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LZ , Rgr.. durch dt« . , N,r. atn,«ln« Nummern > R«r. «usl,,,! 24000 «i»l. yüe dt« Rückgabe «in»«» sandter Manuseriple Macht sich die Redacltoit nicht verbindlich. Jnseraten-Rnnabme au»- wbrtt: ll»»»«a»t»i» uack Va,I«r tn Hamburg, «er litt, Ski«, Leipzig, valel. «redlau, Dranllurr a. M. — kuck. «Hi», in «erlitt, Leivttg, Wien, Hamburg, graiiksurt «itn- chen. — Vaud» « La, in granlfurt ». M. — Voigt in lldemnig, — Sa ra», l-alltt», vu»i«r » La. in Pari«. Tageblatt für Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. .Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch H Neichardt inFrrsden. Verantwortl. Redacteur: Julius Neichardt. S»> »rat« raerden wart i»- tlrgtz« I» »ngeuomme» tl» «ld.L Uvr, kvnttiaA »s Mtttckg» ,» Ubr. Sn Reuliad«: grdte »ldiirr- »asicbdig piMttm.LUdr. Der Raum einer «in ftalttgen Peiiitcile sollet IL Pig, «ringeiandt di« Zeile L Sigr. Sine tdarantie liir da« nächlltaatae Urschet, nen der Inserat« wird nicht gegeben. Vlugwllrilge Annaneen» Slüsiräge von und unbc- tanmen llirrnett >t- Per» jonen iniexiron wir nur gegen Pränumerando. Zählnng durch «ries, morsen oder Poiieinjit- lung. u Stibin lost.u >n, N-r. Audwiirt^e ISunen die Zahlnn« an-b »ut eine DreddnerAirai, »nweisen. Die itri>. Rr. 167. Ncinizehnter Jahrgang. Mitrebacteur: vr. Ln,» stör das Feuilleton: LackvlU Dresse«. Di-i>sta,. 16. Juni 1874. Politisches. Wenn hervorragende Preßorgane ganz verschiedener Parteien, „beS dunkeln Dranges sich bewußt", nut Verdachtäußerungen vor treten, so verlohnt sich'S immerhin, aufmerksam hinzuhören. Die allzeit treue preußische „Nationalzeitung" und die socialistisch vogel freie „Frankfurter Zeitung" sind die beiden widerspenstigen Gäule, welche diesmal an ein und demselben Karren ziehen. Auf dem Kar ren aber sitzt ein unverbürgtes Gerücht:, die preußische Regierung sei des Kampfes gegen die Klerisei müde und sie trete nur deshalb mit ihren jüngsten Maßregelungen so schroff gegen die Bischöfe auf, weil sie um emen sehr billigen Preis mit den streikenden Kirchenfürsten Frieden zu schließen hoffe. Bislang ist davon nicht viel zu bemerken: denn das Gerücht (s. Tagesgeschichte), der Bischof von Paderborn sei trotz des Haftbefehls auf freiem Fuß belasten worden, ist noch unver bürgt. Und der Artikel der officiellen Provinzialcorrespondenz, welcher die Bischöfe nochmals zum Frieden um des Heils der Gläu bigen willen ermahnte, kann nicht schlechthin als Ausdruck der Schwäche perhorreScirt werden. Man kennt ja das gute, weiche Herz des Kaisers, — vielleicht erwartet er in der That, daß die Eminenzen noch in der zwölften Stunde Kehrt machen würden. Daß sie chm die Güte mit Undank lohnen werden, erwarten wir sicher, bei dem bekannten starren Sinn der modernen clericalen Heißsporne, ES wäre für das Reich ein unermeßliches Unglück, wenn der Streit um die Macht jetzt durch einen heuchlerischen, trügerischen Friedens schluß unauSgetragen bliebe. Den Grund aber der Frankfurter Zeitung, diesen Frieden zu fürchten, weil der Staat die Schwarzen im Kampf gegen die Socialdemokratie nöthig brauche, thcilen wir nicht. Gegen die Socialdcmokraten können und dürfen die Ultra montanen nicht „benutzt" werden. Die sociale Frage zerfällt in zwei Theile: in berechtigte zeitgemäße Forderungen der ehrlichen Arbeiterpartei und in eine Machtfrage einiger socialistisch«« Schreihälse, welche die bedauernSwerthen Arbeiter zu Geldstcuern und Provokationen verführen und mißbrauchen, unter dem Bor wand, ihren berechtigten Wünschen die Erfüllung zu verschaffen. Jemehv di« Gesetzgebung — also der constitutionelle Staat die Lage der Arbeiter verbessert und gerecht ordnet, umsomehr ent zieht er den Schreihälsen den Zulauf der betrogenen Thoren. Mit der Lösung der berechtigten Ansprüche sä I. zerfällt also der Kampf gegen die socialistischen Schreityrannen,— die maßloser und will kürlicher schalten als mancher berüchtigte morgenländische Pascha — von selbst. Wa« die schwarze Schaar hierbei helfen soll, ist uner findlich. Die socialistisch Verführten durch Bildung bekehren? Ein Römling, her durch Bildung bekehrt? Lächerlich! Das thun gute Schulen und solche Gesetze, die zu deren Besuch die Zeit und das Müssen verschaffen. In der sächsischen 2, Kammer hat man denn auch fortschritt- licherseitS ganz corrcct gehandelt, wenn man der Polizeiwillkür mit den AuSweisui ru und bis aufs Iota muß er Alle gewähren lasten, die das Gesetz er füllen. Zweckmäßigkeits- oder sogenannte Opportunitätsgründe dür fen im politischen Leben nicht entscheiden, sonst kommt man zum Napoleonismus der „discretionären Gewalt". Das Gesetz allein entscheide, für den höchsten Beamten wie den letzten geineinen Sol daten, für den Mann mit der Feder wie für den mühseligen Hand arbeiter. Das schafft einsichtsvolle Zufriedene, und Zufriedene sind keine — Schreier und Wühler! In Frankreich spielt der Krieg Aller gegen Alle einstweilen noch unter der Decke. Die zwei orientirtesten deutschen Zeitungen: die „Kölnische" und die „Neue freie Presse" stehen sich in Beurthei- lung der Lage schroff gegenüber. Die Kölnerin glaubt an den Bo- napartiSmuSs und führt die — auch unfern Lesern geläufigen — Thatsachen auf, nach welchen das Frankenland vor Allem ruhesehn- süchlig, geschäftlich still und von tausenden i heimlich bezahlter) bona- partistischer Beamten, Militärs und Polizisten durchwühlt sei, welche die Ruhe, den Frieden und den — Luxus des Kaiserreichs preisen, DaS Wiener Blatt meint aus seinen» unsäglichen Haß gegen den Napoleonismus die Unmöglichkeit einer Negierung Napoleons I V veduciren zu dürfen. Wenn cs der Neuen Freien nur nicht »vie dein Vogel Strauß geht: der steckt bei der herannahenden Gefahr den Kopf weg, bis er — auch ohne die Gefahr zu sehen — doch von ihr übermannt wird Aus England wird die Nachricht von der Auslieferung Rochesortü glücklicherweise dementirt. Man mag diese rothen Eommunisttir von 1871 hassen wie man will, das politische Asyl recht Englands steht ethisch zu hoch, als daß es durch diesen Haß dürfte ivanleird werden. Es hat etwas so Friedenövoll-Schönes, etwas so Menschliches, daß in dein weltstädtischen Getriebe von London der Communist und der Napoleonide, der russisch-polnische Flüchtling und der französische Legitimist, der deutsche 1848er vaterlandslose Dichter und der neapolitanische Bourbonist, ungestört das harte Brot der Verbannung essen dürfen. Es war bis in die jüngste Zeit ivcgen der Austastung, welche in England mit dem Be griff des Asylrechts verbunden war, nicht möglich, mit der britischen Regierung Auslieferungs-Verträge von Werth abzuschlicßen. Es bestanden zwar solche Conventionen, So hat im Jahre 1843 Frankreich mit England eine Convention abgeschlossen, die sich nur auf wenige Verbrechen ausdchnte; aber da von den englischen Magistratspcrsoiien bezüglich des Beweises in jedem Falle sehr rigorose Forderungen gestellt wurden, so konnte Frankreich vom Jahre 1843 bis 1865 nicht eine einzige Auslieferung eines flüch tigen Verbrechers erhalten. Im Jahre 1865 kündigte Frankreich den Vertrag; er blieb aber in Folge Verlängerung doch in Kraft. Im Jahre 1866 erließ das englische Parlament eine Bill, durch welche das Beweis-Verfahren in etwas geinildert wurde, was zur Folge hatte, daß wirklich einige Auslieferungen an Frankreich be willigt wurden. In, Jahre 1870 erließ das englische Parlament eine Acte betreffend die Abänderung des Gesetzes über die Aus lieferung von Verbrechern, welche eigentlich erst die Möglichkeit zu solchen Verträgen gewährte. Auf Grund dieser 1870er Verträge müßte Nochefort erst von englischen Gerichten und nicht von Kron- juristen, sondern der Iury. gemeiner unpolitischer Kriminal schuld überführt sein. Dann erst könnte von Auslieferung ge sprochen werden. In dieser friedeusarmeil Welt taste man doch ja nicht an das kärgliche Asyl der Selbstverbannung! AuSweisungSdecreten eilten gesetzgeberischen Niegel vorschieben wollen beschloß. Der Staat ist eme Macht, aber keine Pattei, LornleS und Sächsisches. — I. M, die Königin Mutter ist mit I. K. K. H, der Erz herzogin Antoinette, Prinzessin von Toskana, gestern Mittag von Jahnishausen im Hoflager zu Pillnitz eingetroffen. — Dem Vernehmen nach wird am 12. Juli der Besuch Sr. Majestät des Kaisers von Rußland am königlichen Hoflager in Pill nitz erwartet. Der Aufenthalt des Kaisers in Pillnitz soll jedoch nicht länger als einen Tag dauern. Von Pillnitz wird sich der Kaiser in seine Staaten, und zwar zunächst nach Warschau, zuriick- bcgeben. — DcnAssessoren beim Gerichtsamte MügelnO. Prüfer, beim Gerichtsamte Chemnitz B. Junghanns, beim Gerichtsamte Niesa O. Sinz und beimGerichtsamtejLchirgiswalde E. Lehman» haben den Charakter von Commissionsräthen in der fünften Classe der Hofrangordnung, der Kammergutspachter Eduard Kraft zu Wiesenburg das Prädicat „Oeconomierath" und der Professor Vr. Hähne! hier den preuß. Orden pour 1« weritv für Wissen schaften uiid Künste erhalten. — Der seitherige Advocat und Notar Ernst Theodor Osten ,u Leipzig ist in Folge Aberkennung der bürgerlichen Ehrenrechte der Aemter der Advocatur und des Notariats verlustig gegangen — Ein im englischen Viertel wohnhafter Schlosser pflegte, so oft er sein Logis verließ, dasselbe zwar gehörig zu verschließen, den Schlüssel zum VorhauS aber niemals an sich zu nehmen, vielmehr unter einem Strohdeckel zu verbergen, der vor der VorhauSthüre liegt. Diesen Aufbewahrungsott des Schlüssels m»ß « diesen La gen «in Unberufener zufällig ermittelt haben. Derselbe hat sich darauf, in Abwesenheit des LogisbesttzerS, mit dem Schlüssel Zugang in die betreffende Wohnung verschafft und daraus gegen 50 Dhaler baareS Geld und verschiedene Schmucksacheir, namentlich goldene Ringe gestohlen, nach Verübung dieses Diebstahls aber die Vcr- hausthüre wieder gehörig verschlossen und den Schlüffe! an seine frühere Stelle gelegt. — Vorgestern Abend entstand in der 2. Etage eines Hauses am Altmarkt ein Schadenfeu«r, das zwar die Feuerwehr alarmirte, in seinen weiteren Folgen aber nicht von allzugroßcr Bedeutung war. Wie man hört, soll der Inhaber einer Wohnung daselbst beim Anbrennen der Petroleumlampe diese aus Versehen umgeworfen und dadurch seine Kleider und eine in der Nähe befindliche Gardine in Brand gesetzt, außerdem noch selbst einige Brandwunden davon getragen haben. — Undank ist der Welt Lohn. Am Sonntag Mittag ging ein menschenfreundlicher Herr durch die Wettinerstraße und sah, wie auf dem neuen Straßentracte ein dem Arbeiterstande angehöriger Mann saß und — fest schlief. Vor ihm lag sein Handwerkszeug, bestehend aus Hobel, Meisel, Feile, Fuchsschwanz, Stemm eisen re., auSgebreitet und konnte auf die bequemste Art dem Schlafenden entwendet werden. Unser Menschenfreund bedachte dies und wollte den Mann vor etwaigem Ver lust schützen; er trat hinzu, rüttelte und schüttelte ihn und endlich erwachte derselbe auch aus seinem Dusel. Wie ging es aber nun dem guten Manne? Traurig. In grobem Tone wollte der Verschlafene ivissen, wer sich unterstände, ihn zu stören, und als ihm entgegnet ward, daß es ja in bester Absicht geschehen, da donnerte der Arbeiter loS: „Packen Sie sich zum Teufel, ich bin ehr freier Mann und brauche mir gar nichts gefallen und befehlen zu lassen; ich gebe meine Steuern und kann machen, was ich will!" Hierbei schob er sein Handwerkszeug zusammen und — ging nicht etwa fort, nein, er schickte sich an, seinen gestörten Schlaf wieder fortzusetzen. Da ging unser Menschenfreund von dannen und über ließ den Undankbaren seinem Geschick. — Eine Kahnpartie, die am vergangenen Sonntag in zwei Kähnen einige Herren und Damen vom Elbberg aus stromaufwärts unternahmen, war, so viel man beobachten konnte, nicht allein von sehr kurzer Dauer, sondern hätte auch noch für die Betheiligten von den ernstesten Folgen sein können, denn einer der Insassen stürzte über Bord, als man im Begriff war, in der Nähe der Carlstraße die beiden kleinen Kähne, welche mittelst Stricke an einen Schlepp dampfer angehangen worden waren, von letzterem loSzubinden. Der Berunglückte rettete sich zwar, indem er den einen Kahn sofort wie der zum Fasten bekam, brachte aber denselben dadurch in eine so bedenkliche Lage, daß man in Anbetracht eines so mißglückten An fangs auf die Fortsetzung der Partie zu Master Verzicht leistete und es vorzog, lieber auf festem Grund und Boden weiter zu pilgern. — Der vergangene Sonnabend sah auf der Badergaffe eine dicht gedrängte Mcnschenmasse versammelt, die mit Interesse den aus einem Kcllcrlokale in ziemlichem Fortissimo hervordringenden Lauten von menschlichen Stimmen lauschte, und vergebens des Räthsels Lösung suchte. Dieselbe sollte jedoch nicht lange auf sich warten lassen; die bald an Ort und Stelle erschienene Polizei för derte nach kurzer Zeit aus der unheimlichen Tiefe jenes Kellers zwei Persönlichkeiten als die Urheber des Scandals an's Tageslicht und zwar, wie man hört, den früheren Inhaber dieses Locals nebst besten Sohn, und führte sie dahin, wo aller Lärm und aller Spektakel in schönster Harmonie sich auszulösen pflegt. — Ein Kutscher der Pferdebahn hatte am Sonnabend nach - beendetem Dienst bereits in Blascwitz in Folge einiger kräftiger Beschaffung von Mäntel» und Hüten für taS Institut der Cu» Schlucke mrt verschiedenen Personen krakehlt und war dann jeden-, „ave geschenkt, wodurch der edle, im MohltHm unermüdliche falls m emer wenn auch rosigen, so doch leicht reizbaren Stimmung > Geber auf viele Jahre hinaus diesem kirchlichen Institute rin nach Hause gewackelt. In der Nähe des Tolkewitzer Wäldchens hatte er daü Unglück, drei auch etwas „angerissene" Männer zu treffen und gar nicht lange währte es, da geriethen die erhitzten Kopse so thatkrästig an einander, daß der Kutscher eine Wunde im Ober arm davon trug. Leider sind die drei nächtlichen Unholde ent flohen. Der Kutscher, auf dessen Hilfegeschrei Leute herbeieiltcn, mußte nach Hause getragen werden und hütet noch jetzt das Bett. — Eine revolutionäre Eisenbahnkarte ist ein verlegt, die sächs.-böhm. StaatSbahn aus dem Stadtweichbildc wegravirt, aus dem ILchs.-böhm. Staatsbahrihoi ein seines Tanz lokal gemacht und die rechte Elduferbahn fix und fertig nach Letschen gebaut. „Weiter nichts" (!) enthält das sehr sehen-- werthe Papier, das sich Zeder für wenige Pfennige kaufen möge. Scherz oder Ernst — das ist die Frage! Man versichert unter der Haut, hohen Ortes erfreuten sich die Projekte der Zustim mung, und da die Reckte Elbuierbahu nur mehr eine Frage der Zeit ist. so verlohnt cs wohl, das Projekt zu beleuchten. ES bestehen künstig zwei Havptbahnstationen in Altstadt: Ostbahn - hot und Westbahnhot. Ersterer schlicht an die jetzige Vogelwiese an und ist begrenzt links von der Blasewitzerstrahe, rechts von der tueucii» Hauptstraße der Johannstadt. Etwa» Großes, Ganzes könnte da freilich geschaffen werten. Der Gü- terbahnhoi dieser Gegend käme an die Prinzmaue bei SlntonS, von wo et» Geleise über die Elbe zum Anschluß an einen groß artigen Centralaütcrbahnhci zwischen Pieschen und Oppelvorstadt führen soll. — Der Westbahnhot. der zweite der Altstadt, käme nach Frictrichstadt «Berliner Bahnhof) und er ist in der Karte nicht anders mit dem Ottbahnhoi verbunden, als über Neustadt. Also Pragerstraße. Falkenstraße rc. rc. würden die Bahngclclse loS. Die von Pirna kommende StaatSbahn verläßt bei Lcnbcn ihre jetzige Linie und geht schräg per Laubcgast zum Ostbabnliof «Vogelwiese.) Das ist nicht übel. 1l»d nun dle rechte Elbeuierbahn? Diele geht vom Ostbahnhos per Neustrieieu, durch das Blajewitzer Holz, den Waldpark und bas Dort links lassend, hinter dem Pferdebahnhoi hin aus Tolkewitz und Lailbe- gast. Albiecktschlöfser, weißer Hirsch, Loschwitz, Pillnitz, bleiben unberührt, wie man sieht. Denn von Laubegast au- erfolgt die (erwähnte) Theilung der Linie und während die alte Staats bahn über LeubeN nach Niedersedlitz läuit (von hier ad io« jetzigen Schienen wiedergewinnendt, übersetzt die neue rechte EU>- uterbahn von perZichachwitz bet der Pillnitzer Insel mittelst einer Biücke die Elb« und geht nun von Pillnitz (Bahnhof) über der Dampfschiffbrücke gradlinig nach Liebethal (also nicht nach Plrn a.) In Liebethal Anschluß von Pirna-Radeberg. Weiter zwischen Mockethal und Zatschke durch Dori Wehlen nach Stadt Wehlen, dann als Elbthalbahn nach Rathen. Aber oberhalb Rathen verläßt die Bahn wieder die Elbe und schneidet per WalterSdorfer Tunnel über Prossen und Wcnblschfäbre- Schandau, die riesige Elbbiegung Rathen - Königstein - Prossen gradlinig ab. Von Schandau acht sie auf dem rechten Ufer der Elbe ganz parallel mit der alten StaatSbahn auf dem linken Ufer bis Herrnskretschen (österr. Nordwestbahn von hier über Trtschen-Jungbunzlau-Wien». Jeder kritisire die Sache wie er will. Nur noch einige Details. Der Platz für die „Weltstadt Dresden" ist etwa- groß bemessen, der böhm. Bahnhoi als Per sonenhalle hätte doch noch Platz. Nur lege man (wie in Wien die Nordbahn) von Sedlltz ab die Geleise hoch, und über führe die Bahn auf eisernen Construktionen über die Lüttichau-, Prager-, Fallenstraße zu dem ebenfalls hoch situirten Ber liner (Westbahnhof). Vom Ostbahnhoi die Verbindung nach Neustadt (bei AntonS per Brücke) und hinter der Antonstadt den Militärbauten lang nach der Schlesischen und Leipziger Bahn ist ausführbar. Vom Westbahnhos (Friedrichstadt) ist die Ver bindung (per Marienbräcke) schon vorhanden. Welche geheime revolutionäre Pläne den Burdach'schen Verlag zur Herausgabe dieses merkwürdigen Blattes bewogen haben — wer kann cS wissen? - DaS Mitglied der zweiten Kammer Herr vr. Biedermann in Leipzig schreibt uns: ,,l) Aba. Sachße habe tin der Sitzung vom 19. Mai) dem Abg. vr. Biedermann nicht vorgeworfen, „national-liberale BrleistcUerci zu treiben", sondern „im Jahre >866 Briefe ins Land versendet zu haben, ln denen zur Annexion an Preuße» auiaeiordert wurde; 2> Slbg. Vr. Biedermann habe nicht bloö im Allgemeinen „Beweise verlangt", sondern damals in öffentlicher Kammcrsitzung erklärt: „er erwarte von der Ehrenhaftigkeit des Abg. Sachße, daß er entweder ihm einen solchen Brief zeige oder bekenne, er habe die Unwahr heit gesagt": 3) in dem am 13. d. in der Kammer voraelesenen Schreiben des Abg. vr. Biedermann ward daher auch nicht Abg. Sachße „öffentlich provoclrt" tdaS war am 19. Mai ge schehen), sondern cs ward constatirt, daß trotz jener Provo kation binnen mebr als drei Wochen, die seitdem verflossen, Abg. Sachße den verlangten Beweis nicht erbracht habe; 4) nach dem Abg. Sachße auch i» der Sitzung vom 13. d. immer noch keinen solchen Beweis erbracht, hat Abg. vr. Biedermann nicht „an die Ehrenhaftigkeit Sachßc's appellitt" tdas war schon am 19. Mai geschehen), vielmehr nur nochmal- c o n stat i rt, baß Abg. Sachße trotzberBeruiunganselnkEhren- hasttgkeit den von ihm geforderten Beweis nicht erbracht habe." — Seit kurzer Zeit ist unsere Stadt In aller Stille zu hüb schen, eleganten Promenaden-Bänken gekommen, ohne dafür einen Pfennig auszugeben. Das geht so zu. Die Eiienmöbcl - Fabrik von Pick, Lederer u. Co. in Teplitz hat dem hiesigen Staktrath den Vorschlag gemacht, sie wolle in Dresden aut den Prome naden, oder wo sonst eS dem Rath gut erscheine, feine Eisenbänke ausstellen, auf ihre Kosten, und diese Bänke in dasEigen- thum der Stadt übergeben, wenn Ihr dagegen gestattet wird» aus die Rückseite der Lehnen Annoncen anschreiben zu kön nen, deren Besorgung und Erträgnis) ihr zufließt. Natürlich ist der Rath auf diese Proposttlon clngegangen und bereits sind ain Kaufhause fünf und in Neustadt aui der Hauptallee auch fünf dergleichen Bänke aufgestellt worden; die Fabrik hat deren so viel in Aussicht gestellt, ais gewünscht werden. Diese Ersparniß für den städtischen Haushalt scheint und gar nicht zu verachten. Die Annoncen, deren drei eine Lehne fülle», die, weil sie Tausenden ins Auge fallen, gewiß wirksam sein müssen, sind verhäitnißmäßia sehr billig, denn eine dergleichen kostet inci. Schreibgebühr das ganze Jahr nur Itt Tblr. Billiger kann'o wohl kaum sein. Die Commission für die Aussüdrung und das Jncasi'o der Annoncen hat Herr Kaufmann Laarmann, Pragerstr. 5, übernommen. — Der Herr Bcrgmeister Fischerin Dresden, welcher sei ner Vaterstadt Wurzen bereits ein bedeutendes Kapital Über mächte, von welchem die jährliche» Zinsen den dortigen Hosplta-