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- Erscheinungsdatum
- 1875-09-01
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187509010
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750901
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750901
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-09
- Tag 1875-09-01
-
Monat
1875-09
-
Jahr
1875
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W»f«ein» »»«lich frN, 1 U»r tu d«r (irpkdiiio» Oiariknur«!»' >:«. Ac«n- »,menl«p>,i» vteri«ii<>>ir> jich SMinI Ä>Pi«« .durch dir Pos, S Muri Sv P»«c. Stu»«l NuuunrrillNPiur. «Hl.gc 27000 cr»r -Nr die Mukgubr ringe. loudtrr Manulrriple «Schi sich die Sirduriiu» »,qi »rrdludiich. -nfrratrnUnuaiime uul- wdri» : Il,u»e0'i">» uni Votier in Humdur«. Vrr Ein, viieu. Lrtpriu, iiiusei >ir»i«u. gruuih.'t a M. — kuck, No»»« IU ivriiill, Lridziu. Wir». Humdurg, iUaulsurl « M.. M»u> chcn. — l)»ui.« L c». in Niul'IIuri u. M. — i r. Voixt in iilirmui«. — II»- »»»,lolilt», lluiii«, » c.», t» Pari». Nr. 2447 ? Tagclillitt für Politik, Unterhaltung u. Gcschiistsvcrkchr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch Neicharfft in Dresden. Nnirrittr werden VI»ed»>«» Lird^r u> ongenouimln Li» iild.e, »in, Lonnla»» di» Mittag» »2 »dr. 2» »iriUiadl: «rode Nidiier- »asir Lbi« !»ci,n>. » Udk. Der iilaum einer rtn- >«a>>i«en Prliiteile ioilet >a PI«'. Etugeiaudt dt» Zeile 3> Plge- «fine «arauiie ftir da» n°chi>Ui«>«e silch'i- ,,n der Jnseraie wir» nicht «c «eiien. «n?>»!irti«r klnuonre«» di lUicig« non »n» »".de» raunlc» ,linnen und Pcr» toiirn n.irrircu wir nur «r«en P runu n> r r u u d o» Zadiun« durch Viiki- oiurien oder Posleintii,, liiug. so ».! ? >d. I II Io»', n t, 'i> r. ?n>.l>:e i»r die Montur» , Nuuiuicr »ocr nach r . ui .. iia«. die Pe-.iloki.e u > Pize. sillster Jahrgang. MItrediicteur: Ur. »lintl Mr das ftentlleton: ^ «-etzvLUl.tr, Politisches. „Der Juristencag petitionirt nicht!" schloß Hos- gerichtsadvokat !>>-. Joques aus Wien sein Referat in der dritten Abthcilung am 26. August in Nürnberg, „er macht wissen schaftliche Aussprüche, eS der Gesetzgebung und dcrZcit über lassend, ihnen die Berücksichtigung zu Theil werden zu lassen, welche sie ihrem inneren Gehalte nach verdienen." Der Inristentag in Nürnberg aber hat den Antrag des Referenten fast einstimmig an genommen: „Wenn bei einem durch eine Zeitschrift begangenen Delicte der verainwortlichc Redakteur hastet, entfallt jede Zeugnißpflicht. Ist dies nicht der Fall, oder ist ein durch eine nicht periodische Druckschrift bcac -genes Delikt in Frage, so sind der ver antwortliche Redakteur, beziehungsweise der Verleger, Drucker oder Berbrciter berechtigt, das Zeugnis, zu verweigern." Tic Auffassung der Frage des Zcugnißzwangcs ist auf dein Juristentagc eine andere gewesen, als auf dem Journalistentage. Abgesehen davon, das die Juristen es ablehntcn, ihren Beschluß dein Reichstage vorzulegcn, die politische Seite der Frage atS nicht maßgebend erklärten, legten dieselben das Hauptgewicht auf den wissenschaftlichen Standpunkt. Indem der Reichstag den verantwortlichen Redacteur als haftbar erklärte, erkannte er das von der Presse beanspruchte Recht dcrAno Nhmität an. Danach kann eine Zcugnispslicht nur dann cintreten, wenn der verantwortliche Redacteur die Verantwortlichkeit für einen Artikel ablehnt. Während sich die Juristen zu der im Grund noch nicht recht spruchreifen Frage ans den correetcn wissenschaftlichen Standpunkt stellten, sind die Journalisten ii, Bremen durch das uu klare Referat Bicdermaun's in den cigcnthümlichen Widerspruch ge rathcn, die Zeuguispslicht nicht dlos bei durch das Strafgesetz zu ahndenden Bruch des Amlsg-Heimnisses, sondern auch bei einem bloßen Diseiplinarvergehcn a s zulässig zu erklären, trotzdem aber die Anonymität der Presse als ein durch die höchsten Aufgaben der selben zu Gunsten der wahren Freiheit aller Eulturinteressen gebo tenes Recht zu erklären, dessen man sich nur begeben dürfe, wenn dadurch die Straflosigkeit eines Verbrechens begünstigt würde. Dieser innere Widerspruch in der Meinungsäußerung des Jomnalistcn- tageS, an welchem die biegsame Profcssoren-Gesinnnng Biedermann s wohl die Hauptschuld trägt, kann den presseindlichcn Staatsanwäl ten keinen besonderen Respekt cinflösen. Wenn die Presse ihre Le bensfragen selbst nicht besser wahrt, ist es da zu verwundern, wenn der Juristentag sich begnügt, schätzbares wissenschaftliches Material zu sammeln ? Die Folgen davon sind nicht auSgeblieben. Der Herausgeber der Frankfurter Zeitung, Sonne mann, ist, nachdem die Behörden bei allen Jnqnisitionsversuchen nicht den unbekannten Verfasser der Geraer Eorrespondcnz ermitteln konnten, verhaftet worden, obgleich für das Vlatt ein verantwortlicher Redacteur cxistirt, dem man ver- gcblich den Namen des vennuthlichen fürstlich reusischen Beamten hat abpressen wollen. Die Angelegenheit ist bereits verjährt, jetzt muß nuir eine Aeusermn der Frankfurter Zeitung über den Rep tilienfouds herhatrcn. Wir lönnen das Vorgehen gegen den Heraus geber der Frankfurter Zeitung im Interesse des Reichskanzlers, den die öffentliche Meinung doch schließlich dafür verantwortlich macht, nur beklagen. Empfindlichkeit muß man sich abgcivöhnen, wenn man ein großer Mann sein will! Der schiuumste Fehler ist es, seinen politischen Gegner mit dem Nimbus des Märtyrers zu schmücken und den Widersachern Gelegen, heil zu geben. Pasquille über die Knebelung des freien Wortes zu machen. Der Staatsanwalt Gvrdan aus Frankfurt suchte aus dem Juristentag das Verfuhren gegen die „Frantsurler Zeitung" zu rechtfertigen, wurde aber durch viele Zeichen allgemeiner Miß billigung belehrt, wie wenig Ehre damit gewonnen worden ist. Als einst ein Waghals ein Pasquille gegen Friedrich den Großen an das Schloß heftete, lies; dieser es niedriger anllcbcn, damit man es be quemer lesen könne. DaS Vorgehen gegen die Franks. Ztg. aber ist davon der schneidendste Gegensatz, denn schließlich ist ihr ganzes Vergehen, den Reichskanzler nicht, wie es die Nattonalliecralen thun, für unfehlbar zu halten. Das Liebäugeln der Frantf. Ztg. mit der socialdemotrattichen Partei kann dasjenige Ministerium doch für kein besonderes Verbrechen halten, welches seinem König eine Anzahl unzufriedener Weber aus Schlesien vorsührte, als cS glaubte, damit die liberale Bourgeoisie mundlodt zu machen. Schließlich wird man auch gegen den reichen Sonncmann, der sich ans dem sidclen Ge fängniß nicht viel machen wird, sehr wenig auSrichten und bat nur sie öffentliche Meinung irre gemacht an einer Sache, die durch ein freies Wart gefährdet werden kann. DaS Verhalten Oe. Biedermanns auf dem Ionrnalistcntage ist jedenfalls beachtenSwerth, denn ohne die prosessorlich national- liberale Zahmheit wäre es kaum erklärlich, wie Jemand, der selbst bei der Freiheit der Presse interessirt ist, sich bei derFrage des Zeug- nißzwangcs so schr verllausuliren konnte. Die mittelalterliche Tor tur, welche jetzt gegen die Frantf. Ztg. geübt wird, findet in keinem politischen Lager eine Billigung und selbst die nationallibcralejPartei wird von der Stellung, welche ihr Führer Nr. Biedermann der Frage des ZeugnißzwangcS gegenüber eingenommen hat, nicht son derlich erbaut sein. Für uns Sachsen hat der Preßcknebcl etwas höchst Widerwär tiges. Wir sind keine Freunde des immerwährenden Mälelns und NörgelnS, aber halten cs mit dem gütigen gemüthlichen Fürsten, der als das Pnl'lilnm sein lanteS Sprechen im Theater übel nahm, in die Worte nnöbrach: „Na na, man werd doch »och reddcn dcrfscn!" L'omIdS ni'8 SöchsiskffeS. — Gestern früh ' .,7 Ubr reisten Se. M. der König und Se. K. H. Prinz Georg mit ihren hohen Gästen, Se. K. H. dcni Prinzen Friedrich Kart van Preuße» und dem Herzog Eouinbra, K. H., und vielen hohen Offizieren mittelst ErtrazunS nach Ricia, um den Ma növern der dort cantonnirendcn Truppen beizumohnen. Tie Rück- j kehr erfolgte Nachmittags. Hierauf fand h'.,5 Uhr unter Theil- j nähme I. M. der Königin i>» hiesigen königlichen Schlüsse Tafel statt, zu welcher auch der lönigl. preuß. Gesandte Graf Solms-! Sonnewaldc eine Einladiing erhalten hatte. Heute früh werden nach dem „Tr. I." IF. MM. der König und die Königin mit I. k.! H. dem Prinzen Friedrich Karl von Preußen und dem Prinzen Georg mittelst Ertrazugs wieder in Riesa eintreffcn und den Manö vern daselbst beiwohnen. I. Rias, werden sich von dort Nachmit tags zu einem mehrtägigen Aufenthalte nach dem Jagdschlösse WermSdorf begeben und sodann nach einem Besuche in Jahnishausen Sonnabend Abend nach Pillnitz zurückkchrcn. Se. tönigl. Hoheit der Gencralseldmnrschall rmd Gkneralinspecteur der UI.A"i»eeinspec tion Prinz Friedrich Karl von Preußen wird nach Beendigung der Manöver von Riesa aus nach Berlin zurückrcisen. — I. D. die Frau Fürstin von Reust j. L. nebst Gefolge ist gestern hier eingetrossen und hat in ihrer Wohnung Lüttichaustr.Ltt für mehrere Tage Aufenthalt genommen. — Am Montage besuchte Se. K. H. der Herzog von Eoymbra, Prinz von Portugal, die Ausstellung im Kurländcr Palais in Be gleitung seiner General-Adjutanten. I. Maß die Königin Marie wird morgen Vorm. 10 Uhr mit dein heute hier eintrefsendcn Erz herzog Ludwig Victor der Ausstellung einen wiederholten Besuch widmen. Die Frequenz ist jetzt eine außerordentliche. Der Schluß der Ausstellung findet — wie schon erwähnt — definitiv am -1. September a. c. statt. — Dem Tuchmacher Friedrich Feldmann in Lederan >st die silberne Medaille zum Albrcchtsorden, und dem Zimmergesellen F. H. Rüdiger in Dippoldiswalde die silberne Medaille „für Treue in der Arbeit" ve en worden. — Herr Geh. Rath Kocrncr, AbtheilungSdireetor im Mini sterium des Innern, ist von seiner Urlaubsreife zurückgckehrt. — Da in Folge des Ablebens des Abgeordneten zur zweiten Kammer der Ständevcrsammlung für den 4.Wahlkreis der Stadt Dresden eine Ergänzungswahl stattzusindcn hat, so ist vom Ministerium des Innern der Oberbürgermeister, Herr Pfoten Hauer in Dresden, znm Wahleommifsar ernannt worden. Als Tag der Abstimmung ist der 28. September 1875 festgesetzt. — All, Stellvertreter der Wahlvorsteher bei der bevorstehenden Landtagswahl sind für den 12. und 6. Wahlbezirk des 3. Wahl kreises die Stadtverordneten: Apotheker IM. Rothe, Kansmanu Gcncke und Advokat Wsyand, und für den 1. und 2. Wahlbczirl des ». Wahlkreises die Herren Stadtv. Pieper und Redacteur Schmidt ernannt worden. - - Mit Ende dieses Jahres legt ein hochverdienter Mann, Herr Bürgermeister Ncubert, sein scit 25 Jahren bcllcidctes Amt nieder. Zunehmende Schwerhörigkeit und soustigeGcsundheils zustände nöthigen zu dem im Interesse des öffentlichen Wesens be dauerlichen Schritte. Nachdem das RathScollco'um durch Herrn Oberbürgermeister Psotcuhaucr darüber Mitlheilung rrhatt'n hat. daß des letzteren dringende Verwendung bei Herrn Bürgermeister Neubert, er solle sieb der Gemeiude noch nicht entzichen, erfolglos gewesen, soll das Stadtverordneten Eollogium demnächst ersucht werden, zu einer Ergänzuugswahl zu verschreiu». — Nachdem sich als lhatsächlich bcgrundct hcrausacstellt, das der Fürst von Lchönburg-Watdenburg in Berlin an maßgebender Stelle große Anstrengungen macht, um sich die ihm bis jetzt inner halb des Gebietes der Schönbnrg'schen Reeeßhcrrschasten noch zu stehende Gcnehtsbarleit zu erhalten und die sächsische StaatSregic- rung für dieses sonderbare Verlangen im Bundesrathc eiugetreien ist, wird nun auch die Bevölkerung jenes LaudeLtheilcs die Initiative ergreifen, um ihrer Meinung Ausdruck zu geben Es sind Vorbe reitungen im Gange, eine Massen Petition an den BundeSr»th und den Reichstag zu richte», in welcher dringend darum gebeten wird, der Sehönburg scheu Sondcr-Gerichtsbarkcit unter allen Umständen ein Ende zu bereiten. — Dem Vernehmen nach steht in nächster Zeit die Emission einer neuen Anleihe der Stadt Dresden bevor, und zwar in Höhe von 7Millionen Mark in ,procenligen Obligationen. Tic fragliche Summe soll zur Erbauung einer dritten Elbbrücke, zu. Er aänzung des ScklcußenspsiemS, zur Herstellung vonßttfer- und Straßenbauteu, zu Schul-, ÄrbcitS-, Versorg-, Siech- und Kranken Haus Bauten, zur Erweiterung der Gassabrikcn u. s. w. verwendet werden. Die Stadt Dresden hat bis jetzt überhaupt drei Anleihen eontrahirt, und zwar eine Zproecnüge von 140,000 Thlr. im Jahre 1837, eine 4proecntige von 1,500,000 Thlr. im Jahre 1863 und eine 5procent:ge von 3,700,000 Thlr. im Jahre 1871, in Summa 5,340,000 T hlr. Davon sind zur Zeit noch 5,242,OM Thlr. un getilgt, nämlich 80,000 Thlr. ä Conto der 3proeentigcn Anleihe, 1,462,000 Thlr. ä Conto der 4proccntigcn Anleihe und die vollen 3,700,MO Thlr. der 5proccntigen Anleihe, deren Tilgung erst im Jahre 1876 beginnt. Durch die neue Emission steigt die Anleibe- > schuld der Stadt Dresden ans 7,742.000Thlr. -- 23.226,000 Mk. Auf die BcvöllerungSzisier der Stadt Ha. 200,000 Einwohner" an geschlagen, ergiebt sich pro Kops eilte Schuldenlast von ca. 116 Mk. — Gestern Morgen 7 Uhr rückten die hier garnisonirendcn zwei Grenadierregimenter Nr. IM und 101, sowie daS Jäger- Bataillon Nr. 12 ans Freiberg von der großen Jnsaitterie-Kaserne ^ aus in die EantonnementS in der Oberlausitz ab. Der Wachdienst j in der Residenz wird während der Dauer dee Manövers vom Pionmcr-Bataillon und dem combinirten Infanterie-Bataillon versehen. — Die deutsche Neichs-Eommission für die Welt-Ausstellung ! in Philadelphia hat den Leipziger Kaufmann Herrn Alfred Dolge, > Tövserstraße Nr. 4, als Agenten für diese Ausstellung ernannt. — Zwei hiesige Lehrer städtischer Vallssckmtcn haben beim ' Stadtrath Reclamationcn dagegen eingcwendct, daß sic zu der im Juli d. I. zu zahlen gewesenen Schulantagc zugezogen worden sind. Weil indessen nach H 0, Abschn. 4 des am 15. Oetobcr 1874 in Kraft getretenen VolkSschulgesctzcs die früher den Geistlichen und Lehrern eingcräumte Befreiung von persönlichen Anlagen für Schulzwecke dann in Wegfall kommt, wenn die Betreffenden in andere Stellungen übergehen oder Gehaltserhöhungen erhalten und nnnehmen, so hat der Stadlrath, auf Grund der auch von denRecla- mauten angenommenen Gehalts-Erhöhung, Beide mit ihren Neclo- mationen abgewicsen. — Nachdem bereits vor einiger Zeit von den Stadtverordneten an den Rath das Verlangen gestellt worden war, er möge den äußeren Abputz der die Brandstätte aus der Brcitcstraße umgeben den Braudmaucnr schleunigst ancrdncn, hat sich der Stadtrath jetzt endlich, nach Bcrathung mit dem Bau-Ausschusse darüber schlüssig gemacht, daß 720 Mart zum verlangten wie Niemand be zweifeln wird, längst nöthig gewesenen) Abputze genehmigt werden sollen. Trotzdem bedarf cs vorher, ehe die schmutzigen Mauern angestrichen werden können, noch einer Vernehmung mit den Stadtverordneten! Wozu auch Eile? Der Platz hat einmal daS Privilegium der Unantastbarkeit! — Die Dresdner Scction des „Deutschen Alpenvereins" hat im Stubaithal in Tirol, in ocr Nähe von Innsbruck, auf der oberen Fernau eine Hütte errichten lassen. Nach hierh.r gOanalcn Mit theilungen ist vor Kurzem diese Hütte in Gegenwart vcn Mitgliedern der Dresdner Sectio» und unter lebhafter Belheiügung der Bcwoh- ner des Stubauhalcs feierlich ihrer Bestimmung übergeben worden. Bei dieser Gelegenheit wurde ein von der hiesigen Fcldschlößchcn- Brauerci durch Herrn Direktor Beger für die Einiveihur.gsfestlichkcit gespendeter Eim-Bier, der mit vielen Schwierigkeiten aus die Höhe befördert worden, geleert. — Da der vormalige Banldirector Marx von Pirna aus den 30. August in das Bezirksgericht zu Freiberg abgelicfert worden ist, so dürsten wohl nunmehr bald die Verhandlungen des Monstre- ProccsscS beginnen. — Der van den Jagdlicbhabern sehnlichst erwartete Tag ist mit heute angekommen. Schon gestern sah man die Jünger Nini- rod'S ihre Waffen holen, putzen, Jagdtaschen mit Proviant füllen, va Viele per Bahn und Wagen die Stadt verließen, um die Mitter- nachtsstundc ans dem Anstande zu erwarten. — Ein Fuhrwerlsbesitzer in dem benachbarten Plauen hat vorgestern einen erst ain Tage zuvor angenommenen Knecht mit einem Wagen und zwei Pferden nach der Westend-Ziegclei gcschiFt, um Ziegeln zu holen; von dieser Fahrt ist der Knecht jedoch bis gestern Vormittag nicht wieder zurückgctchrt und wird deshalb und wohl mit Recht vermu.qct, daß der Knecht, dessen N-nne und Ge burtsort seinem Herrn nicht einmal bekannt ist, mit Pferden und Wagen durchgegangen ist. — Ein Aufseher der städtischen Wafferlcßung hatte vorgestern daS Unglück, daß ihm in einer zum Zwecke der Hin.inlcgung von Saugröhrcu bei der ehemaligen sogen. Saloppe ausgchebenen Grube durch Zusammenstürzen des zur Absteifung dienenden Helzwcrks der Knöchel des linken Fuße^ total zertrümmert wurdn. Er ist nach seiner Wohnung in der Stadt geschafft morden. — Vorgestern ist im Kranlenhause jenes unglückliche Dienst mädchen ihren unsäglichen Leiden erb gen. die sic sich vor einigen Wochen in der Vehaniung ihrer Dienstherrschaft in der Steinsiraße durch Verbrennung mit Petroleum zuaczogen hatte. — Ein hier in Arbeit stehender Böltchergcsellc war in der vorvorigen Nackt ans einer Sleinbank der alten Elbbrücke cingc- schlasen. Im HFten Schlummer wurde er durch cincrauhc S timme ge weckt, von einem vor lhm stehenden großen starken Manne in Eivil lleidung nach soincm Erwachen zurechtgcwiescn, daß das lein Ort zum Schlafen sei, und von demselben mit dem Bemerken, hgß er GenSd'arm sei, aufgesvrderl, ibm nach der Bezirks Polizeiwache zu folgen. Nachdem sic nach Neustadt hinüber und eine Strecke weit gegaimm waren, srug der angebliche GenSd'arm den Böttcher nach seinem Namen und seiner Wohnung, forderte ihn auf, seine Uhr als Pfand herauSzugcben, und ließ ihn dann mit der Weisung, am anderen "Morgen in der BezirkSwachc zu erscheinen, dort des Weite ren gewärtig zu sein und seine Uhr wieder in Empfang zu nehmen, lauten A!S sich der Böttcher am anderen Morgen punctlich in der BezirlSwachc einsand, war dort nichts von der Sache bekannt, und ging ihm nunmehr erst ein Licht darüber ans, daß er von einem Gauner auf jene rassinirte Weise uni seine Uhr gebracht wor den sei. - Herr 1)r. A. Drechsler schreibt uns betrefft, einer gestrigen Notiz: Die Ubr am westlichen Pavillon bcS Zwingers wird nach der im Obicrvatorum dct K. matb.-pbvsikalischcn Salons b. kindlichen Normaluhr rcguürt. Illach dieser Normaluhr wird auch die Kreuzti'unnnbr eingestellt. Deizu wird eine in der Wohnung kcö .Krcuztbtllinerö deffntliche gute Pcntettidr benutzt. Der Minutenzeiger an der äußeren Tburmubr kann wobt wegen der Uebcrlraguttgcn in diesem alten Ilbeweite nicht volitoinwcii genau auf die betreffende Minute sich cinskellcn, aber daS von diesem llbrwcrk unabbänglgc S cd l a g e n kann genau eriolgen und erfolgt genau: Mittags 12 tl h r und zwar >0, daß der erste Lebtag der Stunde ialso nach dem Schlagen der 4 Viertel! i genau zur Zeit kcö mittleren Mittags statt hat. Die Schloß- >tburinuhr schlägt 1 Minute vor dem mittleren Mittage. Die j Zwiugerubr wird möglichst aui Sekliiiden-Gcnattiqseit in richtigem i Gange erbatten W.»u aber diese Ubr in den Abend, lllacht- ' oder lrkihe» Morgenstunde» ein.n S chade» er eidcr iwie neulich d»rch uncrwart:tel Zen cißiw. de: mit icbr schwerem Gewicht belasteten Schnürt, w bleibt.'da i» di.scn. Lokale N cwaiit wohnt, natür lich Oe Uhr stehen. ILS der hctre"ende Beamte ikrüh tt Uhr- tn ! daS ZWtal gekon>'''e» ist, clnen Uhrmacher aeholt und dieser den Schaden rcparirt hat. ES sind wi de, oolt neue OaIsi' 1 kgte von Braunschwetger lO-Thgler-Schcinni znm Vorschein gekommen, welche ineeß g!ö solche schon wegen der in.'iiacl"aicn Atüllül'NNig in Schritt und Zeichnu ng bei nur einiger -inttnerksaiulci! sich leicht erkennen ! laden und vcn den echten Se! eine» vorzugsweise sich dadurch unterscheiden, daß datz Pavicr weniger icst und nickt glatt, auch um 2 Millimeter länger und drcitt.r ist. DaS Wasserzeichen iln den Ecken die Zahlen 16 und am Rande die Worte: „Herzoglich
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