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M-L L'r.L.67. «»Ne»l>r«te l» «»»» Uch «>, »ur« d>« U»» » »,l. «»»,«»» »»»»«"> > Var. L4Ü00»M. X» »A «>»>»» U i»n »««»VrNn» —*> »ch »« »k-M«, «ch> „>»>»»tntz. 8ns«r»lki> »innidme au». Wilrt«! uo» V<^« ,» H-mdukft, ttn. «ieu, Lei»,,. vaftl. ««»l»u.tzra»»fur, a N. — »>«» In «»Nt», «kW««, chaiudu,^ tzronifim , »s Mil». «»« - »»,«. ch c» tu 8r«»H>»> » M - r» '»«»> >» «»»mniu - »»- »».»»»»». »»««. ch V», l» Pan». Tageblatt siir Untcrhaltmig und Gcschästsvcrkchr. DruckKund Sigrnthum der Herausgeber: Lttpsch Ntichar-1 in Dresden BerantworÄ. Rrdaclnn: InltnS Iflkicharstt in Dresden. Anlrvotewarvln vt» N1> Nur. Tvii»U»PA V>» UUl In N^untUil ch,usik -'.gstrc ^asje 5 UI» Uatt,n>. t U Pr. tvaNU'en Pel»ür'i« »L, Pju llli'ulsunUl dtr Zntr 3 P-r. Litte lL.nt«,il,r n>t l>«4 »Uch,lt0uiak neu der Httsltv»« wird nicht urgrdr». NuS'oarlipr Annoncen- A^lilttuc vv» litt» and«* ku. »lt» ^>r>»sN »i. hri»- ioni-i, ittsirnei' wlr nur ue.ieii Prttilttm<ra«dv» ^ttlil.ln^i vuich »iilefr ll>iiiken ovr» P>-neli^h>. lutt,, 0 Tiü-'U kotzt-u l'i, St«r ,ür tz«r dlielttiner Giici nach einem ^esllLg- br« Lteitr r »ttzr. «r. 24S. Rcunzehnter Jahrgang. m, e°7NLi Dressen. Donnerst»!,, :r. Tcpiember 1874. >NI,r brolfflielr, Politisches. Noch ist das letzte Sedanbrodchen nicht altbacken; noch liegt der Staub des zweiten September aus den ungewichsten Feststiefeln; müde und verdrossen wischt der Hausknecht das verschüttete Sedan bier von den Wttthslischen, noch ruht Hr. Siegel im tiefen Schlum mer und träumt, er sei der Vater des deutschen Reiches, seine Lippen bewegen sich convulstvisch und sprechen im Schlafe: „Festgenossen... meine Herren ... Alldeutschland ... Hochgefühl..Do gicbt die Post die neuen Morgendlälp r au» — und sofort sind mir aller Feststrmmung entrückt und stehen mit beiden Fußen wieder aus dem Boden der Wirklichkeit. Die Nationalliberalen sorgen dafür, daß das Gckühl der Stammeözusammengehöngkeil nnd der Eintracht nie länger als 24 Stunden dauere. Dann werfen sie Brandlugeln aus des Nachbars Dach, und fall- dieser dagegen opppnirl, ist er ein — Parlicularist. Die neueste Niederträch igkeit steht in der Berliner Vossischen Zeitung und wendet sich - wie das jetzt Mode ist — gegen Sachsen Daß wir uns. was die sächs. Militärverwaltung betrifft (an deren Spitze der ruhmgelrönte deutsche Feldmarschall König Albert von Sächsin steht) in vollster Friedfei tigkeit mit der Reichs Verwaltung befinden, das ist den gewissenlosen Wühlern und Schürern an der Spree ein Dorn ini Auge. Flugs erfanden sie vor 8 Tagen die Nothwenoigkeit: das sächsische Kuegsministerium müsse eingehen. Kaum, daß wir uns diese Nergelei kurzer Hand verbaten, so kommt schon jenem Plankler-Gcrücht die volle Infan terie bodenloser, nationalliberaler Skandalsucht nachmarjchirt. Der Artikel lautet: „Die militärische Stellung Sachseog beucht aut kerMilitär- Eottveiilio» vom 7. Februar l8M, zu wel cher die bcir. Bmim- muiigcii derNeuchöv.'n'aüuug, und alo bi r desolitcro eiiuchlagent, die <>:1 biö 6<» derselbe» noch di» »treten Die sacchsiiebc» Truppen bl den danaä' das 12. deuticlic Almcccorps und sind dleselven, gleich alle» andere» Thcllc» dco Reichebccrcs, mit cinzl ger üluonadme der balcris c» Armee, krait der l» b-n Fahneneid auttuiiehmciiden chcrpsllchtuiia verbunden, den in seiner Eigen- schaii als r. dcrtelkherrn des Rcill S erthellten 2 elcblen des deut schen Kaisers vnbedmgt Folge zu leiste» Ebenso steht na.d Killt das sächsische Armeecorrs in Krieg und Frieden unter dem Beiehl des Kaisers. Tie vorc>w Hute Eonventlo» gewährt Sack' sen allcrd'», ö iür sei» Heer ecnn gewinc cheeguusilgunge». weiche jedoch nach dem Mor.laut deklelben als jeder Zelt wldcrruilich erachtet werten müssen. Die Tisrositlon über die Truppcntbcilc des sächsischen Arueecorpo bleibt nah K I dem Krulgc von Preu en alü Db rhaupt tcs norddeutschen Bundes und jcht als deutschem Kaiser vmb halten. Dic cr will nach tz 2 in die lnncie Berw.'ltuug d>S täorpö nicht clugrciscn; derselbe will nach 8 !l tür die Dauer iriedllchcr 2crhälinissc von lcr ihm zu ständlgen Be'ugnist, die Garnisonen der einzelnen Truppentheile zu bestimmen, nur dann Gebrauch »lachen, wenn er sich im Interesse des Dienstes hierzu bewogen rindet. Die ln Sachsen befindlichen Festungen und Men Plätze tbci Slbsiblusj der Eon ventlon Dresden und Kbnigstcin, jetzt die letztgenannte Brrg- seslung »o b allein> gehen nach K -I ln den Belitz des Bundes und jetzt älel l cS über. Endlich hat je ^r cl» Eonnnando iührcndc sächsische General vor Antritt seines Dienstes das clrlieli proto kollarische » ersvreel'en cinruicndcn. das, er das ihm anpeilrautc Eommaudo nur in Ucbcrcinitlmmung i lt den Belchlen des Kaisers fuhren will. Abweichend von den Militar-Eonveiitloncii mlt den kleineren deut che» §taat-n ist übcidicö die Eonvcutiou mit Sach'cn nicht ar,s eine ge Isse Zah. von Jahren, sondern aus unbegrenzte Zeit abgeschlossen." Kri rgt das nicht gerade, als wolle Sachsen sich der einen oder andern strpulirten Verpflichtung entziehen, als wollten die Ge neräle nicht den Kriegseid sur s .Reich leisten, oder der König von Sachsen nicht dem Kaiser die Hceressvlge gewähren? Wenn aber, was selbstverständlich ist, Sachsen nach wie vor treu und freudig seine Pflichten gegen das Reich erfüllt — wozu dann der Lärm, die pöbelhaften Insinuationen? Die gute Muhme „Dresdner Zeitung" waschecht national liberal, machte jungst Nr. 200) die Glosse, die Dresdner Nach richten wären ein „gar nicht übel redigirteü" Blatt. Herzinniglich geschmeichelt von dem seltsamen Lob, lasen wir weiter. Richtig! das dicke Ende kam nach, der Prügel stand hinter dem Syrupsaß. Unsere Politik findet die Muhme „Dr. Ztg." „wunderlich spezifisch sächsisch construirt." Wir „ergreifen mit einem Eifer, der einer bessern Sache werth wäre, jede Gelegenheit, den National liberalen eins auszuivischcn." Nun fragen wir, wer fängt denn an? Weiß die „Dr. Ztg." vielleicht von Berlin aus warum dieser odiose Artikel über Sachsen in der „Bossischen Zeitung" gedruckt worden ist ? Sollen wir dazu schweigen? Thut eine airdere preußische Partei etwas Aehnlichcs, wie es Tag für Tag die Nationalliberalen thun? Warum, so fragt die Muhme Dresd nerin, die „Dresdner Nachrichten" auf die unschuldvollen National liberalen doch so böse zu sprechen wären? Flugs antwortet sich die Nedaction selbst: Wir (die„Nachr.") hassen angeblich die Nationalen, weil diese — gut deutsch sind. Da also will man heraus? Das Gegentheil davon dürfte wahr sein. Wir sind gut deutsch und hassen nur den preußischen Particularismus, hassen die ewige Kränkung fremder Rechte, hassen brutale Zanksucht. Wenn übrigens die „Dr. Ztg." von uns als gut kamerad schaftlich meint, mir machten (so steht eS in Nr. 200 wörtlich) täglich eine Spazierfahrt aus unserem Steckenpferde (dem Haß gegen die Nationalen-, so haben wir sachlich oben gezeigt, wer, tactloS ge nug. wieder einmal angesangcn hat. Formell möchten wir nur noch bemerken, daß man aus Pferden nicht spazieren fährt, sondern ge wöhnlich reitet. Wenn freilich die Nationalliberalen auf Stecken pferden zu fahren pflegen — so begreifen wir, warum sie manch mal sich — festfahren. l wurden zwischen 3^4 bis 4^ Uhr geschaffen: einRothhirsch (Zehn- > Auch der Nuchmitiag ließ die am Morgen anc»regle Festsiim- ^ender, ein prächtiges Thier); ferner 0 starke Damschauslcr unv ein mnng nicht vermissen; in den Reslauranls uns Wnusu.tzeu u. s w. schöner Spießhirsch. Gewiß in der kurzen Zeit eine sehr glänzende brachten sich schon am Borimuag v,e ,näcl,lig angneglen g-trioti Jagdausbeute. ^chen Empfindungen in animnle» llnieihalluiige» zuui Ausllang; — Der Bahnhofsinspector in Greiz, Otto Worm, hat dns fürstlich lippesche silberne Ehrenzeichen erhalten. — Der Generaldirector der Staatseisenbahnen v. Tschirschky und Bögendors hat den russischen Sl. Stanislausorden 2. Klasse erhalten. — DaS Finanzministerium macht bekannt, daß die öffentliche Ausloosung der am 1 April 1875 zur Rückzahlung gelangenden 3proc. landschaftlichen Obligationm v I. 1830, 4proc. Sraals- schulden Cassenschcine ». I. 1847, und 3proc. StautSschulden- Cassenscheine v. I. 1855, am 15. September dieses Jahres und folgende Tage, Vormittag- von 10 Uhr an, im hiesigen Landhause 1. Etage stattfindcn wird. Die Auszahlung der am >0. und 2l. März d. I. ausgelvosten, am 1. October d. I. fälligen Kapitalien, sowie der fällig werdenden AlbertseisenbahwPrioriläten, ingleichen der Zinsen, soll am 15. d. M. bei der hiesigen Slaalsschuideneasse und bei der Lotteriecasse in Leipzig erfolgen. — Die gestrige Sedan-Feier begann in Dresden schon mit kaum angebrochenem Tage, denn bereits vor 6 Uhr zogen Hunderte nach der mit Festvns, Kränzen und Fahnen noch kärglich decorirten Brühl'schen Terrasse, um die ersten musikalischen Begrüßungen des Tages durch die Eapelle des Belvedere zu hören und der Zusammenstellung der Innungen undCorporalionen beiz»- wohnen. Es wäre schön gewesen, wenn, da doch einmal der ganze?. September ein festliches Gepräge haben sollte, die aus der Terrasse brab sichiigten Dekorationen und Vorrichtungen für die nachmillaglich.n Vocal- und Jnstrumental-Eoncerte fertig gewesen wären. Man hätte dies am Abend vorher wohl recht gut bewirken und so am fest lichcn Morgen den Aesttheilnehmern die ges ch m ückte Terr a j s e übergeben können. Aus dem Platze zwischen dein Belvedere und Eafo reale ordnete sich der Zug und bewegte sich dann feierlich in Begleitung dreier Musikchörc die Moritz Allee hinab, durch die große Schießgasse, Moritzstraße nach dem Neumarkl, aus welchem Taul ende seiner harrten. Die größeren Straßen und Plätze der Slabl in Alt- und Neustadt waren reich mit Fahnenschmuck decorirl, nament lich waren aber der Neumarkl und die Moritz- und Landhaussl'aße reich beflaggt. Vom königlichen Schlosse und Schloßthurme wehten große Landes- und Reichs-Flaggen. Gegen siyK llhr langte der ,^ug am Neumarkte an. Voran schritten Rathsdiener und Gens darmerie und eine Abtheilung der Turnerseuerwehr, welche dem Fuge durch die Menge eine Gasse bahnen mußten. Tie Rechen folge der einzelnen Zugabtheilungen, in welche sich in dem Gefühle patriotischer Gleichberechtigung auch Frauen undKinder eingeschiuug gelt halten, war folgende: Nach der Turnerseuerwehr das Musil chor des Belvedere, die Männergesangvereine, die Turnvereine, das Bergmuslkchor, das Feslcomitä, die Kunstgenossenschasl, die Buch druckergenosicnschast, die Innungen und gewerblichen Evrpvrationen, Vas Artilleriemusikchor, die Müitärvereine unv zum Schluß imecer eine Abtheilung der Turnerseuerwehr. Der ziemlich lange Zug über dessen zahlreichen Häuptern etwa 40 Fahnen in der Hellen Morgensonne glänzten, nahm seineAusstcllung unmittelb r vor dem Rüller'schen Restaurant, bildete einen Kreis und die Gesangvereine stimmten den Chvrat: Nun danket Alle Gott u. s. w. an, in welchen die Innungen und Manche aus der versammelten Menschenmenge einstimmten. Nach Beendigung des Ehorals erhob Herr Stadl verordncten-Vorsteher Hofrath Ackermann seine Stimme und gab in folgendem voll- und weitbin vernehmbar gesprochenen Gedicht der Bedeutung des Tages Wo Er sprach: LocalcS und SitchsischeS. — Wie man uns mittheilt, ist die Jagd, welche Se. Majestät König Albert mit seinem hohen Besuche, dem Prinzen Friedrich L«l von Preußen, m Lloritzburg abtzielt, günstig «»«gefallen. E« heim zogen. Damit w«r dir morgendliche Fern beendet. Deuticvlnnd, Deutschland über Alles, lieber Alles in der A elt, Allge echter in dem Himmel, Du HP Deutschland hoch gestellt! D u hast seine tapiern Sölme Stark gemacht in Fcinteö Land, Du bau um dcS Volke Stämme Neu gelegt ein einend Band. D u hast eingesetzt Vcn Kaiser In des Rubmcs Strablenglanz, D u hast uns geschmmTt de» uönlg Mit dem grünen Lorbccrkranz. D u bast Helden uns gegeben, Die uns reichen Sieg gebracht, D u ball ben gefallne» Brüdern Frlcdcvou ihr Grab gemacht. Gott da oben btls uns weiter, Segne, legne unicr Reich, Laß gcde he», was wir schaffen, Mache Aucs recht und gleich! Hör' auch beute unter Danklied, Das vom Markt zum Himmel zog, Hör' uns, wen» wir jubelnd ruicn: Deutschland über Silles bochl Enthusiastische Hochs ertönten von allen Seiten nach dieser Rede und ringsum am Markte wehten Hunderte von weißen Tüchern und schallten Hurrahs und Hochs. Da intonirte die Musik das gestern von Millionen Lippen in Deutschland und außer Deutschland be geistert gesungene Kraft-Lied: „Die Wacht am Rhein" und es „brauste" der gefeierte Sang von Tausend Lippen in die prächtige Morgentust, die sämmtlichen Kirchenglocken der Stadl stnnwlen gleichfalls mit ein; das mar ein Brausen und Klingen, bei welchen, dem aufrichtigsten Patrioten, Dem, der sich der großen Tage in Frankreich und des deutschen Triumphes von Sedan erinnerte, wohl warm geworden sein wird. Auch nach diesem Sang folgten stür mische Hurrah-Rufe. Die Fahnenträger gruppirten sich nach Be endigung diese- Festactu« zusammen und zogen wohlgeordnet und wieder nnt Musik zurück nach der Terrasse, wo sie sich trennten und wir hörten sogar von einigen iiiiprovisirie» Reden, die hier und da eine zündende Wirlung ausgoübt haben Ter 'Vor millagssrstgoll- odirnst war gut besucht. Im Lause des Vormittags bewerlttn wir noch aus den Thüruien der Annen- und Neustadlerlnche wei cnde Fahnen. Nachmittags zeigten sich die »»lsten Laden in der inner» Slabl ge schlossen; auch die Ministerien und öffentlichen Behoiden Hallen ihre Burenuarbeilen, ivie auch die Schulen den Unlcrnchl für dielen Tag sistirt. Der Weg durch die Straßen zeigte überall svimlaglich ge schmückte Menschen; besonders beincrtensioerlh waien viele seine Damcn-Svmmer-Toiletten. Die 'Menge venheille sich während des Nachmittags nach verschiedenen Nichlu»gen, nach dem Maldschloß- chen, nach dein Felbjchlößchen, »ach dem Munchnerhos und nach der BrühljchenTeirasse strömte sie. Aus derTerrasse Nug die „Dreißig'-. sche Singakademie" vor ihrem Vercinssaale aus einem Podium, über welchem ein großes allegorisches Gemälde prangte, verschiedene Ge sänge für gemischten Ehor vor, wahrend ans dein Belvedere der „Liederlreis" ein Bild der großen Kampfe 1870 7 I m tttedein unier Dueclion des Herrn Sttui» zuin Borlrag brachte Tie Lieder waren gut gewählt und luachicn in imhreren Abihnlungrn zu Ge hör: Li-der im Frieden, Kriegsliedrr, Sehnsucht nach vrr Heunath, Siegeslieder u s. w. — Bor dem Alademiegebaude leucblelc als großes Tableau „Germania" und »eben dieser waren die Eolosial- büsten Kaiser Wilhelms und .König Älberts fühlbar. Nicht weil da von Halle der „Allgemeine Sangervereiu" sem Zell auf geschlagen. Ilm dieses herum hatte man eine neue fliegende Restauration eingerichtet, in welcher es sich val? Hunderle bei den frischen Liedergnben des Vereines wohl sein ließen. Ueberdies bemerlte man an veischi-.denen Orlen, auch aus der Terrasse, schon Vorbereitungen zu einer Fllnminaiion D>e Terrasse war un Ganzen nicht jo dicht besucht, wie man wun chen mochte und das eiserne Ge länder ist kaum berührt worden. Man ging begueni spazieren und nur wo um >0 ^ Uhr Se. Maj der König erschien, bildeie sich sofort ein undurchdringlicher Meiischenlnaucl Sc Majesiai war buchstäb lich der Held desTages heute in Dresden, wie vor 4 Pahren bei Sedan. Vom Festcvinita geleilet, wohale Se. Majesiai in Begleitung Sr. Kgl. Hoheit des Prinzen Georg einigen Gesangausluhrungen der Drei-lsig'scheil Smgacademie, sowie im Beloed-ie ben Vornagen des Liederkrcises bei. Se. 'Majesiai nahm m> Saale des Belvedere Platz, vonHerrn Marsihner wurde den hohen Gasten ein großes arunwußes Blumenlwuguel, sowie ein seue.s Glas Reisiwiyer überreicht, bei dessen Genuß sich Se. Maj. in leutseliger Weise namentlich mtt den Cvmito-Mlgliedern, den Herren Schuldueclor Heger, Hojraih Ackermann, Pros. Gieße re. unterhielt. Nach Beendigung des Otto'schen „Treuen deutschen Herz!" und unier einem musikalischen Hoch verließ Se Majestät und Se. lönigl. Hoh. Prinz Georg, durch die dichle Menge gebttet von der freiwilligen Turner - Feuerwehr, gegen 7 Uhr die Terrasse. Die wohlgemeinte» und schwungieich execulirlen Gelange im Freien enibehrlen der Scballwaiide. ibhei gelang es d>» Manneichoren am Haupl»usg>mg durchztidnngen. als den zarttn Ludet» des ge mischten (Drepßig'scben Vereins, welche wesenlos verhnlllen. Ueberall benalnn sich'sPliblikum würdig und ruhig, »ideß anä> leines- ivegs begeistert, so daß die Schwier iglest, diese Feier zu msiammsten, sehr hervorlrat. Die Liedertafel concertirte auf dem Waldschlößchen. Ihr, die 1870 so herrlich dem Palrionsmus Rechnum, miiagen, die eigentlich zuerst die Siegessesie hier einsuhiie, stromleu lchon von 3 Uhr ab ganze Schaaren von Menschen zu. Hier wie aus der Terrasse war die graziöse Sommerloilette oer Damen von bun ter gefälliger Wirkung. Die Stimmung war hier gehobener. Von packendem Effect waren die rieiengroßen iNgaeen der Tele gramme vom Kriegsschauplatz >870 71, welchen Abend., aus trans parenten Bomben rc. die Schlachttage und Namen angen t werden sollten. Auch hier riesige Germania und sonstiger Festschmuck und wie von derLiederlalei zu ermatten, ein vornigliches Programm in sehr schöner Ausführung. Kops an Kops lauschte man Nachmst tags dem Eonccri aut dem Waidschlößch»» Allane. nnierstutzl von dem Erdmann scheu Musilchor, Abends dann im Waldparke, welches bei Schluß unseres Berilliles noch soildauert. Auf dem Feldschlößchen hatte der Mannergesangverein Orpheus ebenfalls eine ganz bedeutende Anziehung,sirasi ausge übt, der Garten war im buchstäblichen Sinne ubeiiuill 'Nachdem erster, Theile des Eoneerts, ausgesuhrl von dein l. Bergbaulboisien- chor, leilete ein Prolog, gedichlei von Herrn Siepha», gesproll en von Herrn Niedert, welcher n> dem eruslen'Mal,nrlit gipselle: „Seid einig, einig, einig!" in sinniger Weise die Gemnge. meist krie gerischen Jnbalts, ein, die mit der bekannten Piaeisio» nnd mit guter Empfindung vorgetragen wurden. Die Stimmung des Publi kums war eine äußerst ariimirte. — Wie immer bei größeren, nationalen Festlichkeilen blieb auch gestern unsere Kreuzschule hinter anderen nickt zuruck Aus Anlaß des Festes fand ein Aklus stall, der, eingelettel durch Ehvr- gcsang, durch die treffliche Rede deS Oberpomaiier Voß eiostnet wurde, welcher über Waller von der Vvgelweide s. rach Dem reihte sich der Vonrag des Herrn Oc blrt-„ll, an. de, der Hauptmche nach darüber sprach: Was Hai dar» beigeliagen. daß sür Franlreich ein Sedaii kvimncn mußle und mil ihm der Sliuz 'N'apo- leons, und welche Lehre können die Völler ans diesem Tage riehen? — Wie man hört, ist die Oiiiescirung des l u. Petermann, Ministcrialieerelär im stalistischen Burcan des NUnisieriiliuS des Innern, jetzt Thatsache. Die Ursache dazu ist ailbelaiini. — Durch Oeffnung der Münzgasse Hai sich daulbst ein be- . deutender Verkehr entwickelt, welcher jedenfalls nach Herstellung der lOuaibauten «ne ganz ungeahnte Höhr erreichen wildHZ Um si»