wird das Publi kum ten beliebten und wcsciitlich verschönerten Saal übergeben erhalten. Der malerische Theil der Neutekorirung ist durchaus reicher und prächtiger aiö früher. Die Orchestcrmalereic» sinh vermehrt und losten »och durch zwei, links und rechts anzubri»- genbe Oclgemälte bereichert werden; zwei Allegorien — Dresden und Plauen — werden zn diesem Behuse vom Malcr Sackstc auögeiübrt. An der Decke liest man, neben den restaurirtcn Me daillons, solgende Namen: Rebitzcr. Wclnlig, Rictschcl. Corne lius, Wullenwebcr, Fugacr, Hmnboldk und LIebig. Auch die bislang so stlestnütterlich behandelte» beiden Scitenloacn bat man gefälliger bekorirt und vor allen Dingen weiter ans der Wand verautzgrrückt. Die stattlichen Säulen sind neu broncirt und vergoldet, die Eingangsthüren durch Dekorationen bereichert, die Nebensäle verseluelt und aus dem Vordersaale der Kronleuchter in Rücksichtnahme aus die Decke beseitigt und durch au den Wänden angebrachte Kandelaber «ließt worden. HALL'LTWMÄ — Alle »Anstrengungen werden gemacht, um taS las! gestran dete Schiff, die Dresdner Gewerbe da nt öirölmcr u. Eoiv- pagnlc, wieder flott zu machen, und Aincsichis der drohe!,den Katastrophe, dcö bereits vom Handelsgerichte beschloücwn ko»- curses gilt cS, alle Hebcl in Bewegung zu scheu, um vielleicht daö Schlimmste, waö bcvorstehcn könnte, u> Guuilcu der 8<»> Sparcinlegcr zu vermeiden. Schwer, sclr schwer wird co wer den. den Karren auö dem Suuipsc zu zichcu. Der Awiichlcralh, unter Vorsitz des Herrn Joseph Hnuowald, berici vergehen: Abend 7 Uhr in Nagcl'S Hotel die Mitglieder dcr Gesellschaft zu einer außerordcutUcheu G c» c r a l v c r s a m m I u » g ciu, um die nöthigsten Schritte in dcr Angelegenheit zu bcralhen und zu beschließen. Die Tagesordnung cnlhiclk 1, Mirbciluu- gen über die GcschäitSIage, 2> Beschlußfassung über die Auf nahme cincö benannten Gcsellschastcrö, :i) Beschlußfassung über einen mit Herrn Dircctor Früh»er abzuschücßcudcu Vertrag, 4> Abänderung des Gesellschasto'.crtragco und .7, Neuwahl des AussichtSrathcö. »Als unser Rcicrcnt noch vor Beginn der Sitzung an Ort und Stelle erschien, ward ihm vo» ciiuelncuMitglieder» dcr Fröhnerlcheu »Partei entschieden der Eintritt in ten Saal verweigert, trotzdem sich derselbe auf die Einladung stützic, die von dem Herr» Vorstand Hauswald an uiiicrc Rcdactivu ergan gen war. DicscS Recht wurde von Herr» Fröhncr selbst den Letzteren abgcsprochcn, unser Berichterstatter nahm jedoch, durch taü energische »Auilreten deö »Vorstandes bewogen, nunmehr Platz und harrte der Dinge, die da kommen sollten. Sehr bald entbrannte nun ein scbr hitzigcsWortgesccht.dic'Ausschlicßuiig unsres Referenten wurde In »Auösiä t genommen und in keineswegs schmeichelhaften Ausdrücken erging eine Fluch von Reden über denselben -- kurz die Erbitterung batte eine bedenkliche Höhe erreicht - bis endlich, Dank dem bcscnncnercii Tbcile der Versammlung, der Sturm io ziemlich beschwichtigt wurde, um dann noch einmal mit »och stärkerer Gewalt über den Aerlchmten zu wüthein Grollend legte sich endlich die WindSbraut ganz und beim Schluß der Sitzung, in der 2. Nachtstunde, war auch dcr cnragirtcste Frich- ncriancr gegenüber unserem Referenten dcr liebenswürdigste Mann von dcr Welt geworden. Die Erbitterung der Frichiwr'schen Partei ist einfach in dem von uns stets beobachteten Principe, die schadcnbriiigcude Geschäststaktik des Dircctorö und persön lich haitcntcn Gescllschaitcrs der Bank, Fröhncr, zu Gunsten der TheHnchmcr und Sparcinlegcr öiicntlich darzulegcu. Bei Eröffnung der Sitzung waren 40 Mitglieder mit (tä Gcschästs- anthciicn und .77 Stimmen vertreten. Dircctor Fröhncr em pfiehlt den neuen in Vorschlag gebrachten Dircctor. Herrn Rudolf Fabcr, warm, alS einen im »Baiikiachc vollständig tüchtigen und makellosen »Mann, wie er auch besonders der sorgfältigen Ge schäftsführung der Bücher gedachte. In den Mitthcilungcn über die Geschäftslage wirb erwähnt, daß dcr in Aussicht stehende Verlust der Köttewitzer Papierfabrik lein großer (?) werden wird und ein »Verlust beim »Augustusbad gar nicht zu erwarten stehlt!). Fröhncr beabsichtigt, die »Verwaltung des Augustuvbadcö selbst aus Rechnung zu übernehmen. Die Fortsühr u n g dcr Gr- wcrbebank wird als höchst nothwendig bezeichnet, allerminde stens wird die Zurücknahme des Vcränßcrungsvcrbotcs alS dringend nötbig erachtet. DaS Gericht ist bekanntlich zn dem Resultat gekommen, die Concuröcröfsnung zu beschließen. Hiergegen ist vo» Fröhncr eine AppellationSschrist, bchuiö An- nullirung dcS Erkenntnisses erster Instanz eingcrcicht worden. Znr Fortführung deö Geschäfts wird vollständiger »Bruch mit dcr Vergangenheit, auch Acndcruiig der Firma, Fest stellung einer neuen Geschäftsordnung, Eröffnung des DiScont- Gcschäftcs im kleinen Umfange, Spareinleger mit ihren Forder ungen zur Geduld zu bewegen u. s. w. vorgeschlagcn. Dcr An trag gelangt nach äußerst lebhafter Debatte einstimmig zur An nahme. »Weiter wird nach längerer Bcraibung dcr Eintrritt des neuen Gesellschafters. Herrn Rudolph Fabcr, alö Dircctor mit einem Jahresgehalt von llllOO Mark und Tantieme vom 1. Oktober er. an genehmig. Dcr bisherige, noch auf 5 Jahre haftbare Direktor Fröhncr wirb seine directe Thätig- keit noch biö ultimo dieses Zahrcs der Gesellschaft widmcn und bonorirt bis dahin Herr» Fabcr. Der Letztere, welcher mit einer Einlage von 2000 Thlr. gleichzeitig Mitglied dcr Gesellschaft wird, spricht sich in klarer übersichtlicher Weise über seine bereits gewonnene Einsicht in die Geschäftsbücher auö, hofft durch das ihm übertragene, schwierige »VcrtraucnSamk eine glücklicheKlärungderallcrdingötrübcnGcschäftSIageherbcizusübren und bittet allseitig um geneigte Unterstützung. Hoffentlich gelingt es dem Manne, sein Bestreben mit Erfolg gekrönt zn sehen. Fröhncr hatte bcrcitö vorher erklärt, unter den obwaltenden Verhält nissen nicht mehr in bisheriger Weise dcr Bank dienen zu können. An Skitenbicben aus die inhaltsschwere Tbätlgkcit Fröhncrö ichlto cs im Verlaute der Sitzung nicht. Die Versammlung genehmigt hieraus, daß die Firma in „Dresdner Gewerbcbank Fabcr n.Eo." umgeänkcrt werde. Nach Erledigung der übrigen »Punkte fand die »Neuwahl des Slussichtsratbcs statt und wurde» in denselben wieder- resp. neugewählt die Herren: Lackttcr Franke, Lchim'cde- mcistcr Wolfframm, Slrohhutiabrikant Palitzsch, Körner, Kauf mann Tittel, Schuhmachcrmeistcr Friedrich und Kamm. Harnapp. — ES sind ueucrdingö falsche 20 - N e i ch öina r k - Scheine anfgekaucht. vor deren »Annahme hiermit gewarnt sei. Leiter sind dieselben ganz vortrefflich näcl'gcmacht und nur am Fehlen cincö Punktes erkennbar. Sic trage» gleich den echten Scheinen daö Datum: II. Aimi. nur fehlt aus den gefälschten hinter der II dcr Punkt, dcr auf den echten deutlich ersichtlich ist. Also Vorsicht! - In dcr »stacht vom 18. zum Ist. September hat, wie wir bereits berichteten, eine Beraub u n g des P o st w agcn S mit dem Geldtransport in Deutz nach dem Centralbaiuihose in Köln stattgesnnde». In der großen Ancahl von entwendeten Geld- brieieu und kleineren Wcrthpackctcn haben sich außer nicht näher zu bezeichnenden »Banknoten. »Papiergeld und Gold- und Silber» münzen ll ReichSbanknotcn von je l'»o<> »'.stark, 7 dergl. von je 700 Mark und 2 dergl. von ie lim Mark, 2 Noten f r hannö- vcrschen Bank von je loo »'.stark, mehrere Eonpons der Köln- MindenerEisenbahn-Gesellschaft, dcr »Actiengescllschait „Bcrgischer Gruben- und Hüttcn-Vercin", rer Statt Florenz, ferner :)50 M. in englischen Goldmünzen, endlich aber noch Gegenstände voll großem Wcctbc, darunter ein schwarzes Onvr Kreuz mit Gold kranz und Kapsel, 1 silberneAnkernhr mit Nr. 78.87». 7 »Brillant ringe. l goldene Damcnnhr mit den Zeichen 8. 8. .4. DI. und cnollch eine große Anzahl vo» silb. Schlüsseln und siib. Karabiner- Haken sür Nhrcn -c. befunden. Die kah'crl. Ober-Postdirectlon in Köln bat auf Entdeckung dcö Diebstahls 1200 Mark Beloh nung ausgeietzt. - Unter dcr Firma: M l t t c l t c n Nck' t L cb en S - u n d Unfall - VcrichrruiigS - A u st a l t a. G. ist hierorts eine neue Lebens- und Unfall.»VcriichcrnngS-»Aiista!t aut Gegenseitig keit In'S Leben getreten. -Der »Vcrwaltungc-rath besteht aus Männcrn. deren Namen. Stellung und Erfahrung im Vereine mit den außerordentlich energischen und sachlich tüchtigen Direr- roren der Anstalt eine segensreiche Zukunft verheißen. Die Bu reau: befinden »ich Eircusstraße Nr. 4»
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