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- Erscheinungsdatum
- 1875-04-18
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187504185
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750418
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750418
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Bemerkung
- Unvollständig: S. 15-16 fehlen.
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-04
- Tag 1875-04-18
-
Monat
1875-04
-
Jahr
1875
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«litt fr«» Uir In der Sired»,«,, Irailenslrat« Id. Lb«». ne«enl»»rel» ,ten,>I«»r> jtch » Mark rü PI,»., durch «I» Pdft I Mark L0 «>,e. Nummer» wPsjic. 27000 »ul. Kür dt, NUikgab, etnge» landler Manulcript« «ach« sich die Nednrlta» »ich« »erbtudltch. Snskralen «»ttadni, au«- lodr»: L>u»ru^l»>» »> <1 Vussl», in Hamduiri !t'ee- Nn, wie», Lcidji». Ü'»lel, V«e«lau, nrauksurt a M. — ku«. it»»»» i>« BcUi», Lelptia. Wie». Hm»!-»,.,, grankfurl a. M.. Mil che». — Ouud» L «t». l» grarlsurl a. M. — «». V«i»t tn lldemut». — n». «ri.bUlt». k»lu»i t «.». ül Varl». TageNatt für Politik, UntcrhiüliW ».Geschiistsverkchr. Druck und Eigenthuin der Herausgeber: Likpsch ^ Neichardt in Dresden. Lni'.rsle irerdrn Marlen- ch>ra»e Id Lng-ndmm»' dl» «b. «I Udr, S-nnia,« dt» Mut»,» IS Udr. In Neuftadl arod« Stolier- ,alie d dt» Nachm. « Udr. - Der Raum einer «in >oa!ii,t?» Pkliije>t« «vjitl II -psa-. tttilgetanbt dt« Zeile »I P!«r. Eine La,antik Itir dnt nachliiagige iirlchei- nen der Inserate wir« nicht gegebeu- «InN.'arlige kamoncen- »lnstrage vo» uni undc» Iniinien Firmen und Per sonen tnserireu loir nur ge.icnPranumerando» Zndlunn durch Pries- ninrlctt oder Poueinto Innn. dleun Lilbc» kost n Id P>,,e. ^ttseraie I..r die Manla,i - Runemer »der nach einem geiuc,- die PclilzrUe A Pi,c. Nr. 108. Zlvaiizigster Jahrgang. PotitischcS. Fixigkeit — um mit dicket Grasig zu sprechen — ist der preußischen Negierung im Kampfe gegen Rem nicht abzusprechen. ES geht Alles mit Dampf. Sonnabend bei anbrcchcnder Dammes rung kommt an das Abgeordnetenhaus die Vorlage wegen Auf Hebung dreier Lerfassungsaitilel; alle Weit wird von diesem Vor gehen überrascht, am Freitage bereits hat das Haus die Vorlage in zweiter Lesung erledigt, Anfangs nächster Woche wird die dritte Lesung stattfindcn, und bestände nicht eine Bestimmung, wonach zu Verfassungsänderungen doppelte Abstimmungen erforderlich smd, zwischen denen eine Frist von drei Wochen zu liegen hat, so könnten Ausgang der neuen Woche drei Steine aus der Verfassung Preußens auSgebrochen sein, in deren Festsetzungen man lange eiir Strick politischer Weisheit verehrte. So aber verzögern die verschiedenen Fristen das Werk bis Ende Juni. An seinem Gelingen ist nicht zu zweifeln. Ab geordneten- wie Herrenhaus stellen wahrhaft erdrückende Mehrheiten in'S Feld. Im ersteren finden sich die Elericalen ganz isolirt, und was d«S Herrenhaus anlangt, so hat sich daselbst eine Mehrheit für ein küchcnpolitischcs Gesetz herausgestellt, wie noch nie: 01 gegen 20 Stimmen. Neuig sind zu dar Äismarct scheu Politik die Meisten der Conservativcn zun.ckgelel.rt. die sich ihr bisher grollend fern- hielten. Diese Thatsache ist in ihren Folgen wichtiger, als die sonst so interessanten Reden BiSmarck's im Abgeordnetenhaus«', die wir in telegraphischen Auszügen mitrheilt-n BiSmarck's Stellung hat dadurch eine Befestigung an einer Seite erfahren, von wo sie bisher am verwundbarsten war: amHofe. Mit Ausnahme der Vertrauten dar Kaiserin, des Oberhofmcistcrs Graf Nesselrode und des Kammeihcrrii Frecheren v. Landsberg, stimmte der in, Herrciihause sitzende Hos- und Landadel Preußens für Bismarck, für das Vrotkorbgesctz; dagegen außer Polen und Katholiken nur die letzten Zehn vom Stahl'schen Regiment: der un verbesserliche Graf Lippe, der Ober-Tribunalsprasideiit Uhdeu. Die Folgen einer so veränderten politischen Lage werden sich bald zeigen. Bismarck — man kehrt immer zu seiner ersten Neigung zurück — hat seinen Stützpunkt bei den Conservativcn wiedergefundcn; der nationalliberalen Krücke bedarf er nicht mehr, und wenn ec bisher letztere Partei bald cajolirte, bald pritschte, so wird sie nunmehr wohl wenig Zuckerbrot mehr zu kosten bekommen. Schon macht sich am Hofe eine starke Opposition gegen den „liberalen" Cultusminister Falk bemerklich; auffällig ist eS, daß Bismarck ihn gegen di« Angriffe des conservativ.'n Grafen Maltzahn nicht in Schutz nahm, daß Falt sich etwas unsicher fühlte. Wir glauben zwar nicht daran, daß — die „Germania" gebraucht dieses Lchlachteybild — aus Freude über den heimgckehrten verlorenen Sohn (die Conservativcn) ein Kalb.ge- schlachtet werden soll.- durch den Rücktritt des CultuSministcrs'or. Falk — aber daß ein starker conservativcr Hauch von Preußen aus gehen und das nationalliberale Flitterwerk sortgeblasen werde, dag ist so sicher, wie das zeitweilige Platzen der Rohre unserer Wasser leitung. Die Ingenieure Oesterreichs erfreuten sich bisher eines wohl begründeten Renommees. Ter Bau von Kunststraßen in den Alpen, der Bau der Semmering- und Brennerbahn, die großartigen Boh rungen, die zahlreichen Prachtbauten in Wien rechtfertigen diesen Ruf. Neuerdings ist dakiw ein bedenklicher Rückschlag eingctrcten. Schon die Bauten auf der Weltausstellung erschütterten diesen öiuf, die Erfahrungen Wiens mit seiner Hochguellenlestung verbesserten rhn nicht; jetzt aber ist ein Ercigniß eingctrcten, das lebhaft an den bekannten Schiller'schen VerS vom Verstände der -Verständigen er innert Am 15. Mai sollte Angesichts des aus Dalmatien in zwischen zurückgekehrten Kaisers der gewaltige Tonaustrom seinen Einzug in daS neue Bett halten, das ihm durch Menschenhand ge graben war. Aber die schöne blaue Donau hat Lppositionsgelüste bekommen und hat sich ganz programmwidrig vier Wochen vorher, einen Mißgriff der Ingenieure benutzend, selbstständig umgebettet. Um sünfzehntausend Gulden für den Landtransport von Steinen zu ersparen und sie auf dem billigeren Wasserwege zu verfrachten, durchstechen die Ingenieure einen zwischen beiden Betten liegenden Damm, den Nollerdamm, auf eine niäßige Strecke ; sobald aber der FlußHott Kunde von der Oeffnung erhalten hatte, stürzte er sich kopf über m sein neues Lager, die Oeffnung jach erweiternd, allerhand Zerstörungen am Ufer anrichtend. So läuft jetzt, ohne alle Pro grammreden abzuwarten, die Donau zugleich im alten, wie im neuen Bette; im alten sanier Wasserstand sofort um ein unfeinen halben Fuß und wird noch mehr sinken. Wichtiger aber, als die Heilung ange- richteten Schadens wird sein, wie sich das neue Strombett für die Schifffahrt gestalten wird. Leicht könnte durch die programmwidrige Umbettung ein Theil der Zwecke der Donauregulirung gefährdet sein. Alle Welt warnte die Ingenieure vor dem gefährlichen Ex perimente des Durchstiches; Techniker aber sind — wer hätte eS nicht schon erfahren? — unfehlbar dem Laien gegenüber, und Wasserbau techniker haben vor ihren Landbaucollegen in der Unfehlbarkeit noch ein Donblö voraus. Die trigonometrischen Formeln und die Loga rithmen der Ingenieure waren aber unzuverlässiger, als der praktische Blick schlichter Bürger. Im ungarischen ReichSrathe hat es wieder eine S/ene gegeben, die beweist, daß die Magyaren fanatischere Chauvinisten sind, als die Franzosen. Es handelte sich um die Unterstützung des ungari schen Nationalthcaters in Pest. Die serbischen Abgeordneten sprachen dabei die einfache, aber den Ungarn zum Rasen bringende Wahrheit aus, Ungarn sei kein National-, sondern ein Nationalitäten Staat und habe gleichmäßig für alle daS Land bewohnenden Nationalitäten zu sorgen, umsomehr, als die Statistik unwiderleglich beweise, daß die Nichtmagyarcn in Ungarn die Majorität besitzen. Kaum, daß die Serben zu Ende sprechen durften, da erhob sich, bleich vor aufge regter Wuth, der Minister TiSza, um unter donnernden Eljens zu erklären, daß den ungarischen Nationalstaat seine Feinde nicht zer stören würden. Die Ungarn glauben einen entscheidenden Sieg er- Mitredacteur: 0r. Li»«I Für das Feuilleton: Lv«Ivlir »»rin»»«». fochten ;n haben. Der Lorbeer Tisza's war ungemein wohlfeil ver dient. Wenn doch di« Magyaren so einig wären, Steuern zu Zahlen, um ihren Credit zu verbessern, als sie einig sind, schwächere Natio nalitäten zu unterdrücken. L»calrs u»d Sächsisches. — Die Frau Erbprinzcssin von Monaco ist gestern 'Nachmittag vier Uhr nach Prag abgereift. — Der Ober Sleucrinspector in Plauen, Schubarth-Engel- schall, ist zum Dirigenten des HauptsteueramtcS Meißen, der Vor stand des Hauptzollamtes Marienbcrg, Obcr-Zollinspector Schund, zum Ober-Steuerinspektor in Plauen, der Vcreüiscontrolcur in Magdeburg, Zollinspector v. Wachsmann, und der HauptnmtS- rendant, Zollinspektor S.chmieder, stad zu Ober-Zollinspcctoren und Hauptamtsdirigenten, Crstercr bei dem Hauptzollamte Zittau, Letzte rer bei dem Hauptzollamte Maricnberg, ernannt worden. — Dem Foistrentbeamten Bach in Pirna wurde das Ehren kreuz des Verdienstordens verliehen. — Der Leiter der hiesigen Militär-Bauten, Ingenieur-Major Portius, hat sich in dienstlichen Angelegenheiten aus einige Tage nach Berlin begeben. — Von künftigem Neujahr ab wird das Papiergeld ini deut scheu Reiche ein ganz neues Gesicht zeigen. Die Kassenbillets der einzelnen Staaten verschwinden, es giebt mir noch ein Ncichspapier gcld; die aus Thaler und Gulden lautenden Noten der verschiedenen Banken müssen bis dahin eingezogen sein und werden, bis zu der Grenze, welche das Bankgesetz gestattet, umgetauscht werden gegen Banknoten, die aufMarkeechnnng'laiiten und von denen keine unter 100 Mark sein darf. Aber auch die Vielheit der Banknoten wird verschwinden. Auögetricben aus Deutschland und mit Strafe für ihren Verbreiter belegt sind bereits die Noten der beiden Lurcmbur ger Banken; außerdem heißt cS, daß die Testaner, Weimarische, Thüringische und Meininger Bank gänzlich auf ihr Privilegium, Noten auszugeben, verzichten werden, um nicht die mit einem sol chen Privileg verbundenen, gesetzlich ausgesprochenen Einschränkun gen ihrer Geschäftsthätigkeit sich auferlegen zu müssen. Auch bei der Braunschweigischen und Hannoverischen Ban! ist eS nicht ganz un möglich, daß die Aetionaire «ine gleiche Entscheidung treffen. Wir werden daher außer den Neichskassenscheinen im Wesentlichen nur cursiren sehen: Noten der Rcichsbank, der Sächsischen und der Leip ziger Bant, der Banke« von Süddeutschland, der Kölnischen Privat bank, der Lübecker Commerzbank uud der Bremer Bank. Die Leip ziger Bank, die sich nicht unter dar Neichsgesetz stellt, beschränkt da mit ihren Wirkungskreis auf Sachsen allein. Wer im nächsten Jahre eine Note der Leipziger Bank in Halle oder Görlitz auSgiebt. macht sich damit strafbar. — Zur Feier von Königs Geburtstag am 23. d. werden sich die königlichen Civilbeaintcn zu einem -Nachmittags zwei Uhr begin nenden Festmahle in den Localitäten der Harmonie-Gesellschaft ver einigen. — Sicheren: Vernehmen nach werden auch das Freiberger und das Meißener Jägerbataillon an der am Geburtstage Sr. Majestät des Königs hier stcsttsindcndew großen Revue auf dem Alaunplatze thcilnehmcn, zu dem Ende aber in den nächst Dresden gelegenen Dörfern rechts und links der Elbe auf zwei Tage einquartirt werden — Einiges Befremden erregt der soeben erschienene amtliche Bericht über den Gesundheitszustand des deutschen Heeres während des letzten Februar. Der Bericht umfaßt die preußischen und unter preußischer Verwaltung stehenden, die sächsischen und wür- tembergischen Truppen. Im Februar, allerdings einem sehr harten Wintermonat, verlor das stehende Heer >60 Mann durch den Tod, worunter 33 an Zungenentzündung und 19 an Lungenschwindsucht! Man sollte meinen, daß solche Krankheiten die Aerzte veranlassen müßten, die Lungen der einzustellenden Mannschaften ganz genau nach den strengsten Vorschriften der Wissenschaft zu untersuchen, zumal Lungenschwindsucht doch eine gewisse Disposition voraussctzt. Ebenso fallen aber die Selbstmorde ins Gewicht. Bemerkenswert!) ist es auch, daß im Februar genau der zehnte Theil der Effcctiv- Stürke der vereinigten Heere krank war und thcils in den Militär- Lazarethen, theils in Wohnungen behandelt worden ist, die un gerechnet, welche nicht unter militärärztlicher Behandlung standen. — In der heutigen Sonntags-Beilage befindet sich ein aus sachverständiger Feder fließender Artikel über die Nothwendigkeit der Einführung eincs Gesetzes für den Musterschutz in Deutsch land und speciell dessen Bedeutung für Sachsen. — Unsere Dresdener haben bekanntlich ein ganz besonderes Talent, in der näheren und entfernteren Umgebung ihrer Residenz, in den Wäldern und Thälern und auf den Bergen Punkte zu ent decken, wohin sie, namentlich des Sonntags, mit Kind und Kegel, mit und ohne „Ealculatorö"-Appendix Ausflüge machen, um billig Luft zu schnappen und die „schcene" Aussicht zu genießen. Eine solche Nachmittagsspazierpartie möchte die'nach dem Forsthause zum Fischhause sein, jetzt um so lohnender und interessanter, als sich die Bassins der neuen Wasserleitung in der Nähe desselben be finden. ES empfiehlt sich jedoch bei dem Betreten des Fischhänser- Reviers um deswillen die größte Vorsicht, weil vom 20. April an bis Ende Lctober jeden Dienstag von Nachmittags 1 Uhr an der dort befindliche sogenannte weite Schießstaud benutzt wird. Man hat daher auf die Signalsähnchen zu achten, welche die Schußlinie markiren. — Hunderte von Störchen berührten gestern auf ibrem Fluge, von Süden kommend, in nordöstlicher Richtung über Räcknitz nach Fricdrichstadt zu fliegend, unsere Residenz vorübergehend, und haben uns, wenn auch gerade keine Wickelkinder, so doch eine frohe Aus sicht auf warme Witterung mitgcbracht, die hoffentlich nun für immer der kalten Atmosphäre das Feld streitig machen wird. Es ge währt einen eigenthümlichen Anblick, die gern gesehenen Gäste bei ihrer Wanderung in die sumpfigen Niederungen zu beobachten, na- Dressen, Sonntag, 18. April 187s. mentlich wenn, wie gestern, ein «nlwedcr sanier oder sonll indispo unter Storch, weit vom Hauptschwarm entfernt, langsam uachhum- pelt. Gnade Gott den armen Frosch«», die sich j?tzt noch ahnungs los ihres Lebens erfreuen, in deren Rayon die langbeinige Armee rhr Hauptquartier ansschlagen wird! — Repertoire der königlichen Hoftheaker. Alt stadt: Sonntag: Aschenbrödel:M«irchm.. — Montag: Esther; Die geängsteten Diplomaten. — Dienstag: Dis Jüdin. (Anfang 0.,7 Uhr.) — Mittwoch: Der Verschwender Rosa: Frl. Pollitzer, als Gast. — Donnerstag: Dell (Oper. Arnold: Hr.Link, als Gast. — Freitag: Eoriolanus. — Sonnabend: Ter kleine Richelieu; z. 1. M. Des Löwen Erwachen, komische Operette in einem Acte von Brandt. — Neustadt: Sonntag: Z. 1. M. Die Fledermaus, komische Operette in drei Acten von Strauß. — Montag: Die Fledermaus. — Dienstag: Tie Fledermaus. — Gestern Nachmittag bekam ein ans dem Altmarlt mit seinem Wagen haltender Troschicnlntscher einen KräinpscansaU, fiel vom Bocke herab und schlug mit dem Köpf auf den neben dem seinigen haltenden Wagen und zwar so heftig auf, daß er eine erhebliche Verletzung davon trug. Mau schaffte ihn sogleich in einer Droschle nach seiner Wohnung. — Seit dem 7.d. wird ein IlschjahngerBuische von hier ver mißt, welcher in einer hiesigen Chocoladenfabrik beschäftigt war. Terselbe wir mehiere Tage nicht nir Arbeit in d.r F brik und schei nen die ihn de:halb laut der betreffenden B.stimmungen m der Fabrikordnniig treffenden 'Nachtheile veranlaßt zu haben, das elter liche HauS und wahrscheinlich auch die Stadt heimlich zu verlassen. — Derjenige Trödler in der Pirnaischen Vorstadt, welcher laut unserer Non; in voriger Sonntaasnuinmcr wegen Verdachts der Hehlerei polizeilich einaezogen wurde, ist voriäusig wieder ent lassen worden, und wird die eingcleitele Untersuchung daS Weitere ergeben. — Am Freitag Abend war vcn Uferbcwohnern der Elbe beim Dorse Stetzsch beobachtet worden, wie ein H«rr Len in die Elbe ern- gebauten Tamm entlang gegangen war und sich sodan. mittelst eurer Schußwaffe entleibt hatte. Ter Betreffende war ins Wasser gefallen, da er sich dicht am Etbufcr ausgestellt batte, und war so dann von d:n hecbeigeeilten Fährmännern aus dem Wasser, jedoch leblos, gezogen worden. Aus Grund der bei dem Leichnam Vorge fundenen Briefschaften soll sich herausgestellt haben, daß der Un glückliche, welcher sich selbst den Tod gegeben, ein pcnsionirter Jnfau- terie-Hanptmann H. gewesen ist, welcher als ein sehr chrenwerthcr Mann bekannt war, aber sein Vermögen durch unglückliche Bau unternehmer! verspeeulirt und sich und sein: Familie peeuuiair rurnirt hatte. — In der sogen. Spiegelschleife vrn Weißeritzmühlgraben hat vor mehreren Tagen vermuthlich ein und derselbe lecke Dieb zur Nachtzeit aus einer oben befindlichen Localität einen Herrenpelz und aus den im Erdgeschoße befindlichen Fabrikränmiichkeiten der hiesigen Firma Luder u. Lcidloff, und zwar von der sogen. Transmissions welle weg. zwei -1—5 Zoll breite Treibriemen, der eine 8, der andere 17 Ellen lang, gestohlen. Um in die oberen Räumlichkeiten zu ge langen, hat sich der Dieb, nachdem er durch' das stillstehende Mühl, rad nach einem hinter demselben befindlichen Fenster und durch das selbe in das Innere der Fabrik gelangt war, mittelst cin.es von da hinausgehenden Fahrstuhls selbst hinaufgezogrn. — In der Neustadt hat inan gestern einen Bedienten abgesagt, der von der Wohnung seiner Herrschaft aus beim Schießen nach Sperlingen ein Fenster eines Nachbarhauses eingeschossen und da durch die dortigen Bewohner gefährdet hatte. — Eine hiesige Großhandlung hat am 1. d. M. einen Reisen den cngagirt und denselben mit einer nicht uncilieblichen Summe alsbald auf eine Tour nach Oesterreich geschickt, ohne daß derselbe, welcher ausdrücklich angewiesen worden war. alle 2 Tage Nachricht von sich zu geben, seitdem wieder etwas von sich hat hören lassen. — Meteorologische Notizen und Stuten- tungen tcS Wittci ungSgange o. Im Monat April ist im Durchschnitt westliche Wiiitli.chtliiig voibernäl ent; tie meteorologischen Tagebücher lassen ana einer pierstgiähriacn Bc- obachtiiiigorcibc erkennen, daß tie An;'Ist tcrAprittagc mit wcst lieben Luftströmungen «Westwind, Sütweslwint, NertwcslwinG sich im Mittel zu der Sln;alst der Apriltage mit östlichen Lu t- Wintrichkungcn 3 Tage ani Ostwint, -» rage aus Südostwind und 1 Tag auf Nortostwind zu rechnen sind. Südwind und Nordwind sind in der Regel im Monat Ai r ! nur Dnrchgcmgd- wilikrichtiuige». d. h. der'Wink ist »lebt ständig, nicht mehrere Tage in dieser Richtung ununterbrochen anoharrcnd. Dock' finden auch In Bettest tcö Nordwinde«! Ausnahmen statt; eö wehte der 'Nordwind ständig im April im Jahre 183.', durch 3 Tage, im Jahre 18t»l durch 4 Tage und 18«>4 durch .'» Tage. Im April perursacben in dcx Regel: Nordwind noch kalte Tage, Nordwcst- wind und Nortostwind Wolkenzüge mit zeitweiligem' Schneelast, Westwind. Südwestwind und Südwind Regen; während Ost- wind und Südostwind, wen» dieselben nur cinigcrmaftcn ständig sind, gröbere Klärung des Himmels bewirken. — Iii dieser Wocbe wird zunächst bei nördlicher Lustströimmg grokeistheils bewölkter Himmel statthaken, dann wirb bei wärmerer Tempera tur veränderliche Witterung entstehen. Itnwmettiu-. - Von heute ab verkehren Sonntags big ans Weiteres 4 Per sonen - Extrazlige zwischen Dresden und Meisten. Abfahrt in Dresden 2 Udr 10 Min. und 31Ihr20M.Nachm. Rückfahrt ab Meißen 8 Ubr 1l> Mi», und st Uhr 10 Min.Nachm., welchem» alle» Stationen und Haltestellen außer Ncusörnewitz Passagiere auincbmen rcsp. absctzen. — Auch in anderen Orten rühren sich Herzen und Heinde zum Vesten der Schulen. So hat vor einigen Tagen ein schlich ter Bauer ans O -tz stOO Mark dem Herr» Sck'nlralh Oo. Hab» übergeben mit der Bestimmung, die eine Halite zur Anschaffung Gon Lehrmitteln iür- die Volksschule, die ankere st'ir die Fort bildungsschule zu verwenden. Wir glauben, daß die Herren Be. zirköschnlinspectorkn mit de» Leuten aut den Doriern anders d. h. verständlicher reden, als andere Personen.
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