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- Erscheinungsdatum
- 1875-02-27
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187502279
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750227
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750227
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-02
- Tag 1875-02-27
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Monat
1875-02
-
Jahr
1875
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»rlchkim t»,IIch fr»» I U»k >» d«r <kk>>kd»io» MarlkNllrahe IS. Ab»„- n»«riN»»rn» »inMlälir- I,ch»«l>rl!!!> P«ge.,durch dl» voll S Mark SO «««». «>„j,l.Ruu>>n-rttl0Pi!>c. *»fla,a. 26000 «i»!. gür die Rückgabe »i»ge- landler Manulcriple «ackl sich die Redaclio» nicht derbtudlich. Snsreaten-Rnnadm, an«, baaaaaetaln uvck V»,!«» in Hamburg. Rer. ltn. lMrn. Leimig, «aül, Oregiau, Nranlkurt a. M. — Ruck, IloHH» in Berlin, Leipzig, Wien, Hamburg, Frankfurt M., Mün chen. — Daaba ch La. in grarkfurt a. M. — >e. »aigt in Lbemni». — Ua- «d.l.,11««. vuiiiar » c«. iu Pari,. Tageblatt litt Politik, Unterhaltung n. Geschästsverkchr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Kiepsch ör Nelcharöt in Dresden. Inseratr werden Morten. r.'.-.c ir ongellowmei »n - ->.v. Ul,r. Sou..ltts,K Ä-iikla^s iE Uttr. In '.'lcrtuuul: uroße 5ttolrcr pck'je o dis Zttichm. -t Ulir. Der Linum ciner ent- ib'alttqcn PelittcUe kostet t, PlsV- trillucsandt d.e r'.cile PiZe. l^ine ÄnraiiUe stir «wL na ch'ttaellge ülstelici. neu der 'Inserate ivilü lnchd gegeben. VluSwirtifle Annoncen- Ar.strcige von uilS nnbe« kaintlen Irrutcn ui'.d^.r- sollen injerlren wir nur gcqenPränuincrando» blunn durch ^'nej' mc»lkctt oder Pvslet'.izo> lunl- bieun Silben kolten Piae. Inscrale n»r die MoutügS ^ Nuutu.cr oder noch einem Festtag- die Pct.täetlr 2l) Psge. Ar. S8. Zwanzigster Jahrgang. ^ Mitredacteur: Or. L»nll Für das Feuilleton: Dresden, Sonnabend, 27» K'tbrrmr 1875. TageSgeschtchte. Deutsches Reich. Dem preußischen Slbgeortnetenhanle Ist etn Gesetzentwurf, betreffend die Abtretung der Preußischen Bank an taS Reich und die Errichtung von Zweiganstalten derselben «n außerpreustischrn Gebiete» des rlteiches, zugegangen. Der Ent- ivuri ummht drei Paragraphen. Nach K I tritt Preusjcn nach Zurückziehung seines EinschußkapItalS von 1.006,800 Tblr., soivie der ibm zustchenben Hästte des Reservefonds die Preußische'Bank mit allen Rechte» «nb Verpflichtungen am I. Januar 1876 an baS Reich ab. Der Reichskanzler wird die Bank aui baö Reich übertragen. Dakiir empfängt Preußen sitnfzebn Millionen Mark, die auS Mittel» der Relchbbank zu decken sind. Die Auseinan dersetzung zwischen Preußen und der MeichSkank wegen der Grundstücke der Preusjtschen Bank bleibt Vorbehalten u. s. f. — — 8 2 ermächtigt die Preußische Bank, In dein gcsainmien außer preußischen Deutschland an dazu geeigneten Orten mit Zusiim- mnng der betreffenden Landed-Rcglcrungcn Comptotte.Comma»- diten unv Agenturen zu errichten und daselbst nach Maßgabe der Brstlminmigen der Bank-Ordnung vom Oktober 1846 Geschälte zu betreiben. Für eine dem Bischos von Limburg zuerkannte Geldstrale von 400 Tblrn. wurde das goldene Brustkreuz, welches der Bischos bei Gelegenheit seines Reglcrungs-Jubiläumö von der Diözcsan- Geistlichkeit zum Geschenk erhalten hatte, aepiänvet. Uugarn. Der Pcster Scharfrichter Litichael Kornberger hat zur Zeit einen Proceß mit dein Slcrar. Im vergangenen Mo nate stand in Szolnok die Hinrichtung der Raubmörder Jzso unv Makay statt, welche Kornberger vollzog. Da unser Mann ne- nlge Tage vor diesem Statarial-Processe auch eine andere Hin richtung zu besorgen hatle, so kam cö, baß er mit seinen Gehilfen zehn Tage Im Hotel logircn mußte. Tie Hotclrcchmmg bcrrug über 300 fl., und Kornberger reichte „nach gethaiiel Arbeit" diese Rechnung bei der Staatoanwaltschatt ein, welche aber tie Spesen zu hoch sanv und dem Scharfrichter sammt Diäten und Reise wesen Im Ganzen 120 fl. zuerkannte. Herr Kornberger strengte einen Proreß an. Indessen wurden In M.-Theresiopel einige neuerliche Posttäuber zum Tode durch de» Strang vcrurthclit, j aber der aus Pest berufene Scharttlchtcr — weigerte sich in aller Form, die Reise anzutrcten. bevor sein Proceß ausgetragen sei. Alle Vorstellungen halfen nicht», Herr Kornberger erwies sich als unerbittlich, unv so mußte man ihm schließlich Aussicht auf vollen Ersatz seiner Hotelrechnung eröffnen. In Folge dieser Verspre chungen ist er denn auch nach dem Schauplatz der vorznnehmen- den..Arbeit" bereits abgeretst. Frankreich. Die Constituirung der französischen Republik, wenn dieselbe mit den entscheidenden Abstimmungen über tag Senatögesetz als vollzogen betrachtet werden bars, erfolgte Mittwoch alS am 24. Februar ES ist die» der Jahrestag der Februar- revolution von 1848, und liegen benmacv gerade 27 Jahre zwi schen der zweiten und dritten französischen Republik. Ov die stritte eine längere Lebensdauer haben wird, als die zweite, ovcr ob auch dkrse, wie die beiden vorhergehenden, einen Bonaparle zum Erben haben wird, ist das Geheimnis! der Zukunft. Dänemark. Der Große Belt ist voll Treibeis und kann der vlanmäßige Anschluß der Postdampscr an tie Eiienbahnzüge nicht stattftnden. Die Posten treffen unregelmäßig ein. England. Bereits acht Wochen bauert der Strike der Ar beiter in Süd-Wales und vier Wochen sind schon verflossen, seit dem die Grubenbesitzer die ArbcitSsperre über mehr als loo.o«,o Arbeiter verhängt haben, und noch ist kein Zeichen da, das aui baldiges Eintreten besserer Zeiten Hoffnung machte. In den letzte» Tagen batten die Geistlichen verschiedener Consessioncn sich einzumischcn verfugst, erfuhren aber eine kühle 'Ablehnung seitens der Arbeiter. Sie erklärten, sie seien von ter Arbeit ausgeschlos sen worden, nachdem sie eine Lohnretuclion acccplirt halten und sie wollen nunmehr warten, bis die Brotherren nach ihnen schick ten. Inzwischen ist die Roth unter den Arbeitern aus taö Furcht barste gestiegen unv der Andrang zu den Arbeitshäuser» istüber- wältlgcnv. Locales und Sächsisches. — Die Taufe des jüngstgeborenen Sohnes des Prinzen Georg findet heute, Sonnabend, Mittag 12 Uhr statt, da cö ermöglicht worden ist, daß der Erzherzog Karl Ludwig von Wien bereits am Morgen des TauftagS '/g 10 Uhr hier eintrifft. Bei oer feierlichen Taufhandlung werden beide königlichen Majestäten anwesend sein. Dieselbe wird in einem besonders dazu hergerichteten Zimmer des prinzlichen Palais auf der Langestraße vollzogen. Am Sonntage wird in der katholischen Hofkirche ein Tcdeum abgehaltcn, während dessen Kanonensalven gelöst werden. Jngleichen wird in dm evangelischen Kirchen Dresdens bereits am morgenden Sonntage ein Dankgottesdienst stattfinden, während in den übrigen Kirchen des Landes dieser Dankgottesdienst bis Sonntag über 8 Tage ver schoben wird. — Ueber die jesuitenfreundliche Vergangenheit des Hofkaplan Vr. Fritzen enthält die Köln. Ztg. einige nicht uninteressante Mit theilungen. vr. Fritzen ist am 10. August 1838 geboren und am 16. August 1862 zum Priester geweiht worden. Seit Anfang 1866 ist er in der katholischen Anstalt in Gaesdonk (einem ehemaligen Kloster im Kreise Cleveö, welche im Jahre 1873 geschlossen wurde, als Lehrer thätig gewesen. Der Geist, in welchem diese Anstalt ge leitet wurde, ist von je her ein entschieden «ltramontaner, auf die dogmatische Jdentificirung der katholischen Kirche mit dem Jesuitis- muS gerichteter gewesen; auch war die dem Verlangen der preußi schen Staatsregierung entgegengesetzte Weigerung, sich der staat lichen Aufsicht, und zwar zunächst einer Revision durch Commissarien de, Regierung zu unterwerfen, der Anlaß, welcher im Jahre 1873 zur Schließung der Anstalt führte. Schon im Jahre 1865 hat Or. Fritzen, welcher der Anstalt zu Gaesdonk übrigens auch längere Zeit als Schüler angehört hatte, in einer lateinisch geschriebenen Disser tation seine Vorliebe für die Jesuiten offen ausgesprochen. Der Titel dieses SchriftchenS ist: Ov Oassunckri ojusguo sooiorum «tuckii» irvnlois. Cassander war ein Theologe, der zu Köln in der ersten Hälfte de» sechszehnten Jahrhundert» lebte und der bei den damali gen kirchlichen Wirren die Stellung des Führers einer Mittelpartei einnahm, welche es sich zur Aufgabe gestellt hatte, die starren An hänger der alten Kirche mit den Anhängern Luther's zu versöhnen und wieder zu vereinigen. Or. Fritzen rühmt nun in seiner Schrift die Jesuiten, daß es eine wahre Lust ist. — DaS gestern Mittag unter dem Geläute der Kirchenglocken «nd einer ungemein großen Tbeilnahm« zahlreicher Leidtragender er folgende Begräbnis» des Herrn Mühlcnbcsitzer Heyer bot manches von dem sonst üblichen Trauerceremcmiell Abweichende. Der Ver storbene, früher Besitzer der jetzigen Bienertschen Mühle im Plauen- schen Grunde, war bei Lebzeiten ein eifriges Mitglied der hiesigen Loge zu den 3 Schwertern gewesen; die Uebergabe seiner sterblichen Neste in den mütterlichen Schooß der Erde erfolgte seinem Wunsche gemäß unter Anwendung freimaurerischer Embleme. Schon seit ge- raumcrZeit hatte derVerstorbcne, der ein Aller von gegen 83 Jahren erreicht hatte, sich mit dem Gedanken des Todes vertraut gemacht und für sich und scineGattinSärge, aus Glas und Eisen kunstvoll construirt, bauen lasten. Der Sarg, der seinen müden Leib barg, war in einem Trauerzimmer aufgestellt, in welchem das Logenblau der seidenen Vorhangs- und Wanddccorationcn einen eigcnthümlichcn ernst- freundlichen Lichteffect hervorbrachte. Als der Sarg in den Wagen hinabgetragen wurde, umhüllte ihn eine mit Cilberstcrncn übcrsäte logenblau - seidne Decke. Der prachtvolle, in Silber und Schwarz reich decorirte, mit 6 Pferden bespannte Leichenwagen selbst ivar von derBeerdigungsgescllschast „Heimkehr" neu gebaut worden und kam zum ersten Riale zur Verwendung. Höchst ansehnlich war der Eon- duct, den 16 Trauermarschälle begleiteten, deren slorumwundene Marschallstäbc in eineSpitze ausliefen, die eine silberne Flamme dar stellte. Die Vorstandschaft und viele Brüder der hiesigen Logen folg ten dem in den ewigen Osten cingegangenen Bruder in 20 Traucr- wagen. Die Gruft wiederum war ebenfalls mit seidener Dccoration im Logenblau ausgeschlagen. Der Meister vom Stuhl der Loge zu den 3 Schwertern entwarf nach den tröstenden Worten des Ärchi- diaconus Döhner an die am Grabe verweilende Wittwe ein licbe- und lichtvolles Lebensbild des Verewigten. Derselbe soll sein ge stimmtes, höchst beträchtliches Vermögen der gedachten Loge, na mentlich zum Besten derKnabcn-Erziehimgsanstalt in Friedrichstadt, hinterlassen haben, mit der Maßgabe, daß die Loge nach dem Tode vcr Wittwe in den Besitz des Vermögens gelangt. Ehee seinem Andenken! — Die „Bartsrage" spielt nicht blos bei Geistlichen, sondern auch bei den Lehrern, ganz besonders bei Lehrern auf Dörfern. Ist daselbst der Geistliche, der Herr Lcealschulinspector, ein Feind der Zierde des Mannes, so muß cS auch der Lehrer sein, und mancher kleine Kampf ist schon hier und da darüber entbrannt. Dazu meng ten sich auch wohl gar noch die Herren Collotoren oder Patrone der Schulstellen in diese struppige Sache, und erst 4 Jahre sind es her, daß ein Lehrer, welcher sich im Schnurrbärtchen dem Herrn Patron vorgestcllt. reüffirt und die zu vergebende Stelle erhalten hatte, einige Tage später ncben der Einladung, sein Amt anzmreten, auch die Aufforderung erhielt, sich aber vorher des Schnurrbartes zu ent ledigen. Der Lehrer war gehorsam und opferte sein gepflegtes und geliebtes Bärtchen. Aber, o weh! Der Arme bekam acht Tage lang solche furchtbare Zahnschmerzen im Oberkiefer, daß er cs fast be reute, die Stelle angenommen zu haben. Somit wäre der Bart schon aus Gesundheitsrücksichten gut und nützlich, und daß ein langer Vollbart auch Hals- und Kehlkopsleidcn hebt, hat Einsender dieses an sich selbst erfahren. — p. Daß es der Winter so gar gut mit uns meinen würde und daß wir seine Freuden auch noch Ende Februar auf Schnee- und Eisbahn genießen könnten, hätte sich wohl zu Weihnachten Niemand träumen lassen. Welch' Leben jetzt auf Teich und Fluß, und überall nach Musik; selbst Loschwitz hat sei-e Hafen-Eoncerte, die auch immer recht hübsch besucht sind. Es ist aber auch eine Lust, sich auf der glatten Fläche nach harmonischen Klangen zu bewegen. Schon unsere Dichter Klopstock undGöthe haben diese Lust empfun den und auch herrlich besungen. „Wintcrluft reizt die Begier nach dem Mahl, Flügel am Fuß reizen sie noch mehr!" sagt Klopstock, und Göthe: „Fallen ist der Sterblichen LooS. So fällt hier der Schüler wie der Meister, doch stürzt dieser gefährlicher hin! Aber siehe, schon nahet der Frühling; das strömende Wasser verzehret unten, der sanftere Blick der Sonne oben das Eis. Dieses Geschlecht ist hinweg, zerstreut die bunte Gesellschaft; Schiffern und Fischern gehört wieder die wallende Fluth." — Der hiesige Frauen-Verband hielt am Mittwoch Abend sei nen ersten Familien-Abend in Brauns Hotel ab. Instrumental- und Gesangs - Vorträge amüsirtcn abwechselnd die zahlreich anwesenden 'Mitglieds-Familien und deren Gäste. Zum Schluß fesselte ein Tänz chen noch lange die fröhliche Gesellschaft und machte sich unter dem Vorsitz der Frau Präsidentin des Vereins, Frau v. Hirsching, sowie unter Mitwirkung der übrigen Eomitödamcn eine ebenso genußreiche als gcmüthliche Unterhaltung geltend. Der Verein sorgt alio nicht nur in anerkannter Weise für Beschaffung guter Lebensmittel ans den billigsten Bezugsquellen, sondern sucht auch das Nothwcndigc und Nützliche nnt dem Angenehmen zu verbinden. — Das vom k. stenograpl'iscpcii Institut Derausgegebcuc und von dessen Mitgiicde Or. C. Bruno Rotier bcarbcitctc statistische Iahrbuh der Schule Gabclsbcrgcrs aus das Jahr 187'» gehört zu den besten Erscheinungen der periodischen Fach literatur. Vielfache Acnterungen und eine wesentliche Bereiche rung der dicSicihrigen Statistik gegenüber der bereits vermehrten 1874er Ausgabe, bekunden den Bienenfleiß dcö mit dieser Materie und ihrer schwierigen Behandlung vollkommen vertrauten Ver fassers. Die vorliegende, 166 Seiten kleinsten Druckes enthal tende Schritt, welche ei» von der früher nur zweiseitigen Haupt- Übersicht biö aus den stattlichen Umfang mehrerer Bogen genicge- ncS reiches Tabcllcnwerk einschlleßt, bietet eine sichere Bürgschaft dafür, daß die Bearbeitung dieses sür die Statistik scheinbar steri len Gebietes in den besten Händen ruht, wie andererseits die bei dieser ans dem Eontincnte einzig dastehenden Staatsaiistalt geübte ArbeitStbcilung, die selbst vom Auslande neidlos anerkannten Leistungen ihrer einzelnen Mitglieder erklärlich finde» läßt Die GabciSbergcrsche Schule zählte nach Ausweis der nur Minlmal- remltatc bietenden Tabellen im vergangenen Jahre 243 Vereine mit V23l Mitgliedern, von denen 7.'» Vereine mit .'Ek, Mitglie dern dem sür die nächsten 5 Jahre In Leipzig domlcilirten Allge meinen Deutschen Stenographcnbnndc angehörten. Von den überhaupt unterrichteten 18,526 Personen wurden 14,123 In der deutschen Stenographie und 4433 iu Uebertragnngcn deS GabelS- bergerscl en Systems aut fremde Sprache» auögrbiicct. Mit dem stenographische» Unterrichte hstchästigten sich 7D> Lehrer. In dem mit dem Jahre >873 abichiflsjemen letzce» Deccnniunr allein sind nickst weniger alS 108,i>g, Schüler in die Stenographie ein geführt worden. 'Ausweis!ich der big zum Jahre >857 zurück- gchenbe» Uebcrflcht der Lehranstalten stieg cic Zister der Schulen, an denen die Slcnographie bisher Eingang geumtcu hatte, von 78, eine mehr als gegenwärtig in Sachsen, aui 653, darunter fl Procent mit obligalouicocr Schulcrbcthcilignng. Tie nickst we niger interessante Literarurüberstckst, welche vom Jahre 1850 ab Nachweise liefert, zeugt gleichialls von einer mit der unterrichten den Schritt haltende» wliicnschastUchcn Tdäligkcst der Glieder der Schule, denn eS wurden in diesem >6jähr!gen Zeiträume 1010, darunter 210 frcindiprachige. Schritten verschiedensten In haltes über die Gabelsbcrgcriche Stenographie w. cdirt. Ein be deutendes Arstnal iüc die wiedliche, unterrichtende und scientivc Thätigkeil bilden die icdem Interessenten bereitwillig geöffneten Schatze der bändcreichcn Vcrcinöblbliothcken. 'Auch über die von Jahr zu Jahr sich mcbrcnte prcsttiichc Verwendung der Steno graphie, dicicm Prüisicin der Richtigkeit theoretisch-wiiicnichait. Uchcr Untersuchungen, enthält das Jahrbuch crireulicbe Belege. Schließlich nehmen wir von der Zusage des Vcriaiicrö 'Act, die bereits im 1874er Jahrgange angctündigie, noch vo» einer mi nisterielle» Genehmigung abhängige Unlcrrichlöflalistik durch eine vorerst die vaterländischen Verhältnisse ins Auge fassende Bro schüre Vorzuhcrcitcn. — Die Gesellschaft „Commercium" feierte Dienstag, den 23. d. in Hclblg'S Etablissement ihr 14. Stiitnngöicst. DaS Souper, welches dasselbe cinlcitete, wurde durch verschiedene Clavicr-, Ge sang- und deklamatorische Vorträge, sowie sinincick c bc-ügiiche. Toaste In angenehmster Weise gewürzt. Ter Ball, der der Taicl folgte, amüslrte die Gesellschaft bis Morgens 4 Uhr nn» erregte besonders der Cclillon durch seine verschiedenen Spenden allge meinste Heiterkeit. — Die lctztgegebene magisch-physikalische Vorstellung deS Pres. Maisa hat bei einem zahlreichen Publikum so großen Anklang gesunden, daß heule Abend 8 Ubr aus dem Feld- schlö ß ch c n eine Wiederholung mit neuen Abwechslungen statt» findet. — Herr Mafia ist in seinen Leistungen sehr sicher und bringt die neuesten überraschenden Znubcrstückchcn znr'Auijührung. — Am 23. d. Abends gegen !) Uhr brach in der Scheune des Hausbesitzers Chriftsricd Äpclt in D ornhennerSdorf Feuer aus und ist solche nebst dem Wohngebäude ein Naub der Flammen ge worden. Man vermuthet Brandstiftung. — Oetientliche Gerichtssitzungen am 25. Febr. Im Saale dcö Sächsischen Wolf in Dcubcn sand am Sonnlag den 7. September 187:1 Tanzvergnügen statt, welchem unter An der» auch der Kutscher Julius Winlcr auS Dresden, sowie ein gewisser Dietrich und Ehrlich beiwohnte», welche cstlcsammt dem Hauptzweck, sich „Einen" anzutriuken, ohne Ausnahme huldig ten. Zunächst entstand durch de» Handarbeiter Ehrlich ein nn- erguicklicheö Earambolireii der zahlreichen Saalgäste, welches der Gcrickstsschöppe Seidel krait seines Amtes möglichst ruhig zu be seitigen suchte. Die streitenden Parteien hatten auch schon so ziemlich Vernunft anacnommen, a!s auf einmal Dietrich zwischen den Schöppen und Ehrlich stürzte, und Beide auseinander riß. Winter war so freundlich, den Ruhcsiiftcr nun von hinten zu packen und eine Strecke über den Saal wcgzutragc», um ihn dann mit de» Worten, „hier wird nicht arrestrt" u. s. w. aus den Fußboden niedcrzuiehcn. 'Alle Drei waren für ihre Vergehen mit entsprechendem Gesängnlß de;. Hait bestraft worden. Winter, dem 6 Wochen ausgebrannt warm, erbeb im Vollgefühl seiner Unschuld Einspruch, nur wenigstens Herabsetzung der Strafe zu erzielen. Die Staatsanwaltflha't (Herr Rcichc-Eiicnstnck) vielt cö für gerechtfertigt, die Ltraic entsprechend hcrabzuictzen. Nach dein sachgemäßen -Plaidoher des Herrn Advocat Lederer ward die erstinstanzliche Strafe aus nur 14 Tage Gefängnis; beschränkt. - Der Baumeister Friedrich Earl Schmitt inNictcrlößnitz war am 2. April 1872 gelegentlich der Zahlung eines 'Wechsels in der Wohnung des Partiellster Ernst Wests, Hohcslraße hier. Beim Fortgehen soll er außerhalb deö Wohnzimmers Woü'ö mit Beziehung aui Letzteren die Worte „der alte Dcssaucr Inte und Gurgelabschncidcr" geäußert haben, welche von der Wirlhichattc- rin Waelstclborn, sowie von der Tollster Woli'S dculiich vernom men worden sind. Lange Zeit darauf kam dem Partien Ucr diese Beleidigung durch die Wachtclborn zu Obren und er ging nun schleunigst klagen, infolge dessen die Zeugin vereidet und Schmidt wegen Beleidigung zu I>> Thlr. Strafe vernridcilt wurde. Letzterer, der cntickflcten verneint, die llnn zur Last ge- legte 'Acußcrung gcthan zu habe», erhob mm Nichligkcirsbcichwcrdc. DaS Oberappcllaiionsgerickst verwies hieraus die Klagiacl'c der ersten Instanz zur nochmaligen Untersuchung zurück. Die durch Herrn 'Advokat Fcdor Kuntzsch gciührte Vcrthcitigung constatirtc zunächst, daß der 'Ankläger bereits seit dem in. August v. I. wegen Geistesschwäche unter Znitandsvormundschaik siebe und beantragte hieraus in einem sehr sachgemäßen Plaidover gänzliche Freisprechung. Der Einspruch hatte dcnicntspiechciwcn Erfolg, tie entstandenen Kosten wurden als Last der Gerichtsbarkeit be trachtet. — 'August Freibank war gegen seinen früheren Astocic Carl Sebmeißer, derzeit in Görlitz, iia^bar geworden, weil dieser in zwei Brieten den Kläger im Allgemeinen beschuldigte, denen Verhalten habe Anlaß zu seiner < Tchm-ißem» Enslcnwcrmckstung gegeben ». s. w. Der Pribatanackmgte war vom Einzelrichtcr zu 7 Thlr. Geldslraic hcrurthcilt. Die Strafe ward beule aui ITblr. ermäßigt. — Der Einspruch in Pribattlagiacben'Augusten Cbrisiiancn gcsch. Schließer wider Friedrich Anton Hoiinaiin hier fiel aus. — Der Eigaircnarbcitcr Earl Göttlich Ernst Varieii war am Nciflahr mit seiner Ehehälfte i» rer hiesigen „Deutschen Halle" zum Tanzbergnüg-n. Beim Nachhaniegchen entstand auf der Stra>;e vor dem Lokal ein Streik, in wehste» er inst ver wickelt wurtc und in Folge dessen er sich gcnötbigt sah, einem dcr Krakchlcr eins über den Kops z» geben und tann im Schncll- tempo seiner Wohn,mg zuzuachcn. 'Aus dem Posiplaß ist er mm, seiner Angabe zufolge, von zwei ihn verfolgenden Männern, worunter sich der Angeklagte Franz'August Weiß befand, an gegriffen und mit einem beschlagenen Stock über den Kopf ge schlagen worden, infolge dessen er, aus einer Wunde blutend, besinnungslos zusamnienbrach. »Aus die von Barsch erhobene Anklage wegen Körperverletzung ertamstc jedoch tcrEinzclricistcr aus Klagirciiprcehuiig Wciß'S, weil verschiedene Zeugen bestätig te», daß der Ankläger zuvor leinen Gegner geschlagen habe. Es blieb heute beim 'Alten. — WitterunnS-Beobachtuiia am 26. Februar, Mittags. Barometer,taut »ach Otto ü Bösolt vier: 27 Paris. Zoll ION L. sseit gestern >/§ L. gcsticgeni. — Thermometer »ach Neaumur: 3 Grad unter Null. — Die Schloßthurnstabne zeigte Süd-Ost- Wttst'. Himmel trübe. Feuilleton. st Der harte Winter übt seine hemmende Wirkung auch aus die Hoftheat»ivcrwaltuiig au» DaS io vielgestaltig
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