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M»ri«»li,aß« I». Ä»»n« »»«»»»reis »lerteliadr- M »,st » «ar^'s P»ü? «*i«l.IN»»mern IUVII». ssooo »k»r. ^ÄWK" «»»»««, au», »t«I, «»a ldur,. «,,» . tl». K»I«k, hr»»ksurt M. . _>»»»« in Bkrltn, »tan. Hamburg, ijr-nlftl« » »s., Mlln. v»,d» 4 c«. t» , 0?. — r». 7-«^ tn «,»>,1». - L». —.LL«.. ^„I,r » 0». I» Parti. Tageblatt für Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr. Druck und Tigenthum der Heraurgrber: Lstpsch kd Ncichardt in Dresden. Verantw. Redacteur: Fritdr. Gtttdsche in Dresden. Liqn,V»N»n,««PW ^ilatr I» an,an»»»«G »t» «b.» U»r, «°»nt«D »U MUtag» lL ubr. 8» Nauliabt: ar»t, »latzär- galle 3 di» Nachm. 4 tUi». — Dcr «au« ,ta« «»> l»,ltta«n Petit,eil» laß« Ib Pf-,, »iu-elan», »I« Zeile SS Pf»« Eine »aranti« I», »Iß »Ichlittgig« »riPat» «en der Inierat, «,» nicht gegede«. «UIN>»rti,e «nnitikÄP «uftrbge »,n UN» «»«« kannten Firmen »nlPar» s»r»n tnleriren wir Mtl gegen P rän u me ran»» Zahlung durch Brbaj- marle» »der Paftein»»»» 1»«^. «ch, Tilden laHr, lö Psge. Inlreale iLr »te Monia,«, Mumme» «»» nach einem gellt»»» »i« Petittelle A> P,»^ «r. 363. Zwanzigster Jahrgang. Mitredacteur: Für das Neuilleion: vr. Lmtl Irielvlgl Hidrtninnn Dresden, Mittwoch, 2S. Deeemver 18VSl Politisches. iGchluß de« gestrigen Artikels über den Ankauf der deut schen Eisenbahnen von Re Ich-wegen.) G> ist ein« eigen« Erscheinung, daß in Kreisen, welche der Börse lehr nahe stehen und in welchen noch vor wenigen Jahren der Ge danke, alle Bahnen zu NeichSeisenbahnen zu machen, belächelt wurde, diese Gedanken jetzt sehr gut gefunden werden. Aber auch in militairischrn Kreisen legt man, nach einem Artikel de« „Militai- rischen Wochenblattes" zu schließen, einen Werth darauf, alle Bah nen in einer Hand zu vereinigen, und so ist nicht zu verkennen, daß mächtige Factoren im Reiche für die Idee bisher eingrtre- ten sind. Der Plan zur Ausführung ist, wenn man den Zeitungsnach richten Glauben schenkt, bereit» fertig, und Preußen soll hiernach gesonnen sein, den ersten Schritt zu thun, indem es seine Bahnen an da» Reich abtritt. Der Inhalt dieser Notiz, wenn sie begründet, ist von ungemeiner Tragweite, denn Preußen hat da« werthvollste Staatseisenbahnneh Deutschland«. Die hier cinschlagenden Zahlen sind nach der Zusammenstellung, welche vor wenigen Wochen dem Reichstage durch das Ncichskanzleramt zuging. folgende: Verwendetes Capital am Schlüsse bc« Jahres 1874: Preußische GtaatSbahnen 837,700,880 M. Bairische StaatSbahnen incl. Ostbahn. . 575.8:14,050 - Würtembergische StaatSbahnen .... 329,778,123 - Sächsische StaatSbahnen 302,050,398 « «avlsche StaatSbahnen 310,298,452 - Olbenburglsche StaatSbahnen 21,852,870 - Main-Wcier-Bahn lgcmeinsainer Besitz) . 21,290,577 - Reichöelscnbahnen 340.754,048 - S im.» a 2.740,172,004 M. Nach derselben Quelle sind In Prtvarvah- nen ln Deutschland angelegt in Smnma 3,409,218,750 - Mithin in allen Eisenbahnen 6,149.390,700 M. Diese Summe verringert sich auf 5,808,630,112 Ri., wenn die bereits im Besitz des Reiches befindlichen Eisenbahnen abgerech net werden. Nimmt man eine 4i/zprocentige Verzinsung derselben, oder, was dasselbe ist, einen Umtausch der Staatsschuldscheine der betreffenden Staaten, der Actien wie der Prioritäten derPrivat- bahnv, .so weit diese Werthe zur Anlage in Eisenbahnen verwendet sind, in einen 4^/«procentigen Nententitel des Reiches an, so betrü gen die jährlich zu zahlenden Zinsen 261,388,625 M. Nun hat aber boi allen Bahnen »usammen der Ueberschuß der Einnahme gegen die Ausgabe, an Pkocenten des verwendeten Anlagekapitals ausge drückt, betragen: 1807 --- 0,so Proc. 1871 — 7,1k Proc. 1808 -- 0.8 l - 1872 -- 5.94 - 1809 -- 0,7l - I87S ---- 5,38 - 1870 -O.ur . 1874 — 5,>7 - Mithin kann die oben berechnete Summe nicht ausreichen, wenn, wie verlautet, die Rentabilität der Bahnen in den letzten fünf Jahren als Basis der Bemessung des Kaufpreises angesehen werden soll. In diesem Falle beträgt der große Durchschnitt nicht 4^ Procmt, sondern 6 Procent, und es würde dadurch der Ankaufspreis sämmtlicher Bahnen sich auf circa 7,744,848,000 M. erhöhen. Die Benutzung eines solchen Capital» verlangt naturgemäß auch sehr viele Arbeitskräfte, und kann die Zahl der im deutschen Eisenbahnwesen direct als Beamte beschäftigten Personen weit über 100,000 angeschlagen werden. Rechnet man hierzu noch die nicht fest angestelltm Arbeiter auf dm Strecken, Bahnhöfen u. s. w., so kgnn die Zahl sich leicht mehr als verdoppeln. DieLeitung nun über eine solche Armee von Personen, über eine solche riesige Capital- summe muß nothwendiger Weise, wenn alle Bahnen dem Reiche ge hören, in ein« Hand gelegt werden. Das hat natürlich sein großeSBedenken sowohl in Beziehung auf die Verwaltung, auf die Berücksichtigung der Wünsche des Publikums bei dem Betrieb der bestehenden, bei. Anlegung neuer Eisenbahnen; auf den Einfluß, welcher auf eine so große, von einem Willen mehr oder minder abhängigen Anzahl von Beamten geübt werden kann und ist der Vergleich mit der einheitlichen Leitung des Post-und Telegraphenwcsens in einer Hand gar nicht am Platze, weil es sich hier weder um so riesige Summen, noch um eine so große Anzahl von hierbei beschäftigten Personen, noch um eine so große Summe der verschiedensten Interessen handelt. Es wird daher, so leicht auch durch die Presse der Uebergang der Bahnen an das Reich dargestellt wordm ist, in Wirklichkeit dieser Ilebergang größere Schwierigkeiten bereiten, als man in der Presse angenommen und deshalb dürfte eine Operation, wie sie auf wirth- schaftlichem Gebiete noch in keinem Lande vorgekommen ist, wie sie von so einschneidenden Folgen in alle Lebensverhältnisse, vom Palast bis zur Hütte, kaum wieder sich ereignen würde, wie sie von so großartigen Veränderungen auf allen Gebieten des wirthschaftlichen Lebens begleitet sein muß, nicht mit so kurzen, allgemeinen Redens arten, wie sie in der Presse laut geworden sind, sich bewerkstelligen lassen. Dazu gehört eine größere Vorbereitung als die von wenigen Monaten, derartige Umwälzungen können nicht mit wenigen, rasch in einem Gesetz zusammengeschriebenen Paragraphen vollzogen werden. Dies lehren andere Länder deutlich; wie lang« ist schon in England die Agitation für die Erwerbung der Bahnen durch den Staat im Schwange, wie langsame Fortschritte sind dort sowohl in der öffentlichen Meinung, als auch in den legislanven Körperschaften gemacht worden. Wie oft ist schon davon di, Rede gewesen, daß Italien seine Eisenbahnen kaufen will. Da» kapitalstarke England, der eingehendes:, Credit, welchen dieser Staat genießt, müßte eine solche Operation in England sehr erleichtern und doch find e« die Bedenken, welche bereit« Erwähnung fanden, dir davon immer noch zurückhalten. Neben den wirthschaftlichen Gründen, welche gegen den An kauf der Bahnen durch da« Reich strichen, gibt eS aber auch noch ckn sehr sch»« wieMnd«». »sfttisches Bedenken. Stll, süddeutschen I Staaten besitzen die Bahnen fast ganz ausschließlich; in Sachsen, als dem größten mitteldeutschen Staate, gehört mindesten» der größte Theil der Bahnen dem Staate. In Altenburg gehören alle Bahnen dem Staate ; die größte Zahl der Privatbahnen befindet sich daher im Königreich Preußen und den thüringischen Staaten. Die ser Umstand macht es erklärlich, warum gerade von Preußen die erste Anregung zum Ankauf der Bahnen durch da» Reich kam. Denn würde aus der oben geschilderten Mißstimmung und der daraus hervorgehenden Bewegung sich in der öffentlichen Meinung die Stimme gegen die Privatbahnen erheben, sich dem Gedanken, alle Bahnen zu StaatSbahnen zu machen, nähern, so würden die Anforderungen, welche an den preußischen Staat gestellt werden müßten, sehr groß sein und eine so immense Belastung de» preußischen Staatshaushaltes herbeiführen, daß es zweckmäßiger für diesen Staat erscheint, den Vortheil, welcher aus dem Besitz der Staatsbahnen entspringt, zu opfern und dem Reich« die Sorge für die Erwerbung der deutschen Privatbahnen, die sonst in der Haupt sache auf seine Schultern fiele, zuzuschreiben. Alle anderen größeren Staaten haben das entgegengesetzte Interesse; in ihrem Staatshaus halte bilden die Einnahmen aus den Bahnen eine sehr erhebliche Summe und wenn auch Zeiten des Stillstandes oder gar de» Rück ganges der Rentabilität gewesen sind, so liegt dies an dem Druck, welcher auf die Regierungen geübt wurde und zur so raschen Erwei terung des Bahnnetzes führte. Es wird und muß eine Zeit kommen, wo der Bau der Staatsbahnen eingeschränkt und durch sekundäre Bezirksbahnen den Hauptlinien des Staates neuer Verkehr zuge- sührt nnrv. Dann wird aber noch Manches die Rentabilität dieser Linien steigern und den Steuerzahlern die Last tragen helfen, welche durch immer größere Ansprüche an die Staatskassen in den letzten Jahren im Steigen begriffen gewesen ist. Kurz, die Staatsbahnen der mittleren Staaten sind ein sehr wesentlicher Theil diesesStaatS- lebcns selbst, die Abgabe der Bahnen an's Reich ist ein mächtiger Schritt auf den Weg der Mediatisirung vorwärts. In dem Interesse dieser Staaten liegt es daher, die Bewegung, welche gegen den jetzigen Zustand mit Recht sich geltend gemacht hat, dahin zu lenken, daß alle Privatbahnen in die Hände des Staates übergehen. Bei einer Anzahl von Bahnen der jüngsten Schöpfung wird dies ohnehin nicht schwer sein, weil diese Bahnen billig, sehr billig dem Staate in die Hände fallen müssen, gerade so, wie Preußen die Berliner Nordbahn, die Pommer'sche Centralbahn rc. billig kaufen konnte. Locale- m» Siichstsche-. — Dem hiesigen Bronce- und Ledcrgalanteriewaaren-Fabri kanten Eduard Pachtmann ist das Prädicat „Königlicher Hof lirferant" verliehen worden. — Der hiesige König!. Preuß. Gesandte, Graf Eberhardt zu Solms-Sonnenwalde, hat das Weihnachtsfest in Berlin zu gebracht. — JJ.KK.HH. Prinz und Prinzessin Georg nebst Familie haben sich heute für eine Circusvorstellung ansagen lassen Letztere wird in Gala stattfinden. — Uebermorgen, Freitag, haben die jungen Damen Emilie und Clotilde Loiflet ihr Benefiz, welcher Umstand jedenfalls eine bedeutende Anziehungskraft ausübcn dürfte. — Morgen betritt der Herr Bürgermeister Neubert zum letzten Male die Stätte auf dem Rathhause, in welcher er mehrere Jahrzehnte zum Besten der Bürgerschaft Dresdens gewirkt hat. Der Name eines Ehrenmannes, eines eben so tüchtigen als bescheidenen städtischen Beamten wird ihm eben so ungeschmälert bleiben, wie die Anerkennung seines liebenswürdigen Charakters. Dem Scheidenden zu Ehren wird am 2. Januar in den Räumen der „Harmonie" von Rath und Stadtverordneten gemeinsam ein solennes Banquet ab gehalten. — Wohl zum ersten Male seit Bestehen der Städteordnung wird der Voranschlag für den Dresdner städtischen Haushalt vor Beginn des neuen Etatjahres fertig. Die Finanz-Deputation der Stadtverordneten hat alle Positionen durchberathen, heute sollen in der Plenarsitzung die letzten Bewilligungen auf Grund der Depu tationsvorschläge erfolgen. Hoffentlich leidet die materielle Bonität der Beschlüsse nicht unter dem Drange, formell einen Abschluß fertig zu bringen! Uni diesen Zweck zu erreichen, sollen sich erst in gehei mer Sitzung die Gemüther über die heikligsten der noch unerledigten Punkte Lust machen. Sehr erwünscht würde es den Steuerzahlern sein, wenn die 5proc. städtische Anleihe in mindestens eine virrte- halbprocentige convertirt würde. — Der Herzog und Herzogin von Sachsen-Altenburg mit Gefolge und Dienerschaft sind gestern hier eingetroffen und im Victoria-Hotel abgestiegen. — Das Stipendium, welches die Stadt Dresden dem kgl. Polvtechnikum bei dessen Eröffnung als Angebinde stiftete, ist erst malig verliehen worden. Der Rath, der sich die Verleihung Vor behalten hatte, hat eS dem von hier gebürtigen Polytechniker Gust Ad. Franz« zugewendct. — Es wird uns ergänzend mitgetheilt, daß die hohen König lichen Herrschaften die von der Bäcker-Innung gewidmeten Christ- Stollen, so wie sie entgegen genommen sind, auch Höchstselbst kosten und dann gewöhnlich auch Proben de» trefflichen Gebäckes an dm Hofstaat und ihre Umgebung vertheilen. — Der Ehrenbürger DraSdrn«, der al« Wohlthäter bekannte und verehrte Herr Johann Meyer, hat nunmehr die letzte Rate seiner 300,000 Mark betragenden und seinen Namen führenden Stiftung eingezahlt. Don derselben find bekanntlich die wohlthätigen Zwecken dienenden Häuser auf der Johann-Meyer-Straße erbaut worden. — Zu oft wiederholten Malen ist bereit», nammtlich in «euerer Zeit, über die Rohheiten, welche fast in jeder Woche, beson der« in den Sonnabends- und SonntagSnüchten verübt werden und matsten» An welungen junger, betrunkener StroH» an an ständige Männer und derm Frauen oder Töchter bestehm, geklagt wordm. In solchen Fällen aber ist es gewiß dm Angegriffen« nicht zu verargen, wmn sie sich so gut als möglich ihrer Haut wch» rm, nach Befinden von ihren Stöcken Gebrauch machen. Wie ab« soll sich ein Offizier, dessen vom militärischen Ehrenpunkte au« sehr empfindlich verletzbarer Stand oft gerade gewisse Leut« zu Insulten reizt, wie soll er sich diesm gegenüber verhalten, wenn er thätlich angegriffen wird. Liegt e» nicht sehr nahe, daß er sich sei ner Waffe bedienen muß, um etwa weiteren Insulten Seiten der Uebermacht vorzubeugen? Und dies ist ihm, wollen wir gerecht sei»»» sobald er des Königs Rock trägt, nicht zu verargen. Ein solcher Fall hat sich aber, wie wir schon kurz andeuteten, am Abende des 24. December hier auf dem Bischofswege ereignet. Ist der selbe nun in dem hiesigen „Amtsblatt«" in einer Weise refe- rirt worden, welche den Offizier im größten Unrecht er scheinen lassen muß, so sind wir in Folge eingehender Erkundigungseinziehungen und au« sonst gemachten zuverlässigm Mittheilungen in der Lage, der Darstellung entschieden entgegen zu tretm. Nicht der Offizier war der Angreifer, vielmehr der Ange griffene. Zwar hatte er dm ihm begegnenden, anscheinend ange heiterten drei Männem auSzuweichm versucht, doch vergeblich, denn er ist von einem derselben angestoßen worden, und hat, nachdem er ihn bei Seite geschoben, ruhig seinen Weg fortgesetzt. Die Leute haben ihn jedoch verfolgt, und als sie ihn in der Nähe des ExerzierhauseS eingeholt nochmals beschimpft und bedroht. Um sich nun vor ferneren Tätlichkeiten zu schützen, hat er endlich von seiner Waffe Gebrauch gemacht. Obgleich er sich selbst erbeten, auf der Polizeiwache sich zu nennen, so ist er doch auf dem Wege dahin nochmals bedroht und genöthigt gewesen, sich der Leute mit dem Säbel zu erwehren. Auf der Wache hat er dann seinen Namen angegeben und sich darauf in seine Wohnung begeben. — Die Direktion des hiesigen Centralschlachthofes hat die FreitagS-Mehmärkte auf dm Donnerstag verlegt. — Nicht blos in England giebt eS Strandräuber, sondern auch in Sachsen. Wenigstens behauptet die Kreishauptmannschast, daß beim letzten Eisgänge fortgeführte Bau- und Nutzhölzer von den Strandbewohnern als herrenloses Gut aufgefangen und behandelt worden. Von den Bewohnern Dresdens ist dem Stadtrathe so etwas nicht bekannt worden; der Rath warnt für jetzige und künf tige Eisgänge die Dresdner Einwohner vor dem Strandraube und fordert sie auf, aufgefangme Gegenstände in der Wohlfahrts-Polizei anzumelden. — Der gestern gemeldete Exceß eines betrunkenen Engländers und einiger Commilitonen mit einem Milchfuhrmann, wobei es auch zu Messerstichen gekommen war, ist nicht Am See, sondern auf der Seestraße passirt. — Wie wir hören, ist gestern von der Polizei ein junger Commis eines hiesigen namhaften SchnittwaarengeschäftS in Haft genommen worden, well sich gegen ihn gegründeter Verdacht gelenkt hatte, daß er seinen Principal bestohlen und die aus dem Geschäft entwendeten Maaren nach auswärts geschafft hat. - Dte Dresdner Ratbsbibtlotbck erhält fortwährend origi nelle Geschenke. Kaum bat ihr ein Anonymus die Geschichte deS ConsulatS und Kaiserreich» von Tbierö verehrt, so schenkt ihr vcr Stenograph vr. Rotter vaS statistische Jahrbuch der Gabels- berger'schen Schule.für 1870 und der hochedle Rath dankt hieriür zu Protokoll. Das statistische Jahrbuch der GabelSberger'schcn Stenographie ist eine höchst fleißige und gediegene Arbeit: aber in eine RathSbtbliothek gehört es wohl kaum. Wenn die Steno graphie in den Bürgerschulen als obligater Lehrgegenstand ein- gesührt wirb, geht das auch ohne vr. Rotter'S Jahrbuch. Möge man dein Rathe lieber volkswirthschaftllche Schritten verehren! — Sonst ist immer ein starker Andrang um die Stellen In den städtischen Versorgänstalten. Eine in dem gräfl. Hohenthal'- schen Weiberspital untergebrachte alte Frau har sich aber in dem selben so ungcberkig benommen und so behanlich gegen die Haus ordnung ausaelehnt, daß der Stadtratb sich gezwungen gesehen hat, ihr den Laufpaß zu geben. Die betr. Periou hat die Lang- muth des StadtrathS schon seit Jahren herausgesordert. Ihren Mithospitalitinnen wurde sie ungemein lästig, namentlich hat sie die Nachtruhe säst immer gestört. Sie sou, da man bei ihr eine Art Wahnsinn vermuthet, zunächst im Krankenhause ärztlich beobachtet werben. — lieber das gestern schon erwähnte Legat an den Thier- schubverein hören wir noch Folgendes: Frau Johanne Amälie Heimele, welche in Dresden wohnte und am 14. Februar 1875 auf einer Bcsuch-reise in Hamburg starb, hat dem Dresdner Thierschutzverein in ihrem Testamente die Summe von OOOO Mark zu dem Zwecke vermacht, alljährlich von den Zinsen 5 bis o Prämien an solche Leute zu verthetlen, welche ihre Zug hunde gut versorgen. Dte thiersreunbliche Erblasserin hat aber an das Legat noch vir fernere Bestimmung geknüpst, daß für den Fall, wenn dereinst, wie sie sehnlichst wünscht, die Benutzung von Zughunden gesetzlich untersagt werde, dieses jetzt als Stiftung angelegte Kapital in den unbeschränkten Besitz dev Dresdner Thirr- schutzverclnö tkbergehe. — In einer unserer letzten Nummern haben wir von häuft- >en Nachschlüsselbiebstähleu berichtet, die schon seit geraumer seit zumeist in der WllSdruffer Vorstadt Sonn- und Feiertags tachinlttagS in Logis vorzukcmmen pflegen, deren Inhaber auv- eaangcn sind. Heute können wir wieder einen solchen Fall mit ten, der sich am zweiten WelhnachtSfeiertag Nachmittags um al» er hört, wie die verschlossene i mand herelnkommt, im Logt» um ^cnwlrb.Ie- .. S umheracht.elnrn ofscnenKlelderschrank durchsucht und endlich eine verschlossene Commode öffnet. Dies hat ihn veranlaßt, in dem Glauben, es sei seine von einem Geschäftsgang zurückgekehrte Frau, dieselbe von der Kammer aus anzuroten, wo- raus er einen leichten Schrei vernommen und gehört hat, wie Jemand da» Logt» eiligst verlassen hat. Von einer in demselben Hause wohnhaften Frau «st dann noch gesehen worden, wie eine unbekannte Frauensperson von SO und einigen Jahren au» dem LoglS dt« Schlossers heraus gekommen und die Treppe hinav- eellt ist. Wtil sie auf die erzählte Weise in ihrem Vorhaben ge^ türt worden ist, hat die Diebin aus der Wohnung deS Schlosser» Frauen««^"' Regel geht sie auf baarrS