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- Erscheinungsdatum
- 1875-04-02
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187504020
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750402
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750402
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-04
- Tag 1875-04-02
-
Monat
1875-04
-
Jahr
1875
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b'roiMg, clkll », Xprii 187L. blr. »Ä — L»r««In«» 8viro L. — Pom l. bis mit 15. April k. sind die Jinmobiliar- Brandversicherungsbeiträge für 1. Termin d. I. »nt zwei Psennigcn von jeder Bersichenmgseinheit zu entrichten Die Be oohner des linken Elbufers zol>Ieu iiii'Ailstädter Rathhause, zweite Etage, die des rechten im Mmsludter l'iathhause. - Der vielderedete Myer'fche Eireu« zog gestern Morgen mit Roß und Reitern gen Osten, vielleicht zum gelobten Lande, vielleicht auch nur bis Nadederg. Ob PF'ses mit dem Stabe voraus',vg und vielleicht Wasser aus einem Prellstein der Bauyner Chaussee schlug, wissen wir nicht. L-t vier und sechsspännige 'Wagen, darunter einige golds-rotzende , -ala-Geschirre, mit ca. IM Pferven bildeten den naliirlich iiberoll Aussehen erregenden Zug, den unsere guten Wünsche trotz Rloies und Propheten begleiten mögen. — Da bekann!li.l> die am Eharfreilage in der katholischen 'äoskirche zum Gouessiensle als Wachtmannschaft commandirten evangelischen Soldaten vielfach in der Presse und früher beim Landtage den (.Gegenstand eifriger Debatten bildeten, so hat man die Sache insofern beigelegt, als diesmal zu .Gütern des heiligen Grabes in der Hoflirche nur katholische Soldaten gewählt worden waren. Jedenfalls bebalt man diese Einrichtung für die Zukunft bei. Der Militärdienst in der Wseobincnkirche bat ausgehört. — Die gerichtliche Sektion der Leiche jener Fron, welche ne« lich m der Weißen!» ansgefunden worden ist. bezüglich welchen Falls im Publikum bei der nur geringen Tiefe des erwähnten Flüßchens allerhand Perenten unv Muthmaßungen laut geworden waren, hat nach uns gewordenen zuverlässigen Mittheilungen durchaus nichts ergeben, was auf fremde Einwirkung beim Tode der Frau zu fchlie ßen geeignet gewesen wäre. Der Landlaisabgeorknete Penzig, setzt in Dresden, batte i» seinem näheren Wohnorte Meerane eine» Vortrag ge halten, daraus sieh cce in Erimmitschau erscheinende wcialdcmo kratiiehe .Würger und Banernirennd" gemüßigt gesunden, in einem Beri.l'te darüber ganz kaetloS z» sagen: „'wir Penzig werde, obgleich man nicht minheilcii könne, daß 'Aussicht aus »eine Wiederwahl vorhanden, da inan den sächsischen Landlags- abaeordneren l "Haler Diäten gewähre, als Kauiinann das Geschält nicht von der Land wehen." Herr lenzig tritt nui: iener Infinnc.'ion im „Plceraner 'Wochenblatt" entgegen und spricht die Lonnung ans. daß nicht sowohl seine Wähler, son dern auch seine Nichtwähler wohl wissen würden, wie er gerade a l 0 . ' ' n ' m a » i' heuer gctha» hätte, zu Hauie seinen Geschah ten > aci'gigeben. anstatt sich halbe Jahre lang zur Interessen Vertretung rer KreiSelliwohner nach Dresden zu legen. Zugleich weilt er berichtigend daram hin, daß ein am Sitze des Landtags wohnender Abgeordneter überhaupt gar keine Diäten bezieht, und bemerkt noch, da er wahrend deö Landtags ans die Beziehung von solchen, obgleich ec sie mit Recht lockern konnte, vci Mistet habe. Einer der ältesten'Beamten des hiesigen Königl. Bezirks gcrlchtS, verr Ealenlator Pfeilschmidt in tcr'Abtheilung lur '.stach- aßsache >, schied am LI. März nach langem Wirken aus seinem Peru'Skrcio, um in ten woblberbicuten Ruhestand zu treten. Selreu ieiw'r "ostegen wurde dem sitverdehaartc». würdige» Greis, der fich überhaupt der a gemeinsten Berehrnna crlreute, ein chreuboilcr '.'ibichied zu Thcil. Schreibtisch und Stuhl des Scheidenden -are» >>fit den pr.ictstigsten Eamellicu geschmückt, waiwend ein fihener silderner Pokal mit einer'»leihe cingrabirtcr Raineiioiml'ristrn dem ichstdendcii Eollegen a!S Andenken über reicht wurde. Möge der 'Abend seines Leben« ei» recht zuirie- dencr sein! Am Abend deö dritten Feiertage« hatte sperr Fabrikbe sitzer A "ür"-c in den Sälen de« Königlichen Belvedere eine solenne Festlichkeit au« Anlaß der sünnindzwanzigiäbrlgc» Dienst zeit seines Werk'ührerS He nrich Uhlemann, dem unter dem Ressort de« Letzteren stehenden Personale der Fabrik veranstaltet. Die Zai l der Anwesenden bclicl 'ich mit den geladenen Ehren gästen um ca. ILO Personen, welche ein splendide« Souper, von 'Herrn Marschner in bekannter vorzüglicher und eraeter Weise cucchge' int. v reinigte. Dem ersten Toast, von Hrn A. Türpejr. den: Widilar und d.r arbeikc-iamen, ordnungsliebenden, maim- va'tcn Tbäligkeit desselben gebracht, wlgtcn zahlreiche Trink- spräche und launige, tr>-senke Taiellieder. welche, als der Wein die Zungen etwas geiö'ä. mit kritttgen Hochrufen begleitet wur den, '.»ach auigebcoeucr Taiol hielt Tanz und «rohe Laune die se'ellscha t vis gegen P'orgcn in ' "getrübter Heiterkeit beisam- nen. Ininitn-'' er i'lngeren (senerativn reo Personals der T: ree"." :: "abrik b n »ich w zn Argon eine alte ward: gebildet, welche das gut seiionun-, welche« die Firma A. Türpe in allen Welttbeilen erworben, zu wahren verstand. Die unzähligen Ein. richiuu.c:: n ä l-i i ern, Pcivakhämern. die Amenblirnngen und Decoracioneu vicier »'optischer Fürstenpaläste, welche aus dieser Fabrik i ervoruc angen une deren reäniische Ansstihrnng der heutige Jubilar bau t'gchlich mit überwachte und leitete, geben unser den am c .eo'-en Ausstellungen erworbenen geldnen und silbernen Medaillen und piclcn 'Anerkennungsdiploine ein beredtes Zcu.niiß von der LcistungSsäbigkeit und der Einrichtung dieier Fabrik. Bereits am Tags zuvor war dem Jubilar von Sette» «einer Prinzip.iür t in 'Anerkennung seiner bewahrten Tüchtig keit und Leistungen eine goidne Remcmwir-Uhr mit Kette und Medaillon M erreicht worden, -"ährend ihm durch eine Depliiation de« Fabrik mson-us außer diversen zum "heil st'mbo!llck,en Gegen irändcncinpra.lstvo erDiamantring und voinEontorpcrson.fi cmc "'arnitur sgoldner stnöpst. sowie von vielen Seiten wertlwvlle Gegenstände zu Geschenken gemacht wurde». Daß der Jubilar vom Königlichen Ministerium deo Innern „für Treue in der Arbeit" di gre'.-e silberne LRedaille empfing, haben wir schon gestern erwähnt. Pstt dem neuen c-chuliahre wird stabträthilchcr Anord nung zmolge auch n, den höheren Lehmen Dresdens lkiirer- richt in der G a b e l o b e c g e r' s ch e n Stenographie ertheilt werden mW -war iollen die Mitglieder I. .'.»Iahe des kgl. üenogr. Wnitv.r« Proi. s'eiiir. Krieg iur die Krcuzschulc, Or hb. Br. Rotter tür die Annenrcalschule und Ed. Oppermann 'ür die . ieustädtcr Realschule a!« Lehrer in 'AnSsicht genommen worden sein. Wie »iS ierner mikgcN'eilt wird, gedenkt gnch der strebsame Dir. Elanß in der Gewerbeschule den stenographischen Unterricht eiiizmül'ren mW hat kür sein Inrernum 1)r. W. Schefflcr als Lehr'r.itt ac-vonnen. stwr einigen -lagen hat ein unbekannter Gauner einen hiesigen Tischler zu leimen vernicht, ist aber zu seinem Pech an einen vorsichtigen 'Mann gerakhen, der nicht ans den Lelm ge gangen ist E« l,'k nämlich >'in Diei'stmann von einem unbekann ten Menschen » jenem Tischler mit einem Bricie geschickt wor den. cor n ein angeblich au! der Durchreise begriffener Bruder denewen bittet, ihm >ä bi« LO Shaker nach einem besiimmten EasihGe zu 'enden. Der Tischler bat sich zu seinem Glück daran erinnert, da" kein Bruder irgendwo in fester Eonditlon sich bc- nndct, mw bat eöhalb das Gelb nicht abgesendet. Leider hat der Gauner Ge'ahr gewittert und ist bis jetzt nicht zu finden ge wesen. Dem Bcrnehmen nach kommt bei der hiesigen königlichen Poiizsidirecticn in nächster Zeit eine Reicrenkarstelle zur Er ledigung Eine auk dem Markte in der Neustadt stehende Berkauitz- l n. e i't in der vorvecgangcnen Nacht erbrochen unv sinb baraus W Stück Aiannsbenwen gestohlen worben. - ^iensmg ülachmittag 'and in ccm auk ter WilSdrusser- 'waße berindU-i. cn Beuiner AuctionSlocale wiederum eine Scene tatt, c ie aus « Neue beweist, wohin die Erlaubnis! solcher moder nen Pcrlaus'inaiücr führt. Ein Mann hatte etwas, Lurch künst liche Diciaernng sehr in die Höhe Getriebenes gekauft unv, wie er sich sofort überzeugte, viel zu theucr bezahlt. Er wart darüber gereäner Welke entrüstet und wandte sich an den Inhaber des Auciionslocaieö um Rückgängigmachung des KauiS. Der arme Teucel ward ioiort von dein ehrenwcrthrn Auktionator unv dessen Gehilfen angckaßt mw aus dem Laden gesteckt. Wenn doch end lich einmal die Leute nicht mehr auf diese faulen Aucrionsmanöver binemficlcn. - Kürzlich hat man vie Entdeckung gemacht, daß die im W'»rer verlassene Restauration aui dem Bären stet ne einen seltenen, aber durchaus nicht einträglichen Besuch empfangen hat. s Eü müsse» mehrere Personen geweien iei», deren Absicht keine gute, keine harmlose Freude an der Natur, der Winterlandschatt, wilder» Dieb st a h l war. Biei haben die winterlichen Spitz buben nicht gesunken. da aüßcr Uhrgehäusen und Wandkörbcn mit Muschel». Nähichatuilen. Mani.vetteiiknöpscn, Kreuzen, Medaillons. Brochen u. i. >v. (Gegenstände, die der Rcslaurateur iin Souuncr an die Fremden verkamt», nichts weiter vorhanden war. De» Rückzug haben die Diebe bnrch da« Fenster genom men mid dagegen dic Thüre von Innen durch Tische und «tüblc vcrbarrlkadirt. Ein Unbekannter, der sich iür einen Gettelvebänklcr ans gegeben Hai, lingeiähr -10 Jahr sein und eine Glatze haben soll, vat aestcr» einer arme» ledigen Frauensperson, die sich belmis Erlangung einer Stelle a» ciu hiesiges Permielhungsburcau ge wciibct l'atte u»b der daram hi» von diesem Bureau iener dort cvcmalis »icht bekaniiic Mann, welcher angcvüch eine Wirth- schaiteri» gesucht hat, zageivicien worden war, unter de», Bor wand, daß sie .',0 Thir. Eaution stellen mühe, weichen Falls er sie zu cngagire» bereit sei, ein Spartaneubuch der hiesige» Alt- slädter Sparkasse mit Thir. Eripaunsseu abzuschu'Iuöei» ge wußt und ist damit spurlos verduftet. — Die hiesigen Schncidermeiitcr uud Arvellögeber im Schnci- dergewerk geben dem kleideihedüritigru Publitum lu»d, daß von jetzt ab nach getroffener.'.emcimaincr Uevereinkuiiit, in »Folge der io viele», diese Aebeitohranche grade betroffenen Bcrinfie, nur noch ein lu.zer Eredir und zwar um an gut situirle Personc» gegeben wird, bei Bamzahiuüg aber Prozente berechnet werte» iollen. Ein gleicht« Borgci'cn der aiU'warligcn Geschäit.coucgen wird erwarte». — Am Pormitiaoe bes l)1. v. M. ward in Leipzig im Dresdener Bahnhöfe der sechsundzwanzig Jahre alte verheirnthet Handarbeiler Earl Beehstadt aus 'lieusellcrhausen von aus einer Loivry rollenden Laugholzftänimcn zu Boden gerissen und dermaßen an der Brust verletzt, daß sein Tod augenhlicktich erfolgte. Es ivird angenommen, daß er vorschnell die Lowry geöffnet habe. -- Ein Beamter des Borscliußoereines in Ehe in nitz hat seil einiger Zeit aus dem Schranke des EassirerS größere und kleinen Beträge gestohlen, ohne daß man ihn klar überweisen konnte. E> ward mir entlassen. In den letzten Tagen hat sich der Perdach! aber völlig bestätigt, der Mann ist in Hast gebracht worden und c. bat sich ergeben, daß er gegen siebenhundert Thaler entwendet Hai — Perl a u k d a r u >i gen im H a n d e l s reg i st e r. Ein getragen die »Firma - „K. K. pnv. Oesterreichjsche Bersici'ermiäd gcsclischml,,Donau", Ziveiglliederiassimg der in Wien unter bei nämlichen Finna bestehende» Actiengcscilschask." Inbabcr sink die Actionäre. Eingetragen kle Finna: ..Poksci'appicr Stein kohlenwerkc Schariäuich u. Kirchi osf"; Fnbabcr: die Herren Earl Göttlich Schartet'»«'. Bergmann in Potscl'appei: Heinrich Jürgen Ebrislian Kirchhoss, Kammann in Berii». Erstgenannter ist von der Bcrrretung der Firma anögesci'lonen. - B e rsteig crn n g c n den ü. 'April In den Gerichts- initerii: Gianchau: »Friedrich Gottlob Frommhoib S-oaus, :»'.»,ooo Plark: - Frai'kcnvcrg: Earl Friedrich Wagner's Haus, l Piark: — üleiciicubac: : Eblisiiane FriederAe?!!i>:gk s IL Grundfi. — O e s se» t I i che S änv u r g c r i ch t S i > h u n g am >. April. Ein aroßhcrzoglich sachseu.'.rcimar eiienac!'»c! e« und zwei königl. sächsische Zwcipsennigslücke Hilden den Gegenstand de: wider Heinrich Binccnz »»legal und Hugo Paul Robert Bach er hobenen 'Anklage wegen Münzhcrvrechcn. W>>lte!los wie Beite waren und in ihrer eiivachen nnerlanbtcn Planipniation den raifinirten Falschmünzern bei Weiicm nachstchenk, dark man boisen, daß der Wahrspruch der Geschworenen das Geschick de: beiden ,,Stümper" nicht nach dem Worttant des Snaigesetzviiches in nrengfier Weiic henrtiKilcn wirk. Regal ist ei» Sohn der BöhmerlandcS und im Jahre 18-ii» in Budwcis geboren, in seiner Stellung als HantclScommi« kam er im vergangenen Dccembcc von 'ZlkeSheim nach Dresden, nachdem er ieincr Nlilitärpslichk ln der österreichischen Armee Genüg: geicisict hatte. Sein Eolleac aul der'Anklagebank, schon einmal beilcatt, ist in Eottbuo hcimathSangel'örlg und cricintc die Buclwiiweici. Er machlc später tie Bekanntschaft Roga'S, welcher sich in drückenden finanziellen Berl'ättni'sen beiand. »»iogal siellte verschledenc Proben an. um ein praktisches Plitzpulper zu erfinde», dessen Haupt- heslandthcilQuecksilber bildttc. So hakte er sich drei verschiedene Sorten zusammengesetzt mW dieselben i» divcuc» Papieren aus bewahrt. Nach den weiteren 'Angaben RogalS habe er nun in Ermangelung anderer pur-barer Gegenstände den Bemüh an drei Zwcipicnnigstückcn gemacht und siche da. der Erfolg hätte nicht« zu wünschen übrig gelassen, denn aus den rothe» Kupfermünzen seien ganz schön iilbcriunkeinrc Geldstücke geworden. Um zn constatirem ob fick' die Erfindung auch ln dauerhafter Wetze bewähre, steckte Regal die Zwei: seniiiger in die Westentasche. Die ihm zugcmuthcte Absicht, das Geld anszugeben, habe ihm durchaus lern gelegen. Mit dem Buch binder ging cr am Abend de« 5>. Decemher in die ans der Gerdergasic befindliche Rcfiauratien pon Taggcscll. n,n ton zu übernachten, zuvor setzte cr jedoch Back» von seiner „Erfindung" in Kenntniß unk übergab kcmscihcn auch ein Exemplar Vcc Zwci- pscnniger zur Ansicht rcip. Gebrauch. Pon der au'wattcnden Kellnerin Fränzel ließ sich nun 'Back', der jedoch bestimmt be hauptet. keine Kcnntniß von der Falschheit tcö Gcldslückc« gehabt zu haben, ein Glas Bier geben, zahlte »fit dem. einem Zweinen- groschenstück vollkommen ähnlichen Zwcipiennlgcr und erhielt pon dir Kellnerin in deren gutem Glauben an die Echtheit baö übrige Geld zurück. Daraus fauste sich Regal ein SehiiäpSchcn 'ür «> Pienniac und zahlte in gleicher Münze, das Matchen mcrite Icdocki diesmal Unrath und überzeugte sich icbr bald von dein wirklichen Wcrthc deö Gcltstückco. Rogal behauptet, cr habe der Kellnerin ankere« Gold geben wollen, diese hätte icdoch nicht darauf gehört, cs iei vielmehr Ausregung unter den Gästen entstanden und nun sei der in einem Nebenzimmer befindliche Wlrth herzvgckoimncn. Dieier ging den überraschten Angeklag- ten stark am die Nätbe und irrig zunächst, wo Regal das Geld stück herhabe. Der letztere gab an. dasselbe beim Wechseln eines Fümgroichenstückkd irgendwo bekommen zu habcn und da cr kein anderes Geld hatte, bat ec dann Bach, zu berappen, weiche« kicier auch »ach einigem Zögern that. Rogal hatte währenddem, um die möglichen Folge» der fatalen Situa tion vorzubeugen, den neben Ihm sitzenden Evliegen ein Pulver hinreichcn wollen, welchcö jedoch der aufmerksame Wlrth schnell genug entriß. DaS dritte Zweipscnnlgstück, sowie noch ein Pulver wurden später unter dein Tische liegend, vorgeumden. Rogal behauptet, er habe das eine Pulver anstatt Bach dem Wlrth selbst übergeben »vollen. Die Staatsanwalt schaft (Herr Staatsanwalt Richter» ging aui die an die Geschwo renen gerichteten o Schulkttagen sehr speciell ein und stellte na mentlich die Bejahung der Frage, ob der Angeklagte Rogal schon die Absicht, Geldstücke zu iälichen, als er den Bcrkuch seines Pulvers an den Kupfermünzen gemacht, gehabt habe, in das Ermessen ter Geschworenen. Im Allgemeinen lautete da- Plaidover günstig »ür die Angeklagten, selbst die Annahme mil dernder Umstände wurden von der StaatSanwaltschast bciür. wortet. Bezüglich Bach'S bezweifelt die Letztere, daß derselbe vorher Kenntniß von der event. Fälschung gehabt habe. Dem Wabrlvruch der Geschworenen entsprechend, lautete das Urtheil auf Freisprechung Back S, Rogal erhielt 2 Monate Geiängniß, welche durch tie Untersuchungshaft als verbüßt betrachtet wurden. — Angekündigte Gerichtsverhandlungen. Heute, den 2. April, Einsprüche: BormittagS 0 Uhr »vider Earl August Werner aus Dörnthai wegen Diebstahl- w. - O'/x in Privat klagsachen August Ludwig Jäbne hier wegen Unterschlagung. - O'V« wider Friedrich August Wustmann hier wegen Uebrrtrctung. — IG« wider Michael Schreiber hier wegen Uebcrtretung. — 1l?« wider Henriette Wilhelm Deiß hier wegen Uebcrtretung. — I I'/« wider Earl Flickrieh Scheibe hier wegen Uebcrtretung. — WitterunnS-B-obaclituna am 1. April. Abbö. 5 U. Baron,eteriia,is nach Otto L Bösolt hier: 28 Paris. Zoll 2'/, L. Zeit gestern unverändert). — Thermometer nach Reanmur: o Grab über Null. — Die Schloßthurmiahne zeigte West- Wind. Himmel trübe, Regen. - Glbhvhe in Dresden. 1. April. MM.: 10 Cent, unter 0. TageSsieschtchte. Deutsche- Reich. Die ständige Juftiz-Awischenkommisslon des Reichstags tritt nun am 14. d. M. unter Miauel'S Vorsitz ! zusammen und eü wirb sich zeigen, ob sie im Stande sein wird, das Pensum bis zur gegebene» Zeit zu bewältige», zumal sie eben nicht glücklich zu!>»iii»ciigesetzt Ist und es ihr an eigentlichen »Ar beltskrästen, bie ihre Zei, dein wichtigen Geschälte zu widmen i„, Stande wäre», doch ictzlt. Laster kann uiuiibglich sich bethelli- gcn und wird, falls er überhaupt gesundet, l bi» >'/, Jahre allen Geschäfte» te,»bleibe» müssen. Seine Krankheit hat übrigens, nach der „Franki. Ztg.". eine Wendung zum Schlimmen genom- me», ba cr einen vierten Rück'all zur Brusliellentzünbung, einer sogenannte» lAiiriti" »iooo. erlitten hat. Diese Rückiälle lasse» eine» traurigen Ausgang besorgen, ba die Aerzte eine sepsichym» lebe Unterlage, d. h. eine Blntvergittung vernuitpe». Ist diele Berinutbung richtig, dann ist eine Gciieumg nicht wohl möglich. Laster bat ifirigeiis Bewußtsein. Einer Meldung der Poicner Blätter von der angeblichen Entdeckung des geheime» päpstliche» Delegalen liegt die Thatsaehc zu Gründe, daß kcl 'L'.Zcibbisck vi E hblck'owvki am Grünen Donners tage das heilige Ocl salbte und damit eine Priestersunctio» aus ßbte. die iroig nur dem Erzbischof zusteN, und deshalb wegen 'Anmaßung eincr hischösilchcli Bciugniß in Aiiklagczujtanb vcrietzl worden Ist. Wie österreichische Blätter berichten, seenntirtc der ehemalige Botschafter dG deutsche» Reiche«, Gras Harn, v. Arniin, am Lo. llRärz iu Nizza ciiioui ungarticho» Eavalicr, Baron Atzcl, in eine», Pifiolen-Duell mit vom Graten Iaroczewskl, wobei de» lctzlcro eine» Schuß in die Hüfte erhielt. Der Berechnung eine« polnischen Blattcö zu Folge befinden lici' von den au« Dcuischiand venricbeiic» Icimte» 84 in Asien, L i» Airika, 8L i» 'Nortamerila, <»0 in Süoamcrila und L4 i» Gafizien nnd Holland. — In der Provinz Polen sind bis jetzt 7l» katholische Geistliche verhaftet ober anSgewIcsen worden. Im,,N. Loc-Dem." lese» wir: „Ein icdcnsalls höchst ori- ginencr Fall ist in der Reichshauptsladt pvrgesvnunc», und ver bürgt (Rnsciitcl- die Wahrheit nachstehender Mitthciiung: Aus einer EoncurSmasse wurden vom Gericht die üblichen Mahn schreiben an die Schuldner trS „Pleitegehcrö" gerichtet. Unter Andere» war die Kaiserin von Deutschland mit einer Kleinigkeit aus Wcthnachiocinkänicn im Rest, und das daraus bezügliche Mahnschreiben mit ter Adresse: „An Uc Kaiserin Augusta Majestät" kam mit ter Pofiamncrkung: „Wege» Wohnungs- ingabemangtl retour" an de» Bcrwailer ter Masse zurück." i Dcr hcrbürgte Fall wäre allerdinas originell, wen» cr nur einer Ente nicht »o vcrzweiielt ähnlich sähe. D. Red.» Frankreich. Die „Fröinmlg.cit" ist jetzt in der Mode und Alles, was zur Geltung kommen will (tie Frauen voran», dränal stch in tie Kirchen. Am 28. habe» die Feierlichkeiten der Ehar- woche mit derGeneralcommrunon in Notre Dame ihre» 'Abschluß gesunden. Für kiese Ccremonic war ter ganze Heerbann der voi- nehmen Kaihvlikc» auigeboten und die kirchlichen Genossonschai !e» stellten dazu ein noch stärkeres Eonlingcnt. Scho» um 7 U l-r »Morgens vennochte man kaum I» die Kathedrale cinzudri,: gen. '-in der Gencralcominunion nahmen wenigstens sünttausciit '.Männer Thcil, unter ihnen hemertte man de» Premierminister Buffet, de» Herzog von Bregiie mit seinem Sohne, den Herzog von Nemour« mit »einer Familie, eine große Anzahl von Abgc geordneten und Generälen, sowie auffallender »Leise fünfzig bis hundert Eapalerle-Offiziere in Uniform. 'Lin einem iervvrr. acute» Platze halten tie Spitzen des Katholizismus, darunlertie Redactcure aller Ultramoistancn und Icgiüininiichcn Zeitungen, Platz genommen. Nach Bccntignng der Pontifikalmcsje ward ker ambrosiamschc Lobgcsang angcsiimmk, dann hielt der Pater Momavre von der Kanzel herab eine kurze Ansprache, in welcher cr ten guttatt'ouiche» Geist seiner Gemeinde rühmte. Die Reihe der ablabrendcn Eguipagen war mindesten« ebenso glänzend, nie heut in Lvngchamp tdei der übliche» Spazierfahrt der Moden welk nach dem Bvulogner Gehölz, um die neuen Frül'iahrtztoilcttcn zn zeigen», und wurde von der beicheitenen Bevölkerung des Notre-Dame-Biertcls mit naiper lilndacht angrstannl. Nack, mittags waren tie Kirchen überfüllt. In Saint-Ivseph-des AllcuiandS, ter deutschen 'Nationalkirche der Jesuiten in der »fine Lasavettc. war der Zuspruch mit am stärkste»; die sieben tmcist von ienseito ter Bogeien geflüchteten» deutschen Beichtväter sollen kort in den letzten Pagen bi« Mitternacht Beichte gesessen sein Ein Umstand verdient bemerkt zu werden: der Besuch der Kloster kirche der Benediktiner, der Karmeliter und der Kapuziner war ein äußerst schwacher, während die Kirchen der Jesuiten, der Bar uabiten, der Redemptoristen und Lazaristen üdcriüllt waren. Italien. In dem am lll. V.M. abgehaltcncn Eonsislorluw nahm der Papst die Ccremonir des Muiitschlicßenö bei den ncu- ernanntcn Eardinälen Gianelli, ?Nanning, Deschampv und Bar willst vor und ernannte daraus drei Bischöfe i» nartilm« iisti,!--- >»„» und einen Bischos tür Italien. Sodann fand dleEcrcnwnio tcü MundöffnenS und die Ellnührung der genannlen Ea:dinälc In das Eardinalöcollegium unter uebergabe de« Eardinals ringlö statt. Spauicn. In der Umgegend von Bilbao und Renleria stecken cie Earlistcn vieiiach die weiße Flagge aui. lehnen es dock, vorläufig ad. sich mit den konigl.Truppen zu vcreinmen, da sie Repressalie» gegen ihre Famtiicu sürchten. In de» Thälcrn "on BalcakcS haben tie Earlistcn ein Anigebok verheiratheter »Männer vorgenoinmen. Dicielvcn haben gegen diese Maßregel de» Schutz der spanischen Regierung angcruic». Zu ec», Mam sell Eabrcra ö stehen neue Beitrittserklärungen iu Aussicht. - Die Earlistcn lind unweit Rainald« In die Provinz Santander eingeiallen. 'An der Tüte maricl'ircn 5 Bataillone mit Artillerie; hinter tenieldcn befinden sich größere Truppenköiper. bei bene» sich Don Earloö arsthält. Es heißt, die Earlistcn beabsichtigten einen Ciniall in EastiUcn. Amerika. Die neuesten amerisaiiilchcnBlätter bringe» Be richte ho» te» Verheerungen, welche das Brechen der Eisstau ung ans dem Delawarcsiuste. zu Port JerviS, in Delaware, ein gerichtet hat. Der durch das Schmelzen de« Schnees angeichwol lene Strom war durch eine ungeheure, über drei Meilen fick) cr- strcckente Anhäufung von EIS elngedäinmt, brach sich jedoch zu letzt eine» Weg durch dieselbe und raste dahin durch die Stadt. Plan war zwar einigermaßen aui die Katastrophe vorbereitet, aber dessen ungeachtet herrschte großer Schrecken. Die Fiuth fuhr mit ungemeiner Geschwindigkeit durch die Straßen, zerstörte unv beschädigte eine große Anzahl Häuser und schwemmte eine Menge beweglichen EigeittbuinS mit sich fort; mehrere Personen retteten sich mit genauer Notb vor dem verheerenden Elemente. Die Hängebrücke zu Port Iervis. die Elsenbahnvrücke einige Meilen oberhalb nnd andere wurden durch den Eiöstoß weggc- rlst'en. »Nack, den letzten Nachrichten war das Wasser gesunken lind der Fluß in sein Bett zurückgetreten. Feuilleton. -j- DaS Hokeoncert am Abend dcS lll. v. MtS. In den Paradesälen des kgl. RcsidenzschlosscS. zu welchem außer dem König und der Königin. »Prinz Georg und »Prinz Reuß Hein rich IV. erschienen waren, vereinigte so ziemlich alle Hoschargen re., die ain kgl. Hoke beglaubigten Diplomaten mit ihren Damen, die Herren Staatömmistcr, die Generalität re. ES waren über !Z00 Personen anwesend. »Außer ter kgl. Kapelle unter Dirrction deö Herrn Hofkavellmeisterö Schuch wirkten noch mit Frl. Malten, Provka und »Nemitz und die Herren v. Witt, Degcle nnb Decarli; Herr Eoncertmelster Lautcrbach trug den 2. und :». Satz aus dem „Blollnconcert" von Beethoven vor. DaS Programm war folgendes: 1» Ouvertüre zur „Hochzeit deü Gomacl»o"l!Me». telösohn»; 2» Duett aus „Iessonda" von Lpohr; ll» der ge nannte Biolinvortrag; 4» Septett anS „Don Juan" (Mozart,; 5) Ouvertüre zur „Vestalin" von Spontini; «> ». „Auö der Fremde", Lieb von Taubert, b. Variationen über ein Mozart- scheS Thema von Adam; 7) Rhapsodie Nr. 1 k'-äm- sür Orchester von Llßt. -j- Wir bemerkten schon, daß Frau Fr > eb - Blumauer - deren Gastspiel heute am Reslbenztheatrr beginnt — nur an sech- ALenden hier auitrltt. Sie spielt außer im heutigen Stücke fi, Der Störensrted "» im „Kammerdiener", „Die Dienstboten" und in den eigens für sie von den betreffenden Autoren geschriebenen Stücken: „Die alte Schachtel", „Die Stiefmutter", „Kanonenfutter" und „Christoph und RenateN -ß In Tbeaterkrelsen wirb eö nicht ohne Interesse sein, daß der seitchl Jahren ununterbrochen verdienstlich thättge Contro« leur am königl. Hostheater, Herr Bär. mit gestern ln den wohl- verktenten Ruhestand trat. An seiner Stelle ist Herr Witten, de eher. blSber KaMrrr am vteustädter Hostheater. ernannt und
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