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- Erscheinungsdatum
- 1875-05-26
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187505268
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750526
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750526
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-05
- Tag 1875-05-26
-
Monat
1875-05
-
Jahr
1875
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«^ckeki, frl» > uil »I d«r crxpidilti»« MlLllealiraßk Ad»n- uk»>kul»»rkt« > «ich Mar! ,P!zr,durch «ir P»II »' Mark LS Plgk. »lumrucrn >UPig«. 27000 ikr»l- gar die Rückgabe e!nz«. saldier Manulcrtdte machi sich die viedarli«» »chl verdUidUltz. Inseraten Nnnadme aul- wart» u»4 Vo»!»r '» Hamburg. Per. Itii, wie», Lei»»!», «alel, kreblau. tzraullu-t a M. — Kat. lila»», in perlt», >et-jia. wie». Hamburg, granlfurt ». M.. Mau chen. — O»ud« H tto. tu »raiksuri a. M. — l e. V»i,t in lldenrillg. — II». daa.L-»atte, ItuIIisr ck i.'a- in Part». Tageblatt für Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr. L Druck und Eigenthum der Herausgeber: Eiepsch Netlhardt in Dresden. Tinlerate inerden «»itii» <. railk v! angen°l»l»»a dir "l>>.:»ii!>r. Lonniagl d>, Miliag» >2 Udr. Ja liicunabi! grade Kibiler- gajjr übi» .Ii-lyin. 4 Udr. Del Utaum einer »ia- Idaluiru Piiiljeile kostet iä Pi > >u>ngeiandi dp Zeiie Uri Pige. Eine Idaraiiite tür da> nach» lag! ge Irichct- nru der 2»I«ra>e >oir» nicht gegeben. «ukwiirtige Aononren, «luiirage ao» unt unbe» «aiurlrn Firmen und Per« ioncu insrriren ivir nur geaenPranunrerando« »adlung durch Artef- markrn oder Poiicinjah» lau .. .'!cuu Liidlil losten I., P' e. Injeraie 'Ur die Äoniagd Nummer yder nach einem gcillag« die Peliijciie Psge. Nr. 14«. Zwanzigster Jahrgang. llllltredacteur Für das Feuilleton: vr. Lmtl Nlvr^. Treslie«, Mittwoch, 26. Mai 1875. Politisches. Im neuen Reich nur keinen alten Sauerteig! Der Culturkamps ist einmal entbrannt und ein dauernder Frieden auf diesem Gebiete nur möglich, wenn die Grenzen der Macht berechtigung zwischen Staat und Kirche endgiltig sestbeslimmt sind. Wohl übt die Zeit ein heiligendes Recht und schwer nur trennt man sich von alten liebgewordenen Gewohnheiten. Wenn sich aber der tausendjährige Einfluß der Kirche auf das Familienleben und die Schule als Fortschritt hemmend überall erwiesen hat, muß sich das Volk doch in die neuen Kleider, die zwar noch unbeguem doch flecken los sind, schicken lernen. DaS deutsche Volk ist ticsrcligiös, doch viel zu denkend, um sich durch einen blinden Glauben befriedigt zu suhlen. Die Empörung gegen den Gewissenszwang, gegen die Herrschsucht und den sittlichen Verfall der Geistlichkeit, welche in der Reformation ihren Ausdruck fand, hat einst das deutsche Reich gespalten. Legte zwar auch erst der Kaiser Franz zur Zeit des ersten Napoleon die deutsche Krone nieder; sie war schon seit dem Passauer Vertrag kein Machtzeichen mehr. Erst unserer Zeit ist es vergönnt gewesen, um daS deutsche Reich das Band der Eintracht zu schlingen und cS da durch in den Augen der Nachbarn gefürchtet und geachtet hinzu- stellen. Soll aber Deutschlands Einheit erhalten bleiben und er starken, so muß vor Allem Frieden zwischen den Eonsessioncn herr schen^ die Autorität des Staates nicht durch römischen Einfluß ge schwächt, der 'Ausbau desselben nicht durch mittelalterliche Aittchau- ungen irgend einer Priesterschaft verhindert werden. Die freisinnige evangelische Geistlichkeit kann und ivird bestrebt sein, mit dem Staate Hand in Hand zu gehen und an der Aufhebung der berühmten Artikel der Preußischen Verfassung, welche dem Vorgehen gegen den Ultra- montanismus hindernd iin Wege standen, leinen Anstoß nehmen. Die Pflege des Gemüthslebens, die Volkslehrerschast im höchsten Sinne, bleibt den echten Verkündern des göttlichen Wortes unge schmälert erhalten, wenn auch der kirchliche Einfluß nicht inehr vom Staat dem Volke aufgezwungrn ivird. Der Segen, den man frei willig in den wichtigsten Augenblicken des Lebens von der Kirche erbitten wird, bei der Ehe, Taufe re., ivird wirlsamcr sein als der Segen, welcher durch staatliche Einrichtung früher vorschriftsmäßig erheischt wurde. Die Naturwissenschaften haben manche Anschau ungen, welche der Bibel als einer Urkunde aus längst vergangener Zeit anhaften, widerlegt, aber in ihren edlen Grundzügen, soweit sie daS Streben zur Gottähnlichkeit lehrt, ist sie ein kostbares Kleinod, unzerstörbar durch den Rost der Zeit. Darin ruht der innige Zu sammeuhang zwischen dem Werk der Schule und der Kirche. Ter größere Theil unserer sächsischen Lehrer ist von der Ueberzeugung durchdrungen, die Iibel - Auszugü - Frage, welche die Synode abfällig beschiedcn, von dem künftigen Landtage im freiheitlichen Sinne entschieden zu sehen. Versöhnung zwischen Wissen und Glauben und Verständigung zwischen Schule und Kirche sind zur Besserung unserer Verhältnisse ebenso erforderlich, wie der Frieden zwischen Staat und Kirche und zwischen Capital und Arbeit. Für die Volksschule ist ein gleichmäßig bearbeiteter Bibel Auszug nörhig, der auf bereits vorliegende, werthvolle Versuche dieser Art fußen könnte und das Geinüth des KindcS mit Allem verschont, was in der rohen Sprache einer früheren Zeit ausgedrückt ist, was die schlum mernde Sinnlichkeit zu früh erweckt, was durch wissenschaftlich fest stehende Sätze widerlegt ist. Dem reiferen Jüngling gebe man das Ganze unbedenklich, an ihm, dem Mitglied der Gemeinde, versuche die Kirche ihr Werk. Mit apostolischer Müde widerlege sie die Zweifel seines sinnenden Geistes, das ist das Recht, das ist die Pflicht des rechten Hirten. Brechen sich derartige Anschauungen Bahn, dann wird eine gesunde Entwickelung der Volksbildung nicht ausbleiben. Freilich wird man auch dann von Lehrern der Mathematik und Algebra keinen kirchlichen Eid mehr fordern dürfen, und sic im Wei gerungüfalle ihres Amtes entsetzen, wie jetzt den Gymnasiallehrer Rohleder in Friedeberg in der preuß. Neumark. Diese veralteten Formeln, welche dem schlichten „Ja. ja — nein, nein" (Matth. 5, 33—37, Jacob. 5, 12; wahrlich schroff widersprechen, sind eben »och Reste jener rostigen Ketten, mit welchen Staat und Kirche im unnatürlichen Bunde bisher den freien Geist fesselten. 'Nicht aber auf diesem Gebier« blos, für alle Gebiete des staatlichen Lebens ist eine Revision der Eidesgesetzgebung ein dringendes Bedürfniß. Die Ereignisse der letzten Tage sind ein Beiveis, wie Regie rungen und Volk von dem Wunsche durchdrungen sind, sich zu ver ständigen und sich Basis für friedliche Entwickelung ihrer Verhält nisse zu schaffen. Der Besuch unseres geliebten Herrschers bei dem deutschen Kaiser wird vielseitig mit einer Verständigung in der Klostersrage in Verbindung gebracht. Der die deutschen Höfe jetzt besuchende König von Schweden ivird vielleicht die letzten Differenzen zwischen seinem dänischen Nachbar und Deutschland aus- zuglcichcn bestrebt sein. Rußland unterstützt Deutschland durch feste Haltung gegen daü polnische Episcopat. Der französische Kriegsmimster verbietet den Offizieren alle ostentativen Reden in kirchlichen Vereinen und der Minister Buffet ist im Begriff, zum ersten Mal einen Gedanken zu haben, nämlich zu — gehen. Das Fest der Grundsteinlegung der Kirche zum heiligen Herzen Jesu auf dem Montmartre in Paris ist plötzlich abgesagt. In Havre verbietet der Gemeinderath die Prozessionen. In Belgien macht daS cleri- cale Ministerium ASprcmont-Malou bereits sein Testament. Also Frieden, Frieden in der Ferne wie in der "Nähe und so heilen alle Wunden! Vokale- nnb SüchstscheS. — II. MM. der König und die Königin reisten gestern Vor mittag */z10 Uhr mit der Eisenbahn nach Oschah und fuhren von oort aus nach dem Schlöffe zu Wcrmüdorf, woselbst sämmtliche Mitglieder des KöniglichcnHauseS zusammen kamen, um im engeren Familienkreise das Geburtsfest des Prinzen Friedrich August zu feiern. Die Rückkehr erfolgte Abends mittelst Ertrazugs. — Wie die „N. A. Z." meldet, litt die Nichte unseres Königs Albert, die Kronprinzessin Margarethe von Italien, heftig an Diph theritis, befindet sich aber bereits aus dem Wege der Besserung. — Der k. k. österreichischeLegationüsccretär'RavulFürst Wrcdc hat den sächs. Albrcchts-Orden erhalten. — Der General-Lieutenant und Commandeur der Königlich Sächsischen 2. Infanterie-Division Nr. 24, von Montbe, ist aus Anlaß seiner Ernennung zu dieser Charge zur "Abstattung persön licher Meldung von Leipzig in Berlin cingetroffen. — Ter Oberst Hcydenreich, Commandeur des 1. Königlich Sächsischen Feld Artillerie-Regiments Nr. 12, ist zur Bciwohnnng der Hebungen und Besichtigungen der Garde-Feldartillcric Brigade coinmandirt und von Dresden in Berlin eingetroffen. — Einziehung der deutschen Landesmünzen. Wer irgend Kenntniß hat von der großen Menge der in Deutschland iin Umlaufe befindlichen verschiedenen Landes Scheidemünzen, muß zu der Ueberzeugung gelangt sein, daß das bisher bei der Einziehung einiger Sorten dieser Münzen cingeschlagene Verfahren keineswegs zu dein gewünschten Ergebnisse geführt hat, da nach wie vor eine Unzahl nicht Ungelöster Münzen im Verkehre sich befinde:. Dieser liebelst,md ist hauptsächlich dadurch verursacht, daß jeder Staat nur die von ihm ausgeprägte Scheidemünze gegen Reichs-oder auch gegen solche Münzen umwechselt, welche später ebenfalls der Einzieh- ung unterliegen und daß diese Umwcchsclung nur an einzelnen O r ten des Landes stattsindet. Die von den verschiedenen Staaten ausgeprägten Scheidemünzen sind ebenso wie die groben Silber- münzen nicht bloS in ihrer Hcimath, sondern in ganz Deutschland und auch in den auherdcutschcn Grenzorten verbreitet, die Erfahrung hat in Folge dessen gezeigt, daß cS rein unmöglich ist, die betreffen den Münzen innerhalb einer kurz bemessenen Einlösungsfrist ihrer Hcimath zuziiführcn. Die Einziehung der Landesmünzcn hat be kanntlich auf Kosten des Reichs zu geschehen und cS muß den Ne gierungen ebenso wie dem Publikum sehr daran gelegen sein, daß der Verkehr von ungiltig gewordenen Münzen so schnell als möglich befreit wird. Dieser Zweck wäre am einfachsten und sichersten da durch zu erreichen: daß die ReIcdSpostanstalten ermächtigt und ange wiesen würden, alle deutschen Münzen zum Ncnnwcrthe a n z u n e h m e n. diejenigen Münzen aber, welche einge zogen werden sollen, nicht wieder auözugeben. Ein Zweifel über die anzunehmenden Münzen kann bei den Post beamten nicht entstehen, da ihnen die betreffenden Münzen, z. B. die braunschweigischen Rössel, dis vor 1833 geprägten kmhessischen Drittel- und Sechstel Thaler u. s. w., ans dem Privatverkehr sehr wohl bekannt sind. Das Verbot ausländischer, d. h. in anderen deutschen Staaten geprägter 'Münzen hat sich der großartigen Ent wickelung dcS Handels- und namentlich auch desReiseverkehrs gegen über als ganz unwirksam erwiesen; so sind in Sachsen zwar laut der Verordnung vom l7. November 1840 „alle ausländischen Scheidemünzen aller Art von und mit dem Thnlcr abwärts" verboten, dessenungeachtet sind nichtsächsische Scheide münzen aller Art, unter ihnen viele, viele Tausende preußischer Silbergroschen, daselbst im Umlaufe. Was das längst verbotene, trotzdem aber noch immer nicht aus den: Verkehre verschwundene sächsisch-polnische Geld anlangt — die 'I, und ' g Talaraslückc, welche von Reichswegen nicht cingelöst werden — so könnte cs sich fragen, ob der Verlust bei der Einlösung nach den: Nennwerthe ein so beträchtlicher sein würde, daß er nicht ertragen zu werden ver möchte. Diese Münzen sind seiner Zeit höchst wahrscheinlich auch in Sachsen nach dem vollen Nennwerthe auZgcgeben worden und be findet sich auf denselben theilweise das sächsische Wappen, zu dessen Ehre schon früher hätte ein Opfer gebracht werden können, wenn man nicht vielleicht die Absicht hatte, die Erinnerung an die einstige Verbindung Sachsens mit Polen im Volke stets wach zu erhalten. — Vielleicht nimmt sich irgend eine Handelskammer, ein Reichs- oder Landtagsabgeordneter dieser Sache an, um sich den Dank Tausender von armen Leuten zu verdienen; denn die Armen sind es sicherlich, welche der durch das Verbot der bisher im ungehinderten Verkehre befindlich gewesenen Münzen entstehende Schaden am empfindlichsten trifft. Die Gesammthcit, das Reich oder ein Staat, vermag doch viel leichter einen Verlust zu ertragen und braucht ein solcher dem Einzelnen nicht zugemuthet zu werden! — Eine Idee von der Macht des Wasserdruckes, welchen unser neues Wasserwerk ausübt, hatten wir gestern früh. Zur Bespren gung der städtischen Baumpflanzungen gegenüber der „Dresdner "Nachrichten" (zwischen Polytechnikum und Schubart u. Hesse) ward ein Schlauch von ca. 50 Ellen Länge an den Hydranten angeschraubt und sofort drang ein fast zolldicker, sich oben weit verbreitender Strahl Wasser bis zur Höhe dcS „Dresdner Nachrichteums" (wie der Volksmund das Haus Marienstraße 'Nr. 13 nennt» empor. Besonders für die städtischen Anlagen, die seither oft kummervolles Gras und schlappes Laub genug hatten, da die Besprengung ja sehr mangelhaft und kostspielig war, erscheint uns dieser befruchtende Wasserstrahl von erfreulicher Vorbedeutung. Nur Eines sei em pfohlen: den Strahl durch ein vorliegendes Mctallblatt, gleich ande ren Schlauchspitzen, zu brechen, sonst reißt er Blätter und Zweige ab. — Den Mitgliedern des sächsischen Forstvereins ist von der königl. Generaldirection der sächsischen. StaatSeisenbahnen für die ^ diesjährige in Meißen in den Tagen vom 10. bis mit 12. Juni? stattfindende Versammlung auf die Zeit vom 8. bis mit 14. Juni bei Benutzung der gewöhnlichen Personenzüge freie Fahrt für die. Hin- und Rückreise bewilligt worden, wenn sie sich durch Vorzeigung ^ der Mitgliedskarten legitimsten. > — Heute früh 8 Uhr wird die erste Dresdner Pferde-! Ausstellung und der.Pserdemarkt eröffnet; die Vorführung der! prämiirten und.der zur Verloosung angckauften Pferde findet Vor- ^ mittags 11 Uhr und Nachmittags 4 Uhr an beiden Ausstellungs tagen, die Loosziehung dagegen morgen Nachmittag 2 Uhr vor Notar und Zeuaen statt. Zahlreiche Pferde, darunter prachtvollste Thiere, zogen gestern hinaus nach dem Ausstellungsplatze, ebenso war die Zufuhr von Geschirren eine beträchtliche. 'Nun, man kann ja heute genauen An und Einblick gewinnen. — Die neueste Nummer des in Dresden erscheinenden „Ka tholischen Volksblnttcs aus Sachsen" berichtet, daß unlängst in einer Audienz, welche mehrere deutsche Priester sich cuisgebcten, dem Papste die Summe von 2100 Francs übergeben worden sei, als Ertrag des bei der Redaction des gedachten Blattes cingegangenen Pcterspfcnnigs, und daß der heilige Vater dem „Vvüsblatt" dafür den apostolischen Segen gespendet habe. — Der Feldwebel der .3. Compagnie des Leib Grenadier- Regiments theilt lins mit. daß der Inhalt des gestrigen Referates über die Auffindung der Leiche eines Soldaten im Keller des Hauses Falkenstraße Nr. 4'.», in Bezug auf das „An ge trunkensein" des elfteren wc hl insofern einer Berichtigung bedürfe, als nach der, bei der Aufhebung der Leiche gegebenen Versicherung des Wirthcs sowohl, wie dessen Bedienung, der Verunglückte während seiner Anwesenheit in der dortigen Restauration sich nur im nüchternen Zustand ge zeigt hat. Tie Ursache seines jähen Todes sei nur in der Unlennt niß der Localitüt zu suchen. Um von zwei gleichen Thüreu die falsche zu öffnen, beim Eintritt in den geöffneten dunklen Raum eine steile Treppe hinunterslürzen zu können, brauche wohl Niemand im „angetrunkenen Zustande" sich zu befinden! — An der Kreuzkirchc ist gestern früh 4 Uhr ein todter Mann aufgesundcn worden. Es war, wie sich ergab, ein aus Rcichcnbach V. gebürtiger aber hier wohnhafter lediger, 22 Jahre alter Lohn- kellncr Namens Müller, den einSchlagsluß an jeucrStclle getroffen und seinem Leben ein jähes Ende gemacht hatte. — Am vorigen Sonntag ist ein hiesiger 51 Jahre alter Po stillon Namens Georg Bcnad im Stalle von einem Pferde so heftig an dcn Unterleib geschlagen worden, daß in Folge innerer Verblu tung schon am Tage darauf sein Tod cingetrctcn ist. - CS dürste nur Wenigen bekannt sein, daß im hiesigen Pakaisgartcii von Zeit zu Zeit M c s s u nge» der C r k w arme angcstcUt werden. Zu diesem Beintte sind am Fuße dco in Mitte des Gartens gelegenen Berges allst hölzerne Röhren von ver schiedener Tlcic in die Erde gelassen, in denen je ein Thermo meter hängt. Die Röhren sind nattirlich verschlossen und vor jedem unbemgtcn Eindringen geschützt. Jedesmal am 1 und 15. des Monats werken von sachknndlgcr Hand die Thermometer nach ihrem Stanke gepulst und der Bestand der Crdwärme, wke er sich hier crgicbt, in die wisscnschastlichcnBeobachtungsrcstütate unserer gelehrten Phvsikcr mit cingczcichnct. Ter Corso scheint sich bereits eingebürgert zu haben. Gestern Nachmittag war er wieder zahlreich besucht. anlängUch freilich mehr bou Fußgängern als von Cguipageu. Später, ge gen 1 Uhr. hatte sich jedoch eine ziemliche "Anzahl Wagen aller Art ciligestmdcii. Rings um dcn Teich, in den tlchtdclaubtc» "Alleen batte sich eine weit größere Menge Schaulustiger in last ununterbrochcncr Reihe poilirt. als vcr 14 Tagen. War nun auch schließlich die "Anzahl der Eguipage» gar nicht so gering, so stillte dem ganzen Bilde doch immer noch die Abwechslung. Mehr als vier oder iüni wirklichstlneGupannc, diczuglcich durch einen wahrhast noblen Gesammtcharaktci die Auimerkiamkeit fesselten, wird "Niemand bemerkt haben. Tic Grafen Lullncr und Arnim erschienen diesmal nicht mit den bereits bekannten großen Iagd- und Rciiewagen, sondern in eleganten Bictoria-Wagcn; Crsicrcr mit M-rrclkcr und berittenem Ticncr in blaucn Sammctjackcn und goldgestickten Iockcvmützcn. Hier in Trcstcn ist ja die Jab' der Cauipagcnbcsst'cr nickst so groß und so werden durch das wiederholte Corio'ahrcn icdcn'aüs bald, wenn auch nicht Salon-, io doch Zromciiadcn . Bekanntschaften hergcstclit sein, die eine» allgemein lebhafteren Ton bcrvorrustu können; noch ist das An- knmntcrvcrübcrmhrcn ein sebr kühles. Erst der gegenseitige leb- haste Verkehr, die fröhliche Geselligkeit werten de» Corscllahrten für die Tancr Interesse verleihe». — Vorgestern Abend sprang aus der AugustuSskraßc in der Krümmung nach dem Ncnnmrkt eine der Hauptwasscrröprcu, die einen Turchmcner von ungciäi'r 50 Ccutimctcr haben. So störend und bedenklich das Zerspringen kicicS „Krümmers" schic», da er seinen Wasserstrahl bedenklich in die Flschcrgassc bumbschillic, so ist der ganze Uebeistand doch sehr schnell beseitigt worden. Schon gestern Nachmittag war 'Alles wieder in Ordnung. Man kalte daS Stück Robr hcransgenommcn, ci» nciicö Sti ck mittelst Muffe cingefüat, und gestern Nachmittag wurde bereits wieder Wancr eingelassen. Tic Adiaccntcn hatten inzwischen ungestört Wasser von anderer 'Scitung einGangen, und heute schon wird die testete Straßcn-Steile wieder gefüllt und gepflastert sein. -- Von der Berliner Turncrichatt waren am Pkiu.ffi! eiliaen- Abend 250 Manu per Bahn in Trcodcn angclamst: censeibeu war ans ihr vorheriges Ansuchen vom hiesigen Turnverein die Turnhalle als Nallstguarticr cingcräumt worden, überdies halten sich die Dresdner alle Mühe gegeben, denselben ircundttch eut- gegen zu kommen. Am ersten Pfingilstiertag setzte die Mann schaft ihre Neue z» Znß über llillnitz nach der Sächsischen Schweiz, einige bis Prag, kort und lehrte» am Tonncrslag nach Berlin zurück. "Allen Turnern, mit welchen die Berliner in Be rührung gekommen sind, ritten ihre Vorstände nun ein dankendes „Gut Heil!" aus der Ferne nach. — "Am Freitag Morgen bewegte sich ein bunter Zug von etwa lo» 'Personen, vorwiegend junge bübichc Mädchen, nach dem Leipziger Bavnbost. Sichtlich war die ganze Gesellschaft in freudigster Erregtheit. Wir erfuhren, daß es die in den Ferien nicht hcimgcrcistcn PcnsionS-Zöglinge des hiesigen .. F raue ri sch utzeö". begleitet von einigen Dircctorial-Mitglietcrn, ihren Lehrern unt Lehrerinnen, waren. Tic fröhliche Schaar fuhr nach "Nossen, um die schönsten Vunkte dieser Gegend zu besuche» und ein munteres FrlWUnaöstst zu stier». — Die "N eucn Flci s cb Hallen hier, Krcnzstraße 17, ha ben während der Bstrkcausstelluug auf dem Central,chlachtvich- host u kolossale allsgc»iäste>e Landochsen ans dem Schlachtvieh- hore zur Ansicht stehe». Tiefe Riesen wiegen ca. :!5»o Pst. und sind voir ausgezeichneter Güte unt werden spätestens Sonnabend Im Verkamstocale vcrpsundct. — Die laut Freu.dcnl iste während des PfingstiesteS in den drei Tagen vom 16. bis 18. Mai hier eingekcbrten und poli zeilich angeineldcten Reisenden habe» sich aus unsere Hotels und Gasthäuser der Zahl nach wie folgt verweilt: Hotel Bellevue 100, Stadt Görlitz 8>->, Rauchhaus ,-»5. Stadt Gotha 81. Stadt Prag 77. Nagel'S Hotel 67. Tentschrs Haus 5'.», Hotel de Sare 58. Goldner Engel 56, Stadt Wien 56, Union Hotel 52. Hotel Rohal 52, zuin Kronprinz 51. Hotel de France -16. Hotel Lincke 46. z. Zwinger 46, Preußischer Hoi 45, Kaisers Hotel 45. Gold ner Ring 4L. Stadt StratzbuU 45. Stadt Rom 44, Stadt Ko- dnra 4?. k^evstrr. Hof 41,'cswdb Sstbnl» 11. Brann'ft .o-ot-s
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