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- Erscheinungsdatum
- 1875-02-24
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187502247
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750224
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750224
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-02
- Tag 1875-02-24
-
Monat
1875-02
-
Jahr
1875
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nrr-M,;.>s M«rln>ftr,ß« I». Ab,»- »n»«ni»»ret« »Nrtklgil». Ilch» Morl Sü VI«'. durch dl. «»„ 2 M-ri »0 V «r. «tnteI.Humni.rn 10 VI,e. 26000 «i»l. Alte die dUtckznbe .«»«.» I«ndler Manulcript. «,ckt sich die «edacii,» «cht »rrdtndUch. Hefernl.n.Ann-bme «u». detrtt: tl««»,tch, „e m s-rll.., Kdmbur,, »rnnrrurr ». vk., Mün» He» — v«d» ch c». t» Nrmlf»rt — » r. >°i»t in tldemnt». — »»- mm.lmtltt«. dlllli«.» c». tn Pirl». Tageblatt für Politik, Niiterhaltang ».Geschäftsverkehr Druck und Eigenthum der Herausgeber: Kiepsch ör Nelchardt in Dresden. 7 werben Marien» >- k t angenommen 5, M,r. Lonntog» . .rtiag» In i'. r.ti't: gros.e ZUoiter go',.-tuS oiocym. 4 Ulir. - Der Nouln einer ein ivaltigcit Pelitzcile toflct Ps-i". tLuigefandt di? Lierle 34 Pkge. ^uie Ce-aranUe iür das nächfrtcigiqe Eriche«« nen der Injercue Nicht gegeben rnSw8ctlge Annoncen» Stuftrüge von nr'.ß unbe- kannten Finnen und Per sonen inicriren wir nur gewnPrunn «nerando» 'jabiunn durch i^rtef marken oder Ponetiita'.,. lung. Neun Sitten roslrn »L Pkqe. 7>nirrale k '.r die Montags - Nummer oder nach r«ncm Jentog« die P-'.itjeüe Pfge. Rr. SS. Zwanzigster Jahrgang. MItredacleur: vr. L«ut> N«erv>. MirbaS Feuilleton: IsnNvte Nwrtin»»«» Tressen, Mittwoch, 21. Feörnnr 1875. Politisches. Des Reichskanzlers Rücktritt ist eine feststehende Rubrik in dm Zeitungen. Bismarck muß in der That körperlich arg mitgenommen sei», daß selbst das oftbewährte Recept: mehrmonatliche Abgeschieden heit in Barzin, diesmal nicht als ausreichend erachtet wird. Immer aber ist daran festzuhalten, daß weder körperliche Leiden, noch das heranschleichende Alter dm durchschlagenden Grund abgeben. Ueber- bürdung mit Arbeitslast und Reibungen mit seiner Umgebung, das sind für Bismarck die HauptbestimmungSgründe. Em elegischer Artikel der „st Z." schildert BiSmarck'S Lebensart also: „Die nö- thige Ruhe, die dem thätigm Arbeiter ein gesunder Schlummer ge währt, entbehrt der Fürst ; erst in den Morgenstunden vermag er sie nachzuholen. Dadurch verkürzt sich ihin die Arbeitszeit. So con- centriren sich die Geschäfte des Tages auf unnatürlich« Weise und erstrecken sich dann in die Nacht hinein — ein unheilvoller Kreis lauf Die Aerzte knüpfen daran mit Recht die schwersten Besorg nisse." Es wird hieran die Bemerkung geknüpft, daß man Bismarck nicht zumuthm dürfe, „auf der Bresche zu sterben"; die Elericalm täuschten sich, wenn sie glaubten, die bleiche Furcht vor einem Atten tate bestimmten den Kanzler, derselbe könnte außerdeni, da er Mit glied des preußischen Herrenhauses sei und durch Niederlegung des Reichskanzleramtes sofort wählbar für den Reichstag würde, in dem selben da» Oberhaupt einer mächtigen, dm Clericalen um so gefähr licheren Partei werden. Nun, eS «rgiebt sich aus alledem, daß Bismarck keineswegs auf da« energische Eingreifen in die Politik zu verzichten gewillt ist. Es wäre zwar ein in Deutschland ganz neues Schauspiel, dm mächtig sten Mann Deutschlands von dem Ministersitze herunter in die Bänke der Abgeordneten steigen und in so veränderter Stellung die Hellen Haufen seiner Anhänger zu Kampf und Sieg führen zu sehen, aber der ganze Gedanke erscheint uns als ein im Unmuthe hinge worfene» Wort. Nein, Bismarck erstrebt nicht das Ende, sondern »ine Veränderung in seiner politischen Thätigkeit. Immer wird er der Mittelpunkt der preußisch-deutschen Politik sein, und diese leitet man, eS bedarf daS keines Nachweises, einheitlicher, kräftiger und sicherer als Kanzler, denn als Parteiführer. Um die ganze Frivolität zu verstehen, in welcher ein schlecht- berathener Papst die Herzen und Gemüther der preußischen Katho liken in drangsalvolle Enge gebracht hat, möge man nur daran denken, daß die päpstliche Bulle die preußischen Kirchengesetze nicht einmal genau aNgiebt, dmm zu gehorchen sie Bischöfen und Laien verbietet. Sie spricht blos immer von den „neueil", von „jenen" Gesetzen, anstatt sie ihrem Datum, ihrer Ucberschrift nach zu citircn, und überläßt es nun den Katholiken, sich die betreffenden Gesetze auszusuchen. Eine etwas sehr saloppe Art, das göttliche Richteramt auf Erden auszuüben. Gründlich straft der Papst die deutschen Bischöfe Lügm, die vor Kurzem erst feierlich erklärten, eS habe sich dunh die Unfehlbarkeit nichts in den Beziehungen zwischen Staat und Kirche geändert. Niemals ist der mittelalterliche Wahnwitz so schroff der Neuzeit in'S Gesicht geschleudert worden, als durch diese Bulle. Sie verlangt von den getreuen Katholiken die Auflehnung gegen die Staatsgesetze, also eine unmoralische Handlung. Diesen Da« zuzumuthen, grenzt an Wähnsinn. Der Papst öffnet selbst mit solchen maßlosen Forderungen seinen Anhängern die Augen über seine verwerflichen Absichten. Das fühlten die preußischen Bischöfe recht wohl, deshalb brachten sie die Bulle nicht in Form von Hirten briefen oder durch Verlesung von den Kanzeln zur Kcnntniß der Gläubigen, sondern durch Abdruck in der „Germania". Dieser soll es freilich übelgehcn, cs wird ihr deshalb der Proceß ge macht. Das letztere bedauern wir umsomehr, als andere Berliner Zeitungen, welche die Bulle aus der „Germania" nachdruckten, nicht verfolgt werden. Eine solche Parteilichkeit verbittert unnütz. Wenn der Papst daS Bedürfniß verspürt, sich lächerlich zu machen, soll man ihm das nicht wehren, und die „Germania" hat sich durch Abdruck jene» historischen Dokumentes nur ein, wenn auch gar nicht beab sichtigtes Verdienst um die Cultur erworben. Die gegenwärtig tagende Session des oberbaierischen Schwur gerichtes weist Fälle so schwerer Natur auf, daß die Blätter beider Parteien nicht umhin können, den ungemein niedrigen Sittenzustand in Altbaiern tadelnd zu besprechen. Es muß in der That ziemlich weit gekommen sein, wenn ein clericales Organ, das „PassoucrTag dlatt", ohne Rücksicht aus diese sonst so verhätschelten Gegenden aus ruft: „Schreckliche Zustände! Jir Niederbaiern ist der Meineid an der Tagesordnung und cs vergeht kein Jahr, wo nicht in den Gerichtssälen zu Passau so und so viele Persönlichkeiten wegen Meineid verurtheilt werden. Und solch erschreckende Beispiele mit verbundener langdaucrnder Zuchthausstrafe können den Meineid nicht bewältigen. Dieses in unsere Sittenzustände tief eingreifende Nebel zu erörtern und davor zu warnen, erlauben wir uns dem hochw. CleruS als ernstes Kanzel-Thema dringend zu empfehlen." Frankreich hat das Septennat. Es soll jetzt das Mac-Mahonat m Gestalt des Wällonats erhalten. Da- Wallonat, d. h. der repu- kanische Senat in der Form des Deputirtcn Wallon, hat begründete Aussicht, mit einer stattlichen Mehrheit Gesetz zu werden. Selbst Gambetta erklärte sich für die Wallonen, nachdem Mac Mahon seine Bereitwilligkeit erklärt hatte, einen nicht auf Grund des allgemeinen Wahlrechts gewählten Senat anzunehmen. Vor Zorn über diese Verbrüderung des Marschalls mit dem rothcn Gambetta schäumen nun die Bonapartistm und Legitimistcn auf. Uns in Deutschland kann es nur genehm sein, wenn die Elemente der Ordnung in unse rem Nachbarland« durch eine gemäßigt-conservative Staatsform ge festigt werden. 1>r. Kenealy ist der Held des TagS in England. In Gestalt sieht Kenealy frappant dem Wiedertäufer Zacharias im „Propheten" ähnlich; eine kleine, dicke Gestalt, mit riesigem langen schwarzen Barte, nur hat er zum Unterschiede von dem Freunde deSJohanncs von Leyden große runde Auaennläler auf. Er scheint es daraus ab-' gesehen zu haben, die ehrwürdigen Formen des Unterhauses gewalt sam zu durchbrechen. So hat er sich, allen Gebräuchen zum Hohn, auf der zweiten Bank der Opposition seinen Platz ausgesucht, über welchen Eingriff die Stammgäste des Parlaments die würdigen Per rücken schütteln. Schon hat er einen Antrag zu dem Tischborn- Prozeß angckündigt und dieses Vorhaben allein ist den alten Hnar- zöpfen so in die Glieder gefahren, daß sie sich besinnen, daß für Mit glieder, die sich gegen die Geschäftsordnung vergehen, cs einen soge nannten Parlamentscarcer giebt, in welche sie gesteckt werden und für unsinnig theureS Geld sich beköstigen können.. Mit der Parla- mentshcrrlichkeit des Fenier Mitchell ist eS rasch zu Ende gegangen. Seine Wahl ist cassirt worden. Der Fall ist insofern lehrreich, als er in Erinnerung bringt, welche barbarischen Strafgesetze in dem freien England bestehen. Auf Hochverrat!) steht nicht nur Todes-, resp. langjährige Zuchthausstrafe, sondern bürgerlicher Tod. Ein verurtheilter Hochverräter verliert alle politischen Rechte, kann nicht erben u. dgl. Mitchell wurde wegen zum Ausruhr aufreizender Zei tungsartikel 1849 zu 14jähriger Deportation verurlheilr. In Van- dicmenSland brach er das Ehrenwort, das ihm eine gewisse Freiheit der Bewegung gestattete nnv entsprang nach Amerika, woselbst er das Haupt der fenischen Verschwörung wurde. Da er sein Ehren wort gebrochen, blieb er 1859 von der Amnestie für politische Ver brecher ausgeschlossen. Trotzdem blieb er, als er im vorigen Jahre Irlands Boden betrat, unbehelligt. Jetzt hat ihm das Parlament die Wählbarkeit abgesprochcn; seine Wühler in Tipperary aber drohen Jedem, der neben ihm als Eandidat sich aufstcllen liefe, mit dem Knochenentzweischlagen. LoraleS und SiichsischrS. — S. M. der König hat am Montag, nach einer (Korrespon denz des Dr. I. aus Weimar, daselbst in Begleitung des Erbgroß- herzvgS die dortige Kaserne besichtigt. Nachmittags fand Tafel im großh. Schlöffe, Abends Aufführung lebender Bilder statt, wobei Werke von Namberg, Pauwelü, Baur, Schnauß, Treuenfels und anderen Meistern, die der Wcimarischen Kunstschule angehören, zur Aufführung kamen. Am Dienstag früh hat sich daS KönigSpaar von der großherzoglichen Familie verabschiedet und ist nach Dresden zurückgereist, wo die Majestäten in den Abendstunden eintrafen. — Fürst Neuß j. L. Heinrich XI V. ^vorgestern Nachmittag 6 Uhr nach Gera znrürkgereist. — Dem emeritirten Nectvr Jacob in Neichcnbach ist das Ehrcnkreuz vom AlbrcchtSorden, dem Advokat Nakc zu Dresden das Ritterkreuz des Verdienstordens, dem Rittergutsbesitzer Günther auf Saalhauscn das Ritterkreuz vom Verdienstorden und dem Lbcr- Bürgcrmeister Streit zu Zwickau das Ritterkreuz des Verdienst ordens verliehen worden. — Das nächste Budget des Unterrichtsministeriums wird dem Vernehmen nach auch die Forderung eines neuen Seminars ent halten. lieber den Ort, wohin die nächste Lehrerbildungsanstalt zu verlegen sei, scheint etwas Bestimmtes noch nicht festzustehen. Die fortgesetzte Errichtung neuer Seminare, verbunden mit derAufbessc- rung der Lehrergchalte, beseitigt am besten den Lehrermangel. — Wieder naht sich ein Bußtag, an dessen Vorabend sogar die öffentlichen anständigsten Conccrte geschlossen, alle Restaura tionen, Wirthschaften und Chantants aber geöffnet sind. Wie viel edle Empfindungen durch die in Dresden so hoch auSgcbildcte Concertmusik geweckt werden, und wie sehr hierdurch der Uusittlich- keit und Rohheit gesteuert wird — will man das denn an maß gebender Stelle noch nicht cinschcn? Soll diese böchst unberechtigte Eigenthümlichkeit Sachsens bestehen bleiben? Wenn dann aber „kein Ton erklingen" soll an dem Abend, so ist cs doch sehr sonder bar, daß im Hostheater Oper sein darf, die auf ihren Verdienst angewiesenen Pr ivatmusitcr aber — schweigen müssen! — Wir erwähnten neulich bei Gelegenheit einer Berliner Bart- gcschichte, daß in einem anderen deutschenLande zahlreiche protestan tische Geistliche mit Vollbürtcn zu finden seien. Wir erfahren nach träglich, daß es gegenwärtig auch in verschiedenen Gegenden unseres engeren sächsischen Vaterlandes, sogar in Städten, solche Geistliche giebt, welche den vollen Bart tragen, wie ihn der Herrgott dein Manne wachsen läßt, und wie ihn der Heiland und die Apostel auch getragen haben, und daß erfreulicher Weise weder die Gemeinden, noch die hohen Behörden hieran einen Anstoß nehmen. Möchte doch die Erkenntnis; sich verbreiten, das; das vollständige Abrasiren des Bartes eine Unnatur ist, von welcher sich auszuschlicßcn ein Jeder berechtigt sein muß, und möchten auch immer mehrere der Herren Geistlichen durch ihr Beispiel zur Beseitigung dieser Unnatur bei tragen ! — Die von uns schon kurz erwähnte Auszeichnung eines Dienstknechtes Wehner muß mit besonderer Feierlichkeit vollzogen worden sein, wie sich aus folgender Zuschrift crgicbt: Zn der Schling dcö landwlrtbschaftlichen Vereins kür Lohme» und Umgegend erhielt am 17. d. der Dlenstknccht Earl Wehner and Lohmen, welcher :;<1 Jahre bei ein und dem selben Herrn, beim Gutsbescher Gabler in Zcchicbke Iren und rechtschaffen gedient, aus Verwendung des genannten Vereins vom landwlrthscbai'tllcl'en Krcisvcrciii zu Drcödc» ein Echrcn- dlplom, sowie vom Spccialvcrein Lohmen ein Geschenk, be stehend in Antcrichr mit schwerer silberner Kette, als Aus zeichnung für seine treuen Dienste. Die Ansprache, welche der Vorsitzende dcö Vereins, Herr Frcnzcl in Dors Wcblcn, bei Uebergabe der Geschenke an den getreuen Knecht richtete, war feierlich und rührend. Die sebr stark besuchte Versammlung nahm innigen Antbell, da eine solche Feier i» derZci,t;ctt, wo die Arbettokrätte des LandwirtbS sehr gelöchert dastcbcn, eine Seltenheit zu nennen Ist. Schon seit einiger Zeit hat genann ter Verein beschlossen, Mähriich an treue »nb langiäbrigc Arbeiter ihrer Mitglieder Prämien zu vcrlhcilcn. Möchten doch diesem Beispiele auch andere Vc daö Arbeiter-Verhältnis; in der Lank zu beben. sungSplan für die neue Johannstadt eingereicht, der überraschen derweise eigentlich vor das Forum der Musikkritik gehört. Tenn nicht weniger wie 20 Straßen sind nach Tonkünstlern genannt. Beethoven, Mendelssohn, Mozart, N. Wagner < hurrjeh!), Schubert, Schumann, Flotow (!), Lortzing, Händel, Herold !Eomp. von „Ter Zweikampf", also vielleicht Duellstraße), Marschner (vielleicht Vam- pyrweg), Kreutzer, Neissiger, Haydn,Liszt Abbee-Eäßchen-), Spohr, Strauß, Zöllner, Gluck, Meyerbeer. Von anderen Notabilitaten ist Luther mit bedacht. Im Ganzen kann Niemand behaupten, daß es diesem wackeren Vorschlag an Harmonie fehlt; nur möchte es dann statt Johannstadt: Musikvicrtcl oder Pianopvlis heißen, denn cS liegt zuviel Musik darin. — Wer einen Begriff davon haben will, wie dringend nöthig die Herstellung der dritten Brücke am Elbberg ist, und wie lebhaft sich der Verkehr auf derselben seiner Zeit entfalten wird, der braucht nur daS Treiben zu beobachten, welches sich auf der jetzigen natür lichen Eisbrücke vom Elbberg aus nach der Stallwiese beim Ponton- schuppen entfaltet hat. Hunderte sind fortwährend herüber und hinüber unterwegs. Es ist ein hübsches, lustiges Winterbild. Uebrigcns ist daS Gerede, daß vort auf Neustadter Seite bereits die Kanonen aufgefahren worden seien, zur sofortigen Verkündigung eines zu erwartenden freudigen Ereignisses, unbegründet. — Wie .vir hören, hat einer unserer jüngst verstorbenen Mit bürger außer anderen Wohlthätigketts-Legaten mehrere Tausend Thaler zur Fütterung der Singvögel im Großen Garten testirt. — Der Kranke..bestand der in der Bicksord'schen Fabrik zu Meißen verunglückten Arbeiterinnen beträgt jetzt 5, da wiederum eine Frau, die geschiedene Krögis, im Krankenhause gestorben ist. Die Königin hat in gewohnter Huld länger als eine Stunde dem Besuche der arinen Verunglückten gewidmet und sich aus das Freund lichste mit Jeder unterhalten. Auch der schreckliche Anblick der Ver stümmelten boten der hohen Frau kein Hinderniß der größten Theil- nahme. Da der Besuch ganz unvermuthct war, fand offizielle Be grüßung nicht statt. — Loschwitz. Am vergangenen Sonntag Nachmittag brach ein Schulknabe auf der Elbe ein und konnte nur mit großer Mühe von den Fährleuten gerettet werden. — Ein brennender Kohlen kasten und was drum und dran ist, war am Montag Abend gegen halb 11 Uhr die Ursache, daß dasFeuersignal der hiesige» Feuerwehr in die fast taghelle Nacht hinaus ertönte, wodurch unser schlasendcs »nd wachendes Torf in eine gewaltige Aufregung versetzt wurde. Nachdem sich aber 10 abcommandirte Mannschaften von der Nich tigkeit der Gefahr überzeugt und Rapport erstattet hatten, wurde Alles wieder still und nur unsere wachsamen Nachtwächter machte» sich weiter bemerkbar. — In einem Hotel der Altstadt fand man gestern Vormittag einen jungen Mann, welcher in der Nacht zuvor dort erschienen war und sich ein Zimmer hatte anwcisen lassen, entseelt auf. Wie sich ergab, hat er durch den Genuß von Cyankali seinem Leben ein Ende gemacht. Der junge Mann ist ein von Berlin gebürtiger, mit seinen Angehörigen aber seit Jahren hier aufhältlicher HandlrmgScommis, Namens Korn, der vor mehreren Monaten bereits in einem Hotel zu Hamburg einmal den mißglückten Versuch gemacht halte, sich durch Erschießen das Leben zu nehmen. Er hatte sich damals den Schuß in den Unterleib bcigcbracht, war im Hamburger Kraul.u- hauS aber wieder lurirt worden und hielt sich nach seiner Wieder genesung seit einigen Wochen nun hier auf. — Ein Victualienhandlcr in der Neustadt ist in diesen Tagen non einem unbekannten Schwindler, der sich für einen Ziüenbesitzer auSgcgebm hat, um 30 Thlr. betrogen worden. Diese Summe hatte Jener nämlich Diesem auf den Kaufpreis von 108 Thlr. für zwei Säcke klaren Zucker und eine Kiste mit .Kaffee d'rau'gezahlt, nach Empfang und Oessnung der Säcke und Kiste aber in denselben nicht die gehoffte Waare, sondern nur Sand vorgesnnden. — Von einem Bierwagcn, welcher rn der großen Brüdergasst hielt, hat sich vorgestern Abend ein unbekannter Vierfreund ein Füßchen Bairisch anneelirt. — Ein junges Drüutchen. Die NumburgerZtg.be- richtct: „Dieser Tage wurde in einer Gemeinde bei Zinnwatd eine eigcnthümliche Hochzeit gefeiert. Die in dem ansehnlichen Alter von hundert und drei Jahren sichende Wstnve Anna K. heirathete nam lich zum vierten Male. Zu ihrem Gatten hatte sic einen sechszig- jährigen Witlwcr erkoren. Die Braut ist tron ihres hohen Alters noch vollkommen gesund und besorgt noch immer alle häuslichen Ar beiten. In ihrem ganzen Leben war Anna K. blos; einmal, und zwar als Schulkind, durch sechs Wochen krank. DaS Hochzeitsfest verlief in der fröhlichsten Stimmung; es hatten sich fast alle Kinder der greisen Braut cingcfunden, darunter der älteste Sohn, ein pen- sionirter Beamter aus Prag, welcher auch bereits das achtzigste Le bensjahr überschritten hat." — Seit <> Zabre» ocstcbt in Obcr - Li cd tcnan bei PulS. nitz ein Krankcnnntcitützungs- mW Forlbiiniiigo-Vcrcin, welcher am Sonntag, 2l. Februar, sein Stnttmgöicsi üicnc. Signalistc» der CamcnzcrGarnison spielten im Eoncen und wlgke »aw einer mit ernsten und vetteren Toasten gewürzten Talcl cin bis iriü. Morgens dauernder Ball. Eoncen und Bat! waren Po» mevr als 4M Männern und iestllcv gescbmücttcn Frauen mW Mädchen besucht, die sich ganz trefflich amnnricu. Die vor einigen Tagen cröffuc'c ncnc Wcinffnbc deS Herrn Zlmgbätznc!, Wilsdinfferslraße:0, I. Etage, bietet einen anae- nevmc», mit einfachem Evmtort anSgesiattcken Aiiicntbalt. ES bereinigt sicv sowohl zum Frühstücksicinnpen, als vom Kühen Abend an cin Kreis >robcr Wclnliebhabcr in heit.rcr Unterhal tung bei dem in hübschen Earaffcn zu > - Liter vom Fasse gegebe nen sinffgen Markgräfler, einem badiichrn A.wiüwriiir, während die übrige reichhaltige und billige Weinkarte mW nicht minder die Acreiiie lalaei, lim "v w, ö.10 "ltt einem einladende» Büffet ausgcstcUtcn taltcn Speisen. »Itter iwnnttlffchl'nüchcrciior tc>wn sich stets irische Braten mW delicatc Sai.w ono; ichnen, .»enirimchail nieder c»uor ^ bervorrnit. Rasche und'rrmwlichc Be Der frühere DirertorderEuropäischcnVekleidungSaladcmie, ^st'umg. lowic die Raume scibtt leine gros c eMm c und zwei Herr Privatier G. A Müller, hat dem Stadtrath einen Benam tleincreViccriO machen kcnAuicntbalt mollig, welcher noch durch das iovialc Welen des dcfgmttcn Inbabciö gewitt .t wird
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