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«r'svoooitz»«. >,»« INI. wt«„, Lk!»u,. B« «ittlau, hranstur» «. — >»«. »»-»« In verlbi. s«t»»i«, «»». «»«»ur,. ?r«Wirt «. «.. «Ln- ch«n. — v»»d, » 0». In graiilfur« «. — r» '»,»« tu «»«inn«». — S»- »».L»«»«. b-IU« » L» I» Parti Tageblatt für Politik, Unterhaltung u.Geschüstsverkehr.l Druck und Eigentum der HerauSgrb«: Ltk-fch sil Nktchakdt inDre-de«. ck.,!M st»»« «tn« >» Pi» tilni^auvt l jjrll« S N,r. Gin« warnuUe tü, da» »dchsllö»!«« ärsche,- »«n brr Snser-U «,» Nicht ,«,«»»». »lulloärtlg, «nnanren- «uslrüg« ,on uu» und«» kaunicn Nicnin u. Per lon»» ins«- wir imr »rar» P anuwrraiw«» ka!»u»a durch vrtq» marlrn o»u iu,^. N Till,« löftc« >>,, »>gr. Sr.Irrai« ,iül »>r Ntimtag» Nuuuncr N«rr nach rincm 8<Itt»D- »Ic Zlile » L,r «r. 8SS. Reu«,etz«ter Jnhra-ng. a«, Dresden, Dienstag, 1. DeeemSer1874. P-lilische». Dem deutschen Reichstage war «s vergönnt, zuerst unter alle» Parlamenten der Erde dein in Bern gegründete» Weltpofivertrage die Sanktion einer Nation zu ertheilen. Von Deutschland ging der Gedanke des Weltpostvertrags au»; billig war es, daß ihn zuerst da« deutsche Volk guthieß. Dieser Act gestaltete sich in, Reichstage zu einer wohlverdienten Anerkennung des Generalpostmeisters vr. Stephan. Wa« Letzterer au« diesem Anlaß äußerte, verdient allgemeiner beachtet zu werden. Nach Stephan'« Darstellung er streckt sich der Weltpostcongreß auf ein Gebiet von über 700,000 Quadratmeilen mit mehr als 300 Millionen Einwohnern. Er wird den Postbeamte« eine ihnen wohl zu gönnende Erleichterung ihre« Dienstes bringen. Schon jetzt wechselt Deutschland ungeachtet der hohen Portosätze mit den im Weltpostcongreffe vertretenen Län dern täglich 150,000 Briefe, pro Stunde also 6000. Di« so ver schiedene Austaxirung dieser Korrespondenz vereinfacht sich mit einem Schlage nach einem Muster: die Bewohner diese« Erd ball« schreib«, künftig einander nur Briefe von 1b Grammen, von drnm keiner über 2 Groschen kosten darf. Kreuzbandsendungen, Zeitungen, Drucksachen aller Art, Bücher, Erzeugnisse der graphischen Kunst, Eompofitionen der Musik, Handels- und Geschäftspopiere jeder Gattu^ wandern um den Erdball und zahlen, sobald sie nur nicht über 50 Gramme wiegen, nicht m»h^ al« 5 Pfennige. Da» sind die äußeren Folgen de« zu Bern geschloffenen Vertrags. Fast noch merthvoller war Das, was vr. Stephan über die geistigen Wirkungen desselben äußerte. Niemand ka,m sich den segensreichen Wirkungen diese« Vertrag» entziehen, der täglich und stündlich von Land zu Land, van Welttheil zu Welttheil da« weite Getriebe der Geschäftsverbindungen, chieVorkommniffe de« Familien leben«, der Presse, die Beziehungen der Männer der Kunst und Wissenschaft vermittelt. Und di« einziae Waffe, welche solchen FriedenSvertrag unter so viel Nationen errang, war der Gedanke. Kein blutiger Krieg wurde diese« Vertrags wegen ge führt. Er ist aber der Keim fnrchtbarer neuer Verträge. Stephan bezeichnet« ihn bescheiden, aber sinnreich als die Nein« organisch» Zelle, qu« der sich im Leben der Völker durch Wärmeentwicklung, starke Berührung und durch denMWHuß der GaMmg melletcht weitere homogene Gebilde lebe« ' Vertrag weist die Möglichkeit -em Voll und Volk nach. Cr bechnt gewiß d Keffer die Bahn, als der Wetteifer der Nationen in unausgesetzten Rüstungen, vr. Stephan änderte da» bekannte Wort: St r» dvllnm l (Milkst Du Frieden, rüste zum Kriege!) statten werden. Der Bern« dem allgemeinen Weltfrieden xaeew, par» vvllnm I (Willst DU Fnev« — ein Wort, das den schalen Vorwand für die Fortdauer der Krieg»rüstungen bietet — um in da» ekckre: 8i vi, pavvw. par» «wuooräiam! (Willst Du den Frieden, so strebe nach Eintracht!) Ein erquickende« Wort, für das einst die Rationen der Erde de» Namen Stephan'« mit Dank nennen werden! So viel von Wissen, Scharfsinn, Erfahrung und Geist auch di» Justtzdebatte« im Reichstage zu Tage förderten — alle Abge ordneten athmen froher jetzt auf, da da« große Räderwerk nunnlehr andere Stoffe produetrt. Di« besten Redner über die Justizgesetz« sprachen zuletzt vor leeren Bänken. Nun erhebt sich aber düs Ver langen, daß in die 28gliedrige Justizcommisston nicht lauter Juristen gewählt werden. Schon in der Debatte spendeten die zum Worte gekommenen Laien dankenSwerther« Anregungen, als mitunter die Fachmänner. Wenn nun g« dm Juristen das Uebergewicht in der Tommisston eingeräumt würde, so wäre wenig Aussicht, daß das deutsch« Volk au« seinem Justizelend herauskäme. Unser Rechts gang »st, Gott sei'« geklagt, jetzt so oft der Art, daß dem Volke das Gefühl für DaS, wa» Recht ist, abhanden kommt; daß wegen de» schleppenden, theuren Proceffr« Lausende ihr klare» Recht lieber verkümmern lassen, al« e« zu erreichen trachten. Die Rechtrept Wicklung hat einen Gang genommen, daß da« Recht de« Einzelnen und der Familie gegenüber der Staatsallgewalt Nicht« gilt und zer malmt wird. Möge daher in der Commission der g«sunde, unge trübte Menschenverstand wieder zu Ehren kommen, damit nicht, Dank unseren Juristen, so oft die Schurken triumphirm, damit es wieder ein Recht im Lande gi«bt. Schwere Sorgen ziehen über Oesterreich-Ungarn herauf. Eis- wie Transletthanien krümmen sich unter der Finanznoth. Rahe am Abgrunde taumelt Ungarn hin. Sein ehrlicher, von keinem unedlen Ehrgeiz geleiteter Finanzminkster Ghyzy hat da« einzige Mittel: höheres Steuerzahlen, vorgeschlagen; aber der einst so populäre Mann hat sich damit bei dm Magyaren gründlich verhaßt gemacht. Stürzt man ihn, was sollen bei der Abneigung der Magyaren gegen da» Steuerzahlen überhaupt neu« Minister leisten? E« handelt sich nicht um eine Minister-oder Parteikrisi«' sondern um «ine Krisis de« ganzen Landes. An da« nationale Spielzeug, die kstspieb mit er mittelst diese« Grundbesitze« wählbar werde. Entschließt sich Ungarn nicht, mehr Steuern zu zahlen, so kann ei» entweder die Verzinsung seiner Staatsschulden, Staatsbahnanleihen u. s. w. cin- stellm, also Bankerott nach außen machen, oder auch nach innen bankerottiren, indem e» seine Quote zu dm gemeinsamen bedürsnissen nicht abführt. In beidm Fällen steht so etwa» wie eine Art Diktatur bevor, die in der Unfähigkett de« türkische Wirth- schast liebenden ungarischen Parlamentarismus ihr« Rechtfertigung fände. SiSleithanien wird bereits von der Roth seine« siamesischen ZMtngitlande« Ungarn so sehr in Mitleidenschaft «zogen, daß hervorragend« Wiener Abgeordnete, wie vr. Herbst, lediglich des halb Bedenken ewllligm, »bestreiten. An dm Wiener RcichSrath klopft mit lautein Schlage 'die volkSwirthschaftliche Nothlage. Nachdem Oesterreichs In dustrie von 1866 bi« 1873 einen so großen Aufschwung genom men, sind seitdem den sieben fetten Jahren die mageren gefolgt. Man fürchtet, daß möglicher Weise die mageren Kühe Pharao'» eben so lange leben, daß ein Seplennat der volkSivirthschast- liche» Krisis bevorsteht. Wie das abwenden? Die Noth ist da, aber guter Rath theuer. Will man die Berg- und Eisenindustrie unterstützen, Bahney bauen und deral., so fragt die Weberindustrie mit Recht, wo bleiben meine Millionen? „Wenn, schreibt di« N. fr. Pr., gegossenes und gewalzte«, gepuddelte» und gestrecktes Eisen die Staatshilfe erfährt, hat nicht das Wollen- und leinengrwebe, das grobe und feine Gespinnst, di« zu weißgelbeni Zucker gepreßte und raffinirte Rübe ein gleiches Recht auf dieselbe? ssi« Noth ist überall groß. Wie immer menschlicher Fleiß die Ar beitskraft verwenden will, ihm fehlt die wesentlichste Bedingung der Production, der Absatz. Und dieser fehlt wegen mangelnder Fähig keit zur Consumtiön. Wenn in den Alpmländern die Feuerherde verlöschen, die Wasserwerke stillestehen, und kein Eisen, kein Stahl die Form verläßt, so stehen ja auch im Norden die Webstühle stille, die Spindeln drehen sich nicht und der unsichere Tritt entlassener Arbeiterschaaren wird dort und hier vernehmbar." Mit Spaymmg lauscht Oesterreich den Entschlüssen entgegen, die im Wiener Ncichs- rath di« Regierung darüber kundgebm soll, wie sie die Nothlage zu bannen, ober doch zu lindern gedenkt. . Gestern trat in Frankreich die Nationalversammlung nach ihren Ferien wieder zusammen. Wird sie auf's Neue ihre Unfruchtbarkeit in der Lösung der BerfaffungSfrage bekunden? Da« so rasch han delnde Volk der Franzosen, da« sonst in einer Nacht eine neue Staatsform herzustellen pflegte, kan» jetzt im tiefsten Frieden keine finden. Die Herstellung der Monarchie hat sie abgelchnt, ebenso die Einrichtung der Republik, obwohl Mae Mahon im Verkehr mit an deren Staaten den Titel „Präsident der Republü" führt, obwohl die Minzen mit de«» Bilduiß geschlagen werden. Wäre Mac Ma- jon noch eine staatSmännische Kapazität, so könnt« sich sein Land «einer weisen Führung auf 6 Jahreanvertraue»; er ist ah« Nicht« al» der brutal« Säbel, der herrschen will. Luch die Stimmung des AmckPO selbst ttd elws mckkare. Bei ded Wahlen DweNÄlanä-ver- sümmlung erfochten di« Bonapartiyen wichtige Di ge; all» die Gene- ^ tthe gewählt wurden, triumphirten d« Monaöhisten und Con- ,»„anv«n; jüngst, in den Wahlen »u den Gemeinderäthen, waren die Repvbkkanrr und zwar di« Radikalen, obenauf — welches ist denn nun der wahre Wille Frankreichs? Ganz in Dunkel gehüllt bleibt die Zukunft; die Frage: ob und wie da« Seplennat Mac Mahon» eitqurichten? ist zweifelhafter denn je ; kein Ausweg biete« sich de« forschenden Auge —- es sei denn, daß da« arbeitsame Volk der Frmqosen, müde und angeekett von dem Hader seiner Vertreter, die Lösung selbst in die Hand nimmt. Wir stünden da vor dem Un erwartete«, wie so oft in Frankreich und da ist es noch weniger als sonst zu prophezeien, ob ein kühner Parteigänger oder rin glücklicher Soldat zur Leitung' > der Staatsgeschäfte berufen wird. Locole» «n» Sächsische«. — S. M. der König reiste gestern Abend nach Schloß Thall witz bei Wurzen, um, wie das Dr. I. meldet, an den heule und morgen daselbst vom Fürsten Heinrich XIV. veranstalteten Jagden theilzunehmen. — Sc.Excellenz der Herr Staat-minister von Nostitz-Wallwitz reiste gestern früh 10 Uhr nach Berlin — Das RcichSkanzlcramt hat nach. der Frkf. Ztg. das säch sische Ministerium des Innern auf die Nachtheile aufmerksam ge macht, welche dadurch entständen, daß Behörden der Einzelstaaren sich zuweilen unmittelbar an französische Polizeicommissare wenden, um Nachforschungen oder Auskunft von diesen zu «bitten. Der Weg sich« zu Verzögerungen,' deshalb solle man durch Vermittlung der kaiserlichen Botschaft in Paris den betr. Polizeicommifsären die Anleitungen zugehen lassen. Wahrscheinlich ist eine gleiche Auf klärvng auch den anderm Einzelstaalen zugegangen. Allerdings kommt man nicht leicht von selbst darauf, daß eine Verzögerung der Geschäftsabwickelung eintritt, wenn man direct sich an die betr. Pvlizeicommiffkre wendet. - — Der Advokat und Notar Rascher in Zwickau ist der Aenrter der Advokatur und des Notariats entsetzt worden. — Von den bei der KtrchenvorstandSwahl in der Annen- gemeinde abgegebenen 737 Stimmzetteln fielen auf Herrn Stadt- verordneten-Vorsteher, Hofrath Ackermann 678, Lrderfabrrkant Friedrich August Vierling 396, Schuldirektor Dietrich 463, Elb- schisffahrtö-Procureur Hartmann 381, Buchdmckereibefitzer Henk le» 656, Directvr der köntgl. Blindenanstalt Reinhard 488, Gold- und Silberschläger Schulze 640 Stimmen. In der Minorität blieben Herr Oberlehrer Welt« 384, Herr Fabrikant Händel 311, Herr Oberlehrer PieHsch 301, Herr Apotheker Brietz« 286 Stim men. Die übrigen Stimmen zersplitterten sich. Für die zur Mitbenutzung des Friedhof» berechtigten Landgemeinden wurde wiedergewählt Herr Grmeindevorstand Kaiser in NauSlitz mit 8 Stimmen von 19 abgegebenen; die übrigen warm zersplittert. Wahlvorschläge warm sowohl vom aus einer gegangen. Drei von dm Gewählten vorgeschlagen, die übrigen vier nur von dem erwähnten Wahl- comitü, deffen Liste sonnt vollständig angenommen worden ist. Wenn bei der Wahl solche Gemeindemitgliedcr llm ' hielten, die namentlich seit lange« Zeit der Gemeinde " " ffrnttiche Thätiakett bekannt amkett durch «Wahl ausgesprochene vvn LV aogOycornrn; me rwrigsn waren zerspnnril. hläge warm sowohl vom Bezirks-Verein, wie von einem Anzahl Gemeindemitglieder gebildeten Wahlcomits aus- Drei von dm Gewählten warm van beidm Seiten lich seit und derselben durch ihre i wird mandiefür können. mandiefür dieseWi Anerkennung nur billigen — Zweien unserer Mitbürger, dm Herren Justizrath G löck- Km^mm Lout» «aft v d« Smdt «lttauderg a»»«ndi das Ehrenhürgerrecht in Anerkennung der Verdienste, welche sich dieselben run diese Stadt erworben haben, ertheilt worden. Letz terer hat unter Anderem dort eine Volksbibliothek und einen Bibliv- theksfond für unbemittelte Gymnasiasten begründet. — Am vorigen Freitag feierte man ein erhebendes Fest im Stabtlrankenhause, dem ehemaligen Mnrcolinischen Palais. Am 27. Novbr. 1849 also vor 25 Jahren hat nämlich das Kranken haus'dort seiit bleibendes Dcmicil gesunden. Fast sammtliche Assistenten, die au der Anstalt gewirkt haben, warm anwesend und hielten, angeführt von Herrn Geh. Mcdicinalrath vr. Fied ler, einen Ründgaüg durch die Gemächer des Krankenhauses. Ahendü fand rin Souper statt, an den, cu. 70 Aerzt« Theil nahmen und wobei der seit 25 Jahren ununtcrbrochen thätig ge wesene Apotheker, Herr Hartsch, besonders gefeiert wurde. — Nicht nur bei uns wird rüstig an den Elbufern gearbeitet, auch in Meißen am rechten Elbufcr bei den Lberspaarer Wiesen sowohl wie gegenüber am linken Ufer, werden Dämme aufgeführt und eine Baggermaschine ist dort in rüstigster Thätigkeit. Auch die sogmanntm Hungersteine an der Güntzburg werden aus dem Strombett entfernt. Diese Steine waren für die Schifffahrt längst hinderlich. In diesem Sommer lagen sie fast ganz iin Trocknen, während sonst nur bei niederen, Wasserstand die Spitzen des höch sten der Steine an der Oberfläche des Wassers zu sehen waren. — Die Leipziger Handelskammer hat sich mit dem Projekt beschäftigt, Leipzig durch einen Canal mit der Elbe zu verbinden. Der Canal soll die Städte Bitterscld, Jeßnitz, Rogahn und Dessau Ähren. Me man vernimmt, hat die aahaltsche Regierung zu den Vorarbeiten auf ihrem Gebiete ihre Genehmigung schon ertheilt. — Der Besuch des Circus MyerS war am Sonntag, wo zwei Vorstellungen stattfande», so zahlreich, daß Hunderte von Mensch.,, schon lange vor Schluß der ersten an den Eingängen harrten, um zur zweiten Platz zu gewinnen. — Auf dem Schlachtviehhof ist die Klauenseuche auSgcbrochen und derselbe deshalb von Wohlfahrtspolizci wegen von gestern an abgesperrt wordm. . — Der letzte Rovemler-Scmutag brachte ein recht häßliche» Wett«.. Nachher» e« Tags i ber heftig aus Ost gestürmt, sielen von Haid 4 Uhr ab mit Regen vermijcht, Keine Eisstückcheu, und gegen Abend ward tzä« Glatteis so schlimm, daß die LurrnbuL- und Pferde- bahNwagen stundenlang mit den verspäteten Sonntagöabcirdpassa- gieren (ohnedem die Geduldigsten nicht) vorsichtig über die Land straßen würgten und keine Droschke anders als inr Schritt fahren konnte. Nachts schlug das Wetter um und Montag früh waren statt der Üblichen 4 — fast 10 4- herrschend. — Die Sodawasserbude von der Altstädter Brücknseite ist gestern Nachmittag auf einem Rollwagen geladen und in der Rich tung nach der Pirnaische» Vorstadt zu fortaefahrcn worden, um wahrscheinlich in der Nähe des Großen Gartens einen neuen Stand- puickt zu finden. — Iin Rittersaal ist vorgestern Abend rincm Gast der Ueber- zirher gestohlen worden. — Liidicke'ß Wintergarten bestick» slck, beim schlech testen Wetter am besten, zuinat la letzt die >x-scrrcbabn himüdrt. Pon den Camclllcn blühe» nur Frübtottc», auhcrbc», aber manche höchst interessante frembländlsche Blnnie. DaS geschmackvolle Arrangement, durch ein kleines Buffet vermehrt. welches aber bester gebeizt werte» müßte - verdient alles Lob. Namentlich taß WauiihauS cmffält prachtvolle erotische Psianze». Dcr .Naffee trägt soeben seineHeichstlrüchtc; VIc Tbcepflaii c iveiltablcr chincs. Tstce!) dlübt unv duftet aui'ö Feinste. Der Lorbeer und die Araucarle» sind In Eremplarc» Vorhäuten, die am kein Con- tlnent Ihres Gleichen suchen. Amüsant sind die tropischen Nutz- bäilme, z. B. tle Strelipia Auguila (Baum der Reisende»,, dem, starker Schaitstam», Wasser In Menge enthält und manche», Dur stigen in de» Tropen brsriüchung gewährt. Sluo dem Knhbaum (Galaktodendroi,) machen die Einwohner von Guvana -nickst nur Milch, sondern sogar Käse. Auch die Brodbäume (Bananen) blühen Und setzen Früchte a». Man sicht, es glcbt st, dein schö ne» Etablissement für de» Naturfreund viele Genüsse, die unsere jetzt schlafende Natur ersetzen. — Der Gesangverein Tannhäuser mit umflorter Fahne, die srelwlUiae Turnerkeuerwchr in Unisoni, und noch viele Andere batten sich am Sonntag Nachmittag fl Uhr zu der zur Beerdi gung ihre« Freundes, des Klempner Fränzel, festgesetzten Zeit am rottenbauS deS TrinitatiS-FriethoscS eingesunken und war teten bei abscheulichem Wetter biS fl'/r tlhr auf den de» kirchlichen Segen spenden sollenden Herrn Geistlichen. AlS Niemand zu dlestr Function erschien, hob mm, den Sarg, der Zu., setzte lick, ln Bewegung und nach geschehener Senkung deS SargcS ergriffen Freunde daS Wort z,»n Nachrus, den» ein stilles Vaterunser der am Grabe schmerzlich Berührten folgte. - In derlctzkeu Hauptversammlung tcö „ülllgcineliien Hand- werkerverelnö" hielt Herr Director 11r. Drechsler einen höchst In struktiven Bortrcm „über den Mond." Der geistvolle Redner wußte seine», sonst dock, ziemlich trockenen Thema eine so warme Färbung zu geben, daß er daS allgemeine Interesse der zahlreich Anwesenden seffelte. — Am vorigen Sonntag hielt derselbe Ber el» tn.den Sälen des Melnholt'schm Etablissements seinen ersten FamMeaabend. Die Mitglieder, lbre Familien und die Gäste wurden durch treffliche Ptanoiortc- und Cello-Vorträge, sowie durch guten Männergesang unterhalten und erfreut. — Die DampfschlfffahrtSgescllschait bat seit gestern die Fahr ten eingestellt. De> Grund ist nicht allein in dem plötzlich «„ge tretenen Et-gavge aus der Elbe, sondern hmivtsächlick. In dem außergkwöhnlich niedrigen Wassers»,Itc zu suche». Der hiesige Pegel zeigte gestern r Elle» 22'/- Zoll unter Null. ein Waffer- stand. welcher seit laugen Jab re» nickst wabrgenoininen worden Ist. Auch die Kettenschlevpschiffsabrt ist, wie wir hören, veran laßt, ihre Fahrten vorläufig elnzustcllen. Wenn bei solchem klei nen Wastcrstmide. ein anhaltender starker Frost elntretcn sollte, so wird voraussichtlich die Elve noch mehr fallen und die Wasser- tleic an manchen Stellen so gering werden, daß die Schiffe nicht einmal ihre-Häfen -n erreiche» im Stande sein würde», sondein an der ersten beste» Station überwintern müßten. Vorsicht er scheint daher wühl, geboten, werten doch gar manche Segelschiffe, welche d« dem niedrigen Wafferstande mit ihren Ladungen dle Stationen nicht zu erreichen vermögen. m,i freier Elbe zu üver- wtnteni bav«» losen, nicht noch «"-sstninq des Wanerstan- ves etntmt