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- Erscheinungsdatum
- 1875-04-08
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187504088
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750408
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750408
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-04
- Tag 1875-04-08
-
Monat
1875-04
-
Jahr
1875
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»Il«el»' II,kl« s,«, I Uhr In der Sxpeditieir Marl>-nl,rnde ,5. Abon- nemenltprei» »lerIel,LNr- Iich Ä Mlirk 25 Pta«., durch Ile Pol« r Marl »a «I,e. tzlnkcl.RummkrniaP,«'. «uskage 27000 »»»>. N,r de« Rückgabe «,»»,. sandler Manuscrlple «acht sich die Redacilk» «ich» derdlndllch. Anseralen-IInnabm» «»>- laürl,: u»»,»a»t»t» aal k'oxlar In Hamburg, vee- »In, wie». Leldrlg. Vusel, Rrrdlau, grailkfurl a M. — Lack. tla„» i» Berll-i, ietpgla, wie», Haiuduig, granllurt a, M, Mu:>. chen — v,ak» t 0». i, Nrarksurt a. M. — te. la llhemn,». — kka- »»» l.»Ltt», Lalll». » L«. In ' Tageblatt für Politik, Unterhaltung n. Geichlistsverkehr. Druck und Cigenthum der Herausgeber: Ltepsch <e Netchardt in Dresden. Nnleraie weiaen Diarien» >-,rabe IN angenommen »it Ad, II Udr, Sonntag» bi» Mlilagt lir Ukr. In «Neuliodl- große illvster polle Lb>» Nachm, ck Udr. Der Raum einer ein IraiiNe» Prlil-eil« kollei 1°, P'q-. ili.igelandt dl» Zeile 51 P,g, »>nc Garoniie lur da» nachlilogige Eriche,- ne > dir Inierale wird Nicht gegeben. vu»woil>g' klnnoncen- »lullroge von UN» und»» kannlen stiemen und Ver tanen inleriren wir nur gegenV r -.»umerando» Za>!>!>»,'. durch Brle,- Marien aorr Vosleinjib- lon?. >?!cun Silben koslrn 15 Vlge. si>»ieiale iul dir Äonlas» Rümmer »der nach einem tzesUoa» dir Pklil>ei!e gli Pfze. Rr. t»8. Zwanzigster Jahrgang. Mitredacteur: Für daS Feuilleton: Nr » mH Dressen» Donnerstag, 8: April 1875. Politisches. In Superlativen bewegen sich die Schilderungen der Festtage j,il Venedig. Wir glauben'« gern Line Scenerie wie die zu Ve nedig, das seinen Wittwcnschleier abwirft, um einen Augenblick im Zauberglanze unvergänglicher Reize zu strahlen, giebt eS auf dem ganzen Erdenrunde nicht wieder. Den Glanzpunkt der Festlichkeiten hat die Fahrt der Monarchen vom Bahnhöfe durch den Osimle- xrnuckv nach dem MarcuSplatze gebildet Dem Anblicke dieser Gondelflottille auf ,ener einzigen granoiosen Wasserstaße mag sich nichts AehnlicheS an die Seite setzen lassen. Man stelle sich unzählige der schönsten Barken der Welt vor; rhre vorderen Spitzen sind phantastisch ge schmückt mit versilberten oder vergoldeten Wassernymphen, Feder- Väschen, wcilausgebreiteten Fächern, Schmetterlingen u. dergl., alle in riesigen Dimensionen ausgesührt. Von den Schiffswänden wal len schwere Zeuge herab und tauchen in verschwenderischem Lupus an Gold-, Sammet- oder Seidenstoffen, Bändern und Fransen tief in's Meer. Tie Gondolieri, welche die Fahrzeuge rudern, kleiden sich in silbcr- und goldurchwirkte Spencer und Pantalons von bunt farbigen Sammeten und Seiden; die Ruderstangen leuchten in kräf tigen Farben. TaS Innere der Barken ist mit silberbordirtein Sammet tapezirt; Staats-, Municipal- und Privatwappen leuchten von den Süitenwänden der Gondeln darunter —- kurz, eS war ein Tagcsthcater i„cn', einzig in seiner Art. Die Monarchen, die sich beim ersten Zusammentreffen handschüttclten, umarmten und küß ten, hatten nicht die Uniform vertauscht, wie sonst üblich, sondern Franz Josef trug österreichische Marschalls-, Victor Emanuel italienische Gcneralsunifarm. der Elftere jedoch den Annunciaka-, der Letztere den Stern des Stefansordens. Die Gefühle Franz Josefs, der nunmehr als Gast auf dem Boden weilt, den er erst als Hausherr beherrschte, sind gewiß über wältigende gewesen. Man nennt ihn nicht ohne Grund den Selbst- vberivinder. Alle alten Traditionen muß er verblassen lassen. Doch irrten die in der Vergangenheit wurzelnden Empfindungen zurück vor den Sorgen um die Zukunft. Was mögen Franz Josef, der „Selbstüberwinder", und Victor Emanuel, der „Ehrenmann", über die Zukunst des Papstthumes verabreden? Wir haben bisher der Ansicht Raun, gegeben, daß die Monarchenzusammenlunst in der Lagunenstadt eine nur schwachverhüllteSpitze gegen die BiSmarck'sche Kirchenpolitik habe, daß sie einen Schutz des Papstes in der Erhal tung seiner jetzigen Stellung bezwecke. Darin macht uns nun eine L-sart durchaus nicht irre, der wir in der „N. Fr. Pr." begegnen, welche in ihrem prewicr Wien das Gegentheil behauptet. Hiernach hätte seit September 1872, also seitdem die Kaiser Wilhelm, Franz Josef und Alexander in Berlin zusammenkamen, zwischen den drei Monarchen ein vertraulicher Briefwechsel bestanden. Darin sollen, schreibt dag Wiener Blatt, die Kaiser übcreingekommen sein, zwar die Unfehlbarkeit der Kirche in Glaubenssachen anzuerkennen, da gegen die persönliche Unfehlbarkeit de-Z Papstes, wie sie von Pius IX. verkündet morden, als gänzlich unvereinbar mit dem Ansehen des Staates und der Gesetze zu betrachten. Sie hätten sich geeinigt, mit entscheidenden Maßregeln zu warten, bis durch das unabänder liche Naturgesetz der Stuhl Petri erledigt sein würde, wollten aber rei der nächsten Papstwahl gemeinsam und entschieden dahin wirken, eaß das Eonclave nur einen Mann zum NachfolgerPiuSlX. wähle, der das Unfehlbarkeitsdogma zurückzöge. Sollten diese Bemühungen ocr drei Großmächte vergeblich bleiben und ein Infallibilist die Tiara erhalten, dann wollten sie dem neugewählten Papste erklären, er möge seinen Wohnsitz wo immer ausschlagen, in Rom aber sei seines Bleibens nicht länger. Jetzt in Venedig gelte es, den König von Italien zu dieser Drei Kaiser-Abmachung zu gewinnen. Diese Lesart klingt zu schön, um geglaubt zu werden. Der Enthusiasmus der Italiener für Franz Josef wird seinen dampfenden Rückschlag auf die Jtalianissimi in Triest nicht ver fehlen. Diese Stadt ist durch den Aufenthalt des Monarchen öster- icichischer geworden; sobald die Regierung nur ihre Schuldigkeit ihrtt, Triest nicht stiefmütterlich behandelt, sondern durch Anlage von Eisenbahnen es fester mit dem Hinterlande verbindet, iverden die Sehnsuchtsseufzer nach einer Vereinigung mit Italien verstum men. Triest muß sich allerdings selbst rühren und rappeln, um eine seiner Bedeutung entsprechende Handclsstellung cinzunehmen, um die Behauptung zu widerlegen, daß sein Hafen mit jedem Tage an Wichtigkeit verliere. Der Podesta Triests konnte allerdings zur Schilderung der Bedeutung Triests als Handelsplatz den Kaiser darauf verweisen, daß Hunderte von Schiffen in drei- bis vierfacher Reihe im Hafen ankerten; böse Zungen behaupten aber, der Stadt rath von Triest habe die Mehrzahl dieser Schiffe, obschon sie eigent lich im Hafen nichts zu thun gehabt haben, nach Triest beordert. Von Frankreich tönt jetzt nur der wüste Lärm der schwarzen Jacobiner, wie er in der „Generalversammlung der katholischen 'Ausschüsse von Frankreich" vollführt wurde, zu uns herüber. Es ist gut, daß die Ultramontanen dann und wann ihre geheimsten Ge danken nussprechen. Einer ihrer Vorkämpfer, der DcputirteEhesne- long, verfluchte mit dem SyllabuS alle modernen „Irrlehren", be sonders den Idealismus, Pantheismus, Materialismus, SkepticiS- mus, Rationalismus und andere iSmen. Dabei ist Ehesnclong ein 'eidcnschastlicher Anhänger der Freiheit, nämlich der Freiheit für die Kirche, der Vereins- und Versammlungsfreiheit, der Eoalitionü- und Verbreitungssreiheit und, nicht zu vergessen, der Freiheit des höhe ren Unterrichtes, als „des unveräußerlichen Rechtes der Religion und der Seelen". Es giebt keine menschliche Freiheit, die nicht seit Jahrtausenden von den Fanatikern der Kirche verfolgt und neuer dings vom SyllabuS verflucht worden wäre, dies aber hält Cheünc- long und Genossen nicht ab, nach Freiheit zu schreien, wie der Hirsch n ich frischem Wasser, aber nach Freiheit bloü für die Syllabus- -läubigen ; denn, rvohlgemerkt, es giebt Freiheiten, die der Kirche fänden, und diese find verflucht, wie z. B. die Duldsamkeit, die Ge wissensfreiheit, die nur ein Verrath an der Freiheit ist. Was den großen Ehesnelong ober besonders in Harnisch bringt, das ist die Frechheit derjenigen, welche dem KatholuismuS die gemeinen Frei heiten anbietcn und ihm „seinen Eharakter der socialen Wahrheit" absprechen. Tie Gewissensfreiheit ist gut ffür Protestanten, Juden und Freidenker, so lange man dies« noch zu dulden die Gnade bat. Der KatholicismuS ist nicht bloS ein religiöses Dogma, sondern c-er Staat muß nach katholischem Bauplane umgebaut, die menschliche Gesellschaft nach dem SyllabuS reformirt werden. Nachdem die „Rat.-Zlg." erst gemeldet hatte, Bismarck habe sich in Brüssel gegen die Ausbrüche des Zornes in der belgischen Presse beschwert, scheint der Eindruck dieser Meldung in Europa doch ein so ungünstiger gewesen zu lein, daß dasselbe Blatt jetzt be- thcuert, cS habe sich nicht um Beschränkung der belgischen Preßsrei heit, sondern um den Fall Duchesne gehandelt Dieser belgische Fanatiker hatte sich nämlicki kurz »ach dem Kullmann Attentate zur Ermordung Bismarck's erboten; von Belgien aus war oer Brief nach Berlin gesendet worden uns Duchesne, der gerichtlich vernom men wurde, erklärte, er habe den Brief nur zum Scherze geschrieben. Nun, schreibt die „Nat.-Ztg.", soll Bismarck's Note lediglich den Fall Duchesne behandeln und in durchaus freundlicher, aber auch unzweideutiger Weise vom völkerrechtlichen Standpunkte aus cnt wickeln, wie zwar die bestehende belgische Gesetzgebung keinen Be schwerdegrund zulasse, aber auf Grund völkerrechtlicher Bestim mungen doch für die Folge einer Aenderung bedürftig erscheinen möchte. Das ist gewiß richtig. Seltsam wäre cs jedoch, wenn erst im Februar dieses Jahres über den im Sommer geschriebenen Du cheSnc-Brief diplomatisch verhandelt worden wäre. Von unserem Standpunkte ist es nur willkommen zu heißen, wenn Deutschland nicht in den Geruch kommt, gegen die tadelnde Sprache der aus ländischen Presse übergroße Nervenreizungen kundzugeben. Das schickt sich für eine starke Weltmacht, wie Deutschland ist, nicht. Locales und Sächsisches. — Der bisherige Hüttenmeister bei dem Eisenwerke zu Gröditz, Ledebur, ist zum Professor der Eisenhüttenkunde, mechanisch-metal lurgischen Technologie und Salinenkunde an der Bergakademie zu Frciberg ernannt morden. — Der Chansseewärter Birkigt in Blumroda hat die zum Mbrechtsorden gehörige silberne Medaille, der Bürgermeister Elauß zu Freiberg das Ritterkreuz des Verdienstordens erhalten. — Der neue Direktor der Bergakademie in Freiberg, Herr Bergrath Or. Richter, ward am 5. d. M. in fein Amt feierlich eingewiesen. — Kaum ist der Frühling endlich einmal zum Durchbruch ge kommen und erfreut durch sein sonniges Wesen, da donnert'S und blitzt's auch schon. Vorgestern Abend in der IE. Stunde jagte ein ziemlich heftiger, aber warmer Wind finstere Wolken empor und die ersten Blitze in diesem Jahre fuhren aus denselben hernieder. Der Wind vertrieb das Gewitter aber auch wieder, kaum einige Tropfen Regen sielen nieder und nach kurzer Zeit war es grollend wieder ab gezogen. Glücklicher Weise ist die Temperatur nicht herabgcdrückt worden, wir hatten gestern Mittag wieder zwischen 16 bis 18 Grad Wärme. — Tie Auction des desinsicirten Fleisches am Dienstag ergab wunderbare Preise. Kälbsstöße im Werlhe von 2 Thlrn. gingen für 15» Ngr.. Schweinskeulcn für .8 Thlr. für 20 Ngr. fort. Das Fleisch hatte sich übrigens schon gut ausgednstct und war zum gro ßen Thcil ganz schmackhaft. — Der angeschwollenc Mühlgraben, der nach unserer gestrigen Mittheilung am Montag Abend beinahe das Grab eines fremden Brauers geworden wäre, brachte am Dienstag Nachmittag in der 6. Stunde abermals ein Menschenleben in Gefahr. Ter 7jähr. Sohn eines Gerbers, welcher um jene Zeit am Ufer desselben in der Nähe der sogen. Spiegelschleife mit anderen Kindern gespielt hatte, war dabei hinein gefallen und wäre wahrscheinlich ertrunken, wenn nicht zwei in jener Gegend patrouillirende StadlgenSdarmen, die Herren Schreier und Götze, durch das Geschrei der Kinder und namentlich des Verunglückten aufmerksam gemacht, hinzugeeilt wären und den schon von der Fluth fast bis zu der Pulvermühle hinabgetragenen Knaben glücklich wieder hcrausgeholt hätten. — Als vorgestern Abend in der 11. Stunde das von einem Kutscher des Rittergutsbesitzers von Zeschau auf Berbisdorf geführte Geschirr im Nachhausefahren begriffen war, und den Straßenlract der Großenhainerstraße passirte, wo gegenwärtig die Wasserleitung rechts und links der Straße gelegt wird, scheuten plötzlich die vor den Wagen gespannten Pferde und prallten seitwärts, so daß sie leider in den über einen Dieter tiefen Graben zu fallen kamen. Ter im Wagen sitzende Jnspcctor von Hartitzsch kam ohne Schaden davon, während nur mit großer Mühe und Anstrengung die Pferde wieder heraus und auf die Beine gebracht werden konnten. Die Pferde schienen nicht erheblich verletzt zu sein und wurden im Thalheim schen Gasthofe untergebracht. Da der Straßentheil hinlänglich beleuchtet und die Gräben mit Bretcrn versetzt waren, obgleich der Fahrweg nur wenig breiter als 2Fz Nieter ist, so entsteht die Frage, ob die Schuld an diesem Unfälle in der Beschaffenheit der Straße, oder im etwas zu schnellen und weniger vorsichtigen Fahren gelegen hat. — Der von uns in vorgestriger Nummer erwähnte -14 Pfund schwere lebende Wels bleibt noch bis Montag auf der Schillcrstraße neben dem Lincke'schen Bade ausgestellt. Dann erst wird er ge schlachtet und nach Pfunden verkauft. — Seit gestern ist an der Augustusbrücke, unmittelbar neben dem Einnehmerhäuschen, wieder eine Bogcnhardt'sche Sodawasser- Halle ausgestellt, die dort allsommerlich ein wahres Bedürfniß ge worden ist. Da einmal das Einnehmerhäuöchen dasteht, kann davon nicht die Rede sein, daß die Sodabude den Prospekt störe. Sie ist diesmal mit der Breitseite nach der Appareille Und mit der Schmalseite I nach dem königl. Schlosse zu aufgestellt und wird mit einer Uhr und! erleuchtetem Zifferblatt für die Nachtstunden versehen werden; die' Sodawasscrbudc, welche vordem dort stand, ist aus den Pi,maischen Platz versetzt worden und wird ebensalls eine Uhr erhalten Herr Bogenhardt bat die Erfrischung spendenden, messt sehr hübschen SodaliSkcn wieder in Amt und Würde gcrusen und bereits sind die 15 Sodahallen, die er besitzt und in alle Thesse der Stadt gestellt, wieder in bekannter Weise belebt und „mit" und „ohne" nssvv wie der zu 5 und 10 Pf. verschenkt. - Vorgestern Abend sind zwei Kinder eines Hausmannes von der Blumenstraße, ein VjährigeS Mädchen und ein ."-''Jähriger Knabe, als sie in der Neustadt von der Allee guer über die Fahr» straße nach dein Niedergraben sich begeben wollnn, von einer Droschke umgcrijscn worden. Der Kutscher hatte noch rechtzeitig die beiden Kinder wahrgcnommen und sein Pferd zur Seite gerissen, so daß der Knabe nur mit einer leichten Hautabschilferung am Kopse davongeekoinmn, das Mädchen aber gar nicht verletzt wcrccn ist - - Der am 5». d. Abends M!> Uhr von Annaöer.r nach Wci- pert abgegangcne Personenzug war gencthigt inGroniahizu blcrben, bez. zu übernachten, weil in Folge der bisherigen nassen Witterung im KönigSwalder Bahneinschnitte Felsstücke herab aus den Bahn körper gcruscht waren. Erst früh 5 Uhr am 6. d. laugte der Zug in Weipcrt an. -- Gestern Morgen würben die in taS königl. Glimna.ssui» der Neustadt ucueintretendeu Lctzrkräite, die Herren O, Gilden. Otz. Stetiger, I>r. Bochmann und I)>. König, vom Rector in iln Amt eingewiesen; vorgesicrn sind 8> neue Schute: aumenominci worden. Wegen der erhöhten Sck'iiler-al'i werden die E.uinw und die Sen.i in je zwei Parallelklassen zerlegt. - - Vor einigen Tage» sab früh Morgens in enicr A-maura tion aus der großen Zicgelslmße ein Mann beim Gtäocven Nord Häuser. Wie min aber Niemand wein, was ihm de» nächncAugeu blick bringen wird, io ereilte nucl, hier den harmlos Mn,i-cndci dag Schicksal in Gestalt seiner Ebenau, einer Zcilungocolvor teilrin, die in Ausübung ihrig VcruicS daö Gastznnmc'r betrat Dieser schien das Trankoplco ilncö Herrn und Gemahls höchlict zu mißfallen, denn mit dem Auie: „F Du . . . ttsscr folgte, verschiedene Ehrentitel >, „willst Du alcick, machen, dag Du a.r Deine Arbeit kommst!" suhr sic aui hm log und verletzte ihm in Nu ein paar schallende Qhrseigen. Der io Gcmamcgelte schier die Sache auch ganz in der Ordnung zu nnvcn, wenigstens lies ec sich ganz geduldig von seiner liebevollen Gattin ausdcm Zim mer transvotlircn. — Nachstehender Falt zeigt wieder einmal, welche lächer lichen Gründe manchmal einen Hauswirtb veranlassen, seinem Miether zu kündige». Ein achtungswertherMiether, dessen Wirll eine kleine Restauration »nd Victualienhantlimg vai, ntnabm anfänglich seine täglichen Bcdiiriiiissc an Drcierbrodchcn dem Ge schält des Herrn Wirthg; da jedoch die 'Dualität und Ovantikäi dieser Waarc gegenüber den andern Vcrkämern viel m wnmcher übrig ließ, kaiutc er sortan, wo cö ihm beliebte. Der gestreng« Hausherr, erbost darüber, kündigte hieraus dem Micrhcr und fügte die pathetisch gesprochenen Worte: „Ziehen Sie nur dahin wo Ihre Fra» die Drcierbrodchcn kamt" bei, ohne an, die Er klärung deö Aliggemictbetc» im Mindesten zu höron. — Am dem Altmarkt ist in der Nacht von vorgestern z„ gestern die Verkaufsbude der Band- und Zwinibäiidlcun Weder erbrochen und sind daraus eine Parkic Waarcn, sowie eine Marl baarcS Gelb gestohlen iverden. -- In dem Auktionö-Lokale Rhäiiitzgassc :> iss vorgestern Mittag einer anwesenden Handclsfran cin Portemonnaie mit 6 Thatcrn Geld aus der Klcictasche entwendet worden. — Zwei achtbare Männer der Stadt Döbeln ie.cin in diesem Monat ibc tiamantnes Bürgerjubiläum: der Sci cnsicdcr Herr Friedrich Ernst Strunz und der trübere Tuchniachcuneister Herr Adam Friedrich Glöckner, jetzt Privatmann. Eriicrc,, 7", Jahr alt, erwarb an, >>., der Letztere, welcher M Lcbenssahrc zahlt, am L.',. Avril des Jahres 181.', das Bürgerrecht. Herr Strunz iss noch rassig und in seinem Geicväkt thätia, während Herr Glöckner sich leck !<> Ialucn zur Rübe gewiss hat. na. dem er vorher über Jahre regelmäßig die Leipziger Messen be suchte. Möge den betten Iubilaren cin recht heitere, und aiigc nehmcr Lebensabend bcschicdcn sein. - - Am !. April fand in Elaußnitz boi Mittwcida eine Feioo lichkeit statt, an vor sich d.u Trt und die Umgebung sian detheissglen. Nach ssöiahrigco ununterbrochener Dienstzeit all- Schul und Kirchschullehrer trat Herr Eantor Bernstein in den Ruhestand. Nach kirchlicher Feier in den Morgenstunden. während welcher dem Jubilar Namens dcsKönigs die goldeneEivilverdienstnw-daille über reicht ward, fand rin Gasthof .,zum Roß" ein Festessen statt. Die Vorzüge des verdienten Mannes wurden vielfach dabei bctaastet. -— Am 8. d.M. Mittags ist im Waide bei Dürrrährsdorf der seit Anfang Tcccmbcr v. I. vermißte Bahnarbciter Iobann Antonewika aus Polen todt ausgefrindcn worben. Ter Leichnam, der schon stark in Fäulniß übergeganaen, war von Raulsscheren zernagt. — Am 4. d. fand man in der Ehiorkalk-Senlgrube der eng lischen Bleiche zu Großschwcidnitz den Leichnam des Häuslers und Blcichergehilfen Earl August Schwarzbach. Der 2«ssahrige, erst seit 1 i/z Jahren verhcirathetc Mann hat in einem Anfälle von Schwermuth den Tod selbst gesucht. — Ebenso fand man am 5. d. den 67 Jahre alten Weber und Häusler Earl Traugott Düring in KottmarSdorf in seiner Wohnstube erhängt. Lebensüberdruß, herbeigeführt durch Krankheit, mag die Ursache zu diesem Schritte sein. — Einen raschen Tod fand am b. dies, in Börtewitz bei Mügeln ein kleines, am Wege spielendes Mädchen. Die vor einem Steinwagen gespannten Pferde scheute», gingen durch und schleu derten den Wagen um, der unglücklicherweise gerade ans das Kind stürzte. — Im Dorffc Meißnisch -Pulsnitz ist in der 'Nacht vom 61. März zum 1. April das mit ziemlich bedeutenden Futter- und Getreidevorräthen gestillte Gut Ehristoph Mager'S total nieder- gebrannt. Nur der Thätigkcit der städtischen Feuerwehr von Puls nitz ist es zu danken, daß das Element auf den Herd seinre Entstehens beschränkt blieb. — Zwei Steinbrecher, Eduard Meier, 32 Jahre, Vater von 3 unerzogenen Kindern, und Heinrich Fänstner. 20 Jahre, ledig, beide aus Naundorf, sind am ü. d. in dem Zeidlerschen Stembruche
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