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- Erscheinungsdatum
- 1875-07-13
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187507137
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750713
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750713
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-07
- Tag 1875-07-13
-
Monat
1875-07
-
Jahr
1875
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VN.« ^ fr»» lpedilion M»kik»I>ri>ic li>. Ä>»»^ ,,«e«i»»»i» vürteliiiiir Lch -Mark 2LM»k ,dnr» »,7««li »M-rt ««i,c. Di»t«l. Nummer« »0 Pt«k. »lufl<i,e 27000^»». Iiir »Ir «Ii^„de emz«, laudier Mnuuscrivle «ach. sich die Redacila» «tqt verbtudltch. SnseratenLniialime aui» «>!ttl«i ilt»»»,»,t«>» uuck Vo»I«r i» Hamburg. Ber »in. wie», Leimig, «ulel >re«lau, Nranljii-t » M. — Ituii. «>«„ i» tierli», Letbjtg, Wien. Hamburg, grattlsurt a. M.. Mün chen. — vaub« t l.». in Üraiffu» a M. — ir. Vaigt i» lliiemnis. — II»- ,^,l<«i>»t». Kuli,«r ib 0», in Pari». Tageblatt für Politik, Unterhaltung «.Geschäftsverkehr Druck und Cigenthum der Herausgeber: Litpsch Neilhardt in Dresden. v«ler»t»»«N «irate I» ,«««« di. Ab » Udr«-»- bi« Mittag» I» Udr. «euiradti »rat« «last gasse ü dt, Nachm.« »»!, — Der Raum einer et», »balligen Peittjeile i»i« »L Pfae. atttgriandt »it Zeile LS Pfge. Eine «arantie für d«O «ächiiiägige Erich»!, «rn der Inserate wlr» »ul>l gegeben. «»«wiiriige «lnn»nc»«» A iiragk von »n, »nbr» tannicn girmen und Per» »oncn ini.rircu wir nur grgrnPru » unierand o» Zaillung durch Brtes maricn ,2er Ponetiijül» luni. bien» Siibcn last,« I» P' e. Im.role für die Monlagb. Nummer »der nach einem Hciliag» die Ptiiijeiie UV Pigc. Rr. 1S4. Zwanrigster Jahrgang. Mitredacteur: Für das Feuilleton: vr. Li«»I Dresden, Dienstag, 13. Jnli 187S. Politisches. Sonne und Mond im ewigen Kreislauf; der eine Körper lichtspendend, der andere lichtempfangend, der eine einsam am Tage, der andere bei Nacht, bald vereint, bald getrennt, sie haben von ihrer Höhe herab in die Gemüther der Menschen der Urzeit daü Bild eines unendlichen WeltliebesromanS geprägt, der in verschie densten Gestaltungen mit den religiösen Sagen aller Völker ver mischt und erkennbar geblieben ist. Nach der Wiederkehr des einen oder des anderen Himmelskörpers berechnen die Völker das Jahr und dieser Streit zwischen Sonnen- und Mond-Kalender ist heute noch ungeschlichtet. Ueberraschend ist deshalb die Nachricht, daß der Vicekönig von Egypten den allen mohammedanischen Mondkalender mit dem Son- ncnkalender vertauscht hat, da mit diesem Kalender das moham medanische, religiöse Element innig verknüpft ist. Freilich braucht der Vicekönig mit den knechtisch gesinnten Egyptern weniger Um stände zu machen, als irgend ein anderer mohammedanischer Fürst mit seinen fanatischen Unterthanen. Was der Sultan am Bosporus dem Halbmond, dem Symbol Mohammeds, nicht anthun dürfte, kann der Khedive am Nil getrost wagen, wo noch die Zeichen des alten Sonnendienstes neben der Mondessichel der Isis erhalten sind. Damit aber ist ein neuer Schritt geschehen zu größerer Einheit, den früher oder später diejenigen Völker nachahmen müssen, welche bis jetzt noch den alten sogenannten Julianischen Kalender beibehal ten haben, der inehr und mehr fortschreitend unrichtig wird und im Jahre 1900 diese Völker um 13 Tage hinter den Anhängern des verbesserten Gregorianischen Kalenders zurückläßt. Die Mohammedaner haben, wie die Juden, stets die zwölsmalige Wiederkehr des Mondes als Norm des Jahres betrachtet und nur durch Einschiebung von sogenannten Schaltmonaten den Unter schied mit dem Sonnenjahr dürftig ausgeglichen. Die Römer hatten unter Numa PompiliuS genau denselben Kalender statt der früheren Decimaltheilung erhalten, empfingen aber durch Julius Cäsar die Einteilung des Jahres in 365 Tage und aller 4 Jahre Einschaltung eines 366. Tages. Mit diesem Schalttage hatte man aber des Guten zu viel gethan, denn im Jahre 1582 fand man sich 10 Tage hinter dem wirklichen Stand zurückgeblieben. Diese 10 Tage ließ nun Papst Gregor XIII. aus dem Kalender streichen um das Gleichmaß herzustellen und veroronete nun, daß aller 400 Jahre 3 Schalttage auSfallen sollten. Italien, Frankreich, Spanien, Portugal und das katholische Deutschland nahmen diesen verbesserten Kalender schnell an, während erst am 18. Februar 1700 das evangelische Deutschland mit einem kühnenSprung zum I.März sich der Kalender-Verbesserung anschloß. Diesem Beispiel folgten bald darauf Dänemark, Holland, England und Schwein. Beharr lich widerstreben aber noch heute die Bekenner der griechisch-katho lischen Kirche dieser von Rom gekommenen, wissenschaftlichen Errun genschaft und in Petersburg wird man deshalb über den egyptischen Anschluß an die Kalender-Reform nicht entzückt sein. So wenig wir der Einmischung Roms in irdische Angelegen heiten das Wort reden, können wir ihm große Kenntnisse und För derung der himmlischen, mindestens der astronomischen, nicht ab- sprechen. Der Jesuit Secchi, welcher lange Director der Sternwarte in Rom war, hat über die Sonne die trefflichsten wissenschaftlichen Untersuchungen veröffentlicht und sein vor wenig Jahren ver deutschtes Werk über die Sonne enthält wichtige Ausschlüsse. Solche Jcsuitenarbeit wird dem Orden und der Menschheit zu größercin Segen gereichen, als Denunciationen gegen eine Licht spendung in anderer Form, wie sie von den Jesuiten bei der Polizei in Paris gegen die Freimaurer-Logen jetzt in's Werk gesetzt wer den. Anlaß dazu gab die Aufnahme der Herren Littrv, Ferry und Ehavet in der Loge „Da vlömeutv uwitiö" in der rus cacket, bei welcher viele hervorragende Mitglieder der Linken, wie Gambetta, Louis Blanc und Arago das Wort ergriffen. Die Gegenwart von ca. 4000 Freimaurern bei der Aufnahme, wie von 400 Damen, mit dem Zeichen des blauen Bandes geschmückt, bei einem darauf folgenden Eoncert trug allerdings etwas Demonstratives an sich. Die Huldigung, welche damit besonders dem freigeistigen Philo sophen, Arzt und Sprachforscher Littre, trotz aller bescheidenen Ab lehnung von seiner Seite dargebracht wurde, war in der That eine Art Protest gegen die Ueberlieferung des höheren französischen Un terrichts an die Jesuiten. Der Polizeipräfect, welchen die entrüste ten Jesuiten gehetzt haben, hat den Ordensrath der Loge über die ostentative Form der Aufnahme Littrs's zur Verantwortung ge zogen. Der ganze Vorfall spricht für die stille gesinnungStüchtige Art der deutschen Logen gegenüber der lauten Thätigkeit französi scher und amerikanischer Freimaurer. Die Pflege der Humanität verträgt die Einmischung in politische Streitfragen ebensowenig, als die Religion davon Vortheil gehabt hat. Die blaue Blume, welcher der Ritter Maurer nachstrebt, wächst weder auf dem Feld des Staa tes, noch der Kirche. Ein kleines Blümchen, welches der französische Botschafter Ge neral Leflo im Alexandergarten in Petersburg abpflückte, hätte bei nahe einen politischen Eonflict erzeugt. Der Wächter des kaiserlichen Gartens vermuthete in diesem unscheinbaren alten Männchen keine so illustre Persönlichkeit, drohte dem unberufenen Botaniker mit Verhaftung und wäre in der moralischen Entrüstung über ein dar- geboteneS Geldgeschenk damit vorgeschritten, wenn sich der Botschaf ter der französischen Republik nicht schließlich noch legitimirt hätte. Welche Blümchen die Wittwe des Kaisers Napoleon, Eugcnic, kn Nagatz an der Tamina pflücken wird, hoffen wir von einem un serer Specialberichterftatter, welcher auf seiner Rückkehr aus einem benachbarten schweizerischen Eurort auch Ragah berühren wird, auf das Genaueste zu rrsahrcn. Die Lilien Ehambord'ü sind verwelkt und die bonapartiftischen Veilchen blühen ja nur im Lenz. Locales und Sächsisches. — Der Prinz und die Prinzessin Georg sind nebst Prinzessin Tochter Mathilde am 11. Juli nach Sigmarin gen gereist. An demselben Tage hat sich der Prinz Friedrich August in Begleitung seines Erziehers, des Hauptmann von Oi-r, zunächst nach Berlin und von hier zum Gebrauch eines Seebades nach der Ostsee begeben. — Vom 1. August d. I. an werden an sä,nmtlichen Bille t- Verkaufsstellen aller Privat- und Staatsbahnen, die durch das Reichs - Eisenbahn - Gesetz eingeführten, nach einerlei Muster und Form gefertigten Billets zur Ausgabe gelangen. Dieselben behalten übrigens die Fa-.ou der früheren, und cs ist für die 1. Classe die hellgelbe, für die 2. die grüne und für die 3. die bräunliche Farbe gewählt. Die früheren Preise nach Thalern und Groschen werden auf den Billets, in Mark und Pfennige umgercch- net, angegeben und die Preise, welche nach Meilen berechnet wurden, sind nach Kilometern fcstgesteUt und erleiden sonach bezüglich der Touren manchmal eine entsprechende Veränderung. Während z. B. früher ein Tagesbillet 2. Elaffe von hier nach Freiberg und retour 1 Thlr. kostete, wird für ein solches später der Preis auf 3 Mark 20 Pf. gestellt werden. Der 1. August wird sich übrigens für die Herren Billeteurs insofern zu einem heißen Tage gestalten, als an diesem, gewissermaßen mit einem Schlage, die in den Ein nahmestellen lagernden ca. 2060 Sorten Billets, eine kolossale Masse, geräumt werden sollen. — Herr I)r. Güntz, unser verdienstvoller Mitbürger, der frühere Besitzer des „Dresdner Anzeigers", welcher später in dari Eigenthum der Stadt überging, ist am 11. Juli in seiner Villa zu Wachwitz mit Tod abgegangen. — Die Verwaltung des hiesigen Zoologischen Gar tens hat neuerdings zwei Giraffen (nichteine) und zwei Dro medare (Mutter und Tochter), auch eine Wildkatze von Herrn Hagenbeck angekaust. Das Terrarium ist durch neue Reptilien, namentlich seltene Nattern, vermehrt worden. Genannter Thier händler hat jetzt auch dem Zoologischen Garten einen kleinen afrika nischen Elephanten, welcher für Herrn Mcnageriebesitzer Scholz in Schlesien bestimmt ist, in Pension gegeben. Da das interessante Thier aber höchstens noch bis morgen die Gastlichkeit der Residenz in Anspruch nehmen dürfte, so mögen Diejenigen, welche den dick- häutigen Fremdling mit einem Besuche rc. erfreuen wollen, damit eilen. Eine der Giraffen, welche Hr. Hagenbeck außer den oben erwähnten mit nach Dresden brachte, ist hier nach Bamberg ver laden worden, um der jetzt dort aufgestellten großen, in ganz Europa rühmlichst bekannten Menagerie des Hrn. Daggesell einverleibt zu werden. Schließlich sei bemerkt, daß vom 20. Juli an in dem neu erbauten Gartenorchester des vorzüglichen Restaurants im Zoologi schen Garten von Hrn. Musikdir. Trenkler, dessen Capelle bekannt lich vorzügliche Kräfte in sich vereinigt, ein Eoncert veranstalrct werden wird. Am nurgenannten Tage findet zugleich das dies jährige Stiftungsfest und für Freunde und Aktionäre eine Dablo ck'tuffo statt. Alan darf wohl erwarten, daß die Erwerbung so vieler neuer, interessanter und werthvoller Thiere einen immer zahlreiche ren Besuch des Gartens von nah und fern werde herdeiführen. — lieber die Verkehrsfrequenz auf dem Böhmischen Bahnhofe Altstadt-Dresden am verflossenen Sonntage geht uns folgende Notiz zu: Es wurden befördert in der Richtung nach Bodenbach (>160, in der Richtung von Bodcnbach 7940 Personen, ferner in der Rich tung nach Chemnitz 6690, in der Richtung von Chemnitz 8310 Personen, repräsentirt eine Gesammtzahl von 29,100 Köpfen. Pcr- sonm-Extrazüge mußten eingelegt werden in Summa 18, davon auf der Bodenbacher Linie nach und von den Stationen Königstcin, Krippen und Bodenbach 10, »ach und von Tharandt 8. — Gestern ist auf der Chemnitz-Komotauer Bahn die Strecke von Marienberg bis zu dem böhmischen Grenzbahnhofe Reitzenhain dem Betriebe übergeben worden, und da sich hier der neue Eisenweg dem weitverzweigten Schienennetze der Buschtiehrader Gesellschaft anschließt, so ist damit die nächste Verbindung zwischen dem nord westlichen Sachsen und dem nördlichen Böhmen, zwischen der indu striereichen Umgebung von Chemnitz und den unerschöpflichen Braun- kohlenlagern des Bielabeckens, sowie zwischen dem fruchtbaren Ober erzgebirge und der äußerst ertragsfähigen Saazer Pflege erschlossen. — Bei dem Orkan, welcher vor Kurzem in Pest wüthete, ist dem bei uns in gutem Andenken stehenden Zauberkünstler Basch das transportable Theater zertrümmert worden. — Der am 8. Juli, wie wir meldeten, auf der Chemnitz-Anna- berger Eisenbahn bei der Privatweiche „O b erau" zwischen Wollen stem und Wicsenbad (nicht bei Station Wilischthal) von einem vorüberfnhrenden Zuge verletzte Kind eines Bahnwärters ist gestorben. — In der Maximiliansallee geriethen in der SonntagSnacht zwei Tischler mit einander in Streit und Prügelei, bei welcher der Eine von seinem Gegner einen Messerstich erhielt, der es nothwendig machte, daß er wundärztlich untersucht und verbunden wurde. Tie Wunde soll zum Glück nicht von Bedeutung sein. — Gleich unterhalb der Augustusbrückc blieb gestern Mittag eine mit Steinen schwer beladene Zille sitzen und konnte erst nach 8/ , stündiger Arbeit durch einen herbeigeholten Dampfer wieder flott gemacht und in gehöriges Fahrwasser gebracht werden. — Im großen Gehege ist an» Sonntag Nachmittag der schon stark in Verwesung übcrgegangcne Leichnam eines unbekannten Mannes von ca. 40 Jahren aus der Elbe gezogen »vorbei». — Aus einer Gastwirthschaft der Waldgaffe wurde vorgestern Nacht ein böhmischer Arbeiter an die Luft gesetzt, der aus einer! Wunde am Arme blntete und durch sein Geschrei bald eine Menge Menschen »rin sich versammelte, die, obgleich sie ihn nicht verstehen konnte»», aus seinen Geberden und Worten abnahmen, daß er ge ! stochen worden sei und deshalb eine drobende Miene gegen die Wirthschaft, in welche der Böhme vergeblich wieder einzudnnge versuchte, annahmei». Durch einen dazu kommende,» LandSiiian des Böhmen, welcher sich in der Wirthschaft nach dem Zusammen Hang der Sache erlundigt hatte, »miede der Menge auseinander ge setzt, daß der Verletzte in der WuÄ) eine Glasthürscheibe zerschlagen und sich dabei verwundet habe, dadurch aber und durch die Abfüh rung des verletzten Böhmen festen herbeigekommener Gendarmen die Ruhe »vieder hergestellt. — In dem Damm'schen Etablissement in der Neustadt hat man vorgestern Abend est»em Eigarrenmacher, während er geschlafen hat, silberne Cylinderuchr mit goldner Kette und Medaillon aus der Weste gestohlen. — Am 10. Juli hat auf einem Neubau in der Re ich s- straße den Führer eines Lastwagens das Sattelpserd init dein Hufe einen so starten Schlag an den Kopf versetzt, daß derselbe bei seinem Transport in das Sladtkranknhaus verstorben »st. — Bis Ente Juni d. I. sind 41,.718,137 M. Landes. Papiergeld eingegogen und daiür 38,430,8'.».', M. in Rcichs- Kassenscheincn als Ersatz geleistet worden. I,7W,',7«> M. sind an paaren Vorschüssen nack) Maßgabe dcö 3 dcS Gesetzes vom 30. April 1874 aus der Reichstage gewährt worden. — Der Bekanntmachung der Bezirks-Schulinspekllon zufolge findet nächste Mittwoch, am 14. d. M., die Wahl terscnigcn ll> Schulgemeindeinltalieder statt, »reiche neben dem Plärrer a» der kath. chhslirche »nid 2 Kaplänen cstö Schuldirektoren, sowie l ständig,, Lebrer den hiesigen kathol. Schulvorstand bilden wer den» Jur diese Wahl wird die ultramontane Partei, wie ihr Organ, daö „Katholische Bolkeblatt auS Sachsen", früher schon gemeldet hat. eine Candldatcn.Liste auistellcn. Wie »vir nnnmehr vcrnebmc», ist aber auch eine Anzahl gemein- sinniger Katholiken, die fern und frei von jener Partei sich halten, zusammengeircten, um eine Liste bo» nur solchen Man- ncrn aniznstellcii, welchen daö Wohl der Jugend und die Etrc ihrer Gemeinde ernstlich am Herzen liegt und welche mit den cinschlagendcn Frage» und Verhältnissen genau vertraut sind, so daß von Ihnen eine kräftige und segensreiche Mitwirkung an der Hebung der kaihol. Volksschule» sich erwarten läßt. Diese Liste soll den Wahlberechtigten zur Benutzung alö Stimmzettel zu- gesendet werden. Jntru» wir der katholischen Schulgemeinde in »litbürgerlichcr Tbeilnahmc Glück zu ihrer ersten Schul vorslautswahl wünschen, »rolle» »vir hoffen, daß sie möglichst Vollzählig ihr Wahlrecht ausübe und das Feld nicht der kleinen, aber daiür um so eifrigeren Partei des „VolkSblatteö" überlasse. — In der Versaminlung deS Tbierschntzvereino am 7. Juli wurde» abermals Klagen laut über die nicht endenden Quälereien der Pferde beim Holen von Bausand auS den verschiedenen Sandgruben. Nur von einer konnte mit Bc irietigung gemeldet werden, daß der Besitzet derselben durch Boblenleaung Sorge getragen, solche Tticrauälerei zu verhüten. Diese Bohlen erstrecken sich von dem Orte der Aiuabrt bis zu der Stelle, wo der Sand auigciadc» wird, und init dem allmäli- gen Fortrücken der letzteren wirdLanch die Vohlcnlage verlängert. Mehr aber »och als die Unbekümmertheit der Besitzer ist die Be quemlichkeit und Unbedachtsamkeit der Fuhrleute anzuklagcn. Selten ist ein Fuhrwerk allein zur Stelle. Wie leick t wäre eo nun, sich dabei gegenseitig in der Art zu unterstützen, daß bis zu der Stelle, wo der Waaen wieder aui barten Grund und Boten u sieben kommt, die Pferde eines andern Wagens mit vorge nannt würden. Bewabrel — da wird erst stundenlang aus die armen Thiere loSgcschlagcn. meist unter lautem Schreien und Fluchen, bis die Leute zuletzt sich überzeugen, daß cs für dlc Thiere unmöglich ist. de» so tief eingesunkenen Wagen von der Stelle zn bringen und nun endlich das thun, was mit etwas mehr Ucbcrlcgung sogleich von vorn Verein hätte geschehen sollen. Auel» aus ccii Steiub ück en der Umgegend wurden ähnliche Vor koinnmisie gemeldet. Anzeigen über linzlireichcndeErnäbrilng von NInrvich führten zu dem Beschlüsse einer Besichtiguitgsdurch Sach verständige. In Betreff anderer Mißsta»de, z. B. beim Weg- iangen der Hunte seiten dcö EavlllerS, icrncr des nocb rorkvm- menten Schlachtend von Schweinen durch Abstcchcn ohne vor heriges Schlagen, sowie des Verschneidens der Schwänze bei Pferde» wird beschlösse», in geeigneter Weise auf die öffentliche Meinung zuwirken. Schließlich wurden mehrere neue Mitglieder ur Au'iiahine angemeldet, desgleichen auch bcrichiedcne Be- ohmingcn bewilligt. Umcr letzteren verdient diejenige hcrvor- gchobcn zu werde», »reiche dein Handarbeiter Friedrich Weber in Loschwitz zuerkaunt wurdc in Aneriennung der von ibm mit Ent schlosscnhcit bewirkten Rettung eines Huntes, »reicher an einem kleinen Wagen gespannt, bei der letzten Ucberschwemnning von den Wasserstutben ereilt, in» Strome dahcrtricb, bis es seinem Retter nicht ohne Anstrengung gelang, ihn glücklich ans wer zu bringen. — Verein Dresdner Gastwirtbe. Bereits vor längerer Zelt hatte der Vorstand an die Mitglieder mid vouege» einen Aufruf erlassen, in »reichem derselbe den von lim, gefaßten Be schluß, die Feier des zum lä. Juli abzuhaltcnteu StistungSiestes durch einen besonderen Präinstrungs und BciobignngSact bei züglich cmpfohlcuer Dieiisllcutc z» erboten, begründete und zu allseitigcr Bewciligung hierbei amsertcrtc. Dieser Au>ru» kiel am fruchtbaren Boten, so daß der Vorsitzende in der letzten Vereins- bcriainmlluig am 0. zu allgemeiner Gciiugthuuna mittbeilcu konnte, es seien von Seite tcr Eoliegen nicht nur einige sümzig Dicnsllcute aller Brauche» und mit einer Dienstzeit in einzelnen Fällen bis zu 8 und I', Jabrc» angemeldet, sondern die Opstr Willigkeit der College» babc sich auch durch 'Ansammlung eines Fonds von über l8»o ReichS-Mark aui das Glänwildste bemävrl. ES werden a» genanntem Tage in der Großen Wirtbiä'ait des Königl. Großen Ganenö bei Herrn Fcrrario tbcilS Lchmuck- gegenstänbe, thcils Sparkassenbücher in» Werkte to» A». m» und 50 Mark zur Vcrthcilnng kommen, unk wud Jedes der Anscr' wählten ei» elegant ausgcsübrtcö Ebrenzengniß ertaste».. Herr Robert Kider > en (Ferdiiiantstlaßc 3> hat. durch verschiedene laut gewordene Wünsche angcrcgti die Idee ge faßt, a» der Werte r straße. Westseite, zehn Privathämcr nach englischer oder bolländstchcrArl in geschlossener Häuserrcibe zu erbauen und da mehrere rer Häuser bereits vergebe» sind, so wirb daö Unternehmen gewiß ctebaltigst i» Angriff genommen. Der unö vorliegende, in Lichtdruck ansgciübrtc Prospelt zeigt z». nächst, daß diese Häuscrrcihe auch eine stattliche Auienscltc biclct und die Risse zeige», daß die Eintbcilung der Wotn und Nutz- räume sehr splendid berechnet ist ES wird nach Vollendung des Unternehmens jede Familie, trotz der zusammeuhängendeii Käusti. nnb trotzdem, daß in mehreren 2 Familie» wohnen werden, immer hin ihr eigenes HauS haben, da die betreffende» zwclWobnuiiarn in einem Hause ganz getrennt sind »mb sogar ibre ciacncii !i, gänge und eigene» Treppen haben. Jedes Haus bekommt Gar ten, brr wieder rings von Gärten umgeben ist, die erforderlichen
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