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- Erscheinungsdatum
- 1875-01-20
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187501205
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18750120
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18750120
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1875
-
Monat
1875-01
- Tag 1875-01-20
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Monat
1875-01
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Jahr
1875
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««kl», »,!,« fr«» 7 Uyc in dcr ärvedition waricnlirat« I». Abo»' I,cmen>«drrl» Vikrtklj-Nic- Iich SMark SS PIze.,durch dir Voll S Marl U> Plgc. tttutil. Nummern l0PIgc. »«kl-,«; 2S000»l»l. ?i>r die!»üch;adc clcig«, laicdter Manuscriplc Mchl sich die RcdcccNo» nicht »crbtudlich. Ai^cratrn Annadmc aut tl'iirl-: IIia^oir«tsii» and t'»8l«r in Hamdura, vcr, lin. Wlcn. iecipjil», Bcj.l, vrrdiau, ,'>ra»ksurt a. M. — Itud. dloaes iu cSccll», Lcipg,,. Wicu, Hamburg, ssranlsurt a. M., Mitu- chcu. — v.iubo L vu. ia üraulfurl >I. M. — i>. Voigt t» üc-rmiu«. — II». «uu, vicints. Uulliui L 0u. tu Pari?. Tageblatt für Politik, Unterhaltung n. Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthun, der Herausgeber: LitpschK Nkichaldt in Dresden. S«!'k»te »««den di; sndr. Sonnt««» »ch Mi»»Li >»Udr. Jcc eikulladk: grotze Slofter- »aile Ldld Stachw. < Uhr. - r»r Raum rinn ccn- IbaUtaril Pelttjcltc koilet ,ö Psa» criuncsnnd, di« Zrilc Ui PM. »iuc «liarautie tllr dal «cichlilagigc Erichri» «cu der' Inscrale will nicht gcakbrn. Äu-.alriige klnnonccn» ttirsirag« bau NU» »nbe« k ! nt», Zi. !»«>»»» Per» t.ncn rnn > " wir nur ac«rnPräninncrand -» ftaliinna durch Brtii- u-o.s-u odcr Paiieintai- Uuiz. .irun Liidc» ka>t->r tä Piae. Inj-rali nur dir Monlagi- Nnwmrr «irr »aä> «>»cn> Fciuag» tn.c Pllii-ritc Ui« PIzr. Nr. 2». Zwanzigster Jahrgang. Mitredacteur: Für das Feuilleton: 0r »!n»1I Dresden» Mittwoch, 20. Januar 187S- Politisches. N,it dem Wasiengaiiae zwischei, deutschen Soldaten und EcE- listen ist cs nichts. Allseitig wird inan im Vaterlande diese Lot ich.,st mit Befriedigung vernommen haben. Deutsches Blut ist ei" zu lostbarer Artikel, als das, man ihn durch Earlisten verspritzen ließe. König Alfons, der jetzige rechtmäßige Regent Spaniens, hat cS unaufgefordert übernommen, seinen Arm zur Bestrafung der Strandräubcr zu leihen. Er lhut damit zwar nur seine Schuldigkeit, aber Anerkennung verdient es, daß er sw freiwillig und rasch thut. Ihm kam es zu, Deutschland Genugthuung für die Stranvräuberei der Earlisten zu schaffen; ein Akt der Selbsthilfe durch Deutschland wird hierdurch zum Gluck vermieden; Verwicklungen und Ausein andersetzungen mit dem Auslande werden uns hierdurch erspart. Wünschen wir den Schissen der svanischen Marine, die jetzt an der Nordküste Spaniens erschienen sind, gegen die Earlisten die besten Erfolge! Auch verdient es Anerlennung, daß König AlfonL Wil lens ist, die Eultnssreiheit aufrecht zu erhalten. Die Zulassung von Akatholiken zur Ausübung ihrer Religion in Spanien ist die glor reichste Errungenschaft der Septemberrevolution von 18E8, welche den Sturz Ist,bestens herbeisührte. Eultusfrcihcit ist der Priester partei in Spanien ein Dorn im Auge; sie zu beseitigen werden sie nicht müde werden. Möge den Rathgebcrn des jungen Königs im -ner dieKraft bleiben, in diesem Punkte dem Andrängcn derPriester- partei zu widerstehen! So sehr wir die Maßnahmen des jugendlichen Monarchen nach dieser Richtung hin würdigen, so wenig können wir manche Eigen- thümlichkeit desselben init Stillschweigen übergehen. Komisch nimmt es sich jedenfalls aus, wenn er von sich immer als „dein Landes vater" spricht. Mit l 7 Jahren schon von Vatcrfrcuden sprechen, ist selbst bei der rascheren Entwicklung der Jugend im Süden unter Umstände» verdrießlich. Tie Wiederherstellung der meterlangen AdelStitel. die massenhafte Ausstreuung von Orden mag den Eigcn- lhüinlichkeiten Spaniens entsprechen: unklug handelt aber derKoma, wenn er alle Bcamtcnstcllen ausschließlich mit Leuten seiner Rich tung, unbekümmert um ihre Fähigkeiten, besetzen läßt. Er erregt dadurch viel Unzufriedenheit bei Parteien, aus deren freundliches Entgegenkommen seine „landesväterliche" Politik doch angewiesen ist. Aeitßerst dürftig sind heute die sonstigen Nachrichten vom Ausland. In Frankreich setzt sich die RegicruiigSmistrr, in Ungar» die Finanzkrisis fort, ohne daß Aussicht vorhanden, dir ein« oder die andere zu beenden. Ganz kläglich ist besonders die Haltung des Finanzausschusses des ungarischen Reichsraths. Bor Kurzem er klärte dcr ehrliche, vom beste» Willen beseelte, von den reinsten Im pulsen des Patriotismus bewegte Finanzministcr Ghyzy: er setze seinen Kops zum Pfände, daß das Deficit Ungarns beseitigt werde, wenn die Nation nur irgend zu Opfern bereit sei. Es verlangte zu nächst die Bewilligung von 13 Millionen Gulden Steuern mehr. Der Ausschuß lehnte jedoch alle Ghyzy'schen Vorschläge ab, ohne nur irgend einen positiven Beschluß zu fassen, auf Grund dessen an die Beseitigung des DeficitS gegangen werden könnte. So tau melt Ungarn, thatenloS, ohne Energie und guten Willen, aber kla ren Bewußtseins von der Gefährlichkeit der Lage, dem LandeS- b mkerott zu, wenn nicht dcr Neichsrath in letzter Stunde sein eig nes Ansehen und die Ehre der Nation zugleich durch Bewilligung von Mehrsteuern rettet. Der deutsche Reichstag hat in langen, gründlichen, der Bedeu tung der Sache entsprechenden Berathungen die 2. Lesung deü Eivil- chegcsctzes zu Ende geführt. ES könnte einigermaßen auffallcn, daß bei den wiederholten namentlichen Abstimmungen, die über einzelne wichtige Abschnitte stattfanden, mehrere sächsische Abgeordnete, auf deren Haltung unser Land mit besonderem Interesse blickt, sich der Stimmabgabe enthielten. Man bestätigt uns die naheliegende Ver muthuna/ daß dies lediglich deshalb erfolgte, uin nicht durch ihr Nein! die Stimmen dcr Ultramontanen zu verstärken. Bekannt ist ja, das; in Sachsen sich ein lebhaftes Verlangen nach dieser Form der Eheschließung nicht kundgegcben hat, wohl aber daß von mancher Seite die Bcsorgniß gehegt wird, daß dcr Wegfall der kirchlichen Trauung, wie dieser doch wehrfach zu Tage treten wird, eine be denkliche Schwächung des /Familienlebens herbeifühtt. Gleichwohl verhehlen sich diese Abgeordneten nicht, ist die Einführung dcr Ewil- ehe eine nothwendige Frucht des Kampfes gegen die Clerikalcn. Konnten jene Abgeordnete nicht mit Ja! stimmen, so gebot eü ihnen das Reichsintereffe, nicht in die Schaaren dcr ultramonkanen Ver neinenden zu treten. Wie glücklich hat es Preußen in allen Beziehungen zum Reiche! Wein: ein Quadratmeter preußischer Erde für NeichSzwccke erwor ben wird, so bedeckt ihn das Reich mit Gold; wenn ein preußisches Institut, wie die Bank, ans Reich übergeht, dann werden nicht blos die Bankgebäude über den Span bezahlt, dann muß auch das ge- sammtc Reich selbst für den Fall, daß die Bank inzwischen «ingehcn sollte, auf 50 Jahre hinaus au Preußen eincRentc von 18,(M,000 Mark zahlen. Von dieser Bescheidenheit kann inan wirklich etwas lernen. Einem Berichte des Abg. Jacobs über den Fortgang der Be ratungen der freien Commission des Reichstages über die Gewerbe ordnungs-Novelle ist zu entnehmen, daß bereits eine Einigung über zwei Punlte stattgefunden hat. Es ist beschlossen, die Einführung von Arbeitsbüchern für erwachsene Arbeiter nicht zu genehmigen, weil dieselbe als eine polizeiliche Bevormundung deü Arbeiterstandes angesehen werden und tiefe Verstimmung in den Arbeiterkreisen Hervorrufen wurde. Dagegen hat die Commission beschlossen, den Petitionen um Einführung obligatorischer Lehrlings-Zeugnisse in >o weit zu willfahren, als sie einen ffiesetz-Entwurf zur Annahme empfiehlt, welcher wörtlich larttet: „Jeder gewerbliche Arbeitgeber, welcher einen jugendlichen Arbeiter unter 18 Jahren beschäftigen will, muß in den, Falle, daß dieser bereits in einem Lehrverhältniß g>.itanden hat, das obrigkeitlich bescheinigte Lehr beziehungsweise I ArbeitS-Zeugniß desselben sich vorzeigen lassen und bis zur Ent-; molirten die Kämme und Bürsten m»o zernagten die Papiere. Spä- ^ lassung in Verwahrung behalten. Wer dieser Vorschrift zuwider ter hat sich herausgestcllt, daß die BonbonSdüte von arsenithaltigem Papier war. Ein Affe ist iu Folge.veffeu bereits erepirt, mehrere andere liegen noch kraut darnieder. Das Mindeste, was hier zu thnn wäre, scheint, daß der Schaden, welcher dein zoologischen Gar ten durch jenen, gelinde gesagt, Leichtsinn entstanden ist, wieder er setzt wird. — In dcr letzten Sitzung des Dresdner Gastwrrthvereins gab u. Ä. einer der Herren ein Mittel rum Besten, sich renitente Dienst- leute schnell und bequem vom Halse zu schaffen, indem man sie ohne jede Beschäftigung auf einem Stuhle sitzen läßt, was sie selten länger als einen Tag aushalten, woraus sie von selbst davonlausen. Ter handelt, wird mit Geldbuße bis zu 50 Thlrn. und im Fall des klu- i Vermögens mit Hast bestraft. Derselbe hastet ferner für den Schaden, welchen der jugendliche Arbeiter seinem srüheren Lehr- l oder Arbeitsherrn durch widerrechtliches Ausscheiden verursacht hat. i An Stelle eines widerrechtlich verweigerten ;Lehr oder Arbeitszeug- > nisscs tritt die im 8 l 00 der Gewerbeordnung vorgesehene Entschei- ^ düng auf Ertheilung desselben." — Zur Motivirung der durch die seu Vorschlag befürworteten Beschränkung der Freizügigkeit jugend licher Arbeiter wird die Nothwendigkeit angeführt, Schritte zur Heilung der allgemein beklagten Zuchtlosigkeit dcr Jugend zu thun und erziehlich einzugreiscn, so lange noch die Jugend solcher Ein- Vorstand besclstoß auch, sich an die tonigl. Polizeidircction mit dem Wirkung zugänglich sei. Nur erscheine es geboten, hierbei die Ersuchen um strengere Handhabung der Dienstbücher zu wenden. Grenzen des wirklichen Bedürfnisses nicht zu überschreiten. Daß zwischen Arbeitern in Fabriken und in Handwerker Werkstätten kein Unterschied gemacht iß, ist geschehen, weil sich dcr Unterschied in der Praxis schwer Herstellen läßt. L'ocaleS und Sächsisches. — Dem Hof-Opernsänger Loren; Riese ist das Prädicat „Königlicher Kammersänger", dem Kammervirtuos Friedrich Grützmacher die Mecklenburg-Schwerin'schc Verdienst-Medaille in Gold verliehen worden. — Gestern fand in Moritzburg eine Hvsjagd statt, an welcher Sc. Maj. dcr König, Prinz Georg und der Großherrog von Toscana theilnahmen; heute wird ein größerer Hofball abgehalten werden. — Das sonst so schweigsame „Dr. I." beschäftigt sich mit! haben, mehreren von »ms gebrachten Attikeln, denen eS die Glaubwürdigkeit abspricht. Zunächst init der Notiz wegen gerichtlicher Verfolgung dcr Nedaction dcr „Preußischen Jahrbücher". Die Regierung, heißt es jetzt, soll nicht beabsichtiget», eine solche Verfolgung cintretcn zu lassen. Wir beinerken dazu, daß nach einer uns aus bester Quelle zugegangenen Mittheiluna, diese Absicht bei einem Thcil der Regie rung in der That bestanden hat, jetzt aber demnach ausgcgeben ist. Veiinilthlich hat die Aufnahme unserer Meldung in dcr Presse es räthlicher erscheinen lassen, die Absicht nicht auszusühren. Sodann wendet sich daö amtliche Blatt, gegen unsere Notiz betreffs des Zu sammentritts des Landtags und der demselben zu unterbreitende» Finanzvorlagen. Diesen Theil bestätigt das Amtsblatt, fügt jedoch hinzu, es werde nicht "beabsichtigt,' die gegenwärtige Finanzperiode unt ein halbes Jahr auSzudchne» und die Einkommensteuer erst mit Herr Weißbuch, der Besitzer des auf der Türerstraße gelegenen Hauses, in dem vorgestern das gräßliche Unglück slattfand, theilt uns mit, daß nicht das Treppenhaus, sondern die Hintere Wand des Hauses, wo die ApartementS liegen, cingestürzt ist. Ter Baurevisor hat vorgestern Mittag noch den Bau besichtigt und denselben ganz ordnungsgemäß gesunden. Jedenfalls mag die schnelle, wechselnde Witterung Ursache dcr Katastrophe geworden sein. — In der Nacht zum Dienstag früh in der 3. Stunde ist am Helbig'schen Etablissement an der Elbe dcr Leichnam einer blonden Frauensperson in; Alter von circa 20Jahre», dcrenLcibwüschelk.U. gewichnet ist, angeschwommen und von den» dort stationirtcn Wäch ter an das Land gezogen worden. Tie fragliche Person scheint c: st in derselben Nacht ihren Tod in der Elbe gesucht und gefunden zu — Iu dcr Nacht vom 17. auf den 18. d. wurde in Meißen eine schottische ,?) Fabrikarbeiterin wegen Trunkenheit von einen, Tanzsaale gebracht. Sie setzte sich aber derart zur Wehre, daß 0 Mann dazu gehörten, «m sie zu bändigen. Wahrhastig, ein ramassirtcs Weibsstück!! — Vorgestern Abend ging in der Semmarstraße das Pferd eines Einspänners, worin außer dein Kutscher drei Personen sich be fanden, durch, lies mit dem Wagen nach der Adlergasie zu, cette aber an dcr Wachsbleichgasse an ein Thürgewände so heftig mit dein Wagen an, daß derselbe umgcworsen und die Insassen sehr hart herausgeschleudevt wurden. Zum Glück soll Niemand dadurch zu Schaden gekommen sein. - liniere letzte Notiz über einen kostbaren Nüchenschranr bat einen wahren Belagerungszustand beroorgerweii, lutem t. s g.tz'a- 1 Rizin am Gcorgplatz Veit Kuiistlicbbabein den ganzen Tag lang dem l.^nli 18n emzufugren. Dem gegenüber bemerken wir, daß uinßelU war. Man sicyt also, daß koch viel Kunstsinn Vorbauten wir unsere Mitthellungen von sehr zuverlässigen, der Regierung ist, daß aber die Wenigsten eine Ahnung davon baden, wie vic, § nahe stehenden Persönlichkeiten erhalten haben. Es ist möglich, daß ! die zuletzt gedachten Projekte ausgegeben sind. Daß man sich im ! Finanzministerium mit den von uns berührten Gegenständen be j schästigt hat, beweist schon dcr Umstand, daß bei mehreren Beamten j dieses Ministeriums sehr strenge Nachforschungen darüber angestettt worden sind, ob sie jene Mittheilungen an uns haben gelangen lassen. Natürlich sind jene Ermittlungen erfolglos geblieben. — Um die durch den Entwurf des Reichsbankgcsetzcs schwer bedrohten Interessen der sächsischen Industrie und des sächsischen Handels zu wehren, hat die Dresdner Handels- und Geiverbckammer sich zu einen, letzten Schritte entschlossen. Sie hat an Se. Durch laucht, den Reichskanzler Fürsten Bismarck, telegraphisch die An frage gerichtet, ob er dem Handelvkammer-Düeetorium eine Audienz gewähren wolle? Zugleich wurde der Zweck der erbetenen Audienz kundgegcben. Mit großer Bereitwilligkeit ist der Handelskammer das Gesuch bewilligt worden. Infolge dessen reisten vorgestern die Herren Präsident Rütte „nd die Stadträthe Schilling und Beck nach Berlin; sie wurden gestern Abend hier zurückerwartct. Möge,» sie init guter Botschaft cingctroffcn sein! — Bei Creirung des neuen Körncrmuseums in Dresden mußte cs der unermüdlichen Thäligkcit der Leitung sehr angelegen sein, ! möglichst interessante Reliquien des Dichters zu erwerben. Seit ^ vielen Jahren war Herr Or. Pcschel bestrebt, Leger und Schwert ! Körner's zu aquiriren. Aber Beides war durch Tcstamcntsllausel ^ in den Besitz einer Familie gefesselt, die erst jetzt, nach der endlichen Erbschaftsregulirung, im Stande ist, die kostbaren Andenken „ihrem theuren Vaterlande Sachsen" 'eigene Worte derGcberinncn zu überlassen, rcsp. dem Kürnerinuseum zu widmen. Die Reliquien waren im Besitz der in Elsteri.V. lebenden Schwestern Frau Therese v. Paschwitz geb. Kunze und Frl. E. Kunze, die von ihrem Vater, welcher sowohl mit Schiller, wie mit Körner's Familie befreundet war, dieselben ererbten. Die Leger Laute- ist dieselbe, welcheSchiller im Aufträge von Körner's Vater in Jena kaufte und von dort aus an Theodor Körner schickte, und welche bei seinen abendlichen Schwärmpromcnadcn dcr junge Held sich umgürtctc und wie sei,» Schwert nicht von sich legte. Letzteres ist eine Art Hirschfänger mit schöne», Griff, welche K. als Oberjäger der Lützower Jäger zu Fuß trug. Bei seiner Verwundung nächst Kietzen leistete die Familie Kunze dem Dichter die ersten Liebesdienste und aus Anordnung des Vaters obgenanntcr Damen ward K. indavKnnze'scheHaus gebracht. Außer diesen Schätzen bekommt das Körnermuseum auch das Origi- nalmaimscript von „Lützow's verwegene Jagd" und den Brief, den der Dichter nach seiner tödtlichen Verwundung schrieb. viel herrliche Schätze in Dresdens Mauern verbergen sind. So findet sich z. B. in kein Hause der Dresdner Bank eine complctle Schlcheinrichtung von altertümlichen Meudlcö in einer Voll- släiitlgkeit und Reichhaltigkeit, wie sic in ganz Deutschland wohl kaum irlcdcrgcfundcn wirr. Ferner befindet sich iu einer der io reizenden Billen tcrBarkfiralic ciiieGcmältcsammlilnanclicrerMci- stcr von solcher Schönbeit und Gediegenheit, daß sic die Zierde des größten Museums bilde» würde. Auch die herrlichen Wandge mälde der Aula in dcr Kreuzschule bilden einen Knusischatz, ans welchen nicht oft genug hjngcwicicn werten kann. So mögen in Dresden noch viel kostbare Schätze verborgen ruhen, deren Be sitzer gewiß gern jedem.Klmstfreinite ireicn Zutritt gestatten, und bleibt nur zu wünschen, daß datz Dasein solcher Schätze all gemeiner bekannt wäre, wie tick vci den ost mintcr wertvollen Sammlungen in anderen Stätten dcr Fall ist. > — Am Sonnabend Abend fand aus der Matildenfiraße In de» eleganten Räume» der ranz-Akademie von Giovanni Biti als Alschluß des ersten Eiirsntz ein Maskenball statt, rer durch Feinheit und Eleganz imponircnd wirkte. Es waren etwa ILO dir- l!iO MaSkcn da, alle höchst geschmackvoll, und in den ansgc- führtc» Tänzen hcknndctcn die <Lckn>Icrimicn und Schüler Bills durch Leichtigkeit und Aiimntl) die genossene gute Schule. I» noblem sranzösischc» Eostüm stand dcr Meister in Mitten des Saales und l lrlgirtc die Tänze mit seinem feinen Ekcnholzsiöckche». Bel heiterster Laune crlreutcn namentlich die gesellschaftlich seinen Manieren der junge» meist de» vornchmstc» Fgwilicn attgebötcii- tcn Ballteilnehincrlnnen und Theilntmer. — Lichtenstein im Schönbnrgffchcii. Jüngst hatte sich hier das Gerücht verbreitet, daß in einem offenen Geschälte biesiger Statt wiederholt und am höchst freche Weise bedeutende Geld summen gestohlen worden seien. Zwar wurde diesem Gerüchte als unbegründet von mancher Seite widersprochen, eS hat aber doch der Staatsanwalt ans Glauchau Veranlassung genommen, »regen dieser Diebstähle an Ort und Stelle zu rcchcrck ircn. lieber den Erfolg dieser staatSauwaltschastllchcn Bcinühungc» ist zur Zeit etwa? Sicheres nicht bekannt, dock solle» ihnen gewisse, in: ganzen Lanke bekannte GehaltSvcrhältnIsse hilfreich zur Seite stehen. Wir glauben nächstens des Näheren hierauf zurückkcm men zu könne». — DerAdler, welcher seit einiger Zeit das LeipzigerRosenthal u. die Burgau unsicher machte, ist am IE. Januar Nachts u„1 Uhr in vollem Fluge geschossen worden. Cr mißt mit ausgebrcttcten Flü geln 225 Cents,ncttr. — In Mittelbach bei Reichcnbrand brannte aip Morgen des 18. d. das Wohnhaus und die Scheune, in welcher die stimmt- lichcn Erntevorrälhe aufgcslapelt waren, nirdcr. Ein aus Leising gebürtiger Maurer ist, als der Brandstiftung verdächtig, bereits ge siinglich cingcro^en worden. Im scheiden Holze bei Leipzig wurde am 17. d. Nach mittags, ein ca. 30 Jahre alter, gutgekleidctcr Mann an einem Bauine erhängt aufgesunden. Man fand bei ihm einige Notizen Wenn man den gefiederten Wetterpropheten Glauben! über Sandsuhre:, und einen Zettel, aus den, cr von Fra» und Kind ! schenken soll, so wird der Winter uns nicht mehr viel Kälte bringen., Abschied nimmt. Man hat nämlich seit mehreren Tagen große Züge von Lchittegonien j - - Die Tan Freuden in, Gasthofe zu Rippien nahmen om nach Norden ziehen sehen. i Zoimtng plötzlich eine traurige Wendung, indem durch das über — Im zoologischen Garten erschien vor wenig Tagen Abends i Haupt auf den Gesundheitszustand äußerst schädlich eiiuvirkende eine sehr vornehme frcindc Herrschaft, um längere Zeit namentlich j „Links,»»tanzen" ein armes Tienstinädchen so unglücklich zu Falle im Affenhause zu verweilen. Die zwei jungen Söhne dcr Familie! kam, daß es das linke Bein brach machten sich ein cigenrhümliches Vergnügen daraus, den Inhalt ihrer — Verlautbarungen im Handelsregister. Taschen den Wen durch das Gitter hinzuhalten, einen Spiegel, zwei die Finna: «vkbercensumverein selbsist.snd-gcr S Buh Kämme eine Bürste, eine große Anzahl Eigaretten und auch One ^Ä',,.,.. Friekrick' RKIllel.n May KKiKan Sari nt Knallbonbons. Di« Affen griffen natnrlnh gierig zu, de- j hie Mitglieder der Ge,wsie»sthast sind I ' ' " " lamme, Düte mit Inhaber der Finna.
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