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»irtmftral» >o. Ubon- nrixinKvrn« «i,r»I,ildr- Itch VM »„., durch d>« »,s, ,s«I,r. ct,»j«,n« Nummün > N.,r. >usi°„! 25000 »»l. kZttr die Vkiitkqabt eilige» sandter Mauusclipte macht sich die Rebactton Nicht verbindlich. Inseraten-Annahme au» ivärt» un^ V'o^iv, in Hamburg, ver Un. Wien, ^elv-tg. Basel. Bierlau. ?iranlnln a. L't -- UaL in BerU» Leipzig. LUlen. Hainburg '.riautsuu a ii.7. ü).'nn- chr»l. — l>aab« är ou» i'.i ssran/suU a M. tu ^helttni». - 11^. H»», llallisi äl tu Part». Tageblatt siirPolitik, Unterhaltung u. Geschäftsverkehr, l Druck und Eigenthum der Herausgeber: ^kkpfch 4k Neichardt tn Dresden. PB«»»»,»«»«»»««»» Iir»t!« »» »tt «d !i N«r^0llNtL»» »!» MItt-s« »»Udk. 8» A»u!,»d»! ,r«d» «toll». »otleidtllitachm.4 U«. De- Raum «tu» et» t«»»I-!n Pilllwl« I»»« w PO. cktuoelaud» «I» Zeile:i N,r. Eue »^ro»lti du» »acht-li^i«« Ursch,u »eu drr Jnsliate «trd ntchl aezeden. d<>l,»ärlige ilniioncen- A.lcrcgk von und unbe» linulei, ?,m»c» v. Per- >»>:.! mstnre» uitr mir Pr.-nuineronSl-» 8-dlunz t,uch Brtije nun!.!! odtl P^!,!!!»,:- lui:^, ü L!l!>n I»jl.n t> , >>!zr. ^ !ur »!, st.unw» »dir nach ruir.u !s-i!!«L« dir Zia« !t i!dr. Rr. 310. Neunzehnter Jahrgang. iMItrcvactenr: vr. L>»11 Für das Feuilleton: LaSvl» IU»rti»»i»u. Dresden» Sonntag, H. Deeember 1874. Politisches. In gewaltigen Schlägen hat sich die Elcktricität entladen, die «ich in der Lust des Reichstags gesammelt hatte. Nachziltern wird ihr Donner weithin, schrecken wird ihr Grollen manch' Gcmüth. O, ah doch dieser Entladung der erlösende, befruchtende Gewitterregens folgen mochte! Kein Zeichen aber erblicken wir ringsum, daß in »cn Herzen der ultramontan gesinnten Volksmassen sich allmählig! eine Wandelung vollzöge. Bismarcks Auftreten in der Freitags-! Debatte zeigt, wie tief persönlich dieser Staatsmann in den Kirchen- > streit verflochten ist. Unermüdlich sind die Ultramontanc», den i Löwen von Varzin zu reizen, Pfeilschuß versenden sicausPfeilschiiß, bis der Löwe sich zornig erhebt, sich aus die Schützen wirst, seine Pranken in sic schlagt und ihren Leib zerfleischt. Ganz sicher hat Bismarck die Stimme des deutschen Volkes in seiner spanischen Politik für sich. Die Parallele, die er zwischen der Hilsslvsigkeit der Deutschen im Auslände von früher und dem Schutz zog, den sie jetzt bei ihrem Vaterland finden, die Vergleichung des Schutzes, den Eng land, Frankreich, Amerika einer- und andererseits Deutschland ihren Staatsbürgern bieten, sind so wahr, so treffend, sie zeigen die großen Fortschritte von der Zeit deutscher Zersplitterung zu der jetzigen ein- heitlichenLeitung der dentschenPolitik, daß es das dümmste Manöver der Illtramontonenivar, Bismarck aus der Anerkennung Spaniens «inen Vorwurf zu machen. Daß Rußland sich von dem europäischen Eoncerte fern hielt, ist wahr, ist bedauerlich, aber kannnicht zu einem FiaLco der festen, männlichen, Deutschlands Würde entsprechenden Politik Bismarcks in der spanischen Frage gestempelt werden. Aber der ultramontane Abg. Jörg ging bei seinem Angriffe auf Bismarck von einer andern Frage aus. Joseph Edmund Jörg ist ein namhafter bairischer Gelehrter, Vorstand des Kreisarchivs zu Landöhut, Verfasser sehr tüchtiger wissenschaftlicher Werke (Geschichte ocS Bauernkriegs u. s. >».), jetzt Rcdacieur der historisch-politischen Blätter, die in München erscheinen. Dieser Elericale tadelte die Uuthätigkeit des diplomatischen Ausschusses, der in der Reichsver- saffung vorgesehen ist. Die 3 Königreiche bilden ständig diesen Ausschuß, außerdem werden zwei andere Bundesstaaten jährlich wechselnd hineingewählt. Es ist wahr, man hört und sicht nicht viel von diesem Ausschüsse; eine allzugroße Beeinflussung seiner anLWrtigen Politik durch denselben wird sich Bismarck auch nicht a lassen, umsoweniger, als er uifter den deutschen Diplomaten , hervorragende Köpfe erblickt haben mag. Aber wir setz«, in itarcks Erklärung keinen Zweifel, daß er diesen Ausschuß über den Gang dee Staatsaffaircn im Laufenden erhält. Jörg ging nun bei seinem Angriffe auf Bismarck davon aus, den bairischen Bundes- Ämmissar in jenem Ausschüsse der Uuthätigkeit zu zeihen. Aber die Sitzung erreichte ihren Höhepunkt, als der Unglücks name des Mordgesellen Kullmann genannt worden war. Natürlich ist cs, daß die Elericalen jede Gcineiirschaft mit dem Verbrecher zu- r.ickweisen. Bismarck will dies nicht gelten lassen und nicht ohne 'NN re Begründung ist eS, wenn er einegeistigeLcrbindung zwischen >er ultramontanen Fraction und dem ultramontancn Mordgcsellen schlug. Zuerst drückte er es so aus, daß sich Krillmann an die Mck schöße dieser Partei hefte. Natürlich grollte das Ecntrum über diese Anncction iviv-r Willen. Aber dieser Widerspruch forderte den Zorn Bismarcks heraus. In leidenschaftlichenAngrisfen schleuderte «r der Partei seine Anklagen zu. Gewiß hat er in seiner Aufregung zu Ausdrücken gegriffen, die das Gefühl einer Anzahl Mitglieder dieser Partei tics verletzen mußten. Gemeinschaft mit einem Mörder läßt sich, sobald diese Gemeinschaft nicht erweislich ist, Nie mand vor werfen. Aber ivie ist Bismarck zu diesem Ausbruche gekommen? Wie tief erbittert muß sein Gcmüth sein, daß er keinen Unterschied machend, Kullmann und ehrenwerthe Männer wie z. B. Rcichcn- spergcr in einen Topf wirst! Ein mächtiger Seelenkampf muß ihn erschüttern, daß er jede staatSmännische Mäßigung vergessend sich ko äußert. Gehetzt und bis in die innerste Faser empört muß der Leuker der Geschicke Deutschlands sein. Vielerlei hat sich ereignet, um diese erbitterte Gemüthsstim- mung zu erzeugen. Abgesehen von den Aufregungen des Prozesses Arnim, so ist es kein Gcheimniß, daß der Kampf Bismarck s gegen die Ultramontanen keine Wendung zum Bessere» genommen hat, j daß wenig Aussicht auf Sieg vorhanden ist. Die Elericalen stehen trotziger und übermüthiaer denn je da. Sie finden ja überall Ge nossen, auch da wo man sie am wenigsten vermuthct. So mußte jetzt eben der Obcrpräsident der Provinz Schlesien, v. Nordenslqcht, zur Disposition gestellt werden, weil er in der Anwendung der preußischen Maigesctze zu lax war und der katholischen Geistlichkeit manche Hinterthür öffnete. Ferner hat sich Bismarck mit gutem Grunde über die Hartnäckigkeit der Elsässer erbittert, woran die Elericalen ihren guten Thcil tragen. Eben jetzt führen die Elsässer in: Reichstage eine unwürdige Komödie auf. Sie treten in den Reichstag, dieser wählt sie in die Commission zur Berathung des Elsässer Haushaltes, sie lehnen es ab, diesen Arbeiten sich zn widmen. Lieber wollen sie die Diktatur, als daß sie zu erträg- «iche» Zuständen mitwirkten. Eben erst erklärt der Abg. Winterer: „Wir erscheinen hier mit dem Bewußtsein einer großen Pflicht; nicht das Wort verneinender Kritik, sondern das Wort der Pflicht, «in aufrichtiges Wort bringet, wir hierher; ein aufrichtiges Wort will Elsaß-Lothringen von uns und ein aufrichtiges Wort will der Reichstag von uns." Und wje löst dieser Priester sein Wort ein? Er erklärt: ich thue nicht mehr mit! Wenn ihm der Haushalt für Elsaß Lothringen nicht gefiel, so konnte er doch in der Com mission Streichungen einzelner Ziffern beantragen oder zuletzt gegen den ganzen Haushalt stimmen. Statt dessen declamirt er erst über die Vergeudungen und die Kostspieligkeiten der deutschen Verwal tung (klüglich verschweigend, daß diese Regierung darin ver schwenderisch vorging, daß sie die 2,168,000 Francs, welche die französische Regierung für Gehälter der Geistlichen auögab, um 1.180,000 Francs erhöht« und somit beinahe um die Hälft« aufbesserte); dann aber wirft er die Flinte ins Korn und hilft nicht! " — Meteorologische Notizen und Andeutung des mit bessere Zustände hcrbeizusührcn. Das ist ein Widerspruch, deriWitterungSgangcs. Alan hört nicht seiten den aus Erfahrung mit seinem heuchlerischen Beigeschmack um so widerlicher wirkt. ! gegründeten Ausspruch: der Westwind dulde es nicht, daß der Lst- Zur Jllustrirung des gestrigen Telegrammes, das die wescut-! wind den Winter beginne; wenn es daher bei Oslwind schneie, so lichen Hergänge der Sitzung getreu widerspicgelt, führen wir noch > schmelze sehr bald der Westwind den gefallenen Schnee. Diese Be- an: Nach den Worten Bismarcks: Verstoßen Sie Kullmann, wie, he.uptung läßt sich durch Anwendung meteoroiogischcr Gesetze als ein, Sie wollen, er hängt sich doch an Ihre Nockschöße! erhob sich! im Allgemeinen richtige erweisen. Lei Beginn der Winterszeit, iw im Reichstage ein Sturm des Beifalls, wie er in diesen Räumen ^ November, ist in der Regel der Lstwind schon kalt, seine Tempera noch nie erlebt worden war und der immer wieder von Neuem los-! tur ist unter dem Eispunkt, und wenn dann lei dieser Windrichtung brach, wenn er sich erschöpft zu haben schien. Viele Abgeordnete ^ Niederschläge statthabcn, so erfolgen sie als Schnee. Nachdem von links und rechts standen von ihren Sitzen auf, das Gesicht dem Ccntrum zugewendet. Eines der Mitglieder dieser Partei, Graf Ballestrem, rief: Pfui, pfui! und das Eentrum wiederholte kräftig diesen Ruf. Hierauf folgte der Ordnungsruf des Präsidenten. Windthorst ermähnte in seiner Rede, in der er bat die That Kull- inann'S nicht seiner Partei zuzuschiebcn, daß dem verstorbenen Mallinckrodt auch einmal aus Leipzig sein Strick zugesendct worden sei. Auf Windthorst'S Bemerkung: politisch und kirchlich aufge regte Zeiten könnten Menschen zu verbrecherischen Thatcn hinrcißcn, erwiderte Bismarck: er werde es Windthorst nicht sobald vergessen, Dove'schen Drehungsgcsctz aber folgt auf den Lstwind zunächst de, säst stets nur kurze Zeit währende Südwind und auf diesen der Südwcstwind, welcher gewöhnlich noch im November und Deccmbei feucht und lau ist, selten zu dieser Zeit unter den Eispunkt crlallet» Luft in unsere Gegenden bringt, sondern noch einige Grad Wärme verursacht, hinreichend, um den bei Ostwind gefallenen Schnee zv schmelzen. Beginnt aber das Schncien bei Südweslwind und bleibt bei dieser Windrichtung die Temperatur einige Tage unrer dem Eik Punkt, dann kann man längere Zeit anhaltendes Winke, weiter wohl begründet erwarten. Denn ans den Südwcstwind pflegt WZkwind daß derselbe eigentlich damit habe sagen wollen: eigentlich war, und auf diesen Norvwcstwnid zu folgen, wodurch Zunahme bei Kullmann entschuldbar und der Reichskanzler war selbst daran Kälte entsteht. Das D ove'sche Drehungsgesey drr Windrichtungen Schuld, daß Kullmann auf ihn schoß. Von den Ereignissen im Auslande erwähnen wir hier nur in Kürze, daß die maßvolle Sprache der Botschaft Mac Mahons allseitig beruhigend gewirkt hat. Leider wird diese friedliche Stimmung nicht lange anhalten; sobald das Ncujahrsgeschäft vorüber, wird die.französische Tribüne wider- giebt den regelmäßigen Gang derselben an; Auseinanecrsolgc de: Luftströmungen in entgegengesetzter Fortschrennng (von Norder über Westen nach Süden, wird als „Zurücksprmgen des Windes' bezeichnet und als Ausnahme von der Regel burachtel. — Ir dieser Woche wird zunächst eine stärkere Lnstströnnmg wasser dunsthaltige Luft unseren Gegenden zusühren, der Himmel wird Hallen von den leidenschaftlichen Debatten der verschiedenen Parteien, i meistens bewölkt sein, cS werden Niederschläge zunächst wahrscheiw lich RMn und Schnee statthal en, hierauf wird die Temperatr» Locale» nnd Silchsischt». — Der Kammerrath Frhr. v. Fuchs-Nordhoff aus Blockern ist Geheimer Kaininerrath geworden. sich o.llmälig inehr erniedrigen. Ijaromotriuv. — Repertoire der königl. Hofthcater. Altstadt Sonntag: Rigoletto. — Montag: Tie Journalisten. — Dienstag -- Nach einer uns von der Königl. Wasserbaudirection gestern Stille Wasser sind tief. -- Mittwoch: Z. E. Klein Däumling, Ra- zugegangenen Mittheilung ist am 4. Tccembcr Vorm. 11 Uhr das Treibeis der Elbe an den Postclwitzer Steinbrüchen zum Stillstand gekommen. — Mit Befriedigung hat man hier in Hofkreisen wahrge- nanrmen, wie ehrenvoll und freundschaftlich die Ausnahme unserü d« Prmzen Hperg ^»is«üchK Hofe. zuZSeielin Sohn, der deutsche^kronprinz, empfingen ihre« hol Dresden persönlich' am Bahnhöfe, uiiiIrhn in das zn geleiten. In dieser Art der Begrüßung drückt sich auch äußerlich und allgemein verständlich aus, was bevorzugten Kreisen ohnehin kein Gehcimniß war, daß die freundschaftlichen Bande zwischen dem deutschen Kaiser und unserm König so starke sind, daß nur die bis zur Selstverblendung gehende Eitelkeit eines Heidelberger Federfuchsers sich rinbilden konnte, mit einem, von persönlicher Rachsucht eingegcbcnen Artikel daran zu rütteln. — Abg. Oehmichen, der von der Rechnungscommission des Reichstages als Referent über die von den einzelnen deutschen Staaten des Reichs eingegangenen Kriegskostenliquidationen er nannt worden war, beantragt die vorläufige Genehmigung dieser Liquidation. — Der Landesausschuß von Böhmen berief auf den 20. Tecember eine Enquete-Eommission, betreffend die Reguliru ng sämmtlichcr Flüsse Böhmens und die Bepflanzung der Ufer- lehnen, ein. Dies ist eine für den Wasserstand der Elbe erfreu liche Maßnahme. — Der Eorpsroßarzt des königlich sächsischen Armeecorps, Jacob, ist behufs seiner Information zur Militär-Lehrschmicde nach Berlin kommandirt und zu diesem Zweck daselbst eingetroffen. — Der um seine Vaterstadt Frcibcrg hochverdiente Stadt rath Sachße, bekanntlich der entschiedenste Bekämpfer der Na- tionalliberalcn in unserer 2. Kammer, hat seine Stelle als Stadt- i phetin der letzten Zeit, im Lande raih niedergelegt. Die Gründe, welche ihn dazu veranlaßtcn,! Gcrichtsamte wegen Entführung werden wir wohl noch erfahren. — Nach einer Erzählung, die ein 12 jähriges Schulmäd chen, Tochter eines in der Ncnstadt wohnhaften Kaufmanns, ihren Eltern gemacht hat, ist dieselbe am Freitag Mittag, als sie von der Altstadt aus mittels der Dampffähre nach der Neustadt hat übersetzen wollen, auf dem Wege vom Ende der untern Mathildenstraße bis nach dem Landeplatz der Fähre, zwischen den dort lagernden Steinen, von einem unbekannten Manne nngehal- ten und von demselben angeblich der Versuch gen,acht worden, ihr den Zopf abzuschneiden. Es soll ihm dies aber nicht gelungen sein, weil das Mädchen laut geschrieen und die Flucht ergriffen haben will. Ob und in wie weit diese Erzählung nun Glauben verdient, steht dahin, bekannt und erwiesen ist aber, daß die von Zeit zu Zeit immer iviedcr austauchcnde Geschichte von dem Auftreten eines Zopfabschneiderö sehr häufig von jungen Frauens personen erfimden worden ist, entweder um sich durch das Er- lebthabcn eines solchen Abenteuers interessant zu machen, oder auch um durch das tiut aavouiplit, eines abgcschnittenen Zopfe» die gegen das Tragen eines Tituskopfcs eingenommenen Eltern oder Angehörigen mit dieser Haartracht zu versöhnen. punzel mit dem langen Haar und Biquet mit dem Schopf. Weih nachts-Komödie in 5 Auszügen von E. A. Görner. — Donnerstag: Rigoletto.— Freitag: Klein Däumling :c.— Sonnabend: Äe Meistersinger von Nürnberg. Ans. >^7 Uhr. — Neustadt: Sonn tag: Er muß aufs Land.— Die Versnchcrin. — Dienstag - Die tstihrung aus dem Serail. — Donnerstag: Hamlet. Ans- V-7 U. KnRr. 330cgedachtem'!^.aL-eSMrügers, der in Anna- Sertz und umgiiqcud angeblich für MMlmlitosen einer abgetzrau.n- ten Stadt, in Wahrheit alles für sich Beiträge saiitm«!»^ »Ae^r ihn sind uns noch andere Nachrichten zugegaiigcn. Der jiiidusiriLss Mann benamste sich Joseph Lehmann aus Eschenhcim im Groß herzogthum Hessen-Darmstadt. Er sammelte für die am 23. August in Treffurt Abgebrannten und wies ein Zeugnis; des LandralhS dieser Stadt auf. Dies Zeugniß ist jedenfalls g-sälscht und lautet auch darauf die Klage gegen Lehmann. DaS Ouillungsbuch be zeugt, daß das Betteln dem Vagabunden viel Geld (gegen 1800 Thlr.) cingebracht; einige der gutmüthigen Angeführten hatten IM Thlr. gesteuert. Bei seiner Festnahme hatte Lehmann ca. 500 Thlr. bei sich. — Ein recht boshafter Stcich eines 12 jährigen Schuikna- ben wird uns aus der Neustadt niitgethcilt. Der Knabe wollte in einem Kaufmannsgeschäft der Bautzner Straße etwas kaufen, bekam dasselbe aber nicht nach Wunsch, oder wollte sich vielleicht für eine Bemerkung des Kaufmanns rächen, kurz er schlug bei seiner Entfernung dem Kalismann eine große Spiegels lecke im Werths von 5 Thalern mit einem seiner Holzpantoffeln entzwei. Wegen muthwilliger Sachbeschädigung ist er zur Anzeige ge bracht worden. — Jene Frauensperson, welche nach unserer neulichcn Mit- tbcilnng mit geistliche» Schriften unter dem Namen: Marie, Pro- umherzicht und von dem hiesigen eines 11jährigen Mädchens aus Loschwitz steckbrieflich verfolgt wurde, ist mit dem Kinde in Leipzig aufgegriffen worden. — Vorgestern Mittag ist eine mitFensterivasckien indes ersten Etage der am Zeughnusptatzc gelegenen vormaligen Klinik beschäf tigt gewesene Frau hinab in den Garten, zum Glück aber grade auf einen zufällig unter dem betreffenden Fenster befindlichen Erdhaufen gefallen und dadurch bis auf eine Coutusion ohne Schaden davon gekommen. — In einer namentlich zu später Nachtzeit vielbesuchten Re stauration der innern Altstadt hat in der vorgestrigen Nacht eine sehr hitzige Schlägerei unter den anwesenden (Nisten statlgefunde». Da die Cxcedenten sich dabei der Biergläscr und Porzellaimittcr- seher als Waffen bedient haben sollen, so ist der Erfolg der Prügelei auch ein ziemnch blutiger gewesen. Außer den Kopsen der Bcthcilig- ten haben die in dem Locale befindlich gewesenen Gcräthc dev Wir- thcs am meisten gelitten. — Mer». Lclwer und Kintemelmte finden letzt im Doublct- tcnsaale der Brühl scheu Terrasse eine Ausstellung, die lvr volles Interesse in Anspruch nehmen wird. Lehr-, Spiel- uno Anschauungsmittel, sowie eine grölte Mcnge dcr verichle- dcnsten Iugen d, chr 1 l tcn liege» da aus: sogar chemische und — Gestern Morgen war in der Schneider schen Brauerei in PlihllkaOsche Apparate scvlcn iiicktt. Ist das Anschaucn und b«B-citestrabe die Malzdarre in Brand gera.hen es A derselbe ^^''kiEI^n Seele schen'erircuNch, U wtt d "derN aber alsbald durch die schleunigst in Function tretend« Feuerwehr, für Eltern gerade setzt um deswillen ei» lehnciider, weil siet, dabei wieder gelöscht worden. — Daß rohe Burschen ruhige Leute auf der Straße anrem- pcln, ist nichts Neues, wenn aber auch noch Damm diese» schöne Unternehmen fortführen, da» kann Wunder nehmen. Einem un» screr Leser ist die« vor einigen Tagen auf der Äestraß« pasfirt, er bekam einen solchen Schub von zwei „Damen", daß er an die Wand siel. Na, die „Damen" müssen aber Kräfte gehabt haben! Gnade Gott ihren Männern! ganz sicher irgend clnc Gabe sür die Kinder findet. DaS geringe Entree von r Ngr. wird Niemande» al'baltcii. Das hüllst e Ar rangement der Ausstellung erleichtert die Urbcrsichtllchkcit ungc- Mt die Einzelheiten können wir hier nicht cingchcn, rö »U »eit «ilhreii, gesagt sei nur. daß iämintliche Firmen. - EluSflelinng bethelltaten, nur Vorzügliches kn nNV AMtattimg Ueserten. Dieirnigen Gegenstände, welche „ ..Artm Ort und Stelle käuflich sind, können vom reich affortlttrn Sayn der könial. HMuchhandlung vonH. Burdach ISarna» nnd Lehman») de,oaen werden.