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- Erscheinungsdatum
- 1875-02-21
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187502219
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750221
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750221
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-02
- Tag 1875-02-21
-
Monat
1875-02
-
Jahr
1875
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» Uhr tn der <tjl»«»»>>»r Marirnslrahe lS. «don- nkMknliprel» »inteliddr- Ilch r Mvr! -2P»i>» , durch dir Post r Mark so Piac. Otuzrl.IilumwcrnioPiiic. »ufiag«! 26O00»kpl. glir die Rückgabe eittgc» taiidtcr Manuscripte Macht sich du? ReüchlitM nicht verbindlich. Auseraten-Annal.me au»- VvAl-r in Hamburg. V-rr- lin, LzZicr». ^.'eivrjg. Basel, VreLlau. UraulsnU a. M. — ttucl. ?>I^8o i i Berlin, Leipzig, i^ien. Hamburg, Frankfurt a. M.. Mn», chen. — l-.lubo L to. in ?nan'furl a. M. — l-'r. n, l5lu'riilltp. — Ilu- Va».Lul!Ut.. Nulliu. L cv. m Pari.^. Rr. 52. Zwanzigster Jahrgang. Politisches. Fürst Hohenlohe, zur Zeit deutscher Botschafter in Paris, wird als diejenige Persönlichkeit genannt, welche bestimmt ist, einen guten Thcil der diplomatischen Gesehästslast dem Fürsten Bismarck abzu- nehmen, Gewiß wiro Jedermann dem Reichskanzler die Geschäfts- eAeichterung gönnen; er hat sich mehr ausgebürdet, alsLroSchultern auch des stärlslen ?RaiiueS zu tragen vermögen. Wenn er sich zeit weilig zu längerer Erholung in den Schatten seiner Varziuer Buchen und Eichen flüchtet, so folgt ihm dahin der Wunsch einer dauernden Stärlung seiner Gesundheit. Wir halten es für wenig mehr als müßiges Gereve, daß Bismarck am l. April, als an seinem 60. Ge burtstage, sich pensionnen laßen will. Wohl aber scheint er am Hofe zu Berlin abermals erhöhten Schwierigkeiten zu begegne^. Ihm be freundete Kreise sprechen von „Reibungen", in deren Bewältigung sich seine Kraft verzehrt. Mir Wem sich Bismarck reibt, wer soll cs bestimmt sagen ? Ist es die russische Partei, der er zu wenig zu Webe thut? Sind es die Elcriealeu, die Bismarck als den Kirchen- feind dein religiösen Sinne des Kaisers verdächtigen? Grollen die Feudalen über seine wahrhaftig doch nicht zu große Nachgiebigkeit gegen constitutioiwlle Staatssorderungcn? Nur Verinuthungen sind bei der Reserve, die allseitig beobachtet wird, hier gestattet. So oft die französische Rational-Versammlung cS unternahm, die Verfassung unter ein Nothdach zu bringen, so oft scheiterten sie mit dem Versuche. Trotzdem ermüdet sie nicht. Wie der Natur forscher einen Gegenstand von allen Seiten betrachtet, umwcndct, prüft, abermals untersucht und nicht eher abläßt, che er ein wissen schaftliches Resultat erreicht, ehe sein Experiment gelungen, also die Versailler National - Versammlung. Diesmal scheint sic nicht um sonst gearbeitet zu haben. Für Durchführung eines leidlich kon servativen Senatsgesetzes sind neue Vorschläge vereinbart, die auf eine Mehrheit, wenn auch auf keine stattliche, imposante Mehrheit rcchncn-dürfen Von den dreihundert Senatoren soll der Marschall- Präsiüeut keinen einzigen selbstständig wählen, wie er ursprünglich beabsichtigte. Vielmehr soll die National-Versammlung 10 ständige Senatoren ernennen, deren Amt ein unwiderrufliches ist; die übri gen 225 sollen nicht traft des allgemeinen StinrmrechteS, sondern von den General- und den Arrondissemcnts-Räthen und einem Dc- legirten jedes Munizipal-Rathes in den Senat entsendet werden. Dieses Arrangement findet natürlich seine Gegner an den Bvna- partisten und Repa listen, welche überhaupt keine definitive Verfassung vereinbaren wollen, die nicht entweder den kaiserlichen Prinzen oder Heinrich v. als König an die Spitze Frankreichs bringt, sowie an den Republikanern, die zwar einem Senate zuzustimmen sich citt schlossen, aber nur einem, der aus den allgemeinen Wahlen hcr- vorging. Der kaiserliche Prinz wird sich «unmehz-, wie Cassagnac strah lend im „Paps" meldet, vollständig der Leitung der imperialistischen Politik widmen. Lulu hat nämlich soeben seine Eadeltenprüfung in Woolwich bestanden und verläßt die dortige Kriegsschule mit einer Nr. 7. Wir kennen die englische Examcnordnung zu wenig, um zu ersehen, ob die niedrigsten oder die höchsten Ziffern die beiten Eeu- surcn bedeuten, Nr. 7 also eine Art Mittelmnss sei. Selbst ange. nomineiiMtas; die 7 keine böse 7 sei, so klingt es doch verdächtig, wenn Eassagnac cs rühmt, dieses Ergebniß sei um so ehrenvoller, als Lulu in einer fremden Sprache geprüft wurde. Wir entsinncn uns vielmehr, daß Lulu bei der letzten Prüfung ganz gehörig durch siel. Es ist offenbar dafür gesorgt worden, das; dieses Skandalen sich nicht wiederhole. Und wenn auch Talent unv Fleiß des Prin zen selbstständig die Examenarbeit gelöst hätten, so gehört doch zu einem cnglischenLieutenant nicht so viel Wissen, als daß man darauf besonders stolz zu sein brauchte. Wie dem auch sei, der kaiserliche Prinz wird jetzt von der kaiserlichen Partei als das sichtbare Ober haupt betrachtet, das jeden Augenblick bereit ist, sich den kaiserlichen Herinelimnantel um die Schulter» hängen zu lassen. Ueber kurz oder lang wird uns der Telegraph den Wahrspruch der Wiener Geschworncn in dem Proccß Ofenheim melden. Dieser große Skandalproccß verlief gegen sein Ende unter dcir Aufregungen, die ihn mährend seiner ganzen Dauer begleiteten. Nach der Ver- theidigungsrede Neuda'S erhob sich Graf Lamezan zu einer Replik, in der er mit conccntrirter Kraft seinen Angriff auf das Bollwerk des Angeklagten richtete Gras Lamezan hat sich im Lause des ProccsseS zu einen» Redner erster Ordnung entwickelt. Er ist unter dein Processe wunderbar gewachsen; aus dein Redner innerhalb der GerichtSschranlcn ist er zum Verfechter ewig gütiger sittlicher Prin- cipien geworden, ein begeisterter Prophet des Sittengesetzes als der Grundlage des Staates. Den juristischen Ausführungen widinete er weniger Sorgfalt; in deren Vorführung ercellirte der Vertheidiger. Der Angeklagte sprach schließlich über eine Stunde lang. Unzählige Male mußte ihn der Vorsitzende zur Sache, zur Ordnung rüfen, Abschweifungen und Beleidigungen rügen; Ofcnh im spielte das Instrument der Rührung mit gewohnter Virtuosität; er schildert»; seine unschuldige Familie, die ein Schuldig! der Geschworncn iir'S Verderben stürzen würde. Er hoffte, daß in der Frage, die für ihn laute: Sein oderNichtsein? die Geschworncn auf alle neun Anklage- Punkte ein Rein! antworten werden. Nun resümirte der Präsident v. Wittmann den ganzen Proceß. Dabei entwickelte sich folgende hochdramatijche Scene: Als der Präsident beiin fünften Fragepunkt angelangt war, versprach er sich und begann wieder mit dein vierten Aragcpunkte. Der berschende Richter, Herr von Managetta, machte ihn aufden Jrrthum aufmerksam, Baron Wittmann griff nach seinen Auszeich nungen, sprach dann einige Worte weiter, immer tonloser, seine Züge schienen sich zu verändern, er suchte sich nach einmal zur Fortsetzung auszuraffcn, da neigte er sich zur linken Seite und richtete sich vom Stuhle auf. In demselben Momente fiel er mit der ganzen Wucht seines Körpers in den Raum zwischen seinen und denStuhl des Bei sitzenden v. Managetta. Der dumpfe Schall eines schweren Falles Tageblatt für Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: LiepschL Nkkcharö^tn Dresden. MItrrdacteur: Or. LinN Für daS Feuilleton: Kn<«i«!e wrrden M»«»en. w ang-n»»v»«' ,d,z«si?. »Udr, Lomuaz» b,r MM-g« »L Udr. Ja Lialiadu »rode iilyiur g-Ne «de» NüLm. « vdr. , - Der Raum einer «in- »»dliiiien VeMjei'.e Idftet W Pia-. »mgrjandt di» geile S» PIgc. kinc (ÄaraiiUe i»r da» »och Mag ixe SgchU» nr.> Ser Jalerüte niird nicht gegeben. A-.'.r-v'i-.'t!ge Unnoneen» UaiUoz, non un» »ude« k uau.'N Mrmen und Per« tonen ,->><rnkn wir »ne gegenPrünumerando» ^äiliuua durch Brtis- uiorkrn oder Poftrini-Ul» tunz. dieuu Lüben kosten I- Ptge. Intere.1! tue die MontogL - giuminec «der noch einem Fejung» «ic Pclilzeae A Mc. Dresden» Soiuitag, 21. Februar 187». füllte den Saal. Der Präsident war ohnmächtig geworden. So blitzschnell war das Alles geschehen, daß es nicht mpglich war, den Tahinstürzenden aufzusangcn. Tie beisitzenden Mlhe hoben init Hilfe des Schriftführers und der Haussiers den schweren Körper. — Der Präsident ivurde von ihnen aus dem Saale getragen. Stum mes Entsetzen bemächtigte sich der Geschworenen, des Publikums. Der Angeklagte schnellte von seinem Sitze empor, gcistcrbleich blickte er auf die schreckliche Scene, kzann ergreift er das vor ihm stehende Schleudern und rutschte nach den Kegeln hinunter. Dort schritten i,Arm in Arm ein Herr und eine Dame und dicht hinter ihnen ging /in vielleicht ^jähriges Mädchen. Plötzlich lagen diese drei Personen, die öer Schlitten ziemlich unsanft berührte, auf der Erde. Da das Kind sofort sehr schrie, die Leute auch nicht gleich wieder aufstanden, so sah die Sache auS der Ferne gefährlich aus. Ter Kutscher sauste natürlich davon und war in wenigen Augenblicken nach der Brücke um die Kirche gefahren. Näher tretend, iahen mir die Nute gluck- GlaS Wasser und eilt dem Präsidenten zu Hilfe. Die Geschworenen! sicher Weise munter wieder aufstehen und hörten irur, wie sie sich erhoben sich. Da steigen einige Mitglieder des Bureaus arzf ihre ^ in Bewunderungen über die so überaus praktische Bod.enbeschaffen- Sitze und rufen in das Publikum hinein: Ein Arzt, ein Arzt, ist heit ergingen. Diese östliche Abdachung des Theaterplatzes muß an kein Toctoz^rnter den Zuhörern? Hundertfach wiedcrhallte der Bus, j maßgebender Stelle doch sehr schön gesunden werden! — Repertoire der königl. Hoftheater. Altstadt. Sonntag: Ricnzi. (Anfang l z?.j — Montag: Donna Diana. — Dienstag: Figaros Hochzeit. — Mittwoch: Götz von Berlichingen. (Anfang 12?- Ermaß. Pr., — Donnerstag: Jphigenia in Tauris. Oper.) — Freitag: geschlossen. — Sonnabend: Die Rcgiments- tochter. — Neustadt: Sonntag: Gottsched undGellert. (N.e.) — Montag: Robert und Bertram. Anfang — Dienstag: Wie ner in Paris. Er hat Recht. Ter Präsident.— Donnerstag: Mario, und Magdalena. — Sonnabend: Uriel Acosta. In allen den drei Fällen, in denen während des letzten da ereignete sich ein neuer erschreckender Vorfall. Eine Daine im Zuhörcrraum stürzte plötzlich zusammen, sie war ohnmächtig gewor den. Die Verwirrung steigt, mittlerweile wird die Arme hinaus in die frische Luft des Vorsaalcs geschafft, wo sic gelabt wird. Die Bewegung wird immer stärker, der Lärm wächst, da erscheint der Staatsanwalt Graf Lamezan am Gcrichtstische, bleich, beivegt, er schüttert. Er winkt mit der Hand, er giebt ein Zeichen,' daß er sprechen will . . . Stille. „Ich bitte uin Erhaltung möglichster Ruhe — sagt er — ichck'itte^um Stille — cs geht dem Präsidenten schon etwas besser." Beifallsrufe werden laut, der Staatsanwalt eilt zum Kranken zurück. Die Geschworenen verlassen ihrcZOiye, ebenso der! Vierteljahres sächsische Geschwornengerichlc Todcsurtheile ausge- Angcklagte. Unter großer Aufregung wurde die Sitzung vertagt.! sprachen haben, wurden letztere durch Se. Majestät den König in Der Präsident hatte, uni sich bei Kräften zu erhalten, in den letzten! lebenslängliche Zuchthausstrafe umgewandelt. Ta sich unter jenen Tagen an 100 Gramm Ehinin genommen. Die nächsten Tage wer den uns ausklären, ob in Oesterreich der Betrug, wenn er riur im Großen betrieben und fein ausgeklügelt ist, straflos bleibt. Locales und Sächsisches. — Ihre Majestäten der König und die Königin begaben sich gestern Vormittag halb 10 Uhr per Eisenbahn zu einem Besuche an den großherzoglichen Hof nach Weimar. Im Gefolge der hZhen Herrschaften befanden sich die Herren: Generaladjutant Krug ron Nidda, der Oherhosmcistcr v. Lüttichau und die Hofdame Gräfin von Einsiedel. Tic Rückkehr steht nächsten Dienstag bevor. Am groß- herzoglichen Hofe sind größere Feierlichkeiten in Aussicht genommen, da es der erste Besuch ist, den König Albert seit seiner Thronbestei gung in Weimar macht — Ihre Majestät die Königin hpt sich nach dem „Dr. I." vor gestern Nachmittag 0? 1 Uhr, begleitet von der Hofdame Gräfin v. Einsiedel, der Frau General v. Hausen (Directorialmitgliev des Albcrtvercins) und dem Oberhofmeisier v. Lüttichau per Schlitten ! nach Meißen begeben, und die noch im dasigcn Krankenhausc befind- ^ bei der Explosion >dsr,Sicherheit§züiiderfabrik verunglückten, ! Fällen Mordlhatcn befanden, die von ganz ungewöhnlicher Rohheit Angegeben, darf man wohl annchmcn, daß König Albert ebenso wie seit; verewigter Vater kein Todesurlheil vollstrccken läßt und somit in Sachsen die Todesstrafe thatsächlich aufgehoben ist. — Masevr und Scharlachfieber sollen jetzt ziemlich stark unter den Kindern der Oberlausitz aussieten, so daß in mehreren Dörfern der Bautzener Gegend, z. B. in Malschwitz, die Schulen geschlossen werden mußten. Auch aus Dresden hört inan von mehreren Er krankungen dieser Art. Wir wollen durch diese Nachricht die Eltern nicht ängstlich nzachen, denn zu jetziger Zeit taucht allemal in jeden: Jahre eine solche Heulmeier« auf, die ihren Ursprung gewöhnlich hinter dem Lhaisenhause hat. In der Ob.:!--sitz wie in Dresden sollen sich übrigens Masern uyd Scharlach b . noch ziemlich an ständig aufgeführt haben. — In der Pirnaische» Straße w...i e vorgestern der Gott leuba« Botenfuhrmann, der neben s.inein vor einer WiAhschast haltenden Geschirre stand, von einer vorübersahrenden Droschke um gerissen und dadurch etwas coniniiouin, zum Glück aber nicht ge verletzt. — In einem kleinen Logis der vierten Etage eines Hauses der lichc", jetzt von Albertinerinncn gepflegten Arbeiterinnen besucht. Die Grüncstraße, welches von einer betagten Kausmaimswiltwc allein Rückkehr Ihrer Majestät von dort erfolgte Nachmittags 5 Uhr. Äy! bewohnt ivurde, und das vorgestern Abend von der Polizei auf cr- !dcr königlichen Tafel, welche Nachmittags 6 Uhr stattfand, bat Sr. folgte Anzeige, daß die genannte alte Frau seit zwei Tagen sich »ich! habe sehen lassen, geöffnet worden war, fand man die Inhaberin todt auf den» Fußboden liegen. Ein Schlagfluß hatte ihrem l .bcu, ein jähes Ende gemacht. -W Ein Trompeter des GarderciterregimentS verlor vor ein paar Tagen sein ganzes Baarvcrmögen im Betrage von 500 Mark, die er in einem Schnupftuche barg, er hat bis heule iwchsnichtswieder erlangt. Ter arme Trompeter!! — Durch den großen Schnee werden die Vögel, da ihnen im freien Felde alles Futter mangelt, in die Städte und Dörfer aerrie ! Durchlaucht der regierende Fürst Neuß Heinrich XIV. Thcil gcnc:r ; men und sjch nach Aushebung der Tafel aus Anlaß seiner demnächst ! bevorstehenden Abreise bei Ihren Majestäten verabschiedet. Auch uvar Se. Exccllenz der Botschafter Oesterreich-Ungarns am königl, ! großbritannischcnHofe,der hier besuchsweise verweilende Gras Beust, mit einer Einladung zur Tafel beehrt worden. — -Rach vorangegangener schriftlicher Reifeprüfung fanden i unter Vorsitz des Geh. SchulratheS Professor 1>r. Schlömilch am IN und 10. d. auch die mündliche» Maturitätsexamina der Ncu- städler Realschule (Rector Professor Dr. Nicmeyer) statt. Von den ^ bcn, um sich dort Nahruugzu suchen. So sahmandengeslornM.w- 20 Abiturienten konnte 27 das Rcisezeugniß ausgestellt werden. -— Der volksivirthschastsiche Artikel der heutigen Sonntagsbei lage ciuhält^dcn Beginn eines Vortrags, der in einem lqzrdwirth- ! schaftsichen Vereine der Provinz Brandenburg über die Frage gchal- ' tcn wurde: Was können und wollen die Socialdemokraten? Dieser Vortrag ist einer, vom Superintendenten Kanngießcr zu Rathenow s herausgegcbcnen Flugschrift, die-zur Bekämpfung der socialdcmokra- ! tischen Lehren hcrausgcgeben werden, entnommen. — Gestern Nachmittag ward die Leiche des am Dienstag gc» ein ganzes Volk Rebhühner t» Stück mit demt Raben gemein schaftlich auf dein Bismarckplatzc im Schnee herumhackcn, um etwas Nahrhaftes zu erwischen. — Der aus der Hcinrichsstraße zu Glauchau wohnender Weber Zcimcr versetzte am 18. Februar seiner Haushälterin Sophie Rcntsch mit einem Beile verschiedene Hiebe auf den Kops; der Schä dcl der Rcntsch wurde zerbrochen, und sic fiel bewußllcs nieder. Der Attentäter ergriff die Flucht und suchte den Tod in den Fluthcn de .. Mühlgrabens" E/, ein Wiltwer, hintcrlaßt vier unerzogene Kinder; ! Abend aus der Leipziger Bahn zwischen Sommerfeld und Borsdorf, sein Leichnam ist noch nicht ausgefundcn morden, so schrecklich gctödtclenLocomotivführerS Linde mann von der Eon-! — Die Gattin eines in der Großen Brüdergasse zu V Prdienstraße aus nach dem Neustädtcr Kirchhof gebracht. Ein länger Zug von Eisenbahnbeainten, namentlich Beamten der Leipzig-Dresdner Bahn, folgte dem Traucrwagen, welcher die irdische Hülle des inmitten seiner Pflichterfüllung vom Tode er eilten Mannes trug. In der Mitte des Zuges ward eine umflorte Zahne getragen; wir hören, die Fahne der Corporation der Beamten der Leipzig-Dresdner Bahn. Wir sagten schon früher, daß Herr Lindeinann einer der ältesten und gewissenhaftesten Führer dieser Bahn war und von den Vorgesetzten, den Eollegen und den Unter gebenen gleich geschätzt ward. Nach mehr als MjährigcrThätigkcit war Herr Lindemann, glücklich vcrheirathet und kinderlos, nunmehr entschlossen, von seiner Stellung abzutretcn und den übrigen Thcil seines Lebens in wohlverdienter Ruhe zu genießen, zumal er sich in mehr als guten Vcrmögcnsvcrhältnissen befand. Tie Ruhe des' Todten wird nun freilich kein irdisches Ereignis; mehr trüben. — Wie eine im Dccembcr vorigen Jahres zu Plauen i. V- ! vorgenominene Volkszählung ergiebt, hat sich die Hauptstadt des Voigtlandes seit 1871 um 5604 erhöht; sie betrug Ende 1874 26,959 Einwohner incl. 508 Militairs. — Wie lange haben seiner Zeit die Ketten an der katholischen Kirche das allgemeinste Mißfallen erregt und wie lange werden noch Hunderte und Tausende vergeblich klagen müssen über das in schrä ger Linie nach den Kegeln an der katholischen Kirche zu abfallende Pflaster des Theaterplatzes? Vorgestern Abend waren wir wiederum Zeuge eines nur durch die jämmerliche und abschüssigeBeschaKenhcit deS dortigen Pflasters her»o»gerufenen Unfalles, der glücklicherweise noch gut endete. Der Kutscher eines DroschkcnschlitteuS, von der Hauvtwache her kommend, mußte gerade vor der Kirche und M,z richtig nach rechts avSweichen, dadurch geriethdcr Schlitten etwas ipS Bautzen wohnendenGeschäftStrcibcndcn, Frau B., war neulich inRcichenbach als Taufzeugin geladen. In heiterer Stimmung bot derselben ihr Mitgevatter ein Feld- und Wicscngrundstück im Betrage von circa einem Scheffel Fläche zum Kaufe an, und wurden Beide um den Preis von 2 IM Mark handelseinig. Durch die dortigen GewerlS- gcnossenschasten ist nun dieser Tage der Fran B. mitgcthcilt worden, daß unter den erkauften Parzellen ein mächtiges Braunkohlcnslötz sich befinde, dessen Ausbeute ihr einen jährlichen Reinertrag von weit über fünfhundert Mark sichere. Gewiß eine lohnende Ge vatterschaft! — Ein treuer Arbeiter, der seit dreißig Jahren ununterbrochen bei eine» Herrn, dem Gutsbesitzer Gabler in Zazschke, gedient hak, der Knecht Karl Wehncr, erhielt vom Landwirtschaftlichen Verein ;u Lohmen in Anerkenntnis; feiner treuen Dienste am 17. Februar in der Sitzung besagten Vereins durch dessen Vorstand Frcnzel aus Dorf-Wehlen eine schöne Ankeruhr mit schwerer Kette überreicht, ebenso ein Ehr-n-Diplom des königlichen Kreisvereius zu Dresden. — Metcorologisclie Notizen und Andeutung beS W! ttcrungSgange ö. Aus mtteorolo>M'c» Tabellen, welck'e regelmäßig uack» ?u Dresden augcstcUtcn BcobaRiuiigcii aügcscrtigt worden sind, Ist ersick'tlick', daß in der Umgegend von Dresden kür die im Februar statlbabciidcn Wintrick tuiigcli in Betreff kor Tage, an welchen vorbcrrschcnd diese Windrichtungen siattfinten, die mittleren Fable» sind: X.-Wiud i, Ru. I, 0. KO. 9. I. KVV.'S. vv. 7. RZV. Windslülc 5>. «One Reibe vo» Jab e» nacheinander war eine und dlesclbe Windrichtung vorherrschend an Fcbeuar-Fagen zu »otircu: so verrichte in den Zähren 188> biS >842 der Südostwind ii» Februar vor, »ur das Jahr >88» machte davon eine Ausnahme, indem i» diesem Jahre ver Nordwektiviich im Februar vorherrschend >va,r. Dan» Mden von 1846 «bis 1354 in jedem Februar hauptsächlich Westwinde statt. Bon dieser Zeit an iw mff !n jedem-Jahre eine andere
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