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vka«t«ftrate I». Ld»n» »nnentlprel« »lerKIMr- Itch »>/, «tgr.. durch die V°,t»Lmgr. «n,e,ne Nummern » Mur. «ufluge: 24800 »r>l. giir die MUlkqube eing«. lundler Munuieridie muckt sich die Meduliiun »tchl »erbtndtich. Inseruten-Onnodme uul- würtd: ttU»«llk«totv uoil V«,I»r in Hamburg, «er- liu. Wie». Leipzig. Basel, Bretluu, »rautsuri a. M. — ituei. tla,»» in Berit», Leipzig Wie». Hau,bürg, Nranksurt a, M„ Mitn- chen, — Vaud» ck 0», iil granksnrl a. M, — b'r. Voigt in Lbemntd, — IIo- >»», l-ailtt«, IluIUer » 6«. in Part«, Tageblatt für Unterhaltimg und Geschästsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: ^iepsch L Neichardt in Dresden, Verantwort!. Redacteur: Julius Neichardt in Dresden, Snlerntemerdenlidrien sirabe I» angeaoimne, di« Ab, d Um, Sonntag« b>» Mittags lt um. Sn Meusiabt: g«dc Klober gaIsc b bt»Aachm,4 Udr, Der Raum einer ein spaltige» Petilzetle lostet iö Psg, Einaesanbl die Actle » Ngr. Sine Äaeanne tur da» »ächillaarac Erscko- M» der Srsevale wird nicht gegeben. elurniäilige Annonce». Auslrage von un» unbc» kannlen iVilinen u, Per sonen inserier» wir nur gegen Prannmcrande» Zalilunn durch Briese ingrken oder Poftetuzab- lung, » Sttbcn loste» I>, Ngr, Inserate iür die Montag«,Numvier »der »ach eine,» Tscsttug» die Zette 3 Ngr. Nr. 237. Neunzehnter Jahrgang. Mttredacteur: vr. LniU FürdaS Feuilleton: QnSvl, Dresden, Dienstag, 2». August 1874. Für de» Monat September werden Abonnements auf die „Dresdner Nachrichten" in der Expe dition, Marienstraße Nr, 1.",. zu 7> z Ngr,, sowie für auswärts be ven Postämtern zu 8'/^ Ngr. angenommen. Politisches. Die plötzliche Reise des Kunst Königs Ludwig II, von Baker» nach Paris ist an sich etwas so Harmloses, daß man sich schier wun dern muß, plötzlich Wolken auf den Stirnen der Nationalliberalcn und auf den officiöscn uo>v» pupors zu erblicken. Bald bräche der Baiernfürst die Ncichstreue, bald begäbe er sich auf ein „schlüpfriges Terrain", bald hege er seltsame Begriffe von seinpn töniglichen Pflichten — nur die Wahrheit wird von diesen aufgeregten Repor tern übersehen. Ach, König Ludwig, du wunderlicher Schwärmer, der mit nur einem Diener in seinem Schlosspark den Walkürenritt mit Wagner'scher Musik buchstäblich Probe ritt; du echter Roman tiker, der ob seinem Königsbett einen „Mond" anbringcn ließ, der ihm mondbcglänzie Zaubcrnächte und alte Märchcnpracht ü I» Deck hervorzaubern soll; Ludwig der Einsame, dcr sich in tiefer Mitter nacht ein alles französisches Lustspiel aus der Zeit der Pompäoour ,'m einsamen Hosthealer zu München vorgankeln läßt: dich wollen sie zum gewöhnlichen politischen Eonspirator stempeln? Kann nicht der Fürst nach Versailles gereist sein, um das Terrain zu studircn, auf dem durch seinen töniglichen Entschluß das deutsche Kaiserreich 1871 erstand? Kann er nicht ein Drama schreiben wollen, zu wel chem er dieser Studien bedarf? Das Tollste aber fördert diesmal unsere sonst so kaltblütige Eotlegin, die Frantf. Ztg. zu Tage. Sic sagt nämlich mit gchcimnißvoller Wichtigkeit: „Der König von Baiern kommt eben vom Kaiser von Oesterreich, und in Paris wird eifrig gerathschlagt über die spanische Frage; und sehr zweifelhaft ist es, ob man cs in Berlin überhaupt gerne sicht, wenn ein deutscher Fürst nach Paris reist und -war, nachdem vor Kurzem dcr Kaiser und der Reichskanzler in seinem Königreiche weilten." Ei, ei! — Das nennt man combinircn! Dcr König ward ander französischen Grenze begrüßt von Herrn Pr. Lindau — national liberaler Gesandtschaftsrath; er wohnt beim deutschen Botschafter in Paris, Fürst Hohenlohe, dem eigentlichen Urheber der deutschen Intervention in Spanien, ebenfalls wesentlich Nationallibcrnler. — Sollte da daö Vaterland in Gefahr sein? Aber wo anders droht dem Reich Gefahr — das böse Sachsen ist abermals das Karnickel und die Nalionalzeitung und die Nord- oeutsche (officielle BiSma rck's che, Zeitung, sind die biedern Wächter, welche die Sache entdeckt haben. Die Magdeburgische Zei tung secundirt beim Feuerjo. Girod's Entlassung wird zu einer Reichsfrage aufgcbauscht. Wahrscheinlich haben die qu. Blätter da mals noch nicht gewußt, daß Hrn. Girod finanzielle Unregelmäßig keiten zur Last gelegt werden, welche die Entlassung beschleunigten. Gegen seine künstlerische Tüchtigkeit existirt kein Zweifel und daher darf doch wohl dcr Abgang des Künstlers bedauert werden. Die Zumuthung dcr Nationalzcitnng in Nr. 300, nach welcher das säch sische Militär sich ganz taktgcmäß an kcr Königgrätzer Schlachtscier betheiligen konnte — überlassen wir dem „Takt" der öffentlichen Meinung — nicht dem Takt derNationalzeitung. DieNotiz von Hrn. Trcnkler's Abgang (er soll nach dcr Bismarck'fchcnLeibzeilnng ent lassen werden, weil er an der kaiserlichen Tafel aufgespielt habcs ist eine zu freche Lüge, um eine Widerlegung zu verdienen. Es ist also einmal wieder nichts mit dem partieularistischen Feuerjo. Denn wenn einzelne (sehr einzelne) Blätter, wie z, B. die Leipziger Zeitung, daS deutsche Vorgehen zogen die Earlisten bemäkeln — so sollten die Berliner Journale sammt und sonders wissen, daß das sächsische Volt mit Liesen politischen Sonderbarkeiten absolut nichts zu thun hat, noch haben mag. Machen mir Berlin verantwortlich, daß in seinen Mauern die jesuitische Germania erscheint? Nun, vielleicht wollen die Berliner Nationalen mit dem Herum- nergeln an Sachsen die allgemeine deutsche Fcstfcier des 2, Septbr. einläuten? Indes;, unsere gute Laune und unwandelbar treue deutsche Gesinnung lassen wir uns nicht verderben. Trotz dem preußischen Particulariümus, der den Nationalliberalcn wie ein Aussatz anhaftct, sagen wir — das ganze Deutschland soll cs fein und sind überzeugt, daß in Sachsen kein Mißton den Sedantag trüben wird. Schade, daß wir den reinsten, den erhebendsten, den unblutigsten, aber segensreichsten Akt jener glorreichen Zeit nicht feiern können: das ist die am 17. Januar 1871 zu Versailles aus dem Boden unserer nationalen Widersacher vollzogene Wiederauf richtung des deutschen Reiches — das Gott segnen, erhalten und einer gedeihlichen ZukiW entgegenführcn wolle! Am 17. Januar kann man kein Volksfest feiern und etwa den 1. Octobcr als deut schen Kaisertag willkürlich herauögrcifen, hat ja sein Bedenken. Mag es denn der Tag von Sedan sein. Und da uns der erhebende Ge danke an diese Feier gegen die komischen und absurden Verdächtig ungen dcr nationallibcralen Heißsporne sehr milde stimmt, so laden wir unsere Berliner Eollcgcn herzlich ein, doch Spezialcorrespondcu- lcn am 2. September nach Dresden zu senden. Wir wollen sic treu lich führen und sie in schwarzwciße Bettdecken und in schmarziveiße ZipfelmützenNachts ciumnmnicln — ans daß ihnen wohl werde hier. Vielleicht finden sic bei genaueren Spezialstudicn — daß Sachsen sehr gut deutsch ist. Amen. Im Süden der amerikanischen Union stehen sich Schwarze und Deißc erbittert gegenüber, fast wie vor dem SccessioNskricge. In New-Orlcans schreibt dcr„Vindicator": „Wir wollen und wir wer ben die Staatswahl nächsten Herbst für das weiße Ticket gewinnen, oder aus Louisiana ein Militär-Territorium machen," Und mit oollcm Recht mag das erwähnte, mit den Lolalvcrhältnisscn ver traute deutsche Blatt sich folgendermaßen äußem: „Wir stehen an dcr Schwelle einer ernsten, verdcrbensschwangeren Zeit, und gehen schweren Prüfungen entgegen, gegen welche die seit dcr Reeonstruc- iion verflossenen sieben bösen Jahre harmlos erscheinen. Das Un heil, welches wir kommen sehen, könnte nur abgewandt werden, wenn sich alle Klassen der Bevölkerung auf einmal aufrafslen, um die Extreme auf beiden Seiten in Schach zu halten und Frieden zu gebieten. Wie das bei dcr entsetzlichen politischen, moralischen und sozialen Zerfahrenheit, in der wir uns befinden, möglich gemacht werden könnte, ist freilich ein für uns unlösbares Näthscl!" Locales und Sächsisches. — Von gut unterrichteter Seite erfahren wir, daß für die Feier des 2. September von dem hier bestehenden Festcomits die Brühl'sche Terrasse zum Hauptsestplatz gewählt worden ist. Dieselbe wird in entsprechendster Weise durch Fahnen, Aufstellung großer TranSparentsbildcr geschmückt, sowie Abends durch Eandclaber rc. festlich erleuchtet werden. Um 4 Uhr Nachmittags beginnt das eigentliche Fast durch Eoncert, Von 5 Uhr an werden die Knaben der ersten Bürgerschulklassen vom Balkon des Belvedere einige Ge sänge vortragen. Ferner werden mit den Musikchören abwechselnd im Belvedere dcr LicdcrkreiS, in dem errichteten Zelte am sogenann ten Springbrunnen die Dreyßig'sche Singacadcmic, an der Eondi- lorci ebenfalls unter Zelten der atlgem, Sängcrvcrcin, am Haupt- Treppenaufgänge dcr hiesige Liederbund coneertircn. Das Fest Hier selbst wird sich, da cS von den erfahrensten und tüchtigsten Männern geleitet wird, zu einem für Dresden recht würdigen gestalten, ins besondere da auch seitens der Behörden demselben warme Sympa- lhiecn entgegen gebracht werden, — Tie auf gestern Vormittag l/^11 Uhr angesetzt gewesene Einweihung des auf dem neuen Neustädtcr Kirchhof errichteten Denksteins am Grabe der in den Jahren 1870 und 1871 den Tod für'S Vaterland in den Lazarethen Dresdens gestorbenen Sol daten hatte eine ansehnliche Mcnschcnmengezusammcngeführt, welche trotz Sturm und Regen der Feierlichkeit beiwohnte. Was zunächst das Denkmal anlangt, welches nach einer Zeichnung Ehoulant's im Steinmetz-Atelier von.Höfger hier ausgeführt worden ist, so läßt sich nicht verschweigen, daß man davon einen imposanten Anblick nicht gewinnt. Gerade weil cs inmitten einer stcilanlaufcnden Fläche steht, hätte cS vielleicht einen bessern Eindruck gemacht, wenn es, an statt breit und niedrig, schlank und in die Höh» ragend gebildet wor den wäre. Davon aber abgesehen, zeigt cs sich, wenn auch einfach, ernst und in schölten Proportionen und Linien gedacht und auSgc- sührt. Au den vier Seitenwänden tragen Serpenünsteintafeln in goldener Schrift die Namen der dort Nutzenden, sowie dieWidmung: „Dsu cloutsciiku Kriegern Dank null ehrenvolle» ^nckeuken. In cken Rtlrren '1870 unck 1871 cken Dock tür'» Vaterland ge- storbou in den Imraretheu Dresdens." Auf einer Seite prä- scntirt sich außerdem ein Krug von Serpentin, dem Eisernen Kreuze nachgebildet, umgeben von einem vergoldeten Eichenkranz in Kaub reliok und auf dcr Gegenseite inmitten dcr Namcnstafcln eine Serpentin platte mit dcr Inschrift: „OK im Daldo, vl> iw DnW'stk, dio Dlrro ist das seköusto DodtonbeU." Eo. Matth, 2ö, 21, Be reits vor >^11 Uhr halten sich die Deputationen dcr Regimenter, die verschiedenen Kriegervereine, die Spitzen der städtischen Behörden und sonstige theilnehmendc Private vor dem Denkstein in Form eines Vierecks, dessen eine Seite das große Grab bildete, ausge stellt, während weiter hinauf den steilen Kirchhofshügcl Hunderte von Menschen standen. Die Feier begann, als Seine königliche Hohheit Prinz Georg H,l I Uhr anlangte. Die unterhalb des Grabes ausgestellte Ehrlich'sche Kapelle leitete die Feier mit dem Choral: „Wie schön leuchtet dcr Morgenstern" ein, worauf Hr, Generalmajor von Abendrot!) zunächst die sämmllichen Thcil- nehmer an dcr Feierlichkeit aus dom ernsten Platze willkommen hieß, sodann für die reichlichen Beisteuern von allerhöchster und höchster Seite, von dcr Stadt Dresden, vom Ossizierscorps und vielen Pri vaten warme Dankesworte sprach und schließlich Namens des Eomites, welches die dankcnswcrthc Idee zur Gründung des Denk mals gefaßt und durch seinen Eifer und seine Bemühungen den Fond dafür zusammengcbracht. Der Herr Generalmajor übergab nun den Denksteinen die Vcrtreterder Kirche und legte ihnen die sorgliche Pflege desselben an's Herz, Der Vorsitzende des Kirchenvorstandes, dcr Ge meinde zu Neustadt, Hr. Gerichtsrath Glöckner übernahm feierlich mit Daniesworten das Denkmal, worauf ein unter den Militärs vertheiltes Lied abgcsungen ward. Hr Pastor Elauß hielt die Wcih- rcde, im Verlauf welcher er die entschlafenen Krieger, die für die Sache des großen allgemeinen Vaterlandes geblutet, gelitten und gestorben, in schönen erhebenden Worten pries und sodanndcn Segen sprach. Unter den Klängen des ergreifenden Liedes: „Unter allen Wipfeln ist Ruh", von der Kapelle feierlich gespielt, legte zunächst Se. königl. Hoheit Prinz Georg einen Kranz auf den Denkstein nieder, worauf die Deputationen der Regimenter und verschiedene Private denselben reich mit Blumen, Guirlanden und Kränzen schmückten. Gegenüber den in letzter Zeit vielfach aufgetauchtcn Ver dächtigungen unscrS cngcrn Vaterlandes wird diese Feier wohl consta- tirt haben, daß man hier ohne ParticularismuS ein warmes Herz für die große deutsche Sache hat, denn während der Reden gedachte man dcr hier Ruhenden nur als deutsche Helden, als deutsche Brüder, obschon sie doch sämmtlich Sachsen waren, — Vom I I. bis 18. September wird inDrcsden die Deutsche geologische Gesellschaft tagen, — Bei dcr Blumen- und Pflanzcn-Ausstellung des Leipziger Gärtner-Vereins in Leipzig ist folgenden Dresdnern die silberne , Medaille zucrkannt worden: Liebmann für Eoniseren, Schäme für ! das schönste Ballbouguct, Eck (Löbtau bei Dresden- für den best- durchdachten und gezeichneten Gartenplan, — Ueber den Brand am Sonntag Nachmittag im hiesigen kgl. Tanbstummcn-Jnstilut hören wir, daß über die EntstchungSursachc! auch gestern etwas Bestimmtes noch nicht bekannt war, daß man j aber von Seiten dcr Bewohner des Hauses geneigt sei, die Schuld! auf fehlerhafte Bauart der Oesien zu schiebe». Außer dem Tnrncrfenerwehrmann, welcher, wie wir gestern schon bericht N»rtii«»nn. tctcn, eine Zerquetschung des einen Fingers davongelragen hat, soll noch ein anderer zur Feuerwehr gehöriger Mann durch Brand und Rauch gelitten haben und zu Wagen nach der Stadt geschafft worden sein. Die im Dachgeschosse ausbewahrten Vor- räthe der Anstalt an Betten, Kleidern, Büchern rc. sollen fast sämmtlich verbrannt sein, weit die Flammen, angefacht von lebhaf tem Luftzuge, sich mit Blitzesschnelle über den ganzen Bodenraum des alleinstehenden und von allen Seiten dem Winde zugänglichen Hauses verbreitet halten. — Wie man uns erzählt, ist das vorgestrige Feuer im Taub- stummcninstitut durch den kleinen Vorrcitcr Altmann von der Cont.-Pferdebahn, der auf der Plauen'schen Strecke Dienst hatte, zuerst bemerkt worden. Derselbe sprang vom Pferd und lief in das Haus, wo ihm anfänglich die erschrockenen Insassen kaum glaube» wollten, bis nur zu schnell die Wahrnehmung sich bestätigte. Der wackre kleine Reiter sprengte hierauf zur Stadt und machte bei dcr Behörde Anzeige. Wie wir vernehmen, war Altmann schon gestern aus's Amt beschicken, um seine Belohnung für die bewiesene Acht samkeit zu empfangen, — Gestern Nachmittag in dcr 4, Stunde brannte in einem von einer Wittive bewohnten Parterrclocale der königl, Connnan- danlur in der gr. Klostcrgassc ein Keiner Vorrat!) Holz und Kohlen Durch den aus den Fenstern herausströmenden Rauch wurde man auf die Gefahr aufmerksam und dampste alsbald die Flamme, — Ein Maurer von hier hatte sich vor einigen Abenden in einer hiesigen Wirthschaft so sehr in das Kartenspiel vertieft, daß er nicht bcmertt hat, wie ihm inzwischen und während er spielte, das Portemonnaie mittelst Taschendiebstahls entwendet worden war. Erst nach beendetem Spiel wurde dcr Verlust entdeckt, — Ter frühere Wirth im ForsthauS zu Moritzburg, Herr E. Kurzreutcrcröffnetmorgcn,Mittwoch, das früher sehr beliebt gewesene, im romantischen Planenschen Grunde gelegene, ehemalige Zimmer - mannsche Gasthaus. Zur Eröffnungsfeier findet Concert, Vogel schießen und Abends Illumination statt. Das Lokal ist vollständig rcstaurirt. — Man schreibt unS:, Die Ortschaften Altcoschütz undGitter- sec haben sich für Erbauung eures Schulhauses noch nicht vereinba ren tonnen. Es ist noch eine große Frage, ob beide Gemeinden ihre Pereinsschule fortbehalten, oder ob Gitlersec von Alteojchütz sich ausschulen und für sich ein Schulhaus bauen wird; zu wünschen wäre aber, wenn cS recht bald zu einer Entscheidung käme, zumal da der Lehrer zu Altcoschütz an 230 Schulkinder in 3 Clasien zu unterrichten hat und sonach in der That gewiß nicht zu beneiden ist — ES dürste manchem Lehrer interessant iclns ;u enalwcn, tan dem in Drec-bcn bestchcntcn Lchrer-Pcnsions-Vcrt'aiidc aucx auswärtige Legrer vom W. bio 1.">. ätebenöiayre dcltretcn kennen und sieh jedes Mitglied eine Pension von !<>0 bis LiM- Mark erwerben kann. Die Entrichtung dcr Aumaimie-Gcb lircn beträgt -i Mark, kcr jährliche Beitrag im Eiuirütoalkcr von ?c> Jah.cr bei dcr Erwerbung von XiOMark 2 Mark 70-rck., b i tio^avreii ö Mark !l» Pf., bei t» Jahren IO Mark litt Pi., bei 4ä Jahren l<> Mark 68 Pf. Die Statuten können bewgcn werten durch den LelMr-Pcnsionö,Verhaut zu Dresden, Noscnwcg Nr, 48, park. — Daö provisorische EouuG für Gnindrnig einer Kinkcrvorbc- rcttungöaiislalt der Pirnaische» Vorstadt, vcttchend aus den Herren Advokat Hcvdenrcich, Apotheker Hoffman» und Localrichtcr John, hat selbst höchsten Ortes der Gönner und Jreuude so biete ge sunde», tan die Eröffnung der Anstatt, deren gesunde Lage ne schon bestens empfiehlt - Holbcinstras.e Nr. 4, noischc» der Pillnitzcr- und Ziegelffraßc - bereits am I, Octobcr d. I. er folgen tann. In bieior Anstalt sollen nach Jröbew System die noch nicht schnlpslichtigc» Kinder iiir die Schule vorbcrcckct werten. Wahrend dcr Ende vorigen Monatv hier in Dresden slatt- gchabtcn Vcrcinsvcrsaminlnng dcr deutschen Akademie dcr Tanzlchrkunst ist auch der hier als tüchtiger Tanz lehrer bekannte Herr Giovanni Vitt zum Mitalied dieser Akademie ernannt worden. Es hat während dcr Vcrsainmlung überdies lange und lcbhaikc Debatten gekostet, che man sich über die von nun an im Unterricht ieslznhallentcn Touren und J'ignre» der O.uakrilicn vcrciniac» konnte. Von allgemeinerem Interesse durste sein, daß mligestcltt wurkc, taff beim Einüben von Jcstkäiizc» zu Polterabenden, Maskeraden :c. dcr Preis von !l> Thtr. für jede Leclion von 2 Stunden als maßgebend gelten soll. — Welchen Dresdner wird cS nicht schmerzlich berühr haben, wenn er in diesem Jahre an dem schönen Etablissement des Lineke'scheu Badeö vorüberging und den großen Garte» mit den prächtigen alten Bäumen verödet sah, den eleganten Saal, einst dcr Sammelplatz dcr feinen Welt Dresdens während der mustcrgiltigcn Eoneerle Hüncnürst's und MannSfcldS. leer wußte. Diele Raume, einst der Kunst und den geselligen Freuden in hervorragender Weise geweiht, sollen wiederum aus ihrer Lethargie zu neuer Lebenskraft erstarken, möge» sic sich nun endlich einmal der Gunst des Publikums dauernd erfreuen. Der neue Pächter, ein intelligenter und mit den Anforderungen des PubliknmS von heut zu Tage völlig bekannter Wirth, Herr Friedrich Angelina»» — bislang Restaurateur im Ballhause — eröffnet das Linete'sche Bad am nächsten Donnerstag mit einem Eoncert dcr Eapcllc des Herrn Musikkircctor E hrli ch. Vor der Hand hat Herr Angcrmann beschlossen, des Sonntags und auch während einiger Wochentage Eoncertc siattfindcn zu lassen und das Publikum durch eine vorzügliche Küche und gute Ge tränke in den einst so belichten Räumen wieder heimisch zu machen Dcr große c-aal ist rcstaurirt und neu tccorirt und für jede Begurmlichkcit gesorgt. Für Abhaltung größerer Balte and Vereins-Festlichkeiten ist das Lincke iche Bad prächtig geeignet und will Herr Angelina»» auch für dergleichen Wünsche die glänzendste Erfüllung crnwaliehcn. Erirculich sollte cS sein, wenn cs dem strebsamen Manne gelänge, den einst so gern be suchten und schönen Ort den Dresdnern alö öffentlichen Er holungsort zu crbalten. - Einsender dieses kam am lctztvcrgangcnen Sonntag i» einem von Dresdnern gern besuchten Gartenrestaurant in L. mit einer iranzösischcn Familie (aus Lyon) zusammen, welche Nord- tcutschlank bereist halte und sieb nun »och einige Wochen in Dresden anshlcli, um die Umgebung dieser Statt und die säch sische Schweiz kennen zu lernen. Im Laufe der llntciHaltung kam inan auch auf die Feier des Sonntags tn den verschiedenen Städten und behauptete dcr Franzose, aus derselbe» ließe sich inst zlcinlichcr Bestimmtheit dcr Eharaktcr der Bevölkerung einer Stadl erkenne». Er habe auf seiner Reffe in den »orddenlichc» Haupt städten so mancheSoiintagSstudic gemacht und geiunden.-daß die