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- Erscheinungsdatum
- 1873-12-30
- Sprache
- Deutsch
- Digitalisat
- SLUB Dresden
- Lizenz-/Rechtehinweis
- Public Domain Mark 1.0
- URN
- urn:nbn:de:bsz:14-db-id501434038-187312300
- PURL
- http://digital.slub-dresden.de/id501434038-18731230
- OAI-Identifier
- oai:de:slub-dresden:db:id-501434038-18731230
- Sammlungen
- LDP: Zeitungen
- Strukturtyp
- Ausgabe
- Parlamentsperiode
- -
- Wahlperiode
- -
-
Zeitung
Dresdner Nachrichten
-
Jahr
1873
-
Monat
1873-12
- Tag 1873-12-30
-
Monat
1873-12
-
Jahr
1873
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1 »lorteliiilir» » . dnoch dl« ßo» I«»,r. «l»tü»« «tu»»»» t p,r. *uflay.S2300 Wir »le -in,- a -Iinulcriple 1 die «ed»c„!» »ertiudlich. »tW n , (: > sandli W 8»s«»te«->liin»dmt oud» tzlkt«: no« Vosslor In Himdurg. ker» Nn. Wien, Leipzig, «ajci, >»«lau, Nraulmrl », M. — Lml. ««,«, in Berlin, Leipzig, Wien, Snmbnrg, yronksur» a, M., Miin- «hen, — vnnd» « c». in Nranlfnrt a, M. — Ir. Vol,e in ildemntd, — II»- p»>.l«ll»«», S°Iii«e « Vo. in Varl«. MM' W«r «di »L «Ine Mr»«»i« tür »«« »iichiNdiHe riicheL «n ^»r Jnsee-l, wir» Tageblatt snr Unterhaltung nnd Geschäftsverkehr. Druck und Eigenthum der Herausgeber: Liepsch L Ucichardt in Dresden. Verantwortl. Redactcur: Änlins Nrichardt. Sir. 364. Achtzehnter Jahrgang. gegede». »vdwIrUge «ln»»»«»» «ullriige von nn» und«» lanalen flirme» ». per» Ionen tnierircn »» nur ««,«» Vrdnumerando- »adlnn, durch «Utes, marken «der «lolieinoah. Iu»g, d vilden kosten I'» Mar, «ludwdrtige linnen die ki-hluna an« »ul eine Vreddnerlsirne' ««»eisen. Die «,». MItredacteur: l)r. Lmtl Nlvmezx. Für das Feuilleton: S>«rtr»»»a. Dresden, Dienstag, Ast. Deeember 1873- PoltttscheS. Wenn auch die Bulletins über dar Befinden des Kaisers Wilhelm nach wie vor befriedigend lauten, so darf man sich doch darauf gefaßt machen, daß die Abfassung von Bulletins selbst noch längexe Zeit währen wird. Personen, die den Kaiser gesehen haben, versichern, daß seine äußere Erscheinung seit der letzten Erkrankung eine total veränderte sei und daß er ohne Unterstützung durch Men schenkräfte oder Krücken lange Zeit sich nicht werde bewegen können. Wir müssen uns daher darauf gefaßt machen, daß diese Gcsundheits Meldungen abwechselnd günstig oder weniger erfreulich lauten. — Personen, welche den Berliner Regierungslreisen nahe stehen, wollen wissen, daß die am Dienstag zwischen dem Kaiser, dessen Bruder, dem Prinzen Karl, dem Kronprinzen und dem Reichskanzler, Fürsten Bismarck, gepflogene längere Unterredung in der Thal der Frage wegen der vorübergehenden Uebertragung der Negierungsgeschäftc auf den Thronfolger gewidmet gewesen sei, daß man sich aber noch nicht von der Nothwcnvigkeit eines solchen Provisoriums habe über- zeugen können. Die einzige bedeutsame Depesche in dem französischen Gelbbuchc ist die Antrittödepesche des jetzigen Ministers des Auswärtigen, dev Herzogs von Döcazcs. Er versichert allen politischen Agenten Frankreichs im Auslande, daß Frankreich entschlossen ist, die bis herige friedfertige Politik fcstzuhalten. Bestätigt wird dieser löb liche Vorsatz durch die Zügelung, welche das französische Eabinct den Bischöfen angedeihen läßt, die in Hirtenbriefen die französische» Gläubigen zum Kreuzzuge gegen Italien und Deutschland auszu Hetzen nicht ermüdeten. Auch giebt Frankreich dem italienischen Cabinete fortdauerrü» Versicherungen friedfertiger Gesinnung. An dem guten Willen der Franzosen, das in die Brüche gegangene militärisch-politische Prestige durch eine Waffenthat gegen Italien wieder aufzufrischen, zweifeln wir nicht, wohl aber, angesichts der Enthüllungen über den unfertigen Zustand des französischen Heeres, an der Möglichkeit, den Willen in die That umzusetzen. Die Negierung Mac Mahons giebt sich viel Blühe, den Grafen Heinrich von Chambord zu bewegen, seinen Vorsatz: Wohnsitz in Frankreich zu nehmen, aufzugeben. Sie erkennt in diesem Wohn sitz nur den Unterstützung-wohnsitz für dieTbrongeküste des Grafen j sir befürchtet davon namentlich, daß die legitimistischen Deputaten, die sogenannten ChevauxlegerS der Nationalversammlung, durch die Nähe ihres Noi sich aufgemuntert fühlen würden, mit den Re publikanern gemeinsame Opposition zu erheben, um der augcnblick- lichtF Negierung Schwierigkeiten zu bereiten. Der harmlose Gothaische Almanach, Jahrgang 1874, hat im Quirinal zu Rom einen Sturm im Glase Wasser erregt. Er ent hält neben dem Namen des Königs Victor Emanuel die Worte: „morganatisch verhcirathet mit der Gräfin von Mirasion". Nun pflegen derartige genealogische Notizen über die Regentenfamilien der Redaction in Gotha offiziell von den Hoskanzleie» geliefert zu werden; da aber das italienische Gesetz die Mißgeburt „morgana tischer Ehen" nicht kennt, so dringt man darauf, daß der König die „Ehe zur linken Hand" in eine rechtmäßige Ehe auf den, Wege der Civilche uinwandele. Er hat seiner Zeit, als er in San Rossore schwer krank lag und stündlich fürchtete, zu jenen Gestaden berufen zu werden, von denen noch kein Wanderer zurückgckchrt ist, sich mit seiner langjährigen Freundin Nosina, die er zur Gräfin erhob, an linker Hand vermählt. Nach Pest sind ziemlich unerwartet die gemeinsamen Minister Oesterreich-Ungarns berufen worden. Es handelt sich un, die Aus stellung des Heeresbudgets, an dem die Ungarn in ihrer mißlichen Finanzlage erhebliche Abstriche vornehmen wollen. Die stolzen Magyaren halten sich nicht für zu gut, zu verlangen, daß ihre natio nale Spielerei, die Honvcd-Armee zum Theil auf Kosten der Deut schen und Czcchen ernährt weide, während sie kein Bedenken tragen, die Wehrkraft des Reichs dadurch zu schädigen, daß sie die in der Ausführung begriffene Organisation des gemeinsamen Heeres be schneiden, Wenn die Ungarn doch den Augiasstall ihrer Mischer- waltung reinigten, die Tausende protegirter Faullenzer aus unzäh ligen fetten Staatsämtern abschafften, ihre rückständigen Steuern bezahlten und nicht so viel Schwindel mit ihrer „ungarischen Na tionalbank", ihrer „glorreichen Honved-Armce" trieben, dann wür den sie nicht mehr das Gespött der Nationen bilden. Locales und Sächsisches. — Eine große Anzahl Generäle, Stabs- und lOberosficiere haben fremdländische Orden erhalten, so der Generalleutnant Gras zur Lippe, Commandeur der Cavalerie-Division, die Großkreuze des Oldenburgischcn Haus- und Verdienstordens, des herzoglich Braun schweigischen Ordens Heinrich's des Löwen mit Kriegsdecoration und des herzoglich Anhaltischcn Hausordens Albrecht's des Bären; Generalleutnant ü I» «uitv derArmce Prinz Georg von Schönburg- Waldcnburg das Großkreuz des k. k. Österreichischen Leopoldordens; Generalleutnant und königl. Generaladjutant von Thiclau das Großkrcuz des großherzoglich Sachsen-Weimcirischcn weißen Falken ordens; Generalmajor und königl. General-Adjutant Krug von Nidda das Großkrcuz des königl. italienischen St. Mauritius- und Lazarusordcns u. s. w. — Der Oberhofmarschall von Könneritz hat das Großkreuz des belgischen Leopold-Ordens erhalten. — Endlich jetzt kommt die Bekanntmachung, daß der vor malige weltliche Rath bei dem katholisch-geistlichen Consistorium zu Dresden, Friedrich Poland, in Folge des Ausgangs einer gegen ihn geführten Untersuchung der neben jenem Amte von ihm brlleidetcn Armier der Advocatur und des Notariats enthoben worden ist. Be kanntlich hat Poland längst eine ganz unerwartete Strafmilderung erfahren. — Die Verzögerung in der Anstrengung der strasgerichtlichcn Verfolgung gegen den bekannten Schmähartikcl des „Volksboten" gegen König Johann hat, wie uns Herr Justizminister Meken ver sichert, nicht an ihm gelegen. Wer die Schuld jedoch trägt, wird uns »ur andeutungsweise mitgetheilt. Eine andere Lesart geht auch dahin: Höchsten Orts hätte man über den bübischen Angriff ruhig hinweggesehen, wenn es bei dein einmaligen Erscheinen jenes Artikels sein Bewenden gehabt hätte. Erst als die VollSboten-Nc- dcictipn durch fortgesetzte neue Auflagen des Artikels zu erkennen gab, daß sie ein förmliches Behagen an jenen Schmähungen fand, daß sir sie nicht häufig genug wiederholen, nicht massig genug wei terverbreiten könne, erst dann trat man der Frage näher, ob das fer nere Gewährenlassen eines solchen Treibens noch weiter mit der Privatehre vereinbar sei, die jedes überlebende Familienglied seinen Dahittgeschiedenen erhalten zu sehen wünschen muß. — Bei der Bcschecrung, welche neulich die Prinzessin Georg, k. H., 6 lutherischen und 6 katholischen armen Kindern veranstaltet hat, bctheiligten sich auch mit Gaben für zwei weitere Kinder die beiden ältesten Kinder der Prinzessin. Die kleine Prinzeß Mathilde hatte von den Ersparnissen ihres Taschengeldes die Stoffe zur Be kleidung eines Mädchens angeschafft und unter Anleitung der Mutter, mit eignen Händen ihm ein Paar Strümpfe gestrickt, sowie cin Hemd chcn, Rockchcn und ein Kleid genäht; der Prinz Friedrich August hatte vou seinem Taschengelde für einen Knaben ebenfalls einen Anzug beschafft. — Welch' geringen Eindruck dir jüngsten Kammervcrhand- lungen über die Publikation des Unfehlbnrlcitsdogmas auf denje nigen Theil des katholischen Klerus gemacht hat, welcher der Rich tung des katholischen KirchcnbkattcS huldigt, davon lieferte der Kap lan B. in Schirgiswalde am 2. WcihnachtSfeiertoge einen schlagen den Beweis. Statt die Gemeind« durch eine Predigt über die hehre Bedeutung des WeihnachtsfestcS zu erbauen, verherrlichte er in einer fulminanten Philippika das Unsrhlbarkeitsdognia und benützte diese Gelegenheit zu den heftigsten persönlichen Ausfällen gegen Ur.Döl- linger, den er mehrfach ausdrücklich benannte. Die Entrüstung über diesen Mißbrauch der Kanzel war groß, selbst bei solchen Personen, die sonst nicht für aufgeklärt gelten. Uebcrhaupt liebt es der noch sehr jugendliche (ine Jrsuitcncolleg zu Colir ausgebildete) Kaplan, in sein«» Predigten nicht «tiva das betreffend« Evangelium oder die Epistel zum Vorwurf zu nehmen, sondern Über die alltäglichen, ost nur auf Klatschereien venchendt« Dstrg« znJMchm'unv "gegen ein zelne Stände in heftigster Weise loszuziehen, dabei Ausdrücke ge brauchend, die wohl auf der Bierbank erlaubt sind, aber nie und nimmer ans die Kanzel gehören. Derartige Vorkommnisse können auch dem Domstift in Bautzen nicht unbekannt sein und ist deshalb die Thatsache bezeichnend, daß gerade von dort ans der Herr Kaplan B. auffallend protegirt wird. — Die noch im Josrphinenstifte thätigen katholischen Schul schwestern vcrlassen mit dem Ende dieses Jahres die Stätte ihrer Wirksamkeit, größtcnthcils um in ihre Heimath, Westfalen, zurück zukehren. — Wir erinnern unsere Leser daran, daß vor Ablauf dieses Jahres (es sind also nur wenige Tage noch Frist!) jene einfachen Schuldforderungen cingeklagt oder doch seiten des Schuldners neu anerkannt werden müssen, welche nach dem Handelsgesetzbuch mit dem l. Januar 1874 verjähren würden. Das ist der Fall nach drei Jahren; also würden jene Forderungen hinfällig, die vom Jahre 1871 herrührcn. Unterbrochen wird die Verjährung durch jede Art von Anhängigmachung bei Gericht (Z 163 des bür gerlichen Gesetzbuchs) während Privat-Mahnungen, Proteste rc, die Verjährung nicht hindern. — Zur Vervollständigung dessen, was wir neulich über den vermißten Buchhändler von hier, von dem sich leider noch keine Spur gefunden, mitthcilten, tragen wir nach, daß derselbe seit Michaelis in einer auch dem weiteren Publikum auffälligen Weise geistig ge stört gewesen; jedenfalls Folge einer unvorsichtigen Bcrathung be zi,glich seines im Schwinden begriffenen zweiten AugeS. — Ucber den Unfall auf der Obersecrgasse am vorigen Sonn abend Nachmittag, den wir bereits in der Sonntagsnummer kurz berichtet haben, ist uns die weitere Miltheilung zugegangm, daß der betreffende Verunglückte, der Schänkwirth Mammitzsch von der Schanze in Nicderpoiritz, an den Folgen der durch das Fortschlcifen auf de», Pflaster durch das Pferd, welches er hatte beschlagen lassen wollen, erhaltene» Kopfverletzungen vorgestern in seiner Behausung, wohin ihn am Sonnabend Nachmiltag noch von hier aus sein eige ner Sohn geschafft hat, gestorben ist. — Ein unbekannter Bettler kommt in den dringenden Ver dacht, aus einer Dienstbotenkammer auf der Humboldtstraße diverse Bett- undWäschflückc durch das nach dem Vorhaus hinaus gelegene, leider offen gestandene Fenster herausgeangelt und ausgeführt zu haben. — Ucber den am vergangenen Sonnabend auf der Chemnitzer Straße verunglückten Bierschröter, der von zweien seiner College» aus der Fclsenkellerbraucrci — nicht, wie wir berichteten, aus der Feldschlößchenbrauerei — in anscheinend leblosem Zustande auf gefunden und nach den, Krankenhause gebracht wurde, erfahren wir, daß zu dessen Aufkommen nur wenig Hoffnung vorhanden sei, da nicht nur der eine Fuß unterhalb der Kniescheibe vom Wagcnrade zermalmt worden ist, sondern auch die Verwundungen am Kopfe als höchst gefährliche sich herausgestellt haben. — Auf dem Theaterplatz gsng gestern Mittag ein Pferd durch, infolge bellender Attaken, welche einige Herren Hunde auf seine vier Gehwerkzeuge machten. Leider ward der Knabe des Herrn Besitzers, jedoch nur leicht, beschädigt, — In der Hofapothckc zu Gera erlernte der 19-jährige Sohn des Post-DircctorS von Riesa die Pharmacie, Derselbe verletzte sich vor einigen Tagen beim Zerbrechen einer Flasche sehr stark die eine Hand. In der Nacht haben je>nfällS die Schmerzen eine un erträgliche Höhe erstiegen und der unglückliche junge Mann faßte i den Entschluß, sich mittelst Chloroform etwas zu betäuben. Statt nun aber nur einige Tropfen auf das Tuch zu nehmen, holte er das große Behältniß von Chloroform mit ins Bett und athmete unter der Bettdecke das leichtverflüchtigende Naß ein. Natürlich wurde er am andern Tage entseelt ausgefunden, das ominöse Gefäß noch im Arme haltend. — Am Sonnabend Vormittag hat ein zur Zeit noch unbe kannter junger Mann von ca. 20 Jahren, schlanker Figur und hagerem bartlosen Gesicht, sich unter dem Vorwände, daß er von einem Bekannten des betreffenden Herrn dazu beauftragt sei, bei einem hiesigen Conditor dessen doppelläufiges Lefauchcux-Jagdgewehr sammt Lederfutteral aushändigen kaffen und ist damit auf Nimmer wiedersehen verschwunden. — Heute Nachmittag gicbt'ü im neuen Nagel'schcn Hippodrom (Pirnaische Straße) ein seltnes Vergnügen! Nicht nur große, sondern auch kleine Leute, die muntre Schaar der Kinder, kann heute auf zahmen Ponys für 2'/z Ngr. reiten, bei den Klängen lustiger Musik. Das Nähere ergeben die Inserate. — Der Schumachergesell Hofmann, welcher bekanntlich bei dem Raushandcl auf der KönigSbrücker Straße von einem auf dem Schänlhübcl wohnenden Fabrikarbeiter einen Messerstich in den Un terleib erhalten hatte, ist in der Nacht von vorgestern zu gestern in der Diaconisscnanstalt gestorben. Der Fabrikarbeiter, dessen Ver haftung wir in unscrin gestrigen Blatte bereits gemeldet haben, heißt Rühle und ist von hier gebürtig. — Vor uns steht ein ganz wundervoller Blumenstrauß, der ätherischen Kinder des Lenzes in reizendster Frische und Zartheit; wie des draußen herrschenden gestrengen Winters spottend. Und während wir uns auf der Redaktion die Köpfe zerbrechen, wem von uns der sinnige Gruß von schöner Damenhand wShl gelten möge — entdecken wir rein zufällig, daß die Blumen künstlich sind, von höch ster Vollendung, wahrhaft sinnentäuschcnd, aber doch künstlich. Mag cs darum sein — gebricht ihnen Dust und vegetabilisches Leben, so sind sie dafür unverwellbav, erfreuen um so länger. Und ivcr da meint, wir hätten's gar zu poetisch beschrieben, der sehe sich die Erzeugnisse der Blumcnfabrik von Gebhardt u. Kau bisch an, wo diese Bouquets sabricirt werden (Wcttincrstraße Nr. 18), er nzird die menschliche Geschicklichkeit anstaunen, die so srappirend der Abermals erstand in unserer Stadt ein sehr schönes Ne staurationslocal: Das Restaurant Boulevard, an der Fiicd- richS-Dllee, nahe der Mündung der Victoriastraße (Schulgassenecke), das sich, wie wir von verschiedener Seite hören, durch vorzüglich reine Biere (Erstes Culmbachcr Export), guteSpcisen und feine Ge sellschaft cniszcichnct. Auch herrscht daselbst jetzt noch die bei neuen Etablirungen übliche sorgsaine Bedienung. — Bei einem auf der Mathildenstraße wohnhaften Schneider, welcher verschiedene Leute in Untermiethe hat, logirte sich vor meh reren Tagen cin Unbekannter ein, der sich für einen Maurer aus Großenhain ausgab und dort längere Zeit im Krankcnhause gelegen haben wollte, nachdem er zuvor beim hiesigen Theaterbau verunglückt sei. Eines Tages blieb derselbe plötzlich aus der Wohnung weg und alsbald ergab sich, daß er vorher dort einen verschlossenen Klcidcr- schrank ausgeräumt und die darin aufbewahrtcn, seinem Ouartier- gcber und dessen AftermietherngehörigenKlcidermitgenommenhatte — Die Schulknabcn, die gestern Mittag dm Johannisplatz passirten, kamen zu einer unerwarteten Ernte von seltenen und fremden Briefmarken. Von Gerichtswegen wurden dort aus der Expedition der deutschen Briesmarkenzeitung eine Masse loser Pa piere und leerer Briefcouverts cxmittirt; eine Dame, die zum Ge schäft zu gehören schien, versicherte sich zwar des größten TheileS jenerPapierschnipsel, die muntereJugend aber sammelte mit großem Vergnügen Briefmarken von allen Ländern der Erdkugel ein. Ame rikaner waren matt, Rumänier sehr beliebt, Franzosen gesucht, die Stimmung der Schuljugend gehoben. Nach Beendigung des Aus lesens ging die Kaupelei los. Für eine russische Briefmarke wurden drei englische gegeben; zehn Schwcizcrmarken bezahlte man für eine australische oder afrikanische Marke, - Ein ln der Neustadt wohnender Rtstnurateur begegnete in diesen Tagen i» der Flur seines Hauses einem Unbekannten mit einem Chronometer, in welchen er sofort die Uhr erkannte, welche in sei» RestanratlonSzimmer gehörte. Aul Befragen, ivastirSzu bedeuten -und ec mit der Uhr vorhabe, erklärte der Unbekannte, daß er eben in der Restauration mit der Reparatur der Uhr be traut und beauftragt worden sei, sie von der Wand abzuncbmen, um In seiner Werkstelle dieselbe wieder in Ordnung zu bringen. Der Restaurateur ließ sich durch die Ruhe, mit der dieser Auf schluß mitgetheilt wurde, täuschen, und während der Gauner mit dem Chronometer unbehelligt abzog, stellte sich auf weitere Er örterung im RestaurationSlocal bald heraus, daß an der Erzäh lung desselben kein Wort wahr, die Uhr vielmehr gestohlen war. Später ist dieselbe beim Portier in einem ln der Nabe gelegenen Hotel ermittelt worden. Dorthin bat sic der Unbekannte unter dem unwahren Vorgehen hingebracht, dass rin im Hotel wohn hafter Fremder. iür den er die Uhr auSgrbcsscrt, ihn beauftragt habt, dieselbe beim Portier abzugcben. Dieser ist auch noch so freundlich gewesen, dem Betrüger eie von ihm geforderten Repa- ratlirkostcn für den angeblichen Fremden vcrlagSweise zu be zahlen. - Bei der diesigen Eiiiiilnal-Pollzcl befindet sich, wie man unS mtttbeilt, ein Ueberzieher von hellbraunem Winteritcsf, mit schwarzein Sammctkrage», durchaus mit schwarzer Borde eingefaßt, die Acrincl mit blau- und weis,gestreiftem Zeuge, sonst aber mit schwarzen, Wollatlaö gciüttert ic.. in Verwahrung, welcher in den letzten 14 Tage» von einem Tanzsaale in Vorstadt Neustadt gestohlen worden sein soll. - Man schreibt unö von der Schillerstraße, letzte Ecke rechts Da wir schon so oit und erst neulich wieder bei der Rlngaeichicht« bewiesen hätten, was für eine Macht die großartige Verbreitunr unseres Blattes letzt geworden sei. — so sollten wir auch hier bellen, lindern, tröste» - vor Allein aber das verlorene Ohr- gchängc bcrbcischaflcn. Schön! Welche» Ohrgehänge t Ach. eS Ist schon am IL Octoberverloren worden, „eS ist schon lange brr" u. s. w. Und wie sah eS a»S ? Blattgold mit Mosaik. Und wo warb eS verloren? Neustadt, Elislum bis Mortarundbrücke, Den vollen Goldwerth und noch S Thlr. für die Mosaik lwenv
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