Volltext Seite (XML)
»rtcheinl lazttch >rü» ? Ui»r ui d»r Martnlstrade IS. ttbon- n-m-nuprri» »NkIkN»I,r- Nch Ngr., durch die V»I> itu N,r. «inieloe Nummrr,! I Star. De<Ia«e: L8OOO»l»i. Adr die vlllikgade «Inge- laudier Ma»uscr,plc macht tich die RedacUo» mchl »erdindltch. Inseraten-Vniiadme ou»^ Vossl-r in Hamburg. vcr ttu, wir», L-IpNg. «alel, vredlau, »rmitsurl a. M. — Luch N>»»» in Berlin, k<t»»ia, Wien. Hamburg, tzranlsurl a. M.. Mnii che» — Vaud» 4 c». i» Frankfurt a. M. — Volk« in lldemn<i>. — Ilu- i>»»,l»Ltt», valliar » 0«. l» Pari». Tageblatt sürPolitil, Unterhaltung «.Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Eltpsch Neikhardt in Dresden. ^niiraieiuerdenm»««» iiratze IS angrnommin b«, Nb. s Nur, Sonnt»«» »n> -Miiagi i s vbr. In «ieniiadl: große tkloiter aoiic b dis Nachm.4 Üdr. Der Raum einer ein idailiacn Pcilijeile lollei IS Psa. 0ing-sa»«t di» ZcUe -- Ngr. «?i»e Garantie sür da« nachiitaaigk ErZchkl- nen der Inserate wird nicht gcgedrn. Rnswärlige Annoncen- Nu,träge von und nnde» laiinten Firmen u. Per sonen inserire» wir mir gegen Prannniiraimo» Zadlung durch «riese marken oder Posiein»ad- lung. n Eiidc» losten >>, Ngr. Ins,rate illr di- Monng» Nnmmer »der nach eine,» ge,nag« dic chNe 2 Ngr. Sir. 334. Neimzehiiter Jahrgang. Mitredacteur: vr. «n»1I Nlvrov. FürdaS Feuilleton: L-arlrvt« Dressen, Montag, 3V. Avvcmöer 1874. Für de» Monat December werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Manenstraße dir. 13, zu 7^ Ngr., sowie für auswärts bei dm Postämtern zu 8>/g Ngr. angenommen. j täglich stehen eine oder mehrere Personen unter dieser Anklage ist. Er stellt die Behauptung unseres Eorrcsvondmten „als un- TagcSgeschtchle. Deutsche- Reich. Nach übereinstimmenden Nachrichten soll der Gesundheitszustand deö Exkursürstcn von Hessen ein hoffnungsloser sei», soidaß seine Auslösung in nicht ferner Zelt als bevorstehend anzusehc» sei. Derselbe hat seine Kinder nach Prag zu sich berufen, niii sie noch einmal zu sehen. Da Appetit losigkeit in Folge von Altersschwäche als die Ursache seines seitens angegeben wird, kann sich das Leben des Kranken wohl noch einige Zeit verlängern, wird aber schwerlich mehr lange sich ausdehnen. In der vorgestrigen Sitzung der Budget-Kommission wurden einige zurückgestelltc Frage» anö früheren Titeln erledigt. Unter Anderen wurde bei dem Kadektenhaus in Dresden vom Adg. Stephani beantragt, diese 'Anstalt mit auf den preußischen Etat für Militär-Erzichungs- un^Bilvungöaiistalten zu nehmen. Vom Aba. Wehrcnpfcniiig wurde eine Resolution vvrgeschlagen, den Reichskanzler zu ersuchen, dahin zu wirken, dass mit dem Zeit punkt der Ucberslcdlung der Ccntral-Kadcttenaiistalt von Berlin nach Lichterielde die oberen Klassen tcS sächsischen Kadcttenhauscs nilt der Ceiitrakanft ilt vereinigt werden und das Dresdner Ka- dcttenhauS zu der legreren in das Verhältnis; einer Boranstalt trete; dafür Sorge zu tragen, das; die vc! einem sächsischen Trup- pentheil clntrcicnden Zöglinge des Dresdner Kadettenhauseö, so wie die übrigen Offizier-Aspiranten dcS sächsischen Kontingents die Prüfung zum Portepee-Fähnrich vor der preußischen Obcr- Militär-Exaniinatioiis-Kvmmissioii ablcgcn. Die Diskussion über diesen Antrag wurde bis zur nächsten Sitzung vertagt. — Die Fraktion der Fortschrittspartei bat vorgestern zur Wahl in die ständlae Kommission für die Justizgcsetze ihre Mitglieder Evsoldt, Herz und Klotz nominirt; zum Stellvertreter wurde Abg. Mink witz gewählt. „Geistiger Herkules des Jahrhunderts" — diese Hingst dem Fürsten Reichskanzler von Hamburger Sangeöbrndern angethane Erhebung in den Halbgötterstanb, hat die „Süddeutsche Post" veranlaßt, den Arbeiten des Heros nachzuspüren und svcclcll eine besondere Art seiner herkulische» Geistesarbeiten, die leider nichts Mythologisches har, dem staunende» Jahrhundert zu enthüllen. „Seit der Eulturkainpf im Gange ist", schreibt taS Blatt, „hat der Fürst und zwar bis zinn 1. November des lausenden Jahres nicht weniger alö 784 Strafanträge gegen Redakteure „rclchs- ieindlicher" Blätter gestellt; cS wurden dafür 610 Straiurthclle gefällt, welche eine Gcsammtstrase von :>l> Jahren i) Monaten ergaben." Bei allein Respekt vor dem mythologischen Sohn der Alkmene - was wollen alle seine Leistungen gegen diese geistigen Thatcn besagen! (Frks. Ztg.) Frl. HcssclS ist plötzlich, wie man hört, auf Anordnung des Kammergcrlchtö und ohne Angabe weilcrcr Gründe, ans der Halt entlassen worden. Irgend eine Spur von Geistesstörung ist bei der Dame nicht zu entdecken, somit wird dieselbe jedenfalls in dem nächsten Termin, welcher in dem Prozesse v. Wurmv- Hessels eingesetzt wird, vor Gericht vernommen werden können. Bei der i» Aachen stattgchabtc» Ersaluvahl eines Abgeord neten zum Reichstage wurde an Stelle des verstorbenen 'Abgeord neten Baudri, Map vo» Biegclcbe» (Centrum) mit :<28h, Stim men gewählt. Kavian Eronenberg, Kandidat deö Arbeiter vereins, erhielt 2227 und Dciltz (liberal) 7.17 Stimmen. Oesterreich. DaSWienerAbgeortnetenhans bat taSAktlcn- gesetz mit einem vom Ausschüsse beantragten Znsakc des Inhalts angenommen, daß weder das mit der Naiionaibailk genossene Abkommen, noch auch die Statute» der letztere» durch das Akticn- gesetz berührt werden. - Das Herrenhaus wählte den Baron Apfaltern zum Mitglied deö StaafsgerlchtShois und ermächtigte seinen Präsidenten, bas Budget pro 1875, sobald dasselbe vom Abgcordnctenhause an das Herrenhaus gelangt, alsbald der Budgctcommission zu überweisen. Frankreich. Die Regierung bat aus eine gegen den König Victor Emanuel gerichtete Broschüre, welche unter dem Titel: „1-o Koi-Oainlit" erscheinen sollte, Beschlag legen lassen. Schweiz. Bern, 2.',. Nov. Seit gestern Morgen ist der Verkehr auch über de» St. Golthard wieder irci. ES war dazu hohe Zeit, da bereits zu Aiibcrmatt und Hospcnthal das Brod zu mangeln ansing. Die gleiche Ealamität war auch in verschiede nen Ortschatten Graubünteiiö eingctretcn. DavoS mit seinen 400 NUnter.Eiirgäslcn war gänzlich abgeschlossen! Fleisch und Fische, kür diesen Eurort bestimmt, lagen tagelang ans der Station Land- guart. Aus 2ru»ö thciit mau mlt, daß der Scimcc in dortiger Gegend in manchen Lagen 0 bis 7 Schub hoch liegt. Für viele Häuser ist ei» Einsturz der Dächer zu befürchten. In Darvclla. wo sich die Latrinen den Wohnungen bis aut 2i><) Zchnh gcnä- bcrt, war jeder Verkehr uulerbrochcn. Die Leute, welche in den Maicnsüstcn Bich fütterten, waren ganz eingcscimeit, der wenige Proviant war aufgczcbrt und Manche waren gcnöthigt, anö ihrem Viehstand ein Stück zu schlachten, um Nahrung zu haben, hin deren fehlte das Wasser für das Vieh, so daß nach alle» Richtun gen Leute auSgesandt werden mußten, um die Elngcschnciteii aus Ihrer verzweifelten Lage zu befreien. Einzelne Personen wurde» in größter Verzweiflung, dem Wahnsinne nahe, ausgesunden. 'Am Caiantaberg war ein junges Mädchen auS Haldenstci» acht Tage lang allein mlt dem Vieh eingcschneit; drei Tage lang batten zehn Männer zu thun, um den Weg zu brechen und zu ihr zn gelangen. Letzten Sonntag gelang es, sie anö ihrer Einsamkeit zu erlösen. Unzweifelhaft hat auch der Wildstand viel gelitten. Der Große Ralh von St. Gallen hat bei der fortgesetzten Berathung der Veriassungsrcvlslon den 'Artikel, betreffend die Oberaufsicht dcS Staates über das gesammte Schulwesen, ge nehmigt. Spanien. Don Carlos scheint sich mlt dem berüchtigten Pater Santa-Crrz völlig ansgelöhnt zu habe». Bo» Neuem Ist derselbe zum Brigadier und zum zweiten Commandantcn von Gulpuzcoa ernannt worden. Seine Persönlichkeit mag allerdings am meisten dazu geeignet sein, i» den Reihen der Gnlpuztvancr Ordnung und Dlsclptln aufrecht zu erhalten, wie eS den» auch lediglich sein Verdienst war. daß diese Provinz sich Don Carlos unterworsen hat. „Not» bricht Eisen", und so kann man auch diesen Schritt deS Prätendenten sich erklären, ob auch der theo logische General stets eine seltsame Figur bleibe» wird und seine Maßregeln immer den Stempel deö religiösen Fanatikers behal ten werten. England. Die Berichte, welche auf Veranlassung des Staatssekretärs deö Krieges von den verschiedenen Truppcntbeilcn erstattet worden sind, ergeben, daß während der Monate Juni, Juli, August und September die Zahl der vorgckommcncn Dcser tionen sehr '' - - , trug. Die ^ 11 vor dem Zuchlpollzeigericht in Woolwich. u,l unv Wcpicmocr me >javiocr oorgcronimcnen Dkier- groß gewesen ist und zuweilen 6 an einem Tage be- e Fälle, in denen sich die Desertlrten betrügerischer er anwerben lassen nehmen dnrchan» nicht ab. Fast Locales und Sächsisches. — In gewohnter Huld beehrten II. MM. die Königinnen Carola und Maria auch die diesjährige, den wohlthätigen Zwecken des Dresdner Pestalozzistifts gewidmete Verkaufsausstellung in Meinhold's Saale mit ihrem hohen Besuche und mit ansehnlichen Einkäufen. Auch I. M. die Königin Mutter, sowie I. K. H. die Prinzessin Georg ließen durch ihre Hofdamen namhafte Einkäufe machen, welchem edlen Beispiele später auch viele andere Gönner und Gönncriniien des genannten Stifts in erfreulicher Weise folg ten. Bei der großen, sich alljährlich vermehrenden Anzahl solcher Wohlthätigkeits-L'eranstaltungen ist es gewiß auf's Dankbarste an- zuerkennen, wenn die Thcilnahme an denselben an allerhöchster Stelle, wie auch in weiteren Kreisen noch immer sich warm erhält und auf's Neue bcthätigt. — Das Großkreuz des K. Sächs. AlbrechtSordcns ist dem K. Preuß. Generalmajor v.Voigts-Nhectz, Direktor des Allge meinen KriegSdepartements im preußischen KricgSministerium und dem Generalmajor v. Albedyll, General a 1a outtv des Königs von Preußen und Chef deS Militärkäbincts für die persönlichen Angelegenheiten im Kriegsministerium, verliehen worden. — Der für den baicrischen Hof ernannte Gesandte des Königs von Sachsen, Herr v. Fabrice, bisher Gesandter am königlich belgi schen Hose, ist jetzt in München eingetroffen, um die Leitung der Gesandtschaft zu übernehmen. Der Empfang des Gesandten durch den König von Baiern wird indessen erst in einiger Zeit stattfinden können, da Sc. Majestät jedenfalls nicht vor Weihnachten ans Hohenschwangau nach München zurückkehren wird. - Das könlgl. Lanhcsmedicinalcolleglinn bat einen von dem ärztlichen Kreisvereinsausschusst Leipzig gestellten Antrag: „Das Lantesmcblcinaicollegium wolle beim Ministerium des Innern beantragen, daß dasselbe in die zu erlassende 'Ausführungsverord nung zum Reichoimpsgcsetze eine Bestimmung auinchmen möchte, welche das Abimvsen der Kinder gesetzlich regelt und renitente Angehörige mit Strase bedroht, bez. bei der ReichSregiclung seinen Einfluß geltend mache, daß eine Novelle zu diesem Gesetze cmanirt werte, welche eine derartige Bestimmung enthält," gegen drei Stimmen abgelebtst. — Vom Dresdner Krciovcreiugauo- schufle war der Antrag gestellt worden, bei den Nevaccinalloiic» die Wcitcrlmvsllng von Arm zu Arm, sofern geeignete Pusteln vorhanden sind, nicht auszuschließen. Dieser'Antrag gab dem Generalarzt Ile. Roth Veranlassung, ü-cr die glänzenden Erfolge, welche in der deutschen Armee, namentlich im Kriege 1870-187 l mlt der Ncvaceinalion von Arm zn Arm erreicht worden seien, AuSstihrlichcres mitzuthcilen, wobei derselbe erwähnte, daß in der 'Armee die Revacclnation fast gar nicht ausführbar sein werde, wenn man die Revacclnation von Arm zu 'Arm perberrcsciren wollte. In dem sächsischen Armeceorps z. B. seien jedes Jahr im November und Dcccmber ca. 8000 Mann Recrutcu zu imvicii, bez. zu rcvacciiurc», für welchen Bedarf frische Lvmpbe zu schasse» als unmöglich bezeichnet werden müsse. Der Antrag wurde ein stimmig augcnommcn. — Der Stadtrath hat in Berücksichtigung dcS diesjährigen außerordentlichen Wassermangels in verschiedenen hauptsächlich wasserarmen Theilen der Stadt Einrichtungen zur öffentlichen un entgeltlichen Abgabe von Wasser aus der neuen Leitung treffen lassen, macht aber bekannt, daß eine Vermehrung dieser Abgabe stellen, trotz vielfach eingclaufencr Wünsche weder für jetzt noch für die erste Zeit nach Eröffnung des neuen Wasserwerkes möglich sei. Wiederholt werden alle Grundstücksbesitzer, welche Wasser ans der neuen Leitung beziehen wollen, ausgefordcrt, die Herstellung ihrer Hausleitungen baldigst bewirken zu lassen. Trotz der früher ge nugsam bekannt gegebenen Vorschrift, daß zur Einleitung des Wassers in die Grundstücke nur: Zimwöhren mit Blcimantcl kupferne und schmiedeeiserne Röhren mit guter Verzinnung oder Emaillirung, sowie gußeiserne aSphaltirter Röhren, verwandt wer den dürfen, haben sich doch jetzt bei einer durch dcu Stadtrath vcr anlaßten Prüfung der Rührenleitung verschiedener hiesiger Grund stücke uuvcrzinnlc schmiedeeiserne Röhren vorgcfundcn. Der Stadtrath hat sich die Entschließung noch Vorbehalten, ob dieses ordnungswidrige Rohrmaterial umgewcchsclt werden muß, warnt aber alle Grundstücksbesitzer vor der Verwendung unzulässigen NohrmatcrialS. — An der Wahlurne hiesiger israelitischer Ncligions-Gcmcinde waren 205 Mitglieder erschienen und ergab die Auszählung der Stimmzettel, daß Herr Eommerzienrath Joseph Meyer mit 195 Stimmen als Vorstandsmitglied, Herr Haupt-Eollckteur Anton Wallerstein mit 93 Stimmen als Deputirtcr wieder, und Herr Moritz Eg er mit 86 Stimnien als gewählt zu betrachten sind. — Nächste Woche kommt das große Sammet- und Sciden- lager am Altmarkt 25, malson J ounais«, zum gerichtlichen Aus verkauf. Das Geschäft hat in Folge der gedrückten Preise fallirt und werden daher die Stoffe vom Gericht zum Taxpreis für die Gläubigerschaft verkauft. Da Weihnachten vor der Thürc steht, so ist unserer Damenwelt billige Gelegenheit geboten, sich mit Sammet und Seide beschenken zu lassen.— Nicht zu verwechseln sind übrigens die gerichtlichen Ausverkäufe mit den so oft angckündigtcn: „ger. Ausverkäufen" und „Concursmasscn-Verkäufcn," von ano nymen Verwaltern, welche lediglich darauf hinauSlaufen, das Publi kum durch schöne 'Namen anzulockcn, welche aber mit einem gericht lichen Ausverkauf nicht entfernt Zusammenhängen, vielmehr einfache Privatspcculatioiicn sind. — Von der bekannten Firma I. A.Henckcls, Berlin und So lingen, befindet sich im Jnseratentheil unserer heutigen Zeitung unter Bezugnahme auf dieReichStagsverhandlungen über denMarkenschutz eine Warnungüanzeige, auf die wir hiermit besonders Hinweisen. — Herr Restaurateur Peholdt in Leipzig coramirt uns in einem Brief über eine Notiz, die wir in der Nr. vom 28. d. gebracht haben, betreffs der Preisherabsetzung in Bezug auf die Speisen im dortigen Theater-Restaurant, dessen Leiter besagter Herr Petzoldt wahr und ihn beleidigend" hin und sendet uns zum Beweis den Moniteur unseres lieben guten Hüttner, in dem allerdings besagte Preisermäßigung in der „Tiefe" von 20—25 pCt. für die Abcnd-Speisenkarte angelündigt wird. Außerdem liegen zwei purpurrothe Speiscnkarten dem Schreiben bei, die eine mit den alten, die andere mit den neuen Preisen. Wir müssen gestehen, daß wir auf den Speisenkartcn die Preise so ziemlich gleich — groß artig gefunden haben; für ein paar Spiegeleier vulgo Eier aus Butter 75 Pf. zu bezahlen, geht doch etwas über die Hutschnur. Von den 40 warmen Speisen, welche die alte Karte aufweist, hat die neue mir 7 um 15 resp. 25 Pf. ermäßigt, die übrigen Speisen waren von der 20—25procenligen Herabsetzung vollständig uw berührt geblieben. — Die Städte Werdau und Crimmitschau einerseits und Zwickau andererseits proccssircn miieinander, weil die CtadtZwickav die Hauptguclle der Pleiße (nach Erwerb der Grundstücke, in wel chen sie entspringt) nach Zwickau leiten will, um die neu angelegte Wasserleitung damit zu speisen. Elftere sind, da es sich nur um eine Quelle und nicht um den Fluß handelt, abgcwicsen und eine an das Ministerium des Innern cingcreichte Beschwerde ist aus gleichem Grunde abfällig besehicdcn worden. — Mehr als tausend junge Staatsbürger und Staats bürgerinnen hat Frau Zumpse, die würdige Hebamme in Wilsdruff, während der 25 Jahre, die sic thätig, ans Tageslicht gefördert. Am 30. d. feiert sic ihre silberne Hcbammcnhochzeit und wäre der Wunsch wohl berechtigt, daß die, welche ihr das erste Bad verdan ken, jenen Tag nicht spurlos an ihr vorübergehen lassen. — Oeffcnt! > cl> eGerIchtssitzilng am 21. November. Der bereits nicbcibolk wegen Zccbbctrugs und Widersetzlichkeiten bestrafte Handarbeiter Ernst Tocobor Wciic von bicr Patte auch am 17. Octobcr vorigen JaPrcS in der Stcppan'jchcn Restaura tion, Rcitbahnslraßc. in etwaö angctri nkcncni Zustande Lärm gewacht und gcichimpit und gebrüllt. Cö mußte zur Polizei ge schickt werden und ei» Gcnodann arrctirtc den Scandaimachcr. Dem im Polizeigcbäudc üblichen Bisitaiionkvcnabrcn wollte sich 'Weise durchaus nicht lügen, er verlangte einen Reiercndar, ob schon cs 'Nachts 1 Uhr war. war! sich aus die Erde und schlug mit Händen und Füßen um sich, so daß er aeieiielt werde» mußte. indem er gleichzeitig seiner Ansicht über die anwesenden Polizciorgaiie turcki die Ausdrücke: „SclavoinePundc, Lumpen pack" re. Luit machle. Heute erzählt Weise mit scheinbar gerühr tem Tone, daß er in jcncr 'Nacht von dem Polizeiwachtmeisier, welcher ibn Im Polizcigebände in Empkang genommen habe, ge- mißdandelt wordcn sei. Znni Beweise bringt er aus seinerTaiche ein Bündel Haare, welches ihm aus seinem grauen Haupte hcr- alisgerissc» worden sein soll. Gcricicksrati, Mittler bedeutet ihm, daß er mit dergleichen Beschuleigungcn und 'Anklagen sich zu nächst a» die K. Poiizcidircctiou zu wende» habe und weil Weise ußte. i die bestä tigt. — EI» gewisser Kcmpcl batte im Januar d. I. !m Hos- raume eines Hauses am der Kamcnzcrstraßc Scanbäl gemacht. Der Manu war angetrunken und man mußte zur Polizei um Hilfe senden. Inzwischen war Hcmpci nach der Wohnung seines Schwazcrö. tcS Schuhmachers Earl Trangott Franz, gewankt und man patte ihn dort, in 'Anbetracht inner wackligen Ver hältnisse, aufgenonin'en, in Pie Kammer gcinprt und auis Belt gelegt, woselbst er alsbald In tieicn Schlai versank. Der GcnS- darm Zschierrig, weicher wußte, daß Hcmpci in der Franz'ichcii Wohnung verschwunden war, trat in dieselbe und srug: obHem- pci Pier wohne und ob er hier ici. Da kam er aber schön an.' Frau Franz, weiche gerade baö Kehrzcug in der Hand Patte, ttciüc dasselbe bei SeiE und ging mit geballten Fäusten drohend aus Zichicdrlg los und schrie ihn an: „Sic gehören aus die Straße, ich will Ihne» tw Wege weisen n. s. w.", und Franz sägte die einladende Bemerkung hinzu: „Machen Sie, daß Sic pinauskeiiinicn." Ai,ä> diele beide» EPeieuic waren wegen Wi derstandes gegen die Staatsgewalt bcrurlhciit wordcn. und zwar Franz zn >'< Tbaicrn und seine Gattin zu 6 Thaicrn Stritte. Dieses Erkenntnis, iand heute Bestätigung. — Jcpann Gottlleb Birkcnzölicr und denen E betrau. Beide anö Ncninlcktcii, waren wegen Forttdiebstaolo. Ersicrcr zu 4 Wochen, 4 Tagen und Letz tere zu 4 Woche» Gcttrngniß vernrtbciit. Sie hatte am Fast- nachtvdienstag aus einem aus Trachauer Flur gelegenen, einer Frau verepei. Hanse der Mutier der Mitangeklagteni gehörigen Busche !l Kieiersiämme im Wcrlhe von 1 Thlrn. 15 Ngr. ent wendet. Birtcnzöllcr will von seiner Schwiegermutter die Er laubniß cmviangc» haben, sich diese Stämme zu holen, diese bcrncint dies aber. Die StaatSanwaitschait sjnbct Manches an der Sache zwciscibait, stellt aber die Entscheidung in das Ermes sen des GcrichtöboicS. Derselbe bestätigt die erste Entscheidung unter Erlaß der Birkenzöiicrn über 4 Woche» noch zuertannt ge wesenen 4 Tage Gciänaniß. — Weil Friedrich August Glaser in Löbtau gegen eine'Amalie, vcrw. Paul in Neueoschütz ge meine Schiinpircdcn gebraucht hatte, was ihm glaubwürdig, trotz seines LcugncnS, durch Zeugen nachgcwicicn wordcn, so war er zu 5 Thaicrn Gcldsirasc vom Gcricittsamt Döhlen vcrurthellt wordcn, wobei cs nach der heutigen Bcrhandlung blieb. — Die Privataittlage des Kausmanno Baruch Heller wider denAbvocat Schlegel hier ward in geheimer Sitzung verhandelt. — WktteruiigS-Brovachtunst am 2!). November, Mltt. 12 II. Baromcteriland nach Otto L Bösoldt hier: 27 Paris. Zoll ti'/-->L. (seit gestern 4 L. gefallen). — Thermometer nach Reaumur: 1 Eirad über Null. — Die Schloßthurnttahnc zeigte Ost- Wind. Himmel bewölkt. — Elbhöhein Dresden,W.Novbr., Mitt.: 1l',oCent.unter». »acim au me m. vonzcwirerrwn zu ivinocn oaoc nno wen rw im klebrigen nichts 'Neues und Enttaslenkes vorzubringcn wu ward taS frühere Eikcniittttß wegen Widcrsciziichkcit gegen Staatsgewalt, aus o Woche», 3 Tage Gefängnis, lautend, bc Briefkasten. Stammtisch i» Z. .Hann Jemand criminell belangt werde», wem, er sagt: „In Preuße» hat jeder Beamte einen Corporalswck tm Tornister!" — Warum sollte denn das strasbar sein, da ja die preußische» Beamten gar leine Tornister tragen, sintemalen sic wenigstens z»m größten Thcttc nicht unisormirt sind. Napoleon I. schon sagte: „Jeder meiner Soldaten hat den Marschallstab in seinem Tornister." Wohlleben, Mittwcida. Anttagcn nach dem Ur sprung und der Bedeutung der Worte „Gevatter" und „Pathe". — Beide Worte beruhen auf denttclbc» Begriffe. „Gevatter" ist eine Nebenform von „Vater", „Pathe" stammt von dem latei nischen imtor — Vater. Ursprünglich bedeuten sieden, den Täuf ling aus der Tause hebenden geistlichen Vater; später brückten sie das aegenseltige Verhältnis, zwischen Taiuzcnge» »nd Tänttttig,