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Politisches. Die Botschaft Mac Mahon's hat Frankreich wohl gehört, cs fehlt auch Niemandem der Glaube daran, das, sie ernst gemeint sei. Aber wesentlich gefördert wird hierdurch das Verfassungslcben Frankreichs nicht. Man hat es nun schwarz auf weiß: Runde, volle sieben Jahre muß Frankreich um Mac Mähen dienen, wie Jacob um Nahet und Lea. Es fragt sich blos: Ist eü persönlicher Ehrgeiz, der Mac Mahem veranlaßt, sich sieben Jahre an der Spitze der Ne gierung zu erhalten? Oder will er blos den Platzmärmcr für den jungen kaiserlichen Prinzen, derzeit in Chiselhurst, abgeben? Dieser Artillerieschüler ist noch zu jung, um sich auf einem so fcurigen, un- stäten Rosse, wie Frankreich, im Sattel halten zu können; wenn Mac Mahon einstweilen, bis der Artilleriecadct von 18 Jahren zu einem jungen Manne von 25 herangcwachscn ist, alle anderen Thron bewerber Frankreichs verscheucht und fcrnhält, so erwirbt er sich um die Sache der Bonapartistcn unzweifelhafte Verdienste. Wie dem auch sei, für einige Zeit ist die Aufrechtcrhaltung der Mac Mahon- schcn Militairdictatur das einzige positive Ergebnis; aus den Ver fassungskämpfen der französischen Nationalversammlung. Ob diese Militairdictatur mit gewissen verfassungsmäßigen Formen verbrämt oder ob das Septennat persönlich aufrecht erhalten wird, das läuft auf Eins so ziemlich hinaus. Es ist im Ganzen ein Jammer, daß Frankreich keine legitime Staatüform finden kann. ES kämpft seit acht Jahrzehnten mit sich selbst, unfeine solche Staatsform zu finden, und findet sie nicht, ja nicht einmal in den Tagen der höchsten Roth. Warum? Noch kann es nicht den Verlust jeglichen historischen RcchtsbodcnS verwinden, den ihm die Revolution von 178!) zufügte. Das Frankreich, das monarchisch ist, besitzt keine mit dem Volksgcschicke in ununterbroche ner Tradition verwachsene Dpnastie nuchr; weder in der älteren, noch in der jüngeren Bourboncnlinie, noch in den Napoleons. Aber das wäre noch das geringere Unglück. Das weitaus schwerere Un heil liegt in.denr Mangel einer Sbnstüform, die von der unzweifel haften Mehrheit des Volkes als die nothwendige, die historisch fest gewurzeltc, die acht nationale anerkannt ipürde. Wir Deutschen lit te« zm.unsere« viele» Staat«,, dis Franzosen leiden an ihren vielen Staatsformen innerhalb des Einheitsstaates. Die viel«, Staaten ließen Deutschland nicht zur That kommen, vor den vielen Staats formen kommt Frankreich nicht zur Ruhe. Dieses große National- nnglück ist die Folge der Revolution von 1780. Damals war es, wo die Dictalorcn der Freiheit alle Brücken der geschichtlichen Ueber- licfcrung im Volks- und Staats leben abbrachen. Seitdem haben die kämpfenden Parteien freiestes Feld für ihre neuen Staatsgebildc. Jede will nach ihrer Art herrschen im Namen der Freiheit und Ord nung und keine bringt cs über ein bloßes Provisorium. Allmälig wird es stiller mit den Korrespondenzen über Bis marck in Kissingen. Nachdem sich die zudringlichen Kurgäste und die in Loyalität ersterbenden Eingeborenen des FrankcnbadcS über zeugt haben, daß Bismarck in der That Ruhe, Ruhe und nochmals Ruhe haben will, seitdem bcgickcrn und begackern sie auch andere Dinge als den Schlapphut Bismarck sj der ihnen am Tage seiner Anluuft so reichen UntcrhaltungSstoff bot Auch der König von Baiern wird B'smarä in Kissingen nicht incommodircn, wohl aber wird er den deutschen Kaiser, wenn dieser auf scinerNeisc nach Ischl und Gaslein München vassirt, in München begrüßen. Kaiser Wilhelm besucht zunächst in Ischl nicht bloS die öster reichische Kaiserin, nne cs erst hieß, sondern auch den Kaiser Franz Joseph selbst, der sich dieser Tage dorthin begeben hat. Die Höfe St. Petersburg, Wien und Berlin überschütten sich förmlich in Aus zeichnungen ; das Reisen von russischen Großfürsten nach Wien und von österreichischen Erzherzögcn nach Warschau nimmt kein Ende; in den rheinischen Bädern haben sich die Kaiser Rußlands und Deutschlands ununterbrochen gegenseitige Visiten gemacht; cS ist lein Wunder, daß nunmehr das noch fehlende Glied der friedlichen Dreifaltigkeit durch den Abstecher Kaiser Wilhelms nach dem Juwel des SalzlammcrgutcS zu Frau; Joseph vervollständigt wird. Bei der jetzt herrschenden Hitze haben mir uns nur mit äußer ster Unlust auf den heißen Boden des Kampfes zwischen Staat und römischer Kirche begeben. Heute müssen wir aber "doch ins Fege feuer, aber wir Hallen uns nicht lange darin auf. Neulich hat Kn Posen bei dem Weihbischof JaniszcmSki und dem Domherrn Brandkr gleichzeitig eine scharfe Haussuchung staltgefundc». Drei und eine halbe Stunde revidirten die Beamten das Haus bis in die vunkelstcn Winkel, durchforschten den Schreibtisch und Papierkorb und fanden — „Nichts",sagtderultra»,ontaue„KuryerPoznanskk", „Papiere von weittragendster Bedeutung", meldet die „Poscncr Zei tung" osficiös. Die Jagd galt einem Papiere, auf dem die päpst liche Ermächtigung zu lesen sein soll, kraft welcher der Wcihdischof seit Ledochowski'ü Verhaftung in aller Stille die Diöccscn Poscn- Gnesen verwaltet. Dieses wichtige Documeitt scheint man aber nicht ergattert zu haben. Der Bischof Martin von Paderborn aber lechzt nach dem Kerker. Man lese unter „Tagcsgcschichtc" seine rührende Dank sagung für die 400 Thalcr nach, die Unbekannte für ihn als Straf gelder zahlten. Da er übrigens in nächster Zeit 1000 Thalcr an Strafgeldern zu zahlen hat, so wird er wohl bald in den Genuß des Kerkers kommen. In der Kometcnhitze gedeiht der Wein vortrefflich, wie Anno 11. Aus dem Rheingau wird »ntgctheilt, daß die Aussichten auf ein«, quantitativ piic qmlitativ günstigen Herbst sich von Tag zu Tag steigern. Die Frucht-Ansätze sind so massenhaft, wie sich die Winzer seit 1811 nichts Aehnlichem zu entsinnen wissen; dabei sind die Beeren großcnthcilS schon recht ansehnlich. Zu wünschen bliebe für die nächste Zukunft einiger warmcr Ncgen. Locales und Sächsisches. — vr.Stcckmann zuLeipzig hat von demHerzog von Sachsen- Coburg und Gotha die Verdienst-Medaille für Kunst und Wissen schaft, der Schafmeistcr auf dem Ritterguts Gamig,,Laub, die silberne Medaille vom Albrechtsorden erhalten. —- Auch in Dresden inacht sich die Neaction auf dem Gebiete der Micthzinscn für Läden und Wohnungen bemerkbar; die in, Laufe der GrüudungSperiode ins Fabelhafte in die Höhe getriebenen Micthzinsen sind allmählig im Niedergänge. Vorzüglich ist dies bei Läden und größeren Wohnungen der Fall, man sieht häufig geschlos sene Läden und in den noblen Vierteln ganze Häuser leer stehen. Freilich sind Herrschaften, die von 1000—3000 Thlr. jährlich Miethzins zahlen können, dermalen nicht so viel hier, wie auch die Geschäfte nicht gerade so gehen, daß man sich drängt, theure Läden zu ermiethen. Was die kleineren Läden und Wohnungen angeht, so ist und wird darin nie llcbersluß cintrcten und werden solche sich demzufolge auch stets im Preise halten. — Nachdem die Socialdemokratie die seiner Zeit auch von uns ausführlich geschilderte Feier des 13. April 1849 (Gefecht von Düp pel, bei welchem Sc. Mnj. der König Albert die Feuertaufe erhielt), in der ihr eigenen Weise, namentlich aber in Nr. 86 der Chcmnitzer freicn Presse vom 10. April 1874 besprochen hattemnd alten Sol daten, welche treu an König und Vaterland halten, in wegwerfend stcr Manier eine Schimpfrcde gehalten hatte, ja, den damaligen Schleswig-Holsieinschcn Kämpfern sogar andichtctc, sic hätten, durch die Feier des 13. April 1849, durch eine Erinnerung an jene Zeit all' die Schande und Schmach, welche die deutschen Regierungen — und namentlich die preußische — damals auf Deutschland geladen — wieder nusgcdeckt, da würde von Seiten der hiesigen sowohl, als auch von Seiten der Chemnitzer Veteranen mit Strafantrag vor- gegangcn gegen den damaligen Redacteur des genannten Blattes, G. Rübner, welcher sich aber dem Ausgange des Prozesses dadurch entzogen hat, daß er im vorigen Monat verstorben ist. Die Schles wig-Holsteiner Veteranen von 1849 werden qbc« sicher nicht er mangeln, falls sie ähnlicher Weise insultirt würden, mit allen Mit trkn gegen «ine solche Partei vorzugehen, welche — verblendet genug — durch dir über st« bereits verhängten, vielfache» Strafe» noch nicht belehrt ist. Man wird Mittel und Wege finden, solchen Herren den Standpunkt klar zu machen. ' — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witte rungSgang es. Die mittlere Regenmenge des Monat Juli beträgt, nach zu Dresden notjrtm Beobachtungen, 82 Milli meter; aber in nur 7 Juli-Monaten von 40 in Rechnung gebrach ten Jahren, war die Abweichung von dieser mittleren Juli Negenhö he Keiner als 10 Millimeter. Mehr als 82 Millimeter Hallen 16 und weniger als diese Größe hatten 24 Juli-Monate, Sehr abweichend von der initllprcn Größe waren die Juli-Monate in den Jahren 1860 mit 208, 1807 mit 165, 1858 mit 155, 1839 mit 153 und 1854 mit 150 Millimeter, ferner 1852 mit 18, 1859 mit 20, 1842 mit 27, 1869 mit 31,1836 mit-36 und 1861 mit 40 Millimeter Negenhvhe, als Ergebnis; des Regen falles während des ganzen Monats Juli. Die Zahl der Gewitter ige im Monat Juli ist kleiner als die im Monat Juni; von-893 Gewittertagen, notirt in 4«> Jahren zu Dresden, kommen 214 auf Monat Juni und 183 auf Monat Juli. — In dieser Woche werden zunächst bei mäßiger Luftströmung wiederholt sich Gewitter wolken bilden; nach der Entladung derselben wird kühlere Tempera tur entstehen und bewölkter Himmel cintreten. IllroinetriuZ. — Rcpcrtoir des Königl. Hoftheater in Neustadt. Sonntag: Toctor Nobin. Di,e alte Schachtel Die einzige Tochter, — Montag: Die Grille. Fanchon: Frl. Bcsth a. G. — Dienstag: Der Störenfried. — Mittwoch: Daü Salz,der Ehe Die Einfalt vom Lande. (N. e.) Sabine: Frl. Both a. G. — Donnerstag: F.e.M. Penelope. Drama in 1 Akt voyVöhm. Der Vetter.—Frei tag : Der Kaufmann von Venedig. Porzia: Frl. Habcrlqndt a. Debüt — Sonnabend: Penelope. Sie schreibt an sich selbst. Die einzige Tochter. — Eben ist man dabei wieder Dresden um ein denkwürdiges Gebäude ärmer zu machen. Das ans Ncustädtcr Seite an der Brücke gelegene, im Vol!smund,,de,r Tod" genannte Haus, an dessen Wand die große, jedem Dresdner Kinde bekannte Pcrmoser'jche Figur, „der Genius der Zeit" mit der Sense uiid Sanduhr, bishcr prangte, ivird uiedcrgcrissen. Ob man die Figur auf dem jedenfalls au dieser Stelle aufzusührcnden neuen Gebäude wieder anbringen wird, wissen wir noch nicht. — Gestern ist der Brctvcrschlag von der Facadc der neuen Dresdner Börse auf der WaisenhauSstraße hinwcggcnommey wor den. Das Gebäude macht einen soliden und geschmackvollen Ein druck und wird in noch höherem Maße gefallen, wenn die nur erst in; Rohen ausgcmcißvltcn plastischen Bildwerke vollendet sein werden. — Dem Vernehmen nach ist das aus ihrem Diegstc auf der Waldgassc entlaufene Dienstmädchen, von dcmmaneinen Selbstmord befürchtete, wieder zum Vorschein gekommen. --- Vor mehreren Tagen thcilten wir mit, daß vor Kurzem am Rande eines Kornfeldes unweit der Striesenerstraße eine aufgc- brochcne Kiste mit Büchern gefunden worden sei. Jetzt hören wir, daß dieselbe dem Jnvalidcnverein abhanden gekommen und auch be reits wieder ausgchändigt worden ist. Ihr Inhalt an Büchern ist, übrigens noch ganz vollzählig gewesen. — Ein Droschkenkutscher, welcher in der Nacht zum Sonnabend in der W lsdrusicr Straße wegen Entwendung eines Vicrtopschens festgenominen werden sollte, widersetztc sich dem gegen ihn ciiischrci- tcndcn Nachtwächter mit solcher Heftigkeit, daß er nur mit Vcihülfe von mehreren, den Wächter unterstützenden Personen fcstgenommcn und abgeführt werden konnte. Der Wächter war bei den, Kampfx l von ihm heftig in die Händ gebissen worden. . — Zwei Freunde, hiesige Handwerker, unternahmen in diesen Tagen einen Ausflug aus ein benachbartes Dorf. Unterwegs sprach der Eine von Beiden seiner Flasche, die er mit sich führte, so reich lich zu, daß er, am Reiseziel nngekommen, sich sofort schlafen legen mußte. Vorsichtiger Weise übergab er vorher seine Habscligkcite», als Uhr, Geld und Ringe seinem Reisebegleiter. Damit scheint er aber den Bock zum Gärtner gesetzt zu haben, denn als er erwachte, war sein Freund mit seinen Sachen verschwunden und hat sich auch bis jetzt nicht wieder sehen lassen. — Zivei Knaben, die leider bisher nicht zu ermitteln gewesen sind, kommen in den Verdacht, von einem Milchwagen, der vor cini gen Tagen eine Zeit lang aufsichtslos auf der Birkengassc gestanden hat, zwei blecherne Milchkrüge entwendet zu Hab«,. — Abermals hat sich, diesmal auf der Mathildcnstraßc, ein Dienstmädchen aus der Wohnung seiner Herrschaft unter Umständen entfernt, die dieser die Besorgnis; nahe legen, das; daü Mädchen frei willig den Tod gesucht hat. Möglicher Weise liegt das Motiv in einer Liebschaft, übcr^vie des Mädchens Eltern ungehalten gewesen sein sollen. — Wieder einmal ist ein Milchwagen, während er vor einigen Tagen kurze Zeit aufsichtslos auf der Langestraße gestanden, be stohlen worden, und zwar um ein Dutzend ganz neue leinene Fraucn- hemden, welche die Besitzerin des Wagens ans demselben verpackt hatte. — In kem am DicnStag, den 14. d. Mts. aus dem Fcld- schlößchen staftfindcndcn F c sta b en d, unter Mitwirkung der „Liedertafel" vom Bczirksvcrci» der Wilsdruffer Vor stadt und Frledrichstatt zum B c st e n dcS Kindergartens in Frlcdrichstadt veranstaltet, werden bereits umlasscudc Vorbe reitungen getroffen. Der verrücke Lindcnplatz vor den Rcsiau- raliauSräinnen, ein wahrhaft lauschiges Plätzchen, wird bei die sem Fest: zum ersten Male in scvr geeigneter Weise als Eonccrt- garlcn benutzt und bei der statifintcndcn großen Illumination kdenialls ein zauberisches Bild gcwäbrcu. Ter «ckicßsalon wird bebniI Ausstellung der boffcntlick reckt zahlreich ciugcbcndcu Ge schenke zu clnerststüch geschmücktenGabeuhallchergerichtet, während kleinere Hallen als Looöverkausöstcllcn dienen werden. DcrLvoSvcr- kau! sclbstwird von jungen Damen übernommen, die sich bereitwillig crvotm haben, den guten Zweck des Unternehmens in liebcns- rvürdigcr Weise fördern.zu heilen. Stuck die Direktion deS Feld- schlökckeiiS unterstützt das Werk, indem sie den Fcstplatz durch ein Gcländrc von Naturbslz eliifricLigcn läßt. Waö scruer als eine besonders interessante Ucberrascknng geboten werden wird, mögen wir heute noch nicht v.-rralben; zu hoffen und zu wün- sckeu ist aber, daß das lneuschcnsrcuutlicke Unternehmen offene Hände und eitrige Förderung finde. Möge auch der Himmci ein srcuudlichcs Gesicht dazu machen! — lieber den jetzt mit bloßem Auge sichtbaren Kometen ist vielfach die irrthiiinlichc -Meinung verbleitet, er werde für längere Zeit, ähnlich wie mehrere seiner Vorgänger, im hellen Lichte am Himmel stravlcn. Am bellen wird man ihn jetzt nur noch einige Abende scheu könne», da er nun in den Bereich der iiyincr- währcndc» Dämmerung gelangt und auch schneller sich zu be wege» ansängt. Am 15. Juli wird er wahrscheinlich der Däm merung und der Dünste wegen gar nicht mehr sichtbar sein, ob- scho» seine Lichtstärke die trcizehuiachc derjenigen ist, die er am 17. Juni halte. Seine Entfernung von der Erde betrug am 17. Juist 20 Millionen Mellen, am 7. Juli war er »ur noch halb so weit von ihr entfernt. Am lö. Juli wird er in den Strahlen der Sonne verschwinden und dann für keinen Ort der Erde sicht bar sein. — Anläßlich cincö zu seiner Kenntnis; gebrachten Falles her Forderung eines sächsischen Industriellen an ein Londoncr Hanö weist taö königliche Ministerium dcö Innern die Handels- inid'Gcwcrbckammern daraus bin, den einheimischen Gcwcrbirei- bcmden besondere Vorsicht bei der Eingehung von Geschälten mit unbekannten englischen Firmen auzucmpichlcu. „Diese Vorsicht wirk um.so mci-r geboten, als die dortigen Gcricl'tscimichtungcn mit mangelhaitcn SkraibcsliiNiimngcn und einem schwierigen, um ständlichen upd kostspieligen kivilvcrsahrcn jede Ausbeutung des fremdländischen Publikums Icstlst zu einem eben so straflosen und iichcren, alt- gewinnbringendem llntcrncbmcn macken." Eine um fassendere'Benin nng der in den Konsulaten und namentlich in dem deutschen General-Consulat zu London bestehenden Aus- kuii'tsslcllcn ist daher in allen Fällen dringend zu wünschen, m denen' die Nccllität einer neu anzuknüvicndcn Verbindung nicht auf audcre Weise unzweifelhaft fcstgeIellt ist. — Der Dresdner OmuibuS-Vcrci» hat jctzt anstatt der un praktischen Aboiincment-Fachr-Kartcu kleine Fahr-Markenbüchcr zu 12 Mmrkcii für 2l Agr. auSgegcbcn. Dieselben sind leicht in jeden, Portciuoiiiiaü: transportabel und enthalten außer den Abolmcment-Marlc» den Omnibus-Fahrplan und die Abmbrls zelten, der Bahnzüge und Dampsschisse. Auch sind eigene An- iwncei'i bon Geschäften, die sich an den OmnibnS-Linien befin den, bcigcgebcii. — An S der Tharaudter Gegend. Obwohl seit nahe zu sieben Wochen kein Regen unsere bakd pcrdurslcten hochgele gen«, Felder und Wiesen crauicken wollte, in Folge dessen die Fclmrüelstc, »amcnilich daS Wintcrgctrcidc in der Entwickelung zurückgeblieben, öffnete vor wenigen Tagen der Himmel seine Schleuß«, „nd suchte durch reichliche Spendung längslmchnten RcgcnS, de» er gleich köstlichen Nektars beravstiemc» licn, daS Versäumte nackzuhvlen. Hatte nun auch der Rogacu bereits vor her wegen der anhaltenden Trockenheit leider zu schnell seine Ent wickelung erlangt, so kann dies erfreulicherweise nicht völlig von der des WcizcnS, der Gerste und dcö Soinmcrgctrcires gesagt werden, deren Stand, zumal da abermals mehrere recht wohl- thucnte und durchdringende Niederschläge statlgestmdcu. ein ge- yadozu üppiger gcnamit werten kann. Ist ticier günstige Stand namentlich deS Weizens und der Gerste, der in der sogenannten Kornkammer Sachsens, d. h. in der Gegend zwischen LeiSnig und O-scvatz, nicht schöner gesunden werten kann, keineswegs durch gängig In unserer hochgelegenen Gegend anzntreffcn, >'o ist es doch immer ei» Beweis, wie auch minder guter Bode» durch sorgsame Pflege und clusclstageude Witterung crzcugungssälug werden kaiw. Was spccicst den Stand des Sommergekreides, der Kärtoffc!», des KIccS. deS Krautcö, der Rüben u. s. w. a»- langt, so ist derselbe gleichfalls ln Folge der letzten günstigen Rtcterschlägc ein sehr erfreulicher zu nennen. Inden dürfte die Obsternte kaum einen mittelmäßigen Ertrag erwarten lassen, da nur ein Tbcll der Bäume Früchte trägt, während die Bültben des andere» Thcilcö durch Frost z» Gründe gingen. Die dies jährige Heuernte betrug an Ouansttät ungefähr die Hälftete, vorjährigen; ein Mindcrcrtrag. der selbstverständlich durch di, lange Trockenheit bewirkt wurde. i Am Nachmittag des 9. dies, gegen 2 Uhr bat sich au-