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- Erscheinungsdatum
- 1874-06-10
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187406109
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740610
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740610
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-06
- Tag 1874-06-10
-
Monat
1874-06
-
Jahr
1874
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Uliir.uni durch Bri. i» marlcll odir Poitriuj .i» luir». .< Liidc» !o» >i I>, Nrr. Äuiirrrluc keuneii die Zubiinru auch au! ciue Drc«d„c>Dr > a oiiwcitlU. Tic C^V- «r. 1S1. Rennrehnter Jahrgang. Mtttredacteur: vr. 12»»» Für daS Feuilleton: Qa«l> vlx Dresden, Mittwoch, ly. Juni 1874. Locale» und Tächfische». — Wie au» Em» telegraphisch gemeldet wird, wird Se. Maj- der König von Sachsen nur bi» heute (Mittwoch) daselbst verweilen und Nachmittags 4 Uhr seine Rückreise nach Dresden antreten. — Lanbt sitzung zuerst in bauung einer Eisenbahn von Schwarzenberg ' ' " ' "" ese Lime renze bei eora rivatgeseUfcheckt resetvirt gewesen^ da sich eine solche^aber nicht Diese Lime war zuerst einer iand, so mutzte die Regierung im StaatSinteresse die Sache selbst in ble Hand nehmen, gestützt aus folgenden ständischen Antrag de» vorigen Landtags: „es werde die Königliche Staatöregirruiig ' eli ' "" bebusS Erbauung einer von Schwarzenberg luö zur Gehaltserhöhung zu verschaffen) enckzublcten. Minister Abckcn äußert sich In ähnlichem Sinn und »Abg. llhic machte seinem Herzen in einer Weise Luit, weiche wohl Niemanden zwciiein ließ, wie cS mit seinem schönburgischenLoyallömuS bestellt war. Der Slntrag der Deput. wurde mit 37 gegen 20 Stimmen angenom men. Die Verneiner waren v. Ehrenstein, v-Einsiedel, Fannauer, (grahl, Günther. Habcrkorn, v. Hausen, v. Könneritz, Krellcr, Meischncr. Ochlschlägel, Richter-Tharandt, Sackße. Schmidt, Starke-Schmölen. Streit, v. Wagner, Walter, v. Zahn. Jumpe. — Die Petition der Stabt Sayda und der umliegenden Land cmclndcn um Errichtung eines Seminars in Sayda wurde ohne cbaltc der Regierung zur Kenntnitznahine übergeben. — Eben Elsenbahn .. Landesgrenze bet Jobanngcorgenstadt der jetzigen Stänreveriamm- lung nicht nur die Bewilligung der hierzu erforderlichen Mittel, sondern auch die sofortige Inangriffnahme dieser LInle empichicn." Da nun auch anS Böhme» günstige Nachrichten über Fortsetzung der Bahn aus dortigem Gebiete cinglngen, tad Bcdürmiß für jene bisher vernachlässigte Gegend immer mehr hcrvortrat, so legte denn die Regierung ein Decret vor, in welchem 2'/- Mili. Thlr. Baukosten für die allerdings nur kurze Strecke verlangt wurden. Der Ban der Bahn ist sehr schwierig, 4 Vlatncic und 8-4 Tunnel müssen angelegt werde». Trotz der bereuteme» Forderung beantragte die Ananzdcputation Bewilligung der Summe. Sie fand bei der Debatte in »Abg. Beck einen heftigen Gegner, welcher die Forderung eine exorbitante nannte, der Bahn alle Rentabilität abspracy und starke Zwecke! darein setzte, ob die österreichische Prag-Pilsener Gesellschaft, welche den Weiter bau führen will, auch genügende Garantier» biete. ES sei besser, die Sache noch zu vertagen, neue Erörterungen ayzu stellen und dein nächsten Landtage Bericht darüber zu erstatten. Jung«ickel war eoeniallö mit Beck einverstanden, es fehle an Mitteln; Fahnauer. der Sparer pur uxoelloieo in unserer 2. Kammer, entsetzte Zick ebenfalls über die „billige" Bahn und stellte Len Slntrag: die Regierung aufzufordcrn. z» untersuchen, ob eine normalspurige Secundärbahn nicht den Bedürfnissen der dorti gen Gegend entspräche und der nächsten Kammer über ble Er gebntsse dieser Untersuchung Mitthcilung zu machen. Gegenscher diesen Kämpen aus dein Niederlande gingen die Vertreter des Erzgebirges tapfer für diese, seit langen Jahren ersehnte Bahn ins Zeug. Zuerst MannSselb. der meinte, daß er die Liebe zu seinem tbeuren Erzgebirge ganz guS dem Herzen tilgen müsse, wenn er nicht lür diese Linie stimme nnd spräche, dann Kir- bach, welcher ln Uebereiustlmmnng mit Minister v. Friesen die Bewilligung als eine Eonsegucnz beö obenerwähnten ständi- schen Beschlusses ansah; in ähnlichem Sinn« sprachen Stautz, Mehnert und der Res. Starke-Schmölen. Minister v. Friesen beantwortete einige Fragen reö »Abg. Beck und gab die Versicherung, daß in Sachsen nicht eher ein Spatenstich geschehen werde, alS bis nicht auch tu Böhme» an der proieciirtcn Bahn angeiangen würde zu kauen. Gegen 2 Stimmen bewilligte darauf die Kammer die gelotterten 2' - Millionen Thlr. — Die schon vor Kurzem in der 1. Kammer angenommene Gesetznovelle zu dem Gesetz über ble Ausübung der Fischerei in fließenden Gewässern fand auch in der diesseitigen Kammer cinsilmmlg und ohne Debatte Annahme. Nur wurde ein von der I. Kammer beschlossener Zulatz in Ueberelnstiinmung mit der Negierung ab- gelehnt. Derselbe lautet: „lkrgiebt sich, daß durch Ableitungen auS landwirthschaftlichen oder gewerblichen »Anlagen, welche bei Erlaß dieses Gesetzes bereits vorhanden waren, der Fischstand der Gewässer vernichtet oder erheblich geschädigt wird, so kann dem Inhaber der Anlage aus den Slntrag der durch die Ableitung be- nachtheiligten Flschcreiberechtlgten im Verwaltungswege ausge geben werken, solche Vorkehrungen zu treffen, welche geeignet sind, den Schaden zu heben ober doch thunlichst zu verringern. Die Kosten der Herstellung solcher Vorkehrungen sind dem Inhaber der »Anlage von dem Antragsteller zu erstatten. Die Letzteren sind verpflichtet, aus Verlangen vor der Ausführung Vorschuß oder Sicherheit zu leisten." — Oehmichen berichtete dann über die Differenzen zwischen den Kammern betreffs des EinnahmcbudgetS. Die wichtigste war der Sriler'sche Antrag um Aushebung der, vorzüglich die Landwirth- schall drückenden Diffcrentialsrachtcn. Derselbe war in der t.Kr. mit 13 gegen 12 Stimmen angenommen worden, wurde aber in der 2. Kr., trotzdem, daßRichter - Tharandt und Günther die vollständige Berechtigung deS Antrags constatirtcn. koch auS Opportunitätögrkmden einstimmig abgclehnt. — Pros. Bieder mann kam im Namen der 3. Dcp. dann auf unsere Schmer zenskinder: die Schönburger zu sprechen und zwar aus die dor tigen Gerichts- und Vcrwaltungöbeamte». Abg. UhIe hatte einen Antrag gestellt. der sogar von Mitgliedern der äußersten Rechten (Sachtze) unterschrieben war und dahin ging: „Die Kammer wolle die StaatSregicrung ersuchen, das ihr zustehcnbe Oberaussichtsrecht über die Schönburg'schen Gerichiöberrcn dahin geltend zu machen, das, den Justiz- und Vcrwaltungsbeamten derselben In gleicher Weise und zu gleicher Zeit, wie den könig lich sächsischen Beamten, Gehaltsaufbesserung zugetheilt werde." Die Regierung konnte nur auf die sie bindenden und wohl von ganz Sachsen und am meisten den Schönburgischen llnterthancn bedauerten Roccffe hindeutcn und gab deshalb auch nur folgende Antwort: „daß eö allerdings für die Regierung, gegenüber den abgeschlossenen Verträgen, an der erforderlichen Handhabe ge breche, gegen das Hauö Schönburg im »Riege deS Zwanges vor- zngehen, daß dagegen das Justiz-Ministerium selbstverständlich gern Gelegenheit nehmen werde, nach definitiver Feststellung der Gehaltöverhältnlsse für die StaatSdiencr bei dem Gesammtpause Schönburg suasorisch seinen Einfluß geltend zu machen nnd sich der Gleichstellung der Schönburg'schen Beamten mit den StaatSdiencr» auf diesem Wege dringend anznnehmcn. Die Deputation bat sich mit dieser Erklärung jedoch nicht zu frieden gegeben, sondern folgenden Antrag gestellt, der Kammer, zu empfehlen: bei der Königlichen Staatörcgierung zu bean tragen. mit allen Ihr zu Gebote stehenden Mittel» dahin zu wir ken , daß die Gehalte der Schönburg'schen Gerichts- und Vcr- waltungSbeamten gleichzeitig nnd gleichmäßig mit denen I», übrigen Königreiche Sachsen auigebenert werden. In der De batte wies Biedermann zuvörderst am die wahrhaft klägliche Besoldung der Schönburg'schen »Beamte» bin. Die »Beispiele waren evident; so erhält z. B. ein Gcrichtkratb im Staatsdienst 80 Procent Gehalt mehr, als einer, der in gleicher Eigenschaft den erlauchten nndburchlalichten Schknburg'sä-cn Herren „dient", vonElnsIedel und v o » E hrcnstc > n suchten in längere» Auseinandersetzungen karzulcgcn, daß die Kannncr und die Re gierung sich in diese »Angelegenheit gar nicht hlncinziimischcn hätten,"'"' " hätten, daß die Gehaltstage eine Prlvakabmachung zwischen dem Hause Schönburg und seinen Beamten sei, d>c Niemand, außer Genannten, etwas anginge. Herr von Ehrenstein stellte sogar einen »Antrag, die Regierung zu criuchcn. ans dem Verhandlungswege allen Einfluß zu Gunsten der Wünsche her Antragsteller (d. h. der Schönburg'schen Beamten schulen l. Ordnung ans sich beruhen Die gestrige Sitzung der l. Kammer war nur ganz kurz. Zuerst belichtete Sahrervon Sahr über das Verclnigungo- verfahren in »Bezug am de» Lndwig'schen »Antrag: die Publi- linmg deS lliiichjbarstitsdogma'ö betreffend. Die 1. Kammer l atic früher beschlossen, der Sacke weiter keine Folge zu gebe» und blieb auch heute hierbei stehen. Eine Einigung zwischen den beiden Kammern war nicht zu Stande gekommen. - DaS Decret über die LandcSiinmoblliarbrantcasse iand ohne Debatte t >!ci. Lciicr) i» Ucbereinstlmmung mit den von der 2. Kammer gelaßten Beschlüssen Annahme. Die Beschwerde bcS »Abvo- caten I)r. Bertling in Großschönau über die Fassung dcr vom Königlichen Justizministerium vorgcschriebeuen, von den Uutcrgcrichten zu Znhlungoauflagcn zu benutzenden Druck iormulare betreffend, ließ die Kammer aus sich beruhen. DaS Gcsuch der Agncö verehelichte Thüimnlcr in Dippoldiswalde um Ersah deS ihr zugehörig gewesenen, vom Königlichen Gerichts- amte Altcnbcrg hypothekarisch ausgeiiehcnen und zum Thcil bei einer nothwentigen Subhastation verloren gegangenen ErdthcilS auS Staatsmittel», wurde auS Billlgkeltögründen der Königlichen Staatsregirrung zur Berücksichtigung überwiesen. Die Petition der Stadtgenieinde Bischofswerda und Genossen um Ilebernahme beziehentlich zetten cassen nossen nebst »Beitrittserklärung von Werner In Frankenau und Genossen wurde der Regierung zur Kenntnißnahme überwiese». — Als ziemlich gewiß darf angenommen werden, daß unser Landtag nächsten Freitag vorläufig geschloffen und bis zum Herbst vertagt wird. — Wie wir ganz richtig vermutheten, find die .Leipziger Nachrichten" zum dortigen Amtsblatt erwählt worden. DaS Blatt kündet dies seinen Lesern an und nimmt dabei einen sehr rich tigen Standpunct ein! ES sagt: „Die Königlichen Ministerien des Innern nnd der Justiz haben durch Decret vom 6. Juni die „Leipziger Nachrichten" zum Amtsblatt bestimmt, und wird diese amtliche Thätigkcit mit dem 11. Juni beginnen. Wir haben es stets als die vornchmlichste Aufgabe eines Localblattes gehalten, in erster Linie sich den städtischen Angelegenheiten, in zweiter den all gemeinen Landes-Jnteressen zu widmen und von den Vor gängen auf der Weltbühne daS Thatsächliche inobjectivcr Dar stellung seinen Lesern mitzutheilen. Von diesen Grundsätzen aus gehend, haben wir es von jeher vermieden, uns in den Dienst einer Partei zu begeben. In Leipzigs Einwohnerschaft sind die verschiedensten politischen Richtungen vertreten, — sie alle haben ein Anrecht, durch ein Localblatt von den Vorgängen in Stadt und Land unterrichtet zu werden. Für die Interessen der Parteien dagegen giebt es politische Zeitungen. Auch für die Zu kunft sind uns keine Fesseln dcr Redefreiheit auferlegt worden; die politische Haltung ist ohne alle Einschränkung unse rem fr eien Ermessen anheimgestellt und wird dieselbe bleiben, die sie bisher war: freisinnig und tolerant gegen Andersdenkende, jedem vernünftigen Fortschritt zugethan, jedem ge hässigen Parteitreiben abhold! Um allen Mißdeutungen entgegen zutreten, bemerken wir, daß wir uns um das „Amtsblatt" nicht be worben haben, sondern daß unS dasselbe angetragen worden ist." — Nach vom „Dr. I." eingezogener Erkundigung ist in Be treff dcr gegen die beiden Redacteure der „Dresdner Presse", vr. Döhn und Neumann, wegen der erfolgten gerichtlichen Bestrafung derselben von der hiesigen Polizeidirection verfilzten Ausweisung aus Dresden, auf ihren eingewendeten RecurS und ihr damit ver bundenes Gesuch, in zweiter Instanz durch die Kreisdirection dahin Beschluß gefaßt und verordnet worden, daß sie am ferneren Aufent halte in Dresden nicht behindert werden sollen. — Durch erstinstanzliches Erkenntniß des hies. kgl. Bezirksge richts ist den Rathsportechaisenträgern Großmann u. Gen. auf- gegeben worden, ihr behauptetes MiteigenthumS- undMitgebrauchs- recht an dem städtischerseits zum Abbruch bestimmten Altstädtcr Chaisenhause binnen einer genannten gesetzlichen Frist mittelst Klage gegen die Stadtgemeinde geltend zu machen, widrigenfalls ihnen ewiges Stillschweigen aufcrlcgt wird. — Nicht eine Tochter, sondern die Nichte deS Herm von Kotzebue war mit Graf Luckner verlobt und ist diese Verlobung, wie man uns mitthcilt, auf Wunsch der Danie — Zo6, Baronin v. Stempel — rückgängig gemacht worden. Dcr Grund ist nicht so ganz uninteressant: Aau v. St. vermißte in dem Benehmen des Grafen „den Ernst, den sie zu erwarten berechtigt war". — Bei der gestern gemeldeten Entgleisung eines Leipziger Eisenbahnzugcs bei Borsdorf verdient besondere Anerkennung die Geistesgegenwart des Lokomotivführers Drcybrodt, welcher, als er die Entgleisung bemerkte, seiner Maschine „Grimma" sofort Contredämpfe gab und so den Zug binnen einigen Secunden zum Stehen brachte. — In der am 8. d. Nt. in Chemnitz abgchaltcncn combinirtcn Wahlsihung des Raths- und Stadtvcrordnctcn-CollcginmS (eö wa ren zusammen i,0 Wähler zugegen) wurde der hiesige »Polizeirath Herr Ist. Ilrban mit ö6 Stimmen, also fast einstimmig, zum Poli- zeidircctor von Chemnitz gewählt. — Nick Eintritt der Schifffahrtssaison begegnen wir alljähr lich dem Uebeistandc, inmitten unserer Frauen und Töchter auf den schmucken Dampfschiffen an einer langen Reihe von Elbbä.dern und deren aus lauter Adams, groß und ilcin, mit theilweise nniroiio- pischen Eosiümen bestehenden Staffage vorübersahrm zu müssen. »Wird dadurch schon ein vielfaches Abwendcn der Vorübersahrcndm veranlaßt, so erhält man aber gerechten Grund zur Entrüstung, wenn man etwa zwischen der Neustädter Landunasbnicke und dem neuen Wasserwerke, wie dies am Freitag Nachmittag der Fall war, auf den Steindämmen, an welchen mau ziemlich nahe dahinfuhr, erwachsenen Männern ohne jede Bekleidung begegnete, welche, nachdem sie mit dem Strome abwärts geschwommen sind, auf den Dämmen, den Schiffen bald zu-, bald abgewendet, wieder aufwärts laufen. Hoffentlich nehmen die berufenen Aussichrsorganc aus die sem Hinweis »Anlaß, diesem in der That ganz unverschämten, be- zichendlich frechen Treiben mit aller Strenge für immer ein Ziel zu setzen; des ungetheiltesten Dankes des schifffahrendcn Publikums würden sich dieselben damit versichern. — In dem Referate über die letzte Gewcrbcvereinsexcmsion geschieht einer im Prießnitzthal ausgestellten englischcnDampfpumps Erwähnung, welche das zum Arsenalbau erforderliche Wasser 35 Meter hoch hebt und durch ihre Einfachheit überrascht. Wie uns mit - getheilt wird, ist die erwähnte Tampfpumpcnanlage nebst Wasser leitung von Herrn Civilingenieur Hartwig hier zur »Ausführung ge langt, der die alleinige Vertretung dcr Hayward Tylcr'scheuDampf pumpen besitzt. Herr Hartwig gedenkt eine die'cr Pninpen größerer Dimension in der Gewcrbeansstellung 1875 zu Dresden im Betrieb auszustellen, zur Speisung einer großen Fontaine oder cvcnt. »Was serversorgung des Ausstellungsplatzcü. Noch sei erwähnt, daß in dem oben angczogenen Berichte sich ein Druckfehler eingeschkichen hat, indem der Besitzer der gedachten Schuhwaarenfabrik nicht Martin, sondern Maximilian Moritz Schmidt heißt. — Seit einiger Zeit ist auf der Elbe oberhalb der Augustus- brücke, vr«-»-ris Stadt Wien, das von der Gemeindevertretung be antragte Stadt-Frauenbad errichtet worden. Das Stadt-Münncr- bad ist gleichfalls schon seit Wochen, aber weiter oberhalb, ungefähr gegenüber der Karlstrabe aufgestellt. Hoffentlich werden nun auch die unbemittelteren Bewohner Dresdens, angesichts des billigen Preises (für Viele ist es nach vorheriger Bieldung bei der »Armen versorgungsbehörde ganz umsonst zu erlangen) die Bäder reichlich srequentiym und so Reinlichkeit und Gesundheit an sich selbst be fördern. — Am Sonntag machte sich in den Straßen bei »Neustriesen und Blasewitz ein „Italiener" bemerkbar, welcher ohne Arme bettelte und das tiefe »Mitleid der Passanten ergiebig zu erregen wußte. »Weniger mitleidsvoll gestimmt waren jene Zuschauer, welche der Wiederherstellung desKrüppels durch einen Polizcibcamten bei wohnten. Die beiden fehlenden Arme hatte sich dcr Betrüger nur eingcschnürt und er ward, ohne daß er der italienischen Sprache hierzu bedurfte, aufgcfordert, in die kühle Gegend hinter der Frauen kirche mitzugehen. — Am Sonntag verlor eine herrschaftliche Equipage einige Räder durch einem Waggonder Pferdebahn auf derBlasewitzerstraße. Der Wagen führerkam von hinten, wollte zwischen dem Bahnwagen und einer Droschke noch schnell durch und das Malheur war fertig. Das Merkwürdigste ist jedoch, wenn Stcinfuhren, die ja immer im langsamsten Tempo fahren, plötzlich anfangcn zu jagen, um schnell noch vor dem Bahnwagen über die Schienen zu kommen. Das sollte die Polizei entschieden nicht dulden, da fast immer ciire Earam- boulage oder doch eine Beängstigung der Passagiere dabei vorlommt. — Eine eigenthümliche Arretur vollzog sich vorgestern »Abend auf der Sccstraße. Fünf Herren, die in einer eleganten Eauipage in normalem Tempo dahersuhren, wurden von dem Grsetzcsivächter ersucht, sofort auszusteigcn und ihm den bekannten »Weg zu folgen. Warum? wird sich wohl aufklärcn. — Die Pferdebahn hat am »Montag den 8. im Vergleich zu den letzten Montagen eine Mindereinnahine von nahe l> '0 Thlr. gehabt, durch das »Aufreißen dcr Pillnitzerstraße resp. die Unter brechung der Linie hcrvorgerufcn. Entschädigt wird die Gesellschaft selbstverständlich von keiner Seite. — Eilt Conductcur der Blasewitzer Pferdebahn, welcher im »Verdacht steht, einigen fremden Damen zu hohe Fahrpreise berechnet zu haben, soll von der Direktion ermittelt sein und wird seines Dienstes entlassen werden. — Vorgestern Nachmittag hat der Geschirrführer eines mit Holz beladenen »Wagens in der »Wilsdruffer Vorstadt dadurch Scha- den genommen, daß derselbe, auf dem Wagen sitzend, durch das Hcrabrutschcn des Holzes hcruntcrgestürzt und so unter die Näder zu liegen gekommen ist, daß das eine Vorderrad ihm über das rechte Bein gegangen, wodurch dasselbe allerdings nicht gebrochen, aber doch so bedeutend beschädigt worden ist, daß der Verunglückte hat ins Krankenhaus gebracht werden müssen. - Von einer Ercurslon auk Ebcmnltz und Tüaraudt kom mend, besuchte» am ü. d. die Studircndcn der K. K. Forstakakc- mle zu Mariadruun bet Wien, unter Leitung tcö Herrn Rcgic- ruiigSrattz Pros. vr. Erncr und Assistenz des Herrn »Baron von Schilling daS Etablissement dcr Möbelfabrik von A. Türpc hier. Die Herren besichtigten dasselbe in eingchendslcr Weise; orien- tirten fick init steigendem Interesse sowohl über die ihnen classi- flelrt vorgclegtcn verschiedene» Rohprodukte, als auch über die sehr rationell gchandhabtcn Fahrications- und Holztrocknungo- mcthodcn. Die in den großen Magaziiiränmliehkcitc» originell Nack ihren Slvlarten in chronologischer Rclheickolgc geordneten Möbel, welche »ckl lnstrnctivcn Bezeichnungen versehen, alle For- niennuaiiecn zur Veranschaulichung bringe», fanden besonderen Beifall. Dem anwesenden Socliiö dcr Firma, Hrn. »A. Türpcsr., wurde für seine spcelrllcn ErklArniigc» und seine entgegenkom mende Bereitwilligkeit seitens der »Anwesenden der wärmste Dank ausgesprochen. »Alsdann begaben sieh die Mitglieder der Ercur- sion unter Führung tcö Prof. Heutig »ach dem neuen Wasser werk nnterhalh der Saloppe, um die von Hrn. Heutig constluir- tcn und bei seinen rühmlichst bekannten »Versuchen angcwendetcn Kraitmcsscr für Arbeitsmaschincn in Thätigkcit zu sehen. Es wurden d^rt eine Anzahl von Messungen vorgenommen, welche die Leistung von Ecntrifugalpumven bei niederer und größerer
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