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Marin,»!,»- I». «b-„- »I-rtEr. lich »V, «gr.. durch dl« Post »» Hgr. <Unj«,n« Rummrrn » Ü»r. «usl-,e: 24000»»! bllr dt« kllikgade «Ing«- landlrr Ma«u,cr,»le nacht sich di« Stedacilo« nicht verbi^ltch. Snsrraien.IlnnLljmr au». Vitrt«: aoö !»»>»« in Hamburg. vcr> sin. Mir», Leidig. Balii. o«»Iau, Franlfuri a. M. — Kuck, tilo»,» tu Bcrltn. teiPjta.'Wicu. Hamburg, Pauk,»« a, M„ Miii» chrn, — vaod« L La in fsranlfurt a, M, — vr. >'oi,t in Lhkmnts. — »»- '»», l.»«tt«, kalliar » La. tn Parti. Tageblatt für Niiterhaltnilg mir» Geschästsverlehr. Druck und Eigcnthum der Herausgeber: §iep sch ^ Neichardt in Dresden. Verantmortl. Nedacteur: Inlins ^tlchardt in Dresden. Rr. 217. Rennzehnter Jahrgang. Alitrcbacteur: Or. Lsntl irtsr^v. »ür daü Feuilleton: Dres-cn, Mttttvoch, Inierare werden Marre". iiraire ^ e.ugenouU7.eo de» ?lb. Udr. Lonnracs nis Mittag 1'L Ulr. In Htcuoao» Lrohe !^lbj!cr Jjsc ü v:Z?!l.L,,'. Ulrr g)cr Raum einer ctu s?aln-;eu Pctuz.üc k:!rek Ps-'. lLi. elandl dtr Zci!eu Ng:. (kine <V'-.2'lte jür dcS nächsrUifiine ürjcheir ucn dcr Irijcrote wird ni6)t eie<;clien. VluS-vlirtille Annoncen» ?!:islräqe von uns unbr- la.riinu Tliv.ucn u. Pcr^ jone.i ir'.i '.iicrl wir nur skesicu uumerondt» ^aiiluin d:rc.-) Bri:sc irl.'.rf.'n o>cr Hoücii'-il'- l'. iN. '.i Litl'ctt kcst.lt l'r Iniercue,ür d'.r lO.oot «,s Nllknnrer noT) ciü..n Lesung« di: 'jcilc Ngr. 1874. Politisches. Groß ist heute der Mangel an erheblicheren Nachrichten poli tischer Natur. Nicht einmal aus Posen versorgt uns der Tele graph mit einer jener langweiligen, stets wiedcrkehrcnden Notizen, daß irgend ein Domherr mit einem unaussprechlichen, polnischen Namen, wegen Widersetzlichkeit gegen die Falschen Mai-Gcsctzc cingesperrt oder landesverwiescn sei. Kein Diruff seniorischcs Bulletin über den Steifheitsgrad im Biömarck'schci; Daumenballen liegt vor; Hauthaler, der biedere Vicar von Walchsce, ist auch längst von der politischen Bühne verschwunden: KuVmann's Porträt findet selbst zum Neugroschcn-Prcisc keinen Absatz mehr — wir müssen uns mrt einer sehr dürftigen Auslese begnügen. Daß, glcichgiltig ob sonstiger Stoff vorliegt oder nicht, die ..Norddeutsche Allge meine" und die „National-Zcitung" ihre Denuniatiönchcn gegen einzelne sächsische Einrichtungen oder Beamte fortietzen, das ist schon was Alltägliches worden, daß man sich darüber schier nimmermehr verwundert. Wie billig lassen wir den Kirchcnfürstcn den Vorrang. Der Erzbischof von Köln soll demnächst, wie cs heisst, ebenfalls abgelebt werden; dem Bischof von Padcvborn ist die gerichtliche Aufforderung zugrgangcn, sich binnen 3 Tagen zur Verbüßung seiner Freiheits strafe im Kreiügcrichts-Gefängniß zu melden. Man entsinne sch, vaß die demselben zuerkannten Geldstrafen durch Andere beuchst worden waren, daß der Bischof die Wiederholung derartiger Zah lungen an seiner Statt dankend ablchnic und eine ziemlich deutliche Sehnsucht nach dem Kerker cmödrückle, daß endlich das preußische Obertribunal den Satz aussprach, daß der zu einer Geldstrafe Vcr- urtheilte letztere selbst zu zahlen habe. Nunmehr wird dem Biftbof das ersehnte Marlyriuin zu Thcil werden, er wird sich nicht frei willig stellen, sondern Hand an sich legen lassen. Hinter den Kirchenfürftcn morschsten, wie billig, die soeial- demokratischcn Arbeiterführer. Herr Hascnclcvcr ist, trotzdem das; der allgemeine deutsche Arbeiterverein in Berlin aufgelöst worden ist und obwohl unter solchen Umständen eine Wahl erheblichen, polizeilichen Schwierigkeiten begegnete, zunächst mit 4778 Stimmen von 4956 zum Präsidenten aus ein halbes Jahr gewühlt worden. Inzwischen sorgt das Berliner Stadtgericht dafür, daß der Arbeiter fürst sein Reich nur vom .Kerker aus verwalte, ebenso wie das Posener KreiSgcricht cs vermittelt, daß der Kirchcnfnrst LedochowSki nur hinter Kerkerwänden hervor seine Tiöccse regiert. Präsident Hasenclever wurde nämlich vorige Woche wegen fortgesetzter Thäiig- keit und Thcilnahme an einem ausgelösten politischen Vereine zu l Monat Gefängnis; verdonnert. All zu schwierig von den Socialdemokralen ist nicht der Ucber- gang zu den Carlisten. Letztere scheinen neuerdings abermals eine erhebliche Zufuhr von Wichsen und Munition erhalten zu haben. Die Vermittlung bewirkte ein großer Dampser ohne Flagge, dessen Inhalt durch eine große Anzahl Boole gelöscht wurde. Als die Earlisten die letzte Sendung gezogener Geschütze bekamen, wurden letztere ebenfalls von einem Dampser gelandet, der dann rasch fort fuhr. Tie Carlisten kamen zur Seelüfte von weit her, aus dem Innern, mit langen Fügen Stieren und Mauleseln herbei, um die kostbare Ladung den navarresischen Bergen znzusühren. Alle Ort schastcn, welche der Transport passirte, empfingen ihn mit endlosem . bcl. Cs fragt sich nun: wo steckt die spanische Flotle, daß sie derartige Zufuhren von KriegS-Contrebande zur See aber auch nicht im Mindesten belästigt? .Traut die Madrider Negierung der Flotte nicht? Flüchten wir uns aus dem Süden Curopn'S nach dessen äußersten Norden! Tort feierte am Sonntage ein braves Volk sein Millenium, das Fest seines 1000jährigen Bestehens. Es war nahe der arktischen Region, in der ulistuu NlaN, der fernsten Insel, welche die Alten kannten, auf Island. Vor 1000 Jahren betrat ein Häuflein tapferer Männer aus Norwegen jenes „Cis- iand", das seinen Namen von jenen Ricsenglctschern herlcitet, die seine Vulkane, Hekla und Gei-ser, umgürlen. Jene Seefahrer jlüchteten sich nach de»; äußersten Norden vor der Gewalt und dem Drucke der norwegischen Könige. In 60 Jahren war die Insel bevölkert. Die Männer, die sich ihr neues Heim gegründet, träte,; zum ersten „Thing" zusammen und gründeten im freien Verein einen Freistaat. Wenn der Sommer die Schncctrist schmolz und den Eisberg bröckelte, da schifften sie kühn durch die Brandung in das Weltmeer hinaus. Ost blieben sie Jahre lang der Heimath fern. An fernen Küsten warben sie in harter Arbeit rundes Lebens Güter, mit ihnen beladen, wandten sie dann den Kiel heim wärts. Sie wagten sich auf Wegen, die vor ihnen noch keines Schiffes Kiel gefurcht. Lange che EolumbuS in der Bai von Guanahani Anker warf, hatten sie „Vinland" entdeckt — das heutige Nordamerika. Noch heute findet man da und dort an; Hudson einen Runenstein, der die Stätte bezeichnet, an welcher ein Isländer hinübcrging nach Walhalla. Wenn sie aber daheim waren, wenn in der monatclangen Wintcrnacht die brandende Woge zu EiS erstarrte, da schrieben sie und lasen sie. Ihr Fleiß erhielt uns die Edda und viele Gesänge altnordischer Skalden. Die Chronik ihres Landes und Volkes führten und führen sie mit nirgends wieder zu findender Genauigkeit. Aus diesen ihren Auf zeichnungen schöpfte EolumbuS die letzte und volle Gewißheit von dem Dasein der westlichen Erdvcste. Ihre Belesenheit, die Summe von Wissen, die der geringste Mann auf de»; Eilande hat, ist er staunlich und ohne Beispiel anderwärts. Den Glauben ihrer Väter verloren fie im Laufe der Zeit und ihre Unabhängigkeit. Jetzt feiert Island unter Thcilnahme des Königs von Dänemark, »er dorthin geschifft ist, ein erhebendes Fest. Er bringt der Insel nne neue Verbriefung ihrer freisinnigen Verfassung. Zum Schlüsse noch eine erfreuliche Nachricht l Die „Gazzctta z'Jtalia" schreibt: „Die schon früher cingeleitcten Verhandlungen «r italienischen und österreichisch-ungarischen Regierung, die den , Schutz der insektenfressenden Vögel zum Gegenstand hatten und denen auch die Regierung des deutschen Reiches nicht fern stand, werden bald wieder ausgenommen werden und wahrscheinlich Ver änderungen im Jagdgesetze zur Folge haben. Uebcr sechs Punkte ist man bereits einig geworden und diese werden eine»; nach Wien zu berufenden internationalen Congresse als Präliminarien vorge legt werden." Möge dieser Congreß ein wirksames Gesetz zum Schutze der Singvögel erlassen! Ohne ein solches sind alle unsere deutschen Vogelschutz Gesetze, alle Nachtigallcn-Stcuern u. s. w., ziemlich bedeutungslos. Man muß cs wissen, daß die Italiener die Zug- und Singvögel, wenn sie von; Fluge über die Alpen ermüdet, sich auf Bäumen. Sträuchen; und der Erde nicderlassen, zu Tausen den Anfängen, tödien und essen. Ja, wenn sie sie nicht essen, so tödtcn sie sie wenigstens. Diesen grausamen Zug der Mordlust zeigt schon der Italiener in Wälsch-Tirpl und der wälschcn Schweiz, i In Rom verlaust man an einem Tage oft gegen 70,000 Stück ! Wachteln. Um so viel weniger Singvögel kehren natürlich im j Frühjahr nach Deutschland zurück und in dieser Mordlust der , Italiener ist der Hauptgrund des allmähligen AuSsicrbcnS unserer ! Singvögel zu suchen. Wenn daher die italienische Regierung ein Gesetz zum Schutz der Inseltensresscr erläßt, so hoffen wir wenigstens ! einigermaßen dem Abschlachtcn der holden Sänger in Italien ge ! steuert zu sehen! Pocalcs un!> Sächsisches. -- II. KK. HH. Prinz und Prinzessin Georg und Familie erschienen Montag "Nachmittag gegen halb 4 Uhr in; Rainen des ganzen königlichen Hauses auf der Festwiese und cröffncten in Ab Wesenheit des Königs Albert das Schießen. Prinz Georg schoß von; großen Vogel fünf Späne. Auch Frau Prinzessin Georg, Prin zessin Mathilde und Prinz Friedrich August schossen nach dem gro ßen und den; kleinen Vogel, von letzterem schoß Prinzessin Mathilde die Fahne und einen Spam herab. Sodann gingen die hohen Herr schaften nach de»; Zelte der Lappländer und besichtigten diese selte nen Erscheinungen. "An; königlichen Zelt hatte sich eine große Men schenmenge postirt, die bei Rückkunft der prinzlichen Familie dieselbe mit Hochs und Hurrahrufen ciuhufiastisch empfing. Etwa andert halb Stunden hatten sich die hohen Herrschaften auf der Wiese auf- gehalten und fuhren dann ruckcr Begleitung von Böllerschüssen wieder zurück. Za dem Beginn des Schießens hatten sich um das Schicßhaus herum Hunderte von Menschen aufgestellt, welche die Schüsse und ihre Resultate mit lebhaften Ausrufungen begleiteten. Stunden lang kann da Mancher stehen und den sausenden Bolzen folgen, und selbst der die Zunge auStrocknende Staub'wird in der Freude über das Schießen zufrieden mit hinuntcrgeschluckt. Mit dem Schießen begann auch im Musikpavillon däs Conecrt. Damit ist's nun eine eigenthümlicheSache. Man kann sich hinstcllcn, wohin man will, nirgends hört man was Rechtes. Einestheils mag die Stellung und Höhe des Orchesters die Schuld haben, andcrenthcilS aber das fortwährende Gesumme und Genmrmel der Menge die Wirkung der Musik sehr abschwächen. Warum man aber auf der Vogelwiese so ernste Weisen wie den Pilgcrchor auö Tannhäuser spielt, ist nicht begreiflich; flotte Märsche, Tänze und Volkslieder, däs wäre hier sicher besser am Platze. Der Verkehr war auch an; Montag ein sehr starker, und die anfahrendcn Wagen bitdcteN fort während von der Stadt her fast eine ununterbrochene Reihe. Gegen Abend wurden die Omnibusse förmlich gestürmt und um Droschken gab'S mitunter richtige Wettrennen. — Am 24. v. Al. ist von Herrn Vürgerschuldirector Berthelt, als Schnl-BezirkSinspcctor für Dresdens Volksschulen, auch eine Deputation von Lehrern der hiesigen katholischen Schulen empfangen worden. Unter den; Ausdruck ihrer Hochachtung und Vcrchrung sprach dieselbe ihre Freude aus, daß auch die katholischen Schulen und Lehrer der so lange ersehnten staatlichen und fachmännischen und insbesondere einer Leitung unterstellt werden, der fie das be gründetste, vollste Vertrauen cnigcgenbringcn. Der Herr Schul-Be- zirlsinspector dankte für die Bekundung dieser Gesinnung und gab die Versicherung, daß er bestrebt sein werde, auf de»; Boden des neuen Schulgesetzes mit Sorgfalt und Gerechtigkeit wie das ge stammte, so auch das katholische Schulwesen unserer Stadt zu fördern. — GesamiiitauSprägung bis zum 18. Juli an Goldmünzen: I, 045,695,040 Mark; an Silbcrmünzen: 28,081,814 Mark 80 Pf.; an Nickclmünzen: 3,367,716 Mark 30 Pf.; an Kupfer münzen: 716,781 Mark 11 Pf. — In der RcichSpost-Verwaltung hat sich im ersten Quartal dieses Jahres gegen das Vorjahr ein Ueberschuß von mehr als 500,000 Thlr. herausgcstellt, so daß man einen Jahresüberschuß von ctiva 2,000,000 Thlr. erwarten darf. Es sind daher folgende Anträge an das Rcichspostamt gerichtet worden,- welche früher schon gestellt, aber nicht bcrückfichliat wurden: Es solle 1) die erste Zone, in welcher Paqucte bis zu 10 Pfund für 2'/-' Sgr. befördert wur den, von 10 auf 15 Meilen erweitert, 2) die Vcrsicherungsgcbühr bei Wcrthsendungcn für Entfernungen bis zu 15 Meilen von 6 auf 4 Pf. pro 100 Thlr. und das Porto von Briefen mit declarirtcm Wcrthc auf Entfernungen von 10 bis 15 Meilen von 4 auf 2 Sgr. ermäßigt, und 3) die Gebühren der Postcinzahlungen bei Beträgen von 25 bis 50 Thlr». von 4 auf 2 Sgr. herabgesetzt werden. (Sehr erwünscht!) — Von Dresden soll man, den „Chemn. Nach;." zufolge, mit den Vorarbeiten begonnen haben für eine dirccte Eisenbahn DreS- dcn-Hartha-Lausigk Pegau Wcißenfels. Ter Zweck dieser Linie wäre schwer cinzuschcn, und wir wisst» auch keineswegs, daß die Sache bereits so weit gediehen sein sollte. — Der Helle Feuerschein, welcher vorgestern Abend in der II. Stunde den südöstlichen Himmel erleuchtete, rührt von zwei Strohfeimen h,-p, welche in der Nähe von Altstriesen jedenfalls von boshafter Hand in Brand gesteckt worden waren. — Glücklicherweise hat sich herausgcstcttl, daß die Stücke Rind vieh, welche vorige Woche in de»; benachbarten Torfe Lausa plötzlich abslanden, nicht von; Milzbrände, wie man erst allgemein amiahi», befallen waren. Vielmehr hat die Untersuchung des BezirkKtLer- arztes als Todesursache Lungcnschlag ergeben. "Aus Vorsicht Waren die in Lausa und den benachbarten Dörfern cinguartirten Garde reitcr sofort von dort abcommandirt und nachBülau,Wcißigu.s.w. umcantc-nmrt worden. — Herr Forstgcnsdar»; Schulze schreibt unS: Bezüglich des Aufsatzes in den vorgestrigen "Nachnchlcn, das; in der Gegend von Lausa ein Stück Hochwild vom Milzbrand betroffen und gefallen sei, muß ich der geehrten Redaktion wissen taffen, daß der vor 14 Tagen im Walde bei Lausa gefundene Hirsch nicht durch Milzbrand, sondern durch Pulver und Blei gefallen ist. — Eine junge Dame, die c»n vergangenen Sonnabend gegen Abend mittelst der Leipziger Bahn von hier abgefahren, ist auf dein dortigen Bahnhöfe um ihr Portemonnaie mit mehreren Thalern In halt gekommen. Sie hat Verdarbt, das; ihr dasselbe eine unbekannte Dame mittelst Taschendiebstahls cscamotirt hat. Dieselbe ist zwan zig und einige Jahre alt, kräftig, mittelgroß und mit rundem Hut und grauem Schleier bekleidet gewesen. Sie hat sich an die Be stohlene ziemlich auffällig hcrangedrängt, viel mit ihr unterhalten und schließlich Dresden noch früher als die Bestohlene mit eine»; eher von hier nbgchcndcn Zuge verlassen. — Vorgestern früh ist in; große,; Gehege eine unbekannte Frauensperson im Alter ron !8—2Ö Jahren, deren Wäsche 9. .V gezeichnet war, als Leiche angeschwommen. Dieselbe wurde gestern als ein 18 Jahxe altes Mädchen aus Freiberg reeoanoscirt. — Von kompetenter Seite acht uns die Mitthcilung zu, das, bei dem im Laufe voriger Worbe in Breitcnbrunn bei Schwarzen berg stattqcfundcncn Schadenfeuer, wodurch 70 Häuser cingcüjchen wurden, die mit mehreren Spritzen versehene Feuc;'wclst genannter Stadt nicht zur Beiampsung des wüthenden Elementes nach den; NnglückSortc abgegangen ist, während verschiedene Spritzen ans der Umgegend, wie den Dörfern Sachsenfclv, Beierselo u. s. w., welche obendrein noch Schwarzenberg vorher passiven mußten, mit größter Schnelligkeit an ihrem Ziele cmlangten. — In einer Wohnung an; Freibcrger Platz wurde gestern früh ein Brand entdeckt, derselbe aber durch alsbaldiges Einschreiten wieder gelöscht. Die betreffende Wohnung hat ein Materialwaaren- händler inne und war in dessen Küche vorgestern Nachmittag Kaffee gebrannt worden. Ten gebrannten Kaffee hatte man in eine Holz- kistc geschüttet und diese Abends nach beendeter Arbeit auf die mit heißen Kaffeebohnen gefüllte Trommel gesetzt. Während der Nacht war nun die Kiste heiß geworden und früh vielleicht durch einen Luftzug in Brand gerathen. — In einer der letztvergangenen Nächte war in einem Bureau des Leipziger Bahnhofs hier ein frecher Einbruchdiebstahl verübt worden, und zwar bei Gelegenheit, wo dasselbe nur ganz kurze Zeit unverschlossen und von Beamten unbesetzt gelassen worden war. Der Dieb hatte sich hierbei in den Besitz mehrerer Hundert Thaler Geld gesetzt und war damit unbemerkt verschwunden. Gestern soll sich nun d;e Polizei eines Menschen versichert haben, welcher früher an dieser Bahn angestcllt war, und wo zu erwarten steht, daß man sich auf der rechten Spur befindet. — An; vergangenen Sonntag lief in Planen ein kleines Mädchen, die Tochter eines dort privatisircnden GastwirthS, in die Pferde eines Wagens der Pfcrdeciscnbahn und wurde dadurch, wie man hörte, schwer verletzt. Ten Kutscher soll kein Verschulden treffen. — In dem Gastlocale zur Stadt Metz gcricihen vorgestern Abend cm Monteur und ein Arbeiter aus einer Mühlstcinfabril an einander. Letzterer wurde von seinem Gegner hinausgeworfen und draußen mit eine»; Stock dermaßen über den .Kopf geschlagen, daß er zusammcnstürztc und bewußtlos liegen blieb, bis sich Vorüber gehende seiner annahmcn. — Die Sckiausplcldircctoriii verw.MagnuS dar;nichtmcbr mit ilner Truppe aui per Vogelwiese agircn. Alan pat Anstand genommen, ilw die Eoncessioi; ,'ür icrncrl'in zu ertdeilen, denn der Scandal der'Zuschauer patte mit jecc»; Ialw -ugcnommcn. Junge Kaustcilte, Studenten:c. waren meist Stammgäi'lc des „geschundenen Raubrittcrö", welche dort itzr Bald löslichen. Wir Iiörcn, daß Gcrstäckcr der Vcnasscr dieses bcrüpmtcn Spcctakel- skückcs ist und cö i»; Jalwc ixt«, eigens iüc de» alten MagnuS geschrieben hat. Der Letztere hatte eine zaplrcichc Familie ,wor unter io lebende .Kinder, zu ernähren und war ganz herunter gekommen, bis der berühmte Nciscschri'tsicllcr sich seiner anncwin und auch Geld zur »Anschaffung eines neuen Theaters bergab. Sein „Cunibcrt von Eulcnhorsl" düritc wobl dasjenige Stück sein, welches die meisten Aufführungen erlebt bat, wenigstens ver sicherten Mitspieler dcö MagnuS"scheu Theaters, daß das Stück m; einem Vogclwicscntagc 20—2ö Male hcru»kcrgcwürgt wurde mid die Einnahme eines Tages sich immer ans l!0-100 Thlr. bezifferte. Die Vogelwiese hat sonach ein Stück historischer Merk würdigkeit verloren. Die SchandauerMuhme und Rchhahn sind tott und so ist nun auch die Wittwc MagnuS für den Fcst- bcsuchcr unsichtbar geworden. — Dem Vernehmen nach wird zu»; nächsten 3. September Herr A. Thiemc, Besiäcr dcö lmtcr dem Namen Victoria Salon bekannten, in der WaiscnhauSstraßc gelegenen Etablisse ments, dasselbe unter dem Namen Victoria-Salon und VolkS- tbcatcr in etwas veränderter Weise eröffne». Gleichzeitig ersahrcn wir, daß Herr Director F. W. Schmicker für nächsten »Winter beabsichtigt in dem Scifcrt'schcn Gartenrestaurant am Gcwant- bause einen Jntcrimöbau zu errichten, um daselbst Ecnccrt- und Thratcr-Voriteilungc» in derselben Hirt wie srüher i»; Victoria- Saion zu veranstalten. — »Beim Auöräuiiicn von Sachen von der Pragcrstraße nach kcrWieiicrslraßc ist am vergangenen Sonnavcnd ».A. cin wcrtb- voller französischer Shawl abhanden gekommen und vcrmuthlich gestohlen worden. — In der Nacht z«m vergangenen Montag hat sich ein Un bekannter Zutritt in ein GcschäftSiocal auf der Pragcrstrahe ver schafft und daraus einen kleinen Geldbetrag gestohlen. — In Meißen wurde am 1. August das Kriegerdenkmal