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- Erscheinungsdatum
- 1875-02-15
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187502151
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750215
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750215
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-02
- Tag 1875-02-15
-
Monat
1875-02
-
Jahr
1875
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«iwck-.iiki-'l'A» 1 Uhr In der axpediiion Mariensirate I». «don »,"trlck «usla-r! 2600ü»k»l. tzllr dl« Rüekgab« ringe» sind««« Manulcridte «oih, sich dl« »iedneaon picht verdludlich. . Jns«rat«n-Unnl>r>me au»- Ioürts: U«a»»n->t»i« u,,a V>»I,r in Hamvnrn, !»er> >In. Wien, Ueiprin, Balkl, vr««Iau, ffranffurt n.«. — liuch diu,»« j» Bcilln, Lclpjtzi, Wie», Haniburg, Nronksurt a, M,, Mün chen. — Vaud» L 0«. in Nlankfnrt a. M. — )r. V«ipt i» Tdemnid. — II». l»»,l,«Ntta. Huilier L ->ta ipiirt». Jnlera«, werden H>»rten- «-.ernbe r> angenom««» d>« Ad. ü Udr, Eoimi»» dt« M»ag»»r u>,r. g» v!r»j>adt: grohe Klofttr palje s bis btachin. 4 Uhr - Der Raum einer rin ivaiiiqe» Pelttjett« losiei l, Pß, itingejand« di« Zeile NN Pi»e. Euu »iaranlt« iür dal »uchiilägige Erichet- Iie» der Inserate wir» nicht gegeben. Auiwurtige An»»»-«»» Sinsiragc van uni unde- lannlcn Firmen und Pcr- sancn inseriren wir nur acgenPranuinerand »» Zäh! nng durch Aries inarlk» oder Posieinja!- lung. Arun Silben lojlcn IN Pigc. Ins-ruik >ur die Montags. giuittin-l oder »ach imei» Jesiiag- die Pcliljeile i!b Psge Rr. 4«. Zwanzigster Jahrgang. Tagcsgeschtchte. Deutsch«- Reich. Fürst Biömarck sprach sich zu einigen Abgeordneten sehr gereizt über die »Annahme des »Birchow'sche» Antrages lmAbgcorrnctcnhauic auö «wonach die fltegierung auch sitr die preußische,, Wcstprovinzen eine neue Kreis- und Provin- zlalorbnung vvrlcgcn sott) Bismarck erklärte, die rllcgierung werte der darin enthaltenen Aufforderung nicht cntiprccheu. I» »Vcr- bindung mit dein gestrigen Votum cursirtcn iicuerdingö sehr be stimmte Gerüchte über Enlenburg'ö und Eainphauscn'o »Itücltrttt, die aber sämmtlich falsch sind. Wahrend Herr Heget in Berlin bärtige Gcislllchr verab scheut, sieben laut Mittheiiung auö dem GrotzhcrzogthuinDarm- stadt, dem Land der ehemaligen Bart-Vcrvö»u,igü-Ukatt-. Schnurr- undKinnbärte bei donigen protestantischc» Geistlichen in schönster Blütbe. Wie baö »Berliner Eonsittorlm» eutlchicten bat, ist noch nicht bekannt. ES scheint, daß die hochwichtige Frage sehr reiflich erwogen wird. Frankrcict». Die franwsüche Nationalversammlung hat be kanntlich da» Senatgesetz im Ganzen mit 208 gegen Stim- mcn abgelchnt, nachdem sie eben zuvor die einzelnen Artikel dicjeö Entwurfes Zinn Thcil in amentirter Form angenommen hatte. In Folge dieser Abstimmung hatte sich eine grosze Aufregung der Parlier Bevölkerung bemächtigt. Eine ungeheure Menschenmenge drängte sich aus de» Boulevards. Baisse und Hausse wechselte an der Bdrse in rascher Folge. Man scheint taö Gefühl zu habe», hast die Dinge zur längst prophezeiten KrisiS treibe». Die Ver werfung der Vorlage erklärt sich daraus, taf< die Legitimislcn, welche an den ersten »Abstimmungen nicht Thcil nähme», schlieft- !ich mit den übrigen conscrvativcn Parteigruppen Vvtirten. Nach der Nat.-Ztg. soll der Maischall Mac Mahon nmnnehr entschlossen lein, unverzüglich ein neues konservatives Kabinct zu bilden, welches am Montag, dem nächsten Sihungotagc, vor die Kammer treten und derselben ein Regien»,goprogra,um vorlcge» würde, ras ein neues Wahlgesetz und das Recht des Veto ttir den P.ar- schall Mac Mahon fordert. ES braucht nicht erst hcrvorgehobcn zu werten, daß eine Katastrophe in Frankreich immer rnivcrmcid- lichcr erscheint, da die volitisäieKrisiS in der eine» oder andere» Webe ihren Abschlufj finden muh. England. Der Eolonial-MinisierEarnarvon überreichte der Königin die KriegSkculc des FidjlkSnigg als Symboi der Herr schaft über Fidfl. — Der Strlkc im südlichen Wales vermindert die Kohienausiuhr wöchentlich nm Eentner. Amerika. In den Vereinigten Staaten herrscht überall eine Kälte, wie sie seit 40 Jahren nicht bagcwcsen. Der Verkehr Ist a» vielen Orten eingestellt. Locales unv Sächsisches. — Nachdem letzten Freitag eine Vorversammlung von Seiten eines Thcils der neuen Stadtverordneten abgehalten worden war, in welcher beschlossen wurde, den ersten Vorstandspostcn dem Herrn Justizrath Br. Schasfrath zu übertragen, trat vorgestern bei Hclbigs der bei obiger Versammlung nicht einbernfene andere Thcil der Stadtverordneten, und zwar in einer Anzahl von circa 5)0 Mitglie dern, zu einer Vorbesprechung zusammen. Mit meistens Stimmen mehrheit wurden folgende Herren zu nachstehenden Acmtcrn vorge schlagen: Vorstand: Herr Hofrath Ackermann, Herr Fabrikbesitzer Jordan, Herr Adv. Emil Lehmann. Zu Schriftführern die Herren Adv. Siegel, Adv. Schubert, Buchdruckereibcsitzer Hentlcr und Ober lehrer Or. Wehlte. Es scheint, daß es dem neuen Eollcgium an Energie und Thatkraft nicht fehlen wird. — In nicht zu ferner Zeit, wahrscheinlich nach Ostern d.J. sollen im ganzen Lande die Abschätzungen auf Grund des neuen Einkommen-Steuergesetzes vor sich gehen. Das Finanz ministerium hat hierzu bekanntlich eine Instruktion an die Ab- schätzungs-Commissare erlassen, worüber der LandcSculturrath und die Handelskammern sich gutachtlich geäußert haben. Der Dres dener Handelskammer gebührt das Verdienst, die vielen Unzuträg lichkeiten am schärfsten hcrvorgehobcn zu haben, die eine Ausführung gedachter Instruktion bewirken würde. Hoffentlich verschließt sich das Finanzministerium nicht den sachlichen Gründen, die in diesem Gutachten vorgeführt werden. Die Schlußanträge der Dresdner Handels- und Gemerbekammer lauten: »> dem Finanzministerium zu erklären, daß durch lene In struction der »Abschätzungö Eo»,Mission schon sür die Zwecke der Einschätzung zu weit gebende Befugnisse eingerämnt werde» und daß dadurch thatfächllch und über die Intentionen des Gesetzes hinaus ein bevcnklicheS und allgemeine», be rechtigten Unwillen erregendes Eindringen in die Pribat- verhältnisse der Steuerpflichtigen ungebahnt wird; b) daß die Verpflichtungen zu derartigen specicllen Nachweisen und Auö- kunstserthciiungen den Bethciligten nur in dem Falle und auch dann nur in den schonenbstcn Formen angesonncn werden sollte, wenn es sich um die Begründung einer von ihm ange brachten Reclamatio» handelt; e> daß die Bestimmungen über die Einschätzung des Einkommens von Liegcnschasten «Ab schnitt IV.) mit ebensoviel Schonung als dieieiiigc» über die Einschätzung deS Einkommens auö Handel unv Gewerbe (»Ab schnitt viu.) mit äußerster Strenge abgesaßt sind uno daß hierin eine offenbare Rechtöungleichheit zu liegen scheine. Daß dieses Urtheil nicht zu hart ist, wird jedem Auge klar, wenn es liest, was die Commission bei der Einschätzung deö gewerb lichen Einkommens beachten soll. Nicht nur hat dieselbe danach l) Aeußere Merkmale, alö -0 die Zahl der Gebisse» und Arbeiter, b> die Zahl und Beschaffcnbcit der Pressen bei Drucke reien, «) die Zahl und Beschaffenheit der Gänge bei Mühl- werken, ä) die Zahl und Tragiäblgkelt der Schiffe bei Schiffern, B die Zahl der Pferde bei Lohnkutschcrn, Funrlcutcn w.. k) die Zahl und Beschaffenheit der Wcdstüble bei Webern unv Wir» kern, 8) die Zahl unv Gattung der Spindeln bei Spinnereien, >0 die Zahl und Größe der Drucktische bei Druckereien, i> die Zahl und Gattung der verschiedenen Maschinen und Werkzeuge bei anderen Gcwerbtrcibcnden als werthvollen Anhalt zu betrachten, sondern auch . 2) von den Steuerpflichtigen die Vorlage ») der Bilanzen, b) einen speziellen Auszug aus den Büchern über baö Gcwinn- unb Vcrlust-Conto zu fordern, ferner >1) sich nach Befinden darüber z» vergewissern. ») welcher Betrag an Zinsen deS von dem Steuerpflichtige» In seinem Ge schärte angelegten eigenen Kapitals, b) welcher Betrag an HauShaltungökosten vorweg in den Büchern verausgabt worden ist. auch Mitrebacteur: 0r. kl«ill iMoi'szr. Für das Feuilleton: H.n«lv1«r »»rti»»»»». Dresden, Montag, IS. Februar 187k» Z- 4> Rücksicht zu nehmen !-s aus die Lebensstellung und den äußeren Aufwand und l>) au! die Höbe tcS Micthzinses des vd» rem Beitragspflichtigen ermicihctcn Quartiers, 5> endlich die Unterlagen, welche ns durch die Ergebnisse der Gewerbe- und Personalttcuer, ü> durch städtische Veran lagungen geboten sind, Rücksicht zu nehmen unv «>> in Zweifelöiälien die erlangten Bilanzen der Prüfung eines Sachverständigen zu nntersiellcn, 7) die Prüumg der Bilanzen daraus zu richten, ob die selben den Vorschriften deö Handelogcsci>bucheö uno dem Ge brauche eines ordentlichen Kaufmanns entsprechen. Eine größere Fülle von Erörteru»go»iatcrial zu bieten, ist überhaupt wohl nicht denkbar. FürDrcsden allein würde ein solches Eindringen in die Privatverhältnisse das Ausbieten einer ganz an sehnlichen Masse Abschätzung«)-Eonnnissare nöthig machen. Sach kundige taxiren, daß zur Ausführung jener Instruction in Dresden allein 25 Abschätzungs-Commissionen, n 12—15 Mann, erforder lich sind. — In der Bürgerschaft sind Zweifel entstanden, ob Corridvre, Gänge und Vorsüle vvm Stadtrathe auch unter die bewohnten Räume gerechnet werden, für die. wenn sie 8 Quadratmeter groß sind, ein Wasserzins von 2 Mark zu entrichten ist. Auf Erkundig ung an zuständiger Stelle haben wir erfahren, daß Eorridore, Gänge und Dorsale, ebenso wie Alkoven und Bodenräume, einem solchen Wasserzinse nicht unterliegen. — Der durch die Dresdner Mai-Ereignisse und seinen spätem Aufenthalt in Waldhcim bekannt gewordene Musikdirector »August Rockel ist i» Wien von einem Echlagaufal! betroffen worden, so daß man an seinem Auskommen zweifelt. Rockel sott sich in bitterer Noch befinden. Gewiß läßt seine »Partei den schwergeprüften Mann, der ein durchaus chrenwerthcr Charakter war, nicht darben. — Die Kälte des bisherigen »Winters bat in der »Nacht vom 13. zum 14. ihren Höhcgrad erreicht. Wir Horen, daß an der Ost seite der Stadt die Kälte am empfindlichsten gcwesen ist. »An frei liegenden Thermomctem, so in Lüdicke's (hochgelegenemz Winter garten, herrschten gegen »Morgen 18 Grad, im Schüme'schenGrund- stück am »Windmühlenberg 10 Grad, auf der Elbbrücke indeß nur 14 Grad, in Blasewitz am Walde 17, an der Eibe daselbst nur 12 Grad. Das Wasser hält bereits Wärme, seit die Sonne nicht mehr gar so schräg über unseren frwrenden Erdball leuchtet. Oberhalb Dresden gmg der Elbstrom gestern »Mittag noch mit Treibeis, das aber bald sich stauen dürfte. — Die Gabelsbergcr-Feier, welche alljährlich vom königl. stenographischen Institute nnv dem hiesigen Slenvgraphenvereiii veranstaltet wird, ging am Sonnavcnd im Belvcrcre ecrBrühh- schen Terrasse mit gcwobnkem Glanze vor nch. Dein wisscn- schattlichc» Theile der Festlichkeit wohnte mit lichliicbci» Inter esse bcr Staats,ninistcr des Inner», von Nosiitz-Wattwitz, bei. »Nachten, die Belvcderckapette nntcr Putibold'o Leitung drei Eon- certpieccn mit gewohnter Präclsion vorgeiragen, entrollte Stadt» Hauptknsscn-Evntroleur Krumdel» ein Bild von dem ge.zcnwär- ligcn Stande der Gabclsbkrgcr'schcn Stenographie. Ziffern sind nicht Jedermanns Sache, der »Vortragende grnppirtc jedoch sein Zahlcnwcrt reckst übersichtlich. Ata» ersah daraus, daß die Zahl der Jünger Gabelsbergcrch lährUch um viele Tausende wächst unv daß besonders die Einführung des stenograplstschcn Unter richts an den Mittelschulen von de» besten Enoigcn begleitet ist. Hieraus hielt Ge». Rcg.-Rath Häpc einen längeren Vortrag über das Thema: Kau» die Eabelöbergcr'schc Slenographie Volksschrfft werten? Redner fiihrtc aus, daß ein lcdhaites Bc- dürsniß vorhanden sei, die Volksschriit aus die lwck's»nogiic!,sle Stuie der Einfachheit, Kürze und Geläufigkeit zu erhebe». So lange cö eine Schritt gickst, ist das Strebe» »ach diesen Eigcn- schaitcn vorhanden: die Geschichte« der Schritt ist die Geschichte tbrcr Vereinfachung. Dle Gabciobcrgcr'scl c Stenographie ventzl nun alle Rcglüsiten einer Voltüschritt: dieses Svslem ist io saß- iich, daß cS bereits in den Elementacschuicn mit günsiiguem Er folge vorgctragen wird. Es ist lür die Aunassuiiggsübigkctt der in die Volksschule tretenden Kinder noch verständlicher, als die Eurrcntschrist. Hdcbtt interessant waren die Beweise vo» der Vereinfachung, welche die Schritt im Lauic der Jahrhunderte erfahren hat. Redner zeigte an Wandtaici» die Umgestaltung der Hieroglypdenschriit in die phönizische, die griechische, römische und gvtbische, und die modernen Schristartcn, an tne sich alö höchste Stufe baö Galstlöbergerlche »Alphabet reiht. Der geistig belebte Vortrag taub reichen Bestall, lieber dem zweite» Thelle deö Festes, der sich nunmehr anschloß, schwebte der Geilt liebens würdiger Heiterkeit. Den ersten Toast der Festtafel widmete DIrcctoc 1)r. Hcvdc dem Lanteövater, den zweiten Directvr Wagner in schwunghaften Worten dem Andenken des großen Meister Gabelsberger. Rasch folgten sich nun Trinksprüche von Assessor vr. Rinck aus die Regierung und den Landtag. vom Elsenbahnbeainten Winkler aus die Damen» vom Eontroicur Krumbcin aus Pros. Krieg, dem Schöpfer und Verbreiter der Poststenographie, von Pros. Zeiblg aus den Veteran Pros. Wi- gard, der In scherzhaften Worte» dankte u. s. w. Unterbrochen wurde» die Tafelsreubcn durch Beglückwünschungöschreiben und Telegramme aus München, »Bamberg, Fürst), Frankmrt, Gießen. Linz, Siem, Brünn, Tepiitz, Kiel. Leipzig. Zwickau und Schönau. Großen Bestall fand ein Oelgcmälde, baö Portrait deö ui» die Stenographie wohlverdienten Ge». Rath Häpe darstellend, wel ches Maler Michaelis dem Verein verehrte. Sebr viel Heiter keit erregte ein launiger Vortrag deö Eontroleur Krumbein, so wie eine aus Reichenbach t/»V. eingescndete Torte, deren Schöpfer, der Stenograph und Eontitvr Hagen, außer der Wid mung folgenden Vcrö in stenographischer Schritt mit zierlichem Zuckerguß darauf gespritzt hatte: „Im Kopfe klar, im Herzen wahr, im Spreche» frei, im Handel» treu, im Schreiben schnell »»d brav — caö ist der wahre Stenograph!" — Die Ausstat tung der Taicl bncch Herrn Marschner war eine geradezu mu sterhafte zu nenne». — Ein reich geschmückter Ball, mit de», das Fest seinen Abschluß fand, zeigst, daß die Stenographen nicht blos flink mit der Hand, sondern auch äußerst flott ans den Fü ßen sind. — Päda gogi sch er Verein. In der am l.st. d. M. avgchaltcncn Versammlinig erfreute das Vercinömltgllcd, Herr Professor Neubcrt, die Anwesenden durch eine» reckst interessanten Vortrag über „Die Temperatur Verhältnisse Dresdens". Ans de», reichen Inhalte desselben Heven wir hier nur Einiges hervor: Da ZuverläsfigeS und Feststehendes über die Tempcraturvcrhält- nissc am der ganzen Erde nickst knrch die Theorie, sondern nur durch langjährige, allscstige genaue B eobachtnngen erzielt werken kann, so mußten die mcterologisck'en Beobachtungen, welche i» Dresden schon seit Vater August s Zeiten «von 157«, ans von Black, Dorn, Blöde, Seidel. Wiemann, Lohrmann. Sachse, und aus Anregung des Herrn Gchciinrast) Or. Hüiße seit 1804 ancham verschiedenen anderen Stationen in Sachsen gemacht wor de» sind, anerkennende Erwähnung finden. Aus Grund tieiei unv anderer Bcvbackstuugcu Halle der Vortragende eine Tcstel mil vergleichenden Zahlcuaiigahen und eine graphische Darstellung Lee Gangcs der Temperatur im ganzen Jahre airgesertigt, aus weicher letzteren z.B. ersichtlich war, daß die in diesen Tageneingetrclciik gioße Kälte alten bisher gemachten Erfahrungen nach mit Be stimmtheit erwartet werden mm,lc. Ebenso haben die angeslelltcv Beobachluugc» ergeben, daf; die pcrrmcuen „Weiumörder" »pan kratiuü und Scrbaliuö «!2. und Ist. Mais bester sind, alö ihi Ruf. indem nach :!7jähriger Eriabrung an Liesen Tagen nur auö nahmbweste ei» auffallender Wärmcrückgang ersolgt, während letzterer viel regelmäßiger erst nach genannten Lagen «gegen Ende Mail cnrgctrcten ist. Mit weit größerer Ncgclmäßigkcil tritt im Juni, zur Zeit der Schcmchur, die sogenannte „Schaf kalte" ei». Da nun durch die bisherigen Bemühungen biö jetzt kaum die Thatsachen, viel weniger die sichere ErkMrung derselben scslgesiellt seien, so hofft der Vortragende, daß inan, ttinitig be sonders durch größere »Benutzung der Telegraphen, in Europa die Beobachtungen noch viel umiasscndcr anstcllcn werde, wie dies zum Lheil schon in Amerika der Fall sei, wo einem wetterprophe zeihenden „Baroinetriuö" sein schweres Geschäft schon etwas leichter gemacht werde, als bei uns. — Der edle unbekannte Wohlthäter, welcher bisher bei allen Wohlthäligkcitö-Bittcn uns stets größere Summen zur Weiter Verorderung übergab, schickte vorgestern unter der Emffro A. 8. wieder 00 Mark mit der »Bitte, dieselben den Verunglückten in Meißen zu übermitteln, was gern geschehen sott. — Herr von Slrantz, Regisseur des Leipziger Stadttheaters gehl am I. April nach Berlin als Direktor der Oper. — Infolge eines im Hainichener »Wochenblatte enthaltenen »Referates über die letzte Verfammlung des dortigen städtischen »Ver eins wurden durch Bürgermeister Oehlschliigcl und Polizeiwachtmei fters Friedrich in der »Wohnung des Vereinsschnftführcrs Kicpfch die »Acten des städtischen Vereins mit Beschlag belegt. »Außerdem wurde der Vorsteher des Vereins, »August Hopfner, sowie der Schriftführer Kiepsch und das Vorstandsmitglied Ehlers von Seiten des Herrn Bürgermeister Oehlschlügel schleunigst einer polizeilichen Vernehm ung unterworfen. — In der Nacht zum 12. d. sind in Dippoldiswalde Diebe in sie Expeditionslocale der Amtshauptmannschast eingebrochen, haben 6 bis 7 Schlösser an Pulten und Schränken erbrochen, aber nur ca. 25 Thlr. in baarem Gelds gefunden. — Ein Schachtmeister in der Gegend von Nautenlranz i. V. hat sich mit den ihm anvertrauten Geldern davon gemacht und haben dadurch seine Arbeiter den Lohn sür mehrere »Wochen ein gebüßt. -Meißen, den lü. Februar, lieber das Brandunglück im Goldgründe gebe ich Ihnen noch folgende, an Ort und Stelle gewonnene Details. Das Feuer begann Minuten vor 4 Ubr «Dienstag den st. d. M.) im alten ArvcitS- resp. Maschinen- gebaute parterre und pcrbrcitctc sich in ca. io Minntcn über dieses Gebäude so, daß in dieser kurzen Zelt schon das Dach brannte; die Detonation war uugeiähr in der Umgebung bis zu ca. 2000 Schritten wie die eines mäßigen Kanoncnschlago. Es kam an diesem Tage eine Sendung »Pulver an, welche, wie ge wöhnlich, und anders ist cs nickst möglich, im Hofe circa ooo Schritte von dcm Maschincngcbäutc avgeiadcn und sodann gleich nach dem hochgelegenen Pulvcrhausc geschafft wurde, wobei jedes mal der Maschinist «von der Tampimaichines Hilst. »Auch dies mal ist das so gewesen und wie immer ward eine Ardcitosrau sür die Zwischenzeit an den Dampfkessel kommantin. Diese Frau ist mit verunglückt, was rein unmöglich gewesen wäre, wenn sie. wie sonst immer, an ihrem Posten vlteb. Daß sie trotz deö strengsten Gebotes ihren Posten verlassen, geht aus ihrem Unglück hervor. Wie Ihnen schon sehr richtig mitgethcill ward, sollte ein Geburtstag geieiert und irgend ein Getränk und Kuchen genossen werden und die Frau ist wahrschciMich aus die ser Veranlassung von: Dampfkessel wcggegangen, hat wahrschein lich irgend einen Funken am Rock gehabt und - das Unglück war geschehen. Ich kann bestätigen. daß die größte »Vorsicht in diesem Geschält geübt wird, daß die Prinzipale selbst mir darin beschäftigt sind und daß nie bei Licht gearbeitet wirb, ja baß so gar die sogenannte gefährliche Arbeit die Prinzipale leibst aus- iühren. Durch Warmwcrde» der Lager im Maschincnraum konnte dieses Unglück nicht passircn, da, abgesehen von de» ausgezeich netsten Vorrichtungen und Oelungen, welche jedes „Warmweeden" unmöglich machen, auch mindestens 20 Mal am Tage alle Lager nachgeschen werden. Tie Thätiglcit der iiciibcgrüneeten Fencr- wchr verdient alle Anerkennung; durch das Heranoho!en vo» 40 Faß Thccr auö dein Hofe wurde nicht nur daö Wohnhaus, Ma schlnenhauö und dritte Fabrikgebäude, sondern auch die Nachbar- Häuser gerettet. Da das Wohnhaus, I neues Fabrikgebäude mit 4 neuen Maschine» und ein Maschinenbaus gerettet wurde», so ist der Betrieb des Geschäfts nicht gestört. Am Sonnabend »Nach mittag 4 Ubr fand unter einer Betbcstigung von ca. 1,700-2000 Menschen das Lcichenbcgängniß von 12 thcilö somit Gctöttcte», oder an den Wunden Gestorbenen statt; die Grabrede hielt Archt- tiakonuS Zeidler im Freien ab. Die Familie Ealcö Besitzer der Fabrik ist Ealcö soii.s wohnte der Beerdigung auch bei. Am »Vormittag deö Sonnabend starb im Krankcnhanö die Ui. Person, jene schwangere Frau, Namens Henker, nachdem sic vorher ein totteS Kind geboren. Fün'zcv» Personen befinden sich noch in »Verpflegung, theilö im Krankcnhause, thcilö zu Hause. Im Auf träge der Königin sind die Damen des Albertvcreins, Frau Generalleutnant von Hauien unk Frau Simon zum Besuch der im Krankenhause liegenden Verwundeten hier gewesen. DaS Be finden der Verwundeten ist nunmehr den Umständen nach bcsrie bigend; man hofft, daß Niemand das Augenlicht einbüßcn wird. — Oeffentliche G er ichlssi tzu» gc» am II. Febr. Der Schlostergesellc Friedrich Nantt. bereits im Jahre 185.»t mit 14 Tage» Gefängnis» bestraft, erscheint des Dicbstablö angeklagt aui der »Anklagebank und wird durch den von Herrn Gcrichts- rath Elnert pläsldlrten Gerichtshof «ohne Zuziehung von Schös se,. > zu einer achtmonatlichen Geiängnißstraie und zweijährigem Ehren,echtövcrlust veruitheilt. Rantt wohnte mit einem Schlaü coilegcn aus der Schcffeigaffe zuiainmen und stghl demselben a», 10. Januar d I. eine »Anzahl Kleidungsstücke und vcischicdcnc Effekten aus de», Kleiderschrmike, nm dieselbe» sofort zu ver setzen. Der Gesgmmtwertb der TiebstahlSobjecle bcläntt sich au, 75> Mark. Den Pfandschein verkaufte Rantt und wurde bald daraus arrctirt. »Als »Motiv der Thal führt er seine mißlichen finanziellen Verhältnisse und die damtt verbundene Arbeitslosig keit an. Der Lackirer Friedrich Julius Lcbmai», hier war wegen Widerstandes gegen die Staatsgewalt zu 2 »Wochen Ge fängnis» vernriheilt. AIS der GenSdarm Klir eines Abends im
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