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- Erscheinungsdatum
- 1875-07-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187507021
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750702
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750702
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-07
- Tag 1875-07-02
-
Monat
1875-07
-
Jahr
1875
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«schein, ,«,N« 1 Uhr in der Urvrdllton Z!»r»««iirah< >L. <id»n- »»«»nihprki» »ttrlkNäln« Uch rvtnl 2SPIg«..duritz »i« P«II » Mark «I vigi. «>»»,1. Nummern IVPlgk. »«fl»,' 2700llsr»l «u» hi« >»-,,»« «lnh«. landirr Manulrript« «acht sich dir Nrdaclta» »ich« »»rhtndltch. Nns«kitr»>>nnadm« an»« «hrt«: an» V»Fl,r in Hamtmra, vr» «n, «im, Ueiptig. v-srl >»«!»», Yranksur» a. «. — »,». «»,»» in Vrrlia, >«I»«Ig. Mir», Hamdura, tzranlsur« a. Miln« che». — Vaud« » 0». in sirarkfurt a. M. — k>. «aiu« in Clirmnth. — N». »„,U»IUt«. »°Ui,r ch v«. in Varl». -nl'raie rorrdrn MalAN» ckirnU! > > nnzrnvm«»« »,,« -u!>..'» nur, Sann««D d>» Mittag« »2 Ui>r. In Ikruiiadt: arohr »iak«»- ,a,sr L d>» ükachm. ^Uhr. - Dcr Staum ernrr ein« lvattiqin Prin««ll« »«»«« >:« Psa iruiarlandt »V Zcilr a- P>gr. »in« «««an»!« liir nachli!>aig« chrlchei» »rn d«, Jnlerai« »t«h nicht ««,«»«». N!n«n'«rt>ar Nnnonc«^ »lusn 7« van un» und« tannini sitri-ren und Per« loncn tnlrrlien wir nur n«g-,!vri>nnm,rand°» .ttaiiiuna durch krtrl» marirn aber uiollrintah« tu»,',. Nkun Siliieu kalten i, P'ae. 'gigkiat« liir di« Manlag» Nummer od«r nach einem Festtag» die Peliljeiir 2i» Plgr. Rr. 183. Zwanzigster Jahrgang Mitrebacteur: vr. Lm«l ftürdas Feuilleton: Dresden, Freitag, 2. Jnii 1875. Für das Z. Liiartal «erden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Ex pedition, Marienstraße i3, zu 2 Mark 25 Pf., sowie für auswärts bei den Postanstalten zu 2 M. 50 Pf. angenommen. Expedition der Dresdner Nachrichten. Politisches. ,,Wa« unS ein blindes Ungefähr nur däucht, gerade das steigt au« den tiefsten Quellen". Wahrlich ist eS schwer, einen» blinden Zufall zuzuschreiben, daß amJubiläumS- feste des Papstes am l 6. Juni die kleine katholische Gemeinde der alten Markgrafenstadt Meißen dem heiligen Benno ein neues Stand bild errichtet. Kaum konnte die kleine gläubige Schaar sich sinn reicher auf den römischen Standpunkt stellen, als dadurch, daß sie am Namenstage ihres Schutzpatrons die Feier der Thronbesteigung PiuS des Neunten und das Fest des heiligen Herzens mit der Ver herrlichung desjenigen Heiligen verbindet, der aus Anhänglichkeit für den Papst Gregor VII. von seinem entrüsteten Kaiser lange ge fangen gehalten wurde. Die Kirche kennt keinen Zufall und bei ihr entspingt Alles einer tieferen Quelle. Blindes Ungefähr ist es also wohl kaum und es wird nicht überflüssig sein, zu künden, ivie Bischof Benno zum Heiligen wurde. Er ist einer der Hauptwider sacher jenes Kaiser Heinrich I V. von Deutschland gewesen, den Papst Gregor, der ehemalige Mönch Hildcbrand, durch Einmischung in die inneren Streitigkeiten Deutschlands so tief beugte, daß er im Büßer hemd zu Canossa drei Tage lang (vom 25.—28. Januar 1077) Vergebung erflehen mußte. Was den Kaiser zu dieser Schmach brachte, war der Ungehorsam des deutschenBolkes, welches der Papst Gregor VII. durch Bischöfe wie dieser Benno ihrer Untcrthanen- pfiicht gegen einen ketzerischen Fürsten ledig gesprochen hatte. Vier Jahre später rächte der deutsche Kaiser die Schmach von Canossa, indem er das durch denUebermuth deSPapstesihmwiedergeivonnene deutsche Volk in Waffen nach Rom führte und den Papst absetzte, der als Flüchtling im Elend starb. Den Bischof Benno aber, der als Rebell seinem Herrn die Treue gebrochen, hielt er bis 1085 gefangen, begnadigte den Reuigen zwei Jahre später nur auf Ver wendung des Königs von Böhmen unv nun widmete sich Benno musterhaft bis zu seinem Tode de» Bekehrung der Wenden. Als die Reformation in Sachsen mehr und mehr Fortschritte machte, glaubte Papst Hadrian Vi. dem Katholicismus dadurch wieder zu einem neuen Aufschwung zu verhelfen, daß er 1523 den aufrührerischen Bischof unter die Heiligen versetzte, was Luther zu einem Schreiben veranlaßte „Wider den neuen Abgott und alten Teufel, der zu Meißen soll errichtet werden!" Kaiser Wilhelm geht nicht nach Canossa und daS deutsche Volk steht in seinem jetzigen Kampf gegen Rom verständnißvoll zu ihm, so daß unsere heutigen rebellischen Bischöfe umsonst Ränke spinnm. Die Ledochowsky's, Förster und Ketteler sind um Nichts bester als der rvürdige Benno, der, nachdem er Gehorsam gegen den Kaiser gelernt hatte, nur noch mit den Fröschen im Goldgrund bei Meißen Krieg führte; aber das deutsche Volk ist besser geworden und die sächsischen Fürsten stehen unverbrüchlich zu ihm. Auf fruchtbareren Boden fallen aber wahrscheinlich die Worte des päpstlichen Nuntius in Spanien, welcher dem Verein der katholischen Jugend in Madrid den päpstlichen Segen überbrachte. Er mahnte sie an ihr Gelöbniß, unablässig dahin zu arbeiten, daß Spanien die katholische Einheit wiedergewinne und warnte sie väterlich vor dem Geschlecht der lügeirhaften Redner und Schreiber, welche jetzt ohne irgend ein Hinderniß (sogar ohne Maulkorb ?) ihr Wesen treiben. Blinder Zufall ist es wohl ebenso wenig, wenn Se. Heiligkeit »n einer Ansprache an die Vertreter des römischen Adels zur Ab wechselung über den schwer genug belasteten Grafen Harry Arnim hergefallen ist, dessen Zunge ihm gegenüber wie die Achitophels Frieden geredet haben soll, während sein Herz Böses dachte. Se. Heiligkeit fuhr fort: „Aus dem italienischen Lager, welches vor Rom's Thoren lag, kamen Viele in die Stadt und umgekehrt. Vor Allem aber ein beim heiligen Stuhle beglaubigter Gesandter einer fremder Macht. Dieser moderneAchitophel sagte im Vatican gerade das Gegentheil von Demjenigen, was er im feindlichen Lager äußerte!" Wenn Fürst Bismarck über den Austritt einzelner würdiger katholischer Staatsbeamten, wie Präsident v. Nordenflycht oder August NeiöAnsperger aus dem Staatsdienst infolge der jetzigen Wirren verstimmt sein sollte, der päpstliche Ausfall gegen seinen Gegner wird ihn sicher erheitern und gegen Graf Arnim milder stimmen. „Angenehme Eindrücke sind meiner Gesundheit stets zu träglich!" schrieb jüngst der Reichskanzler der Stadt Lahr (der Resi denz des hinkenden Boten), die ihm ein Schloß anbot. Einer verborgenen Quelle entstammt auch eine sich über England immer mehr verbreitende Strömung, di« nun offen zu Tage tritt, der sogenannte Nitualismus. In der englischen Staatskirche tritt immer kühner das Bestreben einzelner Geist lichen hervor, die kirchlichen Handlungen des einfachen protestan tischen Charakters zu entkleiden und dafür mit römischem Prunk zu umgeben. Die besonneneren Glieder der englischen Kirche kämpfen dagegen durch ein neues Kirchendisciplin-Gesetz an, welches am 1. Juli d. I. in Kraft tritt. Dadurch soll dem eigenthümlichen Umstand abgeholfen werden, daß ritualistisch gesinnte Priester förm lich Messen lesen, eucharistische Gewänder bei Spendung des heiligen Abendmahles (statt des in England üblichen weißen Chor hemds) anlegen, kurz, zden jrömischen Katholiken nachahmen. Die Prediger der St. Albans-Kirche und St. Nedast-Kirche stehen an der Spitze der Bewegung und diese Kirchen sind infolge ihres Kummers über das neue Kirchendisciplingesetz, schwarz decorirt. Die StantS- lirche Englands ist durch vielfach veraltete Einrichtungen eben kein festes Band mehr und wird durch Ausscheiden der Ritualisten wie der freisinnigeren Elemente mehr und mehr zerklüftet. Das ge träumte Bündniß mit den Ältkatholiken und griechischen .Katholiken wird denselben kaum gelingen, denn unsere Zeit gestattet keine Halb heit. Wer nicht für uns ist, ist wider unS; wer nicht für die Frei heit ist, der ist für Rom! Ein Band schlingt sich um die ganze Welt, das ist das Mitge fühl für die leidende Menschheit, das ist die allgemeine Menschen liebe. Das durch die Ueberschwemmung über Süd Frankreich ge brachte Elend läßt alle Parteien in Frankreich wetteifern zur Linde rung dcS Unglücks. Der Präsident Mac Mahon hat 12,000 Frcs. in Toulouse, 3000 Frcs. in den Dörfern der Umgebung vertheilt. Auf den Subscriptionslistcn stehen außer den gemeldeten Spenden Sir Richard Wallace mit 25,000Frcs., Gräfin v. Paris 4000Frcs., Fürst Orloff mit 1000 Frcs., Thiers mit 2tXX1 Frcs. u. s. w. Der Prinz Ludwig Napoleon wird aus Chiselhurst eine größere Summe mit möglichster Ruhmredigkeit senden. Stiller wirkt der Grand Orient de France, welcher selbst 5,000 Frcs. zeichnete und in allen Logen für den edlen Zweck Sammlungen veranstaltet. Nicht blos in Frankreich, sondern auch in England, Belgien und der Schweiz regt sich der Wohlthätigkeitssinn bei dieser Gelegenheit und so wäre es jetzt an dcr Zeit, dem Besiegten freundlich die Hand zu reichen und durch deutsche Mildthätigkeit ein Mitgefühl für das Unglück in Süd-Frankreich zu zeigen. Des deutschen Volkes Herz sieht in jedem Unglücklichen einen Bruder und seine Regungen entströmen zu aller Zeit der reinen Quelle dcr allgemeinen Menschenliebe. L'ocaleS und Sächsische-. — König Albert hat gestern Mittag in Straßburg über die daselbst und in Cchlettstadt garnisonirenden sächsischen Truppen (6. Jnf.-Ncgim. Nr. 105) Parade abgehalten. Die Parade verlief bei herrlichstem Wetter glänzend. König Albert sprach den Offizieren und dem ganzen Regiment seine Anerkennung aus für die stets bewährte ausgezeichnete Haltung. Der Ncgimcntscommandeur brachte ein Hoch auf Se. Majestät den König aus, in welches das Regiment begeistert einstimmte. König Albert begab sich hierauf in die Stadt und nahin bei dem commandirenden General ein Dejeuner ein. — Die Professoren der Philosophie 1)r. Mar Heinze zu Königsberg und Or. Wilhelm Wundt zu Zürich sind zu ordent lichen Professorm der Philosophie au der Universität Leipzig er nannt worden. — Der 30. Juni und der 1. Juli d. I. waren für den bis herigen Dircctor dcr 1. Gemcindeschule, Herrn Robert Rcichardt, zwei sehr denkwürdige und bewegte Tage. Am letzten Tage des Juni schloß seine Thätigkeit in der genannten Schule und seine bis herigen College»» hatten ihm eine rührende Abschiedsfeier in der Schule bereitet, die er länger als 9 Jahre geleitet hatte. Auch die Schulkinder, obwohl den ärmsten Familien der Stadt angchörcnd, wetteiferten miteinander in dem Bestreben, ihrem scheidenden Director in der Stunde des Abschieds noch eine Freude zu bereiten. Vom Lehrer-Collegium empfing der Scheidende als werthvolle Gabe zur Erinnerung Schnerr'ü Bibel in Bildern, prachtvoll in goldver- zicrtcs Leder gebunden. Den folgenden Tag fand die Feier der Einweisung des Genannten als Dircctor der 2. Bürgerschule kleine Plauenschegasse) statt. Unter Anwesenheit der Herren Stadtrath Heubner, Schuldirector Eydncr, des gesammten Lehrer-Collegiums und einer Anzahl Schüler und Schülerinnen der 2. Bürgerschule, hielt der königl. Bezirksschul-Jnspector, Herr Schulrath Berthclt, vom sinnig geschmückten Katheder des Prüfungssaales aus die treff liche Eiilweisuugsrede, mit Wehmuth und anerkennungsvcllcr Pietät des früheren Direktors dieser Schule, des unvergeßlichen I. C. Jäkel, darin gedenkend, aber auch dessen Nachfolger, im Hinblick auf dessen bisheriges segensreiches Wirken, ermuthigend und fernere, lange, gottgcscgnetc Thätigkeit an der neuen Schule wünschend. Hieraus wendete sich Herr Director Rcichardt in herzlicher Ansprache an die Mitglieder der Behörde, die neuen College!» und schließlich an die Kinder, dabei die Hoffnung aussprechend, daß auch das bei dieser Schule betheiligte Elterir-Publikum ihm sein Vertrauen nicht ver sagen werde. Nach einem rührenden, wohlgelungencn Kindcrgcsangc, besonders dazu gedichtet von dem als Gelegcnheitsdichtcr bewährten Herrn Lehrer Nobcrt Kretzschmar, componirt vom Oberlehrer Nau mann, begrüßte nun dcr Senior des Lehrer-Collegiums, Herr Cantor und Musikdirektor Müller, den Eingewiescnen in herzlicher Weise, worauf ein Choralgesang die schöne Feier würdig schloß. — Gestern beging der Director der hiesigen höheren Töchter schule (früheren Rathstöchterschuls), Herr Mistor, sein 25 jähriges Jubiläum als Schuldirector, da derselbe bei Beginn dieses Zeit raumes als solcher in Perleberg eingetreten war. Die Feier fand unter Leitung des Herrn Oberlehrer Große mit Gesängen, An sprachen rc. statt. Die Herren Lehrer überreichten dem Jubilar einen prächtigen Fauteuil, mehrere Eltern dcr Schülerinnen eine kostbare Glashütter Ancrc-Uhr mit goldener Kette, die Kinder aber, welche einen freien Tag hatten, ein illustrirtes Prachtwcrk. — Wenn man erwägt, welche harte Kämpfe cs gekostet, um die Gewährung der längst ersehnten und wohlverdienten, auf das .Halbjahr 1874 rückständigen Gehaltszulagen für unsere städtischen Nolksschullehrcr durchzusetzen, so kann man sich wohl erklären, wa rum gestern diese Herren freudestrahlenden Auges vom Rathhause in ihr Daheim zurückkehrten, um den ihnen dort gewordenen blin kenden Segen des Bergbaues vor den harrenden Gattinnen und Kindern auszuschütten. — Die „Zittauer Nachrichten" schreiben: In den Dresdner Zeitungen findet sich eine Nachricht von einem durch den Schuh macher Brühl an seiner Mutter in Zittau verübten Morde. Von. einer solchen Unlhat ist hier nichts bekannt. Auch giebt es hier keine Schuhmacherfamilie Brühl. - - Ans Anlaß des Gerüchts über das Entlaufen eines Wolfes! aus Trachenberge sind behördliche Erörterungen angestellt worden, i welche mit Bestimmtheit ergeben haben, daß in Trachenberge über Haupt Niemand im Besitze eines Wolfes gewesen ij>. — In Gegenwart fast sämmtlichcr Mitglieder des hiesigen Stadtraths und mehrerer Herren haben am 2!'. Juni Nachmit tag an der Ecke der Hohe- und Wielandstraße Versuche mit ver schiedenen StraßenbcsprengungS Apparaten staltgefun- den. Von den fünf verschiedenen Systemen, deren Prüfung man vornahm, erhielt ein von Türcke hier gebauter und patcntirter Sprengwagen, ivie ein solcher bereits im Großen Garten im Ge brauch ist, nach der von den Anwesenden einstimmig ausgesprochenen Ansicht den Vorzug. Dieser Wagen wird von 2 Pferden gezogen, enthält 1,7 Kubikmeter Wasser und ist in 3 Minuten bei vollem Druck der Wasserleitung zu füllen. Durch die praktischen techni schen Vorrichtungen kann die Straße der ganzen Breite nach auf Einmal besprengt werden. Wenn sich auch dcr Schlauchtrommel- wagcn als eine praktische Erfindung zeigte, auch das Pariser und englische System ihren Zweck unter Verhältnissen erfüllen mögen, so konnte sich doch keines mit dem Türcke'schen messen. — Als Schornstcinfcgermeistcr für den 6. Schornsteinseger- Vezirk ist seit gestern dcr frühere Schornsteinsegcrgeselle Herr Gustav Dörffel von» Stadtrath in Pflicht genommen morden. — In dcr nächsten Zeit wird dcr ncuangelcgte Friedhof der hiesigen römisch katholischen Gemeinde derselben überwiesen werden. Derselbe liegt in dcr Nähe des sogenannten weiten protestantischen Kirchhofes auf den Ostrafcldern der Friedrichstavt aus de»» Wege »»ach dem Schustcrhaus rechts. — In den Wäldern des Dippoldiswaldaer Verwaltungsbe zirkes zeigt sich der Borkenkäfer. Ten Besitzern von Privatwald ungen und Verwaltern von Waldungen wird anempfohlen, die Bäume, welche an den Spitzen roth werden, sofort fällen, die Rinde abschälcn und letztere verbrennen zu lassen. — Vor mehreren Tagen hat ein junger Graf, H enckel von Domiersmark, ein Schüler des Vitzthum'schen Gymnasiums, in einer der hiesigen Schwimmanstalten einen gleich ihn» dort badenden und in die Gefahr des Ertrinkens geratheilen jungen Mann mit großer Unerschrockenheit gerettet. — In seiner Wohnung in der Blasewitzer Straße hat sich in dcr Nacht zum Donnerstag der ledige Handarbeiter und Landwehr mann Ni., angeblich wegen einer über ihn zu verhängenden Strafe, durch Erhängen entleibt. — Gestern früh ist ein seit demselben Tage erst als solcher auf dem Leipziger Bahnhöfe sungircnder Wagenrücker durch eigene Schuld, weil er in aufrechter und nicht in gebückter Haltung sich zwischen die zu rangirendcn Wagen begeben hatte, durch die Wagen puffer zweier zusammenstoßcndcr Wagen verletzt und deshalb nach der Diaconisscnanstalt geschafft worden. Seine Verletzung soll jedoch zum Glück nicht lebensgefährlich sein. - Oeffcntliche Sitzung der Stadtverordne ten. den 30. Juni. Vorsitz: Herr Hosratst Ackermann: alS Ratstscommlssar mitanwcscnd: Herr Ltadtratst IR. Slübcl Nach dem daö Collegium auf Anrcguiig seines Vorsil'-ende» dcm Stadtv. Wolfs ramm zu seinem jüngst gefeierten Wjäbrigen Schmicdc- OVcrmclstcr-Jubilänm durch Purist gratuUrt dat, wird ein Schrei ben verlese», t» welchem Uran Hedwig Basscngc anzcigt, da» ibr Man», dcr Finanzcalcnlgtor Basscngc, der seit Beginn dieses Jahres Mitglied dcö Stadtvcro»dnclcn-Eollcgiln»ö genese», vor gestern Abend verstorben sei. Hoiratst Ackermann widmet dem Andenken des verstorbenen College» Worte dcr Achtung und schllcsilich erbebt sieb das Collegium zum »Ausdruck seiner <bcl! nabme von ben Stüblc». Dcr Gcmcindcvoisiand von Möschwitz dankt mittelst Schreibens für daS Geschenk von 15>oo Mart und die Schcibcnschntzengcscilschait sendet Einladung für den -l. blS >l. Juli zur Einwcibuiig dcö n c u cn L chi effsta u scS in den Trachenberge» und dem damit verbundenen .Königsebieffen. Die Tagesordnung ward rasch erledigt. Angesichts der gropcn Hiizc schmolz die Rcdciust gänziieb zusammen und das knapp bc- schiusnäbige Collegium konnte nach kaum «stündigcr Silzung wieder binauö auö dem Saal. Von dcr siadträlblicbeu Mittbeil- uiig über die Inangriffnabnic dcS Baues der 3. Eibbrücke nimmt daS Collegium Im Plenum arcnulni», wäbrcnd jeder Cinzciue die Mittheilung längst aus den ilagcbiätlcrn kennt. Cs wird betreffs dcö .Kaufvertrags »der das.KänfscrPl cGrundstück stir die llöbere Töchterschule, über die Verwcrtbung dcr vom Areal der vormaligen .Kintcrbesscrnngoanstalt an dcr verlängerten Mark- graienstrahe disponibel gebliebenen Parzellen und lii er den An kauf einer a» der CliaSstrasic gelegenen starzcllc deöChrlich'schcu Stifts zur Errichtung einer D Bczirksschulc im Sinne dcr Auö- schutzgutachtc» Bcicblun gefasst. Pur Herstellung eines Platzes am .Krcuznngspunkte dcr Reichs- und Bergstratzc wird die por- schukwcise Entnahme von ooäii Mark auö dem Rcscrbciond ge nehmigt. Ferner wird aus ecm bcschräntken Snbstantialvcr- mögen die Entnahme von Mw Mark zum Rückkauf einer 8<z Quadrak-Rutbcii ballenden Varzcllc in Friedriebstättcr Flur, welche Im Jahre I8M> zur Erriä tung der Schanze »Nr. I bei Löbtau mit verwendet worden war. bewilligt und Zustimmung dazu gegeben, da» die iormcile Regelung des mit dem königlichen StaatösiSeuö abznschlicücnten .Kguivcrirggs unter den mit len übri gen vom »Baue gedachter S ck'gnzc betroffenen Gruntstückt bcsitzern be reits vereinbarten Beringungen enolge. Endlich wird der Stadt- ratl) ersucht, den Friedrichstädtcr Marltplatz oder einen Tbeil desselben zu einem .Kinkcripiclplal- iimznwaiikcln, ferner die Na- turalisgtion eines Rentier Sgmnci Strauch aus Riga für »»- bcbcnkllch erklärt und Stattv. Schöne auf sein Gesuch von der Mitgiicdschast dcr Deputation für »Abschätzung der Neubauten entbunden. — Seit gestern ist unsere Residenz um ein grosistädtischcS Etablissement reicher geworden: DaS „prachtvolle Wiener Eass des Herr» Eonditor ,K ö » ig an dcr künftigen Ringstraße jetzige Johannis-Allee, lm „PalaiS Gutcnbcrg"ist eröffnet. Die Locali- täten i in Hause und vor dem Hame möchten wobl in Dresden ohne Gleichen sein, was Eoimort. Eleganz und Lage betrifft; nur am Kärntner Ring in Asten giebt cd solche East-'ö und daher mag man cö nickst übertrieben finken, wenn Herr König nooo Mark Miethc*! zahlt. Der breite von dunkelgrünen Oleander« und Orangenbäumen clngclafftc freie Drottoirplatz in dcr amüsan testen Lage der Stadt, erinnert auch an die »Boulevards in Paris und wenn eS der Wirth versiebt, seinen bisherigen Leistungen ent sprechend, nur Primawaare zu liefern, so wirb er glänzende Ge schälte machen. Nur Eins muff er vermeiden: sächsischen Kaffee, DaS ist ein Irrtstnin: Herr Könia zahlt 3600 Mark.
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