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M".!. «arievserabc w. «von» »n»en»pr»l« »Ierl«li»dr. lich «V, Ngr.. durq die Post « N»r. »t»tklne Kummer» I Nur. «u finge: 24000»wl. gillr die «lt-kgabk etngc> lautier Mauuscrtvle mach! sich die «edaruon nicht verbtutlich. Jnseraleu-Vnnudm, au»> wiirtS.' uu» Vogler t» Hamburg. Her- Nu. Wien, Leipzig, vascl, Vreelau, Frankfurt a. M. — ltuil. Llosoe in Berlin, üeiVjta, wrcn, Hamburg, Frankfurt a, M., Miln- che». — voube » Co. in .Vranlfurt a. M. — Ir. Voigt in >ll,rmn>e. — llo- vae. l,aiitte. vulliar L Co. in Parti. Tageblatt für Nnterhattnng and Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liep sch Neichardt in Dresden. Berantwortl. Redacteur: ZUltUS Ntichardt. ««tereteMerden vkert«» errate >S ang«uo»«tn l>t» Ld.S Uhr, Sonntag» lbt, Mittag» »L t-N>r. In Neu'tadt: große, »iotzcr galieäbi»Na-,»..j Ubr Per Stamm einer ein. iralltgen Petit.,eile koiie» 15 Pfa ^mgefandt dir Zehlc » Üigr. Sine. n>«ranlie jür da« nächitiagige Sriitri. nen der Inicralc wird nicht gegeben. Auiwarugc Annoncen. Aufträge von unc- und«, kaunien girm n u. Prr> iancn inierircu mir nur gegen Pränumcraudc- ffadlung durch rsteest- inarlen oder Potieuttdrr- lnng. n Siliugt to>I,n I> , Ngr. ^.?,cra!. lur die Ronlegc» Nummer ober nach cu tu, »cinage die Zeile e Ngr. Rr. 17«. Nennzehuter Jahrgang. Milredacteur: vr. LmN »»«rBF. Für bas Feuilleton: Lu«Iv>8 Hart««»». Dresden» Donnerstag» 3». Juni 1874. Politisches. Sonst hieß es: „Rom hat gesprochei»" und man knüpfte hieran die selbstverständliche Ansicht, die Böller außerhalb Rom's Hütten sich dann zu füge». Neuerdings hat das immer schroffer sich ge staltende Papstregiment jenen antiken Satz wieder zur Geltung zu dringen versucht. Aber selbst Nom's Flüche sind harmlos gegen die nu > bekannter werdenden Thesen der Mainzer Eonfereuz. „Mainz hat gesprochen" und da cs frech genug war» „im Namen des vierten ThcileS des deutschen Volkes" zu reden (— als ob alle Katholiken orthcdcxe Zeloten waren, als ob nicht Hunderttausende frommer Katholiken die ultramontanen Hetzereien tief betlagten —), da Mainz sich gebcrdet, als habe es nicht nur gesprochen, sondern auch entschieden — so verlohnt es, sich die Sätze genau zu besehen. Mit rabulistischer Schärfe ist alles Zugehörige und Unzugehörige zusam- mengetrtagen und so gruppirt, daß man ob der bösartigen Schlauheit nur staunen kann. Allen Druck, alle Unzufriedenheit, alles Elend ist just so hingezählt, als wenn nur der Staat daran Schuld trüge, alle mißliebige» Einrichtungen nur gegen den Willen der Kirche beständen. Wenn eine Institution der Welt die Freiheit haßt, die sie vermöge all' ihrer herrschsüchtigen Bedürfnisse platter dings zu gar nichts gebrauchen kann, so ist es die katholische Hierar chie. Und doch wagen die Mainzer zu sagen: „Die Verfassung des Deutschen Reiches gewähre weder der persönlichen Freiheit, noch der S-lbststandigkeit der Staaten, Stände und Corporationen gebühren den Schutz und vermöge „das wahre Wohl des deutschen Volkes nicht zu begründen. Die maßlose Entwicklung des Militarismus sti un vereinbar mit dem natürlichen Rächte, der bürgerlichen Freiheit und dem geistigen wie materiellen Wohle des deutschen Volkes." Ferner ist die Rede von Verkümmerung des Kleingewerbes, Ueberlastung der Landwirthschast, drückenden Fabrikverhältnissen und maßloser Entwicklung der Geldspecnlation, und dann wird gesagt: „Der innerste Grund dieser Mißstände liegt in der durch den modernen Rationalismus und Liberalismus herbeigeführten Abschwächung der christlichen Ueberzeugung und Gesittung, sowohl in den höheren als niederen Ständen, wodurch es auch möglich geworden ist, daß ein großer Theil der arbeitenden Elasten durch die Vorspiegelungen irreligiöser und revolutionärer Führer sich bethören läßt." Die Klagen über die socialen Uebel der Gegenwart und deren tägliches Schlimmerwerden sind so alt» wie die Welt steht. Das Mittelalter hattejteine minder dunklen» socialen Schuttenpartieen al lste Gegenwart, aber freilich» die Schuhe, welche inan trägt, sind eben die drückendsten und die sämmtlichen hier eingeflochtenen Klagen sind mehr oder minder berechtigt. Nur hat der katholische Ultramon tanismus, nur hat Rom nicht das Recht, die jetzigen Weltübel zu geißeln. Was hat Rom für das Wohl der Welt je gethan? Es hat das Bürgerthum unter der Wucht des Psaffenthums uiedsrgehnlten; es hat die Masten verdummt, um sie leichter beherrschen zu können; es hat zu fürstlichen Schandthaten allzeit ein Auge oder beide Augen zugedrückt, falls nur die Fürstlichkeit gut katholisch war und wacker PeterSpfennige steuerte. Spanien, der Kirchenstaat, Tirol, Mexico — was sind denn die Resultate der dortigen unbeschränkten Pfaf- fenwirthschaft? Die Länder sind vor der Zeit alt geworden, ausge mergelt, entnervt, als Staaten zerfallen und von den kleinsten, un katholischen Staatswesen an Bildung, Handel und Tüchtigkeit über holt worden. Der Kirchenstaat war doch wohl nicht liberal „regiert" und lag dem römischen Stuhl zu Füßen. Warum hat man dort nicht die Verbesserungen inscenirt,die man jetzt in Mainz vor schlägt ? Ist nicht zu fürchten, daß Deutschland unter dem Krummstabe ebenso schief bergab laufen müßte, wie die obengenannten „gut katholischen" Länder bergab gelaufen sind- Jn England beginnt es sich aufzullären, wohinaus die t'aiho lische Fraktion will. Am liebsten schritte man zur Secession Irlands und schüfe etwas wie eine Personalunion. Der fromme Deputirtc von Limerick, Butt, wird am 80. Juni im Untcrhause eine Resolu tion beantragen, daß es angemessen und billig sei, der irischen Nation das Recht zur Berathung aller irischen Angelegenheiten im iri schen Parlamente wieder zu gewähren ; gleichzeitig könnte dabei eine solche Verbindung Englands mit Irland aufrecht erhalten werden, daß allcReichsangelegenhciten vom Rcichsparlament erledigt würden. Man steht, die Vorgänge nchnien den Weg, wie sie in Oesterreich-Ungarn der Ausgleich nahm, nur daß dort keine Klerisei mitspielt.. Sonst aber ist die Finanzschwache Irlands, die mangel hafte Bildung und abnorme Trägheit und Unintelligenz des Iren, ziemlich den magyarischen Zuständen entsprechend. England darf an Irland (wie Oesterreich an Ungarn) im Bahnbau, Militär und Landescultur von Staatöwegen so viel Millionen vorschießen als cS mag; das nimmt Irland an. „Dafür" soll England Irland seine nationale Eigenart der gewerbmäßigcn Denkfaulheit und klerikaler Wühlerei unbeanstandet lasten, und durch den socialen Mißstand würde Irland ein permanenter Herd der Revolution werden, und das Land, für immer gebrochen durch Mißmuth, wäre die Beute Roms, die letzte Zuflucht der Jesuiten. Ein erbebendes Fest gab man inBevlin dem scheidenden ameri kanischen Gesandten Bankroft. Der alte Herr, ein Studien genosse des greisen Twesten (Vater des verstorbenen Abgeordneten) hielt eine für Berlin und Deutschland sehr schmeichelhafte Rede und im Auditorium saßen Männer, wie: Dorner, Gneist, Bescler, Dove, Virchow, Dubois-Rcymond, Helmholtz, Mommscn, Lepsius, Curtius, Dunckcr, Hermann Grimm u.s.w., kurz, eine Reihe von Vertretern d§r Wissenschaft und Kunst, wie sie außerhalb der deutschen Haupt stadt nicht leicht Zusammenkommen könnte. Gneist äußerte in seinem Toast: „Die Vereinigten Staaten sind niemals wirksamer auf deut schem Boden vertreten gewesen, als durch diesen Gesandten." Der Ehrengast erwiederte darauf Folgendes (in fließender deutscher Rede, welcher er vollkommen mächtig ist): „Mein Freund berührte mit Recht, wie die Wiederverjüngung des Deutschen Reiches den eigent lichen Grund meiner Berufung nach Berlin bildet. Ich habe um i dieseGcsandtschast mich nicht beworben, aber ich habe den aussteigen- dcn Morgen für Deutschland vorhergesehen. Der Präsident der Vereinigten Staaten kannte meine 'Neigung und crtheilte mir aus eigener Bewegung den Auftrag zur Vertretung meines Landes an dieser Stelle. Mein Motiv zur Annahme des Auftrages war meine Liebe zu Deutschland, und ich habe den schönsten Lohn aller Mühen gefunden in dem Wiedere» wachen des deutschen Volkes nach zwei- hundertjährigem Schlaf in voller Jugendkraft, indem ich miterlebte das Wicdererwachen einer großen Nation, welche den ihr zukommen- dcn Platz in der Welt wie die ihr zukommende Handelsflagge unter den handeltreibenden Nationen der Welt in gebührendem Maße ein genommen hat. Mein Glaube an die Zukunft dieser Nation hat sich verwirklicht in vollstem Maße. Die Sache der Freiheit, die höchsten Interessen der Menschheit, die höchsten Bestrebungen der Wissenschaft wird sie auch in Zukunft vertreten für die ganze Welt. Die gegenseitige Achtung der beiden Nationen beruht auf dem Be wußtsein, daß sie, auf gleichen Principicn entstanden, auch in der Zukunft verbunden sein werden zu dem Vorwärtsschreitcn zu gleicher Fortentwickelung der Freiheit. Es wird mir die schönste Erinner ung meines Alters sein, daß ich von den Studien meiner Jugend an die deutsche Hauptstadt begleitete bis zur Entwickelung ihrer Blüthczeit zur Weltstadt des Deutschen Reiches und der Wissenschaft. Es lebe Berlin!" Locale» uud Sächsisches. — Man erwartete gestern auf der Durchreise nach der Schweiz und Italien Ihre kgl. Hoheit die Großherzogin von Mecklenburg- Strelitz, sowie aus der Rückreise aus Schlesien Ihre Hoheit die Her zogin Marie von Mecklenburg-Schwerin, Braut 'des Großfürsten Wlademir von Rußland. — Der ordentliche Professor der Rechte, Großh. Badischer Geheimer Rath vr. Bernhard Joseph Windscheid in Heidelberg hat den Character eines sächs. Geheimen Raths in der 2. Elaste der Hofrangordnung und der Hoszahnarzt vr. moä. A. Oscar Wienecke de» Titel eines Hofrathes erhalten. — Die „Dreyßig'sche Singaeademie" hat gestern Abend Ihren Majestäten, dem König und der Königin, im Schloß Pillnitz eure Serenade gebracht und war zu diesem Zwecke mittelst Extra-Dampf- boot Abends 6 Uhr von hier abgefahren. — Die Absicht der in.«vaugskioi, beauftragten Staatsmmi- ster geht dahin, die außerordentliche Sitzung der evangelischen Lan- de-synode heute zu schließen. Mit anerkennenSiverthem Eifer hat die Synode die ihr vorliegenden Arbeiten erledigt. Sie wird heute nur noch in der Schlußberathung über die Einführung eines Bibel auszugs in den Volksschulen (d. h. ge^en eine solche Einführung einen Beschluß fassen und sodann noch einige Petitionen durchbera- then. Ein Gottesdienst wird nach Schluß der Synode stattfinden. — Der älteste Sohn des Reichskanzlers Fürsten Bismarck, Graf Herbert Bismarck, jetzt der hi.figen preußischen Gesandtschaft attachirt, wird seiiren Vater bei dessen Reise nach Kissingen begleiten. Er soll in diesem Bade seinem Vater, in besten Geschäftsverkehr mit den Reichs- unv preußischen Staatsbehörden in Berlin, alSSccretär zur Seite stehen. — Der I.Juli verspricht journalistisch ungemein fruchtbar für Dresden zu werden. Die föderative „Reichszeitung" siedelt von Leipzig nach Dresden über, das hiesige „Börsenblatt" wird amtliches Organ der Nationalliberalen und außerdem soll hier eine neue Zeitung „'Die Debatte" 6mal wöchentlich erscheinen. Name des Redakteurs und Programm der Zeitung wird einstweilen sorg fältig verschwiegen. — Nachdem der Landtag die Vermehrung der Mannschaften der kgl. Gensdarmerie in Dresden um 50 Mann beschlossen hat, be wirkte die kgl. Polizeidirection dicAnstellung der neuen GenSdarmcn in der Art, daß die Mehrzahl derselben wohl bereits am 1. Juli in Dienst treten kann. Ein Theil wird »ach Wiener Muster zur Auf stellung fester, stehender Posten an wichtigen Verkehrsstcllcn ver wendet werden. Namentlich soll auch an das Georgenthor ein Posten kommen, denn der Wagenvcrkehr durch dasselbe geht einer Regulirung insofern entgegen, als binnen Kürze die Wagen nur — Am gestrigen'Johannistage haben wieder Lauseirde dem schönen alten Brauche gehuldigt und die Gräber ihrer Lieben mit frischen Blumen geschmückt Die Wege nach den Friedhöfen waren am Nachmittag mit dichten Zügen pietätvoller äüanderer bedeckt und wenn man inmitten eines Friedhofes der freundlich-ernsten Feier, zuschaute, so bot sich manches fesselnde Bild. Der Unterschied von Arm und Reich aber auch hier! Equipagen und Droschken fuhren an der Kirchhofslhüre vor, schwere Kränze und Guirlanden wurden da und dort nach den vornehmen monumentalen Gräbern getragen; zu Ehren des Tages legten schwarzgekleidete Damen die Kränze nie der und wenn auch manches künstlich madonnenhafte Schmachten die innerliche Theilnahmlosigkeit nur schwach verhüllte, so bleibt doch immer— die Sitte schön. Freilich mögen auch Hunderte von Kränzen niedergelegt worden sein, bethaut von warmen Thrcinen noch frischen Schmerzes und nicht die schlechtesten Opfer werden, wie immer, die unscheinbaren Kränzchen und Sträußchen gewesen sein, die die Hand armer Wittwen und Waisen auf die einfachen Grabeshügel legte. Die vor den Kirchhofsthüren postirten Blumen verkäuferinnen müssen nach flüchtiger Beobachtung ein reiches Ge schäft gemacht haben. — Der Geh. Rath Körner und der Geh. Med.-Rath vr. Günther haben sich gestern nach Augustusbad begeben, um von den sanitären und sonstigen Einrichtungen dieses jetzt aufblühenden Bades Kenntniß zu nehmen. — Der vor Kurzem in das Mannesalter eingetretene Männer gesangverein „Orpheus" veranstaltet heute Abend in dem schattigen Garten zum Feldschlößchen ein Concert. Das sehr sorglich zu sammengestellte Programm enthält eine Auslese aus der zahl reichen Gattung der Männerchöre, unter anderen auch zwei Num mern aus dem Münchner Festprogramm. Wünschen wir den Aus führenden ein glückliches Gelingen und eine zahlreiche Betheiligung Seiten des Publikums. — Die „Düsseldorfer Ztg." schreibt: Wie wir aus zuver lässiger Quelle vernehmen, soll Jeder, der bei Unfug oder Rcurferei ein Messer in die Hand nimmt oder nur sehen läßt» ohne es zu gebrauchen, vom hiesigen Polizeigericht mit sechs Wochen H aft bestraft werden. Veranlassung zu dieser wohl von allen besseren der Einwohner gebilligt werdenden Maßregel sind die sich mehrenden Mesteraffairen. — Eine große Menschenmenge, LIe, wenn man sie auf 3000 di- 4000 Personen annlmmt, gewiß nicht überschätzt ist, hatte sich zu dem Eommertest in Loschw! tz - Blasewitz vorgestern Nachmittag »nb Abend Ungesunden und in der Mehrzahl die gemüthliche Stimmung mitgebracht, die für solche auf Gemein- sinn gestützte Feste wünschenSwerth Ist. Die verschiedenen In strumental- und Voeal Concertc verliefen programmgemäß und zu lebhaftester Befriedigung des während dieser Concertc und Vorträge schnell wechselnden Publikums; namentlich stark waren die Concertc im Schillergarten (Trenklers und in Heinemann's Restauration in Blasewitz tWagncri besucht. Wir konnten von den Gesangsvorträgcn nur denen der Liedertafel beiwohnen, die, wie allezeit, wieder prächtig sang. Der Nachmittag brachte aus de» drei Fcstplätzen außer Musst und Gesang noch verschiedene Belustigungen, die meist Hunderten heitere Unterhaltung gewähr ten; da war ein Plcrd, wohl tressirt, welches in der Menge nichts Geringeres suchte» als — seine Geliebte; ein Mann, der an seinem Körper ein ganzes bewegliches Orchester trug und melodisch erklingen ließ, ein Atblet und Taschenspieler und im Schillergarten ein höckstt ergötzliches Cvclorama, zwar nur einfach aus Bretern hcraesiellt, i» welche viereckige Gucklöcher geschnitten waren, aber mit einigen hübschen satvriichen Bildern versehen. Die Zeichnungen contrastirtcn meist komisch mit den Ueberichriiten, z. B. „Ein alter Säedier" war - cbm ein alter Sechser, das einst gang und gäbe Münzslück; „Ein Weiß-Schwarzer oder National - Liebhabcrei" zeigte einen Mann, der vor der Pickelhaube anbetcnt aus dm Kniccii liegt mit der dazu geschriebenen Bemerkung: Götze »nt Götzendienst von Barchcwitz- Hosengnttner; „Die alteSaIoppc und ihrWaiscr- werk" ward durch eine alte, salopp gewordene Frau, die den Schwengel einer alte» Plumpe in Bewegung lest, versinnlicht; eine Figur stellte die Combiiiaiioii der „Drevtn. Nachr." über die stadträtbllche Gcbcimsitzung der; „A ueit eine H euI - statte" zeigte, sehr einfach gedacht, eine» an der Kette liegenden, hculmkm Hund und was dergleichen bildliche Latvrcn noch weiter wäre», die wohl sämmtlich vo» der Hank Reinhards herrührten. Gegen Abend zog in ihrer fchmuckstm Uniform mit ihrer eigenen Blechmusik voran, die Feuerwehr von insofern entgegen, als nack einer Riclituno durchfahren dürfen Man bat die Richtung U'iiiorm mit ihrer eigenen Vicehmusik voran, die Feuerwehr von 7 -ä » ckttcylung ourcysayrm om,en. .vcan yar oie .nicyrung i Möschwitz-Weißer Hirsch ans die Fcstplätzc nnd Gärten, was einen nach Neustadt, als nach den Bahnhofen zu, gewählt. Wagen! . von "Neustadt müssen dann links oder rechts um das Schloß herum fahren. — Die Georgenthorfrage würde sich gewiß in einem erfrsu- licheren Stadium befinden, wenn nicht Seiten des kgl. Hausministe- riumS von vornherein eine so ablehnende Haltung beobachtet worden wäre. So wird uns berichtet, daß vor Kurzem ein hiesiger Architect bei dem Hausministerium ein neues Project eingereicht habe, wo nach bei aller Schonung der oberen Etagen des Georgenthors — in diesem Punkte trägt die Bevölkerung Dresdens einmüthig und gern den hohen Orts herrschenden Ansichten Rechnung — doch den Be dürfnisten des täglichen und bürgerlichen Verkehrs entsprochen wer den könnte. Statt dieses Project prüfen und würdigen zu lassen — um eine nach keiner Seite hin erquickliche Streitfrage aus der Welt zu schaffen — bedeutete das Hausministerium den Urheber des Projekts unter Zurücksendung des letzteren, daß er sich doch lieber mit demselben an den Stadtrath wenden solle. Jetzt hat sich der Herr Hausminister vr. von Falkenstein, quasi rs dsno gvst» (als habe er seine Sache vortrefflich gemacht) zur Erholung auf Ur laub nach einem seiner Güter begeben. — An sämmtlichen 208 Feld- und Festungsgeschützen der k. sächsischen Armee wird jetzt der monogrammatische Namenszug des Königs Albert 0.1l.) mit dem Heinrichsorden ciselirt. Montag, am 29. dieses beginnt der Neustädter Jahrmarkt. Der Tischler-, Polster - Möbelhändlcr und Böttchermarkt beginnt mit heute und dauert bis 27. dieses. Morgen, am 26., beginnt der Grostoverkauf für wollene, baumwollene und leinene Manufactur-! und für erzgebirgische Schachtel- und Spielwaaren. ' ganz respektablen Eindruck mackste. Mit ciiibrcwendcr Dunkel- heit begann die Illumination und von der Elbe aus gesehen, ge- währten der Burgberg, die Victoriahöhe und der Schillergarten in ihrer bunten leuchtenden Ballonumkleidung einen, in tor Tdat reizenden Anblick, dazu gesellten sich die Klänge tcö aus einem zwischen den Festplätzen in der Mitte der Elbe ankernden Fest- Danipssckstffe concertircnten Trcnklcr scheu Chores, so daß Äuge und Ölst aui das Angenehmste erfüllt ward. Auch manche andere kleinere Illumination fügte sich anmuthig in dies schöne Bild. So weit war allo Alles ganz gut. Leiter ward die allgemeine hübsche Stimmung mit dem aus Uhr allgekündigten „großen brillanten Feuerwerk aus der Elbe" aui eine harte Probe gestellt, denn, ob'chon es '/-lO UHr bereits empfindlich kalt an der Elbe ward, wurden noch keinerlei Anstalten zum Ab- brennen dcö brillanten Feuerwerkes getrosten. Die Leute litten empfindlich durch die kühle Nackstluit und schimplten vernehmlich ob der Verzögerung, aber sie mußten bleiben, denn die vor Anker liegenden Damplschistc sollten die Rückfahrt erst nach dem Endo dcS Festes, d. h. nach dem großen Feuerwerke beginnen. Endlich halb I I Uhr zischten ein Paar dünnlcibigc. schwankende Raketen in die Luit, daS brillante Feuerwerk begann. Ob das wohl Jemand brillant gesunde» haben wird ? Schwerlich! Dann cnd lich beförderten die Daiiipssck'iffc die dnrckstrorriie Menschheit wieder nach DrcSde». Reckst conlant hat sich die Pscidcbahn er wiesen, denn dem Bedürfnisse Folge gebend, hat sic dio Nachts I Uhr fortwährend Wagen nach Dresden abgchen lassen. — Am Montag Abend wurde tn TolkewitzdcrncucA l pen- Garten (Donath'S Restaurants mit Concert und Ballmustk in zwei Sälen und Illumination clngcweilst, wozu sich ein gewähl tes Publikum eingesunken hatte. Das Arrangement dieses Gar tens steht jetzt In seiner Art hier und in der Hingegen t Dresdens einzig da. Ininittcn des Gartens ist ein offener Tanzranm, vik-ü-^-i» vom Restaurant ein Salon, ein Tlicatcr nnd ein gut acnttlschcö Orchester, über diese» drei Piecen ein Alpcngclstrge, naturgetreu (miniotnr) wiebcrgegeden. was »aincntlich bei Abens-