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- Erscheinungsdatum
- 1875-08-11
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187508111
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750811
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750811
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-08
- Tag 1875-08-11
-
Monat
1875-08
-
Jahr
1875
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«chrtnl „glich lrt!, I Ügr in dcr iktpcdilion Utanknilratc w. Vld»„- »nn»»l»Vrei< v>krit>la»r- sich .-Mar!PA>k..k>urS» »ir iv-il 2 Mar! :a P»rr. «iiijei. N uuiuern Iluftage. 27000irpl. >Iir »ir 5kü-7gade ringe. I»ndi»e Manujrriplc ««chl ll« di» Reda-Uo, »»jl verbindlich. >nser«IrnKnnadme au» Wirr». U.,»»«» lei» »°S »««>»» in Hantt'urg. Brr »in. Wien, Leiv-ia. Lasel tlreeieu, iZrenisu'l a M. — «»<>. Hl»«»» in Lrriiii, Heinzia, v>t«u. Hambur,, Nrailksuri u. M.. Mun- lye!>. — v»»v« H e». i» tzrarlfurl a M. — l». r»i»l in lldrmni» — II»- r»«,li»I!tt». l>ull>«r « I.'», t» Pari». Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch L Neichardl in Dresden. Rnstra», «erd»n M»l«n» Lerade IS angeno»»«» d>» Ad. L Udr, Euant«» dl» Mittag« »2 Udii. 8» »ieuiiadl: »rode <«»««- ganc ü di« Nachm. « Nd». Der Raum einer tt«> snaliigen Peiiijeil« i»«-» IS Psqe. Eingesandt d» ^ette »u Pige. «ine ch°e»n!i« für »«« nilchfttägige «rI<1»eN »in der Jnser,!« «Ir» nicht gegtden. »!u»wi>riig« ginnencen» Lailroge «o» Un» unbe» laniilen gir-nrn und Per» i«nen inserircn wir nur aeae» Prdnumerand»» gahiuna durch Brief- Marien »der -Sali,i»»a>i« lunz. Neun Silb-n kasien Id Pia, Inserate lüg die Maniagt. Nummer »der nach eniein Jeliiag» die Pe.iijeUe SS Pli«. Politischrö. „II ms kaut, ilu nouveay, n'kll-küt-il pluaau molläs!" „Ich muß Zleues haben, selbst wem. cs in der Welt nicht mehr vorhanden wäre!" Liesen echt französischen Spruch lesen wir als Umschrift deSenglischen Hosenbandordens an den Fenstern eines deutschen ModeivaarengeschaslS in einer der lebhaftesten Straßen von Altstadt- Dresden. In der ncuigleitSarmen Jetztzeit ist diese kühne Sucht nach Neuem um jeden Preis auch in den Spalten jeder Zeitung zu bemerken, denn die Herren Diplomaten sind aus den Sommer frischen und Seebädern noch nicht heimgekehrt die Könige bauen nicht und so haben die Kärrner nichts zu lhun. Der Steueraus rühr in der Herzegowina ist, da Oesterreich die Eonjunctur wieder verschlaft, die Donau-User vom Türkenjoch frei zu machen, rsclirt und lodert nur langsam weiter. Nur wenige verwirrte Be richte dringen zu uns und machen immer einen ganzen Eommentar nölhig; so wird z. B. aus der unmöglichen Eroberung der dem Aufruhr ganz st rnliegenden Stadt Al onastir, bei näherer Besich tigung die Eroberung eines Monastcrium Luzi, eines Klosters bei Trebinje u. s. w. Ter türlische Befehlshaber Derwisch Pascha erlaßt heute drohende Proclamationen, morgen verheißt er Amnestie und das eine Mittel zieht so wenig als das andere. Das Wort ist kühn, weil cs die That nicht ist und Thatlraft ist eine den Türken -anz abhanden gekommene Eigenschaft. Beim BundeZschießen m Stuttgart ist mancher guter Schuß gefallen und manch kühnes Wort gelassen ausgesprochen worden und ivir haben als etwas ganz Neues gehört, „daß die freie Schweiz den südlichen Rücken Deutschlands deckt" !; „das; die Schützen-Berbrüdcrungen die Binder der deutschen Idee sind" (!) „daß die Tapfer», welche bei Wörth ihr Leben theilweise (!- ge lassen, leben sollen", „das; der aus dem väterlichen Hause verstoßene ältere Sohn Deutsch Oesterreich die Eirundsätze der Mutter Deutsch land treu bewahrt habe, die freundlich dargebotcue Hand des in der deutschen Heimath verbliebenen jüngeren Bruders dankbar ergreife, um auf'S Neue versöhnt aus dem Baterhause zu scheiden." Die beabsichtigte Ercursion nach der Weibertreue zu Weinsberg fand keine Betheiligung, während kein Schütze versäumte „Pariser Leben" und „Mamsell Angot" im Sommertheater zu Berg sich anzuscheu. Das Pariser Lebe» ist in politischen Neuigkeiten ebenfalls arm, wenn man die Gehässigieneu zwischen dem Minister Buffet und vemGemeiuderath von Paris nicht als solche betrachten will. Bussei hat durch den Seine Präfekten die Preisvcrtheilungs Feier im College Ehaptal verbieten lassen, angeblich weil der Gemeindcrath Loiseau dabei eine politische Rede habe halten wollen. Loiscan ver wahrt sich feierlich gegen die lächerliche Anschuldigung, vor kleinen Kindern politische Neben zu halten beabsichtigt zu haben, während der Minister Busset und sein Trabant, der Seine-Präfekt Duval sich als Wächter der Untcrrichtsfrciheit ausspielen und ihre Waffen nun gegen den Prästocnren deS Magistrats von Paris, Floguet, kehren, dessen repubkikanische Aeußerur.gen vor vielen Jahren den Kaiser Alerander von Rußlano verletzt hätten. Der Kern der Sache ist: Monsieur Buffet ist nicht befriedigt, durch das Unterrichts gesetz den Jesuiten die Errichtung neuer Schulanstalten gewährt zu haben, sondern er will die freisinnig geleiteten, unter städtischer Verwaltung stehenden 'Anstalten, wie College Ehaptal und College Rollin, in der öffentlichen Meinung schädigen, indem er nur den klerikalen Schulen das Necht der Prcisvertheilung zugcsteht. In Engl a u d hat die provisorischc Schisifahrtsacte die öffentliche Meinung, welche durch daü kühne Auftreten Plimsolls heftig erregt war, über diese Frage einstweilen beruhigt und durch dieses schlaue Nachgeben DiSracliS hat das Ministerium sich neu gefestigt. Das Eisenbahnattentat des Obersten Baker warf dafür cinenncucn grellen Schein auf eigcnthümliche moralische Zustände gewisser anscheinend respectabler Gcs-llschaftsclasscn in England und selbst die strenge Strafe, welche den Schulvigen getroffen hat, stellt die weggewischte Schminke auf dem beschämten Angesicht der ganzen Eoterie nicht so fort wieder her. Die Unwahrheit kommt immer zu Tage und die mit Aufwand des möglichsteil Pompes in'S Werk gesetzte O'Eonnel- Feier liefert dazu auch ihren bescheidenen Beitrag. „Ein weiser Mann soll gekannt sein unter seinem Volke und sein Name für im mer leben!" An diesen Tert knüpfte der Erzbischof von Eaohcl die Festpredigt und pries den Katholiken O'Connel weit mehr als den irischen Patrioten. Ter Gefeierte hat im Leben stets vor Unter werfung unter Rom gewarnt und wenn er auch die Rechte seiner katholischen Mitbürger gegen den Druck der anglikanischen Hochkirche stets zu vertheidigen gesucht hat, daß sein Gedächtnißfcst zu einer ultramontanen Demonstration benutzt wird, hat er sicher nicht verdient. Die demokratischen Führer der irischen Sondcrpartci, der „Homeruler'ü", Air. Butt und Sullivan, der Aristokrat Sir George Bowycr hielten sich völlig fern ; die ganzen liberalen Irländer, die Gewerkschaften und die Mäßigkeitsveceinlcr protestiren gegen den ausschließlich kirchlichen Charakter des Festes. Die katholische Union hat trotzdem ein ungeheures Zusammeuströmen der Bevölkerung zu wege gebracht, dem jedoch jeder andere Enthusiasmus, als der durch Whiskey erzeugte abzugehen scheint. Das tactlose Benehmen des Lord Mayor bei dem Toast auf Papst und Königin wird allseitig ge rügt und dies Werkzeug des EardinalS Cuklen ist noch kühn genug, zu erklären, er habe die Würde eines Lord Mayor in diesem Jahre nur angenommen, run dem O'Conncl-Fest einen ausschließlich katho lischen Anstrich geben zu können. Er fände eü in der Ordnung, falls Rothschild Lord Mayor von London würde, daß dieser den Toast auf den Oberrabbiner dein Toast auf die Königin vorausgehen ließe. Der frühere jüdische Lord Mayor von London, Salomon, bat sich aber solche Kühnheit wohl nie träumen lassen. Die Sendlinge der ultramontanen Partei in Deutschland wer den von der grünen Insel um Nichts klüger oder versöhnlicher ge- ni^en n->ch Deutschland Uiriickki-bren Die Kartei fiat die groß» Anzahl der Gleichgesinnten gemustert und die deutschen Römlinge sind dadurch gewiß nur zu weiterem Widerstand gegen die Maigesetzc ermuntert worden. Inzwischen bereitet sich durch ihre Unnachgiebig- keit auch die Zähigkeit des deutschen Reichskanzlers zu neuen Kämpfen vor. Nicht umsonst ist Barern in den Spalten der officiellen und officiösen Blatter in Berlin ein stehender Artikel geworden. Tie Ausdehnung der Maigcsetze aus Baiern ist das Ziel der Politik Bis marcks und der zähe Politiker hat schon mehr als dies vermocht. Der Romantiker aus dem bairischen Thron ist zu oft und zu ungeschickt von seinen klerikalen Unterlhanen verletzt worden, als daß er ihret wegen sich mit Preußen verfeinden sollte. In kleinen Fragen wird er die poetischen Eigenthümlichkeiten Baürns stets schützen, die Am- mergauer Feste fördern, den Naupenhelm vertheidigen u. s. w„ in den großen Fragen, wo Deutschland in das Spiel kommt, opfert er bereitwillig auf Odin'S Altar. Das ist nur lodenswerth, wenn auch nichts Neues! vokales nnd Sächsisches. — Se. Mas. der König und der König!. Hof begeben sich morgen Mittag nach Jagdschloß Nehescld bei Allenberg und werden daselbst übernachten. Dienerschaft und Küche geht bereits Herne ab — Am bi. d. erhielt der hiesige Schneidermeister und Stadt verordnete Wofffram von Sr. Majestät dem König „in Anbetracht seiner langjährigen hingebenden Thätigkeit im Interesse seiner Mit bürger" die goldene Medaille vom Albrcchts-Orden. Sie ward ihm in seiner Wohnung vom Bürgermeister Neubcrt, welcher in Begleit ung der Stadträthe Anger und Scyffarth erschienen war, überreicht. — An der Einweihung des Hcrrmann-Denkmal s in Det mold am 16. August wird Se. Majestät der König Albert nicht thcilnehmcn, vielmehr durch Se. Ereellenz den Generallicutenant und Ecneraladjutant Krug von Ni, Ni vertreten sein. In Begleit ung deS Letzteren wird sich der Secondelieutenant und Adjutant Herr von Montbö befinden. — Zur Vertretung der Commune Dresden bei der Enthül lungsfeierlichkeit des Herrmann - Denkmals am 16. d. in Detmold ist Herr Stadtrath Oe. Minckwitz erwählt worden. — Herr Geh. KriegSrath Mann von hier wird sich zu der demnächst in Berlin stattfindenden Conscrenz zur Feststellung der dcuischen Wchrordnung als Vertreter Sachsens begeben. — Ter Graf Alfred Stolberg-Stolberg zu Brauna KeiCamcnz in der sächsischen Oberlausitz ist dieser Tage vom Zuchtpolizeigericht zu Köln wegen Beleidigung des Reichskanzlers und des Cultusmi- nifterS, begangen durch in Volksversammlungen gehaltene Reden, zu einer Geldstrafe von dreihundert Mark verurtheilt worden. — Dem im Publikum theilweis aus Unkenntniß laut gewor denen Gerüchte, daß die Dresdner Feuerlösch-Anstaltcn bei dem am Sonnabend Abend in dem könial. Entbindungs-Institute ausgc- brechcnen Schadenfeuer nicht rechtzeitig genug an Ort und Stelle, nicht thälig genug während der Rettungsversuche gewesen seien, wird von competenter Seite aus durch Folgendes entschieden ent gegen getreten: Das Feuer war, wie überall zu hören und auch zu sehen war, wenigstens eine Stund« vorher ausgebrochen und hatte, als die Fcucrwehrmannschaften beider Eorporationen wenige Mi nuten nach Beginn des SturmcnS am Platze erschienen, bereits den ganzen Dachstuhl in Flammen gehüllt; man hatte sich also eine Zeit lang vor der Meldung deS Brandes vergeblich mit Löschversuchea geplagt, anstatt sogleich die geeignetsten und kräftigsten MittK zur Bekämpfung des Feuers heranzuziehen. Ferner ist das Institut nicht vorschriftsmäßig gebaut gewesen, indem ein der slädt. Bauordnung besagt, daß bei großen Häusern immer auf eine Länge von 60—70 Ellen eine Brandmauer aufgeführt sein ni '.l ß, und hier ist auf das ganze circa 300 Ellen lange Gebäude, welches mindestens 3 Brandmauern enthalten sollte, auch nicht eine einzige eingebaut gewesen ; es ist also von Seiten des betreffenden Baumeisters, möge dieser ein tönigl. oder städt. Beamter sein, bei Errichtung des Instituts mit einer unverzeihlichen Sorg losigkeit zu Werte gegangen worden, was doch sonst unsere Baubehörde bei aeringiügigen Privatbautcn nie zuläßt. Auch hatten die Feuerwehrleute ihr erstes und Hauptaugenmerk auf Rettung und Unterbringung der armen Frauen zu richten, da doch ein Menschenleben höher steht, als sonst ein Bcsitzthum. Sehr er schwert und theilweise fast unmöglich gemacht wurde aber das Net tungSwerk durch die Mcnschenmasse, welche zum großen Thcil aus den rüdesten Elementen bestehend, die Brand stätte von allen Seiten derart umringte, daß ein schnelles Agircn der Feuerwehr überall gehemmt, jede Unter nehmung derselben gestört und verzögert wurde. Die Militärabthei lung und die Gendarmeriemannschaft erwiesen sich als zu schwach, um eine solche herandrängende Menge zu beseitigen Schreiber dieses erinnert sich hierbei unwillkürlich an die 1866 hier stattgehabten grö ßeren Brände (Brcitcstraße, Vitzthums Gymnasium re.), wo das preußische Militär nicht mit nur einer Compagnie, sondern mit mehreren hundert Mann am Platze war und genügend Raum schaffte für die Feuerwehr durch entschiedene und strengste Absperrung aller zur Fcuerstelle auslaufenden Straßen und Gässchen. Eine größere Sicherheitsmannschaft thut Roth bei großen Bränden und die Einführung von Maßregeln zur ungehin derten Ausübung des Feuerlöschwesens und der gcsammten Thätig tcit der Feuerwehr ist gewiß ein an Staat und Stadt gleichmäßig gerechtfertigter Anspruch. Hierzu aber möge die Presse, die so vieles Gute schon erzielte, auch ihre Spalten öffnen und einer Sache das Wort reden, die zum allgemeinen Besten dient. — Jener Zimmcrmann, von dem wir gestern berichtet haben, daß er wegen des Brandes in der EntbindungS-Anstalt gefänalich eingezogen worden sei, ist — wie wir hören — bereits vorgestern wieder auf freien Fuß gesetzt worden. Der Redaeteur de» ..Maraenröthe" Herr Vrediaer Clßner inZirta u, schreibt uns: In der Monlagsnummer der „Dresdner Nachr." wird in einem Referat über die bekannte Religionsunter, richtsangelegcnheit, meine Tochter betreffend, gesagt, daß man sie mu Ausweisung auS der Schule bedroht habe. Dem ist nicht der Fall gewesen; vielmehr habe ich in meinem dem König!. Ministerium zu gegangenen Proteste erklärt: „man könne mein Kind wohl aus der Schule verweisen, mich jedoch nicht zwingen, es auch nur Eine Stunde in einer ihm fremden Religion unterrichten zu lasten." Ich habe freilich eine Ausweisung erwartet, doch hat sich, Dank der Presse! die Sache noch günstig gestaltet. In Zukunft wird Aehn licheü wohl nicht mehr geschehen. — Bor acht Tagen, in der Nacht vom Mittwoch zum Don- nerstag, ward in den ersten Morgenstunden der von Dresden kom mende Güterzug kurz vor dem Bodenbacher Tunnel plötzlich angc- hallen. Aus e:n dicht vor der Locomotioe erschallendes Hilscgeschrei balle der Führer gebremst. Ein etwa 1 ^jähriges Mädchen aus Leitmeritz hatte sich in selbstmörderischer Absicht vor den Zug ge worfen, war aber von den an der Locomotioe befindlichen Schienen räumern erfaßt und mit fortgeschleift worden. Dis Unglückliche, welche außer anderen Contusionen besonders erhebliche Verletzungen am Rücken davongetragen, ward zunächst in einem nahe gelegenen Hause untergebracht. — Unsere kürzliche Mittheilung über den Bergakademik« Latinak aus Ungarn, welcher sich im Oberschöna'schen Walde vor etwa 14 Tagen zu erschießen versucht hat, können wir heute dahin ergänzen, daß derselbe am Sonnabend früh nach langem TodeS- kampfe seinen Wunden erlegen ist. — Wen ein Spaziergang an die Altstädter Elbquai'S der neuen Brücke führt, der wird, namentlich des Sonntags, eine Un masse Knaben und halberwachsene Jünglinge dort mit Angeln be schäftigt finden. Am hohen Ufer weit über das Wasser gebeugt, oder unten am Vorsprung eines Steines sich anklammernd, fröhnen diese Bürschchen unbefugt und — ungestört jener Passion. Wer hier einmal beobachtet hat, der wird erkennen, daß leicht ein Unglück pajsiren, daß plötzlich Eltern um ihre Kinder kommen können. Wir möchten einer betreffenden Behörde Aufmerksamkeit umsomehr hierauf lenken, als wir nicht zu erkennen vermögen, welchen Nutzen das Fangen ganz kleiner, oft kaum 2 Zoll langer Fischchen irgend wem bringen kann ; die ganze Spielerei hat im Eegentheil gar keinen Zweck und ist mir geeignet, dem schlimmen Uebel der Thierquälerei Vorschub zu leisten. Da wir einmal von letzterer sprechen, wollen wir an dieser Stelle einer weiteren Art derselben, in der Hoffnung gedenken, daß unserem Wort auch hier eine abhelfende Consequenz folgt. Wir meinen die sich von Tag zu Tag erhöhende Pferde quälerei in der, in der Oppelvorstadt gelegenen Basold'schen Sand grube. Tis schwer belasteten Wagen müssen von den armen Thicren dort einen steilen, mit Stämmen belegten Berg hinausge- zogen werden; die fluchenden Kutscher, die ächzenden Thiere, das über diese Marteret starrstchende Publikum ergeben ein Bild, das dringenden Anspruch auf recht gründliche Beseitigung hat. — Am Montag Abend in der 8. Stunde ist auf dem Schützen- platze ein 6-jährigcS Kind, die Tochter eines Bäckers, unter einen jenen Platz passirenden beladenen Bierivagcn gcrathcn und hat da durch mehrfache, jedoch nicht gefährliche Contusionen erlitten. — Gestern hat man die in dem Bogen des mittelsten Strom- pfcilcrs der alten Elbbrücke auf dem Wappen befindliche Krone, welche vor wenigen Wochen frevelhafte Hände, leider bis jetzt unge ahndet, herabgeschlagcn halten, neu in Sandstein gearbeitet, wie der aufgesetzt. — In der Nacht vom 7. zum 8. August stürzte ein Garde- rciter in der Schlaftrunkenheit aus einem Fenster des Allstädter Kasernenschlafsaales und erst heute hat man entdeckt, daß der Mann daü Schlüsselbein gebrochen. Er ist zur Heilung in das Lazarcth gebracht worden. — In der vorgestrigen Nacht ist eine Baubude auf einem Neubau in der Schäfcrstrasze erbrochen und daraus außer verschie denen in derselben frei dagelegenen Effecten auch eine rothlederne Brieftasche mit 30 Thlr. Papiergeld und ein Leinwandsäckchen mit ea. 12 Mark in kleineren Münzsorten, welche in einem in der Bude stehenden verschlossen gewesenen Schreibpulte sich befunden haben, nach gewaltsamer Leffnung'jauch dieses Pultes, von dem Diebe mit genommen worden. — In dcm Odeum sind vorgestern Abend während des daselbst stattgefundcnen Tanzes einem Mädchen die gcsammten Sachen, welche sie auf ihrem Platze hatte liegen lasten, als Shawltuch, Hut und Handtasche mit Inhalt, entwendet, am Tage darauf aber von der Polizei bei einer andern Frauensperson, die sich in jener Nach barschaft befunden hatte, wiedcrgefundcn worden. — Schon wieder haben wir über einen Fall zu berichten, der auch schon in diesen Tagen zur Kcnntniß der b>. treffenden hiesigen Behörde gebracht worden sein soll. Ein Handelsmann hatte ein zwölfjähriges Mädchen mit Genehmigung von deren Eltern, angeb lich zur Aushilfe in seinem Geschäft, mit nach dein Eopitzcr Vogel schießen genommen, dort aber schändlich gennßbraucht, so daß Ge- sundheitsnachthcile für daS Kind daraus entstanden sein sollen. — Am 15. d. wird ln TepI! tz eine große G e w e Hb ea u ö » Heilung eröffnet. Nahe an 706 Firmen haben ihre Aus stellungsgegenstände angcmeldct; außerdem werde» die reichen und hochinteressanten Sammirnigcn des k. k. HaiidelsmiiiislcriumS und deö dstcrr. Museums für Kunst und Industrie, weiche der Ausstellung mit großer Bereitwilligkeit Seitens der Regierung zur Verfügung gestellt wurden, einen starken 'Anziehungspunkt der Ausstellung bilde». CS werden zur Vcrleostina üooo ^oose ä 50 kr. auSgegcden. Der Cintritisprciö beträgt stir die ersten drei Tage der Ausstellung 50 kr. österr.Wäbr., für die folgenden 30 kr. Geschlossen wird die Ausstellung am 5. Scptbr. c. — Auf der so reizend gelegenen Festung König stellt, von einem SchriitstcUer des vorigen Jahrhunderts mit vollstem Rechte „der Thurm tcö sächsischen Paradieses", oder „die Perle deS Meißner Hochlandes" genannt. werten morgen < Donners« taal Ngtstr «nv Kunst sreimlstsebst dieH-md ki-l' r«n<st«n, MN y-r-
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