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- Erscheinungsdatum
- 1874-01-04
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187401048
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18740104
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18740104
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1874
-
Monat
1874-01
- Tag 1874-01-04
-
Monat
1874-01
-
Jahr
1874
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Für dt« Riiikgnbc einge» sandler Manuftriple »acht sich dir RedaNio» Nicht »rrbittdlich. gnseraten-Nnnakme au»« Wirt»: rr-»»»».t«i, I!!i-t U»^«e in Ha,»dura, «er- ttn. «Sit», Lei»»». Basel, »redlau. s ranlfnrl a. M. — Luch dla«a« in Ä-lli», LrtVjia. Wir». Hamdurg, Frankfurt a. M., Mit», «he». — Vaud» « 0o. i» Frankfurt a. M. — Pr. Vui»» in lldrmntd. — »»- »»». l-alidt«, Vuitior ck Lu. tu Pari». t . Tageblatt für Unterhaltung n»d GeWstsverkehr. .Druck und Cigenthum der Herausgeber: Likpskh Neilhardt in Dresden. Verantwortl. Redacteur: Julius Neilhardt. .»«rabrrrMlKev je l» tunurnam»» ft» »ld.«w,r.^-«ÜS _ft» «titag» cö uar.» Nauiiadt: »rat« «'»ft» -aff- 5 dl» Add. L M» tdec Raum tinrr «in laattiaru Pktilteil« laste» I» Pia. «tnarlaudt dt« ijctle 2 Ngr sine ütarautic sttr da» »ächitlaaiac «rfchcL »e» der Inserat« wird nicht gegeben. «»«wärttge Anno->ce»> Aufträge von und,»„de- kannte» Firmcn ». Per lon«» tnteriren wir nur aeae» Pränumerando- gadlnng du>rch «rtet- martc» oder-Posteintali. lung. v Silben soften >>>, Rar.. AuSwart,qc sännen tute tzahluna auch «is eiche DreSdnerNlrma »»chelien. Die Er«. Rr.4. Remijehnter Jahrgang. Mttredacteur: vr. Lmll Für da» Feuilleton: Dresse«, Sonntag» 4. Jannar 1874 Politisches. Die Maßregeln der preußische» Staatsbehörden, schreibt die „National-Zeitung", das Gesetz dem widerstrebenden Clerus gegen über zur Geltung zu bringen, haben durch den Jahreswechsel keine Unterbrechung erfahren. Beim Grafen Ledochoivski in Posen sind am 30. Dccember vor. Js. wegen einer Strafe von 2229 Thlr. die letzten zu pfändenden Mobilien mit Beschlag belegt worden. Die noch zu zahlenden Geldstrafen belaufen sich auf 16,000 Thlr. und man betrachtet daher die Verhaftung des Erzbischofs behufs Ver büßung der eventuell auferlcgten Gesängnißstrafen als unmittelbar bevorstehend. — Ferner hat der Oberpräsidcnt von Schlesien den Fürstbischof von Breslau wegen Nichtbesctzung der Parochie BroSla witz, Kreis Tarnowitz, mit einer Strafe von 200 Thlr. belegt und demselben zugleich die Anzeige gemacht, daß auf^Vcrfügung des Kultusministers der Gehalt des Fürstbischofs von 12,000 Thlr. vom 1. Januar ab so lauge gesperrt bleiben soll, bis die Parochie in Gemäßheit der Kirchengesetze wieder besetzt sein werde. — Auch beim Bischof von Paderborn hat in den letzten Tagen des ver gangenen Jahres eine erneute Pfändung stattgesunden, wobei einige (bekanntlich vom Bischof an seinen Bruder veräußerte) Mobilien mit Beschlag belegt wurden, lieber den Vertrag, durch welchen der Bi schof Martin sein gestimmtes Mobiliar seinem Bruder, dem Guts besitzer Martin, übertragen hat, verlautet nachträglich, daß derselbe am 31. März vorigen Jahres, also zu einer Zeit abgeschlossen ist, als die kuchen-politischen Gesetze dem Landtage vorgelegt waren. Die Mobilien sind nicht nach einem Verzeichnisse ge kauft, sodaß sich im Falle der Erecution ein etwaiger Zugang an Mobilien gar nicht controliren läßt. Der Bischof hat sich das lebenslängliche Gebrauchsrecht der Mobilien Vorbehalten und er hält von seinem Bruder als Gegenleistung eine zweimonatliche Verpflegung jährlich auf einem der Güter desselben. Der Fiskus hat das Eigenthum des Gutsbesitzers Martin an einem beim Bischof ge pfändeten Wagen aber einstweilen nicht anerkannt, sodaß der ver meintliche Eigenlhümer den Rechtsweg betreten muß. In letzterem wird dann entschieden werden, ob der Bischof mit seinem Bruder »inen wahren oder einen simulirten Vertrag abgeschlossen hat. Außer diesen Streitigkeiten zwischen Staat und Kirche wird Preußen natürlich ebenso lebhaft wie das übrige Reich von den be vorstehenden Wahlen in Anspruch genommen. Mit vr. Johann Jacobi wird Seitens der Socialdemokratie nahezu eine Abgötterei getrieben, die dem bescheidenen Manne, hätte er von ihr Kcnntniß, gewiß in tiefster Seele zuwider wäre. Ihr sollt den Namen Cures Jacobi nicht mißbrauchen! könnte man den Herren zurufen, die ihn m 6 Berliner Bezirken, in Dresden, in Mainz, in Köln und Gott- weißwo noch als ReichStagScantrdaten ausstellen. Gewiß gereicht ein Mann von fleckenloser Vergangenheit, wie Jacobi, einer Partei zur Zierde; aber man weiß auch, daß es das unverdiente Schicksal edler Menschen ist, daß sich unter den Falten ihres reinen Namens üble Parteilcidenschaften zu verstecken wissen. So kann auch Jacobi nicht dem Geschick entgehen, als „Blender" für die urtheilslosen Massen des Volks zu dienen, damit unter seiner ehrlichen Firma an einem Umstürze nicht blos des Reichs, sondern der menschlichen Ge sellschaft gearbeitet werde, mit dem Jacobi selbst unmöglich einver standen sein kann. Der Neichsinvalidenfond hat seine Darlehnsbcwilligung an Lommunen, wie cs scheint, erschöpft. Wenigstens hat er gegenüber der Stadt Posen, die ans dem Fond 800,000 Thlr. borgen wollte, einstweilen ablehnend geantwortet. Mac Mahon hat einen sehr glänzenden Neujahrsempfang ver anstaltet, der gegen den bürgerlichen Empfang, den Thiers am vori gen Neujahr abhielt, merllich abstech. Trotz aller Nachgiebigkeit gegen den katholischen Clerus kann jedoch auch Mac Mnho» nicht dejjen Prätentionen genügen. Der zum Cardinal ernannte Erz bischof von Paris verlangte, von den Ministern zum Glückwunsch empfangen zu werden, und da ihm diOer Vorzug nicht bewilligt wurde, blieb er von der Ccremonic weg, „um nicht in seiner Person vie Cardinalüwürdc erniedrigen zu lassen." Aus Spanien kommen widersprechende Meldungen über die Pläne Castelars. Nach der einen will er sein Ministerium zum Theil anders zusammensetzen, nach der andern die Vertagung der Cortes auf 8 Monate fordern, d. h. ans so lange die Verlängerung seiner Diktatur. Die Staats- und Kriegsgeschichte gehen im klebri gen für ihn recht schlecht. Don Carlos rückt dein republikanischen General Moriones in Eilmärschen nach. Mit seinen in Navarra gesammelten Truppen aufgebrochen, ist Don Carlos vor Bilbao ein getroffen. Die Carlisten eröffncten anfänglich ein Feuer auf den Hafenort von Bilbao Portugaletc und beschossen darauf das Fort Desiero; ihre Avantgarde befindet sich dem Fort Castro Urdigles (schon zur Provinz Santander gehörend) gegenüber. Die Verthei- bigung und die Verproviantirung von Portugaletc und des Forts Desiero von der Sec aus erscheint gesichert. Ein Marsch des Ge nerals Moriones auf der, die Küste entlang von Larcdo nach Bilbao führenden Straße ist nicht mehr möglich; eine Brücke bei Somor- rostro war von den Carlisten zerstört worden. Die carlistischen Streitkrästc sind in der Provinz Guizpnzcoa unter Elios Oberbefehl concentrirt und bedrohen das von Moriones für einige Monate ver- proviantirte Tolvsa. Die Oberhäupter des Aufstandes von Carta- dena haben sich an Bord der Fregatte „Numancia" geflüchtet; die mit dieser Haltung ihrer Führer unzufriedenen Insurgenten fürchten, daß dieselben sie in Stich lassen und zur See zu entkommen ver suchen möchten. Locales nud Sächsisches. — Der Commandem der 2. Infanterie-Division Nr. 24, Gc- acrallieutcnant Nclirhosf von Holderberg ist zum Commandeur der 1. Jnfant Division Nr. 23 und der Commandeur der 2. Jnfan-! terie-Briga Nr. 46, Generalmajor von Montbv, zum Comman deur der 2. Infanterie-Division Nr. 24 ernannt und zugleich dem erstgenannten General als ein Zeichen besonderen allerhöchsten Wohl wollens das Großkreuz des Albrechtsordens mit der Kriegsde'coration und den hiesigen Holzbildhouern Maximilian Friedrich Winde und Friedrich August Wehle, als Inhaber der Firma: „Max Winde und Wehle" das Prädicat „Königliche Hoflieferanten" verliehen worden. — Landtag, viacl'tem die 2. Kammer gestern mehrere Anträge vr. Biedermanns angenommen hatte, die sich aus eine raschere Erledigung der Budgetberathungeu beziehen, debat- tirte sie die Nachsordcnmg der Negierung von 375,00t) Thlr. kür die Vollendung dcS HoltheaterS. vr. Biebermann hat zwar seiner Zeit gegen die Bewilligung der Kosten sür Erbauung tcö -Holtheatcrö geslimmt, befindet sich aber heute I» der Lage, sür die Nachsorderung stimmen zu müssen, da die Regierung keine Schuld an der Inzwischen clngelretenen Erhöhung der Arbeits löhne und Materialicnpreise trage und das Theater doch nicht unvollendet stehe» bleiben könne. Aber er setze dabei voraus, dal! das neue Theater, taS auö Staatsmitteln errichtet werde, auch in Zukunft, ohne seinen Charakter als Hvsthcater zu verlie ren, doch mehr zu einer Kunstanstalt in höherem Sinne, einem integrircndcn Theile des Staatsguts gemacht und unmittelbar unter tie Eontrole eines dem Landtage verantwortlichen Ministers gestellt werbe. ES müsse da aus die ökonomische, technische und künstlerische LcitungdcS Tdcatcrö wenigstens durch dleVcrmittlung einer beaufsichtigenden Staatsbehörde dem Landtage einiger Ein fluss gewährt werten. Sonst wurden sich mancherlei Mißgriffe clnsteiicn. Der außerordentliche Werth des Neubaues mahne da zu der größten Vorsicht. Er beantrage daher an die StaatSre- glcrung den Antrag zu stellen: das Hoitbcatcr, als einen Bc- standthcil des Staatsguts, gemäß der Vor schritt ln K 17 der Vcr sassnngSurknnde cincr veianlwortllchen Staatsbehörde zu unter stelle», ohne daß jedoch dadurch an der verfassungsmäßigen Ver einbarung we,>cn Unterhaltung bcö Hostheaterö etwas geändert werde. -Dcr Abg. Penzig fällt selbstverständlich das Bewilli gen der Summe außcrörtentlich schwer,ler entschließt sich aber dazu, um nicht eine kostspielige Ruine stehen zu lassen. Doch rügt er sehr, daß man nicht bei Zetten Malerialabschlüsse oder die ge machten zu ungünstigen Preisen abgeschlossen habe. Auch treibe dcr-Staat und die Statt Dresden gewaltsam Arbeitslöhne und Materialicnvrcise in die Höhe, wenn gleichzeitig so vkle Bauten wie jetzt in Angriff genommen würden. Solle aber das Hosthea- tcr in Wahrheit zu Zwecken der allgemeinen Verbreitung von Bildung und Geschmack dienen und in weiten Dolkskrciscn zur Hebung ekler Ideen beitragen, so dürsten die Preise »richt so Ibcuer bleiben. Z. B. sei der 3. Rang, Mittelgaleric. zu 15, der 2. Rang. Sellengalcrie. zu At Rgr.. «ür täS Publikum, das aus mäßige Preise angewiesen sei, entschieden zu theuer. Außerdem aber solle man wirklich ernstliche Mittel ergreifen zur Erreichung der Idealen Zwecke des Theaters. Daher beantrage er, gestützt aus den guten Vorgang in München und Hannover: die »Regierung zu .ersuchen, sich dafür zu verwenden: 1) daß einmal in der Woche eine besondereistufführung elastischer Stücke und dabei der Verkauf der Theatcrbillets zu wesentlich ermäßig ten Preisen erfolge. Zweitens, daß den Schülern der ersten Klaffen der höheren staatlichen und städtischen Bildungsanstaltcn bei Entnahme von Thcaterbillets öhnlicheVcrgünstigungcn gewährt werden möchten, wie z. B. setzt den Osficieren der Armee. Beide Anträge PcuckgS wurden am Schluß der Debatte einstimmig, be;. gegen 4 Stimmen angenommen. — vr. Panitz hat gegen die erste Bewilligung gestimmt und stimmt auch gegen die Rachfor- derung. Abgeordneter Kirbach erklärt es sür eine Unmöglich keit. daß die Kammer im Ernste beschließen wollen könne, eine Ruine stehen zu lassen. Dann aber entwickelt er das juristische Paradoxon, daß, nachdem die Civiliiste zu der ersten Bewilit aung 100,000 T Haler zugeschossen habe, sie eigentlich letzt rechtlich verpflichtet sei, auch wieder zu der Nachbcwilligung einen Zuschuß zu leisten. Rci. Schmidt entgegnet, baß jene loo.ooo Thlr. ein Geschenk des Königs Johann gewesen seien. Viccpräs. Streit hätte lieber gesche», die Finanz-Deputation würde vor allen Dingen andere Budgetsachcn, z. B. Ausbesse rung der Gestalte der Untcrbeamtcn bearbeitet haben, als Bauten, die zum Glanze Dresdens dienten. Doch wolle er nicht gegen die Ausschmückung der Residenz sein und die heutige Nachiorte- nmg für daü Hostheatcr mache ibm lange nicht w viel Kopi- sä'inerzen, als daß der Landtag jährlich 00,000 Thlr. mebr mr die städtische Polizei Dresdens zuschicßen solle, was ein Kapital von 0 » Millionen repräsentire. Wenn der Landtag so viel Gelt sür Dresden bewillige, möge sich Dresden wenigstens nicht wci gern, sclnc Polizei selbst zu bezahlen. Eine Ruine könne man jetzt ni.it siebe» lassen: aber die Theater-Verwaltung möge aus die Provinz, deren Vertreter jetzt die Mittel bewilligten, wenigsten» einige Rücksicht nchnicn, so z.B. cs den Schauspielern erleichtern, aui gute» Provinzia'bühnen zu gastirc». Gegen den Blcdermann'schc» Antrag sei er »iibcdingt. Die Folge würde sein, daß dann in Zukunst der jährliche Auiwand für üHoitheatcr im Budget sichen und das Land tan» erhöhte Hoischausplelcr- gagcn bewilligen würde. Der Kammer sei cö schlnnin genug bc- fommen, daß sie sich Vorst Jahren in die Verwaltung gemischt und z. B. de» Bau des Theaters nur nach dem Sempcr'schen Plane verlangt habe. Ohne diese und andere Einmischungen in die Verwaltung stünde sic heute nicht vor einer solchen Zwangs lage. Aiick' sei der Biedermcnm'scbe Antrag gegen die Verfassung. — vo. Lcistner ist ein prinzipieller Gegner der.Hoitbcatcr, die die Kunst gar nicht förderten, und stimmt gegen die Bewilligung. Leider habe sich die Erwartung nicht cra, t, daß der Gras Piaten cnilaffcii würde. Wenn das neue Theater fertig sei und man ver. suchen werde, cs zn versichern, so werde sich schwerlich eine Ver- stchcrungöacscllschast finden, die eine Versicherung unter der In tendanz des fcuergclährlichcn Grälen Platcn übernehmen werde. (Gelächter.) Abg. Walter bittet dringend um Bewilligung der Forderung. Der Finanzminls'o -riesen bekennt, wie schwer cS der »Negierung geworden >o, mit der Nachforterung zu kommen. Den Biedermann'scheu Antrag erklärt er für un ausführbar. Wenn ein Minister mit der Oberaufsicht über taS Theater betraut würde, so würde er seine Ansichten über ästhe tische Gegenstände zur Geltung zu bringen middle Wahl der Stücke anzuordnen haben. Der Intendant würde da mitunter anderer An sObt sein und daraus ein aufKnns» beit Herr Wie solle ein Minister dem Landtage verantwortlich sein für die Anstellung dieses oder srncö Schauspletcrö, für die Gagencrhöb- nng dieser oder jener Tänzerin? Für die Bevorzugung der gro ße» oder der komischen Over? DcS Lustspiels oder rraueispIelS? Ebenso wenig wie man im Landtage mit Ltiiinnenmehrheik über Dinge der Wissenschaft abslimmc, ebenso wenig sei dies I» Bezug ans die tbcatralischc Kunst möglich. Zum Schluß tbcllt der Mi nien oaoen. ^>iirciwaiil wuroc oa iiinuincr aiiocrcr »iii- I und daraus ein ganz haltloser Zustand entstehe». I» Bezug lstacschinack und Aesthetik müsse wie in der Wiffeiischast Frei rschc» »nd kcm Publikum die Stimme der Kritik zufallen. lich sein, daß daS Theater mit einer bestimmten Beirragösumine anö- käme. In Leipzig mache der Tbeaterpächtcr immer gute Geschälte. Aber er bliebe dabei, daß eine gewisse Beeinflussung des Hoi- theaterS durch den Landtag nothwendig und heilsam sei. Iu Einzelheiten der Verwaltung, z. B. die Feststellung des Theater zettels und die Engagements würde der Landtag gewiß nicht hineinredc», aber wenn sich große Mißstände in der Ncrwaltnng zeigte», so müßte dies der Landtag »lindestcns rügen kör,neu dürfen. Auch aus die Pflege der Wissenschaft übe der Lcvittag Einfluß und wenn er jetzt solche Summen sür das Hvsthcater bewillige, müsse er sich mindestens einige Einwirkung auf die Verwaltung Vorbehalten. — Nach einer weiteren Debatte und dein warme» Schlußworte beS Referent Schmidt genehmigt die Kammer mit 50 gegen 0 Stimmen «Grässer. Häckcl,-vr. Lcistner, vr. Panitz, Riedel. Uhie) die 375,000 Thlr., währcnl vr. Biedermann, die Abwcrfung sciiicö Antrags voraus-sehend. denselben zurückzieht. , — Meteorologische Notizen und Andeutung des Witterungsganges. Der Januar ist in der Regel der käl teste Monat; es steht zwar die Sonne tiefer im Dccember als im Januar; aber die erfolgte Abkühlung der obersten Erdschicht ist ge wöhnlich größer im Januar, als im Dccember, und es werden daher die unmittelbar über der Erdoberfläche lagernden Luftschichten wenig von der Sonne und zugleich wenig von der Erde erwärmt. In Folge des Wechsels der Luftströmungen pflegt in den ersten Tagen des Januar größere Kälte zu herrschen, hierauf bis gegen Mitte des Monats gelindere Temperatur zu folgen und dann in den letzten Tagen desselben wieder strengere Kälte einzutreten. Der Feurig-, keitsgehalt der Luft ist gering, ebenso ist die Luft-Elcctricität nur schwach; es finden daher Gewitter im Januar sehr selten statt; die selben sind aber wegen des Tiefganges der Gewitterwolken auch für Gegenstände, welche nicht hoch über die Erdoberfläche emporragen, sehr gefährlich und die Entladungen folgen gewöhnlich schnell nach einander, die Einschläge an nicht fern von einander befindlichen Orten. — In dieser Woche wird zunächst bei gelinder Temperatur bewölkter Himmel statthaben, hierauf wird die Windrichtung über Westen nach Norden fortschrciten und die Temperatur sich etwas erniedrigen. Lnrowstrius. — Nepertoir des König!. Hoftheaters. Altstadt: Sonntag: Die Hugenotten. Montag: König Lear, n. e. Diens tag: Sneewittchen. Mittwoch: Ein Sommernachtstraum. Don nerstag: Mignon. Freitag: vr. Raimond. Sonnabend: Snee wittchen.— Neustadt: Sonntag: Der Elephant. Dienstag: Einer muß heirathen. Der Vetter. Donnerstag: Politische Grund sätze. Die Leiden junger Frauen. Sonnabend: Die Jäger. — Die Wirkung der Börsen- und Handelskrisen auf die Ge schäfts- und Arbeitsstockung wird im volkswirthschaftlichen Artikel der heutigen Sonntagsbeilage an der Hand einer Erörterung der „Concordia" beleuchtet. Wir empfehlen diesen Artikel um so mehr der Beachtung, als er ein beliebtes Thema der Socialdemokratie- schlagend widerlegt. — In der zwei Tage andauernden Schwurgerichtsverhandlung wider Johann Friedrich August Benz aus Spegelsdorf bei Colbera^ in Pommern und Richard Aehlichen aus Laubegast, welche Mitte September in unserer Stadt das englische Viertel durch ihre Raub anfälle beunruhigten, wurde gestern Nachmittag das Urtheil gefällt Es lautete bei Benz auf 12 Jahr Zuchthaus, bei Aehlichen, welche: erst vor Kurzem das 18. Jahr überschritten, auf 6 Jahr Gefängnis. Es lagen 5 Raubanfälle vor, welche in der Zeit vom 12.—17. Sept. 1873 von Beiden auögesührt wurden. Wir kommen morgen aus führlich auf die sehr interessante Verhandlung zurück. — Es ist bereits von uns als falsch bezeichnet worden, daß Hr H. Röckcl den bekannten Artikel der „Frankfurter Zeitung" über König Johann verfaßt habe. Das „Lpz. Tgbl." ist in der Lage, eine dieselbe Angelegenheit betreffende Stelle aus einem eigenhändigen Briefe Rockels veröffentlichen zu können. Es lautet diese Stelle: „Verbreite es nur recht, daß ich jenem Artikel ganz fremd bin. Ich werde doch einen Todten nicht beschimpfen, gegen den ich mich bei Lebzeiten gänzlich passiv verhalten habe. Zudem hatte ich stets die Ueberzeugung, daß König Johann immer bestrebt gewesen, nach bestem Wissen recht zu thun. Man muß ihn mit allem Rechte einen gewissenhaften Fürsten nennen. Du siehst also, daß ich eher geneigt bin, ihm eine Lobrede zu halten, wenn auch ich mich seiner nicht ae rade zu loben hatte!" - Auf der Christianstraße erregten in der vorvergangenen Nacht, alsbald nach Mitternacht, zwei Leute dadurch bedeutenden Lärm, daß sie Einlaß in ein dortiges Restaurationölocal verlangten, und als ihnen solches verweigert wurde, weil der Wirth eben sein Local schloß, mit Händen und Füßen an den Laden anschlugen und sich in lauten Schimpfreden gegen den Restaurateur ergingen. Dem Wächter gegenüber, der dazu kam und ihnen Ruhe gebot, verhielten sie sich ebeiifalls ruhestörend und widersetzlich, so daß endlich mit Gewalt gegen sie cingeschritten werden mußte. Nur mit Hilfe eines zweiten, noch dazu gekommenen Wächters und mehrerer Civilisten gelang es, die Krakehlcr von der Straße sortzubringen. Herr Dircct-r Sch mieder hat, wie wir hören, drei Bau plätze auf dem früher Serrc'schen, jetzt Hictzig'schen Areal nächst der Amalienstraße erworben, und zwar für die Kaufsumme von 12,000 Thnlcrn. Herr Schinieder beabsichtigt dort die entsprechenden Loca- litätcn zu errichten, in welche er künftigen Wimer schon drn ViclorR Salon verlegen will. — Vor einigen Tagen feierte in Meißen ein Drcchslergeselle, Namens Georg Feuerriegel, das 25jährige Arbeitcrjubiläum. In Anerkennung dieser langjährigen, in der Stockfabrik von Hcntschcl und Willig verbrachten Wirksamkeit ist er von Prinzipalen und Col lege» beschenkt worden und hat vom Ministerin»! des Innern.durch den Stadtrath von Meißen die große silberne Medaille zur Beloh nung des Fleißes erhalten. Diese Medaille empfing am selben Tage nistcr den Wuiisc» nack, Ermäßigung der Tlicaterprelse in ge-l„uck, ein Arbeiter de acnanntcnFobrik Nomens Klienm,in melckier wissen Fälle», vr. Biedermann: Das Bedenken wegen ^ ^Enmm ^avtik, scamens Knemann, welcher Uevernainne de« Tbeaterbudgets auf die Staatskasse könne niaii j^ Jahre ununterbrochen m derselben thatig ist und im 70.Lebcns milder», wenn man die Eivilllfle er.iietOgc. ES müßte doch mög-' jahre steht.
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