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- Erscheinungsdatum
- 1875-10-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187510102
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18751010
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18751010
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-10
- Tag 1875-10-10
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Monat
1875-10
-
Jahr
1875
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Wr I». «do„. »,i,,m«»rr«, »ir«k»«l,k. sich ^M»tt»o vlqe , durch tzt, »°K, Marias «»tkl.MumiurrnIUPfgr. »ufl,,k 28020 »i»l. Mir dl, «alknide I«utl,r Manukrldi, »»ch< sich dl, Rtducttd» «licht »rrdindltch. 8nsrrat,n.«nn«dmk,u> chürt«: Il»»»,».'t«s» «»< >«»>»- i» hamdurg, «er» Nn. «ttn, ttUpttg. Basel, »redlau, Krauls,>rt a. M. -- «uL «»»», in vcriin, Leipzia, killen. Hamdiira, yraulfur» a, M. Mitti. §'N — !»»,«,, » c«. in Nraulfurt M. - Ir. Vaisst in lliiernnitz. — kia- VdZ.^uIlttv. Lnlilar e Lau NkParli. Tageblatt skr Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr, « Druck und Eigenthum der Herausgeber: ^iepsch L Neichardtin Dresden. - Nnserat, »erd«, Marken» Sirai,« II -n,en»mm«n di» ild. »Mir, Sani,»,» »i, Mittag» I L Mir. A» vleuiiodt: aroik iklasler- lasse L di» «»chm. -t Ubr. — Der Ran», emer ein- Idaiiigen Prttljkile lallet lä Psg- Mngesaildt ai» heilt Psge. Eine ^araniie sür dal niich iilagi-ie Erlchei- »en aer Inserate wird nicht gegeben. <lniwiirlige Nnnaneei» Ilnsttage i>o» uni >,»be- kannlen Firm?» »! d Per sonen inseriren wir nur gegen Pro nn,ne ran da rin bl »»g durch Bri s» viarkri, oder Pasieinjgb« lvilg, Nrun Lilbe» loste« ,L Pi,t. Inierai« ,n> die MoniogS, Nun»»-, »der noch emeni Festlag die Pcii,jette Ä Pige. Nr. 283. Zwanzigster Jahrgang. Sstitredacteur: vr. LmU Für das Feuilleton: st.e»«Ivtkr Bl»rti»»»n». Dresden, Sonntag, 10: Lctober 187s. Politisches. Dem sächsischen Dundescommissar, Geh. Justizrath Held, ist eine wenig beneidenSwerthe Ausgabe gestellt. Seine College» haben ihn zum Referenten über die vielberufene Strafgesetz-Novelle er nannt. Ein Referat über solch einen Gegenstand ist ein saures Stück Arbeit. Die Schwierigkeit wird gesteigert durch die Plötzlich keit. mit welch«» sich der Referent vor sein Werk gestellt sicht. Bis zum letzten Augenblicke nämlich waren die nichtprcußischcn BundeL- rathSnntglieder ohne Kenntniß von dem hauptsächlichen Inhalte der preußischen Anträge zum Strafgesetzbuche. Wer ist der Vater des unglücklichen Kindes - rufen die Berliner Blätter. Niemand be kennt sich zu der Vaterschaft des monströsenEntwnrfS. Die„V.Z." kommt zu dem Resultate, daß die sämmtlichcn ötäthe des preußischen Justizministeriums gemeinsam den Entwurf gezeugt hätten, natür lich mit Wissen und Willen ihres Chefs, des Ministers Vr. Leon hardt. Mit Verlaub! Das ist unwahrscheinlich. Es ist undenkbar, daß ein Halbdutzend Geheimräthe auf einmal den Vorsatz fasten, dem Reichstage eine reaktionäre Revision des Strafgesetzbuchs anzu- smncn, die sie im Ministerium Manteuffel niemals einer Land- rathSkamMer vorzulegcn gewagt hätten. Zu solchem Unterfangen gehört höhere Anweisung, Befehl, Deckung und Segen von Oben. Und wenn die Spuren dieser Anweisung sich bis unter einem ge wissen pommerschen Landsitz mit schattigen Buchen verliefen — so mag das herzlich unbequem sei», aber cS ist bester, mit klaren Be griffen zu rechnen und auf Selbsttäuschungen zu verzichten, als Alles und Jedes an dem „Sendling der deutschen Vorsehung" herr lich zu finden. Mit um so größerer Genugthuung verweilen wir bei der Reise des deutschen Kaisers nach Oberitalien. Schon füllen sich die Straßen Mailands mit Fremden und die Spalten der italienischen Zeitungen mit Frstnachrichten. Obwohl der deutsche Botschafter in Rom, v. Keudcll, gebeten hat, die Gesundheit Kaiser Wilhelms nicht allzuvielen Feststrapazcn auSzusctzen, geht eS doch nicht ohne einige GalathcaterS, Gala-Diners, Truppenschauen, Illumination, ja selbst einer Jagd, ab. Kaiser Wilhelm wird in Mailand in demselben Bett schlafen» worin Kaiser Napoleon nach dcrSchlachtvonSolferino schlief. Diese Schlacht befreite die Lombardei, mit unbeschreiblichem Enthusiasmus wurde Napoleon bei seinem Einzuge von den Mila nesen empfangen — jetzt ruht seine Asche in fremder Erde und in das Bett deSSicgerS vonSolferino legt sich derBcsieger des Siegers. Von besonderem Effect wird die phantastische Beleuchtung des Doms ünd Domplahes sein. Dieser Doinplah wird vergrößert, indem eine N«ihe kleiner und schmutziger, zum Abbruch bestimmter Häuser, welche unmittelbar an den Dom stießen, nunmehr hurtig bei Wind fackeln und Gaslicht nicdergerisscn werden, damit der Kaiser nicht di« elenden Höhlen der Armuth sehe und der Dom ein freieres An sehen erhalt«. Die Zusammenkunft des .deutschen Kaisers und italienischen Königs wird ohne Zweifel auch die römische Frage be rühren. Umsomehr, als die Ultramontanen in Italien sich wie in Frankreich unter der Fahne der Freiheit des höheren Unterrichts sammeln, um unter diesem gefälschten Feldzeichen den Kreuzzug gegen den modernen Staat zu beginnen. Italien hat solle Ursache, hiergegen wachsam zu sein. Wie beuten die Clcricalen in Frankreich das betr. Gesetz über die Freiheit des höheren Unterrichts aus'? Lehrreich sind die Statuten der neubcgründetcn bischöflichen RcchtSfakultot in AngrcS. Das ganze wissenschaftliche Streben und das häusliche Treiben der Studenten wird unter den Professor gestellt; pünktlicher Besuch der Collcgien, Beobachtung der Nachtstunde 10 Uhr, die obligatorische schriftliche Arbeit in jedem Vierteljahr, der sonntägliche Kirchenbesuch, die geist lichen Conferenzen — Alles dies muß, wenn cS auch im Namen der Freiheit geschieht, die geistige und leibliche Knechtschaft gründen, ein Geschlecht von Heuchlern und Abergläubischen heranziehen. Tic Fakultät verwandelt sich in ein Kloster, die Studenten in Semina risten, es fehlt blos noch die Uniform. Es ist übrigens sehr schlau auSgedacht, daß die Jesuiten zunächst Rechtsfakultäten gründen. Medicinische Fakultäten sind an sich zu theucr; ihre Krankenhäuser, Lehrkräfte, Laboratorien, botanischen Gärten u. s. w. sind nicht im Handumdrehen sin beschaffen. Außerdem haben die Naturwissen schaften stets etwas Heidnisches oder doch Ketzerisches an sich. Krank heiten heilt man ja mit Reliquien, Wundcrwasscrn u dcrgl. Hin gegen verspricht die „Erneuerung" der Rechtswissenschaft durch den SyllabuS großen Nutzen und zwar bald. Tie Clcricalen wollen, wie die „N. Z." richtig hervorhcbt, eine neue Schule französischer NcchtSgclehrten, französischer Richter und Advocaten erziehen, die langsam aber sicher dem „kanonischen" Recht mit all' seinen Unge heuerlichkeiten wieder Eingang in das öffentliche Leben verschaffen. Eine Revolution in den Rechtsanschauungen eines Volkes gestaltet, wie sie richtig schließen, die Sitten, die Verfassung, die Bestrebungen desselben um. Wie bedenklich diese Bemühungen der Kirche jetzt auch der Regierung zu erscheinen beginnen, dafür sprechen die Decrete deS Marschall-Präsidentcn im „Journal ossicicll", wodurch eine ganze Reihe neuer Staatsfakultäten, sowohl in der Rechts-, wie in der Naturwissenschaft, ins Leben gerufen werden: offenbar, um dem Einfluß der „freien" Fakultäten erfolgreich rntgcgenzutrcten. Es ist ein recht unverschämt verschämtes Bankeraltchen, das sich die Tiirkci jetzt gestattet. Sie suSpcndirt Zinsenzahlcn und Ein lösen auSgcloastcr Bons. Allerdings nur auf 5 Jahre — aber was kann in 5 Jahren der Türkei nicht Alle- passiren! Zwar liegt der Aufstand in den letzten Zügen, der herannahende Winter läßt ihn erstarren — aber kann nicht das Brausen der FrühlingSwinde wieder ihn anfachcn? So kommt es doch darauf hinaus, was man prophezeite: die Türkei benutzt den Aufstand und dir ihr hieraus erwachsenden Kosten, um sich insolvent zu erklären. Mit allem Auf gebot von Entrüstung wies die Pforte bisher einen solchen Gedanken zurück, w«nn man ihn autsprach. Figura zeigt aber, daß sie bas Mich ««dämmt, trotz all« SntrtzAung doch zu tzun »rriyaz Locales rmd Sächsische». ». — Dem Consistorialrati, Superintendent vr. Ernst Julius Meier in Dresden, welcher bekanntlich den Erbprinzen des Herzogs von Sachsen-Meiningen confirmirt hat, ist das Comthurkreuz 2. El. des herzoglich Sachsen-Ernestinischen Hausordens verliehen worden. — Der Herr Kriegsminister, Cavalerie-General von Fabrice, hat sich vorgestern in dienstlichen Angelegenheiten nach Berlin be geben. — Graf Hohenthal auf Knauthain bei Leipzig, Mitglied der 1. Kammer, ist, einem Telegramm des „Dr. I." zufolge, vorgestern Nacht nach schweren Leiden verschieden. Der Verstorbene trat mit dem Titel Wirkt. Geh. Rath aus dem aktiven Staatsdienste, dem er bis 1806 angehört hatte. Zuletzt fungirte er als kgl. sächsischer Gesandter in Berlin, das er, als Preußen den Deutschen Bund sprengte, verließ. In Graf Hohenthal verliert das Land «inen hochbegabten Patrioten, die erst« Kammer einen ihrer schärfsten Köpfe. Der Verstorbene war mit einer Tochter des letzten Kur fürsten von Hessen vermählt. — Auch dem Makart'schen Atelier in Wien hat unser König einen längeren Besuch gewidmet. Es kann nur zur Beförderung der Künste beitragen, wenn Künstler und Publikum erkennen, daß rin gekröntes Haupt, wie das unseres Königs, den Leistungen und Bestrebungen der Künstler und dem Stande der Kunst-Industrie persönliche Theilnahme znzuwendcn nicht müde wird. — lieber den figürlichen Schmuck der PromenadenseHi des ncu.cn BörsengebäudeS, in seinen einzelnen Gruppen so «Endet schön, erfahren wir npch.daß die vier Bogen-Zwickelfüllungen und die dem Lictoriq-Lqlon entgegengesetzte Gicbelfüllung (also links vom Beschauer) von Herrn Bildhauer G. Broßmann, die Mittelgruppen und die andere Gicbelfüllung von N.Dietz, Beide in Dresden, erfun» den und modellirt, worden sind. Die Ausführung in Handstein hat durch geschickte Leute des Herrn Flieget siattgefunden, — Vorgestern Vormittag ward Herrn GcwerbeverrinSvorstand Walter in seiner Wohnung von mehreren Herren, die als Deputation von 14 hiesigen Restaurateuren und Vastwirthcn erschienen, in dank barer Anerkennung des gelungenen AuSstellungSwerke» und de» ihren Etablissements hierdurch im Lause des Sommer» zugeführtrn Frcmden-Vcrkehrs, ein Album mit prachtvoll kalligraphischem Titel blatt, anSgcsÜhrt vom. ssalligraph Herrn Hilmar Krickel, nebst einen, wcrthvollcn Brillant-Ring und durch die Vereinigung einer Anzahl Aussteller ein Silber-Service überreicht. — Auch andere Hotelbesitzer gingen mit dem Plan um, auf die Bahnhöfe zu», Empfange der Fremden besondere Hotelonmibuffe zu senden. Dieses Projekt scheitert aber, wie wir erfahren, ander Schwierigkeit einer bequemen Aufstellung dieser Omnibusse. Die königl. Polizei soll nicht gewillt scin, die Aufstellung der Droschken, welche dem allgemeinen Publikum dienen, durch bevorzugte Auf stellung einiger Privatsuhrwerkc zu beeinträchtigen. Wenn diese aber abseits placirt werden, so ist das den Rettenden nicht bequem. Das Unterbleiben der Ausstellung von besonderen Hotel-Omnibussen erspart auch den ankon,wenden Reisenden, von den betriebsamen Hausknechten sich anschreicn zu lassen: „Hotel de Noml" „Stadt Gotha!" „Bellevue!" „Saze!" „Victoria!" u. s. w. — In einem größeren öffentlichen Locale der Neustadt hat vorgestern Abend ein grober Exceß siattgefunden, bei welchem ein mit dabei bctheiligtcr Soldat des Schützcnregimentü einen ziemlich bedeutenden Messerstich in den Kopf erhalten hat. Die Gegner de« Verwundeten und Urheber der Verletzung, drei Dienstknechte, sind durch eine Militärpatrouille fcstgenommen und später an die Poli zei abgclicsert worden. — Auf dem Annenkirchhose wurden vorgestern Nachmittag zwei Leute, Vater und Tochter, bei der Entwendung von Blumen von den Gräbern betroffen und festgenommcn. — Wie uns mitqethcilt wird, treiben sich seit einiger Zeit in hiesiger Stadt Leute herum, welche sich bei den Hausbesitzern als Be auftragte von Schornstcinfegcrmcistcrn ausgcbcn, u», an Dächern und Schornsteinen Reparaturen vorzunchmcn. Sie erscheinen dann auch mit dem hierzu nöthigci, Handwerkszeug und Material und geben sich den Anschein, die Arbeiten nuS-usührcn. Dies geschieht nun aber nicht nur nicht, sie ergreifen vielmehr noch die günstige Gelegenheit, die guten Schicserplattcn hcranszunehmen und dafür schlechte e'inznsetzcn. Daß sic sich aber auch für diese Arbeit noch gut bezahlen lassen, ist bei ihnen selbstverständlich, auch Rögen wohl bei diesen Manipulationen Diebstähle verübt werden. An, Johan nisplatz namentlich sollen derartige nette Stückchen zu drei Malen in Scene gesetzt worden sein. Hoffentlich gelingt es unserer vigilantrn Siche,hcitvbehörde. diesen Hochstaplern da« Handwerk zu legen. Die Hausbesitzer aber selbst mögen hübsch vorsichtig scin. — In einer Couterrainwohnung des Hauses Nr. 7 der Lin denaustraße hat vorgestern Nachmittag ein Brand stattgefunden, der, wenn er nicht rechtzeitig noch von einem Bewohner des Hauses wahr- genommcn worden wäre, Menschenleben hätte kosten können. Jener Hausbewohner hatte Rauch aus den geschlossenen Fenstern der Sou terrainwohn,mg dringen sehen, hatte, da dieselbe verschlossen war, ein Fenster cingcschlagcn und war durch dasselbe in das Logis gelangt, woselbst im Wohnzimmer einige vor dem geheizten Ofen stehende Körbe mit Wäsche in Brand standen > »b die Flamme auch bereits einen in der Nähe stehenden Kleiderschrank ergriffen hatte. Zwei kleine Kinder im Alter von 1^ und 3 Jahren, die in einer neben der Wohnstube liegenden Kammer schliefen, wurden zunächst au» dem Logis fortgeschafft und dann der Brand gelöscht. Die Kinder wä ren, wenn der Brand später entdeckt worden wäre, möglicher Weise erstickt, wie dies mit einem in der Stube befindlich gewesenen Vogel der Fall gewesen ist. — Dem vernehmen nach, wird von Seiten einer größeren i Anzahl diesiger Bankier» und «eckSler in Pen nächsten Lagen i »t»r PctUtov « ba» v«lttltrv «olletztm> »« Htüsingnnsitzalt abgehcn. in welcher dasselbe ersucht werden soll, mit dem Direk torium der künftigen Rcichvvaiik in Verhandlung zu treten, um dasselbe zu bewegen, den Plan zur Errichtung einer Wechsel stube aukzugcben, da eine solche das Puvatgcschält ausdaSAller- cmpsindllchste schädige» würde. iB. B. E.) — Um allen Denen, welche der Sächsischen Gewerbe- und Intustrie - StuSstellung direct oder Indirect wohl wollende Unterstützung angeteihen ließen, den Dank aucsprechen zu können, hatte da? Ausstellung» Dircetorium vorgestern Nach mittag 4 Uhr ein Festmahl in, Gewcrbehauüsaaie arrangir». wel che» von etwa 2M Singciadencn besucht war. Erschienen waren die Herren Generaldirektor von Tschirlchky, Geh. »tegierungörath Schmalz, Handelskammer-Präsident Bavle aus Ehcinnitz, Han delskammer-Präsident Rülcke von hier, Hofratb vr. Pabst, Stadt- vcrordnetcn-Vorltand Ackermann u. s. w. Dcr Saal war ent- sprechend mit sächsischen und deulschcn Fahnen freundlich bccorirt und die Büsten König Alberts und Prinz Georg» am Orchester unter Muinrn und Blattpflanzen ausgestellt. Äste die Ausstell ung selbst in erfreulich belebter Wciie vom Anfang bis Ende verstoß, so ward auch dieses DankeSmaht unter lebhaft glücklicher Stimmung zum Abend- und Nachtmahl, denn erst „ach Mit ternacht schloß die allgemeine Geselligkeit, während deren eö an alsteitiger Anerkennung des große» Stutzens, welchen die Aus stellung sür die sächsische Industrie, wie sür die Stabt DrcSdtN im Briondcrc» gehabt, nicht fehlte. Vom Orchester herab ertön ten, von dcr ManiiSscldt'Ichen Kapelle trcsslich gespielt, ernste »nd heitere Weisen und verschmolzen harmonisch mit dcr gehobe ne» Stimmung dcr Festmahls-Genossen. Den erste» Toast brachte Herr Walter auf Se. Majestät unseren König auS. Er be tonte , daß wir u»S i» einem Lande bcländcn, wo König und Regierung die Interessen deö Volkes zu wahren als ihre höchste Ausgabe betrachten; ein so ruhmreicher Führer der König im Kriege gewesen, ein so edler sei er Im Frieden. Große Liebe habe er zu dem Unternehmen tcö Gewerbevcrcinö gezeigt und sich immer persönlich von dem Verlause zu überzeugen geruht; Aller Herze» schlügen ihn, ja entgegen und wein cS je vergönnt gewesen sei, dem Monarchen zu nahen, her müsse ihn lieben, Sr. Majestät dein König Albert ein dreifaches Hoch! Wie wahr Herr Wai» t c r gesprochen, das tönte auö den begeisterten Hochrufen der Versammlung heraus. In fernerer Rede wart Herr Walter einen Rückblick aus die Ausstellung, aus das liebenswürdige Ent gegenkommen von Obe» und Unten, aus die Gewährung so vieler Vortheile, die unentgeltliche Ueberlassung tcö Grundstücks zur Herzogin Garten, das Entgegenkommen dcr benachbarten Frei maurer-Logen. die Bctheiligung am Nichtcramt leiten- deS köntUIchcn Ministeriums diS Inner», dad anerkennende und lörtcrnke Verhalten der Presse, die wcrkthäiigc Tbeilnahme der Mitglieder dcS GewcrbevercinS — und Allen! Allen! — wie auch den BerkchtScinstatten, de» Bahnen, deren Vertreter Herrn Gencraldirector von Tschirscbkv, dcr Jury, Herr» Proicssor vr. Hartig alö königlichen RcgicrungScommissar, Allen möchte er dankbar die Hand drücken. Wohl müsse cr aber auch sagen, daß, wer sich einmal recht satt und auöärgcr » wolle, der müsse sich an die Spitze eines solchen Unternehmens stellen; Allen könne r< Niemand recht machen und Gebässigkctten kämen au» allen Ecken, doch, er fasse darüber Beruhigung und schließe: Em pfangen Sie In, Namen dcö GewerbevcreliH Alle, Alle, mrIhre gehavten Mühen hcn besten Dank. Hci»delska»imcr-Präsivent RÜlcke toastete auf das Streben und feinere Gedeihen deS Ge- werbevereinS, dessen Ausstellung der Stabt Dresden vielen Nutzen gebracht. Hoirath Pabst erwicderte den Dank im Namen der Logen und ließ die Negierung und das Ministerium deS Jnnruz leben und Geheimer Rcgicrungsrath S ch n> a l z. welcher Namens des Ministeriums des Innern erschienen war, trank auf daS Gedeihen und Blühe» der sächsischen Industrie. Professor Hartig ließ tav Direktorium der Aus stellung, die Herren Walter. Weller und Nagel, hoch leben; Handelskammer-Präsident Bahie: Dresden, den lieben Hort der Gtwerbe mit seinen lieben Menschen: Erlslosani: da-Di rektorium dcr Jury. Den zündenden poetischen Toast de» Hof ratb Ackermann, welcher mit größtem Enthusiasmus aus« genommrn, dir Schiller'sche Strophe: ' Arbeit Ist des Bürgers Zierde, , Segen ist dcr Mühe Preis, Ehrt de» König seine Würde, Ehret ünS dcr Hände Fleiß! als Haupt Motiv genommen batte. können wir leider in Folge " " wikdergtbrn. alle versäumter stenographischer Nledcischlllt hier nicht wieberg Herr Eommissar Schütze ließ In humoristischer Welse Aussteller hoch leben. Wohl folgte „och manches zündende Wort, welches mit Begeisterung und Liebe ansgcnommc» wurde. Herr PrätoriuS hotte sür treffliche, seine Speisen und köstliche Weine gesorgt, welche von dem allezeit bereite» Kcllncrpersonal in den verschiedenste», Sorte» dein klingende» Krpsiall-Pokal ohne eigene Bemühung der Trinker zugciührt wurden. In der sreud'gstcn Stimmung schieb die Gesellschaft auö de» herrlichen Räumen^ K - Heute sind es fünf Jahre her, seit Dresden« weit- berühmte- Restaurant Belvedöre aus dcr Brühl',clzcn Terrasse lim eine wichtige Eimichtung bereichert worden ist. Dcr Chef desselben, Herr Marschncr, gründete IKZO eine eigene Musik kapelle. die seitdem unter Musikdirector Pussholdt, sowohl nach Güte der Leistungen, wie hinsichtlich dcr Intelligenz der Programme, allseitig«: ARtung siel, erworben »nd im Lause der Havre viele Tanscndc Zuhörer erfreut hat. Die^amalö kriegeri, sehen Zeiten führten mit den Truppe» auch die Milltärmuslk hinweg, und um dicker Ealamität für sein Institut zu begegnen, scheute der kunstsinnige Herr Man'chiicr nicht die großen Opfer und hat dieselben bis heute erfolgreich wcitcrgctragc». Noch drei Mitglieder geboren vom Tage der Gründung biü heute der Kapelle an. ES sind dicö die Herren Philipp Faber sl. Viol.s, AI. Pescheck (Violas, OSc. Lange sPankcn). Eine solche Treue ist rühincnSwertb »nd im Allgemeine» bei Privatinstituten selten. Mögen diese zerren n»d daS acsammte Institut der Kunst und sich selbst zur Ehre rüstig weitcrslrcbcn und i» 5 Jahren daS Decennium feiern! — Meteorologische Notizen und Andeu tung dcS Wlticrui'gSgangeS. In dcr Region der Kalmen steigt die erhitzte Luit über eine Meile hoch aus, und stießt, in dieser Höhe eine Strecke iortschreitend und dann astmällg sich senkend, nach beite» Polen hi» ab. Am 20. Januar I8:z5 wurde der furchtbare SluSbrnch dcS Eoseguina an brr Foseea-Bai 200 geographische Metten weit in dcr Runde gehör». De» vierten oder fünften Tag daraus verkmikctte in Kingston auf Jamaica, in der Enticrnung von 2<:0 geographischen Meilen, der niedersallende Aschenregen daS Lickst tcS TagcS. und dcr Nordost- pallat wrbete wie immer von Jamaica nach dcr Foseea-Bai. Ein anderer Tbeil der vulkanischen Asche siel an> daS Schiff Eonway nieder, welches fick' in säst gleicher Entfernung (100 engl. Meilen) auf dem sttllSn Meere, südwestlich von Eoseguina befand, woselbst in der unter» Luitregion Südostpassat herrschte. Der in den Kalmen eiMehenb« ursprüngliche Wind verwandelt sich aut der »örbli-ro ErtvLIstr in SLbwestwinb, all! der sübii-t» u» Äffen.
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