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- Erscheinungsdatum
- 1875-05-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187505085
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750508
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750508
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-05
- Tag 1875-05-08
-
Monat
1875-05
-
Jahr
1875
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«N«r»nk fr«» 7 Uhr i» brr <ik»edtltv» V!»rt»»Ilrnbr I!t. ilb»»- uement»»re>» «ierteliätir- Itch2 Mark 25 Ptgr.. durch »te Po» 2 Mart SO Ptze. «tn»et. Stummem >üPi>,r. »uft»«« 270Q0«N» Aür dt» Stück,ad» «In,»» landtir Manulcri»!» »acht sich dt, «edacita» «tcht »erdtadttch. 2»s«r»l»».«nn»S«e «»«- W5N»! 8»»«»L-'t«t» «»« Vo,I«r tn Hamvura, Br». It», Wien, Le,»»tg. Botet. vre«lau, Nrantlu't a. Nt. — Lus. «„»,« in Brrlti», »rtdjla. Wie,!, üamdurg, Nrantsurt »i.. MUn. che». — v»»t>« t 0«. tn Nroutfurl M. — te. v»t»t tn tlbemnttz — kta- „a.I^II»»», 8u»>«, » t.», tn Part». Tageblatt für Politik, Unterhaltung «.Geschäftsverkehr. Druck und Eigrnthum der Herausgeber: sitpsch 4r Neichardt in Dresden. Anterate werden ManWt» ,o>e I I onzcnom»»» Ins >,». r» Uür, Sanntaa» «ns Mittag» >2 Uür. 2» dtenüao»! grode atlttea» gatte ü biS nachm. » US». Der N»m» einer «tn- ivalnacn PeUlgeite kostet I - Pt". >iiogetandt d» Ante au Pige. Eine «aranlte tür dal nachstlagtge ttrtLe«» »rn der Jnterat« wird nicht gegedea. B.iSwarttge Bnnoneen» liütiiage von uii» und«» k„!allen nirmcn und Per» tonc.i lnierirrn wir nur aege» Pränumerando» Aast! „na durch Briet» Niarkrn oder Postetiitah» jung, lüeun Siiben koste» 15 Ptae. Inserate M» die Montags Nummer «der nach kinem gellt»,» die PeUIjiile 2st Ptgk. Nr. 128. AMtiiizitOcr Jahrgang. Biltredacteur Für das Feuilleton: Nr. Lmtt Politisches. Die in Berlin zusammentretende Reichseisenbahn Commission steht vor der mühmmen und verantwortlichen Aufgabe, ein einheit liche« Tarif-System zu schaffen, welches den billigen Ansprüchen des Publikums gerecht werden soll, aber auch den Verwaltungen die Möglichkeit des Bestehens bietet. Die vor einem Jahre stattgefun denen Tarif-Erhöhungen sind den Verwaltungen nur unter der Voraussetzung der Einführung des einfacheren und billigeren Wagen raum-Systems bewilligt worden. Bei dieser Vereinfachung des Güterverkehr- werden die Selbstkosten des Transports verringert; allerdings fallen auch die Mehrerträgnisse ans den höheren Güter- claffen hinweg. Wahrend nun einige Verwaltungen, darunter auch die einiger norddeutscher Staatsbahuen, aus Furcht vor den Ausfällen dieser erwähnten Mehrerträgnisse, gegen das Wagenraum System gestimmt sind, ist man auf den pfälzischen Bahnen damit zu befriedigenden Resultaten gelangt. Von dort wird man sich, wenn der Markpfennig als Miniinaltare pro Centn« und Meile für die vorherrschenden Rohprodukte beibehaltcn ivird, entschieden für diese einfache Verwaltungsart aussprechen. Die Vorschläge, welche man in Berlin macht, um eine Herabsetzung der Güter-Tarifc zu ermög lichen, sind mannichfachcr und seltsamer Art. Der Personenverkehr soll höher belastet werden und zwar sollen die Schnellzüge den Aus fall wieder einbringen. Der Ertrag des Perionenverkehrs ist aber winzig klein im Verhältniß zu dem des Güterverkehrs und mühte der erster« in unerschwinglicher Weise belastet werden, uni nur den ge ringsten Einstuß auf den letzteren zu üben. Ermäßigt man dafür di« gewöhnlichen Züge, so raubt nian dem minder begüterten Publi kum die kostbare Zeit und frevelt gegen alle Grundsätze der Voiks- wirthschaft. Die vorgeschlagene Aufhebung der Relourbillets würde al» eine Rücknahme einer einmal gewährten Erleichterung ebenfalls nur das Mißfallen des Publikums erregen und kein wesentliches Resultat erzielen. ES wird also ohne Beibehaltung des Markpfennigs als Minimaltaxe kaum abgehen und eine Ermäßigung nur nach und nach dadurch angebahnt werden können, daß man durch Fusionirung und Vereinfachung der Eisenbahnverwaltungen, durch.Glcrchheit der Verkehrsmittel, der Spurweiten, deren Verschiedenheit das theuere Umladcn nöthig macht, nach und nach ven Güter-Lerkehr entlastet. Verhehlen wir unü nicht, die ineisten unserer Eisenbahnen sind zu theuer, viele derselben ohne wirkliches Bedürfniß gebaut worden. Durch zu leicht gewährte Concejsionen neuer Bahnen hat man die üblen Erträgnisse der bestehenden Bahnen verursacht und Personen- und Güterverkehr müssen für den Schaden ivieder aufkommen. Wollen unbedeutende Ortschaften sich künftig der Eisenbahnver bindung erfreuen, so mögen sie nur tüchtige Beträge dazu selbst leisten und ihren Verkehr durch eine wohlfeil hergestcllte Vicinal- bahn ermöglichen Die Krisis der Phillipart'schen Eisenbahn-Unternehmungen in Frankreich, au welche wir gelegentlich der Besprechung unserer Eisen bahnangelegenheiten erinnert werden, hat zur Insolvenz der Uauguo Praueo-twllünckuisv, Orbckit molnlicr et Uunguv ücckr-v >Ii> ,!->mmvroo et äo I'inckimtriv geführt, welche die Pariser Börse tief erschüttern würde, wenn nicht ein Ausgleich ermöglicht wird. Dic ker Phillipart mahnt uns an Stroußberg, welcher durch leichtfertige und kostspielige Eisenbahnbauten unserer Volkswirthschaft sehr schlechte Dienste geleistet hat. Se. Heiligkeit ist von einer Anzahl französischer Pilger, unter Führung des Vicomte de Damas, mit einer Adresse begrüßt worden, welche die Worte enthält: „Die Pilger weinen über das Schicksal der irmen Nationen, welche die Wahrheit verfolgen und wünschen den Triumph der Kirche und die Befreiung des Papstes. Der Papst hat in die Hand seiner Getreuen die unbesiegbaren Waffen der un befleckten Empfänglich, des SyllabuS und der Unfehlbarkeit gelegt." Die Adresse erinnert an Pius Vs. und PiuS VII. und schließt mit Verherrlichung des Helden Pius IX., dem Frankreich zujouchze, an welchem er nie verzweifeln und auf dessen Ergebenheit er immer rechnen dürfe. Die französischen Dienste sind dem Papste, wie vielen seiner Vorgänger, unserer Meinung nach, nie förderlich gewesen uird als unverwüstliche Optimisten hoffen wir auf einen künftigen Papst, wel cher thalkräftig sich den Fesseln der französisch gesinnten Jesuiten entreißend, euren ehrenvollen Frieden mit Italien und Deutschland schließen wird. Die deutsche NeichSrcgierung ist keine Gegnerin des PapstthumS, das unbeeinflußt vom Icsuitismus ein Gegenstand der Verehrung der katholischen Bevölkerung sein kann und soll. Nicht Deutschland, sondern Frankreich hat init dem Concordat zwischen Leo X. und Franz l. den ersten Schlag gegen die unmögliche päpst liche Universalmonarchie geführt, nachdem schon Karl Vkl. durch Einführung der pragmatischen Sanction den Papst Alexander VI. angegriffen hatte. Mit einem Papste Pius II., der als Schriftsteller AeneaS SilviuS bekannt ist und ein Beförderer der Kunst und Wissenschaft ivar, hat ein Hohenzoller, Albrecht Achilles, innige Freundschaft ge halten und erst nach längerem Widerstreben, aber dann auch ein greifend und fördernd, haben sich die Hohenzollern der Kirchenneue- rung zugewandt. Joachim von Brandenburg und Moritz von Sachsen waren erst treue Freunde des guikatholischen Kaiser Karl V. aber als der Jesuitenknccht Alba den deutschen Fürsten in Johann Friedrich den Großinüthigen von Sachsen kränkte, ertrotzten sie ge meinsam im Passauer Vertrag volles Recht für die Protestanten Deutschlands. Der deutsche Kaiser ist der Nachfolger Johann Sigismunds, dessen Worte dem Papste deutsche Gesinnung Vor halten mögen: ,Hch maße mir keine Herrschaft über das Gewissen an, weil dies keiner Obrigheit zukommt. Ebensowenig dürfen Unter- thanen sich beikommen lassen, der Obrigkeit vorzuschrcibcn, was sie ihrem Gewissen nach glauben und bekennen soll." Locales und Sächsisches. — Se. Maj. der König hat vorgestern Mittwoch) in der kgl. Villa zu Strehlen die Begrüßungs-Deputation des Königs von Baiern empfangen und zur kvnigl. Tafel gezogen, der auch der kgl. baierische Gesandte, Frhr. v. Gaffer anwohnte. — Wie wir vorgestern mittheilten, ivürden II. MM. der König und die Königin den 8. d. ihren Frühlingsaufenthalt nach WermSdorf verlegen. Einer uns zugegangenen Notiz zufolge wer den jedvch Ihre Majestäten noch längere Zeit auf ihrer Villa in Strehlen verweilen, und ist über den vorangedeuteten Aufenthalt in WermSdorf noch nicht Bestimmung getroffen. — Die Herren NNr. jur. Julius und Albert Erbstcin zu Dresden haben die große goldene Medaille Virtuti vt ingenio er halten. — Gelegentlich einer zweiten Dementirung der Blum'schen Behauptung, eS sei ein Abgesandter nach Nom gesandt worden um den Papst zu bitten, uns nach Sachsen keinen ultramontanen Bi schof zu schicken, bringt das „Dr. I." folgendes „Authentische über die Bischofswahl": Die inneren Verhältnisse der katholischen Kirche in den sächsischen Erblanden werden, da ein Visthum für Sachsen nicht besteht, von einem „Apostolischen Vicar" geleitet. Bei ein tretender Vacanz schlägt Se. Majestät der König von Sachsen auf Grund langjährigen Herkommens den Amtsnachfolger vor, indem Er durch Sein verfassungsmäßig verantwortliches Ministerium dem Papst diejenige Persönlichkeit bezeichnet, welche Er für die Stelle des apostolischen VicarS geeignet hält und wünscht. Dieser Vor schlag ist in officieller Form, und zwar, da das deutsche Reich bei dem päpstlichen Stuhle nicht vertreten ist, durch den kgl. baierschen Gesandten daselbst, bald nach dem Tode des Bischofs Forwcrk über geben worden, und es ist zu hoffen, daß die Ernennung des Vor geschlagenen demnächst erfolgen wird. Seitdem ist kein weiterer Schritt in der Sache von hier aus geschehen, da auch nicht der aller geringste Grund zu der Annahme vorliegt, daß der von hier aus Vorgeschlagene abgelehnt werden könnte. — Bis 15. d. M. muß der 1. Termin der Bürgcrsteuer an Rathsstelle abentrichtet werden. Die auf Grund der rcvidirten Städteordnung creirten Bürger haben bei der Zahlung ihren Bür gerschein mitzubringen. Gleichfalls bis 15.d. M. ist die Grundsteuer für den 2. Termin d.J. mit 2Pfg. von jeder Steuereinheit zu erlegen — Das war vorgestern ein Himmelsfahrtsfesttag nach dem Herzen Gottes! Die Natur hatte ihr lachendstes maigrünes Kleid angelegt, eine milde Sonne strahlte von: Himmel und die wenigcn Tropfen neckischen Regens, welche Nackmittags herabfielen, verangc nehmten nur die Qualität der Luft. Die Baumblüthc ist zwar nur erst noch sporadisch entwickelt, aber nach der Negennacht vom Himmelsahrtstag auf den Freitag ist nun auch daö Äufbrcchen der tausenden schwellenden Knospen allerwärts zu erwarten. Am ge nannten Festtage waren namentlich die Dampfboote von früh bis Nachmittag dicht besetzt. Auch die Eisenbahnen, vorzüglich die böhmische Staatsbahn und die Leipziger Bahn, sowie die Pferde bahn haben unablässig eine große Menge Publikum befördert, das des langen Winters müde, ohne eigentliches Frühjahr, am Himmel fahrtstag einen wahren Sommertag im Freien genoß. — Das heftige Gewitter, welches gesternMittag gegen 12 Uhr sich zum Theil über der Residenz entlud, war der Vorgänger einer zweiten derartigen "Naturerscheinung. DeS tiefen Dunkels wegen mußte in verschiedenen Localitäten schon in der vierten Nachmittags stunde Gas angezündet werden. Die ganze Vegetation hat durch den wohlthätigcn Regen eine Beschleunigung erfahren, die jedem Freund der gütigen Mutter Natur zu der Hoffnung berechtigt, das; morgen ein duftiges Blüthenmeer die Besucher des Schoonergrundes, wie überhaupt der ganzen prächtigen Umgebung unserer Residenz em pfangen wird. -- Während des schweren Gewitters, welches sich gestern Mittag über unserer Stadt entlud, hat der Blitz in das Haus Glacisstraße Nr. 18 eingeschlagen. Der in der 2. Etage wohnende Eigarrenfabrikant Just saß eben mit seiner Familie in der Wohnstube bei Tische, als sich der elektrische Strom in der da neben befindlichen Kammer entlud und 3 Betten in Brand setzte. Letzterer wurde bald gelöscht, sodaß die herbeieilcnde Feuerwehr ihre Thätiglcit nur auf den Bodenraum zu erstrecken hatte, wo der Blitz hindurchgefahren war. Durch den starken Schlag wurde Frau Just ohnmächtig und brach am Tische zusammen, kam jedoch bald wieder zu sich, wie denn auch, obgleich der Blitz in der zweiten Etage drei und in der ersten Etage ein Zimmer beschädigt hatte, sie Ver letzung von Personen nicht zu beklagen ist. Eigenthümlicherwcise sind ringsum an hohen Häusern mehrere Blitzableiter. — "Auch in Burgk soll der Blitz eingeschlagen haben. — Unsere gestrige Angabe in Betreff der Verleihung der Rettungsmedaille an Herrn Stadtgensdarm Götze war unrichtig. Die betr. Medaille hat nur Herr Stadtgensdarm Schrcyer erhal ten. Sein vorgenannter College befand sich aber mit zur Stelle, als der Knabe aus dem Wcißeritzmühlgraben durch Schreycr gerettet worden ist und hat ihm Beistand dabei geleistet. — Ein in vorgerückten Jahren stehender Schuhmachergchilse, welcher bereits 30 Jahre lang in einem und demselben Schuh machergeschäft, zuerst beim Vater und jetzt bei dem Sohne, in Ar beit steht, hat sich in der Nacht vom Mittwvch zum Donnerstag in der Wcrkstätte seines Meisters in der Galericstraße durch Er- ^ hängen entleibt. Körperliche Leiden und dadurch verursachter Lebensüberdruß mögen ihn zum Selbstmorde getrieben haben. — Bereits in den nächsten Tagen wird damit begonnen, den I Anfang der Löbtauerstraße, in der Nähe der alten Schäferei, tiefer zu legen. Die Uebcrbrückung der Straße Seitens der Berliner Bahn macht dies zur Nothwendigkeit. Der Verkehr ivird dann nach wie i vor trotz des Eisenbahngetriebes auf der Löbtauerstraße nicht im «Mindesten gestört werden. ' Tressen, Lonnniieus, 8. Nisi 1875. — Wie ivir vernehmen, ist gestern cin Kellner verhaftet worden, weil er eine in dem Locale seines Prinzipals von einem anwesend gewesenen Gaste verlorene oder znruckgelasscne Brief tasche mit einer nicht unbedeutenden Summe Geldes in russische» Banknoten an sich genommen und nicht ab-ztt.ieferr hat. * - In der vorgestrigen "Nacht sind Diebe in nie Behausung des Fleischers Lohrmann in Strehlen Angebrochen und haben 200 Thaler baares Geld, eine goldene Damcnuhr nebst goloner Kette, eine Spieldose und außerdem auch noch Würste und Schinken ge stohlen. — Ein Droschkenrößlcin hat gestern Mittag 1 Uhr auf der Annenstraße sowohl seinem Führer, als vielen gerade des Wege» kommenden Leuten gezeigt, was Pscrdetrast zu bedeuten hat. Das selbe bekam urplötzlich den Raptus und schlug zweimal nach hinten aus. Beim ersten Hiebe ging der Schirm vor dein Kutschersitze in Stücke und flog auf das Straßcnpslaster, während die unwirsche Rosinante aus die Gabeldeichsel rittlings zu sitzen kam. Kaum war der Kutscher vom Bocke gesprungen, so erfolgte der zweite Anlauf, durch welchen beide Stangen der Gabel am Hinteren starken Ende wie dünne Stäbchen zerknickten. TaS wüthcnde Thier mußte los- gespannt und fortgesühet werden, was weder leicht noch gefahrlos war, da der tolle Braune — obwohl weder jung, noch von über mäßiger Kraftsülle — kaum zu bändigen war. — In einem Hause der Fricdrichstraße, woselbst ein Umbau der Abtritte statlfindct, ist am Dienstag Abend ein daselbst wohn hafter Arbeiter aus der 3. Etage herab bis in die Grube gestürzt und wegen der dadurch erlittenen Verletzungen in das Kranken haus gebracht worden. ' — Wie man vernimmt, beabsichtigt die Pferdebahngesellschaft, unter zu erhoffender Genehmigung der Stadtrcpräscntanleu, vom Lämmchen eine provisorische Zweigbahn nach dem Hauptzugang der Vogelwiese zu bauen, wodurch der Transport des Publikums unge mein erleichtert würde. — In der vom Herrn Stadtrath Hendel präsidirten Sitzung des hiesigen Gewerbe-SchiedSgerichts am 30. April wurden mehrere Streitsachen verhandelt. Zunächst trat der Schlosser Gustav Meißner als Kläger mit der »Angabe aus. bei dem Beklagten, Mascmnemabrikantcn Lauglotz ohne be stimmt verabredeten Lohn in Arbeit gestanden, von dem Letzteren aber nach einer solchen von 2 Tagen und 2 Stunden nurvOPs. Lohn iur die Stunde angebotcn erhalten zu haben. Beite Lbcile verglichen sich dahin, daß Beklagter dem Kläger sosort ü Mark auozahlt, welche dieser unter Verzicht aus alte weiteren Ansprüche in Empfang nimmt. - Der hieraus als Kläger au tretende Stellmacher G lacser hat iür den Maschinen abnkamen Rcinsch eine Maschine iür ein versprochenes Lohn von G Mark auzu- sertigcn übernommen. Aach achtstündiger Arbeit sei er zu der Ansicht gelangt, daß jenes Lohn doch u niedrig gegriüeu sei. er habe nun 21 Mark Lohn verlangt, oder gc'ordcrt, die Arbeit gegen Wochenlohn am'crtigen zu dürfen. Da ihm Beides ver weigert worden, habe er die "Arbeit iciorr verlassen. Für die früher gelittene fordere er noch l i M. Pf. Schließlich ent schließt sich der Kläger, da er sich selbst mgcn muv, daß er. well er ohne Kündigung die Arbeit verlassen, nach k r Fahrikorduung etwas zu fordern nicht berechtigt ist. zur Purückzichuiig der Klage. — Der Feuermann "August B umer klagt am Zah lung von Black rückiländiaen Lohnes gcae» den Glocken gießer Albert Biecling. Bei diesem habe er als Fcuccmaun 55 Stunden ü 24 Picuiilae gcai bettet und, obgleich er >:i Mark 20 Picunige verdient, doch nur I Black Picnnigc cchaltcn. Be klagter erkennt zwar durch seinen Vertreter die Aiigahe des Klä gers alS richtig an, behauptet aber, an diesen, da er ihm durch die Art seiner "Arbeit Schaden verursacht, Gegenansprüche zu haben, so daß sich Kläger und Beklagter entschließen, ihre et waigen Ansprüche gegen einander amzuhcbcn. Tcr TücGcr Reiz machte gegen den Tischler Stengel einen "Anspruch am ,'ah- lung von litt Mark rückständiges Arbeitslohn, sowie 12 Mark Lohucntschädiauug iür tt Tage wegen grundlm-cr «"i.tlassung gel tend. "Auch in diesem Falle kam cin Vergleich dahin zu Stande, daß Bellagicr >ich verbindlich machte, dem Kttü.cc binnen acht Tage» den Betrag von ttt, Black zu bezahlen. Sec Pifti nuicu tcnmachcr Waller lortect von dein Pianmort.iadcikanten Röni'ch 42 Mack, indem er angiebt, iür letzteren gegen .'.mieherung einer gleichen Summe daS "Abputzen eines Flügels übernommen und ausgttührl zu haben. "Nach längerer Verhandlung zahlt Bettog ter dem Kläger die Hälfte der Forderung, womit sich die Sag c erledigt. — Die Streitsache des lischlrrgescüeu Fischer, welcher von dem Tischlermeister Günther I I Mark A> Vienilige Arbeits lohn verlangt, wurde vertagt. Als Proto'oUani in der Sitzung sungirte Herr 1>r. Stclncrt. — Im Anschluß an unsere gestrige Btttthcilung über tt: Eröffnung der hiesigen Filiale der "Preußischen Vanl. pätcrcu Reiehghank, ergänzen wir noch, daß, sicherem Vernehmen naV. die Filiale in ganz derselben Wciie wie die hiesige Sächmcho Bank, mit der sic in corkialcr Weise zwammeugehen wird, den Diöeonto-Vcrkehr und Efsceten-Lomdaid bclluibcn n ick. An maß gebender Stelle findet man cs übrigens seiten der Sächsischen Bank für gerathen, sich dem Rttchsbaiikgttctzc ui mttcnvcttcn und wird die hicttür sprechende» Gründe in einem httoudcrcu gedruck te» Memorandum der demnächst ciiizubcruütiden Geueralvcriaimi lung verlegen. Die Leipziger Bank, welche sich bekanntlich dem Nclchögesctzc nicht unterworfen, hat dies auch nur deshalb nicht gethan, ivci! in 2 Jahren so wie so ihre Eonccsiion zur "Noten ausgabe abläutt: der "Nachtheil, der aus der "Nick'tuutcrwcriuvg erwächst, hcste"t darin, daß die Noten der Leipziger Bank außerhalb --a.l'iens !m ganzen deutschen Veicbc als ausländisches Papiergeld bctraentet und behandelt werden. Die Sächsische Bank aber, deren Eonccs'ion noch blö 1802 reicht, würde bei ihrem aus- gebreiteten Geschäftsverkehr auch außerhalb Sachsens sich offen bar im Nachthcll befinde». - Nachdem ter "Allgemeine Dresdner H a ndwcr ker-Verein seine im Winterhalbjahr regelmäßigen wöcbent liehen Versammlungen am 12. März geschloffen, eröffnctc d.> Lommcr-Programm lErcursionen, "Ausflüge,'c.» der Besuch des "Neubaues dcö König!. Hvsthcatero am 25>. Marz, wobei gegen ttO» Mitglieder Einsicht von dem in seinem Acußcre» der Voll- cndung entgegcnslrcbenden imposanten Bauwerke nahmen. Am vergangenen Montag schloß sich hieran der Bcinck" der in Eottaer Flur erbauten A c t i e n - B j cr b ra u c rci und Malzfabrik Hosbrauhauö, woselbst die Excursioncc (gegen 200 an der Zahl) von Herrn Direetor Hcßlcr empfangen und von demsclbc», wie dem Herrn Braumeister uno anderen Beamten aus ihrer l' Atündlgen Wanderung durch die sämmt llchen Räume bitte» Etablissements attübrt würben w--'-
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