Suche löschen...
- Erscheinungsdatum
- 1874-08-23
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187408233
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740823
- OAI
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740823
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-08
- Tag 1874-08-23
-
Monat
1874-08
-
Jahr
1874
- Links
- Downloads
- Einzelseite als Bild herunterladen (JPG)
-
Volltext Seite (XML)
. E». 'Är." «n.nnk ne» ltch l. Nummern l Nar. k»fi°i«! 24000«r»l. V«r tr dl« «üitgatk ein,«, saiidlrr MLnuscrlpte ich! sich dle Rcdaitton nicht «erbliiditch. I«ltt^e».«nn»dme «u»> wiirttU-»>»o,tvio uu« V»»I»r i» H-mdilra. v»r- "». Wien, Lcip.i^ vsstl, »--»lau. tzranlsnr, a. M - «uck. tlo»», i>, Berit». Stipzia, Wien. Hanidur,, Frankfurt ->. M., Miln- K-n. - v.ud« » c«. in Frankfurt a. M. — V«i»t in llftemnit. — «»- VE». kulli«« » L». in Pari». Tageblatt für Unterhaltnug Mb Druck-und Eigrnthum der Herausgeber: Liepsch L Neichardt ln Dresden. Verantwort!. Nedacteur: Julius Ntichardt in Dresden. Anser»ui»«rden«««le>. nrabe t» angenomm/n di» Ab.» Mir, Sonntag» bi» Mit««,» >2 Uhr, In «ruft»»«: grob« alosler- gaIse»bi»S!o»m.4 Uhr. Der Raun, einer ein- Ivaitigen Pctilzeiie lalle» IS Psg. Emgelandt oi« Zeile!I Ngr. Sine Garantie für de» iiachillLgiac Eriche»- ncn der Inserate wird nicht gegeben. ««»wärtige ilnnonee». Austräge von un» unbe kannte» Fivnten u. Per sonen inserier» wir nur gegen Pränumerando» Zahlung durch Briefe marlen »der Posicinzah- lung. v Enden kosien >>/, Ngr^ Inscraie sür die Montags-Nummer »der nach einem Aesiiag- die Zeile 2 Ngr. Rr. 2SS. Rrnnrehnter Jahrgang. Mitredacteur: vr. Ln»« »»«rsr- Für das Feutlltton: Luckvs» Hart»,»»»»». Dresden, Sonntag, 2 k. August 1874 Politisches. Unsere Anfrage betreffs der Königgrätzer Firmungsgeschichte war nicht erfolglos. Bereits unserer gestrigen Nummer haben wir ein authentisches Eommuniguö hierüber einverleiben können. Jndeß wirb Nieinand behaupten wollen, daß in demselben irgend welche triftige Erklärung enthalten gewesen sei; und da wir viel zu pa triotisch gesinnt sind, um sine Niederlage oder ein Desaveu zu er tragen, welches ein hoher sächsischer Würdenträger hat hinnehmcn müssen, so geben wir nochmals unscrin Bedauern Ausdruck. Unsere Staatsregierung scheint unserer Auffassung nicht fern zu stehen, das deutet wenigstens der Schlußsatz der Nectisication an, welche Nr. 194 des officiellen Dr. I. an der Spitze unter Dresden ab druckt. Es heißt dort „Sache des Bischofs war es, sich der gesetzlichen Statthaftigkeit eines solchen Vorhabens im Auslande vorher zu versichern." Sehr richtig, das ist auch unsere Meinung. Freilich, was den Akt der Firmung betrifft, so ist dies ursprünglich ein rein geistlicher, ein durchaus kirch licher, und war ganz gewiß ursprünglich an keine politischen Grenzen gebunden. Warum treibt aber die hohe Geistlichkeit jetzt Politik, mischt sich in alle Welthandel (wir sprechen nur von Oesterreich!) und prwozirt den Staat, so daß er reriprot nunmehr auch das Gebiet der Religion streift und den hohen Elerus fühlen läßt, was eS heißt, der Staatsgewalt ein Paroli zu bietcn? Es kommt darauf hinaus, was wir stets betonten: „Mit der Ein mischung in die Händel dieser Welt, schädigt der Priester nur die Religion selbst, So wie es dem Papstthum nur förderlich und purisicirend sein müßte, das sogen. Patrimonium potri — welt lichen Kirchenstaat los geworden zu sein, so sollte auch jeder fromme einzelne Priester nur geistliche Gedanken haben und dLm Seelenheil seiner Gläubigen, nicht aber der politischen Auflehnung dienen. Daß Herrn Bischof Forwerk die Renitenz des österr. Elerus unbe kannt gewesen sei, ist nicht wohl zu glauben. Daß das Verbot jener Firmung nicht „vor 3—4 Wochen", sondern im letztenAugen- blick erlassen wurde, ist eben ein Triuinph der österr. Staatsregie rung, und leider eilte Niederlage des Herrn Bischofs. Um die spanischen Akteurs und Aktricen sich richtig ver stellen zu können, ist es nicht überflüssig, sich die Bühne, auf der sie spielen, den spanischen Chorus klar zu machen und womöglich einen Blick hinter die Coulissen zu.werfen. Ein wirklicher Spanier schreibt an die „Post" über die Lag« und die Kräfte der drei großen Parteien in Spanien: „Da ist zunächst dle alpyons« st«sche Partei (dielenlge beö Sohncö Isabeiien's». Ihr gehören an dle gelammte Aristo kratie mit Ausnahme einiger weniger, traditionell dem CariiS- !»uö ergebener Familien, der höhere Elerus, die Bankwelt, der Großhandel, dle Großinvustcie und dle Großgiuiidbesltzer. ES ist sine Art Tory-Partei, kclch und mächtig, dle in Folge der lctz- :en revolutlonalrcn Unruhen sich so vergrößert hat, daß sie wahr- tchcinllch schon am Ruder wäre, wenn man nicht in der Restau ration eine der schwierigste» politischen Ausgaben'zu erblicken hätte. Miau besorgt, daß der Sohn sich von denselben pfäMschcn Einflüssen vcbcirschcn lassen werde, die seine Mutter zu Grunde gerichtet. Diejenigen, welche sich der Wuth der rtlckkebrenden Bourdonen auszusctzen sürchtcn, grupplren sich um dle gegenwär tig herrschende, die zweite Packet, welche sich aus rer gemäßig ten Fraktion der Rcvolutlonaire des JahrcS 1M8 zusammensctzt. Es tu dies eine seltsam vcrguicktc Partei, cineSthcllö gebildet aus Atthängern der Monarchie Don Amadco'ö, andercnthcliS sich ictrutirciid aus den Möglichkeits-Republikanern EmIlloCastelar'ö, des einzigen Mannes, welcher fähig gewesen wäre, die Republik in Spanien cinzubiirgem. und dessen praktisches Talent so schwer von jener Handvoll Idcolöacn verkannt wurde, welche die letzten ' teil. Diese M Eorlco beherrschten. Nischllngsparici befindet sich in schwie rigster Lage. Will sie die Eonscrvarlven gewinnen, welche durch aus katholisch sind, so verscherzt sie sich die Gnade der Rcvolu- tionaire, und buhlt sic um die Unterstützung dieser, macht sic sich bei den Eoniervativcn unmöglich. Aber alt' die so nothwcndige Geschicklichkeit und Feinheit könnte verlorene Liebesmüh' sein und der Bürgerkrieg könnte sich bis Ins Maßlose verlängern, wenn Frankreich fortiühre, Spanien gegenüber eine so unwürdige Hal tung zu beobachten. Ich gciiehe oficn, daß Spanien nicht im Stande wäre, ganz allein mit der kosmopolitischen Reactlo» zu kämpken, welche die französischen Lcgiilmlstcn so warm unter stützen, jene Lcgitimiste», duicn daö Versailler Gouvernement unsere Grenze wie e i n c n K n o ch e» h! ngcworsen bat, an dem sic sich sattsresse» können. Dle dritte Partei endlich, die carlistische, hat eine» durchaus ultra montanen und kosmopolitischen Eharactcr. Mo» bringt ihre Koste» am, wie man den Petcrspsennig ambringt, man imnmelt für die carlistischen Znaven, wie man einst für die päpstlichen Zuavcn gesammelt hat. Dauert dies fort, so behaupte ich nicht, daß de» EarliSmus siegen wttrce, aber eö könnte dann sehr leicht daö zum Aeußersteii getriebene Volk unter zwei Ucbel» dasjenige wählen, welches ihm das minder gefährliche däucht, und dann würden schöne Tage für die Internationale anbrechen. Eö ist dieö die letzte Hoffnung unserer Demagogen, aber cö Ist auch die leb hafteste Besorgnis; unserer wahrhaften Liberalen." DaS Urtheil ist belehrend genug und beweist auf's Neue, baß Deutschland die Internationale und den Ultramontanismus ganz und gar in seiner eignen Höhle aufsuchte, indem es der spanischen Negierung seinen moralischen Beistand lieh. DaS neueste Helden stückchen Don Alfonso's und seiner Donna Vlanca ist cin Decret: Ille Liberalen werden exilirt und ihre Güter werden confiscirt." Letzteres ist sehr begreisttch, da die Zuavcn-Uniformcn der „Ehren wache" Donna Blanca's sehr kostspielig sind. „Für jeden Mann, den eine Ortschaft der liberalen Negierung stellt, muß sie zehntausend Realen zahlen. Jeder liberale Soldat, der nicht biniienEinem Monat zu den Carlistcn übergeht, wird bei Ergreifring füsilirt." „Süße Erinnerungen an die unvergeßliche Familie der Bourbonen in Spanien", sagt der „Ordre". Die von Nom gefütterten klerikalen Blätter „UnivcrS", „Germania", „Vaterland", „Reichsblätter" u. s. w. erleben eine kölnische Niederlage. Unsere Leser wissen, wie bisse Journale Don Carlos feiem und die Republik Serrano's mit Koth bewerfen. Nun bemerkten wir schon, es hat der Papst gar nichts an- oder ab- >,'lecke,men in dieser Sache. Er selbst freilich giebt das nicht zu und soll sich in der T-Hat vorbereiten, die spanische Repu blik m i t anznerkennen. Die armen officiellen Jesuitenblättcr erlebten dann, daß sie das beschimpften, was der Papst segnet. Man sagt in Nom, wenn es auf Pius IX. ankäme, so hätte er die An erkennung ohneweiters vollzogen und den apostolischen Nuntius in Madrid ernannt. In der spanischen Gesandtschaft beim Heiligen Stuhle, welche bisher nur officiös fungirt, erregt cs die höchste Ver wunderung, daß es zwischen den speciellen Ansichten des Papstes Pius IX. und jenen, welche die katholischen Organe verbreiten, durchaus an Uebsreinstimmung fehlt. Noch kürzlich er zürnte sich Pius IX. sehr, daß man ihn arglistig einen Brief an die Gemahlin des Don Carlos hatte unterzeichnen lasten, in welchem derselben der Titel „Majestät" gegeben wurde. Dies erfuhr der Papst erst durch die Zeitungen, welche es natürlich als einen Akt der Anerkennung ausbeuteten. Der spanische Botschafter ist ganz außerordentlich bewandert in der Kirchengeschichte und dem Kirchen rechte. Er verlangt, daß man von Seite des Vatican'S dieselben Privilegien, die sonst die Könige von Spanien hatten, der Republik einräume. Der Staatssekretär machte Schwierigkeiten und meinte, daß diese Privilegien den katholischen Königen als solchen bewilligt worden seien. Herr De Lorenzana hingegen beweist aus den zur Zeit Philipp's V. vom Papste erlassenen Bullen, daß die Privi legien der katholischen Nation Spaniens bewilligt sind, umsomehr als diese durch ihre Haltung den. Heiligen Stuhle gegenüber „katho lische" Könige möglich gemacht habe." In Frankreich ist die gesammte Presse empört über die Besucherei zwischen Vazaine und General v. Kummer in Köln. Wir haben das gleich taktwidrig bezeichnet und können diesmal den Franzosen nur Recht geben. Nux das nationalliberale Tendenz blatt, di« Nat.-Ztg., mxint, es sei wohlanständig gewesen, wenn beide Männer sich aus Artigkeit besucht hätten. Wir haben in Deutsch land keinen Vergleich für Bazaine. Nehmen wir aber an, Kullmann, der gegen Bazaine, den Menschcnmördrr und eidbrüchigen Henker an Tausend braven deutschen Soldaten in Mexico, ein Lämmlein ist — Kullmann käme nach Paris und man triebe dort solch einen widerlichen Bewunderungsschwindel, wie es die nationalliberale Kölnische u. s. w. mit Bazaine gcthan hat: Was würde die würdige Nat.-Ztg. dann über die taktlosen Franzosen sagen? Der Telegraph droht mit einem Kriege Japans mit China. Der Anlaß dürfte folgender sein. Unlängst wurden an der Südwest- Küste der chinesisch« Insel Formosa (Idai-van) japanische See leute erschlagen, von den Lingebornen freilich, dle, ziemlich wild, dj» chinesische Hoheit nicht respeetiren. Man nennt sie Bodanestn Japan bat China, die Räuber zu strafen. China erwiderte, Pas werde sich schwer machen lassen, da seine Gewalt an jene Küste kaum reiche; Japan solle sich selbst helfen. Nun rüsteten die Japanen Kriegsschiffe, sagten schlau und verschwiegen, es gehe nach dem Nor den Japans, und eines Tages landen sie wie der Blitz in Formosa, unterwerfen einige Banden und rücken gegen die räuberischen Bo- danesen vor. Jetzt plötzlich protcstirt China und will, daß die Japanen unverrichteter Sache wieder abziehen. Das Weitere schwebt. Japan ist durch die Annahme deutscher Cultur den Chi nesen weit voraus. Auch in Amerika regt sich's. Die Südstaaten, theils (nach dem Secessionskricge) von freien Negern verwaltet, corrumpircn immer mehr und es ist fraglich, was die Union mit den von Mexico erwor benen Ländern groß anfangeil kann, ohne Entfaltung militärischer Macht. Uebernächstcs Jahr läuft Grant's Präsidentschaft ab. Da diese Würde immer nur auf drei Jahre verliehen wird, Grant aber schon zweimal drei Jahre im Amte steht, so will ihn die republikanische Partei nicht wieder wählen und cs auf erbitterte Wahlkämpfe ankommcn lassen. Und diese Masse Neuigksitcn nennt man eine todte Saison? LoealeS «nv Sächsisches. — DaS Festcomitö zur Feier des zweiten September hat sich über folgendes Festprogramm schlüssig gemacht: 1. Früh OUHrFrei- concert auf der Terrasse; von da gegen 7 Uhr Zug der Sänger, Innungen, Turner und sonstigen Genossenschaften mit Fahnen nach dem Neumarkt. Hier werden zwei Lieder: „Nun danket Alle Gott" und „die Wacht am Rhrin" gesungen und wird eine Ansprache ge halteil. Hierauf findet von */»6 bis 8 Uhr feierliches Glockengeläuts von den beflaggten Thürmen statt. Der Borinittag ist dem Gottes dienst und den Schulfesten geweiht. Nachmittags finden auf dem Waldschlößchen (unter Leitung der Liedertafel), vem Feldschlößchen (unter Leitung des Orpheus) und an einem in nächster Nähe der Stadt gelegenen, hierzu trefflichst geeigneten herrlichen Platze must kalische und Gesangsvortrgae gegen billiges Entrü, 5 Ngr., statt. Die Invaliden erhalten Freikarten. Abends findet das Fest mit einem Festmahl im Gewerbehause für Herren und Damen seinen Abschluß. Wie das Comite durch Eingaben bei den betreffen den höchsten Stellen dafür besorgt gewesen ist, daß mindestens der Nachmittag einen festtäglichen Charakter behördlicherseits annehme, so darf wohl auch — nach dem dankenSwerthen Vorgang der Dresdner Börse — von der Einwohnerschaft DresdmS insbesondere der Geschäftswelt erwartet werden, daß sie durch Schließung der Verkaufsstellen und sonst dem Feste die wünschenSwerthe Stimmung und Theilnahine zuivenden werden, damit Dresden fortan in der würdigen Feier des in andern Orten längst eingebürgerten nationa len Erinnerungsfestes den seiner Bedeutung entsprechenden Rang cinnehme. — Ein von, Bürgermeister Haberkorn in Zittau an die kaiser liche Telcgraphendirection in Dresden eingereichtcS Gesuch um Er richtung einer Telegraphenstation in Oybin ist zur Zeit abgelehnt worden. — Am 34. d. M. wird auf dem neuen Neustädter Friedhofe die Einweihung des Denksteins erfolgen, welcher zum Andenken an di« dort beerdigten Krieger aus dem Feldzuge von 187V—71 nach den Zeichnungen des Hofmalers Choulant ausgcfllhrt worden ist. Serpentinsteintafeln tragen die Namen der Entschlafenen, sowie die Widmung; ein Kreuz von Serpentin, dem Eisernen Kreuze nachge bildet, umgeben von einem vergoldeten Eichenkranz in dank roliot', bezeichnet die crxignißreiche Zeit, deren Erinnerung auch hierdurch gepflegt werden soll. Im Fries befindet sich die Gesammtaufschrift. — Prof. Held aus Bonn beschreibt in dem volkswirthschaft- lichen Artikel der heutigen Sonntagsbeilage, der, wie die früheren der „Concordia" entlehnt ist, ein socialdemokratisches Fest in Sach sen, dem er beiwohnte. Seine Bewertungen über die Phrasenhaftig- keit der dabei gehaltenen Reden sind gewiß zutreffend; wenn er aber keine Spur von Festfreude bei den Theilnehmern fand, so ist dies wohl blos eine Ausnahme. — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsganges. Die Luft reslectirt hauptsächlich blaue Strahlen. Dieses Blau ist desto dunkler, auf je höherem Stand punkte sich der Beobachter befindet. Die Wasserdünste in der Luft vermischen die Lust je dichter sie sind desto mehr mit Weiß. Die Abstufungen der Himmelsbläue iverden nach einem Jnstrunient ge messen, welches Cyano meter heißt. Auf der Peripherie eines KreiscS sind mit gutem Berliner Blau die Uebergänge von Weiß durch Blau zum vollkommenen Schwarz, nach Saussure in 51 verschiedenen Abstufungen, dargestcllt. Die Wasscrdünste als Nebel und Wolken geben bei Reflexion und Durchgang die Sonnenstrahlen in Weiß. Von der Sonne erhellte Wolken erscheinen in weißem Glanze, die von Schleierwolken bedeckte Sonne zeigt sich weiß, ebenso erscheint die durch dichten Herbstnebcl sichtbare Sonne silberweiß. Nur bei einer gewissen Stufe der Verdichtung hat der Wasserdampf die Fähigkeit, hauptsächlich rothe Strahlen durchzulassen. Der Wasserdunst in sehr dünnem Zustande, bei größerer Wärme, erhöht die Durchsichtigkeit der Lukt: entfernte Gegenstände erscheinen näher gerückt. Wenn nun die Windrichtung sich ändert und kältere Luft zuströwt, so entsteht Regen. Man betrachtet daher das scheinbare Näherrücken von fernen Gegenden als einen Vorboten des Regens. — In dieser Woche wird zunächst bei östlicher Windrichtung kla rer Himmel vorherrschen, dann wird die Windrichtung über Süd nach West fortschrciten, es wird dichtere Bewölkung eintreten und zeitweilig Regen fallen. dwromvtricw. — Repertoire der König!. Hoftheater. Altstadt: Sonntag: Die Folkunger. — Montag: Das Käthchen von Heil- hzann. — Dienstag: Die seltsame Wette. (N. e.) Schwarzer Pe-, ter. (N. e.) Die einzige Tochter. — Mittwoch: Aschenbrödel, Mär chen in 6 Bildern von Görner. — Donnerstag: Tannhäuser. Eli sabeth: Frl. Erl, a. G. — Freitag: Zu Göthe's Geburtsfcicr: Götz von Perlichingen. — Sonnabend: Der fliegende Holländer.— Neustadt: Sonntag: Die Realisten. — Dienstag: Ter Barbier von Semlla. Almaviva: Herr Rosenberg; Bartolo: Herr Müller, a. G. — Donnerstag: Die Realisten. ---- Sonnabend: Viel Lärm um Nichts. — In diesen Tagen ist es gelungen, einen sehr gefährlichen Dieb dingfest zu machen. Der erst am 4. Juli aus dem Zuchthause entlassene Umlauft aus Bohnitzsch bei Meißen wurde bei einem Einbruchsdiebstahle im Plaucnschen Grunde ertappt und arretirt. Umlauft hatte es, wie sich herauSgcstcllt, bei seinen Räubereien na mentlich auf Kirchen und Pfarrwohmmgcn abgesehen und vor Kur zem wieder dem Pfarrer in Deutschenbora einen nächtlichen Besuch abgestattet. Die geraubten Sachen hat er zum großen Theil in dem Dresdner Leihhaus versetzt. (L. T.) — Auf der Straße vom Heller nach dem neuen Neustädter Kirchhof hat sich am Donnerstag Abend wieder eine rohe Scene ab gespielt. Auf den, Exercierplatzc der Artillerie hatten sich zivci Männer, Kugeln suchend, berumgctricbcn, waren aber von dem Wache haltenden Militärpostcn fortgewiesen worden und daüber in eine erregte Stimmung gerathen, in welcher sie einen des Wegs kommenden Oekonomcn, der in seinem Geschirre saß und lutschirte, mit einer Gerte über den Rücken hieben. Dieser griff zur Peitsche und schlug dieselbe den beiden Leuten tüchtig um die Ohren, worauf einer derselben von einem Steinhaufen Steine nahm und dieselben wie toll um sich herum warf. Leute die des Weges kamen wurden dadurch getroffen und es entspann sich in Folge dessen eine Hauerei, die sich bis zum Kirchhof hinzog und während welcher man den Hauptkrakehler die Kleider förmlich vom Leibe gerissen hat. Obwohl der Mensch nur den Krake hl verursacht, beklagte er sich doch bitter und rief noch nachdem der Scandal zu Ende war mehrfach auö: es hört jetzt geradezu Alles auf, so ein dummer Bauer dürfe nicht gleich mit der Peitsche hau'n, wenn ein Herr aus der Stadt einen Läppsch mache u. s. m. — Das „Lcipz. Tagebl.", welches unseren Artikel in Nr. 219 über die Vogelwiese abdruckt und eine sehr einsichtsvolle Kritik unse res „Volksfestes" in seiner Nr. 234 enthält, irrt, wenn es annimmt, man würde nur von „außeramtlichcr bogcnschützlichcr Seite" ver ketzert, wenn man den Götzen Vogelwiese angrcist. Wir haben be reits eine gerichtliche Vorladung wegen Nennung des Verfassers jenes Artikels erhalten. — Morgen, am 24. d-, sind cs 64 Jahr, daß die vielleicht manchem unseren hiesigen Leser bekannte Schuhmacherswittwe Lätzig alltäglich auf dem Altmarkte feil hält. Am 24. August 1820 bezog sie zum ersten Male den Markt mit Schuhwaaren auf der Moritz straße. Die alte Frau steht im 79. Lebensjahre. —- In einem Geschäftslocale der Pragerstraße ist in der ror- vergangencn Nacht durch Aufsprcngen einiger Pulte eine L> ,w-.e von ungefähr 110 Thalcrn gestohlen worden. Da man leine letzung an denZugangsthürcn, dieselben vielmehr wcbMii . n vorgefunden hat, so läßt sich nur nnnchmcn, daß die-rin schlüssel benutzt haben. — In der Neustadt hatte vorgestern ein Gendarm Veran lassung gegen einen Bettler einzuschreiten. Anstatt daß nun der Letztere ruhig mitgegangen wäre, ergriff er zuerst die Flucht, und kk'- '1
- Aktuelle Seite (TXT)
- METS Datei (XML)
- IIIF Manifest (JSON)
Erste Seite
10 Seiten zurück
Vorherige Seite