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- Erscheinungsdatum
- 1875-09-29
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187509290
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750929
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750929
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-09
- Tag 1875-09-29
-
Monat
1875-09
-
Jahr
1875
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Ericketnt tüqltch srUY 7 Üjr ui d.r «ivcdiliiK M-rM»l>r«d« l». «»»»> »e»knl»»r»>I »leNeliilir- lick 7MarIbt>Pt,e , »»>-<, >>ie Post » Mark 7.7 Mc. Sintkl PiimmonriuPfg«. »lusl,,» 26000 Still. HUr dt» Mickgadf etnge- son»«»r M«u>ustrl»l« ««cht sichre »ich! »„»ttttlich. 5>nlerat-n-Aiwal me au» wiirl»: i.nil V»ssl», I» Hemd»,» «ti li«, «rieil, Lclptig, vastl, ckr»»I«u. jirioksurl a M. — lluil. » »»» in «-riin, UeiVjia. Mir?, tzainUiirgl kfurl a. 77., Müu- Mtr>i riütsurl a. tll. — llailt'n ^ Cl>. lil rankfuri a. >77. — 7r. V»j»l ln itdrmnt».— N»- i'lllli«» H «-». tn Parti. Tageblatt für Politik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr. «s Jnleralr werde» Mal»»«« Arrake IS ang'llommi.n »t» Ad L Ust», Sormtoal bi» Milte,» > 7 Uhr. U» Reuiiadl. e„tz, Kl»> grfic S bi» olachm. » I — »er «au» riatl i soaitigea Vettt^eU« k« ,L Pf«'. irtnaesmUt di« Zeit«!t0 Piu' itlue «araaUe jlir d«» nächsi-ili,l,e «rschti. ncn dkl N-Nee-tk «ud nickt gegeben. Vlu»warllgr lilnnoiicen- tilulirage von UN» unde» kannten girmen ui d Per- l»ne» inierirr» wir nur »egen Prit nu inerand»» Zahlung durch vrtes- uiarkcn oder Postcliijab« luna. Sicun Tilde» kosten 77 Pstie 7>„scraic lur die Moniags »dumme« oder nalh «uirin Jesiiag» di« Peuiteue LS P,gc. Druck und Eigmthuin der Herausgeber; ^itpslh ^r Netlhardt in Dresden. Nr. 37». ZivmizWcr Aahrganß. «,.LVWic L'°a«?."nä«Ln°7 Tressen. Mittwochs2». September 187». Politisches. Den Bedürfnissen des deutschen Heeres wird kein patriotischer Abgeordneter die Befriedigung versagen. Zu hohe Interessen sind mit der Thatsache verlnüpft, daß das Ausland weiß: die deutsche Heeresmacht leistet das Ausgezeichnetste, sie ist schlagfertig wie immer, keine Verbesserung der modernen Technik wird von ihr un beachtet, unverwerlhet gelassen. Völlig hiervon verschieden ist aber das m Milstärkrelsen nur zu natürliche Streben, die Wehrkraft immer höher anzuspanncn. Hier giebt cs in der Thal ein Zuviel. Daß der Dank, ivAchen die Nation für die Leistungen des Heeres , Die Angelegenheit interessirt aber nicht die Börsen allein, sondern ! greift tiefer. Besonders die Vormünder und Verwalter von Mün delgeldern finden sich auf einmal und ganz unverschuldet der uner warteten Thalsache gegenüber, große Werthverluste bei diesen Geldern buchen zu müssen. Unser Börsenbericht hat bereits den Grund des auffälligen Umstandes angegeben, daß die bomben festen sächsischen Staatspapiere zu einem Speculationsobjekt gewor den sind: das Finanzministerium hat die letzten 6 Millionen Thaler Anleihe einem Konsortium zum Course von 93 überlassen und das Consortium überschwemmt nun die Börsen mit diesem Papier, an dein es selbst bei einem Course von 94 noch verdient. Das Finanz dem Feinde gegenüber gern zollt, sich in einer ziemlich weitgehenden > Ministerium wird sich nun einer Anfrage gegenüber sehen, ob es in Opferwilligkeit ausspricht, erleichtert allerdings den Militärs gar sehr das Fordern. Für alle Abgeordnete, denen die Erhaltung einer machtgebielendcn Stellung Deutschlands im Ralhe Europas am Herzen liegt und die gleichzeitig nicht die Augen verschließen können vor dem Rückgänge des Volkswohlstandes, vor der Erschlaffung der Steuerkraft, für alle diese Vollüvertrcter stellt sich unseres Erachtens die Sache so: Die Finanzverwaltung hat eine Uebersicht über die gesammte Lage der Finanzen dem Reichstage zu unterbreiten. Ebenso hat die Militärverwaltung eine Uebersicht der Forderungen cmszu- stellen, die sie auf eine Reihe von Jahren bis zum Abschlüsse deS militärischen SeptennatS für unumgänglich erachtet. Der Reichstag wird die Steuerfähigkeit der Ration, die Militarverwallung die Er Haltung der Schlagfertigkeit der Armee betonen; zwischen beiden gleichberechtigten Standpunkten muß eine Vereinigung möglich sein. Möge die Militärverwaltung durch auLgedehme Beurlaubungen an der Hebung der Stenerkrast des Voltes mithelfen! Man unterschätze müuärischerscils nicht die Logik der Fahlen! Es iit doch gar nicht anders möglich, als das; ein Volk, das iin Frieden durch immer an schwellende Steuern Aderlässe erleidet, im wirklichen Kriegsfälle nicht mehr die nachhaltige finanzielle Kraft in die Waagschale zu werfen vermag. Kommt die Militärverwaltung aber in keiner Weise dem Reichstage entgegen, fordert sie immer nur neue Vewilligun en, neue Steuern, dann darf man wohl erwarten, daß sich im Reichs- 'age die nöthige Stimmenzahl zu einein Rein! zniannnenfiudet. Wir nehmen keinen Anstand, es auszusp- > >ßea. daß das Er starken der sozialdemokratischen Partei, wie .2 dw letzten Reichslags wahlen in Lauenburg, Hannover und Stuttgart erwiesen haben, wesentlich mit aus den Steueroruck und den glelchzcitigen Rückgang der Industrie zurückziisiihren ist Allerdings ist weder in der Do maine des Fürsten Bismarck selbst, noch in den Hauptstädten Han irovers und Schwabens der Eandidat der Sozialdemokraten gewählt worden; aber die in der Minderheit verbliebenen Soziuldemokralen haben erheblich mehr Stimmen erhalten als früher. Unter der jetzi gen Geschäftskrisis leiden natürlich die auf ihrer Hände Arbeit An gewiesenen recht sehr fühlbar. Die Schlußfolgerung, daß die steigen den Mehrsorderungen fnr'ü Heer daS Wicderaufheben gewerblicher Thäligkeit lähmen, leuchtet ihnen sofort eu, und so erscheinen Tau sende unbescholtener Arbeiter, denen keinerlei Bitterkeit gegen des deutschen Reichs Macht und Herrlichkeit innewohnt, mit einen, sozialdemokratischen Wahlzettel vor der Urne. Sollte man militä rischerseits gegen diesen Eausalzusammenhang zwischen steigender Mstitarlast und steigender Sozialdemokratie blind sein? Ueber eine andere Reichslagswahl können sich die ehrlichen Leute nur freuen, obwohl ein Eleriealer gewählt wurde. Mit 9GlO Stimmen verdrängte in einem schlesischen Wahlkreise ein im klebri gen obskurer katholischer Kaplan den Herzog von Ujest, dernur7237 Stimmen erhielt, aus dem Reichstage Der Herzog besaß, obwohl durch seine Betheiiignng an dem rumänischen Eiscnbahngcschäst sein Wappenschild nicht glänzender, wohl aber Tausenden seiner Lands leute die Beutel leichter geworden sind, immer noch den Muth, einen Sitz im Rathe der Ration zu beanspruchen. Die Schlesier haben ihn dessen nicht für würdig erachtet. Daß ihn ein Elericalcr ablöst, ver gällt uns allerdings die Freude über Ujest's Niederlage. Besser aber: ein persönlich chrenwerther Elericalcr, als ein Mitschuldiger Stroußbcrg's! Durch den ausgiebigen Sieg der Türken über die Aufstän dischen scheint die Gefahr eines Ausbruchs desKriegs zwischen Ser bien und der Pforte beschworen. Hoffentlich wirkt dieser Sieg nach haltig. Mac Mahon setzt seine Truppenbesichtigringen fort. Als die Trupnen in der "Rahe von Vernoir nianövrirtcn, fuhr die Kaiserin von Oesterreich, auf der Rückreise vom Seebade Sassetot begriffen, durch Vernon. Der Präsident der Republik wollte sie auf dem Bahnhofe begrüßen, hörte jedoch, daß die Kaiserin schliefe und, galant wie er ist, ließ er sie nicht wecken. In Paris angekommen, telegraphirte die österreichische Kaiserin dem Marschall ihr Bedauern über das Unterbleiben der Begegnung. Bemerkenswerther als diese Etiguette Angelegenheit ist cs, daß die Truppen, ehe sie paradirten, eine Messe hören und daß sie beim Defstiren nicht blos vor ihrem obersten Kriegsherrn, dem Marschall, sondern außerdem noch vor dem Bischof von Evrcux, der de» Fcldgottesdienst geleitet hatte, vor- bcimarschiren mußten. Wie tras doch der russische Staatskanzler, Fürst Gortschutow, in's Schwarze, als er gegen Thiers neulich die Befürchtung aussprach, daß in Frankreich die clericale Partei in allen Stücken das Üebergcwicht besitze. der Thal die Staatspapiere so niedrig begeben und warum cs nicht dem Lande eine höhere Venverthung ermöglicbt, den Inhabern frühe rer Staatspapiere aber starke Berluste dadurch erspart hat, daß es nicht die Anleihe für das Privat Publikum zu einem höheren Course auslegte? Jede neue Anleihe drückt zwar den Eours der älteren, aber ein so starkes Zurückwerfen riökirt man denn doch nicht ohne Roth. — Die Wahl des Abg. Oehmichen scheint ebenfalls nicht un angefochten bleiben zu sollen. Es hat sich ergeben, daß die Majo rität, mit welcher Oehmichen gesiegt hat, nur Ist Stimmen beträgt. Mehrere Geineindevorstände des dasigen Wahlkreises hoffen, daß, wenn die Wahl Sehnlichen s doch noch genehmigt würde, diesmal wenigstens die Budgelberathungen einen kürzeren Verlauf nehmen werden. — Unter einer nicht sehr rühmlichen Lauheit der Neustädter Wähler wuroe gestern Hanptmann a. D. Kausser in den Land- t a g gewählt. In Kanfmann's Restauration, wo Stadtraih Rülcke den Wahlakt leitete, üblen von 1675 Stimmberechtigten nur 154 ihr Wahlrecht aus, von Veiten 152 dem Hauptmann Käuffer zusielen. 'Roch weniger Arbeit erwuchs dem mit der Wahl!, itung in Thal- heim's Restauration beauftragten Stadtrath Seyfsarth. Hier erschienen von 1100 Berechtigten nur 31, von denen Hauptmann Käufser 30 Stimmen erhielt. Er ist also mit 184 Stimmen gewählt. — Das erledigt gewesene Conrectorat an der hiesigen Kreuz- schnle ist vom Stadtralh nach erfolgter Vorberathung der Gymnasial- Commission, Herrn Prof. I>r. Wohlrab übertragen worden. — Bis Ende August 1875 sind für Rechnung des deutschen Reiches an Landes-Silber- und Kupfermünzen zur Einziehung ge langt: an Silbermünzen für 273,841,337 Mark 34 Pf., darunter lursürstlich oder königlich sächsischen Gepräges nur 445)6 Mark 62 Pf., an Kupfermünzen 853,636 Mark 87 Pf., d. h. zusammen 274,694,973 Mark 71 Pf., also über 90 Millionen Thaler. ^ Tie Kämpfe um die Sächsisch-Thüringische Bahn, die nun in ihrer ganzen Länge bis Weischlitz eröffnet ist, ruhen gegenwärtig-, oagegen wird der Rechtsstreit desto hitziger entbrennen. ES wird vielleicht für Manchen, schreibt die „V.Ztg ", nicht znteresie 1'oraIcS mrd Sächsisches. — Dem Unterförster im Georgengrüner Revier im Forst bezirke Auerbach, Johann Carl August Franke, sowie dem Kirch- schullchrer Johann Friedrich Ende in Langenbernsdorf ist die zum Verdienstorden gehörige goldne 'Medaille verliehen worden. — So kurze Zeit auch voraussichtlick' der sächsische Landtag zu- sammenblcibt, so wird doch Gelegenheit genommen werden, an das Finanzministerium eine Interpellation wegen der jüngsten sächsischen Anleihe zu richten. In unserem gestrigen Börsenberichte gedachten wir ff«-. 6>a des aiissällmen Rückgangs der sächsischen Staatspapicrc. > ans seiir zu erfahren, daß der Präsident der Gesellschaft, welcher die viel umstrittene Bahn gehört, ein Prinz von Schönburg-Waldenburg, ein Schwager des Fürsten von Greiz ist. — Nach den Erfahrungen, die am gestrigen Ziehungstage der Lotterie der Gewerbe Ausstellung gemacht wurden, werden durch schnittlich pro Stunde 4<>0 Nummern gezogen. Bei täglich fünf stündiger 'Arbeit für die Ziehung selbst und einer fast gleichen Zeit für Controle, können täglich nur 2000 Gewinne zur Perloosung kommen, die Ziehung hält also 6 Tage ans. Da ein Sonntag in diese 6 Tage fallt, kann vor Mittwoch bis Donnerstag die Gewinn liste nicht zusammengestcllr und fertig werden. Tann muß sie ge druckt, corr'.girt und ausgesendet werden. — „Geduld!" — Wie die kaiserliche Telegraphen-Direction bekannt macht, werden am 16. October in Thum, Ehrenfriedersdorf, Schlettau und Schcibenberg Telegraphcnstationen mit be schränktem Tagesdienst eröffnet. — Als gestern Mittag eine junge, feingekleidete Dame aus dem Pirnaifchen Platze, in die Nahe des Pserdebahngeleises gekommen war, stürmten auf einmal zwei mächtige Köter (dänische Doggen) mit aller Gewalt aus sie ein und rissen sie im Nu zu Boden. Die Äennsle wurde noch eine Zeit lang auf der Erde hin- und hergezerrt, während mehrere Herren mit Stöcken und Schirmen auf die Bestien los schlugen, die seltsamer Weise sich aus dem Knäuel gar nicht entwirren konnten. Nachher erkannte inan die Ursache davon. Die Doggen waren nämlich am Halsband durch einen Riemen zusamincngckoppelt; sie gehörten einem Herrn, der auf dein Pferdcbahmvagen nach der Ziegelstraße zu fuhr. Es gehört eine ziemliche Portion Unverstand dazu, zivei solche Bestien zusainmenzukoppeln. Endlich halten die Rüden die beklagcnSwerthe Dame wcggcschlcudert und jagten nun, mit Verlust eines Maulkorbes, heulend und noch einige tüchtige Rettiche auf's Hintcrkastell bekommend, dem Pserdebahnwagen nach. Ein Herr führte die an allen Gliedern zitternde, sprachlose Daine. die jedoch sonst keinen Schaden genommen zu haben schien, hinweg. Ein braver Knabe aus Leipzig hat der Redaction der Dresdner Nachrichten einige goldene Schmuckgcgcnstände, welche der Dame vom Leibe gerissen worden waren, übergeben. Wir bitten die Ver- lustträgcrin, sie bei uns abzuholen. — Bei dem Grundgraben zu dem neuen Postgebäude an der Anncnstraße ist man auf so starke und feste alte Festungsmauern gestoßen, daß man dieselben nur mittelst Sprengungen zu beseitigen hoffen kann. — Vor einigen Tagen hat ein erst 16 Jahre alter Mensch, der Sohn eines hiesigen Handlungsbeflissenen, in Folge einer wegen Ungehörigkeitcn erhaltenen Zurechtweisung versucht, sich durch Gift ; zu tödtcn, er hat jedoch zu seinem Glück eine Substanz für Gift ge halten und genoffen, die ihn nicht getödtet, sondern ihm blos große ^ Ilebelkeilen verursacht hat. — In der Nacht zum Dienstag fand eia hiesiger Obcrwächter den, Rosenweg einen Mann, welcher auer über dem Fahrweg auf de», Erdboden lag und schlief. Er weckte ihn und machte ihn auf das Gefährliche seines Nachtlagers aufmertsam, wurde aber zun, Dank dafür von dem betrunkenen 'Menschen m,t Schlagen tractcrt.. Als der Mensch deshalb verhaftet werden sollte, wehrte er sich der maßen, daß er nur unter Beistand eines Schützen-Unteroffiziers festgenommen werden konnte. — Auf den 'Militär-Neubauten ist am vorgestrigen Tage eln böhmischer Arbeiter von einem Gerüste herabgestürzt, hat dabei den rechten Unterschenkel gebrochen und ist nach dem Stadlkrankenhaus geschafft worden. — Am 'Montag ist in der Landhausstraße ein 15 Pfd. schwerer Kupferblock gefunden worden, ohne daß sich bis gestern ein Eigen- thümer dazu gemeldet haben soll. — Der allgemeine deutsche Jagdschu «Verein. Am 15. Mcirz b- I. kamen bekanntlich in Drctzten, msolge des von verschictcnen Herren erlassenen Aufrufes, aus allen Gauen Deutschlands Männer zusammen, die >n Erwägung der Besorg nis erregenden Tbalsachc, daß von Jatzr zu Iabr der 'AB dstand in unserem deutschen Vatcrlandc im Abnchmcn begriffen sei, zinn Schnye diesig WildstandeS einen allgcmuneu deutschen Iagd- schiitzvcrcin gründeten und aus Grund vorläufig emwonener Sta tuten sich conMuirten. Diese vorläusig entworfenen Statuten sprechen aiö Zweck deS Vereins aus: a) gegenintsge Unterstützung mit Beihilfe der Staatsbehörden im ganzen deutschen Reiche in Bezug am Durchführung der Gesetz:, über Zagdpoiizei und Wild schonung; ii> dein Unwesen der Wilddiebe und den Iagdcontra» vcnientcii ganz energisch und mit allen gesetzlichen Mitteln ent gegen zu trenn; e, den Handel mit gestohlenem Wild undWild- pret innerha b der gesetzlichen Schonzeit möglichst zu verhindern. il> die Vflichttr ue einzelner Iagdichutzbeamten durch AnSietzen von Belohnungen anzuspvrnen; 07 auf dem Gebiete der Gesetz gebung und bei Bedachung dcö neuen deutschen ReichSiagdgeietzcS vom Standpunkte des practischen Jägers iciiicr Meinung Aus druck zu geben und darauf hinzuwirken, baß ein einheitliches Jagdgesetz und Einführung der gleichen Schonzeit im ganzen deutschen Reiche zu Stande komme. — An jenem Tage derEon- niti-ilung traten nun hicscm allgemeine» deutschen Jagdschutz, verein au> Grund der vorläufige» Statuten I I«', deutsche Männer bei. die sich verpsisibteteii, die Bestrebungen deö Vereins dem Vorstehenden gemäß nach Krotten zu unterstützen und zu fördern, lieber die Nützlichkeit tcS Vereins und scmer Tendenzen „och ein Wort zu verlieren, hieße Wasser in die Elve tragen und Steine nach der Schwcizermüble im Bielagrund schleppen. Die Nütz lichkeit des Vereins düritc jedem verständigen Mann Ariom kein. Letzteres bedari keincü Beweises. Auch über die Nützlichkeit eincö gulen Wiidttandcs In nationai-ökonomischer Bez ehnng und über den Nutzen der Jagd für Diejenigen, welche solche mit Vcrstand- niß aiiSübcn, besonderen Beweis zu nirren, erscheint unnöth'g. Oder sollte cs, um nur kürzlichst Etwas hierüber anzuttwrcn, tür den Bcanncu und R'chlSgcichitcn nicht wobithätlg sein, den Bureau- und Artenstaub einmal von den Füßen und der Seele schütteln, d.e angerränkeite Brust voll von Ozon r umpen und einen bewaffneten Spaziergang in, immergrünen Wald uiiierneh- men zu tonnen, damit ihm beimAnb.ick derg beiiiinlßvLll walten de» 'Natur und der Thicre dcSWalteSF'ao Herz wieder fham'risch auigebc wie eine Blume beim erste» «Lonnengrnß'e Oder ist eü nicht woblthätig für Leib und Seele deS Geschäfts- und Kauf manns. daß er einmal aus kee schwülen Atmosphäre von Hausse und Baisse l lnauskemmt in die Natur, wo dkcBä"ine nicht nach 'Aroecnlen sieben und der-Himmel sich „ich, nach dem EousSzettel richtct'c Ist die Püriche in Flur und Watd iür Menschen pon derullven Inhalts nicht der einzig richtige Weg einer svskematsi scheu S clbslentleibung, die vor'Allen, zu voller Gesundheit zurück- zufüdrcu vermag« Und wie mundet der Sck>,uck aus der treuen Flasche in würz-ger Morgen- cder Abcndsrische, mit der der ttaub- gcborenc Jünger Dianens, um nicht ganz auseinander zu fallen, auch sich von Innen anzuieuchten hat? - Doch zurück von diesen ungereimten Geiühlsänßccuugcn und Gedanken-sprüngen zur Lache. Der mehrgedachte deutsche Jagdschutzverem ist seit seiner Grün dung unter dem Präsidium dcS Graten von Krockow in Lüben iSchlesien), wie auch nicht anders zu erwarten war. bedeutend gewachsen. Derselbe zählt dermalen, sichere» Mittheiluiigen zu folge. 505 Mitgli.der, die sich folgendermaßen au! Deutschland verweben: Baden 80 Mitglieder. Württemberg l >0. Königreich Sachsen 60, Mcck.enburz 8, Provinz Holstein 22. Prov. Pom mern und Mark 55, Prov. Schlesien 50, Prov. Posen 40. Prov. -Hannover und Wett aicn M, Rhetnprovinz und Gteßherzogti um Hoffen lO. Prov. Lacbien und Thür »gen >5 Mitglieder. Der Reit an circa:iO Mitgliedern sällt aukBaiern. Oldenburg. Braun schweig, Anbalt, Lippe und Waldeck. An mrttltchen Personen sind dem Vcreme^beigetrcten und gehören demselben an: Se. -H. der Herzog den Sachien-Eoburg, Se H.der Herzog von Anhalt, Se. H. der Herzog Eugen von Württemberg, S. H. der Prinz H. von Weimar. Le. Durch!. Fürst von PnttbuS, Se. Durch!. Fürst von Wied. Se. Mas. König Albert von Sachsen letzen durch Se. E,re. Minister v. ftaikenstein dem Vcreintzpräsidentev mit heilen: „Er wünsche lebhatt. daß der Verein seinen Zweck: die Erhaltung dcr Jagd im 'Allgemeinen und die Untersiützung der Staatsbehörden bei Durchii hrnng der Jagdgesetze, eriüilc und sich freuen werde, von den guten Erfolgen des Vereins zu hören." Gegenüber diesem lcl'baitcn Interesse des Königlichen Herrn, welches derselbe aiö hirscbgercchtcr Jäger und Waidman» den Bestrebungen rcS Jagdichutzvcreinv zollt, ist die immerhin iebwack>e Betbeiligung des zahlreichen sächsischen Forstpcrwnalö am Verein zu beklagen. Wenn sich nun d e Männer „von dcr grünen Harbe" In Sächsin unter ihres Glcicbrn auSzeict ncn durch alle Tugenden, die den Mann i» seinen, Berufe zieren, so sollten sie durch einen mehr wcrkthätigen Anschluß und Beitritt z» dem allgemeinen deutsche» Jagricbntzverciii gleichzeitig den Beweis liefern, daß sie auch, wie cö ja i» Wirklichkeit der Fall ist, dem edlenWaibwerke nicht bioS Held, sondern dessen eifrige Pfleger und Hüte,, echte und rechte Waidmänner sind. Der Einwcmb, welcher jüngsthin de», Schreiber dieses von einem zünttigen Waidgcnosscn inncgc- haltcn wurde: „daß die jetzigen meist trosrlcsen Jagdzustänve nur und allein durch eine beste; c Jagd Gesetzgebung verbessert wer den könnten, die den, Iagdsilmtzpcrwnalc mehr als bisher wirk lichen Schutz gewähre, das aber Alles 'Andere nur Ideale seien, die sich »ic oder doch nur sehr schwervcrwilklick'cu würden." zieht nicktt. Selbst ist dcr Mann, und Sclbsthi s: In gesetzlich er laubter Weise ist hier erst recht a», Platzc, und jeder Waidmann türcke sich siibst bAien, wenn cr dem allgeiiuincn deutschenJagd- scbutzvclcin deittäte. De»» dieser hat cö ja auch als seine erste Pflicht erkannt, am dieJagdpolizei-bst-setzgedung nach'.iRöglicl kcit im gute» Sinne cinz»» itten. m einen Hieb fällt kein Baum, dock) mit dcr Zeit pflückt mau Rosen, und eS sollte daher dock' Wunder nel men. wenn 500 den verschiedensten Ländern Deutsch lands ang.l'ör.nte und vicliacb in si-cm er Begebung hochstehende »nd einflußreiche Männer bei Beratlmng und- Feststellung einer specicll für sie Interesse habenden Gciel-comaterie nicht denselben
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