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- Erscheinungsdatum
- 1875-11-25
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187511251
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751125
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751125
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-11
- Tag 1875-11-25
-
Monat
1875-11
-
Jahr
1875
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Der »iauin etner «in- ibaltiqen Pelitzeile lostet Psg «ngelandt dt« Z-tle 80 Psge Eine «aranlie litr da» niichii>äg>ge Lrlcher- nen dir Jnjerole wird nicht gegeben. AuVwärttge Annoncen» Aulträge von un» unbe kannten stirmcn ub Per sonen lnieriren wir nur gcgenPränumerandv» tsaiilung durch Artki marle» oder Potzetuzatz- lung. Acht Silben kosten l» Psge. Anscrate sür die Montag» > Nummer »der nach emcm Feiuag- »te Petilzeile 20 Psge. Kr. 338. Zwimzigster Jahrgang. Mitredacteur i Für das Feuilleton: vr. Luitl »»«rozx Lnilvix Tressen, Donnerstag, 2Sl November 1874. Für den Monat Tecember tverden Abonncmcnts auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Maricnstraße Ul, zu 90 Pfennige, sowie für auswärts bei den PostanstaUen zu 95 Pfennigen angenommen. Politisches. In Gesundheit und Mistigkeit strahlt Deutschlands Kaiser und Kanzler. Kaiser Wilhelm überstand die Hofjagden bei Göhrde — lein Augenblick ohne Regen, die Wege bodenlos, die Flchtenschonun- gen schwer passirbar — jüngiinghast spielend; tein Trieb aus Schwarz-und Hochwild wurde von ihm versäumt und so sehr be kommen den, greisen Monarchen die Strapazen der Jagd, daß er Ende der Woche mit dein Großherzvg von Weimar sich zu neuen Jagden nach Wusterhausen bcgiebt. Ebenso muß Fürst Bismarck bekräftigt sein. Augenzeugen seines Auftretens im Reichstag schil dern, wie die 7 Monate Barziner Landluft ihm zu einen: Paar Bausebacken uiid zu behäbigem Embonpoint verholfen haben. Er strotzte von Gesundheit, wie seine Rede von witzigen Einfällen. Der gedankliche Kern dagegen wurde ini Reichstag mehr mit Kopfschüttcln als Beifall ausgenommen. Seine Theorie über directe und indirecte Steuern kennt man bereits aus dem Staats-Lexikon des Geh.-Nath Wagner, Band I. Bewahr« uns der Himmel vor der Verwirk lichung dieser Steucrpläne! Wir mögen Nichts wissen von der Hoch- und Höherbesteuerung aller der Lebens- und Gcnußmittel, die ein nur halbwegs civilisirteS Volk sich nicht wieder abgewöhnen kann, wie Petroleum, Bier, Kaffee, Zucker, Tabak, von Salz, Fleisch und Riehl ganz zu gcschweigen. Das sind Alles keine Luxusartikel mehr, das zählt vielmehr Alles zur Leibesnahrung und Rothdurft. Ehe wir darauf Steuern über Steuern legen lassen, ertragen wir lieber „ungerechte, rohe" Steuern, «wie Matrikularumlagen und direkte Steuern. Keine Steuer ist vollkommen, gegen jede lassen sich Ausstellungen erheben. Mag die Steuerreform im Reiche lieber ganz ruhen, wenn sie nur Mehrbelastungen bringt und die Neichs- verivaltung gänzlich unabhängig von derVolkSvertretung macht! Der ungewöhnlich milde Ton, in dein Bismarck sprach, seine Versicherung, dah er aus c>er Ablehnung der Steuern keine Eabinctskrijis machen wolle, verdient alle Anerkennung. Bismarck kämpfte nicht für einen Sieg, sondern für einen Rückzug, den ihm der Reichstag so ehrenvoll als möglich machen möge! Die Budget-Commission, bei der als einer Ziehmutter das neugeborene Sleuer-ZzvillingSpanr in Pflege gegeben «st, kann sich nunmehr ruhig dem Geschäfte des „Eugclmachens" widmen. An zwei Todten bahren heftet sich die augenblickliche Theünahme von Wien oder vielmehr Oesterreich. Cardinal Rauscher gestorben, der Herzog von Modena beigesetzt. Das Herz dieses Letzten vom Staunixe der Este findet Ruhe in der Lorettokapelle der Augustinerkirche, die Eingeweide wandern in die Etepkanslirche und den übrigen Leib birgt die Fürstengrust der Kapuzinerlirche. Merkwürdig ist die Zerstückelung eines Leibes durch drei Wiener Kirchen, der bei Lebzeiten einem ganzen Manne aiigehörte. Seit dem Tode des Zaren RicolauS ist lein Fürst ge storben, der, wie Franz V. von Modena, so hohe Vorstellung vom Gottesgnadenthum halte und sein Leben dieser Anschauung widmete." Von den Jesuiten erzogen, von Metternich als eine Säule des Abso lutismus betrachtet, rechtfertigte er das Vertrauen allör Reaktionäre Europa'S. Die streitende Neaction verliert an ihm ihr Oberhaupt. Rur Heinrich V., Graf von Ehambord durste mit ihm concurriren. Ein unversöhnlicher Feind des modernen Lebens, aller Ideen der Neuzeit, ein grimmiger Gegner des ForschrittS auf kirchlichem, wie politischem und socialem Gebiet ist mit dem vertriebenen Herzoge Modena s in's Grab gesunken. Er hatte sich ein kolossales Ver mögen zu retten gewußt, daS er zur Unterstützung aller, auch der abenteuerlichsten Verschwörungen des GottctzgnadenthumS und der Jesuiten verwendete. Don Carlos hatte bei Franz V. eine stets offene Börse; sein Tod ist dem spanischen Thronlüstling ein härterer Schlag als der Verlust einer Provinz oder einer Hauptschlacht. Ebenso unterstützte er seiner Zeit die Briganten in Neapel. Seine Freigebigkeit für Don EarloS führte ihn zu Zerwürfnissen mit sei nen nächstm Verwandten; einer derselben äußerte einmal: man dürfe den Legitimismus nicht zur „Troddelosis" (Troddel — dummer Kerl) treiben. Als Fürst hat Franz V. zum Glück nicht lange regie ren, richtiger gesagt, wüsten können. Massen-Hinrichtungen der Liberalen liebte er zwar nicht, dafür suchte er die Bildung grund sätzlich auSzurotten. Seinen Unterthanen erschwerte er die Erlaub- niß zum Studium wo er nur konnte; selbst die Jesuitcnschulcn durften nur von Wenigen besucht werden und wer seinen Sohn nach ausländischen Erziehungs-Anstalten sendete, verfiel in Geld« und Gesängnißstrafin. Nun ist der gekrönte Fanatiker den ein gütiges Ge schick nicht lange regieren ließ, gestorben. SeinTrost war, daß er keinen LeibeSerben besaß, dem er „das Jammerthum eines landlosen Fürsten" hätte vererben müssen. Seine persönliche Ehrenhaftigkeit, seine unerschütterliche Consequenz in allen politischen Handlungen sei gern anerkannt. Ein Glück aber ist es, daß die Welt jetzt solche Reaktionäre, denen di« Theilung der Menichenherrschast unter Priester und Fürsten das einzige Ideal ist, an dxn Fingern her- zählen kann. kocalt- uud Sächsisches. — Te. Exc. der Herr Staatsinimster von 'Nostitz-Wallwitz ist gestern Vormittag abermals nach Berlin abgereist, um den Reichs tagssitzungen bcizuwohnen. — Dem Chausseegeldeinnehmer Johann August Findeisen in GerichShain ist die goldene Medaille vom AlbrechtSorben verliehen «ordcn. Der irtzw.e AmlSiiaupiman» des Dresdner Landkreise«, Gras j - ... nach Zwickau gehen. Au seincrStclle erhielt der Ncg.-Nath Berndt, jetzt erster Rath der Polizeidirectiou zu Dresden und Stellvertreter des Polizeidirectors, die DresducrAmtShauptmannschaft. Diese Wahl wird nur mit Befriedigung vernommen ivcrden, da Reg.-Rath Berndt als hu maner Mann und tüchtiger Beamter bekannt und mit den Verhält nissen unserer Stadt, welche mit der Amtshauptmannschaft vielfach in amtliche Berührungen kommt, vollkommen vertraut ist. — Ein neues Stempelgesetz ha^ die Negierung an den Landtag gelangen lassen. An sich ist die Stempelsteuer in Sachsen niedriger als in anderen Staaten (sie bringt uns jährlich 14/z Mill. Mark), aber sic wirkt insofern drückend, als sic unzweckmäßig veran lagt und die Steinpelgcsetzgcbung unübersichtlich ist. Beruht sie doch im Wesentlichen noch ganz auf den Mandaten von 1819 und 1822. Tie Reform der Stempelsteuer soll nun natürlich keine Ermäßigung herbciführcn, da der Ausfall sonst durch die Einkom mensteuer zu decken wäre, vielmehr handelt sich's um eine zweck mäßigere Vertheilung der Steuerlast. Mit her Reichsgesetzgebung vermeidet aber der RegierungSentwurf jeden Eonslict, indem er den Proccßstempcl völlig aufgiel> t, da dieser ohnehin nur wenig cinbringt. Der Spielkartenstempcl soll mittelst eines besonderen Gesetzes seiye Regelung finden; der Entwurf beschränkt sich ledig lich auf den Urkunden- und Erbschaftsstempcl. Als Erleichterung und Ermäßigung im Vergleich zu jetzt schlägt die Negierung die gänzliche Beseitigung des gewöhnlichen Schriftenstempels vor, der jetzt zu Eingaben an Behörden und zu behördlichen Aus fertigungen zu verwenden ist und in jedem einzelnen Falle 25 Pfg. beträgt Dieser Stempel hat zu vielfältigsten Beschwerden und Klagen Anlaß gegeben und wird mit vollem Rechte als eine drückende Belästigung des Verkehrs deS Publikums mit den Behörden em pfunden. Diese Belästigung fällt ganz weg, ebenso der schon er wähnte Prozeßstcmpel. Ferner wird der QuittungSftempel von auf i/iy vom Hundert herabgesetzt, die Stempelsätz« für Bürgschaften und Verpfändungen von auf ffzy vom Hundert (ein Segen des Decimalsystems) endlich ermäßigt; weiter werden alle Gegenstände, die einen Werthsbetragvonnicht über 150 M. betreffen, von jeder Steuerabgabe befreit; endlich hört der Lehnscheins- und Constrmationsstcmpcl und eine größere Anzahl Stempelabgabcn von finanziell untergeordneter Bedeutung auf. Der Ausfall, dm diese Stempelbcfreiungm und Ermäßig ungen bewirken müssen, wird auf jährlich 250,000 Nt. geschätzt und muß in Erhöhung anderer Stempelabgaben Ersatz finden. Ueber diesen Theil des Stempelgesetzes Morgen Näheres. — Seiten der Stadtverordneten ward beim Stadtrath bcan tragt, er möge dafür Sorge tragen, daß die Stadtsteuerein nahme dem Publikum nicht, wie bisher, nur von 9 bis 12 Uhr Mittags, sondern bis 1 Uhr geöffnet werde, und in der That hat dieser vom Stadtv. Schönccker ausgegangene Antrag insofern guten Grund, als erst um 12 Uhr Mittags bei sehr Vielen unserer städtischen Einwohnerschaft die Arbeitszeit beendet ist und sie in den Stand gesetzt sind, ohne sich auch noch an der Arbeitszeit schädigen zu müssen, den Weg zur Stadlsteuercinnahme zu machen. Daß man diesen, Vielen herzlich sauexn Weg auf alle mögliche Art er leichtern sollte, scheint uns völlig richtig. Nachmit.'gs ist dieSteucr- einnahme dem Publikum von 5 bis 6 Uhr zwar auch geöffnet, aber es ist dem Handwerker rc. die Nachmittagszeit gerade eben so werth- volk wie die Lormittagszeit. Trotzdem nun der Stadtrath diesen Anschauungen gewiß nicht entgegen sein wird, hat sich nach Erörter uygen doch ergeben, daß die öffentliche Expcditionszeit bleiben muß, wie sie ist, da den Beamten alltäglich mehrere Stunden ruhige, durch das Publikum nicht gestörte Arbeit gegönnt sein muß. Sie haben mit Verpackung des Geldes, Besorgung der ^for derlichen Rechnungsarbeiten, Anfertigung der Ncstantenverzeichnifse. Instruction der Boten und Erccutoren u. s. w. alltäglich in den Stunden von 8 bis 9 uud 12 bis 1 Uhr und Nachmittags von 6 bis 7 Uhr vollkommen genug zu thun. — Bis gestern hatten sich für die Volkszählung als frei willige Zähler einschließlich dc.r voin Militärgouvcrncment in Aus sicht gestellten Zähler über.900 Personen gemeldet, welche sich in Be zug auf ihre äußere Lebensstellung auf folgende Elasten vertheilen Aus dem Bcamtcnstande 58; aus dem Lchrerstande 805; aus der Kaufmannschaft 96; Fabrikanten und Gcwcrbtrcibende 102; Pen sionirte und Emcriürte 10; Privatiers und Rentiers 90; Gelehrte und Künstler 12; Studenten der gewerblichen Hochschule 25.; Schüler aus den oberen Elasten höherer Lehranstalten 172. Von den Mit gliedern der KrciSauSschüsse gehören 10 dem Bcamtcnstande, 9 dem Lchrerstande an; 21 sind Kaufleute und 2-1 Fabrikanten und Geiverb treibende; Pensionäre sind 4, Privatiers und Rentiers 2b; 2 find Geistliche, 1 Advocat, 1 Apotheker, 1 Nedacteur und 2 Ingenieurs — Abends nach 5 Uhr pflegt täglich von Bodenbach ein Güter ,zug hier einzugehcn, welcher, ohne den Ecntrahgütcrbahnhof zu be rühren, direct nach dem Leipziger Bahnhofe überführt wird. AD derselbe, aus circa 70 Wagen bestehend, am vorgestrigen Nbcird die Maricnbrücke passirte, entgleiste eine mit Braunkohlen beladene Lowry der Außig-Teplitzer Bahn. Die von Sachverständigen qnge- stcllte Untersuchung wird ergeben, was zu dieser Entgleisung Ver anlassung geworden. Verletzungen des ZugSperionalS sind ni^ht vorgckümmcn, eben so wenig andere Transportmittel, einige kleine Testete ausgenommen, beschädigt worden. 'Nur der Personenverkehr empfand insofern die cingettetrne Störung, als zwischen 6-^8 Uhr Züge zwischen Altstadt und Neustadt nicht verkehren konnten. Den energischen Bemühungen der zahlreich aus den Werkstätten des Schlesischen Bahnhofe« herdeigezogenen Leute gelang e« jedoch, nach daß der von Berlin^ rung jedoch zu lebhaften Beschwerden des Publikums Anlaß bot, ist dieser Tage vom Ministerium des Innern seines Dienstes entsetzt worden. Jener Beamte coujonirte nicht nur die Reisenden, beson ders ärmere, wegen ihrer Legitimation bis aufs Blut, sondern hat sich auch einmal thätlich an einen derselben vergangen. So sehr die Gensdarmerie es anzuerkennen hat, daß ihrChef, HerrOberinspcctor v. Cerrini, sie vollständig schützt, wenn das Publikum ungerechte Forderungen erhebt, so sehr gereicht es andererseits zur Befriedi gung, wenn Beamte, die thatsächlich dem Beamtenstande wenig Freunde zusühren, ohne Rücksichtnahme entlassen werden. Der bctr. Gensdarm hat sich durch sein Benehmen die in 18 Dienstjahren er worbenen Pensionsansprüche verscherzt. Ein Anschlag am schwarzen Brct der Universität L ei pz ijg üringt den Z bl der Gesetze sür die Studirenden in Erinnerung, nach welchem gegen Jeden, welcher durch sein Benehmen die Veran lassung zu einem Duell gegeben hat, indem er entweder durch grobes Beschimpfungen den Anderen zur Herausforderung veranlaßt oder > elbst um geringfügiger Ursachen willen (sogenannte Bestimmungs-" mensuren) ihn zum Zweikampfe herausfordert, die in 8 50 festge setzte Strafe verdoppelt oder nach Lage der Sache auf daS Ooneiunw abounäi erkannt werden können. Gewiß sehr zeitgemäß Von Neujahr an «rtten bekanntlich die neuen Postwerth- zelchen nach RkichSwäb'iiug i» Geltung. Die neuen Marken zu 3 Pf. werden von hellgrüner, die zu 5 Pf. in dunkelgrüner, zu 10 Pf. in karminrother, zu LO Pf. ln blauer, zu 25, Pi. in roth- brauncr, zu 50 Pf. in zlnnoberrottzer und zu 2 Mark in orange- gelber Farbe auSgesührt. - Zum Andenken an den tm April d. I. verstorbenen Schulbirector Jäkel war von hiesigen Lehrern eine Stiftung in Anregung gebracht worden. In diesen Tagen ist das durch Beiträge, meist aus der hiesigen und auswärtigen Lehrerschaft, zusammcngcbrachte Kapital, .3200 Mark, an den sächs.Pestalozzi- vercin abgegeben worden. Tie Zinsen der „I ä k e l sti it u n g" werden alljährlich an einen verwaisten LehrerSsobn, weicher sich aut einer höheren Bildungs-Anstalt befindet, als Stipendium verliehen. — DaS Einsenken der bereits mchrcrwähntcn Caissons alb Grunbtrnng der Strompseiler der dritten (Abdrücke wird so rüstig als eS der gegenwärtige hohe Wasserstand nur immer gestattet, betrieben. ES werden zu jedem Pieilcr drei solcher Caissons ge braucht, die in mäßigem Abstande nebeneinander eingcsenkt wer den. Diele Arbeit ist eine cigcuthümliche uud konnten wir dar über Folgendes erfahren und tbeilweise beobachten. Der Caisson Ist zunächst ein großer, ovalgewrmter eiserner Kasten, dessen untere Seite osten ist - man denke sich z. B. eine ovale Schachtel, der der Boten fehlt —; er hängt in mächtigen Gerüsten und Ketten und wiip langsam in das Wasser hniabgelassen. Label wird durch den öderen Deckel fortwährend cowprnnlrte Lust elugepumpt. die daö Wasser aus dem Innern des Caissons drängt, so daß, wenn er aus daö Strombette auftrifft, seine Wände und Decke einen großen, wasscrlecrc» Raum umschließen. Um nun in die sen Raum gelangen zu können, ist auf der Decke des Caisson« eine ziemlich umfängliche Röhre angebracht, die, über den Wasser spiegel berauöragcnd, daS (Ansteigen ermöglicht. Die eingestle- gcnen Arbeiter hinter denen die Röhre sofort wieder geschlossen werden muß — schaufeln von Innen hecauö den Erdboden weg, und Steine und Erde wcrdc» ebenfalls durch die oben bezeichnte (Anstelgröbre bcralisbciöltcrt. Der Caisson senkt sich nun durch eigene Last und das Nachdrücken dcd inzwischen auf ihei gesetzten Mauerwerkü tieicr und tiefer, biö er 4 Meter llOCcntim. ties im Boten des Strombettes ruht, worauf sein Inneres mit Beton ivelt fortwährend «in!.,gen. Plan cr'iedt daraus, daß ein 8 M>v ein Gleis so weit wieder srei zu machen, nach Wie» durchpassticnd« Eourienug wieder veikchren konnte, und haben besten Insassen den Anschluß an die Oesteneichische 'Nord ! artiges Ctadlisteuicut in unserer Rcüdenz Bcdürmiß irar westbah» ,u Tetschen noch glücklich erreicht. > ^ticm ist kenu auch vollständig adgcdolseu worden. ^ cun Gensbar«,, »sicher an «»»er tedr frequente« Station »- - ^ ^ uns o.geude eu» oie Gc'chlck'te und Cement ausgciüllt wird. DaS Arbeiten im Inner» ist mit maimicbsachen Schwierigkeiten verknüpft Die comprimirte Luft wirkt beim (Ansteigen am die Arbeiter beklemmend, betäubend; vollblütige» Leuten ist das Blut zur Nale hcrausgeguollen. Doch soll kicö bald vorübergcben und jeder Mann sich bald an diese Luft gewöhnen, so baß' verschiedene Arbeiter den Tag 6-, Sinai cinsteiacn und längere Zeit arbeite» können. Auf diesen drei Caissons wird nun der eigentliche Pfeiler aufgeiübrt, die Zwischenräume der Caissons werten überwölbt und letztere dadurch mit einander verbunden: cö ruht, figürlich gesprochen, sodann der Pfeiler auf einem ehernen Dreifuß. DaS Ansitzen des äußerlichen Mauer- werkö erfolgt auf die bekannte, bei Wasserbauten gewöhnliche Art. Den zweiten Caisson, mit dessen (Ansenkung man gegenwärtig beschäftigt ist, hofft man noch biö Ente tlcscö Jahres fest einge- sügt zu haben. — Die größteWohlthat ist die, welche dir Wohltbaten überflüssig macht. In diesem Sinne weisen wir auf den heute und die nächsten Tage stattstntenden Bazar tcö Allgemeinen ErziehungsvercinS hin, der im Locale deö Herrn Hertz sch. M a ri e» stra ße 22, 1. Etage, stattfindct. Durch tüchtige Erziehung, körperliche und geistige Pflege in der Kindheit bei den ärmeren Klassen werkM die Apaiikcnbäuscr und CorrcctionSanstalten entvölkert. Und indem der Verein den ärmeren Ständen diese Wodltbat bietet, sorgt er .zugleich mittelst guter Kindermädchen und geschulter Er zieherinnen sür die wohlhabenden Leute. M ö g e d o cb I c d e r, undsei eS nur mit wenigen Groschen, ein w edles, von aller Pietlslerc! freies Streben unterstützen. Und wenn jede WiMcr nur ein kleines Spielzeug oder dergleichen kaust, so wird sio damit eine wahrbait gute Tdat tbnn. — Wie gut mich die Leipziger Polizeibehörde durch Ihre Vi gilanten Organe bedient wird, zeigt der Umsland, daß ln zwei Lagen in der Stadl fünf Individuen, welche wegen DicbsiahlS vpn auswärtigen Behörden steckbrieflich verfolgt wurden, aufge- ariffev und i» daS bekannte Gebäude am Naschmarkt zur vorläu fige» Haft elngcliesirt hat. ES dcfiukc» sich unter den attrapir« tcn Herren sächsische und preußische LantcSfintcr. — DaS CaföKönig (HauS Giitendcrg. Johanuiöallee Nr. 71 erfreut sich eines immer lebhaftere» Besuchs und ist auch sür die in die Residenz kommende» Provinzdcwodner ein großer AnzsihungS- und Rcndcz-peuS Ort geworden. Die i» den wei ten Räumen der ersten Etage au'gcstelllc» französischen Billards sind von trüb diö spät AdontS besetzt und cö ist daö Etablissc- ment namentlich ein Sammelpunkt aller in Dresden vertretenen fremden Nationalitäten Am Todtcnsonmagc sind kaicldst ohne die Im Verhältnis! gewiß auch sehr bedeutenden O.uantitäten Thce, Punsch, Grog. Ebocolade, Cacao u. f. w allein 2<>00 Tastey Kaffee getrunken worden. DaS Buffet im Partei re. wcl- ch'tS die feinsten Knchenwtten. und besonders die dcliciesi» Piann kuchen und sonstigen Cousituttn bietet, ist bou der siiucu Dame». tcr- u»d Er Lin ditüger 2'l.larr hat hier einen Freund, der v.r ciu! Münstc», wstd Alan,illich vom 1. Januar an al« KsteiSdauptmann^brr Sachgsch Boh«mch«n Slaatstzahn ftaiwmvt wa» dosten FühZ„rar ein au» Meichw e aedÜrtiaeS M lgcr äkch Zeit hciratbcre. und en. Der Name ver
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