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Nu»«-rn I U,r. «ufl»,«: 24000 «r»l. o«, »t« »cur,.»« «tch» deriindUch. Iiis«r»t»n.>»n»d»« «u». wärlt: »»L Wien. granksurl w,, Mutt chen. — v«d, ch c». I» vronksurl », M. — v» V»l»I ln »demnltz. — ll»- »»«, luültt«, 8«lU«r ch 0«. t« P«rt1. Tageblatt für Uaterhaltnng »nd Rr. ISS. Nennzehnter Jahrgang. .Druck und Mgrnthum der Herausgeber: Litpsch L Nekchardt in Dresden. Verantwortl. Redacteur: IllltllS Ntlchardl. Z»I»r»«e»erd«i, Marl«»- »l»Kk >3 L»«!N0NM>kN dt, «!>,e> wir. Vamil-«» »t» Mit»«,, »»Ut». Sn »keuliad»: »rote tllovcr- «°IlcSbl«7w-dm,4 U»r. Der Raum «Itter ctn- Iralliaen Pritwelle lallet It Pff, «Llttttelattdt dl, Zeile 8 R,r. Sine Garaulie lilr da, »tichlttaglac SilLet- «en der Inserate wird nicht gegcvcn. Suiwlsitlge Annoiieen- Nullruge von utt, unbe kannten girmc» u. Prr sauen inierlveu trlr »ur acqctt Pränumerando. Zab! Ms du.M Lri s» Marien oder Ponalnzu» Iuu>. u LiN>,„ Ins,.,» l>/, Re.r. ka urr» Be gal-wirr, am» «»s etne Drerdn^Alru,, an.s-lsrn. Lie sstp- MItredacteur: vr. Lin» ISterv^. Für das Frnilltton: Luelvts is»rtu»»»i». Dresse», Sonntag, 14. Jnni 1874. PvlttischkS. Sie haben ihn gehauen — dm einäugigen chauvinistischen Advocaten von Bordeaux, dm Dictator Frankreichs, der daü un glückliche Land nach dem 4. September, nach der Beseitigung der Napoleoniden, in den „Krieg bis aufs Messer" mit Deutschland trieb: Gambetta hat, noch dazu in seiner Eigenschaft als Depu- lirter, Schläge, Stockschläge bekommen. Und warum? Weil er ein ehrlicher Republikaner ist! In der Republik Frankreich prügelt man also die Republikaner, wenn sie das sind, was die Anderen zu sein scheinen; und wer prügelt sie? Die für unmöglich erklärten Bonapartisten, die Anhänger des Saarbrückner blamirten Lulu, den ganz Europa und die benachbarten Dörfer nur als.Carricatur ken nen, auf einem Steckenpferd mit dem Papicrfederhut und dem aus den Unaussprechlichen hervorblinzelndcn Hemdenzipfel. Die Moral der Geschichte ist betrüblich genug, man sieht die französische Kata strophe mit Riesenschritten herannahen und sieht das unselige Land in einen Zwiespalt gedrängt, der fast unheilbar ist. Wohl hat Frank reich, und zwar gerade unter der demokratischen und ehrlich republi kanischen Partei, tüchtige, enthaltsame, arbeitswillige Männer, die nicht Abenteurer und Chauvinisten sind; aber sind sie regicrungS fähig? haben sie, richtiger ausgedrückt, das Volk hinter sich? Ach nein: der starken klaren Köpfe sind in Gallien wenige — der gesinnungslosen, mürbe gemachten Geschäftsleute und Bauern um somehr, welche Ruhe um jeden Preis wollen, auch um den Preis der nationalen Ehre, auch die Ruhe durch den — BonapartismuS. Am 4. September 1870 decretirt die Assemblöc: Die Napoleoni den sind für ewige Zeiten rcgierungsunfähig, am 11. Juni 1874 schlägt ein Bonapartist öffentlich nach Gambclta und Mac Mahon — Herzog von Magenta durch Rapoleon's Gna den — läßt es geschehen. Alles Andere aus Frankreich finden die Leser unter Tagesgeschichte — und das Neueste wohl bald unter den Telegrammen. Ob für das Land eine republikanische (kurze) Zwt schenregierung aus den Elementen der Linken sich constituiren wird, sei vorläufig dahingestellt. Endgiltig treibt das Staatsschiff in die Hände der Pfaffen, Eugcnien'ö und Lulu's. Napoleon kannte seine Franzosen. Wenn er sie 20 Jahre hindurch tyrannisirt und belogen und beschwindelt, ihnen die Mannheit entnervt hat, so hat er sie richtig taxirt. Versteht daü dritte Kaiserreich Glanz zu verbreiten, die Geschäfte zu beleben, Wohlstand in Stadt und Land zurückzu- führen, so werden die Franzosen sein Joch geduldig tragen. Erfreulicher ist ein Bild aus der Schweiz. Mehrere Mit glieder des schweizerischen National- und StändcratheS haben ein Circular erlassen, in welchem dazu aufgefordert wird, die Annahme der neuen Bundesverfassung durch ein Erinnerungszeichen derKunst 'er Nachkommenschaft ins Gcdachtniß zu rufen. Es soll dies in großartigem Maße geschehen. Man will den Nütlischwur in carra rischem Marmor und imposanten Dimensionen ausführen und als Gedenkstein und Zierde auf dem Rütli aufstellen. In Italien tranSpirirt die offiziöse „Äazetta d'Jtalia" eine ministerielle Anschauung, mit welcher die Haltung des Ministeriums erklärt wird, welche dieses gegen die Kämmer beobachtete, als man mehr Festungen und Militär bewilligen wollte, als die Regierung begehrt hatte. Die Gazetta schreibt: „Ein Berliner Correspondent der Kölnischen Zeitung versichert, daß der Fürst Bismarck den ita lienischen Ministern vergangenen Herbst in Berlin gesagt habe, daß nach seinem Dafürhalten die italienische Negierung nichts Besseres thun könnte, als ihre Finanzen zu ordnen und sich mit einen: guten wenn auch nicht sehr zahlreichen Heere zu begnügen. Und diese Ansicht hat cr auch neuerdings wieder der italienischen Negierung zu verstehen geben lassen. Wir sind in den Stand gesetzt, ganz be stimmt erklären zu können, daß diese Berliner Eorrcspondenz der Kölnischen Zeitung vollkommen wahrheitsgetreu ist." Nun, das klingt doch wohl nicht wie eine „Hetzerei" Bismarcks. Deutschland schmort. Aber für die preußischen Provinzial- Oberpräsidien giebt's dies Jahr keine Sauregurkcn-Zcit. Am 9. Juni ist in Berlin mittelst eines Federzuges das Maigcsctz über die Verwaltung erledigter Diocesen in Kraft getreten und schon am 10. Juni beginnen in der ganzen Monarchie die Schritte gegen die emi nenten Renitenten oder renitenten Eminenzen. Schlag 11 Uhr früh wurden die Briese abgegeben, um 12 Uhr erschienen die hohen Be amten zur Vermögensaufnahmc und auf dein Fuße folgt die Frage — wer soll verwesen? Und wenn binnen weniger Frist eine Eini gung zzicht erzielt wird, so „verwest" der Negierungscommissar. Die Provinzialcorrcspondenz ermahnt die Bischöfe nun nochmals recht warm — doch nachzugeben, un: die Religion nicht zu schädigen. Worte, nichts als Wortei Die Herren haben's nicht anders gewollt, nun mögen sie sehen, wozu cs führt, gegen die Spitze derPickelhaube zu „löken". — Heute sind Sachsen und Hessen wieder die feisten Sündenböcke, auf die der blaßgelbe nationalliberale Neid seinen Aerger ablädt. In Hefsen-Darmstadt toastete der (fortschrittliche) Minister Hofmann gelegentlich der Feier des großherzoglichcn Ge burtstages: „das Wohl deü Landesherrn könne nicht von den öffent lichen, mit dem deutschen Reiche innig verwachsenen Interessen ge trennt werden. Man dürfe die Opfer nicht vergessen, welche zur Begründung des Reiches gebracht seien. Strenge Arbeit sei noch die Aufgabe der Einzelnen. Die Neformgesctze würden nächster Tage in Hessen verkündet werden, was zum Wohlc Hessens und des Rei ches beitragen werde. Er hoffe, daß die starke und milde Hand Lud wig'« Hl. ferner in diesem Sinne fortwirke." Das sollen nun einmal wieder „rcichsunfrciliidliche" Worte sein? Man reibt sich die Stirn über die VcrleumdungSwuth der Nationalen. Und was hat Sachsen schon wieder verbrochen? Sach sen allerdings nichts, aber v. Nostitz. Bekanntlich hat unsere Regie rung bei der Suspension des Leipziger Tageblattes den Bcust'schen VinculirungSpassuS: die Redaction verpflichte sich fürStaat, Kirche, Negierung, Land — „und Alles, was sein ist", gewissenhaft nie an der? zu schreiben, als der Wind von oben wehe — weggelassen das in dem Contract mit dem neuen Leipziger Amtsblatt. Nun, loben nun doch die Nationalliberalen? Bewahre! dei n: ES patzt nnv nicht l» unsre Farbe, Zu lobe», wenn'S der Kunz gcthan; Wär'ö Hinz, ja bann wär eS was ande> S, Dem Kunz jedoch hängt man rin S an. Und richtig: die Nationalen kriegen eü fertig, auch hinter der libera len Weglassung jenes Paragraphen nne Bosheit zu vermuthen Warum? Weil der sächsische Minister v. Nostitz nicht belobt wer den darf. Lokales nnd Sächsisches. — Landtag. Die erste und zweite Kammer hielten gestern zwei lange, allerdings mehrfach unterbrochene Sitzungen, die letzten vor der Vertagung. In unserm Herrcnhaule handelte cs sich zuerst um das neue Eisenbahntccret, über dessen Verathung ln der zweite» Kammer wir schon gestern berichtet babcn. Nur in zwei Punkten kam eS zu Differenzen bei der Gürtelbahn bei Chemnitz und bei der Ueberführung des Chemnitzer BahnholcS. Jenes Bahnprolect war der Regierung von der zweiten Kammer zur Erwägung übergeben worden, die Deputation der erste» Kammer emptabl aber seinevlblchnung. Mit 18 gegen I7Stim men trat, nachdem besondere Bürgermeister Müller lür die Balm gesprochen, die Kammer dem verwerfenden Votum bei Dagegen empfahl sie die Uebersührung des Chemnitzer Bahn hofes der Regieren^ zur Erwägung und sprach hierbei die Erwartung aus, datz die Stadt Chemnitz zu einem ange messenen Geldbeiträge herangezogen werbe. — Die Erbauung einer Eisenbahn von Schwarzcubcrg nach der Landesgrcuzc bei Johanngcorgckistatt aut Staatskosten, wosür 2,5M,0M Thlr. gciordcrt werden, tand in Uebcrelnstimmnng mtt der 2. Kammer Annahme; ebenso die Forderung für dcn Umbiiu bcö Altenburger Bahnhols und die Rückgabe der versaUenen Carmonde/Armabcrg- Wcipcncr Eisenbalm. - Daö Gesetz über die Entnahme von 8 Millionen anö dem RcichSinvalldenlontS fand nur an Seiler einen Gegner, welcher beantraate. die Vorlaae abzulchncn, dafür aber die Regierung zu ermächtigen, zu Deckung der außcr- ordenlllchen StaaiSbedürfnlssc, so viel 4"/o Staatsschuldscheine, alS nach der Bcwllllgrmg der Stände In der lautenden Finanz- periode gebraucht werten, zu verkaufen. Sollte der Absatz nicht hlurelchen, aber der Regierung anbcimgebm, den Bedarf durch Ausgabe von Schatzscheinen zu decke». Außer, dem verlangt er, daß dte Negierung in Erwägung ziehe: ob durch eine Anleihe von vlerprccentigen Rentcnpapieren unter günstigeren Bedingungen die Geldbedürinlsse der Staatseasse zu befriedigen sein würden, als durch Ausgabe von durch jährliche planustitztgr Verlosung tilgbaren Staatspapieren, und dann, ob, wie und inwieweit Maßregeln zu ergreilen sind, die au» der Ver minderung der Cassenbilletö der Staatskasse erwachsenden Nach tbeile durch Heranziehung der prlvileglrten Zettclbankcn wenig stens theilweise zu ersetzen. Nachdem Seiler seine Anträge mollvirt und Minister v. Friesen sie bekämpft batte, wurd der Gesetzentwurf ln der Form, welche ihn die 2. Kammer ge geben, gegen Seilcr's Stimme, dessen Anträge sämnttlich steten, angenommen. Nachdem hieran! Prinz Georg über daö Finanz- geictz stir 1814/75 und die Budgets; ritt relcrlrt und die Kammer ihrem Direktorium Ermächtigung zur Vollziehung von ständticvcii Schriften gegeben, vertagte lm Namen des Königs Minister v. Friesen die Kammer aut unbestimmte Zeit. In ihrer gestrigen Schlußsitzung erledigte die 2. Kr. zuerst daö Finanzgesctz auf 1874,75. Danach belauien sich die Ein nahmen und Ausgaben des ordentlichen Budgets auf 15,830,973 Thlr. für jedes der beiden Jahre und bcö außerordentlichen Bud get auf 27,327,478 Thlr. für die gesammte Fiuanzperiodc. Starke-Schmölen rcicrlrte dann über die Differenzen beim Eiscnbahngcsetz und schloß sich bei den: Punkt der IleberWrung des Chemnitzer Bahnhofs dem 2 cschluß der l. Kr. an (s.Bcricht über d.>, bezüglich der Chemnitzer Gürtelbahn blieb die Kammer aber bei ihrem dem Projekt günstigen Volum sieben. Dle Ver tagung sprach in dieser Kammer Minister v. Nostip-Wall- w i tz aus. — Eines Zwischenfalls zwischen den Abg. Bieder mann und Sachße müssen wir noch gedenken. Sachße hatte in einer früheren Sitzung I)r. Biedermann vorgcworsen, national liberale Briesstcllcrei zu treiben. Biedermann verlangte Beweise und provocirte in einem beute vorgelesenen Schreiben den Abg. Sachße öffentlich. Dieser repltcirte u. A.: „ES sei Immerhin bc- merkcnöwerth, daß B. daS Aetürsniß fühlte, sich gegen den ihm gemachten! Vorwurf zu rechtiertigen: er verlange den Nachweis dafür; der solle ihm werden. B. könne ihm mit Ruhe entgegensetzen, nenn er anetz noch so erschöpfend geführt werde. Schlimmeres kann nicht nachgcwicscn werden, alö von ihm sonst verhangen worden sei In der Alig.D.Ztg. habe man das Glück der Annerion für Sachsen preisen, das Ungemach der Wiederkehr tcö Herrscherhauses beklagen und das Verwirkt sein der Krone seitens der Dvnastic proclamircn hören. Was in den gedachten Briefen gestanden, klinge allerdings unschuldiger: Aufforderung zu Bildung einer Partei, Einigung mit Preußen, Aufforderung zu Kundgebungen dafür. DaS seien allerdings nur Tropfen von Annexion. Wer Im Jahre 186» sotmAn- nexIonssnmpf gewatet ist, wie der Abg. Bieder mann, für den sind solche Tropien sehr unbe deutend. Danach bedürfe B. gar keines Nachweises, aber cr solle ihm geführt werken. Präsident Schals rath rügt den »Ausdruck „Im »Annexionssumpfe gewatet haben" als unpar- lamcntaxlich, Biedermann appeiiirt an die Ehrenhaftigkeit Sachße s. — Landtag. Die I. Kr. bericth in ihrer vorgestrigen Abendsitzung über die Budgetansätzc bclmiö Comöverlustc beim Verkäme von 4proccntlgen Staatsschnidichcincn <90,0M Thlr.» und beziehentlich des Reservefonds i140,«MTl»Ir.> und bewilligte dieselbe in Uebcreinstimmimg mit der 2. Kr. - Der in der 2. Kr. aiigciiommcne Saehßc'sche »Antrag über die Tagegelder dcrLand- tagS-Abgcordnttc» gab nur zu einer formelle» Debatte Anlaß, v. Erlegern und mit ibm die Majorität der 3. Deputation, hielt den Sachßc'jchcn Antrag für keinen ständischen, da die zweite Kr. die erste »letzt zum »Beitritt auigeiordert, sondern nur das »Protokoll über die Angelegenheit übersendet habe, und beantragte, cö bei tcrKciiniiiißnahmr dieser Miitbcllnng bewenden zu lassen. wegen erklärten Clanß, Löhr und p. Zebmcn, daß die Ilebcrscndimg tcö »Protokolls genüge, um die Kr. unbedingt zu veranlassen, der 2. Kr. Antwort zu geben. El» von v. Mets ch gestellter Ablehninlgöantraa dcö Saehßc'sehcn fand in v. E rdman » ödorsf einen Vcrthcitlgcr. Der v. C ricgern- scbe »Antrag, von dem »Beschlüsse der I.Kr. einfach Akt zu nehmen, fiel mit großer Majorität, dagegen wurde der Mctzsch'schc gegen 12 Stimmen angenommen, somit dem Votum der 2. Kr. nicht bcigetrcten. Bel der namentliche» »Abstimmung war daS Resul tat: mit 28 gegen 6 Stimmen <v. Sabr, Hennig, v. König, Müller, Clauß, v. Erlegern» erklärte sich die 1. Kr. im Sinne des Metzsch'schen Antrag- über den Beschluß der 2. Kr. - Wir erhalten folgende Buschntt: „Verehrte Redaktion! »Besitzen Sie vielleicht noch die fröhliche Znschritt vom l5 März 1873 in Sachen des städtischen Wanenvcrkcs, in der bas .. zunächst aus Kostcn der Stadl" recht seit gedruckt in den ersten Zeilen stehlt Wir wissen wohl, cs war dort drinnen nur von den »Privat-»Anschlnßlcitungcn die Rede. »Weiterhin las inan, wie den WasscrwerkS-Beamtcn Rechte ein geräumt sind, wie der Hausbesitzer stir ledc 'Beschädigung an Röhren und Hahnen vcrantwortllM ist re., Nichts von de» ictzl ausgeschriebenen, erschreckend Hoden Wasterslnrer», da mau sich nur einen mäßigen WasserzinS Lack te. Die Nachbarn fragten: „Hast Du Rbhrwassert" Sie werten Dich zwingen. Du mußt Röhrwasscr, Du mußt vielleicht schließlich auch GaS, ASphalt- pflastcr und wnS noch, nach dein einmal hingcstcUtcn Grundsätze in Dein Hanö und selbstverständlich aus Dein: Kosten^ clnneh. men. Herrliche Besttzlaae! Grbt ö keine kräftige »Vertretung t Muh man da warte», bis eS Jemand gefällt, „der Bcschwcrte- fübrung" nicht „aus dein Wege zu gehen?" In der Thcrt ist kiese Steuer-Zumuthunq ernster Untersuchungen würdig." - Die »Berichte aus einer der letzten Raths-Sitzungen theilten mit, entgegen de» bisherigen Erwartungen und Mirthciiurigen, ent gegen allen bisherige» Wünsche», daß die Beuutzung des neuen RöhrwasscrS In den Häusern nicht steizugebc» sei, sondern zudem erschreckend hohen Satze von 2 Mark für jeden Raum, der 8 D.u.-Mctcr umfaßt lu»d das Ist gar kein großes »Plätzchen», also für jede Stube, fast jede Kammer, jede Kinde abgetane» werte» soll. Wir hätten also ohne »Vorbeiciinng, Diocussio». ohne »Protest, ja, ohne Befragung plötzlich und wre über »Nacht, eine enorme Wasserstener, eine Contribrition bekommen, die bei manchem Haute IlX) Tblr. betrüge und die der Wirth unmöglich allein tragen kann, vollends wenn er gerate das Wasser am wenigsten braucht. So etwas darr man natürlich nicht jedweder städtische» Bevölkerung bieten. Dazu will man, um die »Besitzer zu zwingen, daö Wasser in dle Häuser zu nehmen, die öffeiiilrchen Stander und bisherigen Brunnen einzteheri. Freien Gebrauch dieser „öffentlichen Wohlthat" soll also Niemand haben, weder Schwache noch Kranke, weder Fremde noch Sp-zicr- gängcr, weder der eilige GeschästSnrann, der sich die Schütte er wischen will, weder Arme noch Kinder ans den Promenadcn- Spiclplätzcn. Dieser »Plan deö Ralhö bezeichnet uwere Zustände io genau, so zutreffend, daß wir uns icdeö IlrthcilS enthalten können. Wir wissen nur, daß In de» Häusern von Ent- wcrthung der Grundstücke und bald von neuen Differenzen zwischen Wirthen und Miettzcrn gesprochen werde» wirk. Wir kragen aber an, ob auch »Private und Vereine bei der Krcis- direction und dem Ministerium Recurö erbebe» dürfen, so datz Wirihe und Mickher sich ihm entschließen können? — Bei der hervorragenden Peilcbchclt, deren sich unsere zier lichen Eibdamptbcoie In den weitesten Kreisen erfreuen, wollen wir um so eher tcö eben erschienenen GeschäitSbcuchtcö gedenken. a!S derselbe nunmehr zwanzig Jahre tcö Bestehens der Sächs.-Böhm. Dampfschifffahrt umspannt, nnd von der rührigen Direktion sehr interessant abgefaßt ist. Den Beginn tcö »Berich tes macht die Klage der Direktion über die Enttäuschung, weiche der vorige Frühling allen hiesigen Geschälten gebracht hat. Die »Wiener Ausstellung hat notorisch Dresden nichts gcnützt. Dann kamen Cholcrabcrlchte, dann der abncrm kleine Wagerstand: kur; lad Jahr wäre keine angenehme Eriin crnng, wenn nicht iwic wir hier anfügen» schon der Mai 1871 eine gewaltige Sichr- ciniiahnie gegen 73 erbracht hätte. Hoffen wir für Latz Unter nehmen, daö einen so reichen Fahrplan cdirt hat, so günstigen Fortgang. Die Bilanz dcö abgclausencn Jahres erwähnen wir kurz. Die Gesammtcinnahme betrug rund 132,000 Lylr. von Personen, 16,000 Thlr. von Frachten auf der obcrn Tvur; ferner 30,000 Thlr. von Personen und 4,5l>0 Thlr. von Frachten aui der nntcrn Tour. Dazu vom Schleppdienst l»».ooo Thlr,, von der Biascwitzcr Fähre 11,500 Thlr. »Also in Summa 212,500 Tlilr? Hiervon sind 64,000rein verdient, mithin nachten (hohen) »Ahschrcibungcnlübcr 33,000 Thlr. zur Dividendenzahlung, gleich '.» pCt. übrig. DaS neue Dampiboot „Germania" ica. il.ooo Thlr.», sowie umfassende Erneuerungen von Schiffskörpern und Maschinen falle» in daS vcrst. Jahr und ebenst» viele Nestau- rationS- und Wartehalicn-Banttn und Umbauten, Sehr belehrend sind die Tabellen, tbeilS mix 20sährigcn Vergleichen. Ungefähr kostet z. B. ein Schiss (waöWenige wissen!» 15- bis35,000Thlr., das heißt der Schiffskörper milsammt der Maschine. »Beite gleich wichtige Ttzclic kosten zicmiie!» gleichviel. Libussa ist das kleinste Schiff und 15,000 Thlr. werttz. Germania das größte (aber mit einer neuartigen, viel billigeren Feucrungsanlagc) im Werth von ca. 35,MO Thlr. Die andern rangiren dazwischen mit 16-, 18-, 22,000 Thlr, u. s. w. In einer Saston, also vom 1. April biö 31. März, knrchiähtt solches »Boot etwa 1300 biö 16M Meilen in N30 bis 1400 Zcitttunde». Zu derselben Strecke, wcicve das Scknff berg auf in 1175 Stunden durchfährt, braucht cs bergab nur 863 Stunden. »An Kohlen verbeut dasselbe in einer Durch- schiilttö-Saison 8- bis 12,MO Hektoliter »Braun- und S tejnkol'lcn, also per Stunde etwa I, 1' ^ bis 2 -iblr. Außerdem berechnen sich aber die Ncvaratnrc», auf die Dienststunten vcrthcitt, auch noch auf ca. 6 bis 17 Thlr. im Durchschnitt für ein Schiff und eine Stunde, der sonstige Dienslvcrbrauch ans 3 bis 8 Thlr- im Durchschnitt pr. Stunde. Gewiß sehr beträchtliche Ausgaben. Freilich werden die Schiffe an swöncn Sommcitagen auch ge hörig frcgucntirt. Dresdcn-Loschwitz-»Blascwip beinbren hinwärts ca. 167,000 »Personen, zurück ca. 173,oo» »Personen (davon 1. Pi. etwa 137,000, 2. Pl. etwa 2M.0M». »Pillnitz ist die näehstbellebteste Station mit über IM,000 »Personen (nögesammt. Wehlen Ratbcn nguriren mit ca. 30,MO, Schandau mit ca. I7.0M Fahrgästen (alles hin und retour». Die Gciammtzahl der beförderten Personen betrug 1873: 1,246,764, eine erkleckliche Summe! Nach Mclßcn-Ricsa sind die Ziffern wob! kleiner, aber Meißen ergab doch inSgesammt ca. !>o,M>> Per o> en, die untere Tour Im Ganzen 312,581 Personen. Dbeu uw nuten fuhren also 5',>,<IM Personen, über >>s Millioncn, u der Jahrcöseala der Beförderungen übcrttaf 1873 ai:c »ne 1872 ward UI» 126,000 »Personen überschritten». eil Tantiemen hielt 1873 die Mitte —1!» Proecnt, wulwe». B 15 »Proc., >871 sogar >8 »Proecnt verdient wind.: brachte intest nur -i Prvc., >866 mir 3 »Proc. Uiw ,i die Hauptsache, Schiffe und Inventar, in einem glänzendc» . . und sich «befinden, so sielst die Sächs.-Böhm. Dmnpfschlffsanr sehr hohem Gewinn entgegen. — Hofrath Br. Julius Pabst ist in der am 12, d. Ai, >:l>- gchaltencn Generalversammlung der hirsigen prioilegirtrn Vegc-w schühcn-Gcscllschaft mit Slimmelieiilhrit zum Vorstand der Gesellschaft erwählt worden und hat derselbe die Wahl niigrnruwwu. — Das Einreihen der Arbeitskräfte in gewisse Ordnungen verbürgt wesentlich den Erfolg der Arbeit. »An der Spitze industric- ellcr Unternehmungen müsscn-Einzclne stehen, denen die Anderen zu gehorchen haben. Jene Leiter von Etablissements tragen auch eine verkältnißmäßig viel höhere Verantwortlichkeit, als die einfachen»